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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Viertakt-Verbrennungsmotor
für ein
Motorfahrzeug, wobei der genannte Motor zumindest einen Zylinder
besitzt, der zumindest zwei Einlassventile, zumindest ein Auslassventil
und zumindest zwei Nockenwellen, die so eingerichtet sind, dass
sie das Öffnen
und Schließen
der Ventile steuern, wobei zumindest eine der genannten Nockenwellen
mit einer Einrichtung zum Ändern
der Drehphasenverschiebung einer Nockenwelle relativ zu der Drehphase
einer von einem Kolben in dem Zylinder angetriebenen Kurbelwelle koordiniert
ist, wobei ein Auslasskanal von jedem Zylinder mit dem Einlass in
die Turbine eines Turbo-Kompressors in Verbindung steht, dessen
Kompressor einen Auslass hat, der mit einem Einlasskanal in den
Zylinder in Verbindung steht, aufweist.
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Ein
Otto-Motor arbeitet mit einer Treibstoff-Luft-Mischung, die üblicher
Weise in einem vorgemischten Zustand den Motorzylindern zugeführt wird.
Das Verhältnis
zwischen dem Treibstoff- und dem Luftfluss wird praktisch konstant
gehalten, und das Drehmoment (die Last) wird durch Variieren der Menge
sowohl von Treibstoff als auch Luft reguliert. Für ein niedrigeres Drehmoment
wird der Luftfluss zu dem Motor normaler Weise durch Erniedrigen
des Drucks in dem Einlassverteiler mit Hilfe einer Drosselklappe
reduziert. Dieses bedeutet jedoch, dass der Motor während des
Einlasstakts Arbeit verrichten muss, da der Kolben gegen einen Unterdruck
arbeitet. Das Ergebnis ist, dass der Motor eine Pumparbeit verrichtet.
Bei niedrigen Lasten mit einem niedrigen absoluten Druck in dem
Einlassrohr kann eine Pumparbeit von bis zu 0,7 bar erforderlich
sein. Wenn der Motor mit einem effektiven mittleren Druck von 2
bar arbeitet, bedeutet dieses, dass der Gasaustausch einen Verlust
von 0,7/2,7 = 0,26, d.h. 26%, darstellt. Durch Eliminieren oder
in jedem Fall wesentlichen Reduzieren der Pumparbeit kann, insbesondere
bei niedrigen Lasten, eine signifikante Zunahme der Effizienz erreicht
werden.
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Es
ist für
einen Viertakt-Verbrennungsmotor bekannt, die Last lediglich durch
Variieren der Öffnungs-
und/oder Schließzeiten
der Einlassventile und des Öffnungszeitintervalls
zu regulieren, so dass eine Drosselklappe in dem Einlassverteiler
eliminiert werden kann. Hierfür
sind elektrisch betätigte,
frei steuerbare Einlassventile verwendet worden. Wenn ein verzögertes Schließen gewählt wird,
wird ein Teil der Luft, die während
des Einlasstaktes in den Zylinder gezogen worden ist, nach dem unteren
Totzentrum wäh rend
des Kompressionstaktes zurück
in den Einlassverteiler gedrückt.
Die Masse des Zylinders wird somit durch den Zeitpunkt bestimmt,
an dem das Ventil geschlossen ist, wobei die Verwendung elektrisch
betätigter,
frei steuerbarer Einlassventile jedoch eine sehr teure Lösung darstellt,
welche bisher für
Fahrzeugmotoren nicht in kommerziellen Gebrauch gelangt ist.
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In
einem bekannten Motor der Art mit durch Nockenwellen gesteuerten
Ventilen, die Mittel zur unendlichen Variation der Drehphase zwischen
einer oder beiden Nockenwellen und der Motorkurbelwelle aufweisen,
werden beide von den Einlassventilen durch eine einzige Nockenwelle
gesteuert, was bedeutet, dass die Öffnungs- und Schließzeiten
für beide
Ventile gleichzeitig versetzt werden, und dieses wird jedoch nicht
die kombinierte Öffnungsdauer
der Ventile beeinflussen. Diese Art der Ventilsteuerung wird jedoch
nicht verwendet, um die Last durch Phasenversatz zu steuern, sondern
um eher die Ventilzeitsteuerung für verschiedene Motordrehzahlen
für eine
maximale Leistungsfähigkeit
zu optimieren und erfordert einen relativ beschränkten Phasenversatz, bis zu
höchstens
etwa 60 Kurbelwellengrad, zwischen der Nockenwelle und der Kurbelwelle.
