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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Biologie. Sie betrifft
vor allem Polyepitop-Vakzine und Verfahren zum Entwickeln derartiger
Vakzine, die eine erhöhte
Immunogenität
aufweisen. In bestimmten Ausführungsformen
werden die Polyepitop-Vakzine durch ein Minigen codiert, das eine
optimierte Immunogenität des
Konstrukts liefert.
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Die
für Multiepitop-Vakzine
("Minigen"-Vakzine) relevante
Technologie befindet sich in der Entwicklung. Mehrere unabhängige Studien
haben ergeben, dass das Induzieren simultaner Immunantworten gegen mehrere
Epitope erreicht werden kann. Es können beispielsweise Antworten
gegen eine große
Zahl von T-Zell-Spezifitäten
induziert und nachgewiesen werden. In natürlichen Situationen haben Doolan
et al. [Immunity, Bd. 7(1):97-112 (1997)] gleichzeitig Recall-T-Zell-Antworten gegen 17
verschiedene P. falciparum-Epitope unter Verwendung von PBMC von
einem einzelnen Spender nachgewiesen. Ähnlich haben Bertoni et coll.
[J. Clin Invest, Bd. 100(3):503-13 (1997)] simultane Antworten gegen
12 verschiedene HBV-abgeleitete Epitope in einem einzige Spender
nachgewiesen. Im Hinblick auf die Immunisierung mit Multiepitop-DNA-Minigen-Vakzinen
ist über
mehrere Beispiele berichtet worden, bei denen mehrere T-Zell-Antworten
induziert wurden. Beispielsweise ist über Minigen-Vakzine berichtet
worden, die aus etwa zehn MHC-Klasse-I-Epitopen zusammensetzt sind,
in denen alle Epitope immunogen und/oder antigen waren. Es wurde
speziell für
Minigen-Vakzine, die aus 9 EBV-Epitopen [Thom son et al., Proc Natl
Acad Sci USA, Bd. 92(13):5845-9 (1995)], 7 HIV-Epitopen [Woodberry et al., J. Virol,
Bd. 73(7):5320-5 (1999)], 10 murinen Epitopen (Epitope der Maus)
[Thomson et al., J. Immunol. Bd. 160(4): 1717-23 (1998)] und 10
Tumor-abgeleiteten Epitopen [Mateo et al., J. Immunol, Bd. 163(7):4058-63
(1999)] bestehen, gezeigt, dass sie wirksam sind. Es ist auch gezeigt
worden, dass ein Multiepitop-DNA-Plasmid,
das neun verschiedene HLA-A.2.1- und A11-restringierte Epitope ("restricted epitopes"), die vom HBV und
HIV abgeleitet waren, CTL gegen alle Epitope induzierte [Ishioka
et al., J. Immunol, Bd. 162(7):3915-25 (1999)].
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Demnach
können
Minigen-Vakzine, die mehrere MHC-Klasse-I-Epitope (d.h. CTL-Epitope)
enthalten, entwickelt werden, und die Präsentation und die Erkennung
kann für
alle Epitope erhalten werden. Die Immunogenität der Multiepitop-Konstrukte
scheint jedoch stark durch eine Zahl von Variablen beeinflusst zu
werden, eine Zahl, die bislang unbekannt gewesen ist. Beispielsweise
kann die Immunogenität
(oder Antigenität)
des gleichen Epitops, das im Rahmen verschiedener Vakzin-Konstrukte
exprimiert wird, über
mehrere Größenordnungen
variieren. Es gibt demnach einen Bedarf am Erkennen von Strategien
für die
Optimierung von Multiepitop-Vakzin-Konstrukten. Eine derartige Optimierung
ist wichtig im Hinblick auf das Induzieren kräftiger Immunantworten und schlussendlich
für die
klinische Wirksamkeit. Die vorliegende Erfindung liefert dementsprechend
Strategien für
die Optimierung der Antigenizität
und Immunogenität
von Polyepitop-Vakzinen, die eine große Zahl von Epitopen umfassen,
und optimierte Polyepitop-Vakzine, vor allem Minigen-Vakzine, die
diesen Strategien entsprechend erzeugt werden.
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Die
folgenden Absätze
geben einen kurzen Überblick über die
Hauptvariablen, die potentiell die Minigen-Immunogenität, die Epitopprozessierung
und die Präsentation
auf antigenpräsentierenden
Zellen (APCs) in Verbindung mit Klasse-I- und Klasse-II-MHC-Molekülen beeinflussen.
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Immundominanz
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Von
den vielen tausenden möglichen
Peptiden, die durch ein komplexes Fremdpathogen codiert werden,
findet sich nur ein kleiner Teil in einer Peptidform wieder, die
imstande ist, an MHC-Klasse-I-Antigene zu binden und somit von T-Zellen
erkannt zu werden. Dieses Phänomen
mit offensichtlicher möglicher
Auswirkung auf die Entwicklung eines Multiepitop-Vakzins ist als
Immundominanz bekannt [Yewdell et al., Annu Rev Immunol, 17:51-88
(1999)]. Mehrere Hauptvariablen tragen zur Immundominanz bei. Hier
beschreiben wir Variable, die die Erzeugung der geeigneten Peptide,
sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht, als Ergebnis
einer intrazellulären
Prozessierung, beeinflussen.
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Verknüpfungsepitope
("Junctional Epitopes")
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Ein
Verknüpfungsepitop
ist als ein Epitop definiert, das durch die Nebeneinanderstellung
von zwei anderen Epitopen erzeugt wird. Das neue Epitop ist aus
einem C-terminalert Abschnitt, der von einem ersten Epitop stammt,
und einem N-terminalen Abschnitt, der von einem zweiten Epitop stammt,
zusammengesetzt. Die Entstehung von Verknüpfungsepitopen stellt aus den
folgenden Gründen
ein potentielles Problem bei der Entwicklung von Multiepitop-Minigen-Vakzinen,
sowohl für
Klasse-I- als auch Klasse-II-restringierte Epitope, dar. Erstens
könnte
bei der Entwicklung eines Mingens, das aus humanen Epitopen zusammengesetzt
ist oder diese enthält,
die typischerweise hinsichtlich der Immunogenität in HLA-transgenen Labortieren
getestet werden, die Erzeugung von murinen Epitopen unerwünschte Immundominanzeffekte
hervorrufen. Zweitens könnte
die Erzeugung neuer, unbeabsichtigter Epitope für humane HLA-Klasse-I- oder HLA-Klasse-II-Moleküle in Vakzin-Empfängern neue
T-Zell- Spezifitäten hervorbringen,
die von infizierten Zellen oder Tumoren nicht exprimiert werden,
die den von den Zielzellen induzierten T-Zell-Antworten entsprechen. Diese Antworten
sind definitionsgemäß nicht
relevant und wirkungslos und könnten
sogar kontraproduktiv sein, wenn unerwünschte Immundominanzeffekte
erzeugt werden.
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Die
Existenz von Verknüpfungsepitopen
ist in einer Vielzahl verschiedener experimenteller Situationen dokumentiert
worden. Gefter et coll. haben den Effekt als erste in einem System
gezeigt, in dem zwei verschiedene Klasse-II-restringierte Epitope
nebeneinander gestellt und kollinear synthetisiert wurden [Perkins
et al., J Immunol, Bd. 146(7):2137-44 (1991)]. Der Effekt war so
ausgeprägt,
dass die Immunsystemerkennung der Epitope durch diese neuen Verknüpfungsepitope
vollständig "stillgelegt" werden könnte [Wang
et al., Cell Immunol, Bd. 143(2):284-97 (1992)]. Helfer-T-Zellen,
die gegen Verknüpfungsepitope
gerichtet sind, wurden auch in Menschen als Folge einer Immunisierung
mit einem synthetischen Lipopeptid beobachtet, das aus einem HLA-A2-restringierten,
HBV-abgeleiteten immundominanten CTL-Epitop und einem universellen
Tetanus-Toxoid-abgeleiteten HTL-Epitop zusammengesetzt war [Livingston
et al., J Immunol, Bd. 159(3):1383-92 (1997)]. Die Erzeugung von
Verknüpfungsepitopen
stellt demnach einen wesentlichen, abzuwägenden Punkt bei der Entwicklung
von Polyepitop-Konstrukten dar.
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Die
vorliegende Erfindung gibt Verfahren für die Adressierung dieses Problems
und zum Vermeiden oder Minimieren des Auftretens von Verknüpfungsepitopen
an.
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Flankierende Regionen
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Klasse-I-restringierte
Epitope werden durch ein komplexes Verfahren erzeugt [Yewdell et
al., Annu Rev Immunol, 17:51-88 (1999)]. Die begrenzte Proteolyse,
an der Endoproteasen beteiligt sind, und ein mög liches Bearbeiten durch Exoproteasen
werden von einer Translokation durch die Membran des endoplasmatische
Retikulums (ER) mit Hilfe eines Transporters, die mit antigenprozessierenden
Molekülen
(TAP) assoziiert ist, gefolgt. Der wesentliche cytosolische Proteasekomplex,
der an der Erzeugung antigener Peptide und deren Vorläufern beteiligt
ist, ist das Proteasom [Niedermann et al., Immunity, Bd. 2(3):289-99
(1995)], obwohl die ER-Bearbeitung von CTL-Vorläufern ebenfalls gezeigt worden
ist [Paz et al., Immunity, Bd. 11(2):241-51 (1999)]. Es hat lange
Diskussionen gegeben, ob die Reste, die den C- und den N-Terminus des Epitops unmittelbar
flankieren, einen Einfluss auf die Effizienz der Epitoperzeugung
haben oder nicht.
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Die
Ausbeute und die Verfügbarkeit
eines prozessierten Epitops ist als eine wesentliche Variable bei der
Bestimmung der Immunogenität
einbezogen worden und könnte
daher deutlich einen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtpotenz
eines Minigens haben, weil die Stärke der Immunantwort direkt
proportional zur Menge an Epitop sein kann, die durch MHC gebunden
wird und die für
die T-Zellerkennung präsentiert
wird. Verschiedene Studien haben Beweise dafür geliefert, dass dies in der
Tat der Fall ist. Beispielsweise ist eine Induktion von Virus-spezifischen
CTL, die im Wesentlichen proportional zur Epitopdichte ist [Wherry
et al., J Immunol, Bd. 163(7):3735-45 (1999)], beobachtet worden.
Weiterhin sind rekombinante Minigene, die ein vorprozessiertes optimales
Epitop codieren, verwendet worden, um ein höheres Ausmaß der Epitopexpression hervorzurufen,
als natürlicherweise
für ein
Protein voller Länge
beobachtet wird [Anton et al., J Immunol, Bd. 158(6):2535-42 (1997)].
Ganz allgemein ist gezeigt worden, dass das Priming mit einem Minigen
effizienter ist als das Priming mit dem vollständigen Antigen [Restifo et
al., J Immunol, Bd. 154(9):4414-22 (1995); Ishioka et al., J Immunol,
Bd. 162(7):3915-25 (1999)], obwohl einige Ausnahmen festgestellt
worden sind [Iwasaki et al., Vaccine, Bd. 17(15-16):2081-8 (1999)].
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Frühe Studien
haben gefolgert, dass Reste innerhalb des Epitops [Hahn et al.,
J Exp Med, Bd. 176(5):1335-41 (1992)] die Immunogenität primär regulieren. Ähnliche
Schlussfolgerungen waren das Ergebnis anderer Studien, die überwiegend
auf dem Pfropfen eines Epitops in ein nicht damit zusammenhängendes Gen
oder in das gleiche Gen, aber an einer verschiedenen Stelle, basierten
[Chimini et al., J Exp Med, Bd. 169(1):297:302 (1989); Hahn et al.,
J Exp Med, Bd. 174(3):733-6 (1991)]. Andere Experimente [Del Val
et al., Cell, Bd. 66(6):1145-53 (1991); Hahn et al., J Exp Med,
Bd. 176(5):1335-41 (1992)], haben jedoch vorgeschlagen, das Reste,
die unmittelbar benachbart zum CTL-Epitop lokalisiert sind, die
Erkennung unmittelbar beeinflussen können [Couillin et al., J Exp
Med, Bd. 180(3):1129-34
(1994); Bergmann et al., J Virol. Bd. 68(8):5306-10 (1994)]. Im
Zusammenhang mit Minigen-Vakzinen sind die Diskussionen erneut aufgetreten. Shastri
et coll. [Shastri et al., J Immunol, Bd. 155(9):4339-46 (1995)]
haben herausgefunden, dass T-Zell-Antworten durch die Variation
des N-terminalen flankierenden Rests nicht signifikant beeinflusst
wurden, aber durch die Zugabe eines einzigen C-terminalen flankierenden
Rests gehemmt wurden. Die dramatischste Hemmung wurde mit Isoleucin,
Leucin, Cystein und Prolin als C-terminale flankierende Reste beobachtet.
Im Gegensatz hierzu hat Gileadi [Gileadi et al., Eur J Immunol,
Bd. 29(7):2213-22 (1999)] über
tiefgreifende Effekte in Abhängigketi
von den Resten berichtet, die am N-Terminus von Maus-Influenzavirus-Epitopen
lokalisiert sind. Bergman et coll. haben herausgefunden, dass aromatische,
basische und Alaninreste eine effiziente Epitoperkennung unterstützten, während G-
und P-Reste stark hemmend wirkten [Bergmann et al., J Immunol, Bd.
157(8):3242-9 (1996)]. Im Gegensatz hierzu zog Lippolis [Lippolis
et al., J Virol, Bd. 69(5):3134-46 (1995)] die Schlussfolgerung,
dass die Substitution fflankierender Reste die Erkennung nicht beeinflusst.
Es wurden jedoch nur eher konservative Substitutionen getestet,
bei denen es unwahrscheinlich ist, dass sie die Proteasomspezifität beeinflussen.
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Es
scheint so zu sein, dass die Spezifität dieser Effekte und allgemein
von natürlichen
Epitopen näherungsweise
mit der Proteasomspezifität
korreliert. Beispielsweise ist die Proteasomspezifität teilweise
trypsinartig [Niedermann et al., Immunity, Bd. 2(3):289-99 (1995)],
mit Spaltung nach basischen Aminosäuren. Eine effiziente Spaltung
der Carboxyseite von hydrophoben und sauren Reste ist jedoch auch
möglich.
Die Studien von Shermann et coll., die herausgefunden haben, dass
eine R-zu-H-Mutation in der Position, die auf den C-Terminus eines
p53-Epitops folgt, die Proteasom-vermittelte Prozessierung des Proteins
beeinflusst, stehen im Einklang mit diesen Spezifitäten [Theobald
et al., J Exp Med, Bd. 188(6):1017-28 (1998)]. Verschiedene andere
Studien [Hanke et al., J Gen Virol, Bd 79 (Pt 1):83-90 (1998); Thomson
et al., Proc Natl Acad Sci USA, Bd. 92(13):5845-9 (1995)] wiesen
darauf hin, dass Minigene unter Verwendung minimaler Epitope konstruiert werden
können
und dass diese flankierenden Sequenzen nicht erforderlich zu sein
scheinen, auch wenn das Potential für die weitere Optimierung durch
die Verwendung von flankierenden Regionen ebenfalls anerkannt wurde.
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In
der Summe sind bei HLA-Klasse-I-Epitopen die Auswirkungen flankierender
Regionen auf die Prozessierung und Präsentation von CTL-Epitopen
weiterhin nicht definiert. Eine systematische Analyse des Effekts
der Veränderung
flankierender Regionen ist für
Minigen-Vakzine
nicht durchgeführt
worden. Daher ist eine Analyse, bei der Minigen-Vakzine verwendet
werden, die Epitope codieren, die allgemein durch die humane Klasse
I restringiert sind, erforderlich. Die vorliegende Erfindung liefert
eine solche Analyse und liefert dem gemäß Polyepitop-Vakzinkonstrukte,
die hinsichtlich Immunogenität und
Antigenizität
optimiert sind, und Verfahren für
die Entwicklung derartiger Konstrukte.
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HLA-Klasse-II-Peptidkomplexe
werden ebenfalls als Ergebnis einer komplexen Reihe von Ereignissen erzeugt,
die verschieden von der HLA-Klasse-I-Prozessierung sind. Der Prozessierungsweg
schließt
die Assoziierung mit Invarianter Kette (Ii), ihren Transport in
spezialisierte Kompartimente, den Abbau von Ii zu CLIP, und die
HLA-DM-katalysierte Entfernung von CLIP ein [siehe Blum et al.,
Crit Rev Immunol, Bd. 17 (5-6):411-7 (1997); Arndt et al., Immunol
Res, Bd. 16(3):261-72
(1997) für
einen Überblick).
Weiterhin gibt es eine potentielle wichtige Rolle verschiedener
Cathepsine im Allgemeinen, und von Cathepsin S und L im Besonderen, beim
Ii-Abbau [Nakagawa et al., Immunity, Bd. 10(2):207-17 (1999)]. Hinsichtlich
der Erzeugung von funktionellen Epitopen scheint der Vorgang etwas
weniger selektiv zu sein [Chapman H.A., Curr Opin Immunol, Bd. 10(1):93-102
(1998)], und Peptide mit vielen Größen können an MHC-Klasse II binden
[Hunt et al., Science, Bd. 256(5065):1817-20 (1992). Die meisten
oder alle möglichen
Peptide scheinen erzeugt zu werden [Moudgil et al., J Immunol, Bd.
159(6):2574-9 (1997); und Thomson et al., J Virol, Bd. 72(3):2246-52
(1998)]. Demnach kann, verglichen mit dem Thema der flankierenden
Regionen, die Entstehung von Verknüpfungsepitopen in besonderen
Ausführungsformen
eine ernstere Angelegenheit sein.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung liefert die Offenbarung von Parametern, die
brauchbar sind für
die Optimierung der Wirksamkeit von Polyepitop-Vakzinen. Ebenfalls offenbart werden
Polyepitop-Konstrukte und Nucleinsäuren, die derartige Konstrukte
(Minigene) codieren.
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Nach
einem Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines
optimierten Multiepitop-Polypeptids bereit, das umfasst:
- (i) Auswählen
von mindestens zwei Epitopen, die HLA-Allelspezifische (HLA: humanes
Leukocyten-Antigen) Motive oder Supermotive enthalten, wobei diese
Epitope HLA-Klasse-I-CTL-Epitope (CTL: cytotoxischer T-Lymphocyt)
sind; und
- (ii) Einfügen
dieser mindestens zwei CTL-Epitope in ein Multiepitop-Polypeptid, wobei
während
des Einfügeschrittes
(ii)
mindestens ein flankierender oder als Abstandshalter
wirkender Aminosäurerest
am C-Terminus von mindestens einem dieser mindestens zwei CTL-Epitope
eingefügt
wird; wobei der flankierende oder als Abstandshalter wirkende Aminosäurerest
unter Lysin (K), Arginin (R), Asparagin (N), Glutamin (Q), Glycin
(G), Alanin (A), Serin (S), Cystein (C) und Threonin (T) ausgewählt wird;
und
wobei der flankierende oder als Abstandshalter wirkende
Aminosäurerest
das Auftreten eines CTL-Verknüpfungsepitops
verhindert.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zum Herstellen eines optimierten
Multiepitop-Polypeptids bereit, das umfasst:
- (i)
Auswählen
von mindestens zwei Epitopen, die HLA-Allel-spezifische (HLA: humanes
Leukocyten-Antigen) Motive oder Supermotive enthalten, wobei diese
Epitope HLA-Klasse-II-HTL-Epitope (HTL: Helfer-T-Lymphocyt) sind;
und
- (ii) Einfügen
dieser mindestens zwei HTL-Epitope in ein Multiepitop-Polypeptid, wobei
während
des Einfügeschrittes
(ii)
mindestens ein flankierender oder als Abstandshalter
wirkender Aminosäurerest
am C-Terminus von mindestens einem der mindestens zwei HTL-Epitope
eingefügt
wird; wobei der flankierende oder als Abstandshalter wirkende Aminosäurerest
unter Glycin (G), Prolin (P) und Asparagin (N) ausgewählt wird;
und
wobei der flankierende oder als Abstandshalter wirkende
Aminosäurerest
das Auftreten eines HTL-Verknüpfungsepitops
verhindert.
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Die
als Abstandshalter wirkenden Aminosäurereste können unabhängig unter den Resten ausgewählt werden,
die keine bekannten primären
Humanes-Leukocyten-Antigen-Klasse-II-Verankerungsgruppen sind. In besonderen
Ausführungsformen
verhindert das Einführen
der Abstandshalterreste das Auftreten eines HTL-Epitops. Ein derartiger
Abstandshalter umfasst oft mindestens 5 Aminosäurereste, die unabhängig unter G,
P und N ausgewählt
werden. In einigen Ausführungsformen
handelt es sich bei dem Abstandshalter um GPGPG.
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In
einigen Ausführungsformen
verhindert das Einführen
der Abstandshalterreste das Auftreten eines CTL-Epitops, wobei der
Abstandshalter 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8 Aminosäurereste umfasst, die unabhängig unter
A und G ausgewählt
werden. Der flankierende Rest wird oft an der C+1-Position eines
CTL-Epitops eingeführt
und wird unter K, R, N, G und A ausgewählt.
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In
einigen Ausführungsformen
ist der flankierende Rest benachbart zu der Abstandshaltersequenz. Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
auch die Substitution eines N-terminalen Rests eines HLA-Epitops, das benachbart
zu einem C-Terminus eines HLA-Epitops ist, das von dem Polyepitop-Konstrukt
umfasst wird, durch einen Rest einschließen, der unter K, R, N, G und
A ausgewählt
wird.
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Es
ist ebenfalls möglich,
einen Schritt durchzuführen,
in dem eine Struktur des Polyepitop-Konstrukts vorhergesagt wird,
und weiterhin ein oder mehrere Konstrukte ausgewählt werden, die eine maximale
Struktur haben, d. h. die auf einen HLA-Prozessierungsweg prozessiert
werden, um alle Epitope zu erzeugen, die von dem Konstrukt umfasst
werden.
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Ebenfalls
beschrieben wird ein Polyepitop-Konstrukt, das unter Anwendung eines
Verfahrens gemäß einem
der Ansprüche
hergestellt wird. Oft werden die Epitope, die von dem Polyepitop-Konstrukt
umfasst werden, von einem Minigen codiert. Das Polyepitop-Konstrukt,
das durch das Minigen codiert wird, kann HIV-TT, das in 9 gezeigt
wird, HIV-DG, das in 9 gezeigt wird, oder HIV-TC,
das in 9 gezeigt wird, sein.
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DEFINITIONEN
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Die
Erfindung kann unter Bezugnahme auf die folgenden Definitionen besser
verstanden werden:
In der gesamten Offenbarung werden "Bindungsdaten"-Ergebnisse oft in
Form von "IC50" ausgedrückt.
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IC
50 ist die Peptidkonzentration in einem Bindungsassay,
bei der 50 % Hemmung der Bindung eines Referenzpeptids beobachtet
wird. Unter den gegebenen Bedingungen, unter denen die Assays ausgeführt wird
(d.h. limitierende HLA-Proteine und Konzentration markierter Peptide),
nähern
sich diese Werte den KD-Werten an. Assays für die Ermittlung der Bindungsdaten
werden detailliert beschrieben, z.B. in den PCT-Veröffentlichungen
WO 94/20127 und
WO 94/03205 . Es sollte beachtet
werden, dass sich IC
50-Werte andern können, oft
dramatisch andern können,
wenn die Assaybedingungen variiert werden, und in Abhängigkeit von
den speziellen verwendeten Reagenzien (e.g., HLA-Aufbereitung etc.).
Beispielsweise führen über höhte Konzentrationen
an HLA-Molekülen
zu einer Erhöhung
des scheinbar gemessenen IC-
50-Wertes eines
gegebenen Liganden. Alternativ wird die Bindung bezogen auf ein
Referenzpeptid ausgedrückt.
Auch wenn ein spezieller Assay mehr oder weniger empfindlich wird,
können
sich die IC
50-Werte der getesteten Peptide
etwas ändern,
während
sich die Bindung, bezogen auf das Referenzpeptid, nicht bedeutend ändert. Beispielsweise ändern sich
in einem Assay, der unter solchen Bedingungen durchgeführt wird,
dass der IC
50-Wert des Referenzpeptids um
das 10-fache steigt, auch die IC
50-Werte
der Testpeptide um etwa das 10-fache. Um Unklarheiten zu vermeiden,
basiert die Untersuchung, ob ein Peptid gut, mittelmäßig oder
schwach oder nicht anbindet, im Allgemeinen auf seinem IC
50-Wert, bezogen auf den IC
50-Wert
eines Standardpeptids. Das Anbinden kann auch unter Verwendung anderer
Assaysysteme untersucht werden, die verwenden : lebende Zellen (z. B.,
Ceppellini et al., Nature 339:392, 1989; Christnick et al., Nature
352:67, 1991; Busch et al., Int. Immunol. 2:443, 1990, Hill et al.,
J. Immunol. 147:189, 1991; del Guerico et al., J. Immunol. 154:685,
1995), zellfreie Systeme, die Detergenslysate verwenden (z. B. Cerundolo
et al., J. Immunol. 21:2069, 1991), immobilisiertes gereinigtes
MHC (z. B. Hill et al., J. Immunol. 152, 2890, 1994; Marshall et
al., J. Immunol. 152:4946, 1994; ELISA-Systeme (z. B. Reay et al.,
EMBO J. 11:2829, 1992), Oberflächenplasmonresonanz
(z. B. Khilko et al., J. Biol. Chem. 268:15425, 1993); "high flux soluble
Phase assays" (Hammer
et al., J. Exp. Med. 180:2353, 1994) und Messung der/des Klasse-I-MHC-Stabilisierung
oder -Aufbaus (z. B., Ljunggren et al., Nature 346:476, 1990; Schumacher
et al., Cell 62:563, 1990; Townsend et al., Cell 62:285, 1990; Parker
et al., J. Immunol. 149:1896, 1992).
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Die
Bezeichnung der Position eines Rests in einem Epitop als "Carboxyterminus" oder die "Carboxy-terminale
Position" bezieht
sich auf die Position des Rests an dem Ende des Epitops, das am
nächsten liegt zum
Carboxy-Terminus eines Peptids, der unter Verwendung der herkömmlichen
Nomenklatur bezeichnet wird, wie sie weiter unten definiert wird. "C + 1" bezieht sich auf
den Rest oder die Position, der/die unmittelbar auf den C-terminalen
Rest des Epitops folgt, d. h. es bezieht sich auf den Rest, der
den C-Terminus des Epitops flankiert. Die "Carboxy-terminale Position" des Epitops, das
am Carboxyende des Polyepitop-Konstrukts vorkommt, kann, muss aber
nicht tatsächlich
dem Carboxy-terminalen Ende des Polypeptids entsprechen. In bevorzugten
Ausführungsformen
sind die in den optimierten Polyepitop-Konstrukten eingesetzten
Epitope Motiv-tragende Epitope, und der Carboxy-Terminus des Epitops
wird bezogen auf primäre
Verankerungsreste definiert, die sich auf ein bestimmtes Motiv beziehenen.
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Die
Bezeichnung der Position eines Rests in einem Epitop als "Amino-Terminus" oder "Amino-terminale Position" bezieht sich auf
die Position des Rests an dem Ende des Epitops, dass sich am nächsten beim Amino-Terminus
eines Peptids befindet, der unter Verwendung der herkömmlichen
Nomenklatur bezeichnet wird, wie sie weiter unten definiert wird. "N – 1" bezieht sich auf
den Rest oder die Position, der/die unmittelbar benachbart zu dem
Epitop am Amino-terminalen Ende (Position Nummer 1) eines Epitops
ist. Die "Amino-terminale
Position" des Epitops,
die am Amino-terminalen Ende des Polyepitop-Konstrukts vorkommt, kann, muss aber
nicht tatsächlich
dem Amino-terminalen Ende des Polypeptids entsprechen. In bevorzugten
Ausführungsformen
sind die in den optimierten Polyepitop-Konstrukten eingesetzten
Epitope Motiv-tragende Epitope, und der Amino-Terminus des Epitops
wird bezogen auf primäre
Verankerungsreste definiert, die sich auf ein bestimmtes Motiv beziehen.
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Ein "Computer" oder ein "Computersystem" umfasst im Allgemeinen:
einen Prozessor, mindestens einen Apparat zum Speichern/Abrufen von
Informationen, wie zum Beispiel eine Festplatte, ein Diskettenlaufwerk
oder ein Bandlaufwerk; mindestens ein Eingabegerät, zum Beispiel eine Tastatur,
eine Maus, ein Bildschirm mit Berührungseingabe oder ein Mikrophon;
eine Anzeigestruktur. Zusätzlich
kann der Computer einen Kommunikationskanal in Kommunikation mit
einem Netzwerk einschließen.
