-
TECHNISCHES
GEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen zweidimensionalen Detektor
für ionisierende
Strahlungen sowie ein Herstellungsverfahren eines solchen Detektors.
-
Die
Erfindung ist zum Beispiel anwendbar zur Detektion von Röntgenphotonen,
Gammaphotonen, Protonen, Neutronen und Muyonen.
-
Die
Erfindung betrifft insbesondere folgende Gebiete:
- – Detonationsversuche,
- – zerstörungsfreie
Schnelluntersuchung,
- – Patientenpositionierung
in der Radiotherapie,
- – Hochenergienphysik,
- – Neutronographie,
Protonographie, Radiographie, Gammagraphie,
- – Radioskopie-Chirurgie,
und
- – Flughafensicherheit.
-
STAND DER
TECHNIK
-
Man
kennt schon zweidimensionale Detektoren für ionisierende Strahlungen,
die gebildet werden durch Platten aus einem Schwermetall wie etwa
Blei oder – allgemeiner – aus einem
Material, das fähig ist,
mit einer einfallenden ionisierenden Strahlung zu interagieren.
-
Insbesondere
beschreibt
US 5 117
114 A einen Strahlungsdetektor. In einem Beispiel umfasst der
Detektor eine Folge von planen und parallelen Detektionsmatrizen.
Jede Matrize umfasst eine Gruppe von Detektionszellen aus amorphem
Silicium, ausgestattet mit Ansteuerungselektroden, und eine angrenzende
Schicht aus einem metallischen Konvertierungsmaterial wie Pb oder
U. Dies ermöglicht,
die Initialenergie und die -position eines Röntgen- oder Gammaphotons zu
bestimmen, das in der ersten metallischen Konversionsschicht eintrifft, senkrecht
zu dieser Schicht.
-
US 4 210 805 A beschreibt
einen Strahlungsdetektor. In einem Beispiel sind acht Halbleiterelemente
30 matrixförmig angeordnet.
Zwei entgegengesetzte Seiten jedes Elements sind mit leitfähigen Schichten überzogen,
und die beiden anderen Seiten sind mit isolierenden Schichten überzogen,
die sie von benachbarten Elementen trennen.
-
Es
ist beispielsweise bekannt, für
die Detektion von Röntgen-
oder Gammaphotonen ein Metall zu verwenden, dessen Ordnungszahl
Z höher
oder gleich 73 ist, und für
die Detektion von Neutronen ein Material, dessen Ordnungszahl Z
generell niedriger als 14 oder höher
als 90 ist. Andere Materialien wie etwa Gadolinium (Z = 64) sind
ebenfalls für
die Neutronendetektion verwendbar.
-
Die
Platten werden durch chemischen oder elektrochemischen Angriff durchlöchert und
gegenseitig isoliert, wenn dies notwendig ist (wenn die Dicke der
Platten einige Hundert μm
oder mehr beträgt).
-
Die
Löcher
werden mit einem ionisierbaren Gas gefüllt.
-
Ein
eintreffendes hochenergetisches Röntgen- oder Gammaphoton erzeugt
dann durch Compton-Effekt oder Paarbildungseffekt wenigstens ein Photoelektron
in einer der Platten des Detektors.
-
Dieses
eintreffende Röntgen-
oder Gammaphoton verleiht diesem Elektron eine schnelle Bewegung
mit einer kinetischen Energie in der Größenordnung von derjenigen des
eintreffenden Photons; dieses schnelle Elektron ionisiert dann einige
Moleküle des
in einem der Löcher
enthaltenen Gases, in das das Elektron gelangt und das dieses letztere
im Allgemeinen durchquert.
-
Die
langsamen Sekundärelektronen,
die aus diesen Molekülen
aufgrund der Ionisierung dieser letzteren herausgerissen werden,
werden längs
dieser Löcher
geleitet und mit Hilfe eines elektrischen Polarisationsfeldes ("bias"), auch elektrisches
Driftfeld ("drift") genannt, eingesammelt
und dann zum Beispiel in einer Ionisationskammer oder in einer Proportionallawinenkammer
detektiert.
-
Solche
zweidimensionale Detektoren werden zum Beispiel in den Dokumenten
[1], 2], [3], [4] und [5] beschrieben, die am Ende der vorliegenden Beschreibung
erwähnt
werden.
-
Die
Wahl einer Detektionsstruktur mit Löchern kommt daher, dass eine
solche Struktur dafür bekannt
ist, eine gute räumliche
Auflösung
zu liefern und leistungsstark zu sein, vorausgesetzt die Löcher sind
perfekt ausgebildet und ausreichend breit bzw. groß.
-
Ein
chemischer Angriff ("chemical
etching") wird benutzt,
um diese Löcher
auszubilden: er wird dem Wasserstrahlschneiden bevorzugt, wo der Strahl
beim Beginn der Bohrung eines Lochs einen Frontalstoß verursacht.