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DE-A-38
35 333 offenbart einen Motor, der zur Einführung beschrieben wurde, in
dem Mittel zur Verfügung
gestellt werden, um die Ventile in Abhängigkeit der U/Min so zu regulieren,
dass beide Einlassventile synchron bei niedrigen U/Min arbeiten und
dass sie während
ansteigender U/Min phasenversetzt sind. Somit wird der Phasenversatz
nicht durch das Drehmoment gesteuert, das von dem Fahrer des Fahrzeugs
angefordert wird.
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Der
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, einen Motor der zur Einführung beschriebenen
Art zu erhalten, in dem die Drehmomentsteuerung durch Regulieren
der durch Nockenwellen gesteuerten Ventile auf eine solche Weise
ausgeführt
werden kann, dass die Notwendigkeit für eine Drosselklappe, die mit
Pumpverlusten verbunden ist, eliminiert werden kann.
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Dieses
wird gemäß der Erfindung
erreicht durch eine Reguliereinrichtung, die zum Regulieren der
Einrichtung zum Ändern
der Drehphasenverschiebung einer Nockenwelle als eine Funktion eines Drehmoments
eingerichtet ist, das von dem Fahrzeugführer angefordert wird, und
zwar so, dass sich das dazugehörige
Einlassventil zu einem anderen Zeitpunkt öffnet und schließt als das
andere Einlassventil, wenn ein niedriges Drehmo ment angefordert wird,
um so das Drehmoment ohne Verwendung einer Drosselklappe zu steuern.
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Dieses
bedeutet in praxi, dass das Schließen eines Einlassventils so
verzögert
wird, dass es während
des Kompressionstaktes schließen
wird, was darin resultiert, dass ein Teil der Luft-Treibstoff-Mischung,
der während
des Einlasstaktes in den Zylinder strömt, während des Kompressionstaktes
aus den Zylinder heraus gedrückt
wird.
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Aufgrund
dieses Aufbaus ist es zumindest theoretisch möglich, die kombinierte Öffnungszeit
der zwei Einlassventile auf zweimal so lang, wie es in dem bekannten
Ventilaufbau der Fall ist, zu verlängern, wobei die beiden Einlassventile
synchron durch die selbe Nockenwelle gesteuert werden. Es hat sich jedoch
in der Praxis gezeigt, dass ein Phasenversatz zwischen den zwei
Nockenwellen von der Größenordnung
von 100 bis 120 Kurbelwellengrad für die Drehmomentsteuerung ohne
eine Drosselklappe hinreichend ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Motors gemäß der Erfindung
sind die Steuereinrichtungen so eingerichtet, dass sie die Mittel
zum Variieren der Drehphase der Nockenwelle auf eine solche Weise
steuern, dass sich das assoziierte Einlassventil von 0 bis wenigstens
100 Kurbelwellengrad später als
das andere Einlassventil öffnet
und schließt, wenn
ein niedriges Drehmoment angefordert wird.
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Der
Vorteil der Verwendung eines Turbokompressors zusammen mit der beschriebenen
Anordnung besteht darin, dass das herkömmliche so genannte Waste-Gate-Ventil
eliminiert werden kann. Es kann ermöglicht werden, dass der Kompressor
bei sämtlichen
Motordrehzahlen vollständig
lädt. Die Steuerung
des Ladungsdrucks wird in diesem Fall durch das Regulieren des variablen
Einlassventils bewirkt, so dass es in Abhängigkeit davon, ob das angeforderte
Drehmoment einen höheren
oder niedrigeren Ladungsdruck erfordert, früher oder später schließt. Weitere Vorteile der beschriebenen
Ventil- und Nockenwellenanordnung können in einem super-geladenen
Motor mit zwei Auslassventilen pro Zylinder erhalten werden, und
sie werden unten mit Bezug auf die begeleitenden Zeichnungen beschrieben.