Ein derartiger Computer kann mehr oder weniger als das einschließen, was
oben aufgelistet wird.
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Ein "Konstrukt", so wie der Begriff
hier verwendet wird, bezeichnet allgemein eine Zusammensetzung, die
in der Natur nicht vorkommt. Ein Konstrukt kann durch Synthesetechnologien,
z. B. die Erzeugung und Expression von rekombinanter DNA, oder durch
chemische Synthesetechniken für
Nucleinsäuren
oder Aminosäuren
erzeugt werden. Ein Konstrukt kann auch durch die Addition oder
das Aneinanderreihen eines Materials an ein anderes Material hergestellt
werden, wobei das Ergebnis nicht in dieser Form in der Natur gefunden wird.
Ein "Polyepitop-Konstrukt" umfasst mehrere
Epitope.
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"Kreuzreaktives Binden" weist darauf hin,
dass ein Peptid von mehr als einem HLA-Molekül gebunden wird; ein Synonym
ist entartetes Binden.
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Ein "kryptisches Epitop" ruft eine Antwort
durch Immunisierung mit einem isolierten Peptid hervor, aber die
Antwort ist in vitro nicht kreuzreaktiv, wenn das intakte vollständige Protein,
das das Epitop umfasst, als Antigen verwendet wird.
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Ein "dominantes Epitop" ist ein Epitop,
das eine Immunantwort bei der Immunisierung mit einem vollständigen nativen
Antigen (siehe z. B. Sercarz, et al., Annu. Rev. Immunol. 11:729-766,
1993) hervorruft. Eine derartige Antwort ist in vitro kreuzreaktiv
mit einem isolierten Peptidepitop.
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In
Bezug auf eine bestimmte Aminosäuresequenz
ist ein "Epitop" ein Satz von Aminosäureresten,
der an der Erkennung durch ein bestimmtes Immunglobulin beteiligt
ist, oder im Zusammenhang mit T-Zellen
sind es die Reste, die für
die Erkennung durch T-Zellrezeptorproteine und/oder MHC-Rezeptoren
("Major Histocompatibility
Complex") erforderlich
sind. In einem Immunsystem-Szenario, in vivo oder in vitro, stellt
ein Epitop die kollektiven Merkmale eines Moleküls, wie Primär-, Sekundär- und Tertiärpeptidstruktur,
und Ladung, dar, die zusammen eine Stelle bilden, die von einem
Immunglobulin, einem T-Zellrezeptor oder einem HLA-Molekül erkannt
wird. In der gesamten Offenbarung werden Epitop und Peptid oft gegeneinander
austauschbar verwendet. Es soll jedoch verstanden werden, dass isolierte
oder gereinigte Protein- oder Peptidmoleküle, die größer als ein erfindungsgemäßes Epitop
sind und ein derartiges Epitop umfassen, immer noch innerhalb der
Grenzen der Erfindung liegen.
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Ein "flankierender Rest" ist ein Rest, der
benachbart zu einem Epitop positioniert ist. Ein flankierender Rest
kann an einer Stelle benachbart zum N-Terminus oder zum C-Terminus
eines Epitops eingeführt
oder insertiert werden.
-
Ein "immunogenes Peptid" oder "Peptidepitop" ist ein Peptid,
das ein Allel-spezifisches Motiv oder Supermotiv umfasst, so dass
das Peptid an ein HLA-Molekül
bindet und eine CTL- und/oder HTL-Antwort induziert. Immunogene
Peptide der Erfindung sind demnach imstande, an ein geeignetes HLA-Molekül zu binden und
anschließend
eine cytotoxische-T-Zellantwort oder eine Helfer-T-Zellantwort auf
das Antigen, von dem das immunogene Peptid abgeleitet ist, hervorzurufen.
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"Heteroklitische Analoga" sind hier als ein
Peptid mit einer erhöhten
Wirksamkeit bei einer spezifischen T-Zelle definiert, was durch
ver stärkte
Antworten auf eine vorgegebene Dosis oder durch geringere erforderliche
Mengen, um die gleiche Antwort zu erzielen, gemessen wird. Zu den
Vorteilen heteroklitischer Analoga gehört, dass die Antigene potenter
sein können,
oder ökonomischer
(da eine geringe Menge erforderlich ist, um den gleichen Effekt
zu erzielen). Zusätzlich
könnten
modifizierte Epitope das Ausbleiben antigenspezifischer T-Zellantworten überwinden
(T-Zelltoleranz).
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"Humanes Leukocyten-Antigen" oder "HLA" ist ein humanes
Klasse I oder Klasse II Haupthistokompatibilitätskomplex-Protein ("MHC" = Major Histocompatibility
Complex) (siehe z. B. Stites et al., IMMUNOLOGY, B. Auflage, Lange
Publishing, Los Altos, CA (1994).
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Ein "HLA-Supertyp oder
eine HLA-Familie",
so wie der Begriff hier verwendet wird, beschreibt Sätze von
HLA-Molekülen,
die auf der Basis von gemeinsamen Peptid-Bindungsspezifitäten gruppiert
werden. HLA-Klasse-I-Moleküle,
die eine einigermaßen ähnliche
Bindungsaffinität
für Peptide
teilen, die bestimmte Aminosäuremotive
aufweisen, werden in derartige HLA-Supertypen gruppiert. Die Ausdrücke HLA-Superfamilie, HLA-Supertyp-Familie,
HLA-Familie und HLA-xx-ähnliche
Moleküle
(worin xx einen speziellen HLA-Typ bezeichnet) sind synonym.
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Der
Begriff "hohe Affinität" in Bezug auf HLA-Klasse-I-Moleküle, so wie
er hier verwendet wird, ist definiert als ein Binden mit einem IC50- oder KD-Wert von 50 nM oder darunter; "mittlere Affinität" ist ein Binden mit
einem IC50- oder KD-Wert von etwa 50 bis
etwa 500 nM. "Hohe
Affinität" in Bezug auf das
Binden an HLA-Klasse-II-Moleküle
ist definiert als ein Binden mit einem IC50-
oder KD-Wert von 100 nM oder darunter; "mittlere Affinität" ist ein Binden mit einem IC50- oder KD-Wert im Bereich von etwa 100
bis etwa 1000 nM.
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Ein "IC50"-Wert ist die Konzentration
eines Peptids in einem Bindungsassay, bei der 50 % Hemmung des Anbindens
eines Referenzpeptids beobachtet wird. Unter den gegebenen Bedingungen,
unter denen der Assay durchgeführt
wird (d. h. limitierende HLA-Proteine und Konzentrationen markierter
Peptide) nähern
sich diese Werte den KD-Werten an.
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Die
Ausdrücke "identisch" oder prozentuale "Identität" im Zusammenhang
mit mindestens zwei Peptidsequenzen beziehen sich auf mindestens
zwei Sequenzen oder Subsequenzen, die gleich sind oder einen angegebenen
prozentualen Anteil an Aminosäureresten
aufweisen, die gleich sind, wenn sie verglichen werden und für eine maximale Übereinstimmung über ein
Vergleichsfenster aneinander ausgerichtet werden, was unter Verwendung
eines Sequenzvergleichsalgorithmus oder durch die manuelle Ausrichtung
und visuelle Untersuchung gemessen wird.
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Das "Einführen" eines Aminosäurerests
in eine spezielle Position in einem Polyepitop-Konstrukt, z. B. auf
der C-terminalen Seite benachbart zum C-Terminus eines Epitops,
umfasst das Konfigurieren mehrerer Epitope in einer solchen Weise,
dass sich ein gewünschter
Rest in einer speziellen Position befindet, z. B. benachbart zu
dem Epitop, oder dass ein schädlicher
Rest nicht benachbart zu dem C-Terminus des Epitops ist. Der Ausdruck
schließt
auch das Insertieren eines Aminosäurerests, vorzugsweise eines
bevorzugten oder dazwischen liegenden Aminosäurerests, in eine spezielle
Position ein. Ein Aminosäurerest
kann auch in eine Sequenz eingeführt
werden, indem ein Aminosäurerest
durch einen anderen ersetzt wird. Eine solche Substitution wird
vorzugsweise in Übereinstimmung
mit den "Analoging"-Prinzipien durchgeführt, die z. B. in der gleichzeitig
anhängigen
U. S. S. N. 09/206,714, eingereicht am 3/1/99, und in der Anmeldung
PCT/US00/19774 dargestellt werden.
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Die
Ausdrücke "isoliert" oder "biologisch rein" beziehen sich auf
ein Material, das im Wesentlichen oder weitgehend frei von Bestandteilen
ist, die das Material normalerweise in dem Zustand, in dem es in
seinem nativen Zustand gefunden wird, begleiten. Isolierte Peptide
gemäß der Erfindung
enthalten demnach vorzugsweise keine Materialien, die normalerweise
mit den Peptiden in ihrer in situ-Umgebung assoziiert sind.
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"Verknüpfen" oder "Verbinden" bezieht sich auf
jedes Verfahren, das in der Technik bekannt ist, um Peptide funktionell
zu verbinden, eingeschlossen, jedoch ohne Einschränkung, die
rekombinante Fusion, kovalente Bindung, Disulfidbindung, ionische
Bindung, Wasserstoffbindung, und elektrostatische Bindung.
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"Haupthistokompatibilitätskomplex" oder "MHC" (Major Histocompatibility
Complex" ist ein
Cluster von Genen, der eine Rolle bei der Steuerung der zellulären Wechselwirkungen
spielt, die für
die physiologischen Immunantworten verantwortlich sind. In Menschen
ist der MHC auch als HLA-Komplex bekannt. Für eine detaillierte Beschreibung
von MHC- und HLA-Komplex siehe Paul, FUNDAMENTAL IMMUNOLOGY, 3.
Auflage, Raven Press, New York, 1993.
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So
wie der Begriff "Mitte
des Peptids" hier
verwendet wird, handelt es sich um eine Position in einem Peptid,
die weder ein Amino- noch ein Carboxyterminus ist.
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Eine "minimale Zahl von
Verknüpfungsepitopen", so wie der Ausdruck
hier verwendet wird, bezieht sich auf eine Zahl von Verknüpfungsepitopen,
die kleiner ist als die Zahl, die erzeugt würde, wenn ein Zufallsauswahlkriterium
verwendet würde.
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Der
Ausdruck "Motiv" bezieht sich auf
das Muster von Resten in einem Peptid mit einer definierten Länge, üblicherweise
ein Peptid aus etwa 8 bis etwa 13 Aminosäuren für ein Klasse-I-HLA-Motiv und
etwa 6 bis etwa 25 Aminosäuren
für ein
Klasse-II-HLA-Motiv, das von einem speziellen HLA-Molekül erkannt
wird. Peptidmotive sind typischerweise verschieden für jedes
Protein, das von jedem humanen HLA-Allel codiert wird, und unterscheiden
sich in dem Muster der primären
und sekundären
Verankerungsreste.
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Ein "negativer Bindungsrest" oder "schädlicher
Rest" ist eine Aminosäure, die,
wenn sie in bestimmten Positionen (typischerweise nicht primäre Verankerungspositionen)
in einem Peptidepitop vorhanden ist, zu einer verringerten Bindungsaffinität des Peptids
für das
dem Peptid entsprechende HLA-Molekül führt.
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Das "Optimieren" eines Polyepitop-Konstrukts
bezieht sich auf die Erhöhung
der Immunogenität
oder Antigenität
eines Konstrukts durch das Sortieren von Epitopen, um das Auftreten
von Verknüpfungsepitopen zu
minimieren, das Einsetzen flankierender Reste, die den C-Terminus
oder N-Terminus eines Epitops flankieren, und das Insertieren von
Abstandshalterresten, um das Auftreten von Verknüpfungsepitopen weiter zu verhindern
oder um einen flankierenden Rest bereitzustellen. Eine Erhöhung der
Immunogenität
oder der Antigenität
eines optimierten Polyepitop-Konstrukts wird bezogen auf ein Polyepitop-Konstrukt,
das nicht auf der Basis der Optimierungsparameter konstruiert worden
ist, und unter Verwendung von dem Fachmann bekannten Assays, z.
B. der Untersuchung der Immunogenität in transgenen Tieren, ELISPOT,
Interferon-γ-Freisetzungsassays,
Tetramerfärbung,
Chromfreisetzungsassays und der Präsentation dendritischer Zellen,
gemessen.
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Der
Ausdruck "Peptid" wird in der vorliegenden
Patentschrift austauschbar mit "Oligopeptid" verwendet, um eine
Reihe von Resten, typischerweise L-Aminosäuren, die miteinander verbunden
sind, typischerweise durch Peptidbindungen zwischen der α-Aminogruppe
und der Carboxygruppe benachbarter Aminosäuren, zu bezeichnen. Die bevorzugten
CTL-induzierenden Peptide der Erfindung haben eine Länge von
13 oder weniger als 13 Resten, und sie bestehen üblicherweise aus etwa 8 bis
etwa 11 Resten, vorzugsweise 9 oder 10 Resten. Die bevorzugten HTL-induzierenden
Oligopeptide haben eine Länge
von weniger als etwa 50 Resten und bestehen üblicherweise aus etwa 6 bis
etwa 30 Resten, noch üblicher
etwa 12 bis 25 Resten, und oft aus etwa 15 bis 20 Resten.
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Ein "PanDR-bindendes Peptid
oder PADRETM-Peptid" ist ein Mitglied aus einer Familie
von Molekülen, die
mehr als ein HLA-Klasse-II-DR-Molekül binden.
Das Muster, dass die PADRETM-Familie von
Molekülen
definiert, kann als ein HLA-Klasse-II-Supermotiv verstanden werden.
PADRE bindet an die meisten HLA-DR-Moleküle und stimuliert in vitro
und in vivo HTL-Antworten (HTL: humaner Helfer-T-Lymphocyt).
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"Pharmazeutisch akzeptabel" bezieht sich auf
eine im Allgemeinen nicht toxische, inerte und/oder physiologisch
kompatible Zusammensetzung.
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"Einem HLA-Klasse-I-Prozessierungsweg
präsentiert" bedeutet, dass die
Polypeptid-Konstrukte in eine Zelle eingeführt werden, so dass sie weitgehend
durch einen HLA-Klasse-I-Prozessierungsweg prozessiert werden. Typischerweise
werden Polyepitop-Konstrukte unter Verwendung von Expressionsvektoren
in die Zellen eingeführt,
die die Polyepitop-Konstrukte codieren. HLA-Klasse-II-Epitope, die
von einem solchen Minigen codiert werden, werden ebenfalls auf Klasse-II-Molekü len präsentiert,
obwohl der Mechanismus des Eintritts der Epitope in den Klasse-II-Prozessierungsweg
nicht definiert ist.
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Ein "primärer Verankerungsrest" oder ein "primärer MHC-Anker" ist eine Aminosäure in einer
spezifischen Position auf einer Peptidsequenz, die so aufgefasst
wird, dass sie einen Kontaktpunkt zwischen dem immunogenen Peptid
und dem HLA-Molekül
liefert. Ein bis drei, üblicherweise
zwei primäre
Verankerungsreste innerhalb eines Peptids mit einer definierten
Länge definieren
im Allgemeinen ein "Motiv" für ein immunogenes
Peptid. Von diesen Resten wird angenommen, dass sie in engem Kontakt
in Peptidbindungsfurchen eines HLA-Moleküls passen, wobei ihre Seitenketten
in spezifischen Taschen der Bindungsfurchen selbst vergraben sind.
In einer Ausführungsform
sind die primären
Verankerungsreste eines HLA-Klasse-I-Epitops beispielsweise in der
Position 2 (von der Amino-terminalen Position aus) und in der Carboxy-terminalen
Position eines Peptidepitops aus 9 Resten gemäß der vorliegenden Erfindung
angeordnet. Die primären
Verankerungspositionen für
jedes Motiv und Supermotiv werden beispielsweise in den Tabellen
I und III von PTC/US00/27766 oder PCT/US00/19774 beschrieben. Weiterhin
können
analoge Peptide erzeugt werden, indem das Vorhandensein oder Fehlen
bestimmter Reste in diesen primären
Verankerungspositionen geändert
wird. Derartige Analoga werden verwendet, um die Bindungsaffinität eines
Peptids, das ein bestimmtes Motiv oder Supermotiv aufweist, zu verändern.
-
"Promiske Erkennung" findet statt, wo
ein anderes Peptid durch den gleichen T-Zellklon im Rahmen verschiedener
HLA-Moleküle
erkannt wird. Promiskes Erkennen oder Binden ist synonym mit kreuzreaktivem Binden.
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Eine "schützende Immunantwort" oder "therapeutische Immunantwort" bezieht sich auf
eine CTL- und/oder eine HTL-Antwort auf ein Antigen, das von einem
infektiösen
Agens oder ein Tumorantigen stammt, die in irgendeiner Weise die
Symptome einer Krankheit, Nebeneffekte oder deren Fortschreiten
verhindert oder mindestens teilweise stoppt. Die Immunantwort kann
auch eine Antikörperantwort
einschließen,
die durch die Stimulierung von Helfer-T-Zellen erleichtert worden
ist.
-
Der
Ausdruck "Rest" bezieht sich auf
eine Aminosäure
oder ein Aminosäuremimetikum,
die/das durch eine Amidbindung oder ein Amidbindungsmimetikum in
ein Peptid oder Protein eingefügt
ist.
-
Ein "sekundärer Verankerungsrest" ist eine Aminosäure in einer
Position verschieden von einer primären Verankerungsposition in
einem Peptid, der die Peptidbindung zu beeinflussen vermag. Ein
sekundärer
Verankerungsrest kommt mit einer signifikant größeren Häufigkeit unter gebundenen Peptiden
vor als bei der zufälligen
Verteilung von Aminosäuren
bei einer Position erwartet würde.
Man sagt, dass die sekundären
Verankerungsreste an "sekundären Verankerungspositionen" vorkommen. Ein sekundärer Verankerungsrest
kann als ein Rest bezeichnet werden, der in einer größeren Häufigkeit
unter mit einer hohen oder mittleren Affinität bindenden Peptiden vorhanden
ist, oder als ein Rest, der ansonsten mit einem Binden mit hoher
oder mittlerer Affinität
verbunden ist. Beispielsweise können
analoge Peptide erzeugt werden, indem das Vorhandensein oder Fehlen
bestimmter Reste in diesen sekundären Verankerungspositionen
verändert
wird. Derartige Analoga werden verwendet, um die Bindungsaffinität eines
Peptids, das ein spezielles Motiv oder Supermotiv aufweist, fein
einzustellen. Der Ausdruck "fixiertes
Peptid" wird manchmal
verwendet, um sich auf ein analoges Peptid zu beziehen.
-
"Sortieren von Epitopen" bezieht sich auf
das Ermitteln oder Erstellen einer Reihenfolge der Epitope in einem
Polyepitop-Konstrukt.
-
Ein "Abstandshalter" bezieht sich auf
eine Sequenz, die zwischen zwei Epitope in einem Polyepitop-Konstrukt
insertiert wird, um das Auftreten von Verknüpfungsepitopen zu verhindern.
Für HLA-Klasse-II-Epitope hat der Abstandshalter
eine Länge
von fünf
Aminosäuren
oder darüber,
und die Aminosäurereste in
der Abstandshaltersequenz, wie G, P oder N, sind typischerweise
nicht dafür
bekannt, primäre
Verankerungsreste eines HLA-Klasse-II-Motivs zu sein (siehe z. B.
PCT/US00/19774).
-
Ein "subdominantes Epitop" ist ein Epitop,
das eine kleine oder keine Antwort bei der Immunisierung mit vollständigen Antigenen,
die das Epitop enthalten, hervorruft, für das aber eine Antwort erhalten
werden kann durch die Immunisierung mit einem isolierten Peptid,
und diese Antwort (anders als im Fall kryptischer Epitope) wird
nachgewiesen, wenn vollständiges
Protein verwendet wird, um eine Recall-Antwort in vitro oder in vivo hervorzurufen.
-
Ein "Supermotiv" ist eine Peptidbindungsspezifität, die von
HLA-Molekülen geteilt
wird, die von mindestens zwei HLA-Allelen codiert wird. Ein Supermotiv-tragendes
Peptid wird vorzugsweise mit hoher oder mittlerer Affinität (wie hier
definiert) durch mindestens zwei HLA-Antigene erkannt.
-
"Synthetisches Peptid" bezieht sich auf
ein Peptid, das nicht natürlich
vorkommt, sondern von Menschen hergestellt wurde unter Verwendung
von Verfahren wie chemischer Synthese oder rekombinanter DNA-Technologie.
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Ein "TCR-Kontaktrest" oder "T-Zellrezeptor-Kontaktrest" ist ein Aminosäurerest
in einem Epitop, von dem angenommen wird, dass er von einem T-Zellrezeptor
gebunden wird; diese werden hier als Reste definiert, die keinerlei
primäre
MHC-Anker sind. T-Zellrezeptor-Kontaktreste sind als die Position/Positionen
in dem Peptid definiert, bei der/denen alle getesteten Analoga eine
negative IFNγ-Produktion
hervorrufen, bezogen auf die Produktion, die mit Wildtyp-Peptid
hervorgerufen wird.
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Die
Nomenklatur, die angewendet wird, um Peptidverbindungen zu beschreiben,
folgt der herkömmlichen
Praxis, in der für
jeden Aminosäurerest
die Aminogruppe links (der N-Terminus) und die Carboxygruppe rechts
(der C-Terminus) dargestellt wird. Wenn Aminosäurerestpositionen in einem
Peptidepitop angegeben werden, werden sie in einer Amino-nach-Carboxyrichtung
nummeriert, wobei die Position eins die Position ist, die sich am
nächsten
beim Amino-terminalen Ende des Epitops oder des Peptids oder Proteins,
von dem es ein Teil sein kann, befindet. In den Formeln, die ausgewählte spezielle
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellen, sind die Amino- und Carboxy-terminalen
Gruppen, auch wenn nicht speziell gezeigt, in der Form vorliegen,
die sie bei physiologischen pH-Werten annehmen würden, soweit nichts anderes
angegeben wird. In den Aminosäurestrukturformeln
wird im Allgemeinen jeder Rest durch Standardbezeichnungen aus drei
oder einem Buchstaben dargestellt. Die L-Form eines Aminosäurerests
wird durch einen einzigen Großbuchstaben
oder einen ersten Großbuchstaben
aus einem Dreibuchstabensymbol dargestellt, und die D-Form derjenigen
Aminosäuren,
die eine D-Form aufweisen, wird durch einen einzelnen Kleinbuchstaben oder
ein Symbol aus drei Kleinbuchstaben dargestellt. Glycin hat kein
asymmetrisches Kohlenstoffatom und wird einfach als "Gly" oder G bezeichnet.
Symbole für
die Aminosäuren
werden im Folgenden gezeigt.
Einbuchstabensymbol | Dreibuchstabensymbol | Aminosäuren |
A | Ala | Alanin |
C | Cys | Cystein |
D | Asp | Asparaginsäure |
E | Glu | Glutaminsäure |
F | Phe | Phenylalanin |
G | Gly | Glycin |
H | His | Histidin |
I | Ile | Isoleucin |
K | Lys | Lysin |
L | Leu | Leucin |
M | Met | Methionin |
N | Asn | Asparagin |
P | Pro | Prolin |
Q | Gin | Glutamin |
R | Arg | Arginin |
S | Ser | Serin |
T | Thr | Threonin |
V | Val | Valin |
W | Trp | Tryptophan |
Y | Tyr | Tyrosin |
-
Die "chemischen Merkmale" der Aminosäure sind
wie folgt definiert: aromatisch (F, W, Y); aliphatisch-hydrophob
(L, I, V, M); schwach polar (S, T, C); stark polar (Q, N); sauer
(D, E); basisch (R, H, K); Prolin; Alanin; und Glycin.
-
Die
folgenden Akronyme werden hier benutzt:
- APC:
- antigenpräsentierende
Zelle
- CD3:
- Pan-T-Zell-Marker
- CD4:
- Helfer-T-Lymphocyt-Marker
- CD8:
- cytotoxischer T-Lymphocyt-Marker
- CEA:
- carcinoembryonales
Antigen
- CTL:
- Cytotoxische T-Lymphocyten
- DC:
- dendritische Zellen.
DC funktionieren als potente antigenpräsentierende Zellen durch das
Stimulieren der Cytokinfreisetzung aus CTL-Linien, die spezifisch
für ein
Modellpeptid waren, das vom Hepatitis-B-Virus (HBV) stammt. In vitro-Experimente
unter Verwendung von DC gepulst ex vivo mit einem HBV-Peptid-Epitop haben
CTL-Immunantworten in vitro stimuliert nach dem Einbringen in naive
Mäuse.
- DMSO:
- Dimethylsulfoxid
- ELISA:
- Enzyme-linked immunosorbant
assay
- E:T:
- Effektor:Zielzellen-Verhältnis (T
= "target")
- FCS:
- fetales Kälberserum
- G-CSF:
- Granulocyten-Kolonie
stimulierender Faktor
- GM-CSF:
- Granulocyten-Makrophagen(Monocyten)-Kolonie stimulierender
Faktor
- HBV:
- Hepatitis-B-Virus
- HER2/Neu:
- c-erbB-2
- HLA:
- humanes Leukocyten-Antigen
- HLA-DR:
- humanes Leukocyten-Antigen
Klasse II
- HPLC:
- Hochdruckflüssigkeitschromatographie
- HTC:
- Helfer-T-Zellen
- HTL:
- Helfer-T-Lymphocyten
- ID:
- Identität
- IFNγ:
- Interferon γ
- IL-4:
- Interleukin-4-Cytokin
- IV:
- intravenös
- LU30%:
- Cytotoxische Aktivität, die erforderlich
ist, um 30 % Lyse bei einem 100:1 (E:T)-Verhältnis zu erzielen
- MAb:
- monoklonaler Antikörper
- MAGE:
- Melanom-Antigen
- MLR:
- gemischte Lymphocytenreaktion
- MNC:
- mononukleare Zellen
- PB:
- peripheres Blut
- PBMC:
- mononukleare Zellen
im peripheren Blut
- SC:
- subkutan
- S.E.M.:
- mittlere Standardabweichung
- QD:
- Einmal-täglich-Dosierung
- TAA:
- Tumor-assoziiertes
Antigen
- TCR:
- T-Zell-Rezeptor
- TNF:
- Tumornekrosefaktor
- WBC:
- weiße Blutzellen.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
die Daten von drei verschiedenen Multiepitop-Konstrukten, von denen
jedes 20 bis 25 verschiedene CTL-Epitope umfasst.
-
2 zeigt zwei verschiedene synthetische
Polypeptide (2a), wobei das erste Konstrukt
vier verschiedene, linear cosynthetisierte Epitope und das zweite
Konstrukt einen GPGPG-Abstandshalter einschließt. 2b veranschaulicht
die Fähigkeit
von 2 Nanomol dieser verschiedenen Konstrukte, proliferative Antworten
auf die verschiedenen Epitope in IAb-positiven
Mäusen
zu primen, verglichen mit den Antworten, die durch äquimolare
Mengen eines Pools der gleichen Peptide (3 Mikrogramm von jedem
Peptid) induziert werden.
-
3 zeigt
die Struktur von Multiepitop-DNA-Konstrukten. Die HLA-Restriktion
wird über
jedem Epitop gezeigt, die A*0201-Epitope sind fettgedruckt. Die
HLA-Bindungsaffinität
(IC50 nM) wird unter jedem Epitop angegeben.
(a) Schemadarstellung von HIV-FT, die die Anordnung der codierten
Epitope veranschaulicht. (b) Schemadarstellungen der HBV-spezifischen
Konstrukte. Die C+1-Aminosäure
relativ zu Core 18 wird mit einem Pfeil angezeigt. Die HVB-spezifischen
Konstrukte mit Insertionen einer einzigen Aminosäure in der C1-Position
von Core 18 werden als HBV.1X. dargestellt.
-
4 veranschaulicht
die Immunogenität
der HLA-A*0201-Epitope in HIV-FT in HLA-A*0201/Kb-transgenen
Mäusen.
(a) Repräsentative
CTL-Antworten gegen die Epitope Pol 498 (Kreise), Vpr 62 (Dreieck),
Gag 386 (Quadrat). Die Cytotoxizität wurde in einem 51Cr-Freisetzungsassay
gegen Jurkat-HLA-A*0201/Kb-Zielzellen in
Gegenwart (gefüllte
Symbole) oder Abwesenheit (leere Symbole) jedes Peptids geprüft. (b)
Zusammenfassung der CTL-Antworten der Immunogenität von HIV-FT
in HLA-A*0201/Kb-transgenen
Mäusen.