-
Der
Frontalstoß blättert das
Material, in dem man die Löcher
ausbilden möchte,
ab und zersplittert es, so dass es unverwendbar wird.
-
Aber
das chemische Ätzen
ist eine langsame und teure Technik.
-
Zudem
ist die Sekundärelektronen-Sammelleistung
und infolgedessen die Leistungsfähigkeit dieser
durchlöcherten
Detektoren aufgrund der Anwendung dieser Technik begrenzt: nur 10
bis 30 % der bei jeder Ionisierung des Gases erzeugten Sekundärelektronen
werden eingesammelt.
-
Ein
chemischer Angriff ermöglicht
nämlich nicht,
Löcher
zu erhalten, deren Innenwände
ausreichend zylindrisch sind, denn er erzeugt Einschnürungen in
den Löchern,
was die Linien des elektrischen Feldes deformiert und den Nutzdurchmesser
dieser Löcher
reduziert, was zu einer begrenzten Gesamtleistung der durchlöcherten
Detektoren führt.
-
DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, diese Nachteile der hohen
Kosten und der begrenzten Leistung zu beseitigen.
-
Genaugenommen
hat die vorliegende Erfindung einen zweidimensionalen Detektor für eine einfallende,
durch erste Partikel gebildete ionisierende Strahlung zum Gegenstand,
wobei dieser Detektor einen Stapel von Folien aus einem ersten Material umfasst,
das fähig
ist, durch Interaktion mit der einfallenden ionisierenden Strahlung
zweite Partikel zu emittieren, wobei dieser Detektor dadurch gekennzeichnet
ist, dass er außerdem
umfasst:
- – Schichten
aus einem halbleitenden Material, die sich abwechseln mit den Folien
aus dem ersten Material und die durch die zweiten Partikel ionisierbar
sind, wobei jede der Schichten einer der Folien zugeordnet ist und
der Stapel entgegengesetzte Seiten aufweist, von denen jede jeweils Ränder der
Folien und der Schichten umfasst, wobei die erste Seite diejenige
ist, welche die einfallende ionisierende Strahlung empfängt, und
die Länge
jeder Folie, gemessen von der ersten bis zur zweiten Seite, wenigstens
gleich einem Zehntel des mittleren freien Wegs der ersten Partikel
in dem ersten Material ist,
- – Gruppen
paralleler und elektrisch leitender Bahnen, die sich von der ersten
zur zweiten Seite erstrecken, parallel zu den Schichten, wobei jede Gruppe
einer der Schichten zugeordnet ist und mit dieser Kontakt hat, und
die Bahnen dazu dienen, Ladungsträger einzusammeln, die in den Schichten
durch Interaktion von diesen mit den zweiten Partikeln und eventuell
mit den ersten Partikeln erzeugt werden und die bezüglich Intensität und Position
für die
ersten Partikel repräsentativ
sind, und
- – Einrichtungen
zur Erzeugung eines elektrischen Felds, fähig das Einsammeln der Ladungsträger durch
die Bahnen zu bewirken.
-
Der
Detektor der Erfindung kann sehr viel kostengünstiger hergestellt werden
als die weiter oben erwähnten
durchlöcherten
Detektoren.
-
Zudem
kann man davon ausgehen, dass Sammelleistung und räumliche
Auflösung
des erfindungsgemäßen Detektors
sehr viel besser sind als bei den durchlöcherten Detektoren.
-
Nach
einer besonderen Realisierungsart des erfindungsgemäßen Detektors
ist das erste Material elektrisch leitend, sind die Bahnen von den
Folien elektrisch isoliert und umfassen die Einrichtungen zur Erzeugung
des elektrischen Feldes Einrichtungen zum Anlegen einer elektrischen
Spannung zwischen den Bahnen und den Folien, wobei diese Spannung fähig ist,
das Einsammeln der Ladungsträger
durch die Bahnen zu bewirken.
-
Vorzugsweise
ist jede Gruppe von Bahnen in der Schicht enthalten, der sie zugeordnet
ist.
-
In
diesem Fall, gemäß einer
anderen besonderen Realisierungsart, ist das erste Material elektrisch
leitend und die Einrichtungen zur Erzeugung des elektrischen Felds
umfassen Einrichtungen zum Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen
den Bahnen und den Folien, wobei diese Spannung fähig ist,
das Einsammeln der Ladungsträger
durch die Bahnen zu bewirken.
-
Nach
einer weiteren besonderen Realisierungsart sind die Folien elektrisch
isolierend, ist eine elektrisch leitende Schicht eingefügt zwischen
jeweils einer Schicht aus halbleitendem Material und der ihr zugeordneten
Folie, und die Einrichtungen zur Erzeugung des elektrischen Felds
umfassen Einrichtungen zum Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen
den Bahnen und elektrisch leitenden Schichten, wobei diese Spannung
fähig ist,
das Einsammeln der Ladungsträger
durch die Bahnen zu bewirken.