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Die
Erfindung wird hier in größerer Ausführlichkeit
mit Bezug auf Beispiele beschrieben, die in den begleitenden Zeichnungen
gezeigt werden, in denen:
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1a einen
schematischen Längsschnitt durch
einen Motor gemäß der Erfindung
zeigt,
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1b ein
entsprechender vereinfachter schematischer Längsschnitt durch den Motor
mit Einrichtungen zum Versetzen der Drehphase von einer der zwei
Nockenwellen ist,
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2a eine
schematische Darstellung eines Teils des Zylinderkopfes des Motors
entsprechend der Erfindung ist,
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2b ein
Diagramm verschiedener Erhebungskurven für das Ventil ist, das zu verschiedenen Drehphasen
durch die variable Nockenwelle gesteuert wird,
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3 eine
schematische Darstellung eines Motors mit einem Turbokompressor
entsprechend 2a ist,
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4a eine
schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Motors mit
einem Turbokompressor entsprechend 3 ist,
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4b und 4c Diagramme
verschiedener Einlassventil-Erhebungskurven zu verschiedenen Drehphasenverschiebungen
der variablen Nockenwelle sind,
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5a eine
schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines Motors mit
einem Turbokompressor entsprechend 4a ist,
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5b und 5c Diagramme
verschiedener Einlassventil-Erhebungskurven zu verschiedenen Drehphasenverschiebungen
der variablen Nockenwelle sind,
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5d ein
Diagramm des Einlassluftdrucks zu verschiedenen Drehphasenverschiebungen
der variablen Nockenwelle ist,
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6 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Anordnung
für eine
Drehmomentsteuerung ist, und
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7 eine
perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Variieren der Drehphasenverschiebung der Nockenwelle relativ
zu der Motor-Kurbelwelle ist.
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In
den 1a und 1b bezeichnet 503 einen
Zylinder in einem Viertakt-Verbrennungsmotor 502 mit
Funkenzündung,
und 501 bezeichnet die Zylinderverbrennungskammer, die
zwischen einem Zylinderkopf 519 und einem Kolben 504,
der über
eine Verbindungsstange mit der Motor-Kurbelwelle 506 verbunden
ist, begrenzt ist. Jeder Zylinder weist zwei Einlassgänge 507 und 508 und
zwei Auslassausgänge 509 und 510 auf,
von denen lediglich ein Einlasseingang 507 und ein Auslassausgang 509 in 1a gezeigt
ist. 1a zeigt ebenso eine Zündkerze 515 und eine
Treibstoff-Einspritzdüse 516.
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Die
Einlasseingänge 507 und 508 besitzen
in einer herkömmlichen
Weise einen größeren Durchmesser
als die Auslassausgänge 509 und 510,
wie es in der 2a gesehen werden kann, die
ebenso die Einlassventile 511 und 512 und Auslassventile 513 und 514 für die jeweiligen
Einlasseingänge
und Auslassausgänge
zeigt. Eine erste Nockenwelle 517 ist so eingerichtet,
das Einlassventil 511 und das Auslassventil 513 zu öffnen und
zu schließen,
während
eine zweite Nockenwelle 518 eingerichtet ist, das Einlassventil 512 und
das Auslassventil 514 zu öffnen und zu schließen.
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Der
Nockenwellenantrieb des Motors 502 wird in 1b extrem
vereinfacht gezeigt. Die Kurbelwelle 506 treibt auf eine
herkömmliche
Weise über ein
Zahnrad 520 und einen Zahngurt oder eine Zahnschiene 522 einen
Nockenwellenantrieb 521 auf einer Nockenwelle 518 an,
welche über
ein Zahnrad auf einer Einrichtung 523 zum Ändern der
Drehphasenverschiebung, die unten im Zusammenhang mit 7 in
größerer Ausführlichkeit
beschrieben wird, und einen Zahngurt oder eine Zahnschiene 525 einen
Nockenwellenantrieb 524 auf der zweiten Nockenwelle 517 antreibt.
Die Drehzahl des Nockenwellenantriebs 521 und des Antriebs 523 auf
der Einrichtung zum Ändern
der Drehphasenverschiebung sind die selben, jedoch kann mit Hilfe
der Änderungseinrichtung
eine Phasenverschiebung zwischen den Antrieben 521 und 524 und
infolgedessen zwischen den Nockenwellen bewirkt werden, so dass
die Ventilzeitsteuerung der Ventile, die durch die Nockenwelle 517 gesteuert
werden, relativ zu der Zeitsteuerung der Ventile, die durch die
Nockenwelle 518 gesteuert werden, versetzt werden kann.