Die Balken zeigen das geometrische Mittel der CTL-Antwort positiver
Kulturen. Die Häufigkeit
positiver CTL-Kulturen wird ebenfalls angegeben.
-
5 zeigt
den Einfluss der C+1-Aminosäure
auf die Epitop-Immunogenität.
Eine Datenbank, die die CTL-Antworten einer Vielzahl von Minigenen
enthält,
die 94 Epitop/C1+-Aminosäure-Kombinationen
repräsentieren,
wurde analysiert, um die Häufigkeit
(%) der Fälle
zu ermitteln, in denen eine spezielle Kombination mit einer optimalen
CTL-Antwort verbunden war. CTL-Antworten wurden als optimal betrachtet,
wenn sie größer als
100 SL oder 20 LU in mindestens 30 % der gemessenen Kulturen waren.
Die Häufigkeit,
mit der eine gegebene Epitop/C+1-Aminosäurekombination beobachtet wurde,
wird ebenfalls angegeben.
-
6 zeigt
CTL-Antworten auf HBV-spezifische Konstrukte (a) CTL-Antworten auf Core
18-Epitop nach DNA-Immunisierung von HLA- A*0201/Kb-transgenen
Mäusen.
(b) CTL-Antworten auf HBV Core 18 nach DNA-Immunisierung von HLA-A*0201/Kb-transgenen Mäusen mit Konstrukten, die sich
durch eine einzige Aminosäureinsertion
in der C+1-Position von Core 18 unterschieden.
-
7 zeigt
das Ausmaß der
HBV-Core-18-Präsentation
in HBV. 1-(schattierte "shaded" Balken) und HBV.1K-(schraffierte "hatched" Balken) transfizierten
Zelllinien. Die Epitop-Präsentation
wurde unter Verwendung von Peptid-spezifischen CTL-Linien quantifiziert.
Die Präsentation
von HBV Pol 455 wird für
Vergleichszwecke gezeigt.
-
8 stellt
die Daten für
221A2Kb-Zielzellen dar, die mit dem HIV-1-Minigen transfiziert
sind. Diese transfizierten Zellen wurden hinsichtlich ihres Vermögens geprüft, CTL-Linien,
die von HLA-transgenen
Mäusen
stammen und spezifisch für
verschiedene HIV-abgeleitete
CTL-Epitope sind, Epitope zu präsentieren.
Um Korrekturen bezüglich
der Unterschiede in der Antigenempfindlichkeit verschiedener CTL-Linien
vorzunehmen, wurden parallel Peptidmengentitrationen unter Verwendung
von nicht transfizierten Zellen als APC durchgeführt.
-
9 zeigt
HIV-Polyepitop-Konstrukte, die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahren
optimiert wurden.
-
BESCHREIBUNG DER SPEZIFISCHEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
1. Einleitung
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich Verfahren zum Konstruieren von
Multiepitop-Vakzinen mit optimierter Immunogenität. In bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Vakzin CTL- und HTL- Epitope.
Erfindungsgemäß erzeugte
Vakzine ermöglichen
eine signifikante, nicht ethnisch beeinflusste Bevölkerungserfassung,
und sie können
vorzugsweise auf Epitope fokussieren, die in verschiedenen viralen
oder anderen antigenen Isolaten konserviert sind. Das Vakzin kann
hinsichtlich der Stärke
und der Breite der Antworten optimiert werden und kann die einfachste
Epitopkonfiguration ermöglichen.
Schließlich
werden allgemeine Verfahren für
die Beurteilung der Immunogenität
eines Polyepitop-Vakzins in Menschen beschrieben.
-
Die
erfindungsgemäßen Verfahren
umfassen das Konstruieren eines Polyepitop-Konstrukts auf der Basis
der hier aufgezeigten Prinzipien. Nach einem Aspekt stellt die Erfindung
das simultane Induzieren von Antworten gegen spezifische CTL- und
HTL-Epitope unter Verwendung einzelner Promotor-Minigen-Vakzine zur
Verfügung.
Derartige Minigen-Konstrukte können
viele verschiedene Epitope, vorzugsweise mehr als 10, oftmals mehr
als 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50, 55, 60, 65, 70 oder mehr Epitope
enthalten.
-
Bei
der Entwicklung eines Polyepitop-Konstrukts werden die folgenden
Gesichtspunkte berücksichtigt:
- (i) die in das Polyepitop-Konstrukt einzufügenden Epitope
werden sortiert, um eine Reihenfolge zu ergeben, die die Zahl der
gebildeten Verknüpfungsepitope
minimiert. In einigen Ausführungsformen
wird das Sortieren von einem Computer durchgeführt. Als sekundärer Gesichtspunkt
beim Sortieren der Epitope werden die Epitope so positioniert, dass
Reste am N-Terminus eines Epitops, die die CTL-Immunogenität fördern, neben
den C-Terminus eines anderen CTL-Epitops angeordnet werden.
- (ii) flankierende Reste, die die Immunogenität verstärken, werden in den flankierenden
Positionen von Epitopen insertiert. In besonderen Ausführungsformen
werden flankierende Reste in die C+1-Position von CTL-Epitopen insertiert.
- (iii) Abstandshaltersequenzen werden zwischen Epitope insertiert,
um das Auftreten von Verknüpfungsepitopen
zu verhindern. In besonderen Ausführungsformen können die
Abstandshaltersequenzen auch einen Rest einschließen, der
die Immunogenität
am N-Terminus des Linkers fördert,
so dass der Rest den C-Terminus eines CTL-Epitops flankiert.
-
In
besonderen Ausführungsformen
wird zur Verhinderung von HTL-Verknüpfungsepitopen
ein Abstandshalter verwendet, der aus Aminosäureresten zusammengesetzt ist,
die nicht einem beliebigen bekannten HLA-Klasse-II-Verankerungsrest
entsprechen, z. B. werden alternierende G- und P-Reste (ein GP-Abstandshalter)
zwischen zwei HTL-Epitope eingefügt.
-
Ein
anderer Aspekt der Erfindung (obiger Gesichtspunkt (ii)) schließt das Einführen oder
die Substitution spezieller Aminosäurereste in Positionen ein,
die Epitope flankieren, z. B. in eine Position unmittelbar benachbart
zum C-Terminus des Epitops, wodurch Polyepitop-Konstrukte mit verstärkter Antigenität und Immunogenität erzeugt
werden, verglichen mit Konstrukten, die den speziellen Rest, der
an dieser Stelle eingeführt oder
substituiert wurde, nicht enthalten, d. h. optimierte Minigene.
Die Verfahren zur Optimierung von Polyepitop-Konstrukten umfassen einen Schritt,
in dem ein flankierender Rest, vorzugsweise K, N, G, R oder A, in
die C+1-Position des Epitops eingeführt wird, d. h. in die Position,
die dem C-Terminus des Epitops unmittelbar benachbart ist. Reste,
die zu einer verringerten Immunogenität beitragen, d. h. negativ
geladene Reste, z. B. D, aliphatische Reste (I, L, M, V) oder aromatische
Nicht-Tryptophan-Reste, können
ersetzt werden. Der flankierende Rest kann eingeführt werden,
indem geeignete Epitope positioniert werden, um den günstigen
flankierenden Rest bereitzustellen, oder indem ein spezieller Rest
insertiert wird.
-
GESICHTSUNKTE FÜR DIE ENTWICKLUNG
OPTIMIERTER POLYEPITOP-VAKZIN-KONSTRUKTE
-
Wie
in dem den Hintergrund betreffenden Abschnitt erwähnt wurde,
sind Minigene, die bis zu 10 Epitope codieren, verwendet worden,
um Antworten gegen eine Anzahl verschiedener Epitope auszulösen. Die Daten,
die ein experimentelles Minigen betreffen, pMin.1, sind veröffentlicht
worden [Ishioka et al., J Immunol, Bd. 162(7):3915-25 (1999)]. Darin
werden Parameter für
die Entwicklung und Bewertung von Multiepitop-Konstrukten mit optimierter
Immunogenität
offenbart, die sich auf unzählige
interessierende Krankheitsindikationen beziehen.
-
Es
wurden Parameter für
die Entwicklung auf der Basis einer Anzahl von Studien identifiziert.
In einer vorläufigen
Bewertung von Polyepitop-Konstrukten werden Daten zu drei verschiedenen
Multiepitop-Konstrukten,
von denen jedes 20 bis 25 verschiedene CTL-Epitope aufweist, präsentiert
(1). Ein Konstrukt basiert auf HIV-abgeleiteten
Epitopen, (HIV-1), während
die beiden anderen HCV-abgeleitete Epitope (HCV1 bzw. HCV2) enthalten.
Die Immunogenität
dieser verschiedenen Minigene ist entweder in A2- oder A11-HLA-transgenen
Mäusen
gemessen worden (A1, A24 und B7-restringierte Epitope wurden nicht
bewertet).
-
Elf
Tage nach einer einzelnen i.m.-DNA-Vakzininjektion wurden Antworten
gegen 8 bis 14 verschiedene repräsentative
Epitope bewertet, folgend auf eine einzelne erneute in vitro-Stimulierung
nach 6 Tagen, unter Verwendung von Assays zur Messung der CTL-Aktivität (ent weder
Chromfreisetzung oder in situ-IFN-Produktion wie hier beschrieben).
Das Priming der Epitop-spezifischen CTL konnte für 6/8 (75 %), 10/14 (72%) und 13/14
(93 %) der im Fall von HIV-1, HCV1 bzw. HCV2 getesteten Epitope
gezeigt werden. Demnach können Multiepitop-Minigene,
die zu einem simultanen Priming von CTL-Antworten gegen eine große Zahl
von Epitopen imstande sind, problemlos entwickelt werden. Es soll
jedoch hervorgehoben werden, dass das CTL-Priming bei einigen Epitopen
nicht nachgewiesen wurde, und in mehreren der 36 berücksichtigten
Fälle waren Antworten
selten oder variierten beträchtlich
in ihrer Stärke über mindestens
drei Größenordnungen (1000-fach).
Diese Ergebnisse weisen stark darauf hin, dass eine sorgfältigere
Analyse und Optimierung der Minigenkonstrukte erforderlich war.
-
Die
Möglichkeit,
dass die suboptimale Leistungsfähigkeit
bestimmter Epitope beim Priming mit der Größe des Minigens zusammenhing,
wurde ebenfalls untersucht. Tatsächlich
beschreiben die meisten veröffentlichten
Berichte Minigene aus bis zu zehn Epitopen, und die wenigen Fälle, in
denen über
20-Epitop-Mingene berichtet wurde, wurde nur die gegen zwei oder
drei Epitope gerichtete Aktivität
gemessen. Um diese Möglichkeit
zu untersuchen, wurden zwei kleinere Minigene (HIV-1.1 und HIV-1.2)
synthetisiert und getestet, von denen jedes zehn Epitope umfasst
und die einer Hälfte
des HIV-1-Mingens entsprechen. Die Antworten gegen vier repräsentative
Epitope wurden gemessen.
Tabelle
1. Immunogenität
scheint unabhängig
von der Minigengröße zu sein |
CTL-Antwort
auf verschiedene Minigene |
| HIV 1 | HIV 1.1 | HIV 1.2 |
CTL | (20-mer) | (10-mer) | (10-mer) |
Epitop | Häufigkeit1) | Stärke2) | Häufigkeit | Stärke | Häufigkeit | Stärke |
Pol
774 | 0/8 | * | 0/4 | * | NA3) | NA |
Pol
498 | 18/19 | 46,7 | 4/4 | 16,4 | NA | Na |
Gag
271 | 4/13 | 4,0 | NA | NA | 0/4 | * |
Env
134 | 5/8 | 16,1 | NA | NA | 4/4 | 14,8 |
1) Stellt
den Anteil unabhängiger
Kulturen dar, die positive Antworten liefern |
2) Lytische
Einheiten (LU) |
3) nicht
anwendbar |
-
Es
wurde gefunden, dass die Antworten, die von den kleineren Minigenen
hervorgrufen wurden, vergleichbar und wenn überhaupt etwas kleiner waren
als die Antworten, die von dem Zwanzig-Epitop-Konstrukt induziert
werden (Tabelle 1.) Demnach sind Faktoren, die sich auf die Minigengröße beziehen,
unwahrscheinlich als Erklärungen
für das
beobachtete suboptimale Priming durch bestimmte Epitope, und demnach
werden andere Parameter, die hier offenbart werden, verwendet, um
wirksame Polyepitop-Konstrukte zu entwickeln.
-
Die Minimierung von Verknüpfungsmotiven
-
Einer
der Gesichtspunkte für
die Entwicklung von Polyepitop-Konstrukten ist die versehentliche
Erzeugung von Verknüpfungsepitopen,
wenn Epitope nebeneinander angeordnet werden. Das Vorhandensein
derartiger Epitope in einem Minigen könnte die Leistungsfähigkeit
eines Minigens beträchtlich
beeinträchtigen. Strategien
für den
Schutz vor diesem unerwünschten
Effekt werden hier offenbart zur Anwendung bei der Entwicklung von
Polyepitop- oder Minigen-Vakzinen.
Erstens können
Verknüpfungsepitope
minimiert werden, indem die Epitope sortiert werden, um eine Reihenfolge
zu bestimmen, in der die Anzahl der Verknüpfungsepitope minimiert ist.
Ein derartiges Sortierverfahren kann unter Verwendung eines Computers
oder erforderlichenfalls mit dem Auge oder in Abhängigkeit
von der Zahl der Epitope, die in das Polyepitop-Konstrukt eingeführt werden
sollen, durchgeführt
werden.
-
Beispielsweise
kann für
die Entwicklung von Multiepitop-Minigenen ein Computerprogramm,
das Muster findet, z. B. Panorama, bei der Entwicklung von Minigen-Vakzinen
verwendet werden. Eine sehr große
Zahl verschiedener Epitop-Anordnungen kann bei der Entwicklung eines
speziellen Minigenkonstrukts in Betracht gezogen werden. Ein Computerprogramm
nimmt als Eingabe den speziellen Satz der in Betracht gezogenen Epitope
und der Einheiten auf, die durchgemustert werden, um zu bewerten,
ob es Verknüpfungsepitope
gibt, die diese Motive tragen. Beispielsweise kann ein Programm
das Zusammenstellen eines Minigens simulieren, und ein heuristischer
Berechnungsalgorithmus kann Epitop-Paare untersuchen, um das Auftreten
von Verknüpfungsmotiven
zu verhindern oder zu minimieren. Das Programm kann beispielsweise
6 × 105 (etwa eine halbe Million) Minigenkonfigurationen/Sekunde
bewerten. Als eine weniger bevorzugte Alternative, weil sie zeitaufwändiger ist,
kann eine nicht von einem Computer unterstützte Analyse durchgeführt werden.
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Die
vollständige
Analyse eines 10-Epitop-Konstrukts unter Verwendung eines wie in
dem vorhergehenden Absatz beschriebenen Computerprogramms erfordert
die Untersuchung von Faktor 10 ≅ 3,6 × 106 Kombinationen und kann in sechs Sekunden
vollständig
durchgeführt
werden. Ein Vierzehn-Epitope-Konstrukt kann in wenigen Tagen vollständig analysiert
werden. Die Analysezeit nimmt jedoch sehr schnell zu, wenn größere Minigene
in Betracht gezogen werden. Eine vollständige Analyse ist nicht erforderlich,
und das Programm kann über
einen beliebig langen Zeitraum ausgeführt werden. In die sem Fall
wird die Konfiguration geliefert, die die geringste Zahl von Verknüpfungsepitopen
ergibt.
-
Ein
Beispiel für
die Ergebnisse dieses Ansatztyps wird in Tabelle 2 dargestellt.
Die Anzahl der Verknüpfungsmotive
in zehn verschiedenen Zufallsmischungen der gleichen Epitope, die
in dem HCV1-Minigen enthalten sind, das 25 Epitope enthält, war
das Ergebnis einer zweitägigen
Computeranalyse, das in dieser Tabelle dargestellt wird. In diesen
nicht-optimierten Mischungen wurde eine große Anzahl an A2-, A11- und K
b-Motiven im Bereich von 25 bis 38 mit einem
Mittelwert von 31 gefunden. Durch Vergleich sind nur zwei derartige
Verknüpfungsepitope
in der HCV1-Minigenmischung vorhanden. Schlussfolgernd kann ein
Computerprogramm verwendet werden, um die Zahl der Verknüpfungsmotive,
die in einem Minigen-Konstrukt vorhanden ist, effizient zu minimieren. Tabelle 2: Auftreten von Verknüpfungsepitopen.
Minigen-Konstrukt | Auswahlkriterien | Verknüpfungsmotive |
HCV.a | zufällig | 33 |
HCV.b | zufällig | 26 |
HCV.c | zufällig | 28 |
HCV.d | zufällig | 27 |
HCV.e | zufällig | 30 |
HCV.f | zufällig | 26 |
HCV.g | zufällig | 38 |
HCV.h | zufällig | 33 |
HCV.i | zufällig | 33 |
HCV.j | zufällig | 34 |
HCV.l | minimiert | 2 |
-
Vermeiden von Klasse-II-Verknüpfungsepitopen
und Testen auf Klasse-II-restringierte Antworten in vivo
-
Als
weitere Komponenten zum Vermeiden von Verknüpfungsepitopen können zwischen
zwei Epitope, die ein Verknüpfungsepitop
bilden, wenn sie nebeneinander liegen, Abstandshaltersequenzen insertiert
werden.
-
Zum
Beheben des Problems von Verknüpfungsepitopen
bei HTL-Epitopen
wird ein Abstandshalter mit einer Länge von mindestens fünf Aminosäuren zwischen
die beiden Epitope insertiert. Die Aminosäurereste, die in einen derartigen
Abstandshalter eingebracht werden, sind vorzugsweise diejenigen
Aminosäurereste, die
nicht dafür
bekannt sind, dass sie primäre
Verankerungsreste für
irgendeines der HLA-Klasse-II-Bindungsmotive sind. Derartige Reste
schließen
G, P und N ein. In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Abstandshalter
mit der Sequenz GPGPG zwischen zwei Epitope insertiert. Eine frühere Arbeit
hat gezeigt, dass der GP-Abstandshalter Klasse-II-Bindungswechselwirkungen
besonders wirksam unterbricht [Sette et al., J. Immunol., 143:1268-73
(1989)]. Alle bekannten humanen Klasse-II-Bindungsmotive und die
Maus IAb (die Klasse-II, die von HLA-transgenen
Mäusen
exprimiert wird) vertragen entweder G oder P nicht in diesen Hauptverankerungspositionen,
die einen Abstand von vier Resten zueinander haben. Dieser Ansatz
garantiert praktisch, dass keine Klasse-II-restringierte Epitope
als Verknüpfungsepitope
gebildet werden können.
-
In
einem Beispiel, das dieses Gesichtspunkt bei der Entwicklung bestätigt, haben
wir Polypeptide synthetisiert, die HIV-abgeleitete HTL-Epitope enthalten.
Diese Epitope sind weitgehend kreuzreaktive HLA-DR-Bindungsepitope. Es wurde dann bestimmt,
dass diese Epitope auch effizient das murine IAb-Klasse-II-Molekül binden.
Ein Diagramm, das die beiden verschiedenen berücksichtigten Polypeptide veranschaulicht,
wird in 2a gezeigt.
-
Das
erste Konstrukt enthält
vier verschiedene Epitope, die in Reihe angeordnet sind, während das zweite
Konstrukt den GPGPG-Abstandshalter enthält. Synthetische Peptide, die
den drei möglichen
Verknüpfungsepitopen
entsprechen, wurden ebenfalls synthetisiert.
-
Die
Fähigkeit
von 2 Nanomol dieser verschiedenen Konstrukte, Proliferationsantworten
auf die verschiedenen Epitope in IAb-positiven
Mäusen
zu primen, wurde getestet und mit den Antworten verglichen, die durch äquimolare
Mengen eines Pools der gleichen Peptide (3 Mikrogramm eines jeden
Peptids) hervorgerufen werden. Genauer wurden 3 Gruppen von Mäusen Injektionen
aus CFA-Emulsionen verabreicht, 11 Tage nach der Injektion wurden
ihre Lymphknotenzellen 3 zusätzliche
Tage in vitro kultiviert, und der Einbau von Thymidin wurden in
den letzten 24 h der Kultivierung gemessen. Es wurde gefunden (2b), dass, wie auf der Basis ihrer Fähigkeit
zur IAb-Bindung mit hoher Affinität vorhergesagt,
alle vier Epitope gute Proliferationsantworten hervorriefen. Stimulationsindex-Werte
(SI-Werte) im Bereich
von 4,9 bis 17,9 wurden beobachtet, wenn diese Peptide in einem
Pool injiziert wurden. Wenn jedoch das lineare Polypeptid, das die
gleichen Epitope enthielt, getestet wurde, ging die gegen Pol 335
gerichtete Antwort verloren. Dies wurden mit dem Erscheinen einer
Antwort in Verbindung gebracht, die gegen ein Verknüpfungsepitop
gerichtet ist, das sich von Gag 171 bis Pol 335 erstreckt. Durch
die Verwendung des GPGPG-Abstandshalters wird dieses Problem beseitigt,
wahrscheinlich durch das Zerstören
des Verknüpfungsepitops,
und die Pol 335-Antwort wurde wiedergewonnen. Die beobachteten Antworten
hatten eine Stärke,
die ähnlich
der Stärke
war, die mit dem Pool isolierter Peptide beobachtet wurde.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass die Antworten gegen mehrere HIV-abgeleitete Klasse-II-Epitope gleichzeitig
induziert werden können,
und sie veranschaulichen auch, wie die IAb/DR-Kreuzreaktivität verwendet
werden kann, um die Immunogenität
verschiedener Konstrukte, die HTL-Epitop-Kandidaten einschließen, zu
untersuchen. Schließlich
zeigen sie, dass geeignete Abstandshalter eingesetzt werden können, um
Klasse-II-Verknüpfungsepitope,
die ansonsten die wirksame Vakzin-Immunogenität stören würden, wirksam zu unterbrechen.
-
Im
Fall von Klasse-I-restringierten Antworten wurde ein Fall eines
natürlich
vorkommenden Verknüpfungsepitops
und die daraus folgende Hemmung der Epitop-spezifischen Antworten
durch McMichael und Kollegen vorgestellt [Tussey et al., Immunity,
Bd. 3(1):65-77 (1995)]. Um das Problem von Verknüpfungseptiopen für die Klasse
I anzugehen, können ähnliche
Analysen durchgeführt
werden. Beispielsweise wird ein spezielles Computerprogramm eingesetzt,
um mögliche
Klasse-I-beschränkte
Verknüpfungsepitope
zu identfizieren, indem auf ausgewählte murine Motive und auf
die häufigsten
humanen Klasse-I-HLA-A-
und -B-Motive durchgemustert wird.
-
Die
Abstandshaltersequenz kann auch ähnlich
eingesetzt werden, um CTL-Verknüpfungsepitope
zu verhindern. Oft stellen sehr kleine Reste wie A oder G bevorzugte
Abstandshalterreste dar. G kommt auch relativ selten als ein bevorzugter
primärer
Verankerungsrest (siehe z. B. PCT/US00/24802) eines HLA-Klasse-I-Bindungsmotivs
vor. Diese Abstandshalter können
hinsichtlich ihrer Länge
variieren, z. B. können
Abstandshaltersequenzen typischerweise eine Länge von 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7
oder 8 Aminosäuren
haben, und manchmal sind sie länger.
Kürzere
Längen
sind oft bevorzugt wegen der physikalischen Einschränkungen
bei der Herstellung der Polyepitop-Konstrukte.
-
Der Einfluss flankierender
Regionen auf die CTL-Minigen-Immunogenität
-
Ein
anderer Faktor, der bei der Entwicklung von Minigenen berücksichtigt
werden muss, besteht darin, Reste zu insertieren, die die Immunogenität in der
Position fördern,
die den C-Terminus eines CTL-Epitops flankiert.
-
Hier
wird die Identifizierung derartiger Reste offenbart. Flankierende
Regionen können,
zumindest in einigen Fällen,
die sichtbare Präsentation
von CTL-Epitopen verändern.
Bislang ist jedoch nur eine begrenzte Analyse des Effekts der Veränderung
flankierender Regionen durchgeführt
worden, und in allen Fällen
(mit Ausnahme der Studie von Ishioka, 1998 [Ishioka et al., J Immunol,
Bd. 162(7):3915-25 (1999)] waren die Epitope durch Mäuse-MHC
restringiert. Dies ist besonders wichtig, da die Mäuse-MHC-Motive
und humanen MHC-Motive dazu neigen, sich an ihrem C-Terminus zu
unterscheiden und sie wiederum durch Präferenzen bei der Proteasomenspaltung
unterschiedlich beeinflusst werden können. Weiterhin haben wenige
Studien, wenn überhaupt,
mögliche
Unterschiede bei der Spezifität
der Prozessierung zwischen Mäuseproteasom
und humanem Proteasom und/oder bei den ER-Proteasen berücksichtigt.
Daher könnten
Versuche, in denen Mäuseepitope
und humane Epitope verwendet werden, abweichende Ergebnisse und "Regeln" über flankierende Reste ergeben.
Hier werden Studien offenbart, durch die Reste identifiziert werden,
die die Immunogenität
erhöhen,
und demnach Reste, die in Polyepitop-Konstrukte insertiert werden,
um die Immunogenität
zu optimieren.
-
Der
molekulare Zusammenhang, in dem ein Epitop exprimiert wurde, hat
die Häufigkeit
und/oder die Stärke
des Primings des CTL, der spezifisch für dieses Epitop in HLA-transgenen
Mäusen
ist, oft dramatisch beeinflusst. In Tabelle 3 werden zwei Beispiele
gezeigt.
Tabelle
3. Unterschiede in der Effizienz des T-Zell-Primings für bestimmte
Epitope in verschiedenen Minigen. |
| | flankiert | Epitop | flankiert | | Antworten |
Epitop | Minigen | N-Terminus | Sequenz | C-Terminus | Häufigkeit | Stärke1) |
Core
18 | pMmin
5 | TLKAAA | FLPSDFFPSV | FLLSLG | 6/6 | 5,5 |
| PMin1 | TLKAAA | FLPSDFFPSV | KLTPLC | 6/6 | 1074,5 |
Core
132 | HCV
1 | ILGGWV | DLMGYIPLV | YLVAYQ | 2/12 | 107,7 |
| HCV2 | VPGSRG | DLMGYIPLV | AKFVA | 17/18 | 929,2 |
-
1) IFN-γ sekretorische
Einheiten
-
Die
Immunogenität
des HBV-Core 18-Epitops, exprimiert in dem pMin5-Minigen, war in
Bezug auf die Stärke
ungefähr
200fach geringer als die Immunogenität, die im Fall des pMin1-Minigens
beobachtet wurde. Ähnlich
war die Immunogenität
des HCV-Core 132-Epitops im Rahmen des HCV1-Minigens geringfügig, wobei ein
merkliches T-Zell-Priming nur in 2 von 12 durchgeführten verschiedenen
unabhängigen
CTL-Experimenten/Kulturen nachgewiesen werden konnte. Diese beiden
positiven Experimente ergaben Antworten von etwa 100 SU IFN-γ. Wenn das
gleiche Epitop im Rahmen des HCV2-Minigens exprimiert wurde, wurden positive Antworten
in 17/18 Fällen
beobachtet, mit mittleren Stärken,
die ungefähr
fünffach
höher lagen.