-
Das
halbleitende Material kann vom kristallinen, keramischen, glasigen,
amorphen oder polymeren Typ sein.
-
Es
kann ausgewählt
werden aus der Gruppe, die Dünnschichtdiamant,
CdTe, ZnTe, CdZnTe, AsGa insbesondere des Typs AsGaAlxP1-x (0<x<1), InP, InSb, SiC,
kristallines Silicium, amorphes Silicium, die organischen Kristalle
wie zum Beispiel Anthrazen, Naphtalen und PPV, amorphes Selen und
Chalkogenglas As2S3 umfasst.
-
Der
erfindungsgemäße Detektor
kann außerdem
eine elektronische Lesevorrichtung der durch die Bahnen gelieferten
elektrischen Signale umfassen, wenn diese die Ladungsträger einsammeln.
-
Nach
einer bevorzugten Realisierungsart der Erfindung ist ein Ende jeder
Bahn umgebogen, um sich auf einem Rand der entsprechenden Schicht
aus halbleitendem Material zu erstrecken, wobei sich dieser Rand
auf der zweiten Seite des Stapels befindet, und die Vorrichtung
elektrisch leitfähige
Kontaktelemente umfasst, die jeweils mit den umgebogenen Enden der
Bahnen Kontakt haben.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Detektors.
-
Nach
diesem Verfahren bildet man auf jeder Folie eine Schicht aus halbleitendem
Material aus, wobei diese Schicht die ihr zugeordnete Gruppe von Bahnen
enthält,
und man fügt
die mit Schichten aus halbleitendem Material und Bahnen versehenen
Folien zusammen, um den Stapel herzustellen, in dem sich diese Halbleitermaterialschichten
mit den Folien abwechseln.
-
Nach
einer besonderen Anwendungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens bildet man auf
jeder Folie eine erste Schicht aus Halbleitermaterial aus, deren
Dicke kleiner ist als die der genannten Schicht aus Halbleitermaterial,
bildet man die Gruppe aus Bahnen auf dieser ersten Schicht aus und
bildet auf der ersten Schicht eine zweite Schicht aus Halbleitermaterial
aus, die diese Bahnen überdeckt,
wobei die Gesamtdicke der ersten und zweiten Schicht gleich der
Dicke der genannten Halbleitermaterialschicht ist.
-
Man
kann auch auf zwei entgegengesetzten Seiten von zwei aufeinanderfolgenden
Folien jeweils eine Teilschicht aus Halbleitermaterial abscheiden, dann
auf einer der Teilschichten die Gruppe von Bahnen ausbilden und
die derart überzogenen
Folien zusammenfügen,
um den Stapel herzustellen, in dem sich die Schichten mit den Folien
abwechseln.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die
vorliegende Erfindung wird besser verständlich durch die Lektüre der nachfolgenden,
nur der Erläuterung
dienenden und keinesfalls einschränkenden Beschreibung von Realisierungsbeispielen,
bezogen auf die beigefügten
Zeichnungen:
-
1,
die eine schematische perspektivische Ansicht einer besonderen Realisierungsart
des erfindungsgemäßen Detektors
ist;
-
2,
die eine schematische Querschnittansicht des Detektors der 1 gemäß deren
Ebene P ist;
-
3,
die eine schematische Querschnittansicht eines anderen erfindungsgemäßen Detektors ist,
und
-
4,
die eine schematische perspektivische Teilansicht eines weiteren
erfindungsgemäßen Detektors
ist.
-
DETIILLIERTE DARSTELLUNG
BESONDERER REALISIERUNGSARTEN
-
Die 1 ist
eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Detektors
für ionisierende
Strahlung, und die 2 zeigt einen Querschnitt dieses
Detektors gemäß einer
Ebene P der 1.
-
In
dem dargestellten Beispiel besteht die ionisierende Strahlung aus
Röntgenphotonen
mit einer Energie von zum Beispiel 5 MeV.
-
Die
Detektoren der 1 und 2 umfassen
einen Stapel 2 von Folien 4 aus einem elektrisch leitenden
Material, das fähig
ist, durch Interaktion mit den Röntgenphotonen
der einfallenden ionisierenden Strahlung Elektronen zu emittieren.
-
Dieser
Detektor umfasst auch Schichten 6 aus einem Halbleitermaterial,
die sich mit den Folien 4 abwechseln und durch die Photoelektronen
ionisiert werden können,
die durch das Halbleitermaterial emittiert werden, wenn dieses mit
den Röntgenphotonen
interagiert, und eventuell – obgleich
in einem geringeren Ausmaß – direkt
durch die primären
Röntgenphotonen.