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Um
es auf eine einfache Weise zu ermöglichen, dass die Phase zwischen
den zwei Einlassventilen 511 und 512, und in einem
Vierzylinder-Design ebenso zwischen den zwei Auslassventilen 513 und 514,
verschoben wird, werden die Ventile diagonal (kreuzweise) angeordnet,
wie es in 2a gezeigt ist.
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In
der in den 1a, 1b und 2a gezeigten
Ausführungsform
des Motors entsprechend der Erfindung wird die kontinuierliche variable
Phasenverschiebung der Nockenwelle 517 dazu verwendet,
das Motordrehmoment zu regulieren, wie es in dem Diagramm in 2b veranschaulicht
ist, das die Ventilerhebung als eine Funktion des Kurbelwellenwinkels θ zeigt,
wobei 601 das untere Totzentrum BDC des Kolbens nach dem
Expansionstakt zeigt. In der Figur stellt 602 das obere
Totzentrum TDC dar. Die Kurven der Ventilerhebung für das variable
Einlassventil 511 und das variable Auslassventil 514 werden
durch gestrichelte Linien 603 bzw. 604 veranschaulicht,
während
die Erhebungskurven der entsprechenden festen Ventile 512 und 514 durch
die durchgezogenen Linien 605 und 606 in 2b veranschaulicht
werden. Bei niedriger Last (niedrigem Drehmoment), die eine kleine
Brennstoff-Luft-Masse in der Verbrennungskammer 501 bedeutet,
wird die Drehphase der Nockenwelle 517 um einen Winkel von
bis zu etwa 110°,
z. B. 30°,
relativ zu der Kurbelwelle verzögert.
Infolgedessen schließt
das Einlassventil 511 spät während des Kompressionstaktes,
innerhalb von 40°–150°, z. B. 70°, nach dem
BDC. Die Konsequenz davon ist, dass ein Teil der Brennstoff-Luft-Mischung,
die ursprünglich
die Verbrennungskammer 501 gefüllt hat, während des ersten Teils des
Kompressionstaktes nach außen
zurück durch
den Einlasseingang 507 gedrückt wird. In 2b wird
dieses durch die Verzögerung
des Öffnens
und Schließens
des Ventilpaars 511 und 514 um einen Winkel Δθ1, z. B. 30°, gegenüber dem Ventilpaar 512 und 513 veranschaulicht,
und da der Einlass nicht gedrosselt ist, muss der Kolben nicht irgendeine
Pumpenergie aufwenden, was in einer erhöhten Effizienz resultiert.
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3 zeigt
eine Ausführungsform
des Motors entsprechend der Erfindung, die sich von der, die oben
beschrieben und in 2a gezeigt wird, lediglich darin
unterscheidet, dass sie mit einem Turbokompressor ausgestattet ist,
der eine Auslassturbine 526 und einen Kompressor 527,
der durch die Turbine angetrieben wird, umfasst. Details entsprechend denjenigen
in 2a sind mit denselben Bezugszeichen in 3 wie
in 2a bezeichnet. In der gezeigten Ausführungsform
wird die gesamte Auslassmasse von den zwei Auslassausgängen 509 und 510 durch
die Turbine 526 geleitet. Anstatt den Ladungsdruck des
Kompressors mit Hilfe eines herkömmlichen
Waste-Gate-Ventils in einer Umgehungsleitung hinter der Turbine
zu steuern, wird es in diesem Fall dem Kompressor ermöglicht,
bei sämtlichen
Motordrehzahlen vollständig
zu laden und statt dessen die oben beschriebene Funktion der Retardierung
des Schließens
des variablen Einlassventils zu nutzen, um das Drehmoment zu regulieren.
In der Ausführungsform
des Motors entsprechend der Erfindung, die in 3 gezeigt
wird, übernimmt
der so beschriebene Aufbau sowohl die Drossel- als auch die Waste-Gate-Funktion.
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4a zeigt
eine zusätzliche
Ausführungsform
eines turbo-geladenen Motors entsprechend der Erfindung, die sich
von derjenigen, die oben beschrieben wird, lediglich darin unterscheidet,
dass sich der Auslassausgang 510, der durch das Auslassventil
der variablen Nockenwelle 517 geöffnet und geschlossen wird,
gegenüber
einer Leitung öffnet,
die hinter der Turbine direkt zu dem Motorauslasssystem führt. Die
gesamte Abgasmenge, die durch den Auslassausgang 509 während des
gesamten Auslasstakts austritt, wird durch die Turbine 526 geleitet.