-
Immunogenität von HIV-FT in HLA A*0201/Kb-transgenen Mäusen
-
Ein
HIV-Multiepitop-DNA-Vakzin, HIV-FT (3a)
codiert 20 HIV-abgeleitete
CTL-Epitope. Von diesen 20 Epitopen sind acht durch HLA-A*0201,
neun durch HLA-A* 1101 und drei durch HLA-B*070118 restringiert. Alle Epitope
banden ihr relevantes Restriktionselement mit einer guten Affinität. Alle
HLA-A*0201-restringierte Epitope banden gereinigte HLA-A*0201-Moleküle mit etwa ähnlichen
Affinitäten
mit IC50-Werten im Bereich von 19-192 nm
(3a). Die HLA-A*0201-Epitope, die
für den
Einschluss in HIV-FT ausgewählt
wurden, werden in HIV-1-infizierten Menschen erkannt und waren auch
hoch wirksam beim Priming der Recall-CTL-Antworten, wenn sie mit
IFA emulgiert waren und verwendet wurden, um HLA-A*0201/Kb-transgene
Mäuse zu
primen. Das Konstrukt wurde so entworfen, dass es die Epitope sequentiell
ohne jegliche dazwischen geschaltete Abstandshaltersequenzen zwischen
ihnen codiert, und eine Konsensus-Igκ-Signalsequenz
wurde mit dem 5'-Ende
des Konstrukts verbunden, um den Transport des codierten Antigens
in das endoplasmatische Retikulum zu erleichtern (Ishioka et al.,
J. Immunol. 162:3915-3925, 1999).
-
Die
Fähigkeit
von HIV-FT, Recall-CTL-Antworten in vivo zu primen, wurde durch
die intramuskuläre
Immunisierung von HLA-A*0201-Kb-transgenen Mäusen abgeschätzt. Splenocyten
von Tieren, die mit 100 μg HIV-FT-Plasmid-DNA
immunisiert wurden, wurden mit jedem der HLA-A*0201-Epitope, die
in HIV-FT codiert waren, stimuliert und hinsichtlich einer Peptid-spezifischen
CTL-Aktivität
nach sechstägiger
Kultivierung untersucht. Repräsentative
CTL-Antworten gegen drei der Epitope in HIV-FT werden in 4a gezeigt. Um die Ergebnisse verschiedener
Experimente bequemer zusammentragen zu können, wurden die prozentualen
Cytotoxizitätswerte
für jeden
Splenocytenkultur in lytischen Einheiten ausgedrückt, wie zuvor bereits be schrieben wurde
(Vitiello, et al., J. Clin. Invest 95:341-349, 1995). Von, den acht
HLA-A*0201-restringierten Epitopen, die in HIV-FT codiert sind,
führten
Pol 498, Env 134, Pol 448, Vpr 62, Nef 221 und Gag 271 zu einem
Priming von CTL-Antworten nach der DNA-Immunisierung aus, (4b). Die Größe der CTL-Antworten variierte über einen
größeren Bereich
als Faktor 10, von nahezu 50 LU gegen Pol 498 bis nur 4 LU gegen
Nef 221 und Gag 271. Ähnlich
variierte die Häufigkeit
der Recall-CTL-Antworten zwischen Epitopen, wobei das Pol 498-Epitop Antworten
in 94 % der Fälle
hervorruft, während
CTL-Antworten auf
Gag 271 in nur 31 % der Experimente nachgewiesen wurden. Schlussfolgernd
führte
die DNA-Immunisierung mit HIV-FT, das sequentiell die Epitope ohne
jegliche Abstandshalteraminosäuren
codiert, zur Induktion von Recall-CTL-Antworten gegen die Mehrzahl
der analysierten Epitope. Die Größe und die
Häufigkeit
der Antworten variierte jedoch sehr stark zwischen den Epitopen.
-
Korrelation zwischen Epitop-Immunogenität und Ausmaß der HIV-FT-Epitop-Präsentation
in transfizierten Zelllinien
-
Die
differentielle Immunogenität
der HLA-A*0201-Epitope in HIV-FT wurde dann untersucht. Differentielle
MHC-Bindungsaffinität
konnte ausgeschlossen werden, da alle Epitope HLA-A*0201 mit hoher
Affinität binden
(3a). Zusätzlich konnte auch das Fehlen
eines geeigneten Repertoires von TCR-Spezifitäten in HLA-A*0201/Kb-transgenen Mäusen ausgeschlossen werden,
da alle Epitope vergleichbare CTL-Antworten ergaben nach der Immunisierung
von HLA-transgenen Mäusen
mit dem optimalen, vorprozessierten, in IFA emulgierten Peptid.
Schwankungen in den relativen Mengen jedes Epitops, das für die T-Zell-Erkennung
präsentiert
wird, können
mindestens zum Teil die unterschiedliche Immunogenität der Epitope
bedingen.
-
Um
dies zu prüfen,
wurden Jurkat-Zellen, eine humane T-Zelllinie, die das HLA-A*0201/Kb-Gen exprimieren (Vitiello et al., J. Exp.
Med. 173, 1007-1015, 1991), mit dem HIV-FT transfiziert, das in
einem episomalen Vektor exprimiert wird. Eine humane Zelllinie wurde
für die
Verwendung ausgewählt,
um alle möglichen
Artefakte auszuschließen,
die mit Unterschieden in den Prozessierungsfähigkeiten zwischen Menschen
und Mäusen
in Zusammenhang gebracht werden können. Diese transfizierte Zelllinie
gleicht die MHC-Präsentation mit
der Antigen-Prozessierungsfähigkeit
ab und liefert eine mögliche
Unterstützung
für die
nachfolgende Entwicklung von DNA-Vakzinen auf CTL-Epitop-Basis zur
Verwendung in Menschen.
-
Peptidspezifische
CTL-Linien wiesen die Präsentation
in den transfizierten Zielzellen von vier der HLA-A*0201-Epitope
nach, codiert in HIV-FT, Pol 498, Env 134, Pol 448 und Nef 221.
Für die
Quantifizierung des Ausmaßes,
in dem jedes dieser Epitope erzeugt und präsentiert wurde, wurden die
CTL-Linien, die spezifisch für
die verschiedenen Epitope sind, mit nicht infizierten Zielzellen
und verschiedenen Mengen jedes Epitops inkubiert. Diese CTL-Dosis-Antwortkurven
wurden als Standardkurven verwendet, um die Peptidkonzentration
zu bestimmen, die ein Ausmaß der
IFN-γ-Sekretion
hervorruft, das äquivalent
mit dem Ausmaß ist,
das als Antwort auf HIV-FT-transfizierte Zielzellen beobachtet wird.
Dieser Wert wird als die "Peptidäquivalentdosis" bezeichnet und wird
als ein relatives Maß für die Menge
des Epitops, die auf der transfizierten Zelle präsentiert wird, genommen.
-
Tabelle
5 fasst die Ergebnisse dieser Analyse für sieben der HLA-A*0201-Epitope, die
in dem HIV-FT codiert sind, zusammen. Die Peptidäquivalentdosen variierten von
einem Höchstwert
von 33,3 ng/ml für
Nef 221 bis weniger als 0,4 ng/ml Peptidäquivalente für die Epitope
Gag 271, Gag 386 und Pol 774. Gesammelt weisen diese Ergeb nisse
darauf hin, dass es in menschlichen Zelllinien, die mit HIV-FT transfiziert
sind, eine mindestens 100-fache Variation gibt hinsichtlich des
Ausmaßes
der Präsentation
der verschiedenen HLA-A*0201-restringierten
Epitope. Alle Epitope, die in nachweisbarem Ausmaß in Antigenitätsassays
präsentiert
wurden, waren auch in vivo immunogen. Das einzige Epitop, das immunogen
und nicht antigen war, war Gag 271. In diesem Fall rief die Immunisierung
von HLA-A*0201/Kbtransgenen Mäusen
mit HIV-FT eine schwache CTL-Antwort in weniger als einem Drittel
der geprüften
Kulturen hervor. Die anderen beiden Epitope, die unterhalb der Empfindlichkeitsgrenze
für die
Antigenitätsanalyse
präsentiert
wurden, Gag 386 und Pol 774, waren nicht immunogen. Schlussfolgernd
schlagen diese Ergebnisse vor, dass die Heterogenität der CTL-Antworten,
die durch die HIV-FT-Immunisierung
hervorgerufen wird, mindestens teilweise einer suboptimalen Epitop-Präsentation
zugeschrieben werden kann. Tabelle 5: Vergleich der HIV-FT-Immunogenität und -Antigenität
Epitop | HIV-FT-Immunogenität | HIV-FT-Antigenität |
| Stärke1 | Häufigkeit2 | Peptidäquivalente3 | n4 |
Pol
498 | 58,8
(2,2) | 94
% (16/17) | 23,8(2.() | 4 |
Env
134 | 16,1
(5,0) | 63
% (5/8) | 6,2
(1,2) | 3 |
Pol
448 | 15,7
(2,6) | 54%(7/13) | 24,7
(3,9) | 3 |
Vpr
62 | 9,9
(1,9) | 83%(10/12) | ND | – |
Nef
221 | 4,4
(1,3) | 78%(7/9) | 33,3
(6,0) | 3 |
Gag
271 | 4,0
(1,4) | 31%(4/13) | < 0,4 | 6 |
Gag
386 | 0 | 0
% (0/17) | < 0,4 | 3 |
Pol
774 | 0 | 0
% (0/8) | < 0,4 | 1 |
- 1 Stärke,
ausgedrückt
als LU (Ref.); der Korrelationskoeffizient relativ zu Peptidäquivalenten
R + 0,44
- 2 Häufigkeit
positiver Kulturen (Zahl der Kulturen > 2 LU/insgesamt getestet); der Korrelationskoeffizient
relativ zu Peptidäquivalenten
R + 0,8
- 3 Stärke
ausgedrückt
in ng/ml
- 4 Zahl der unabhängigen
Experimente
-
Flankierende Aminosäuren beeinflussen die CTL-Epitop-Immunogenität in vivo
nach der Impfung
-
Wie
hier beschrieben sind die speziellen Aminosäuren, die einzelne CTL-Epitope
flankieren, ein Faktor, der die Effizienz beeinflusst, mit der ein
Epitop prozessiert wird, indem die Empfindlichkeit des Antigens
für die
proteolytische Spaltung verändert
wird. Für
die Untersuchung des Einflusses flankierender Aminosäuren auf
die Epitop-Immunogenität wurden
die Immunogenitätsdaten
von HLA-A*0201, -A*1101 und -B*0701-transgenen Mäusen aufgenommen, die mit einer
Anzahl nicht zusammenhängender
experimenteller Multiepitop-DNA-Konstrukte,
die minimale CTL-Epitope ohne dazwischenliegende Sequenzen codieren,
immunisiert wurden. Eine Datenbank, die 94 verschiedene Epitop/flankierender
Rest-Kombinationen umfasst, wurde erstellt, um den möglichen
Einfluss der unmittelbar flankierenden Aminosäuren auf die Epitop-Immunogenität zu bestimmen.
Eine gegebene Kombination aus Epitop und flankierender Aminosäure wurde
nur einmal eingeschlossen, um ein künstliches Verzerren der Analyse
durch Redundanz zu verhindern. Die Epitop-Immunogenität in HLA-transgenen
wurde als optimal eingestuft, wenn sie größer als 100 SU oder 20 LU in
mindestens 30 % der gemessenen Kulturen war. Die CTL-Antworten wurden
typischerweise in einer von vier Kategorien gezählt: (+++), außergewöhnlich – mehr als
200 LU oder 1000 SU; (++), gut-20-200 LU oder 100-1000 SU; (+), durchschnittlich-2
bis 20 LU oder 10 bis 100 SU; und (+/–) schwach oder negativ-weniger
als 2 LU oder 10 SU. Die Anzahl der optimalen gegenüber der
Anzahl der suboptimalen Antworten wurde auf der Basis des chemischen
Typs der Aminosäure
in den flankierenden Positionen kategorisiert, und die Bedeutung
von Unterschieden wurden unter Verwendung eines Chi-Quadrat-Tests
ermittelt.
-
Diese
Analyse fand keine Verbindung zwischen dem Typ der am Amino-Terminus
eines Epitops vorhandenen Aminosäuren
und der Immunogenität.
Es wurden jedoch signifikante Effekte des flankierenden Rests am
Carboxy-Terminus, des C+1-Rests, nachgewiesen. Positiv geladene
Aminosäuren,
K oder R, hingen am häufigsten
mit optimalen CTL-Antworten zusammen, eine Häufigkeit von 68 % (5).
Die Gegenwart der Aminosäuren
N und Q beim C+1-Rest war ebenfalls mit starken CTL-Antworten in
55,5 % der untersuchten Fälle
verbunden; wenn Epitope in der C+1-Position durch N flankiert wurden,
riefen sie in 3/4 der Fälle
optimale CTL-Antworten hervor. Ganz allgemein förderten kleine Reste wie C,
G, A, T und S mittlere CTL-Antworten, wobei
starke Antworten in 54 % der für
die Analyse verfügbaren
Kombinationen hervorgerufen wurden. Umgekehrt induzierten Epitope,
die von aromatischen und aliphatischen Aminosäuren flankiert werden, optimale in
vivo-Antworten in nur 36 % bzw. 17 % der Fälle. Der negativ geladene Rest
D ergab eine suboptimale CTL-Antwort.
Der Einfluss der C+1-Aminosaure auf die Epitop-Immunogenität erwies
sich bei Anwendung eines Chi-Quadrattests (P < 0,03) als statistisch signifikant.
Kein signifikanter Einfluss auf die Epitop-Immunogenität wurde festgestellt, wenn
eine ähnliche
Analyse für
C-terminale Reste
weiter entfernt als die C+1-Position durchgeführt wurde.
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Direkte Beurteilung des Effekts des C1-Rests
auf die Epitop-Immunogenität
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Für die direkte
Untersuchung des Effekts bevorzugter Typen im Vergleich zu schädlichen
Typen von Aminosäuren
in der C+1-flankierenden Position wurden auch zwei Multiepitop-Konstrukte,
die als HBV.1 und HBV.2 (3b) bezeichnet
werden, untersucht. Wie bei HIV-FT codieren diese HBV-Konstrukte
die Epitope nacheinander ohne dazwischen eingefügte Abstandshalter. Tatsächlich wurden
HBV.1 und HBV.2 erzeugt, indem die HIV-1-Epitope in pMin1, einem
experimentellen Multiepitop-Konstrukt, das zuvor charakterisiert
wurde (Ishioka, s.o.), durch ähnliche,
von HBV abgeleitete Epitope ersetzt wurden.
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Für HBV.1
wurde das HIV-1-Epitop, das unmittelbar auf das hoch immunogene
HBV Core 18-Epitop folgt, durch das HBV Pol 562-Epitop ersetzt. Dies veränderte den
C+1-Rest von K in F. Das zweite Konstrukt, HBV.2, wurde durch die
Insertion eines zusätzlichen
Epitops, HBV Pol 629, zwischen dem HBV Core 18-Epitop und dem Pol
562-Epitop hergestellt; eine Änderung,
die die C+1-Aminosäure
durch einen K-Rest ersetzte. Wenn die Immunogenität des Core
18-Epitops, das
in diesen verschiedenen Zusammenhängen präsentiert wurde, in HLA-A*0201/Kb-transgenen Mäusen präsentiert wurde, wurde ermittelt,
dass das Core 18-Epitop in HBV.1 nahezu nicht immunogen war, während es
in HBV.2 stark immunogen war (6a).
Die Verringerung der in vivo-Immunogenität bei diesem Epitop war so,
wie es durch unsere vorherige Analyse vorhergesagt wurde.
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Um
die Auswirkungen der C1-flankierenden Aminosäure auf die CTL-Epitop-Immunogenität weiter
zu prüfen,
wurde ein Satz von Konstrukten untersucht, die sich von HBV.1 durch
die Insertion einzelner Aminosäuren
in der C+1-Position relativ zum Core 18-Epitop (3c)
unterscheiden. Eine geringe oder keine CTL-Antwort gegen das Core
18-Epitop wurde beobachtet, wenn es in der C+1-Position durch W,
Y oder L (6b) flankiert wird. Im Gegensatz
hierzu wurde die CTL-Antwort auf Core 18 durch die Insertion eines
einzigen K-Rests dramatisch erhöht.
Die Antworten waren vergleichbar mit den Antworten, die in HBV.2
beobachtet wurden, in dem das Core 18-Epitop durch Pol 629 flankiert
wird, ein Epitop mit einem K an dem N-Terminus des Epitops. Eine Verstärkung der
Core 18-CTL-Antwort wurde auch bei der Insertion von R, C, N oder
G beobachtet. Der Effekt dieser Insertionen ist spezifisch, da die
Immunogenität
anderer Epitope in diesen Konstrukten hinsichtlich der CTL-Antworten
keine signifikanten Änderungen
zeigte (Daten nicht gezeigt). Schlussfolgernd weisen diese Daten
daraufhin, dass die C+1-Aminosäure
die Epitop-Immunogenität
dramatisch beeinflussen kann.
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Unterschiede der CTL-Epitop-Immunogenität korrelieren
mit der präsentierten
Menge
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Falls
die Variation der Immunogenität
von Core 18, die mit verschiedenen C+1-Resten zusammenhängt, die
Folge einer unterschiedlichen Empfindlichkeit gegenüber der
proteolytischen Spaltung ist, dann sollten große Unterschiede im Ausmaß der Epitop-Präsentation
in verschiedenen Konstrukten nachweisbar sein. Um dies zu prüfen, wurden
Jurkat-Zellen, die das gleiche HLA-A*0201/Kb-Gen
exprimieren, exprimiert in den transgenen Mäusen 20, mit einem episomalen
Vektor transfiziert, der entweder HBV.1 oder HBV.1K exprimiert. Das
Core 18-Epitop wurde in einem > 105-fachen Ausmaß präsentiert, wenn ein K in der
C+1-Position war, verglichen mit dem Vorhandensein eines F in der
gleichen Position (7). Es ist unwahrscheinlich,
dass dieser Unterschied in der Core 18-Präsentation Unterschieden in
der Genexpression zwischen Zielzelllinien zugeschrieben werden kann,
da die Präsentation
von Pol 455 um weniger als das 10-fache variierte. Diese Daten zeigen
den markanten Effekt, den Aminosäuren
in der C+1-Position auf die Effizienz der Epitop-Präsentation in
Multiepitop-DNA-Vakzinen ausüben
können.
Diese Daten zeigen demnach, dass die Immunogenität von CTL-Epitopen in einem
DNA-Vakzin durch
Erwägungen
hinsichtlich der Konzeption optimiert werden kann, die das Ausmaß der Epitoppräsentation
beeinflussen. Dieser Typ der Optimierung ist auf Impfstoffe auf
Epitopbasis, die unter Anwendung anderer Formate eingebracht werden,
wie virale Vektoren sowie andere Expressionsvektoren, die dem Fachmann
bekannt sind, anwendbar, da die Effekte ausgeübt werden, nachdem das Antigen
transkribiert und translatiert worden ist.
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Zusammenfassend
wurde für
flankierende Reste gefunden, dass entweder sehr kleine Reste, wie
A, C oder G, oder große
Reste, wie Q, W, K oder R, ganz allgemein mit guten oder außergewöhnlich guten
Antworten zusammenhingen. Das Fehlen eines C+1-Restes auf Grund
eines Stopcodons in dem Minigen oder das Vorhandensein von mittelgroßen Resten,
wie S oder T, war mit einem eher mittleren Antwortmuster verbunden.
Schließlich
wurden im Fall eines negativ geladenen Restes, D, von aliphatischen
(V, I, L, M) oder aromatischen Nicht-Tryptophan-Resten (Y, F) relativ
schwache Antworten beobachtet. Diese Ergebnisse zeigen, dass der
spezielle Rest, der den C-Terminus des Epitops flankiert, die Antworthäufigkeit
und Stärke
der Antwort dramatisch beeinflussen kann. Flankierende Reste in
der C+1-Position können
auch in Kombination mit Abstandshaltersequenzen eingeführt werden.
Dann wird ein Rest, der die Immunogenität fördert, vorzugsweise K, R, N,
A oder G, als ein flankierender Rest eines Abstandshalters eingeführt.
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SORTIEREN UND OPTIMIERUNG
VON POLYEPITOP-KONSTRUKTEN
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Für die Entwicklung
von Polyepitop-Konstrukten unter Anwendung der Erfindung werden
die Epitope für
den Einschluss in das Polyepitop-Konstrukt unter Verwendung der
hier definierten Parameter sortiert und optimiert. Das Sortieren
und die Optimierung können
unter Verwendung eines Computers oder, für eine kleinere Zahl von Epitopen,
auch ohne einen Computer durchgeführt werden.
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Die
computergesteuerte Optimierung kann typischerweise folgendermaßen durchgeführt werden.
Im Folgenden wird ein Beispiel für
ein computerisiertes System gegeben, das Epitop-Kombinationen identifiziert und
optimiert, d. h. das eine minimale Anzahl an Verknüpfungsepitopen
und eine maximale Anzahl an flankierenden Resten liefert.
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Eine
Komponente beim Sortieren der Epitope ist ein "Junctional Analyzer" ("Verknüpfungs-Analysator"). Dieses Programm
verwendet beispielsweise eine Textdatei, um Parameter für seinen
Betrieb festzulegen. Fünf
Typen von Eingabedaten werden dem Programm zugeführt: 1) Ein Satz von abzuarbeitenden
Peptiden. 2) Ein Satz mit der Gewichtung aller Aminosäure, wenn
sie in einer C+1- und N-1-Position erscheinen. 3) Ein Satz von Motiven,
die beim Nachweisen von Verknüpfungen
verwendet werden. 4) Die Maximalzahl der Aminosäuren, die zwischen jedes Paar
von Peptiden eingesetzt wird. 5) Andere Werte für die Steuerung des Betriebs
des Programms. Das Programm untersucht alle möglichen Paare von Peptiden
und berechnet die Zahl der Verknüpfungen,
die C+1- und N-1-Gewichtung und kombiniert sie gemäß einer
vorgegebenen Gleichung. Gegenwärtig
ist die Gleichung nur das Produkt der Gewichtungen geteilt durch
die Zahl der Verknüpfungen.
Falls die Zahl der Verknüpfungen
Null ist, wird das Produkt durch 0,5 geteilt. Andere Gleichungen
für die
Bewertung von Peptidpaaren können
leicht und jederzeit zu dem Programm hinzugefügt werden. Das Ergebnis, das
dieses Programm liefert, ist eine Textdatei, die für jedes
Peptidpaar die Insertion aufzählt,
die das maximale Funktionsergebnis liefert. Die Datei schließt auch
die Originalliste der Peptide und die Befehle ein, die den Betrieb
jedes der beiden Programme steuern, die den nächsten Schritt der Abarbeitung
durchführen. Diese
beiden Programme heißen "Exhaustive J Search" und "Stochastic J Search".
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"Exhaustive J Search" schaut sich alle
Permutationen der Peptide an und wählt diejenigen aus, die die größte Summe
des Funktionsergebnisses haben. Dieses Programm findet die Permutation
mit der größten Funktionssumme.
Auf Grund der faktoriellen Natur der Permutationen kann es jedoch
nur für
ein Maximum von 12 oder 13 Peptiden verwendet werden. Die geschätzte Laufzeit
für 13
Peptide beträgt
2,9 h, und sie läge
bei etwa 40 h für
14 Peptide. "Stochastic
J Search" wurde
so entworfen, dass es viele Bereiche der Permutationssequenz durchsucht
und die beste Funktionssumme, die es findet, ausgibt. Indem nur
Permutationen ausgegeben werden, die dem gegenwärtigen Gesamtmaximalfunktionswert
entsprechen oder ihn übertreffen,
ist es möglich,
ein größeres Gebiet
der Permutationssequenz zu durchsuchen. Diese Technik ist mit bis
zu 20 Peptiden erfolgreich gewesen. Die Zeit für das erschöpfende Durchsuchen von 20 Peptiden
würde in
der Größenordnung
von 1,3 × 105 Jahren liegen.
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Das
Programm kann folgendermaßen
arbeiten:
Diese Parameter stellen Eingaben in das Programm
dar:
- 1. die zu sortierenden Epitope
- 2. die "Gewichtung" von Aminosäure C+1 & N-1, wie oben
beschrieben
- 3. Motive für
den Nachweis von Verknüpfungsepitopen
- 4. Maximale Abstandshalterreste
- 5. Parameter zum Steuern der Programmoptionen
-
Das "Junctional Analyzer"-Programm führt dann
die folgenden Operationen durch:
- 1. Erzeugen
aller Epitop-Paare
- 2. Für
jedes Peptidpaar Bestimmung des Satzes von Insertionen, der zur
minimalen Anzahl an Verknüpfungsepitopen
und zum maximalen Effekt vom C+1- und N-1-Beitrag der Abstandshaltenderreste
führt.
- 3. Ausgabe der optimalen Abstandshalterreste für jedes
Paar und des Wertes der optimierten Verknüpfung.
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Wenn
14 oder mehr als 14 Epitope in das Polyepitop-Konstrukt eingeschlossen
werden sollen, wird eine stochastische Suche ("Stochastic Search") verwendet. Ein "Stochastisches Suchprogramm" verwendet eine Monte
Carlo-Technik, die dem Fachmann bekannt ist, um viele Bereiche im
Permutationsraum zu untersuchen, um die beste Schätzung der
optimalen Anordnung der Peptide zu finden.
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Wenn
weniger als 14 Epitope eingeschlossen werden, wird ein "Erschöpfendes
Such-Programm" ("Exhaustive Search
Program") verwendet.
Das "Exhaustive
Search-Programm" untersucht
alle Permutationen der Epitope, die das Polyepitop-Konstrukt bilden,
um diejenige mit dem besten Wert für die Summe der Optimierungsfunktionen
für alle
Epitop-Paare zu finden. Hierdurch wird garantiert, dass die "beste" Permutation gefunden
wird, weil alle untersucht werden.
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Die "Programmausgabe" liefert eine Liste
der besten Anordnungen der Epitope. Da viele Permutationen den gleichen
Wert der Bewertungsfunktion haben, werden mehrere erzeugt, so dass
beim Auswählen
der optimalen Anordnung andere Faktoren in Betracht gezogen werden
können.
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Beispiele
für Polyepitop-Konstrukte,
die unter Verwendung dieses System der Programmanalyse erzeugt wurden,
werden in 9 angegeben.
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Andere
Faktoren wie Ladungsverteilung, Analyse des hydrophoben/hydrophilen
Bereichs oder Faltungsvorhersage können ebenfalls in die Beurteilungsfunktion
eingeführt
werden, um die Minigen-Konstrukte weiter zu optimieren.
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Makromolekulare
Strukturen, wie Polypeptidstrukturen, können hinsichtlich ihrer verschiedenen
Organisationsniveaus beschrieben werden. Für eine allgemeine Diskussion
dieser Organisation siehe z. B. Alberts et al., Molecular Biology
of the Cell (3. Auflage, 1994) und Cantor und Schimmel, Biophysical
Chemistry Part I: The Conformation of Biological Macromolecules
(1980). "Primärstruktur" bezieht sich auf
die Aminosäuresequenz
eines speziellen Peptids. "Sekundärstruktur" bezieht sich auf
lokal geordnete, dreidimensionale Strukturen innerhalb eines Polypeptids.
Diese Strukturen sind allgemein als Domänen bekannt. Domänen sind
Teile eines Polypeptids, die eine kompakte Einheit des Polypeptids
bilden. Typische Domänen
sind aus Abschnitten mit geringerer Organisation aufgebaut, wie
Strecken von β-Blättern und α-Helices. "Tertiärstruktur" bezieht sich auf
die vollständige
dreidimensionale Struktur eines Polypeptidmonomers. "Quartärstruktur" bezieht sich auf die
dreidimensionale Struktur, die durch die nicht kovalente Assoziation
unabhängiger
Tertiäreinheiten
gebildet wird.
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Strukturelle
Vorhersagen, wie Ladungsverteilung, Analyse des hydrophoben/hydrophilen
Bereichs, oder Vorhersagen zur Faltung können unter Verwendung von Sequenzanalyseprogrammen
durchgeführt
werden, die dem Fachmann bekannt sind, zum Beispiel können hydrophobe
und hydrophile Domänen
identifiziert werden (siehe z. B. Kyte & Doolittle, J. Mol. Biol. 157:105-132
(1982) und Stryer, Biochemistry (3. Auflage, 1988); siehe auch jedes
beliebige Programm aus einer Anzahl von Sequenzanalyseprogrammen
im Internet, wie diejenigen, die unter dot.imagen.bcm.tcm.edu gefunden
werden.
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Ein
dreidimensionales Strukturmodell eines Polyepitop-Konstrukts kann
ebenfalls erzeugt werden. Dies geschieht im Allgemeinen, indem die
zu analysierende Aminosäuresequenz
in das Computersystem eingegeben wird. Die Aminosäuresequenz
stellt die Primärsequenz
oder eine Subsequenz des Proteins dar, die die Strukturinformation
des Proteins codiert. Das dreidimensionale Strukturmodell wird dann
durch die Interaktion des Computersystems unter Verwendung einer
Software, die den Fachleuten bekannt ist, erzeugt.