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Das
Motordrehmoment wird durch Steuern des Zeitpunkts für das Schließen des
Einlassventils 511 durch die Phasenverschiebung der Nockenwelle 517 relativ
zu der Kurbelwelle reguliert.
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In
der Ausführungsform
in 4a wird das variable Auslassventil nach dem so
genannten „Blow Down
Pulse", das heißt dem Puls
bis zum Druckausgleich zwischen dem Druck in dem Zylinder und dem Druck
in dem Auslassausgang, geöffnet,
welcher normaler Weise nahe dem BDC auftritt. Die Phasenverschiebung
für das
variable Auslassventil 514 wird in der selben Weise variieren,
wie die Phasenverschiebung für
das variable Einlassventil 511, wenn die Drehphase der
Nockenwelle 517 verschoben wird. Es ist somit wichtig zu
sehen, dass sich das variable Auslassventil 514 immer nach
dem nicht-variablen
Auslassventil 513 unabhängig
von der Phasendifferenz zwischen den Nockenwellen 517 und 518 öffnet. Somit
sollte sich das variable Auslassventil 514 zumindest 30° nach dem
Auslassventil 513 öffnen,
wenn die Einlassventile 511 und 512 miteinander
in Phase sind. Um dieses zu ermöglichen,
muss die Öffnungsperiode
des variablen Auslassventils 514 kürzer als die Öffnungsperiode
des Auslassventils 513 sein. Das Diagramm in 4b veranschaulicht
die Ventilerhebungen als eine Funktion des Kurbelwellenwinkels,
wobei 801 das BDC nach dem Expansionstakt darstellt und 802 das
nachfolgende TDC darstellt. Die Ventilerhebung für das variable Einlassventil 511 und
die Ventilerhebung für
das variable Auslassventil 514 werden durch gestrichelte Kurven 803 bzw. 804 veranschaulicht,
während
die Ventilerhebungen für
die entsprechenden nicht-variablen Ventile 512 und 513 durch
die durchgezogenen Kurven 805 und 806 veranschaulicht
sind. In dem Diagramm in 4b liegt
keine Phasenverschiebung zwischen den Nockenwellen vor. Der Unterschied
in den Öffnungszeiten
zwischen den Auslassventilen beträgt zumindest 30 Kurbelwellenwinkel,
was ebenso den Unterschied zwischen den Öffnungsperioden der Ventile
repräsentiert.
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Selbst
in dieser Ausführungsform
des Motors entsprechend der Erfindung wird das Drehmoment somit
durch Steuern der Drehphasenverschiebung der variablen Nockenwelle 517 relativ
zu der Kurbelwelle 506 reguliert. Die Drehmomentregulierung
ist in diesem Fall ähnlich
zu der Ausführungsform,
die in 3 gezeigt ist, aber schließt ebenso das Auslassen des
verbleibenden Abgases nach dem Blow Down Pulse hinter der Turbine
direkt in das Motorabgassystem ein. Genauer gesagt öffnet die
Nockenwelle 518 zuerst das Auslassventil 513,
wobei der Blow Down Pulse durch den Auslassausgang 509 zu der
Turbine 526 entlassen wird. Das variable Auslassventil 514 öffnet sich
nach dem Blow Down Pulse direkt zu dem Abgassystem hin. Bei niedrigem
Drehmoment schließt
sich das variable Einlassventil 511 wie in den zuvor beschriebenen
Ausführungsformen, und
wie es in 4c, die die Ventilerhebungskurven 803–806 entsprechend 4b zeigt,
veranschaulicht ist, spät
aber mit einer Drehphasenverschiebung der variablen Nockenwelle 517.
Die variablen Ventile sind um einen Winkel θ3 zu
einem späteren
Schließen
relativ zu den festen Ventilen hin phasenverschoben.
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In
der Ausführungsform
in 4a kann eine wesentliche Menge an Arbeit während des
Gasaustauschs ausgeführt
werden. Der Blow Down Pulse durch die Turbine stellt einen hohen
Einlassdruck zur Verfügung,
während
das Entlassen des restlichen Abgases durch das variable Ventil den
Gegendruck von der Turbine eliminiert, der die Pumparbeit des Motors
während
des Auslasstaktes verringert.