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Die
Aminosäuresequenz
stellt eine Primärstruktur
dar, die die Information codiert, die erforderlich ist, um die Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur
des interessierenden Proteins zu erzeugen. Die Software schaut nach
bestimmten Parametern, die durch die Primärsequenz codiert werden, um
das Strukturmodell zu erzeugen. Diese Parameter werden als "Energieterme" bezeichnet und schließen primär elektrostatische
Potentiale, hydrophobe Potentiale, Lösemittel-zugängliche
Oberflächen
und Wasserstoffbindungen ein. Sekundäre Energieterme schließen van
der Waals-Potentiale ein. Biologische Moleküle bilden die Strukturen, die
die Energieterme in einer kumulativen Weise minimieren. Das Computerprogramm
verwendet daher diese Terme, die durch die Primärstruktur oder Aminosäuresequenz
codiert werden, um das Sekundärstrukturmodell
zu erzeugen.
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Die
Tertiärstruktur
des Proteins, die durch die Sekundärstruktur codiert wird, wird
dann auf der Basis der Energieterme der Sekundärstruktur gebildet. Der Anwender
kann zusätzliche
Variable eingeben, wie ob das Protein membrangebunden oder löslich ist,
seinen Ort im Körper,
und seine Lokalisierung in der Zelle, z. B. im Zytoplasma, an der
Oberfläche
oder im Kern. Diese Variablen werden zusammen mit den Energietermen verwendet,
um das Modell der Tertiärstruktur
zu erzeugen. Bei der Modellierung der Tertiärstruktur bringt das Computerprogramm
die hydrophoben Flächen
der Sekundärstruktur
untereinander und die hydrophilen Flächen der Sekundärstruktur
untereinander zusammen.
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Diejenigen
Polyepitop-Konstrukte, die dem HLA-Prozessierungsapparat am leichtesten
zugänglich sind,
werden dann ausgewählt.
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II. Untersuchung der Immunogenität von Multiepitop-Vakzinen
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Die
Entwicklung von Multiepitop-Minigenen stellt eine einzigartige Herausforderung
dar wegen der Spezies-Spezifität
des Peptidbindens an MHC. Verschiedene MHC-Typen verschiedener Spezies
neigen dazu, verschiedene Sätze
von Peptiden zu binden [Rammensee et al., Immunogenetics, Bd. 41(4):178-228 (1995)].
Im Ergebnis ist es nicht möglich,
in normalen Labortieren ein Konstrukt zu testen, das aus humanen Epitopen
besteht. Alternativen, um diese Einschränkung zu überwinden, stehen im Allgemeinen
zur Verfügung.
Diese schließen
ein: 1) das Testen analoger Konstrukte, die Epitope einschließen, die
durch nicht-humane MHC restringiert sind; 2) das Vertrauen auf Kontroll-Epitope,
die durch nicht-humane MHC restringiert sind; 3) das Vertrauen auf
die Kreuzreaktivität
zwischen humanen und ichthumanen MHC); 4) die Verwendung von HLA-transgenen
Tieren; und 5) Antigenitäts-Assays,
die in vivo menschliche Zellen verwenden. Das Folgende stellt einen
kurzen Überblick über die
Entwicklung der Technik zum Analysieren der Antigenität und der Immunogenität dar.
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Klasse I-HLA-transgene Tiere
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Die
Brauchbarkeit von HLA-transgenen Mäusen für den Zweck der Epitopidentifizierung
[Sette et al., J Immunol, Bd. 153(12):5586-92 (1994); Wentworth
et al., Int Immunol, Bd. 8(5):651-9 (1996); Engelhardt et al., J
Immunol, Bd. 146(4):1226-32 (1991); Man et al., Int Immunol, Bd.
7(4):597-605 (1995); Shirai et al., J Immunol, Bd. 154(6):2733-42
(1995)] und der Vakzinentwicklung [Ishioka et al., J Immunol, Bd.
162(7):3915-25 (1999)] ist einwandfrei festgestellt worden. In den
meisten veröffentlichten
Artikeln ist die Verwendung von HLA A*0201/Kb-Mäusen untersucht
worden, es sollte jedoch zur Kenntnis genommen werden, dass B*27-
und B*3501-Mäuse
auch zur Verfügung
stehen. Weiterhin sind auch HLA A*11/Kb-Mäuse [A lexander
et al., J Immunol, Bd. 159(10):4753-61 (1997)] und HLA B7/Kb- und HLA A1/Kb-Mäuse erzeugt
worden.
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Daten
von 38 verschiedenen möglichen
Epitopen wurden analysiert, um den Grad der Überlappung zwischen dem A2.1-restringierten
CTL-Repertoire von A2.1/Kb-transgenen Mäusen und
A2.1+-Menschen zu ermitteln [Wentworth et al., Eur J Immunol, Bd.
26(1):97-101 (1996)].
Sowohl in Menschen als auch in Mäusen korreliert
eine MHC-Peptidbindungsaffinitätsschwelle
von etwa 500 nM mit der Fähigkeit
eines Peptids, in vivo eine CTL-Antwort auszulösen. Ein hoher Grad der Konkordanz
zwischen den Daten vom Menschen in vivo und den Daten der Maus in
vivo wurde für
85 % der stark bindenden Peptide, für 58 % der durchschnittlich
bindenden Peptide, und 83 % der schwach oder nicht bindenden Peptide
beobachtet. Ähnliche
Ergebnisse wurden auch mit HLA A11- und HLA B7-transgenen Mäusen erhalten
[Alexander et al., J Immunol, Bd. 159(10):4753-61 (1997)]. Aufgrund
der weitreichenden Überlappung,
die zwischen den T-Zell-Rezeptor-Repertoires
der CTLs von HLA-transgenen Mäusen
und vom Menschen existieren, sind demnach transgene Mäuse wertvoll
für die
Beurteilung der Immunogenität
der hier beschriebenen Polyepitop-Konstrukte.
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Die
verschiedenen Spezifitäten
des TAP-Transports, bezogen auf HLA A11-Mäuse, hindert nicht an der Verwendung
von HLA-A11-transgenen Mäusen
für die
Beurteilung der Immunogenität.
Während
sowohl murines als auch humanes TAP Peptide mit einem hydrophoben
Ende effizient transportiert, ist nur für humanes TAP berichtet worden,
dass es Peptide mit positiv geladenen C-terminalen Enden, wie diejenigen,
die von A3, A11 und anderen Mitgliedern des A3-Supertyps gebunden
werden, effizient transportiert. Diese Besorgnis trifft auf A2,
A1 oder B7 nicht zu, da sowohl murines als auch humanes TAP gleichermaßen befähigt sein
sollte, Peptide zu transportieren, die von A2, B7 oder A1 gebunden
werden. Im Einklang mit diesem Verständnis haben Vitiello [Vitiello
et al., J Exp Med, Bd. 173(4):1007-15 (1991)] und Rotzschke [Rotschke
O., Falk K., Curr Opin Immunol, Bd. 6(1):45-51 (1994] vorgeschlagen,
dass die Prozessierung in Mäusezellen
und humanen Zellen ähnlich
ist, während
Cerundolo [Rotzschke O, Falk K., Curr Opin Immunol, Bd. 6(1):45-51
(1994)] Unterschiede in murinen Zellen gegenüber humanen Zellen, die beide
HLA A3-Moleküle
exprimieren, vorgeschlagen hat. Bei der Verwendung von HLA A11-transgenen
Tieren ist jedoch die Expression von HLA-Molekülen auf T- und B-Zellen in
vivo beobachtet worden, was darauf hinweist, dass die berichtete
unvorteilhafte Spezifität
von murinem TAP die Stabilisierung und den Transport von A11/Kb-Molekülen
in vivo nicht verhinderte [Alexander et al., J Immunol, Bd. 159(10):4753-61
(1997)]. Diese Daten stimmen mit der früheren Beobachtung überein,
dass Peptide mit einem geladenen C-Terminus aus murinen Zellen eluiert
werden können,
die mit A11-Molekülen
transfiziert sind [Maier et al., Immunogenetics; Bd. 40(4):306-8
(1994)]. Antworten in HLA-A11-Musen
auf komplexe Antigene, wie Influenza, und höchst wichtig auf A11-restringierte
Epitope, die von Multiepitop-Minigenen codiert werden [Ishioka et
al., J Immunol, Bd. 162(7):3915-25 (1999)] sind ebenfalls nachgewiesen
worden. Demnach scheint das TAP-Thema
bei transgenen Mäusen
von geringerem Belang zu sein.
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Ein
anderes Thema von potentieller Bedeutung bei der Verwendung von
HLA-transgenen Mäusen
ist der mögliche
Einfluss von β2-Mikroglobulin
auf die HLA-Expression und die Bindungsspezifität. Es ist wohlbekannt, dass
humanes β2
sowohl humanes MHC als auch MHC der Maus mit höherer Affinität und Stabilität bindet
als das β2-Mikroglobulin der
Maus [Shields et al., Mol Immunol Bd. 35(14-15:919-28 (1998)]. Es ist ebenfalls
wohlbekannt, dass stabilere Komplexe der schweren Kette von MHC
und β2 das
exogene Laden von MHC-Klasse I erleichtern [Vitiello et al., Science,
Bd. 250(4986):1423- 6
(1990)]. Wir haben den potentiellen Effekt dieser Variablen untersucht,
indem Mäuse
erzeugt wurden, die doppelt transgen für HLA/Kb und
humanes β2
sind. Die Expression von humanem β2
war im Fall von HLA B7/Kb-Mäusen günstig, und
sie war absolut wichtig, um gute Expressionsniveaus im Fall von
HLA A1-transgenen Mäusen
zu erzielen. Dem gemäß werden gegenwärtig und
routinemäßig HLA/Kb- und β2-doppelt
transgene Mäuse
gezüchtet
und von den Erfindern dieser Erfindung verwendet. Demnach können HLA-transgene
Mäuse verwendet
werden, um die HLA-restringierte Erkennung von vier Haupt-HLA-Spezifitäten (nämlich A2,
A11, B7 und A1) zu modellieren, und transgene Mäuse für andere HLA-Spezifitäten können als
geeignete Modelle für
die Beurteilung der Immunogenität
entwickelt werden.
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Antigenitätstest für Klasse-I-Epitope
-
Mehrere
unabhängige
Reihen von Experimenten weisen darauf hin, dass die Dichte der Klasse
I/Peptidkomplexe auf der Zelloberfläche mit dem Ausmaß des T-Zell-Primings
korrelieren können.
Dem gemäß liefert
die Messung des Ausmaßes,
in dem ein Epitop erzeugt und auf einer APC-Oberfläche präsentiert
wird, eine Möglichkeit,
um die Wirksamkeit eines Minigen-Vakzins in humanen Zellen in vitro
indirekt zu beurteilen. Als eine Ergänzung zur Verwendung von HLA-Klasse-I-transgenen
Mäusen
bringt dieser Ansatz den Vorteil mit sich, dass die Prozessierung
in humanen Zellen untersucht wird [Ishioka et al., J Immunol, Bd. 162(7):3915-25
(1999)].
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Zahlreiche
mögliche
Ansätze
sind verfügbar,
um die prozessierten Peptide experimentell zu quantifizieren. Die
Peptidmenge auf der Zelloberfläche
kann quantifiziert werden, indem die Peptidmenge gemessen wird,
die von der APC-Oberfläche
eluiert wird [Sijts et al., J Immunol, Bd. 156(2):683-92 (1996);
Demotz et al., Nature, Bd. 342(6250):682-4 (1989)]. Alternativ
kann die Zahl der Peptid-MHC-Komplexe
geschätzt
werden, indem das Ausmaß der
Lyse oder der Lymphokinfreisetzung, hervorgerufen durch infizierte
oder transfizierte Zielzellen, gemessen wird und dann die Peptidkonzentration
ermittelt wird, die erforderlich ist, um ein äquivalentes Ausmaß der Lyse
oder Lymphokinfreisetzung zu erhalten [Kageyama et al., J Immunol,
Bd. 154(2):567-76 (1995)].
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Ein ähnlicher
Ansatz ist verwendet worden, um die Epitop-Präsentation in Minigen-transfizierten
Zelllinien zu messen. Spezifisch werden Minigenkonstrukte, die in
HLA-transgenen Mäusen
immunogen sind, auch durch humane Zellen, die mit dem gleichen Minigen
transfiziert sind zu optimalen Epitopen prozessiert, und die Stärke der
Antwort, die in transgenen Mäusen
beobachtet wird, korreliert mit der Antigenität, die bei den transfizierten
humanen Zielzellen beobachtet wird [Ishioka et al., J Immunol, Bd.
162(7):3915-25 (1999)].
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Bei
Verwendung von Antigenitätsassays
kann eine Anzahl verwandter Minigene, die sich hinsichtlich der
Anordnung der Epitope oder der flankierenden Reste unterscheiden,
in APCs transfiziert werden, und der Einfluss der oben erwähnten Variablen
auf die Epitop-Präsentation
kann beurteilt werden. Dies kann ein bevorzugtes System für ein Testen
sein, wo eine relativ große
Zahl verschiedener Konstrukte beurteilt werden muss. Auch wenn dies
große
Zahlen von Epitopspezifischen CTLs erfordert, sind Protokolle entwickelt
worden, die die Erzeugung hochempfindlicher CTL-Linien [Alexander-Miller
et al., Proc Natl Acad Sci USA, Bd. 93(9):4102-7 (1996)] und auch
deren Expansion in große
Zahlen [Greenberg P.D, Riddell S.R., Sciene, Bd. 285(5427):546-51
(1999)] erlauben, um dieses potentielle Problem anzugehen.
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Es
sollte auch daran gedacht werden, dass irreführende Ergebnisse erhalten
werden könnten,
falls die Zelle, die für
die Transfektion verwendet wird, nicht die Zelle widerspiegelt,
die in vivo die APC-Funktion
ausübt.
Zellen aus der B-Zelllinie, die als "professionelle" APCs bekannt sind, werden typischerweise
als Transfektionsempfänger
eingesetzt. Die Verwendung von transfizierten B-Zellen dieses Typs
ist auf dem Fachgebiet eine akzeptierte Praxis. Weiterhin wurde
bereits eine gute Korrelation zwischen in vitro-Daten, für die transfizierte
menschliche B-Zellen verwendet wurden, und in vivo-Ergebnissen,
für die
HLA-transgene Mäuse
verwendet wurden, festgestellt, was hier detaillierter beschrieben
wird.
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Messung von HTL-Antworten
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In
bevorzugten Ausführungsformen
werden Vakzin-Konstrukte so optimiert, dass sie Klasse-II-restringierte
Immunantworten induzieren. Ein Verfahren für die Bewertung von Polyepitop-Konstrukten,
die Klasse-II-Epitope einschließen,
besteht in der Verwendung von HLA-DR-transgenen Mäusen. Verschiedene Gruppen
haben HLA-DR-transgene
Mäuse erzeugt
und charakterisiert [Taneja V., David C.S., Immunol Rev, Bd. 169:67-79
(1999)].
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Es
gibt auch eine Alternative, die auf der Kreuzreaktivität zwischen
bestimmten humanen MHC-Molekülen
und speziellen MHC-Molekülen,
die von Labortieren exprimiert werden, beruht. Bertoni et coll.
[Bertoni et al., J. Immunol, Bd. 161(8):4447-55 (1998)] haben festgestellt,
dass zwischen bestimmten HLA-Klasse-I-Supertypen und bestimmten
PATR-Molekülen,
die von Schimpansen exprimiert werden, eine merkliche Kreuzreaktivität nachgewiesen
werden kann. Eine Kreuzreaktivität
zwischen dem Menschen und Affen auf der Ebene der Klasse-II-Molekülen [Geluk
et al., J Exp Med, Bd. 177(4):979-87 (1993)] und Klasse-I-Molekülen [Dzuris, et
al., J. Immunol., Juli 1999] ist ebenfalls festgestellt worden.
Schließlich
kann auch festgestellt werden, dass das Motiv, das vom humanen HLA
B7-Supertyp erkannt wird, im Wesentlichen das Gleiche ist wie dasjenige, das
vom murinen Klasse I Ld erkannt wird [Rammensee
et al., Immunogenetics, Bd. 41(4):178-228 (1995)]. Von Relevanz
für das
Testen von HLA-DR-restringierten Epitopen in Mäusen ist, wie von Wall, et
al. gezeigt worden ist [Wall et al., J. Immunol., 152:4526-36 (1994)],
dass es Ähnlichkeiten
in dem Motiv von DR1 und IAb gibt. Wir haben
routinemäßig unsere
transgenen Mäuse
so gezüchtet,
dass diese zufällige Ähnlichkeit
ausgenutzt wird. Weiterhin haben wir auch gezeigt, dass die meisten
unserer Peptide an IAb binden, so dass wir
diese Mäuse
für die
Untersuchung der CTL- und HTL-Immunogenität verwenden.
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Messung und Quantifizierung
der Immunantworten von klinischen Proben
-
Ein
wichtiges Element bei der Untersuchung der Leistungsfähigkeit
eines Vakzins besteht darin, seine Fähigkeit zu beurteilen, Immunantworten
auszulösen.
Analysen der CTL- und HTL-Antwort gegen das Immunogen sowie gegen übliche Recall-Antigene
werden allgemein verwendet und sind auf dem Fachgebiet bekannt.
Eingesetzte Assays schließen
den Chromfreisetzungs-, den Lymphokinsekretions- und den Lymphoproliferationsassay ein.
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Empfindlichere
Techniken, wie der ELISPOT-Assay, das intrazelluläre Färben von
Cytokinen und die Tetramerfärbung,
sind auf dem Fachgebiet verfügbar
geworden. Es wird geschätzt,
dass diese neueren Methoden 10- bis 100-mal empfindlicher sind als übliche CTL-
und HTL-Assays [Murali-Krishna et al., Immunity, Bd. 8(2):177-87
(1998)], weil die herkömmlichen
Verfahren nur den Subsatz von T-Zellen messen, die sich in vitro
vermehren können,
und faktisch nur für
ei nen Teil des Gedächtnis-T-Zell-Kompartiments
repräsentativ sein
können
[Ogg G.S., McMichael A.J., Curr Opin Immunol, Bd. 10(4):393-6 (1998)]. Speziell
im Fall von HIV sind diese Techniken verwendet worden, um Antigen-spezifische
CTL-Antworten von Patienten zu messen, die mit früheren Techniken
nicht nachweisbar gewesen wären
[Ogg et al., Science, Bd. 279(5359):2103-6 (1998); Gray et al.,
J Immunol, Bd. 162(3):1780-8 (1999); Ogg et al., J Virol., Bd. 73(11):
9153-60 (1999); Kalams et al., J Virol, Bd 73(8):6721-8 (1999);
Larsson et al., AIDS, Bd. 13(7):767-77 (1999); Corne et al., J Acquir
Immune Defic Syndr Hum Retrouirol, Bd. 20(5):442-7 (1999)].
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Mit
relativ wenigen Ausnahmen war es schwierig, die direkte Aktivität von frisch
isolierten Zellen mit Hilfe der herkömmlichen Assays nachzuweisen
[Ogg G.S., McMichael A.J., Curr Opin Immunol, Bd. 10(4):393-6 (1998)].
Die erhöhte
Empfindlichkeit der neueren Techniken hat es den Forschern erlaubt,
Antworten von Zellen nachzuweisen, die von infizierten Menschen
oder Versuchstieren frisch isoliert werden [Murali-Krishna et al.,
Immunity, Bd. 8(2):177-87 (1998); Ogg G.S., McMichael A.J., Curr
Opin Immunol, Bd. 10(4):393-6 (1998)]. Die Verfügbarkeit dieser empfindlichen
Assays, die nicht von einem Schritt der erneuten in vitro-Stimulierung
abhängen,
hat die Untersuchung der CTL-Funktion bei einer natürlichen
Infektion und Krebs deutlich erleichtert. Im Gegensatz dazu werden
Assays, die als ein Endpunkt verwendet werden, um die Effektivität experimenteller
Vakzine zu bewerten, üblicherweise
in Verbindung mit einem oder mehreren Schritten der erneuten in
vitro-Stimulierung durchgeführt
[Ogg G.S., McMichael A.J., Curr Opin Immunol, Bd. 10(4):393-6 (1998)].
Tatsächlich
ist es bis auf wenige Ausnahmen [Hanke et al., Vaccine, Bd. 16(4):426-35 (1998)]
(Allen et al., eingereicht) mit frisch isolierten Klasse-I-restringierten
CD8+-T-Zellen schwierig gewesen, eine Antwort auf die Immunisierung
mit experimentellen Vakzinen nachzuweisen, die so konzipiert sind,
dass CTL-Antworten ausgelöst werden.
Die Verwendung empfindlicher Assays, wie ELISPOT oder in sitze-IFN-γ-ELISA, wurde
mit einem Schritt der erneuten Stimulierung kombiniert, um die maximale
Empfindlichkeit zu erzielen; MHC-Tetramere
werden ebenfalls für
diesen Zweck verwendet.
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MHC-Tetramere
wurden erstmals 1999 von Altman et coll. beschrieben. Sie erzeugten
lösliche HLA-A2-Klasse-I-Moleküle, die
mit HIV-spezifischen
Peptiden gefaltet wurden, die ein CTL-Epitop enthalten, das zusammen
zu Tetrameren komplexiert wurde, die mit Fluoreszenzmarkern markiert
waren. Diese werden verwendet, um Populationen von T-Zellen von
HIV-infizierten Menschen zu markieren, die das Epitop erkennen [Ogg
G.S., McMichael A.J., Curr Opin Immunol, Bd. 10(4):393-6 (1998)].
Diese Zellen wurden dann durch Flusscytometrie quantifiziert, was
eine Häufigkeitsmessung
für die
T-Zellen liefert, die für
das Epitop spezifisch sind. Diese Technik ist in der HIV-Forschung sowie bei
anderen infektiösen
Krankheiten sehr beliebt geworden [Ogg G.S., McMichael A.J., Curr
Opin Immunol, Bd. 10(4):393-6 (1998); Ogg et al., Science, Bd. 279 (5359):2103-6
(1998); Gray et al., J. Immunol, Bd. 162(3):1780-8 (1999); Ogg e
al., J Virol, Bd. 73(11):9153-60 (1999); Kalams et al., J Virol,
Bd. 73(8):6721-8 (1999)]. Der HLA-Polymorphismus kann die allgemeine
Anwendbarkeit dieser Technik jedoch einschränken, da die Tetramer-Technologie
auf definierten HLA/Peptid-Kombinationen beruht. Es ist jedoch gezeigt
worden, dass eine Vielzahl von Peptiden, eingeschlossen HIV-abgeleitete Peptide,
durch Peptid-spezifische CTL-Linien im Rahmen von verschiedenen
Mitgliedern der A2-, A3- und B7-Supertypen erkannt werden [Threlkeld
et al., J Immunol, Bd. 159(4):1648-57 (1997); Bertoni et al., J
Clin Invest, Bd. 100(3):503-13 (1997)]. Zusammen genommen weisen
diese Beobachtungen nach, dass ein T-Zell-Rezeptor (TCR) für eine gegebene
MHC/Peptid-Kombination eine nachweisbare Affinität für das gleiche Peptid haben
kann, das von einem anderen MHC-Molekül des gleichen Supertyps präsentiert
wird.
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Unter
Umständen,
unter denen die Wirksamkeit einer prophylaktischen Impfung primär mit dem
Induzieren einer lang anhaltenden Gedächtnisantwort korreliert ist,
können
Assays auf der Basis der erneuerten Stimulierung die am besten geeigneten
und empfindlichsten Messungen sein, um die durch einen Impfstoff
induzierten immunologischen Antworten zu beobachten. Umgekehrt kann
im Fall von therapeutischen Vakzinen das wesentliche immunologische
Korrelat der Aktivität
das Induzieren der Effektor-T-Zell-Funktion sein, die am geeignetsten
durch primäre
Assays gemessen wird. Die Verwendung von empfindlichen Assays ermöglicht demnach
die am besten geeignete Teststrategie für die immunologische Überwachung
der Wirksamkeit eines Vakzins.
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ANTIGENITAT VON MULTIEPITOP-MINIGENEN
IN TRANSFIZIERTEN HUMANEN APCs
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Antigenitätsassays
werden durchgeführt,
um die Epitop-Prozessierung und Präsentation in humanen Zellen
zu beurteilen. Ein episomaler Vektor für die effiziente Transfektion
humaner Zielzellen mit Minigen-Vakzinen auf Epitop-Basis wird verwendet,
um eine derartige Analyse durchzuführen.
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Beispielsweise
wurden 221A2Kb-Zielzellen mit einem HIV-1-Minigen-Vakzin transfiziert.
Die 221 A2Kb-Zielzelle exprimiert das A2Kb-Gen,
das in HLA-transgenen Mäusen
exprimiert wird, exprimiert aber keine endogene Klasse I [Shimizu
Y, DeMars R., J Immunol, Bd. 142(9):3320-8 (1989)]. Diese transfizierten
Zellen wurden hinsichtlich ihrer Fähigkeit untersucht, CTL-Linien,
die von HLA-transgenen Mäusen
stammen und spezifisch für
verschiedene HIV-abgeleitete CTL-Epitope sind, ein Antigen zu präsentieren.
Für eine
Korrektur hinsichtlich der Unterschiede in der Antigen-Empfindlichkeit
ver schiedener CTL-Linien wurden parallel Titrationen der Peptidmenge
unter Verwendung von nicht transfizierten Zellen als APC durchgeführt.
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Repräsentative
Daten werden in
8 dargestellt. Im Fall der
HIV-Pol 498-spezifischen CTL lösten die
transfizierten Zielzellen die Freisetzung von 378 pg/ml IFN-γ aus. Die
Betrachtung der Peptidmengen-Antworten
offenbart, dass 48 ng/ml exogen zugegebenes Peptid erforderlich
waren, um ein ähnliches
Ausmaß der IFN-γ-Freisetzung
zu erzielen. Diese Ergebnisse zeigen, dass relativ große Mengen
Pol 498-Epitop von
den transfizierten Zellen präsentiert
werden, die zu 48 ng/ml exogen zugegebenem Peptid äquivalent
sind.
Tabelle
4. Vergleich zwischen der Antigenität des HIV-1-Minigens in transfizierten
humanen Zellen und der Immunogenität in HLA-transgenen Mäusen |
| Antigenität | Immunogenität |
Epitop | Peptid-Äquivalente1) | n2) | %
Antwort3 ) | Stärke4) |
HIV
Pol 498 | 30,5 | (6) | 95 % | 46,7 |
HIV
Env 134 | 6,2 | (3) | 62 % | 16,1 |
HIV
Nef 221 | 2,1 | (5) | 82 % | 3,8 |
HIV
Gag 271 | < 0,2 | (6) | 31 % | 4 |
1) ng/ml
2) Zahl der unabhängigen
Experimente 3) % der CTL-Kulturen, die positive Ergebnisse liefern;
4) Lytische Einheiten |
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Durch
Vergleich wurden weniger als 25 pg/ml γ-IFN nachgewiesen bei Verwendung
der CTL, die spezifisch für
das Gag 271-Epitop sind. Die als Kontrolle dienende Peptidtitration
mit nicht transfizierten Zielzellen zeigte, dass dieses negative
Ergebnis nicht der schwachen Empfindlichkeit der verwendeten speziellen CTL-Linie
zugeschrieben werden konnte, da nur 0,2 pg/ml "Peptid-Äquivalente" (PÄ)
nachgewiesen werden konnten. Es scheint demnach so zu sein, dass
das Gag 271-Epitop in den HIV-1-transfizierten Zielzellen nicht effizient prozessiert
und präsentiert
wird. Bei Verwendung der "Peptid-Äquivalente"-Zahl als eine ungefähre Quantifizierung
der Effizienz der Prozessierung kann abgeschätzt werden, dass mindestens
200-mal weniger Gag 271 von den transfizierten Zielzellen präsentiert
wird, verglichen mit dem Pol 498-Epitop.
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Die
Ergebnisse verschiedener unabhängiger
Messungen für
vier verschiedene Epitope, die in HIV-1 enthalten sind, sind in
Tabelle 4 aufgelistet. Die Menge jedes Epitops, die von den HIV-1-transfizierten
Zellen erzeugt wird, liegt im Bereich von 30,5 PÄ für Pol 498 bis zu einem Minimalwert
von weniger als 0,2 PÄ für Gag 271.
Die beiden Epitope Env 134 und Nef 221 waren mit mittleren Werten
von 6,1 bzw. 2,1 PÄ verbunden.
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Diese
Ergebnisse wurden dann mit den in vivo-Immunogenitätswerten
in Zusammenhang gebracht, die für
jedes Epitop nach der Immunisierung mit dem HIV-1-Konstrukt beobachtet
wurden. Wie vorhergesagt werden konnte, war das Pol 498-Epitop auch
das am stärksten
immunogene Epitop. Das Env 134- und das Nef 221-Epitop, für die in
vivo eine mittlere Immunogenität
beobachtet wurde, wurden auch in vitro mit einer mittleren Effizienz
durch die transfizierten humanen Zellen prozessiert. Schließlich wurde
das Gag 271, für
das keine nachweisbare in vitro-Prozessierung beobachtet wurde,
auch mit einer in vivo-Immunogenität in Zusammenhang gebracht,
die sowohl hinsichtlich der Häufigkeit
als auch der Stärke
suboptimal ist.
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Diese
Daten erlauben verschiedene wichtige Schlussfolgerungen. Erstens
lassen sie darauf schließen,
dass verschiedene Epitope, die in einem gegebenen Minigen enthalten
sind, mit unterschiedlicher Effizienz prozessiert und präsentiert
werden können.
Zweitens lassen sie darauf schließen, dass die Immunogenität proportional
zu der Menge an erzeugtem prozessiertem Epitop ist. Schließlich liefern
diese Ergebnisse eine wichtige Validierung der Verwendung von transgenen
Mäusen
für den
Zweck der Optimierung von Multiepitop-Vakzinen, die für die Awendung
beim Menschen vorgesehen sind.
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III. Herstellung von Polyepitop-Konstrukten
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Epitope
für den
Einschluss in die Polyepitop-Konstrukte tragen typischerweise HLA-Klasse-I-
oder HLA-Klasse-II-Bindungsmotive, was beispielsweise in den PCT-Anmeldungen
PCT/US0027766 oder PCT/US00/19774 beschrieben wird.
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Mehrere
HLA-Klasse-II- oder HLA-Klasse-I-Epitope, die in einem Polyepitop-Konstrukt
vorhanden sind, können
vom gleichen Antigen oder von verschiedenen Antigenen abgeleitet
werden. Ein Polyepitop-Konstrukt kann beispielsweise ein oder mehrere
HLA-Epitope enthalten, die von zwei verschiedenen Antigenen vom
gleichen Virus oder von zwei verschiedenen Antigenen von verschiedenen
Viren stammen. Epitope für den
Einbau in ein Polyepitop-Konstrukt können vom Fachmann ausgewählt werden,
indem beispielsweise ein Computer verwendet wird für die Auswahl
von Epitopen, die HLA-Allel-spezifische Motive oder Supermotive enthalten.
Die Polyepitop-Konstrukte, die gemäß den Verfahren der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden, können
auch ein oder mehrere weitgehend kreuzreaktive bindende oder universelle
HLA-Klasse-II-Epitope, z.B. PADRE
TM (Epimmune,
San Diego, CA), (z. B. in dem
US-Patent
Nr. 5,736,142 bschrieben) oder ein Molekül aus der
PADRE-Familie codieren.
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Universelle
HLA-Klasse-II-Epitope können
vorteilhaft mit anderen HLA-Klasse-I- und HLA-Klasse-II-Epitopen
kombiniert werden, um die Zahl der Zellen zu erhöhen, die als Antwort auf ein
gegebenes Antigen aktiviert werden, und um für eine breitere Erfassung von
Popu lationen von HLA-reaktiven Allelen zu sorgen. Die Polyepitop-Konstrukte, die gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden, können HLA-Epitope,
die spezifisch für
ein Antigen sind, universelle HLA-Klasse-II-Epitope oder eine Kombination
aus einem spezifischen HLA-Epitop und mindestens einem universellen
HLA-Klasse-II-Epitop
einschließen.
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HLA-Klasse-I-Epitope
haben im Allgemeinen eine Länge
von etwa 8 bis etwa 13 Aminosäuren,
vor allem eine Länge
von 8, 9, 10 oder 11 Aminosäuren.
HLA-Klasse-II-Epitope haben im Allgemeinen eine Länge von
etwa 6 bis 25 Aminosäuren
und vor allem eine Länge
von etwa 13 bis 21 Aminosäuren.
Ein HLA-Klasse-I- oder HLA-Klasse-II-Epitop kann von jedem gewünschten
interessierenden Antigen abgeleitet werden. Das interessierende
Antigen kann ein virales Antigen, ein Oberflächenrezeptor, ein Tumorantigen,
ein Onkogen, ein Enzym oder ein beliebiges Pathogen, eine beliebige
Zelle oder ein beliebiges Molekül
sein, für
das/den/die eine Immunantwort erwünscht ist. Epitope können auf
der Basis ihrer Fähigkeit,
ein oder mehrere HLA-Allele zu
binden, ausgewählt
werden. Epitope, die Analoga zu natürlich vorkommenden Sequenzen
sind, können ebenfalls
in die hier beschriebenen Polyepitop-Konstrukte eingeschlossen werden.
Derartige analoge Peptide werden beispielsweise in den PCT-Anmeldungen
PCT/US97/03778, PCT/US00/19774 und in der gleichzeitig anhängigen U.S.S.N.
09/260,714, die am 3.1.99 eingereicht wurde, beschrieben.
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Polyepitop-Konstrukte
können
unter Anwendung der auf dem Fachgebiet allgemein bekannten Methodik
erzeugt werden. Beispielsweise können
Polypeptide, die die Polyepitop-Konstrukte umfassen, synthetisiert und
verknüpft
werden. Typischerweise werden Polyepitop-Konstrukte jedoch als Minigene
unter Verwendung der rekombinanten DNA-Technik erzeugt.
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IV. Expressionsvektoren und Konstruktion
eines Minigens
-
Die
Polyepitop-Konstrukte, die gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden, werden typischerweise als ein Expressionsvektor
bereitgestellt, der ein Minigen umfasst, das das Polyepitop-Konstrukt codiert.
Die Konstruktion derartiger Expressionsvektoren wird beispielsweise
in PCT/US99/10646 beschrieben. Die Expressionsvektoren enthalten
mindestens ein Promotorelement, das imstande ist, eine Transkriptionseinheit,
die das Minigen codiert, in den geeigneten Zellen eines Organismus
zu exprimieren, so dass das Antigen exprimiert wird und zu dem geeigneten
HLA-Molekül
dirigiert wird. Für
die Verabreichung beim Menschen wird beispielsweise ein Promotorelement
in den Expressionsvektor eingeführt,
der in einer humanen Zelle funktioniert.
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Die
Erfindung stützt
sich auf Routinetechniken auf dem Gebiet der rekombinanten Gentechnik.
Grundlagentexte, die die allgemeinen Verfahren zur Anwendung in
dieser Erfindung offenbaren, schließen ein: Sambrook et al., Molecular
Cloning, A Laboratory Manual (2. Auflage 1989); Kriegler, Gene Transfer
and Expression: A Laboratory Manual (1990) und Current Protocols
in Molecular Biology (Ausubel et al., Hrsg., 1994); Oligonucleotide
Synthesis: A practical Approach (Gait, Hrsg., 1984); Kuijpers, Nucleic
Acids Research 18(17):5197 (1994); Dueholm, J. Org. Chem. 59:5767-5773
(1994); Methods in Molecular Biology, Band 20 (Agrawal, Hrsg.);
und Tijssen; Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology-Hybridization with Nucleic Acid Probes, z. B. Teil I, Kapitel
2 "Overview of principles
of hybridization and the strategy of nucleic acid probe assays" (1993)).
-
Die
Nucleinsäure,
die die Epitope codiert, wird unter Anwendung von Standardtechniken
in einem Minigen zusammengestellt. Im Allge meinen werden die Nucleinsäuresequenzen,
die Minigen-Epitope codieren, unter Anwendung von Amplifikationstechniken
mit Oligonucleotid-Primern isoliert oder chemisch synthetisiert. Rekombinante
Klonierungstechniken können,
wenn dies zweckdienlich erscheint, ebenfalls verwendet werden. Es
werden Oligonucleotidsequenzen ausgewählt, die die gewünschten
Epitope entweder vervielfältigen (wenn
die PCR für
die Zusammenstellung des Minigens verwendet wird) oder codieren
(wenn synthetische Oligonucleotide für die Zusammenstellung des
Minigens verwendet werden).
-
Amplifikationstechniken,
die Primer verwenden, werden typischerweise verwendet, um die Sequenzen,
die die Epitope der Wahl codieren, von DNA oder RNA zu vervielfältigen und
zu isolieren (siehe die
US-Patente
Nr. 4,683,195 und
4,683,202 ;
PCR Protocols: A guide to Methods and Applications (Innis et al., Hrsg.,
1990)). Verfahren wie die Polymerasekettenreaktion (PCR) und die
Ligasekettenreaktion (LCR) können verwendet
werden, um Epitop-Nucleinsäuresquenzen
direkt von mRNA, von cDNA, von Genombibliotheken oder cDNA-Bibliotheken zu vervielfältigen.
In die Primer können
Restriktionsendonucleasestellen eingebaut werden. Minigene, die
durch die PCR-Reaktion
vervielfältigt
wurden, können
in Agarosegelen gereingt werden und in einen geeigneten Vektor kloniert
werden.
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Synthetische
Oligonucleotide können
ebenfalls verwendet werden, um Minigene zu konstruieren. Dieses
Verfahren wird durchgeführt,
indem eine Reihe überlappender
Oligonucleotide, die sowohl den Sense- als auch den Antisense-Strang
des Gens repräsentieren,
verwendet wird. Diese DNA-Fragmente werden dann hybridisiert, verknüpft und
kloniert. Oligonucleotide, die im Handel nicht erhältlich sind,
können
gemäß dem Festphasen-Phosphoramidit-Triesterverfahren,
das erstmals von Beaucage & Caruthers,
Tetrahedron Letts. 22:1859-1862 (1981) beschrieben wurde, unter
Verwendung einer automatisierten Synthesevorrichtung chemisch synthetisiert
werden, wie von Van Devanter et al., Nucleic Acids Res. 12:6159-6168
(1984) beschrieben wurde. Die Reinigung der Oligonucleotide erfolgt
entweder durch die ursprüngliche
Acrylamidgelelektrophorese oder durch Anionenaustausch-HPLC, wie
in Pearson & Reanier,
J. Chrom. 255:137-149 (1983) beschrieben wurde.
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Die
Epitope des Minigens werden typischerweise in einen Expressionsvektor
subkloniert, der einen starken Promotor für die Steuerung der Transkription
sowie andere regulatorische Sequenzen, wie Verstärker und Polyadenylierungsstellen
enthält.
Geeignete Promotoren sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt und werden
z. B. in Sambrook et al. und Ausubel et al. beschrieben. Eukaryotische
Expressionssysteme für
Säugerzellen
sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt und sind im Handel erhältlich.
Derartige Promotorelemente schließen beispielsweise das Cytomegalovirus
(CMV), das Rous sarcoma-Virus LTR und SV40 ein.
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Der
Expressionsvektor enthält
typischerweise eine Transkriptionseinheit oder eine Expressionskassette,
die alle zusätzlichen
Elemente enthält,
die für
die Expression des Minigens in Wirtszellen erforderlich sind. Eine
typische Expressionskassette enthält demnach einen Promotor,
der betriebsfähig
mit dem Minigen verknüpft
ist, und Signale, die für
die effiziente Polyadenylierung des Transkripts erforderlich sind.
Zusätzliche Elemente
der Kassette können
Verstärker
und Introns mit funktionellen Spleißdonor- und Spleißakzeptorstellen
einschließen
kann.
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Zusätzliche
zur Promotorsequenz kann die Expressionskassette auch eine Transkriptionsterminationsregion
stromabwärts
des Strukturgens enthalten, um für
einen effizienten Abbruch zu sorgen. Die Ter minationsregion kann
vom gleichen Gen wie die Promotorsequenz erhalten werden, oder sie
kann von anderen Genen erhalten werden.
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Der
spezielle Expressionsvektor, der für den Transport der genetischen
Information in die Zelle verwendet wird, ist nicht besonders kritisch.
Alle herkömmlichen
Vektoren, die für
die Expression in eukaryotischen Zellen verwendet wird, können verwendet
werden. Expressionsvektoren, die regulatorische Elemente von eukaryotischen
Viren enthalten, werden typischerweise in eukaryotischen Expressionsvektoren
verwendet, z. B. SV40-Vektoren, CMV-Vektoren, Papilloma-Virus-Vektoren
und Vektoren, die vom Epstein-Barr-Virus abgeleitet sind.
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Die
Polypeptid-Konstrukte, die gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden, können von
einer Vielzahl von Vektoren exprimiert werden, eingeschlossen Plasmidvektoren,
virale oder bakterielle Vektoren. Beispiele für virale Expressionsvektoren
schließen
abgeschwächte
virale Wirte, wie Kuhpocken oder Geflügelpocken, ein. Als Beispiel
für diesen
Ansatz wird das Kuhpockenvirus als Vektor für die Expression von Nucleotidsequenzen
verwendet, die die Peptide der Erfindung codieren. Beim Einführen in
einen Wirt, der einen Tumor trägt,
exprimiert das rekombinante Kuhpockenvirus das immunogene Peptid
und löst
dadurch eine Wirts-CTL-Antwort und/oder Wirts-HTL-Antwort aus. Kuhpockenvektoren
und Verfahren, die in Immunisierungsprotokollen brauchbar sind,
werden z. B. in dem
US-Patent Nr. 4,722,848 beschrieben.
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Eine
große
Vielzahl anderer Vektoren, die für
die therapeutische Verabreichung oder Immunisierung brauchbar sind,
z. B. Adenovirusvektoren und Adenovirus-assoziierte Vektoren, retrovirale
Vektoren, nichtvirale Vektoren, wie BCG (Bacille Calmette Guerin),
Salmonella typhi-Vektoren, entgiftete Anthraxtoxin-Vektoren und
dergleichen sind dem Fachmann unmittelbar ersichtlich.
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Die
Immunogenität
und die Antigenität
der Polyepitop-Konstrukte wird wie hier beschrieben beurteilt.
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Zielsteuerungssequenzen ("Targeting Sequences")
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Die
Expressionsvektoren codieren ein oder mehrere MHC-Epitope, die funktionsfähig mit
einer MHC-Zielsteuerungssequenz verknüpft sind. Die Verwendung einer
MHC-Zielsteuerungssequenz verstärkt die
Immunantwort auf das Antigen, bezogen auf die Wirkung des Antigens
allein, indem das Epitop zu der Stelle der MHC-Molekülgruppe
dirigiert wird und zu der Zelloberfläche transportiert wird, wodurch
eine erhöhte Zahl
von MHC-Molekül-Peptidepitop-Komplexen
bereitgestellt wird, die für
das Binden an und die Aktivierung von T-Zellen verfügbar sind.
-
MHC-Klasse-I-Zielsteuerungssequenzen
können
verwendet werden, z. B. diejenigen Sequenzen, die ein MHC-Klasse-I-Epitop-Peptid
auf einen cytosolischen Weg oder zum endoplasmatischen Retikulum
lenken (siehe z. B. Rammensee et al., Immunogenetics 41:178-228
(1995)). Der cytosolische Weg prozessiert zum Beispiel endogene
Antigene, die innerhalb der Zelle exprimiert werden. Auch wenn es
nicht erwünscht
ist, durch eine spezielle Theorie gebunden zu werden, wird angenommen,
dass cytosolische Proteine mindestens teilweise durch eine Endopeptidaseaktivität eines
Proteasoms abgebaut werden und dann durch das TAP-Molekül (transporter
associated with processing) zum endoplasmatischen Retikulum transportiert
wird. Im endoplasmatischen Retikulum bindet das Antigen an MHC-Klasse-I-Moleküle. Signalsequenzen
des endoplasmatischen Retikulums umgehen den cytosolischen Prozessierungsweg
und lenken endogene Antigene di rekt zum endoplasmatischen Retikulum,
wo der proteolytische Abbau zu Peptidfragmenten stattfindet. Derartige MHC-Klasse-I-Zielsteuerungssequenzen
sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt und schließen z. B. Signalsequenzen,
wie diejenigen von Ig-κ,
Gewebe-Plasminogenaktivator oder Insulin, ein. Ein bevorzugtes Signalpeptid
ist die humane Ig-κ-Kettensequenz.
Signalsequenzen des endoplasmatischen Retikulum können ebenfalls verwendet
werden, um MHC-Klasse-II-Epitope
zum endoplasmatischen Retikulum zu lenken, der Stelle der MHC-Klasse-I-Molekülgruppe.
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MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenzen
können
ebenfalls verwendet werden, z. B. diejenigen, die ein Peptid auf
den endocytischen Weg lenken, was dazu führt, dass das Antigen an das
lysosomale Kompartiment abgegeben wird, wo das Antigen proteolytisch
in Antigenpeptide gespalten wird, die an MHC-Klasse-II-Moleküle binden.
Wie bei der normalen Prozessierung von exogenem Antigen ist eine
Sequenz, die ein MHC-Klasse-II-Epitop zu den Endosomen des endocytischen
Wegs und/oder anschließend
zu den Lysosomen lenkt, wo das MHC-Klasse-II-Epitop an ein MHC-Klasse-II-Molekül binden
kann, eine MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenz. Eine Gruppe von
MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenzen,
die in der Erfindung brauchbar ist, sind die lysosomalen Zielsteuerungssequenzen,
die Polypeptide auf Lysosomen lokalisieren. Da MHC-Klasse-II-Moleküle typischerweise
an Antigenpeptide binden, die von der proteolytischen Prozessierung von
endocytosierten Antigenen in Lysosomen stammen, kann eine lysosomale
Zielsteuerungssequenz die Funktion einer MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenz haben.
Lysosomale Zielsteuerungssequenzen sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt
und schließen
Sequenzen ein, die in den lysosomalen Proteinen LAMP-1 und LAMP-2
gefunden werden, was von August et al. beschrieben wurde (
US-Patent Nr. 5,633,234 , erteilt
am 27. Mai 1997).
-
Andere
lysosomale Proteine, die lysosomalen Zielsteuerungssequenzen enthalten,
schließen HLA-DM
ein. HLA-DM ist ein endosomales/lysosomales Protein, dessen Funktion
darin besteht, das Binden von Antigenpeptiden an MHC-Klasse-II-Moleküle zu erleichtern.
Da es in den Lysosomen lokalisiert ist, hat HLA-DM eine lysosomale
Zielsteuerungssequenz, die die Funktion einer MHC-Klasse-II-Molekül-Zielsteuerungssequenz
haben kann (Copier et al., J. Immunol. 157:1017-1027 (1996).
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Das
residente lysosomale Protein HLA-DO kann ebenfalls die Funktion
einer lysosomalen Zielsteuerungssequenz haben. Im Gegensatz zu den
oben beschriebenen residenten lysosomalen Proteinen LAMP-1 und HLA-DM,
die spezifische Tyr-haltige Motive codieren, die Proteine zu Lysosomen
lenken, wird HLA-DO durch die Assoziation mit HLA-DM zu Lysosomen gelenkt
(Liljedahl et al., EMBO J. 15:4817-4824 (1996)). Daher können die
Sequenzen von HLA-DO, die die Assoziation mit HLA-DM und demzufolge
die Translokation von HLA-DO zu Lysosomen verursachen, als MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenzen
verwendet werden. In ähnlicher
Weise kann das murine Homolog von HLA-DO, H2-DO, verwendet werden,
um eine MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenz
zu erzielen. Ein MHC-Klasse-II-Epitop kann mit HLA-DO oder H2-DO
vereinigt werden und hin zu den Lysosomen dirigiert werden.
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In
einem anderen Beispiel vermitteln die cyctoplasmatischen Domänen von
B-Zell-Rezeptor-Untereinheiten IG-α und IG-β die Internalisierung von Antigenen
und erhöhen
die Wirksamkeit der Antigenpräsentation
(Bonnerot et al., Immunity 3:335-347 (1995)). Daher können die
cytoplasmischen Domänen
der Ig-α-
und Ig-β-Proteine
die Funktion von MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenzen haben, die
ein MHC-Klasse-II-Epitop auf den endocytischen Weg für die Prozessierung
und Bindung an MHC-Klasse-II-Moleküle lenken.
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Ein
weiteres Beispiel für
eine MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenz, die MHC-Klasse-II-Epitope
auf den endocytischen Weg lenkt, ist eine Sequenz, die zu sezernierende
Polypeptide lenkt, wo das Polypeptid in den endosomalen Weg eintreten
kann. Diese MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenzen, die zu sezernierende Polypeptide
lenken, ahmen den normalen Weg nach, auf dem exogene, extrazelluläre Antigene
zu Peptiden prozessiert werden, die an MHC-Klasse-II-Moleküle binden.
Jede beliebige Signalsequenz, die die Funktion hat, ein Polypeptid
durch das endoplasmatische Retikulum zu lenken, das abschließend sezerniert
wird, kann die Funktion einer MHC-Klasse-II Zielsteuerungssequenz
haben, solange das sezernierte Polypeptid in den endosomalen/lysosomalen
Weg eintreten kann und zu Peptiden gespalten werden kann, die an
MHC-Klasse-II-Moleküle
binden.
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In
einem weiteren Beispiel bindet das Ii-Protein an MHC-Klasse-II-Moleküle im endoplasmatischen Retikulum,
wo es die Funktion hat, Peptide, die im endoplasmatischen Retikulum
vorhanden sind, daran zu hindern, an MHC-Klasse-II-Moleküle zu binden.
Die Verbindung eines MHC-Klasse-II-Epitops mit dem Ii-Protein lenkt
daher das MHC-Klasse-II-Epitop zum endoplasmatischen Reticulum und
einem MHC-Klasse-II-Molekül.
Beispielsweise kann die CLIP-Sequenz des Ii-Proteins entfernt werden und durch eine
MHC-Klasse-II-Epitop-Sequenz ersetzt werden, so dass das MHC-Klasse-II-Epitop
zum endoplasmatischen Retikulum gelenkt wird, wo das Epitop an ein
MHC-Klasse-II-Molekül bindet.
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In
einigen Fällen
können
Antigene selbst als MHC-Klasse-II- oder MHC-Klasse-I-Zielsteuerungssequenzen
dienen, und sie können
mit einem universellen MHC-Klasse-II-Epitop verbunden werden, um
eine Immunantwort zu stimulieren. Obwohl cytoplasmatische virale
Antigene im Allgemeinen als Komplexe mit MHC-Klasse-I-Molekülen pro zessiert
und präsentiert
werden, können
langlebige cytoplasmatische Proteine, wie das Influenzamatrix-Protein,
in den MHC-Klasse-II-Molekül-prozessierenden
Weg eintreten (Guéguen & Long, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 93:14692-14697 (1996). Daher können langlebige cytoplasmatische
Proteine die Funktion einer MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenz
haben. Beispielsweise kann ein Expressionsvektor, der das Influenzamatrixprotein
codiert, das mit einem universellen MHC-Klasse-II-Epitop verbunden ist, vorteilhaft
verwendet werden, um das Influenzantigen und das universelle MHC-Klasse-II-Epitop
auf den MHC-Klasse-II-Weg zu lenken, um eine Immunantwort auf die
Influenza zu stimulieren.
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Andere
Beispiele für
Antigene, die die Funktion von MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenzen haben, schließen Polypeptide
ein, die spontan Partikel bilden. Die Polypeptide werden von der
Zelle, die sie erzeugt, sezerniert und bilden spontan Partikel,
die durch Endocytose, wie Rezeptor-vermittelte Endocytose, in eine
antigenpräsentierende
Zelle aufgenommen oder durch Phagozytose aufgenommen werden. Die
Partikel werden nach dem Eintreten in den endosomalen/lysosomalen
Weg proteolytisch in Antigenpeptide gespalten.
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Ein
derartiges Polypeptid, das spontan Partikel bildet, ist das HBV-Oberflächenantigen
(HBV-S) (Diminsky et al., Vaccine 15:637-647 (1997); Le Borgne et
al., Virology 240:304-315 (1998). Ein anderes Polypeptid, das spontan
Partikel bildet, ist das HBV-Core-Antigen (Kuhröber et al., International Immunol.
9:1203-1212 (1997). Ein weiteres Polypeptid, das spontan Partikel
bildet, ist das Hefe-Ty-Protein (Weber et al., Vaccine 13:831-834
(1995)). Beispielsweise kann ein Expressionsvektor, der das HBV-S-Antigen
verbinden mit einem universellen MHC-Klasse-II-Epitop enthält, vorteilhaft
verwendet werden, um das HBV-S-Antigen und das universelle MHC-Klasse-II-Epitop auf
den MHC-Klasse-II-Weg zu lenken, um eine Immunantwort gegen HBV
zu stimulieren.
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In vivo-Verabreichung
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Es
werden Verfahren für
die Stimulierung einer Immunantwort durch Verabreichen eines geeigneten Expressionsvektors
beim Menschen beschrieben. Die Verabreichung eines Expressionsvektors
für die
Stimulierung einer Immunantwort ist vorteilhaft, weil die Expressionsvektoren
MHC-Epitope zu MHC-Molekülen
lenken, wodurch die Zahl der CTL und HTL erhöht wird, die durch die Antigene
aktiviert werden, die von dem Expressionsvektor codiert werden.
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Zu
Beginn werden die Expressionsvektoren in der Maus durchgemustert,
um die Expressionsvektoren zu ermitteln, die eine optimale Aktivität hinsichtlich
der Stimulierung einer gewünschten
Immunantwort haben. Erste Studien werden daher, wo möglich, mit
Mäusegenen
der MHC-Zielsteuerungssequenzen durchgeführt. Verfahren für die Ermittlung
der Aktivität
der Expressionsvektoren sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt und schließen beispielsweise
die Aufnahme von 3H-Tymidin zur Messung der T-Zell-Aktivierung
und die Freisetzung von 51Cr zur Messung
der CTL-Aktivität
ein, was weiter unten in den Beispielen II und III beschrieben wird. Experimente,
die den Experimenten ähneln,
die in Beispiel IV beschrieben werden, werden durchgeführt, um die
Expressionsvektoren zu ermitteln, die hinsichtlich der Stimulierung
einer Immunantwort eine Aktivität
haben. Die Expressionsvektoren, die eine Aktivität haben, werden im Menschen
weiter getestet. Um mögliche nachteilige
immunologische Antworten auf codierte Maussequenzen zu verhindern,
werden die Expressionsvektoren, die eine Aktivität haben, so modifiziert, dass
die MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenzen
von menschlichen Genen stammen. Beispielsweise werden Substitutionen
der analogen Regionen der huma nen Homologe von Genen, die verschiedene
MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenzen enthalten, in die Expressionsvektoren
eingesetzt. Expressionsvektoren, die humane MHC-Klasse-II-Zielsteuerungssequenzen
enthalten, wie diejenigen, die im Beispiel I weiter unten beschrieben
werden, werden hinsichtlich der Aktivität bei der Stimulierung einer
Immunantwort im Menschen getestet.
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Außerdem werden
pharmazeutische Zusammensetzungen beschrieben, die einen pharmazeutisch akzeptablen
Träger
und einen geeigneten Expressionsvektor umfassen. Pharmazeutisch
akzeptable Träger sind
auf dem Fachgebiet wohlbekannt und schließen wässrige oder nicht-wässrige Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen einschließlich physiologisch gepufferte
Kochsalzlösungen,
alkoholisch/wässrige
Lösungen oder
andere Lösemittel
oder Vehikel, wie Glycole, Glycerin, Öle, wie Olivenöl, oder
injizierbare organische Ester ein.
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Ein
pharmazeutisch akzeptabler Träger
kann physiologisch akzeptable Verbindungen enthalten, deren Wirkung
darin besteht, den Expressionsvektor zu stabilisieren oder die Absorption
des Expressionsvektors zu erhöhen.
Derartige physiologisch akzeptable Verbindungen schließen beispielsweise
Kohlenwasserstoffe, wie Glucose, Saccharose oder Dextrane, Antioxidantien,
wie Ascorbinsäure
oder Glutathion, Chelatbildner, Polypeptide mit niedrigem Molekulargewicht,
antimikrobielle Mittel, Inertgase oder andere Stabilisierungsmittel oder
Exzipientien ein. Expressionsvektoren können zusätzlich mit anderen Bestandteilen,
wie Peptiden, Polypeptiden und Kohlenwasserstoffen komplexiert werden.
Exprssionsvektoren können
auch mit Partikeln oder Kügelchen
komplexiert werden, die einem Menschen verabreicht werden können, beispielsweise
unter Verwendung einer Impfpistole. Der Fachmann weiß, dass
die Auswahl des pharmazeutisch akzeptablen Trägers, eingeschlossen eine physiologisch
akzep table Verbindung, beispielsweise von dem Weg abhängt, auf
dem der Expressionsvektor verabreicht wird.