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5a zeigt
eine dritte Ausführungsform
eines turbo-geladenen Motors entsprechend der Erfindung, in dem
das Drehmoment nicht nur durch Regulieren des Schließens des
variablen Einlassventils, sondern ebenso durch Regulieren des Öffnens des variablen
Auslassventils reguliert wird. Diese Ausführungsform unterscheidet sich
von der direkt zuvor beschriebenen lediglich dadurch, dass die Auslassleitungen
von den zwei Auslassausgängen
vertauschte Plätze
haben. Wenn die zwei Nockenwellen sich in Phase drehen, öffnet sich
das nicht-variable Auslassventil 513 zu der selben Zeit
zu dem Abgassystem hin, wie sich das variable Auslassventil 54 zu
der Turbine hin öffnet.
Da die Arbeit, die aufgewendet wird, um das Abgas durch das Abgassystem
nach außen zu drängen, wesentlich
geringer als diejenige ist, die dafür aufgewendet wird, das Abgas
durch die Turbine zu zwingen, geht praktisch der gesamte Blow Down Pulse
durch die Turbine. Eine Phasenverschiebung der Nockenwelle 517,
um das Auslassventil 514 um einen Winkel Δθ4 später
als das Auslassventil 513 zu öffnen, welches durch die Nockenwelle 518 geöffnet wird, ändert die
Ausstoß-Sequenz
nicht. Dieses Verhältnis
wird in 5b veranschaulicht, in der die
Ventilerhebungen für
das variable Einlassventil 511 und das variable Auslassventil 514 durch
gestrichelte Kurven 903 bzw. 904 gezeigt sind.
Die Ventilerhebungen für
die nicht-variablen Ventile 512 und 513 werden
durch die durchgezogenen Kurven 905 bzw. 906 gezeigt.
Es hat jedoch eine Phasenverschiebung der Erhebungskurve des Einlassventils 511 den
selben Effekt wie den, der in Verbindung mit 2a beschrieben
worden ist, was bedeutet, dass eine Phasenverzögerung, d.h. ein späteres Ventilschließen, durch
Verschieben der Drehphase der Nockenwelle 517, z. B. um
einen Winkel Δθ4, relativ zu der nicht-variablen Nockenwelle 518 in
einer Verringerung des Drehmoments resultiert.
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Aus
einer Situation ohne Phasenverschiebung zwischen den Nockenwellen
heraus beeinflusst ein Avancieren anstatt eines Verzögerns des
Ventilschließens
des variablen Ventils den Zeitpunkt nicht, an dem der Zylinder für den Einlass
geschlossen wird, da das Ventil, das als letztes schließt, in diesem Fall
das nicht-variable Ventil ist. Ein Ergebnis hiervon ist es somit,
dass der Grad des Avancierens der Erhebungskurve, wenn überhaupt,
nur einen geringen Effekt auf die Menge der Treibstoff-Luft-Mischung, die
in der Verbrennungskammer eingeschlossen wird, hat. Ein Ventilerhebungsdiagramm
mit einem Phasenvorsprung der Nockenwelle 517 relativ zu
der Nockenwelle 518 ist in 5c mit
den selben Bezugszeichen wie in 5b gezeigt.
Wenn Δθ4 in 5b einen
positiven Wert hat, hat Δθ5 in 5c einen
negativen Wert. Der Phasenvorsprung der Nockenwelle 517 hat
jedoch einen weiteren Effekt. Da sich das Auslassventil 514 vor
dem Auslassventil 513 öffnet,
wird der gesamte Blow Down Pulse oder einiges davon von dem Auslassausgang 510 zu
der Turbine 526 geleitet. Der Grad des Vorsprungs Δθ4 von 0° resultiert
in einem erhöhten
Drehmoment bis zu einer Grenze, an der der Blow Down Pulse vorüber ist. Wie
es zuvor erwähnt
worden ist, kann schwerlich der gesamte Blow Down Pulse verwendet
werden, da dann der Ladungsdruck auf den Kompressor zu hoch sein
würde.
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Das
Drehmoment in der Motorausführungsform,
die in 5a gezeigt ist, kann somit sowohl durch
Phasenretardierung als auch Phasenavancierung der Nockenwelle 517 relativ
zu der Nockenwelle 518 reguliert werden. Ein Retardieren
von null Verschiebung verringert die Treibstoff-Luft-Masse in dem
Zylinder, während
ein Avancieren den Ladungsdruck erhöht. Der Einlassdruck pi ist in 5d als eine
Funktion der Phasenverschiebung Δθ5 veranschaulicht, aus welcher es evident
ist, dass der Einlassdruck bei 1 Atmosphäre für jede Phasenretardierung im
wesentlichen konstant ist, was auf der linken Seite in der Figur
veranschaulicht ist. Eine Phasenavancierung von 0°, wie sie
auf der rechten Seite in der Figur veranschaulicht ist, erhöht den Ladungsdruck
und somit das Drehmoment.