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Weiterhin
werden Verfahren für
die Verabreichung einer pharmazeutischen Zusammensetzung beschrieben,
die einen hier beschriebenen Expressionsvektor enthält, um eine
Immunantwort zu stimulieren. Die Expressionsvektoren werden durch
Verfahren verabreicht, die auf dem Fachgebiet wohlbekannt sind,
die in Donnelly et al. (Ann. Rev. Immunol. 15:617-648 (1997)); Felgner
et al. (
US-Patent Nr. 5,580,859 ,
erteilt am 3. Dezember 1996); Felgner (
US-Patent Nr. 5,703,055 , erteilt am
30. Dezember 1997); und Carson et al. (
US-Patent Nr. 5,679,647 , erteilt am
21. Oktober 1997) beschrieben werden. Das Minigen kann als nackte
Nucleinsäure
verabreicht werden.
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung, die einen Expressionsvektor enthält, kann
für die
Stimulierung einer Immunantwort in einem Menschen auf verschiedenen
Wegen verabreicht werden, beispielsweise oral, intravaginal, rektal
oder parenteral, wie intravenös,
intramuskulär,
subkutan, intraorbital, intracapsulär, intraperitoneal, intracisternal,
oder durch passive oder erleichterte Absorption durch die Haut unter
Verwendung beispielsweise eines Hautpflasters bzw. durch transdermale
Iontophorese. Weiterhin kann die Zusammensetzung durch Injektion,
Intubieren oder topisch verabreicht werden, wobei letztere Verabreichung
passiv sein kann, zum Beispiel durch die direkte Anwendung einer
Salbe oder eines Pulvers, oder aktiv sein kann, beispielsweise unter
Verwendung eines Nasensprays oder eines Inhalationsmittels. Ein
Expressionsvektor kann auch als topisches Spray verabreicht werden,
wobei in diesem Fall ein Bestandteil der Zusammensetzung ein geeignetes
Treibmittel ist. Die pharmazeutische Zusammensetzung kann auch gewünschtenfalls
in Liposomen, Mikrokugeln oder andere Polymermatrices eingebracht
werden (Felgner et al.,
US-Patent
Nr. 5,703,055 ; Gregoriadis, Liposome Tech nology, Bd. I
bis III (2. Auflage 1993). Liposomen zum Beispiel, die aus Phospholipiden
oder anderen Lipiden bestehen, sind nicht toxische, physiologisch
akzeptable und metabolisierbare Träger, die relativ einfach hergestellt
und verabreicht werden können.
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Die
Expressionsvektoren können
in die interstitiellen Räume
von Geweben eines Tierkörpers
abgegeben werden (Felgner et al.,
US-Patent
Nr. 5,580,859 und
5,703,055 ).
Die Verabreichung von Expressionsvektoren in den Muskel stellt ein
besonders effizientes Verabreichungsverfahren dar, eingeschlossen
intradermale und subkutane Injektionen und die transdermale Verabreichung.
Die transdermale Verabreichung, wie durch Iontophorese, ist ebenfalls
ein effektives Verfahren für
die Abgabe der Expressionsvektoren in den Muskel. Die epidermale
Verabreichung von Expressionsvektoren kann ebenfalls eingesetzt
werden. Die epidermale Verabreichung ist mit der mechanischen oder
chemischen Reizung der äußersten
Schicht der Epidermis verbunden, um eine Immunantwort auf den reizenden
Stoff zu stimulieren (Carson et al.,
US-Patent
Nr. 5,679,647 ).
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Andere
effektive Verfahren für
die Verabreichung eines Expressionsvektors der Erfindung für die Stimulierung
einer Immunantwort schließen
die mucosale Verabreichung (Carson et al.,
US-Patent Nr. 5,679,647 ) ein. Im Rahmen
der mucosalen Verabreichung gehört
die intranasale Verabreichung eines geeigneten Aerosols, das den
Expressionsvektor und eine pharmazeutische Zusammensetzung enthält, zu den
effektivsten Verfahren. Suppositorien und topische Zubereitungen
sind ebenfalls effektiv beim Aufbringen der Expressionsvektoren
auf Schleimhautgewebe von genitalen, vaginalen und okulären Stellen.
Zusätzlich
können
die Expressionsvektoren mit Partikeln komplexiert werden und mit
Hilfe einer Impfpistole verabreicht werden.
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Die
zu verabreichende Dosis hängt
vom Verabreichungsverfahren ab und liegt im Allgemeinen im Bereich
von etwa 0,1 μg
bis etwa 200 μg.
Die Dosis kann beispielsweise im Bereich von etwa 0,05 μg/kg bis
etwa 50 mg/kg und vor allem 0,005-5 mg/kg liegen. Eine wirksame
Dosis kann beispielsweise ermittelt werden, indem die Immunantwort
nach der Verabreichung eines Expressionsvektors gemessen wird. Beispielsweise kann
die Erzeugung von Antikörpern,
die spezifisch für
die MHC-Klasse-II-Epitope oder MHC-Klasse-I-Epitope sind, die von
dem Expressionsvektor codiert werden, durch Verfahren gemessen werden,
die auf dem Fachgebiet wohlbekannt sind, eingeschlossen ELISA oder
andere immunologische Assays. Zusätzlich kann die Aktivierung
von T-Helferzellen oder eine CTL-Antwort durch Verfahren, die auf
dem Fachgebiet wohlbekannt sind, gemessen werden, eingeschlossen
zum Beispiel die Aufnahme von 3H-Tymidin
für die
Messung der T-Zellaktivierung und die Freisetzung von 51Cr
für die
Messung der CTL-Aktivität
(siehe Beispiele II und III weiter unten).
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die einen wie hier beschriebenen
Expressionsvektor enthalten, können
Säugern,
vor allem dem Menschen, für
prophylaktische oder therapeutische Zwecke verabreicht werden. Beispiele
für Krankheiten,
die unter Verwendung der Expressionsvekoren behandelt oder verhindert
werden können,
sind Infektionen mit HBV, HCV, HIV und CMV sowie Prostatakrebs,
Nierenkarzinome, Zervikalkarzinome, Lymphome, Condyloma acuminatum
und Erworbenes Immunschwächesyndrom
(AIDS).
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In
therapeutischen Anwendungen werden die Expressionsvektoren einer
Person verabreicht, die bereits an Krebs, einer Autoimmunerkrankung
leidet oder die mit einem Virus infiziert ist. Diejenigen in der
Inkubationsphase oder der akuten Phase der Krankheit können mit
Expressionsvektoren behandelt werden, diejenigen eingeschlossen,
die alle universellen MHC-Klasse-II-Epitope exprimieren, soweit angemessen
als alleinige Behandlung oder in Verbindung mit anderen Behandlungen.
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In
therapeutischen und prophylaktischen Anwendungen werden die pharmazeutischen
Zusammensetzungen, die die hier beschriebenen Expressionsvektoren
enthalten, einem Patienten in einer Menge verabreicht, die ausreicht,
um eine effektive Immunantwort auf ein Antigen auszulösen und
die Anzeichen oder Symptome einer Krankheit zu verbessern. Die zu
verabreichende Menge des Expressionsvektors, die ausreichend ist,
um eine therapeutisch wirksame Dosis zu erzielen, hängt von
der pharmazeutischen Zusammensetzung, die einen Expressionsvektor
der Erfindung enthält,
der Art der Verabreichung, dem Stadium und der Schwere der behandelten
Krankheit, dem Gewicht und dem allgemeinen Gesundheitszustand des
Patienten und der Beurteilung des verschreibenden Arztes ab.
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BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung, aber nicht der
Einschränkung
der beanspruchten Erfindung.
-
Die
Beispiele 1-9 geben Beispiele für
Assays zur Bewertung der Immunogenität und Antigenität von Polyepitop-Konstrukten
an.
-
BEISPIEL 1:
-
ANTIGENITÄTS-ASSAYS
-
Peptid-spezifische
CTL-Linien mit hoher Affinität
können
aus Splenocyten von transgenen Mäusen
erzeugt werden, die mit DNA, Peptid/IFA oder Lipopeptid einem Priming
unterzogen wurden. Kurz gesagt werden Splenocyten von transgenen
Mäusen
mit 0,1 μg/ml
Peptid und LPS-Glasts stimuliert. Zehn Tage nach der ersten Stimulie rung
und wöchentlich
danach wurden Zellen erneut mit LPS-Glasts stimuliert, gepulst für 1 Stunde
mit 0,1 μg/ml
Peptid. Die CTL-Linien werden 5 Tage nach der erneuten Stimulierung
wie weiter oben beschrieben in einem in situ IFN-γ ELISA untersucht.
Alternativ können
CTL-Linien, die zum Beispiel von Patienten, die mit dem anvisierten
Pathogen infiziert sind, stammen oder die die zum Ziel gesetzte
Krankheit, z. B. Krebs, haben, verwendet werden. Spezifische CTL-Linien, die weder
von transgenen Mäusen
noch von Patienten verfügbar
sind, werden aus PBMC gewöhnlicher
Spender erzeugt, wobei man sich hierfür auf die Fachkenntnisse auf
dem Fachgebiet bezieht.
-
Zielzellen,
die in diesen Assays verwendet werden, sind Jurkat- oder .221-Zellen,
die mit A2.1/Kb, A11/Kb,
A1/Kb oder B7/Kb transfiziert
sind für
Zelllinien, die von transgenen Mäusen
stammen. All diese Zelllinien stehen uns derzeit zur Verfügung (Epimmune
Inc., San Diego, CA. Im Fall von humanen CTL-Linien werden .221-Zellen
verwendet, die mit dem geeigneten humanen HLA-Allel transfiziert
sind. Wir verfügen
derzeit über
.221-Zellen, die mit A2 und A1 transfiziert sind, und erzeugen mit
A11, A24 und B7 transfizierte Zellen. In einer alternativen Ausführungsform,
falls es zu unvorhersehbaren Problemen in Bezug auf die Zielzellen kommt,
werden LPS-Glasts bzw. EBV-transformierte
Linien für
murine und humane CTL-Linien verwendet.
-
Für die Untersuchung
der Antigenität
werden in Reihe verdünnte
CTLs mit 105 Zielzellen und verschiedenen
Peptidkonzentrationen, die im Bereich von 1 bis 106 μg/ml liegen,
inkubiert. CTLs werden zusätzlich
mit Zielzellen inkubiert, die mit einem episomalen Vektor transfiziert
sind, der ein interessierendes Minigen enthält. Episomale Vektoren sind
auf dem Fachgebiet bekannt.
-
Die
relative Peptidmenge, die durch das natürliche Prozessieren in den
mit dem Minigen transfizierten APS erzeugt wird, wird folgen dermaßen quantifiziert.
Die Menge IFN-γ,
die durch die CT-Linien bei der Erkennung der transfizierten Zielzellen
erzeugt wird, wird aufgezeichnet. Die Menge synthetisches Peptid,
die erforderlich ist, um die gleiche Menge IFN-γ zu erzielen, wird von einer
Standardkurve interpoliert, die erzeugt wird, wenn die gleiche CTL-Linie
parallel mit bekannten Peptidkonzentrationen inkubiert wird.
-
BEISPIEL 2:
-
IMMUNISIERUNG VON MÄUSEN UND ZELLKULTUREN
-
Die
Herkunft der HLA-A2.1/Kb [Vitiello et al.,
J Exp Med, Bd. 173(4):1007-15 (1991)] und A 11/Kb [Alexander
et al., J. Immunol, Bd. 159 (10):4753-61 (1997)] transgenen Mäusen, die
in dieser Studie verwendet werden, ist beschrieben worden. HLA B7
Kb- und A1/Kb-transgene
Mäuse stehen
im Haus zur Verfügung (Epimmune
Inc., San Diego, CA). HLA DR2-, DR3- und DR4-transgene Mäuse werden
von C. David (Mayo Clinic) erhalten. Nicht transgene H-2b-Mäuse werden
von den Charles River Laboratories oder anderen kommerziellen Lieferanten
erworben. Immunisierungen werden wie zuvor beschrieben durchgeführt [Ishioka
et al., J. Immunol., Bd. 162(7):3915-25 (1999)]. Alle Zellen wurden
in einem Kulturmedium gezüchtet,
das aus RPMI 1640-Medium mit HEPES (Gibco Life Technologies) ergänzt durch
10 % fetales Kälberserum,
4 mM L-Gutamin, 50 μM
2-ME, 0,5 mM Natriumpyruvat, 100 μg/ml
Streptomycin und 100 U/ml Penicillin, besteht.
-
HLA-transgene
Mäuse und
und Antigenitätsassays
werden für
den Zweck der Prüfung
und Optimierung von CTL-Antworten verwendet. Die natürliche Kreuzreaktivität zwischen
HLA-DR und IAb kann ebenfalls ausgenutzt
werden, um HTL-Antworten zu prüfen.
Diese Auswertung ermöglicht
die Beurteilung der Antigenität
und Immunogenität
von Polyepitop-Konstrukten.
-
BEISPIEL 3:
-
VERMEHRUNGSASSAYS
-
Für die Beurteilung
der Fähigkeit
von HTL-Epitopen, eine Immunantwort zu induzieren, werden häufig Assays
wie Proliferationsassays durchgeführt. Beispielsweise werden
CD4-T-Lymphocyten der Maus aus Milzeinzelzellsuspensionen unter
Verwendung von DynaBeads Mouse CD4 (L3T4) (Dynaml) immunomagnetisch isoliert.
Kurz gesagt werden 2 × 107 Milzzellen mit 5,6 × 107 Magnetkügelchen
40 min bei 4 °C
inkubiert und dann dreimal gewaschen. Die magnetischen Kügelchen
werden unter Verwendung von DetachaBead Mouse CD4 (Dynal) abgelöst. Isolierte
CD4-T-Lymphocyten (2 × 105 Zellen/Vertiefung) werden mit 5 × 105 bestrahlten (3500 rad) syngenetischen Milzzellen
in dreifacher Ausfertigung in 96-Vertiefungen-Mikrotiterplatten
mit Flachboden kultiviert. Gereinigte Peptide werden in einer Endkonzentration
von 20, 1, 0,05 und 0 μg/ml
in die Vertiefungen gegeben, und die Zellen werden insgesamt 4 Tage
kultiviert. Etwa 14 h vor der Ernte wird 1 μCi 3H-Thymidin
(ICN) in jede Vertiefung gegeben. Die Vertiefungen werden auf Unifilter-GF/B-Platten
(Packard) unter Verwendung des Filtermate Harvester (Packard) geerntet.
Der 3H-Thymidin-Einbau wird durch Flüssigkeitsszintillationszählung unter
Verwendung eines TopCountTM Mikroplatten-Szintillationszählers (Packard)
ermittelt.
-
BEISPIEL 4:
-
51Chrom-Freisetzungsassay
-
Dieser
Assay für
die Messung der CTL-Aktivität
ist auf dem Fachgebiet wohlbekannt. Der Assay quantifiziert die
lytische Aktivität
der T-Zellpopulation
durch Messung der prozentualen Menge an 51Cr,
die von einer 51Cr-markierten Zielzellpopulation
freigesetzt wird [Brunner et al., Immunology, Bd. 14(2):181-96 (1968)].
Daten, die aus dem Chrom-Freisetzungsassay abgeleitet werden, werden üblicherweise
entweder als CTL-Häufigkeit/106 Zellen [Limiting dilution analysis, LDA;
[Current Protocols in Immunology, Bd. 1, John Wiley & Sons, Inc., USA
1991 Kapitel 3; Manual of Clinical Laboratory Immunology, Fünfte Auflage,
ASM Press, 1997 Abschnitt R] oder durch die weniger mühsame quantitative
Bewertung der Volumen-CTL-Aktivität [lytic Units; LU-Assay] ausgedrückt. In
einem LU-Assay werden die StandardE:T-Verhältnis/prozentuale Cytotoxizitäts-Datenkurven,
die in einem 51 Cr-Freisetzungsassay erzeugt
werden, in lytische Einheiten (LU) pro 106 Effektorzellen
umgewandelt, wobei 1 LU als die lytische Aktivität definiert ist, die erforderlich
ist, um eine 30%ige Lyse der Zielzellen zu erreichen [Wunderlick,
J., Shearer, G., und Livingston, A. In: J. Coligan, A. Kruisbeek,
D. Margulies, E. Shevach und W. Strober (Hrsg.), Current Protocols
in Immunology, Bd. 1, "Assays
for T cell function: induction and measurement of cytotoxic T lympocyte
activity." John
Wiley & Sons,
Inc., USA, S. 3.11.18]. Die LU-Berechnung erlaubt die Quantifizierung
der Antworten und demnach den einfachen Vergleich verschiedener
experimenteller Daten.
-
BEISPIEL 5:
-
IN SITU IFN-γ-ELISA
-
Ein
in situ-IFN-γ-ELISA-Assay
ist entwickelt und optimiert worden sowohl für frisch isolierte als auch für erneut
peptidstimulierte Splenocyten (siehe z. B. McKinney, D.M., Skvoretz,
R., Mingsheng, Q., Ishioka, G., Sette, A. Characterization Of An
In Situ IFN-γ ELISA
Assay Which is Able to Detect Specific Peptide Responses From Freshly
Isolated Splenocytes Induced by DNA Minigene Immunization, im Druck).
Dieser Assay basiert auf dem ELISPOT-Assay, verwendet aber ein lösliches
Chromagen, was den Assay einfach anpassbar ein eine Analyse mit
hohem Durchsatz macht. Sowohl in den primären Assays als auch in den
Assays mit erneuter Stimulierung ist diese Technik insoweit empfindlicher
als ein herkömmlicher
ELISA mit Überstand
oder der 51Cr-Freisetzungsassay als in dem
in situ ELISA Antworten beobachtet werden, die in diesen anderen
Assays nicht nachweisbar sind. Bezogen auf eine Zelle ist die Empfindlichkeit
des in situ-ELISA etwa eine IFN-γ-sezernierende
Zelle/104 plattierte Zellen.
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ELISA-Platten
mit 96 Vertiefungen werden über
Nacht bei 4 °C
mit anti-IFN-γ (Ratte-anti-Maus
IFN-α mAB,
Klon R4-6A2, Pharmingen) beschichtet und dann 2 h bei Raumtemperatur
mit 10 % fetalem Kälberserum in
PBS blockiert. Die in Reihe verdünnten
primären
Splenocyten oder CTLs werden 20 h mit Peptid und 105 Jurkat
A2.1/Kb-Zellen/Vertiefung bei 37 °C mit 5 %
CO2 kultiviert. Am folgenden Tag werden
die Zellen herausausgewaschen, und die Menge IFN-γ, die in
die Vertiefungen sezerniert wurde, wird in einem Sandwich-ELISA unter
Verwendung von biotinyliertem α-IFN-γ nachgewiesen
(Ratte anti-Maus IFN-γ mAb,
Klon XMG1.2, Pharmingen), um sezerniertes IFN-γ nachzuweisen. HRP-gekoppeltes
Streptavidin (Zymed) und TMB (ImmunoPure® TMB
Substrate Kit, Pierce) werden gemäß der Gebrauchsanleitung des
Herstellers für
die Farbentwicklung verwendet. Die optische Dichte wird bei 450
nm in einem Labsystems Multiskan RC ELISA Plattenleser abgelesen.
In situ-IFN-γ ELISA-Daten werden in sekretorischen
Einheiten (SU) ermittelt, bezogen auf die Zahl der Zellen, die 100
pg IFN-γ sezernieren
als Antwort auf ein spezielles Peptid, korrigiert um die Hintergrundmenge IFN
in Abwesenheit des Peptids.
-
BEISPIEL 6:
-
ELISPOT-ASSAY
-
Der
ELISPOT-Assay quantifiziert die Häufigkeit von T-Zellen, die
spezifisch für
ein gegebenes Peptid sind, indem die Fähigkeit individueller Zellen
gemessen wird, für
die Erzeugung und Freisetzung spezifischer Lymphokine, üblicherweise
IFN-γ, induziert
zu werden. Die erhöhte
Empfindlichkeit des ELISPOT-Assays hat es den Forschern erlaubt,
Antworten von Zellen nachzuweisen, die von infizierten Menschen
oder Labortieren frisch isoliert wurden [Murali-Krishna et al.,
Immunity, Bd. 8(2):177-87(1998); Ogg et al., Science, Bd. 279(5359):
2103-6 (1998)]. Die ELISPOT-Assays werden wie oben für den IFN-γ-ELISA bis zu den
abschließenden
Schritten durchgeführt,
in denen ExtrAvidin-AP (Sigma, 1:500-Verdünnung) anstelle von HRP-Streptavidin
verwendet wird. Die Farbe wird gemäß der Gebrauchsanleitung des
Herstellers unter Verwendung des Substrats 5-BCIP (Bio-Rad) entwickelt.
Die Spots werden unter Verwendung eines Phasenkontrastmikroskops gezählt. Alternativ
werden die Spots unter Verwendung des Zeiss KS ELISPOT-Lesegeräts gezählt. In
diesem Fall wird das BCIP/NBT-Substrat verwendet.
-
Der
ELISPOT-Assay wird routinemäßig verwendet,
um Immunantworten zu quantifizieren. Die Spots können manuell gezählt werden,
in einer bevorzugten Ausführungsform
wird jedoch ein KS ELISPOT-Lesegerät von Zeiss,
ein System auf Mikroskopbasis mit Softwäre, die spezifisch für die Erkennung
und Zählung
der Spots entwickelt wurde, verwendet.
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BEISPIEL 7:
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TETRAMER-FÄRBUNG
-
Die
Tetramer-Färbung
ist eine Durchflusscytometrie-Technik, die Epitop-spezifische humane CD8+-T-Lymphocyten
auf der Basis der Wechselwirkung zwischen Peptidepitop, Klasse-I-Antigen
und dem T-Zell-Rezeptor,
der spezifisch für
das Epitop ist, nachweist. Dieser Assay erlaubt die schnelle Quantifizierung der
Epitop-spezifischen humanten CD8+-T-Lymphocyten in frisch isolierten
Blutproben. MHC-Tetramere
für verschiedene
HIV-Peptid/HLA-Kombinationen werden z. B. vom NIH-Depot erhalten
(Tetramer Core Facility: htpp//www.miaid.nih.gov/reposit/tetramer/index.htlm).
Für die
Markierung Epitop-spezifischer Zellen werden 1 × 106 PBMC
in einem 100 μl
Volumen 40 min um Dunkeln mit 5 μg/ml
des geeigneten Tetramers plus monoklonalen Antikörpern, die humanes CD3 und
CD8 (verfügbar
in verschiedenen Fluorochrom-konjugierten Formen aus kommerziellen
Quellen einschließlich
PharMingen, San Diego, CA oder BioSource, Camarillo, CA) erkennen,
inkubiert. Die Zellen werden gewaschen und mit Paraformaldehyd fixiert
vor der Analyse unter Verwendung eines FACsan- oder FACSCalibur-Durchflusscytometers
(Becton Dickinson Immunocytometry Systems, San Jose, CA). Die Probendaten
werden unter Verwendung der CellQuest-Software analysiert.
-
BEISPIEL 8:
-
ASSAYS VON KLINISCHEN PROBEN
-
Verschiedene
Assays für
die Beurteilung der spezifischen CD8+-CTL-Aktivität in gefrorenen PBMC-Proben
von Patienten oder Freiwilligen können verwendet werden. ELISPOT-,
Chromfreisetzungs-, in situ IFN-γ-Freisetzungs-,
Proliferations- und Tetramerassays sind allesamt brauchbar für die Beurteilung
der Antworten von verschiedenen ex perimentellen Modellen, z. B.
denjenigen von muriner Herkunft und/oder von Primaten.
-
Experimentelle
Verfahren für
die murine Version dieser Assays werden oben beschrieben, und diese sind
wie beschrieben an humane Systeme angepasst [Livingston et al.,
J Immunol, Bd. 159(3):1383-92 (1997); Heathcote et al., Hepatology,
Bd. 30(2):531-6 (1999); Livingston et al., J Immunol, Bd. 162(5):3088-95
(1999)] und können
weiter angepasst werden, was dem Durchschnittsfachmann unmittelbar
ersichtlich ist. Berechnungen zu den Mengen gefrorener PBMC-Proben,
die für
die Komplettierung des Assays erforderlich sind, werden detaillierter
in Beispiel 14 beschrieben.
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BEISPIEL 9
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TRANSGENE TIERE
-
Transgene
Mäuse (HLA-A2.1/KbH2b; HLA-A 11/Kb; HLA-A11/Kb, HLA-B7/Kb)
werden intramuskulär
in den vorderen Tibialis-Muskel oder subkutan in die Basis des Schwanzes
mit Dosen von bis zu 100 μg
DNA oder Peptid in 10-100 μl
Volumina immunisiert. DNA wird in Kochsalzlösung formuliert, und Peptide
werden in inkomplettem Freunds Adjunvans formuliert. 11 bis 21 Tage
später
werden die Tiere durch Ersticken mit CO2 getötet, ihre
Milz wird entnommen und als Quelle für Zellen für die in vitro-Bestimmung der
CTL-Funktion verwendet. Typischerweise werden 3 bis 6 Mäuse pro
experimenteller Gruppe verwendet. Zusätzlich wird die Milz von nicht
immunisierten Mäusen
als APC-Quelle für
die erneute Stimulierung von CTL-Kulturen verwendet. Sowohl männliche
als auch weibliche Tiere mit einem Alter von 8 bis 12 Wochen werden
verwendet.
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BEISPIEL 10:
-
VERANSCHAULICHUNG DER GLEICHZEITIGEN INDUKTION
VON ANTWORTEN GEGEN MEHRERE CTL- UND HTL-EPITOPE
-
Konstruktion und Testen von CTL-Epitop-Ketten:
-
Dieses
Beispiel liefert ein Beispiel für
das Testen von mehreren CTL- und
HTL-Epitopen. Es werden beispielsweise Epitopketten, die 10 bis
12 verschiedene CTL-Epitope unter der Kontrolle eines einzigen Promoters
umfassen, synthetisiert und in ein Standard-Plasmid, pcDNA 3.1 (Invitron,
San Diego) oder ein Plasmid vom NGVL (National Gene Vector Laboratory,
University of Michigan) eingebracht. Diese Konstrukte umfassen eine
Standardsignalsequenz und ein universelles HTL-Epitop, PADRETM. Jeder Satz von Epitopen wird so ausgewählt, dass
eine ausgewogene Populationsabdeckung möglich ist. Um das Testen und
Optimieren zu erleichtern, ist eine ausgewogene Beteiligung von
Epitopen, für
die gezeigt wurde, dass sie in transgenen Mäusen immunogen sind und/oder
in Menschen antigen wirken, eingeschlossen.
-
Die
genaue Reihenfolge dieser CTL-Epitope wird wie hier beschrieben
so gewählt,
dass Klasse-I-Verknüpfungsmotive
minimiert werden, wofür
wie hier beschriebe das Computerprogramm EPISORTTM verwendet wird.
Falls trotz größter Anstrengungen
bezüglich
der Optimierung der Reihenfolge potentielle Verknüpfungsepitope
immer noch in einem Konstrukt gemäß der vorliegenden Erfindung
vorhanden sind, werden entsprechende Peptide synthetisiert, um CTL-Antworten
gegen derartige Epitope in HLA-tansgenen Mäusen zu beobachten. Im Allgemeinen
ist die Minimierung von Verknüpfungsepitopen
erfolgreich und ausreichend. Falls jedoch Antworten gegen Verknüpfungsepitope
nachgewiesen werden, werden diese Verknüpfungsepitope durch die Verwendung
kurzer Abstandshalter aus ein oder zwei Res ten, wie K, AK, KA, KK
oder A, unterbrochen, die wie in den vorherigen Abschnitten besprochen
mit erwarteten Präferenzen
für die
proteolytische Spaltung kompatibel sind.
-
Da
die endgültige
Verwendung optimierter Konstrukte ein Vakzin für den Menschen ist, werden
optimierte humane Codons verwendet. Um jedoch den Optimierungsprozess
in HLA-transgenen Mäusen
zu vereinfachen, werden, wo immer möglich, mit Sorgfalt humane
Codons ausgewählt,
die auch für
Mäuse optimal sind.
Die Verwendung von humanen und murinen Codons ist sehr ähnlich (Datenbank
für die
Verwendung von Codons unter http://www.kazusa.or.jp/codon/).
-
Humane
Zellen, die mit den verschiedenen Minigen-Vakzinkonstrukten transfiziert
sind, können
in Antigenitätsassays
verwendet werden, die parallel zu einem in vivo-Testen in HLA-transgenen
Mäusen
durchgeführt
werden. Alle potentiellen Unterschiede in der Wirksamkeit von Minigenvakzinen
durch die Verwendung von unterschiedlichen Codons wird durch die
Verfügbarkeit
dieser beiden verschiedenen Assaysysteme berücksichtigt.
-
Typischerweise
wird das Testen der Antigenität
und der Immunogenität
der Plasmidkonstrukte parallel durchgeführt. Das in vivo-Testen transgener
Mäuse wird
mit A2-, A11-, B7- und A1-HLA-transgenen Mäusen durchgeführt. Nach
einem in unserem Labor gut etablierten Protokoll werden mit Cardiotoxin
vorbehandelten Mäusen
100 μg jedes
Plasmids i.m. injiziert, und die Antworten werden elf Tage später ausgewertet
[Ishioka et al., J Immunol, Bd. 162(7):3915-25 (1999)]. Die Assays
schließen
den ELISPOT von frisch isolierten Zellen sowie einen Interferon-γ-Freisetzungs-
und Cytotoxizitäts-Chromfreisetzungsassay
von erneut stimulierten Zellen ein. Alle oben erwähnte Techniken
sind auf dem Fachgebiet gut etabliert. Beim anfänglichen Testen wird auf die
8 HLA A2, 9 HLA All und 6 HLA B7 restringierte Epitope fokussiert,
für die
die Immunogenität
in HLA-transgenen Mäusen
bereits gut gezeigt worden ist. Die gleichzeitige Messung der Antworten
gegen diese Epitope ist nicht problematisch, da große Kolonien
transgener Mäuse
für diese
HLA-Typen bereits "im
Haus" etabliert
sind. Gruppen von vier bis sechs Mäusen sind passend für die Messung
der Antworten gegen sechs bis zehn verschiedene Epitope in mehrfachen
Ausleseassays. Das Testen der HLA A1-restringierten, von HIV abgeleiteten
Epitope in HLA A1-transgenen Mäusen
wird typischerweise eingesetzt. Wenn man jedoch auf Probleme treffen
sollte, kann das Testen der Antigenität unter Verwendung humaner
APC als eine alternative Strategie verwendet werden oder kann verwendet
werden, um die Studien an transgenen Mäusen zu ergänzen.
-
Für den Zweck
der Ausdehnung der Korrelation zwischen der Immunogenität in transgenen
Tieren und der Antigenität
wird, wie in den hier beschriebenen Studien angemerkt, das Testen
der Antigenität
verwendet, um die Antworten gegen Epitope wie Pol 498, Env 134,
Nef 221, Gag 271 auszuwerten, für
die CTL-Linien mit hoher Affinität
im Haus verfügbar
sind. Für
den Zweck der Erzeugung zusätzlicher
geeigneter CTL-Linien wird die direkte Immunisierung von HLA-transgenen Mäusen mit
Peptiden, die in einem Hilfsstoff emulgiert sind, oder mit Lipopeptiden
verwendet, wie dies hier beschrieben wird, und routinemäßig in unserem
Labor angewendet, um Linien zur Verwendung in Antigenitätsassays
zu erzeugen.
-
Antigenitätsassays
werden auch als eine erste Anzeige für Epitope verwendet, für die in
vivo-Optimierungsexperimente nicht realisierbar sind. Diese Epitope
schließen
A24- und möglicherweise
A1-restringierte Epitope ein, wie auch alle Epitope, die in HLA-transgenen
Mäusen
nicht immunogen sind. In jedem dieser Fälle verwenden wir humane CTL-Linien,
die von HIV-infizierten Menschen erzeugt werden. Alternativ erzeugen wird
CTL-Linien für
die in vitro-CTL-Induk tion unter Verendung von GMCSF/IL4-induzierten
dendritischen Zellen und peripheren Blutlymphocyten [Celis et al.,
Proc Natl Acad Sci USA, Bd. 91(6):2105-9 (1994)].
-
Episomale
Vektoren, die die Minigene codieren, werden erzeugt und in geeignete
humane Zelllinien transfiziert, um Zielzellen zu erzeugen. Es kann
beispielsweise die humane T-Zelllinie Jurkat verwendet werden, Lymphoblastoidzelllinien
sind aber ebenfalls erfolgreich verwendet worden. Für Experimente,
bei denen CTL-Linien humaner Herkunft verwendet werden, werden üblicherweise
gut charakterisierte HLA-angepasste, homozygote EBV-Zelllinien als
Quelle für
gereinigtes MHC und als Zielzellen verwendet, und sie werden als Empfänger der
Minigen-Transfektionen verwendet. Für Experimente, bei denen CTL-Linien verwendet
werden, die von HLA-transgenen Mäusen
stammen wird eine Sammlung Klasse-I-negativer, EBV-transformierter Mutantenzellinien
.221 verwendet [Shimizu Y, DeMars R., J Immunol, Bd. 142(9):3320-8
(1989), die mit angepassten HLA/Kb chimären Konstrukten
transfiziert sind, als Empfänger
der Minigen-Transfektionen verwendet. Derartige Zellen präsentieren
den CTL-Linien effizient Peptid-Antigene [Celis et al., Proc Natl
Acad Sci USA, Bd.91(6):2105-9 (1994)].
-
Konstruktion und Testen von HTL-Epitop-Ketten:
-
Epitop-Ketten,
die 3 bis 5 verschiedene HTL-Epitope unter der Kontrolle eines einzigen
Promotors umfassen, werden synthetisiert und in ein Standardplasmid,
pcDNA 3.1 (Invitrogen, San Diego), eingeführt. Alle Konstrukte schließen eine
Ig-α-Zielsetzungssequenz
ein. Zum Vereinfachen des Testens und der Optimierung wird jeder
Satz von Epitopen für
ein gegebenes Minigen so ausgewählt,
dass eine ausgewogenen Repräsentation
von Epitopen, von denen man bereits weiß, dass sie in IAb-Mäusen immunogen
sind, bereitgestellt wird. Die Rei henfolge der Epitope wird unter
Verwendung des EPISORT-Programms so gewählt, dass das Vorhandensein
von Verknüpfungsepitopen
minimiert ist. Zusätzlich
werden alle Peptide, die Verknüpfungen
entsprechen, synthetisiert und hinsichtlich ihres Bindens an IAb und wichtiger hinsichtlich des Bindens
an ein Panel von vierzehn verschiedenen DR-Molekülen, die für die üblichsten DR-Allele weltweit
repräsentativ
sind [Southwood et al., J Immunol, Bd. 160(7): 3363-73 (1998)],
getestet. HTL-Epitope, die nicht gegen ein interessierendes Antigen
gerichtet sind, werden demnach in diesen Plasmiden nicht erzeugt.
Sollten jedoch Verknüpfungsregionen
mit gutem DR-Bindungspotential (und demnach potentieller DR-restrinierter
Immunogenität
in vivo) nachgewiesen werden, wird ein Abstandshalter, wie GPGPG
eingeführt,
um sie zu beseitigen. In allen Konstrukten wird die Zahl der Klasse-I-Verknüpfungsmotive
wie hier beschrieben minimiert.
-
Experimentelle
Vakzinplasmide werden unter Verwendung von HLA-DR-transgenen Mäusen und/oder Mäusen des
H2b-Haplotyps auf ihre Immunogenität getestet. Die Proliferation
und/oder Cytokinerzeugung werden gemessen (IL5, IFN-γ). In einem
typischen Protokoll werden Cardiotoxin-behandelten Mäusen 100 μg jedes Plasmids
i.m. injiziert, und die Antworten werden elf Tage später ausgewertet
[Ishioka et al., J Immunol, Bd. 162(7):3915-25 (1999)]
-
Testen der Wechselwirkungen
zwischen CTL- und HTL-Epitopen
-
Die
oben beschriebenen Aktivitäten
liefern kleine, funktionelle Blöcke
von Epitopen, die verwendet werden, um die gleichzeitigen Antworten/die
Antigenität
gegen alle analysierbaren Epitope zeigen. Diese Blöcke sind
der Gegenstand einer weiteren Optimierung, was im nächsten Beispiel
beschrieben wird. Unter Verwendung dieser gleichen Minigene wird
die Immundominanz beurteilt. Spezifisch werden alle CTL-Plasmide zusammengemischt,
oder alle HTL-Plasmide werden zusammengemischt. Die mit dem Minigenpool
erhaltenen Ergebnisse werden dann mit den Ergebnissen verglichen,
die mit dem gleichen Minigen erhalten werden, das separat injiziert
wird.
-
Diese
Minigenplasmide werden auch verwendet, um die Auswirkungen von HTL-Epitopen
auf die Antworten auf CTL-Epitope zu ermitteln. Spezifisch werden
HTL- und CTL-haltige Plasmide zu einem Pool zusammengefasst und
Mäusen
injiziert, und CTL- und HTL-Antworten auf ausgewählte Epitope werden wie hier
beschrieben gemessen. Es wird oft untersucht, ob das Vorhandensein
z. B. von HTL-Epitopen, die vom Zielantigen abgeleitet sind, CTL-Antworten über das
Ausmaß der
Antwort verstärkt,
das bei Verwendung eines Plasmids, das ein pan DR-Bindungsepitop,
z. B. PADRETM, oder ein Molekül aus der
PADRE-Familie enthält,
in dem CTL-Minigen erhalten wird. Typischerweise wird auch untersucht,
ob PADRE Antworten auf Zielantigen-abgeleitete HTL-Epitope hemmt
oder verstärkt
oder umgekehrt ob HTL-Epitope, die von dem interessierenden Antigen
abgeleitet sind, Antworten auf PADRE hemmen oder verstärken.
-
Antworten
auf eine große
Zahl von Epitopen sind erreichbar, wenn diese Methodik angewendet
wird. Es ist möglich,
dass die Bildung eines Pools der Konstrukte Antworten gegen einige
der schwächeren
Epitope hemmen kann. In diesem Fall werden die Poolbildungsexperimente
nach einer Optimierung wiederholt.
-
BEISPIEL 11:
-
OPTIMIERUNG VON CTL- UND HTL-MINIGENKONSTRUKTEN
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Optimierung der CTL- und HTL-Konstrukte,
die in Beispiel 10 beschrieben werden. Der potentielle Einfluss
flankierender Reste auf die Antigenität und Immunogenität wird ebenfalls bei
der Optimierung von Minigenkonstrukten untersucht. Diese Studien
betreffen den Einschluss flankierender Reste, wofür "Abstandshalter" ein Synonym ist,
die entworfen worden sind, um die effiziente Prozessierung zu vereinfachen.
-
Eine
derartige Analyse kann wie folgt durchgeführt werden. Zunächst werden
die Ergebnisse der Tests der CTL-Multiepitop-Konstrukte, die in
Beispiel 10 beschrieben werden, hinsichtlich Trends und Korrelationen zwischen
der Aktivität
und dem Vorhandensein spezieller Reste bei den 3 Resten, die den
N- und den C-Terminus des Epitops flankieren, analysiert. Epitope,
für die
ein suboptimales CTL-Priming festgestellt wird, die hinsichtlich
der Stärke
der Antwort suboptimal sind, sind die Ziele für die Optimierung der flankierenden
Region. Für
jedes CTL-Minigenvakzin, das 10 bis 12 verschiedene CTL-Epitope
codiert, werden Minigenvakzine der "zweiten Generation" mit optimierter Konfiguration erzeugt.
-
Die
erste Ausführung
der Optimierung besteht darin, entweder einen Alanin- (A) oder einen
Lysinrest (K) in der C+1-Position bei allen Epitope, die mit einer
suboptimalen Leistungsfähigkeit
in Verbindung gebracht werden, einzuführen. Eine zweite Ausführung der
Optimierung besteht darin, in der C+1-Position den Rest einzuführen, der
in dem Zielantigen, z. B. HIV, natürlich vorkommt, der mit Antigenität assoziiert
wird.
-
Bei
ausgewählten
Epitopen werden zusätzliche
Veränderungen
eingeführt.
Genauer werden auch die Auswirkungen des Einführens anderer Abstandshalter
aus Resten am C- und-N-Terminus des Epitops untersucht. In Abhängigkeit
von den Ergebnissen der Analyse der Minigen-Vakzine, die in Beispiel
10 beschrieben werden, können
die Reste, die untersucht werden, weiterhin zum Beispiel G, Q, W,
S und T einschließen.
Falls durch diese Veränderungen
Verknüpfungsepi tope
erzeugt werden, werden wie hier beschrieben alternative Epitop-Reihenfolgen, durch
die die Verknüpfungsepitope
beseitigt werden, rationell entwickelt. Alle Konstrukte der zweiten
Generation werden wie hier beschrieben hinsichtlich der Antigenität und der
Immunogenität
getestet.
-
Als
ein Ergebnis dieser Veränderungen
werden Aktivitätsänderungen,
die mit den spezifischen Veränderungen
der Minigene zusammenhängen,
nachgewiesen. Bestimmte Veränderungen
werden gefunden, die allgemeine günstige Auswirkungen haben.
Um dies zu bestätigen,
werden zusätzliche
Minigenvakzine erzeugt und getestet, in denen alle Epitope (auch
diejenigen, die eine akzeptable Antigenität und Immunogenität zeigten)
der gleichen Veränderung
unterzogen werden. In einigen Fällen
wird für
einige Epitope eine erhöhte
Aktivität
festgestellt, jedoch nicht für
andere Epitope, oder weniger wünschenswert
wird festgestellt, dass bestimmte Veränderungen die Aktivität von einigen
Epitopen erhöhen,
aber die Aktivität
von anderen Epitopen senken. In derartigen Fällen werden zusätzliche
Minigenvakzine entworfen und getestet, um die günstigen Veränderungen beizubehalten, während die
Abwandlungen, für
die nachgewiesen wurde, dass sie nachteilig sind oder keinen Effekt
haben, ausgeschlossen werden.
-
Diese
Minigenvakzine werden so gestaltet, dass a) ein Minimum vorhergesagter
Verknüpfungsepitope vorhanden
ist; und b) die Epitope, die in den vorherigen Minigenvakzinen nicht
funktionsfähig
waren, nun in einem neuen, effizienteren Zusammenhang stehen.
-
Für HTL-Minigenvakzine
werden die Daten, die von Minigenvakzinen der "ersten Generation" erhalten werden, ausgewertet in Bezug
auf Trends hinsichtlich Verknüpfungsepitopen
und Epitop-Positionen innerhalb des Minigens und die Nähe zu Abstandshaltern,
z. B. zum GPGPC-Abstandshalter. Falls besondere Trends nachgewiesen
wer den, werden Minigenvakzine der zweiten Generation auf der Basis
dieser Trends entwickelt. Alternativ wird im Fall von Minigenen,
die eine suboptimale Aktivität
liefern, die mögliche
Effektivität
anderer Zielsteuerungsstrategien, wie die jenigen, die auf Ii und
LAMP basieren, erneut bewertet und mit einer fehlenden Zielsteuerung
und einfacher Anfangssequenz-Zielsteuerung verglichen.
-
Wenn
große
Veränderungen
der Aktivität
entweder der CTL- oder der HTL-Minigenvakzine, die in diesem Abschnitt
beschrieben werden, nachgewiesen werden, sind die Ergebnisse konsistent
mit Einflüssen
wie konformativen Effekten oder "langreichweitigen" Effekten, die sich
auf die Aktivität
von Minigenen auswirken. Diese Variablen können mit Hilfe von aktuellen
Techniken der Molekularbiologie und Zellbiologie analysiert werden.
Es könnten
beispielsweise Zelllinien, die mit den verschiedenen Minigenen transfiziert
sind, hinsichtlich des Ausmaßes
der mRNA-Expression und der Stabilität durch Northern-Analyse oder Primerextensionsassays
analysiert werden [Current Protocols in Molecular Biology, Bd. 3,
John Wiley & Sons,
Inc. USA 1999].
-
In
alle Minigenvakzinen kann ein Antikörper-Tag, wie MYC/his, eingeführt werden.
Dieser Tag ermöglicht
das Testen des Ausmaßes
der Proteinexpression. Der Einbau des MYC/his-Tags [Manstein et
al., Gene, Bd. 162(1): 129:34 (1995)] erlaubt außerdem die Ermittlung der Stabilität der exprimierten
Produkte durch "Pulse-Chase"-Experimente. Die
Ergebnisse dieser Assays können
dann mit den Ergebnissen der Experimente zur Antigenität und Immunogenität verglichen
werden. Die Ergebnisse werden in Bezug auf das Vorhandensein von
Trends und allgemeiner Regeln und eine Korrelation zwischen den
verschiedenen untersuchten Variablen überprüft.
-
BEISPIEL 12
-
ERMITTLUNG DER EINFACHSTEN PLASMIDKONFIGURATION,
DIE ZUR EFFEKTIVEN BEREITSTELLUNG AUSGEWÄHLTER EPITOPE IMSTANDE IST.
-
Die
in den Beispielen 11 und 12 beschriebenen Experimente sind so konzipiert
worden, dass Variable behandelt werden, die die Entwicklung von
Minigenvakzinen betreffen. Idealerweise wird in dem ganzen Programm
ein Vektor verwendet, der in Menschen verwendet werden kann, aber
für die
Studien zur Optimierung der Vakzinepitope kann ein DNA-Vakzinplasmid
verwendet werden, wonach zu einem Vektor gewechselt wird, der für die Verwendung
beim Menschen geeignet ist. Die tatsächliche Auswahl des Vektors
hängt von
verschiedenen Variablen ab. Beispielsweise stellt die Verfügbarkeit
von Vektoren, die für
die Verwendung beim Menschen geeignet sind, durch eine zuverlässige Quelle,
wie das National Gene Vector Laboratory (University of Michigan),
einen Faktor dar.
-
In
diesem Beispiel werden die optimierten Minigene auch verknüpft, um
größere Blöcke von
Epitopen zu bilden. Alle Konstrukte sind vorzugsweise so gestaltet,
dass sie im Fall von CTL-Minigenen PADRE und eine Anfangssequenz-Zielsteuerung
bzw. Ig-α im
Fall von HTL-Epitop-Minigenen
enthalten. Speziell werden zwei Paare der 10-12-CTL-Epitop-Minigene verknüpft, um
zwei 20-24-CTL-Epitop-Minigene zu erzeugen. In einer Situation,
in der die Ligation von Epitopen eine suboptimale (verringerte)
Aktivität
liefert, verglichen mit den kleineren Minigenen, werden andere Kombinationen
und Anordnungen bei der Ligation untersucht. Wegen der relativ großen Größe dieses
Konstrukts werden die speziellen Effekt von Zielsteuerungssequenzen bestätigt, da
es möglich
ist, dass die Anfangssequenz-Zielsteuerung bei Minigenen von kleiner
Größe effektiver
ist, während
Konstrukte mit einer größeren Größe am effektivsten
durch Ubiquitin-Signale ad ressiert werden können. Spezifisch wird ein Konstrukt
ohne eine spezifische Zielsteuerungssequenz erzeugt und mit einem
Konstrukt verglichen, das für
den Abbau durch die Zugabe eines Ubiquitin-Moleküls adressiert ist.
-
Eine ähnliche
Strategie wird für
HTL verwendet. Zwei Paare von Minigenen aus 3-5-HTL-Epitopen werden
unter Erzeugung von zwei Minigenen aus 7-9 HTL-Epitopen ligiert.
Wiederum werden in einer Situation, in der die Ligation dieser Epitope
eine suboptimale (verringerte) Aktivität liefert, alternative Kombinationen und
Anordnungen der Ligation untersucht. Das spezifische Paar von Minigenen
aus 7-9-HTL-Epitopen, die eine optimale Aktivität liefern, wird ligiert, und
das resultierende Minigen, das alle HTL-Epitope umfasst, wird hinsichtlich
seiner Aktivität
untersucht. Wiederum werden bis zu zwei alternative Orientierungen
untersucht.
-
Auf
der Basis dieser Ergebnisse wird eine optimierte Plasmidkonfiguration,
die zu einer effektiven Bereitstellung eines Panels z.B. von HIV-Epitopen
imstande ist, für
die Untersuchung in klinischen Versuchen ausgewählt. Selbstverständlich können Epitope
von jedem beliebigen interessierenden Gen (infektiös oder mit der
Krankheit zusammenhängend)
allein oder in Kombination verwendet werden. Diese Konfiguration
führt zu einem
oder mehreren HTL-Epitop-Minigenen und einem oder mehreren CTL-Epitop-Minigenen.
Eine Kombination eines langen CTL-Minigens und eines langen HTL-Minigens,
die imstande ist, alle Epitope effektiv bereitzustellen, ist am
bevorzugtesten, da es die weitere klinische Entwicklung des Vakzins
vereinfacht. Falls unerwünschte
Wechselwirkungen zwischen den beiden Minigenen beobachtet werden,
wenn sie gemeinsam injiziert werden, wird die Injektion der verschiedenen
Plasmide in die gleichen Tiere, aber an verschiedenen Injektionsstellen
oder zu verschiedenen Zeitpunkten untersucht. Alternativ werden
Pools von Minigenen für
die weitere Entwicklung in Betracht gezogen, falls ein einziges
CTL-Minigen und HTL-Minigen, das alle erwünschten Epitope codiert, nicht
ermittelt wird.
-
BEISPIEL 13:
-
BEURTEILUNG UND CHARAKTERISIERUNG VON
CD8+ LYMPHOCYTENANTWORTEN, DIE INFOLGE DER IMMUNISIERUNG MIT EINEM
MULTIEPITOP-VAKZIN INDUZIERT WERDEN
-
CD8+-Lymphocytenantworten
werden meistens unter Verwendung der ELISPOT-Technik gemessen. Der
ELISPOT-Assay ist auf dem Fachgebiet bekannt und wird in unserem
Labor regelmäßig eingesetzt.
Ein automatisiertes ELISPOT-Lesegerät von Zeiss wird ebenfalls
so verwendet, wie dies hier ausgeführt wird. Der für die Messung
der CD8+-Antworten verwendete Assay ist in erster Linie der IFN-γ-ELISPOT-Assay, der
mit frisch isolierten Zellen sowie Zellen, die in vitro mit einem
Peptid erneut stimuliert wurden, durchgeführt wird. Zusätzlich werden
in ausgewählten
Situationen Chrom-Freisetzungsassays verwendet, ebenfalls mit erneut stimulierten
Zellen, und die Ergebnisse werden mit den Ergebnissen in Beziehung
gebracht, die im Fall der ELISPOT-Assays beobachtet werden. Das
Tetramerfärben
von ausgewählten
Peptid/MHC-Kombinationen wird ebenfalls durchgeführt. Es soll jedoch darauf
hingewiesen werden, dass für
die große
Zahl potentieller HLA/Peptid-Kombinationen, auf die das Vakzin abzielt,
die Verwendung von Reagenzien für
das Tetramerfärben
als erstem klinischen Assay unpraktisch machen könnte, was detaillierter im
den Hingergrund betreffenden Abschnitt unter der Unterüberschrift "Messung und Quantifizierung
der Immunantworten von klinischen Proben" diskutiert wird.
-
Der
klinische Assay wird entwickelt und validiert. Die Wahl des Zeitpunktes
für diese
Aktivität
fällt mit dem
Zeitraum zusammen, der auf die Auswahl eines klinischen Vakzin-Minigens
folgt, und sie liegt vor der Verfügbarkeit tatsächlicher
Proben der Einzelpersonen, die in den klinischen Versuch eingebunden
sind. Assays für
die CTL-Beurteilung können
auf der Basis des Fachwissens auf dem Gebiet entwickelt werden,
beispielsweise auf der Basis des Fachwissens bei der Entwicklung
von Assays für
CTL-Beurteilungen in den Phase-I- und Phase-II- Studien des experimentellen
HBV-Impfstoffs, Theradigm [Livingston et al., J Immunol, Bd. 159(3):1383-92
(1997); Heathcote et al., Hepatology, Bd. 30(2):531-6 (1999); Livingston
et al., J Immunol, Bd. 162(5):3088-95 (1999)]. Besonders können Ficoll-gereinigte
PBMC, die von gesunden Probanden oder auch z. B. von HIV-infizierten,
nicht geimpften Freiwilligen stammen, verwendet werden. Wie zuvor
angegeben, können
gemäß der Erfindung
andere antigene Ziele Die verwendeten Epitope bestehen aus einem
Satz von A2-, A3- und B7-Influenza-abgeleiteten Supertyp-Epitopen
[Gianfrani et al, Eur. J. of Immunol., (1999)] sowie den Epitopen,
die von Ennis et coll, beschrieben werden [Tamura et al., J Virol,
Bd. 72(11):9404-6 (1998)]. Dies erlaubt die Validierung des Assays
sowie die Definition der Größe der die
Basislinie bildenden Antwort in der Patientenpopulation, die behandelt
wird.
-
Nach
dem Festlegen des Assays werden klinische Proben untersucht. Die
allgemeine Assaystrategie ist wie folgt: PBMC-Aliquote, die als
gefrorenes Material versendet werden, werden verwendet. Für APC-Autologe werden typischerweise
PBMC, die mit Peptiden gepulst sind, verwendet, da dann die in den
Polyepitop-Konstrukten eingesetzten Epitope durch eine große Sammlung
verschiedener MHC-Klasse-I-Allele
restringiert sind, was die Verwendung typisierter EBV-Linien als
APC und Zielzellen unpraktisch macht.
-
Sowohl
nicht stimulierte Kulturen wie Peptid-stimulierte Kulturen werden
bewertet. Einige Antworten können
in nicht stimulierten Kulturen nachgewiesen werden, schwächere Antworten/Epitope
können
aber eine oder zwei erneute Stimulierungen in vitro erforderlich
machen. Ein Assayverfahren kann wie folgt durchgeführt werden:
Falls beispielsweise Antworten auf ca. fünfzig Klasse-I-restringierte
Epitope untersucht werden, können
sieben Pools von etwa sieben Peptiden verwendet werden. Pools von
Peptiden werden auch für
die erneute Stimulierung verwendet. Antworten gegen das PADRE-Epitop
werden auch gemessen. Im Fall von Peptidpools, die positive Ergebnisse
liefern, werden einzelne Peptide untersucht, um die Epitope nachzuweisen, die
für die
beobachtete(n) Antwort(en) verantwortlich sind. Positive Kontrollen
schließen
Gesamt-Tetanustoxoid und/oder das Mitogen PHA sowie den Pool von
Influenzavirus-abgeleiteten Epitopen ein. Potentielle Verknüpfungsepitope
werden ebenfalls synthetisiert und als ein einzelner Pool getestet.
-
Anschließend wird
im Fall von einigen ausgewählten
Responder-Peptiden
und Personen eine Tetramerfärbung
entweder mit frischen Proben oder erneut stimulierten Proben durchgeführt und
mit ELISPOT-Daten in Beziehung gebracht. Es sollte berücksichtigt
werden, dass nur Tetramere für
ausgewählte
Peptide, die an übliche
Allele gebunden sind, wie A*0201, A*0301, A*1101 und B*0702, erzeugt
werden. Die Fähigkeit
dieser Tetramere, Zellen zu färben,
die postiv für
die Antwort gegen die gleichen Peptide sind, die aber durch anderen Mitglieder
eines gegebenen Supertyps restringiert sind, werden getestet. Diese
Ergebnisse sind von Interesse für
die Bestimmung der breiten Anwendbarkeit dieser Reagenzien als diagnostische
Marker/Surrogatmarker der Therapie.
-
Im
Hinblick auf die Mengen der Zellen, die für diese Analysen erforderlich
sind, kann ein Standardassay beispielsweise sieben Peptid gruppen,
eine negative und zwei positive Kontrollen (insgesamt 10 Gruppen) einschließen. Für das doppelte
Testen, 2 × 105 Zellen/Vertiefung, entspricht dies 10 × 2 × 2 × 105 = 4 × 106 Zellen. Eine konservative Schätzung von
50 % Rückgewinnung
nach dem Auftauen liefert eine geschätzte Menge von etwa 106 PBMC/ml Blut. Große Schwankungen der gezählten PBMC
in klinischen Probanden werden nicht erwartet, da alle Menschen
entweder gesunde Freiwillige oder, für das Beispiel HIV-infizierter
Patienten, HAART-Therapieempfänger
sind. Schlussfolgernd sollte ein Aliquot von PBMC, das von 4-8 ml
Blut stammt, üblicherweise
ausreichend für
eine Runde des Assays sein. Die Assays müssen üblicherweise wiederholt werden,
entweder um die Bestimmung zu ermöglichen, welche Peptide positiv
sind, und/oder um die erneute Stimulierung in vitro für eine maximale
Empfindlichkeit zu ermöglichen
oder um beides zu ermöglichen. Dementsprechend
könnte
eine Gesamtzahl von 3 bis 4 Aliquoten erforderlich sein, was einer
Gesamtmenge von etwa 20 ml Blut entspricht.