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Um
das Drehmoment durch eine Phasenverschiebung von einer Nockenwelle
relativ zu der Kurbelwelle zu steuern, wird geeigneter Weise eine Steuereinheit
der Art verwendet, die in heutigen Einspritzmotoren die Treibstoffeinspritzung
und die Zündung
als eine Funktion von Signalen steuert, die in die Steuereinheit
eingespeist werden und die verschiedene Motor- und Fahrzeugdaten
darstellen. 6 zeigt schematisch eine Steuereinheit 28,
die einen Steuerungscomputer umfasst, in den Signale von einem Sensor 529,
der eine Gaspedalstellung ermittelt, und einem Sensor (nicht gezeigt),
der die Motordrehzahl ermittelt, eingespeist werden. Mit Hilfe von
diesen und möglicher
Weise zusätzlichen
Daten berechnet die Steuereinheit das Drehmoment, das von dem Fahrer
angefordert wird, und sendet ein Signal an die Phasenänderungseinrichtung 523,
um die Phase der Nockenwelle 517 relativ zu der Kurbelwelle
so zu ändern,
dass der Motor das angeforderte Drehmoment oder ein korrigiertes
Drehmoment als eine Funktion z. B. eines Anti-Spin- und Anti-Blockier-Systems
erzeugt.
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Anstatt
eine Phasenänderungseinrichtung 523 auf
der nicht-variablen Nockenwelle 518 zu positionieren und über den
Ketten- oder Gurtantrieb 525, wie es in 1b gezeigt
ist, die Phase zu verschieben, kann eine zuvor bekannte Phasenänderungseinrichtung
verwendet werden, die die Nockenwelle 517 relativ zu ihrem
eigenen Nockenantrieb 524 in der Phase verschiebt. Eine
solche Phasenänderungseinrichtung
ist in 7 gezeigt. Die Nockenwelle 517 ist in
diesem Fall an einem Ende mit geraden Nuten 530 versehen.
Ein Zahnrad 531 hat innere Nuten, die mit den Nuten der
Nockenwelle im Eingriff stehen, was bedeutet, dass das Zahnrad 531 abnehmbar
aber nicht-drehbar an der Nockenwelle 517 befestigt ist.
Das Zahnrad 531 ist mit einem Bolzen 532 in einem
hydraulischen Zylinder 533 in einem Stück ausgebildet und weist äußere helische
Zähne 534 auf,
die mit entsprechenden inneren helischen Zähnen 535 auf dem Nockenantrieb 524 im
Eingriff stehen, welcher in der gezeigten Ausführungsform ein Kettenzahnrad
ist. In Reaktion auf das Signal von der Steuereinheit 528,
wird der Bolzen 532 mit Hilfe einer hydraulischen Schaltung
(nicht gezeigt) in eine axiale Position bewegt, welche die Phasenverschiebung
zwischen der Nockenwelle 517 und dem Nockenantrieb 524 bereitstellt,
die für
das angeforderte Drehmoment erforderlich ist.
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Die
Erfindung ist oben mit Bezug auf vier verschiedene Ausführungsformen
beschrieben worden, in denen die Drehphasenverschiebung von lediglich einer
der Nockenwellen relativ zu der Kurbelwelle variiert wird. Es ist
jedoch ebenso im Bereich der Erfindung denkbar, beide Nockenwellen
in der Phase zu verschieben, um das Drehmoment zu steuern. Es ist z.
B., anstatt eine Nockenwelle um einen bestimmten Winkel in einer
Richtung in der Phase zu verschieben, möglich, beide Nockenwellen in
entgegengesetzten Richtungen um die Hälfte des Winkels in der Phase
zu verschieben, um die selbe Gesamtöffnungszeit wie in dem ersten
Fall zu erhalten. Durch eine Phasenverschiebung beider Nockenwellen
relativ zu der Kurbelwelle kann das Drehmoment durch eine Kombination
der Technik, die in Verbindung mit 4 beschrieben
ist, mit der Technik, die in Verbindung mit 5 beschrieben
ist, gesteuert werden.