-
Jede
der Schichten 6 ist mit einer der Folien 4 verbunden.
-
Der
Stapel aus den Folien 4 und den Schichten 6 hat
eine erste Seite 8 und eine zweite Seite 10, die
entgegengesetzt sind.
-
Jede
der Seiten u und 10 enthält Ränder 12 der Folien 4 und
Ränder 14 der
Schichten 6, die sich mit den Rändern 12 der Folien 4 abwechseln.
-
Der
Detektor der 1 und 2 ist so
ausgerichtet, dass die zu detektierende ionisierende Strahlung auf
der Seite 8 einfällt.
-
Die
Länge jeder
Folie 4 – von
der Seite 8 bis zur Seite 10 – ist wenigstens gleich einem
Zehntel des freien mittleren Wegs der Röntgenphotonen in dem leitenden
Material, aus dem die Folien 4 gemacht sind.
-
Wie
man in den 1 und 2 sieht,
interagiert ein eintreffendes Röntgenphoton,
dessen Bahn mit 16 bezeichnet ist, mit dem leitfähigen Material
einer Folie 4, um durch Compton-Effekt, photoelektrischen
Effekt oder Paarbildungseffekt ein Elektron mit großer kinetischer
Energie zu erzeugen, dessen Bahn in der 2 mit 18 symbolisiert
wird.
-
Ebenfalls
in der 2 symbolisiert ein Pfeil 20 die Bahn
des Photons, das aus der Interaktion des Röntgenphotons mit dem leitfähigen Material
der Folie 4 resultiert und eine niedrigere Energie als
dieses letztere aufweist.
-
Der
Detektor der 1 und 2 umfasst auch
Gruppen von parallelen und elektrisch leitfähigen Bahnen 22, die
sich von der Seite 8 bis zur Seite 10 erstrecken,
parallel zu den Schichten 6.
-
Jede
Gruppe der Bahnen 22 ist mit einer der Schichten 6 verbunden
und hat Kontakt mit dieser.
-
Die
Bahnen 22 sind dazu bestimmt, die Ladungsträger einzusammeln,
die in den Schichten 6 erzeugt werden, durch deren Interaktion
mit den Elektronen, die aus der Interaktion der eintreffenden Röntgenphotonen
mit dem leitfähigen
Material stammen, aus dem die Folien 4 gemacht sind.
-
Diese
Ladungsträger
sind bezüglich
Intensität
und Position repräsentativ
für die
einfallenden Röntgenphotonen.
-
In
der 2 sieht man einen Ladungsträger, dessen Bahn mit 24 bezeichnet
ist und der aus der Interaktion des Elektrons mit der Bahn 18 mit
einer Schicht 6 resultiert, wobei dieser Ladungsträger mit der
Bahn 24 eingesammelt wird von einer dieser Schicht 6 zugeordneten
Leiterbahn 22.
-
Der
Detektor umfasst auch Einrichtungen 26 (1)
zur Erzeugung eines elektrischen Feldes, fähig das Einsammeln der Ladungsträger durch
die Bahnen 22 zu bewirken.
-
Nur
zur Erläuterung
und keinesfalls einschränkend:
der Detektor der 1 und 2 ist so angeordnet,
dass die Folien 4 und die Schichten 6 horizontal
oder, im Gegenteil, vertikal sind, jedoch sind andere Ausrichtungen
vorstellbar, je nach der für den
Detektor vorgesehenen Anwendung.
-
Vorzugsweise
sind die Folien 4 und die Schichten 6 im Wesentlichen
parallel zu der Richtung der zu detektierenden ionisierenden Strahlung.
-
In
dem in den 1 und 2 dargestellten Beispiel
ist jede Gruppe von leitfähigen
Bahnen 22 in der Schicht 6 enthalten, die dieser
Gruppe zugeordnet ist.
-
Somit
muss man für
diese Bahnen keine elektrisch isolierenden Träger verwenden (zum Beispiel
aus plastischem oder keramischem Material), die platzraubend sind,
die räumliche
Auflösung
des Detektors reduzieren und außerdem
zur eigentlichen Detektion keinen Beitrag leisten.
-
In
dem Fall der 1 und 2 sind die
Einrichtungen 26 zur Erzeugung des elektrischen Feldes Einrichtungen
zum Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen den Bahnen 22 und
der Folie 4, wobei diese Spannung fähig ist, das Einsammeln der
Ladungsträger
durch die Bahnen 22 zu bewirken.
-
Präzisiert
sei, dass die Schnittebene P (2) die Leiterbahnen
einer selben (in der 1 horizontalen) Reihe von Bahnen
durchquert. Die Bahnen dieser Reihe gehören jeweils zu den Schichten 6 bzw.
zu Schichten 6.
-
Bei
einer nicht dargestellten besonderen Realisierungsart ist das Material
der Folien 4 noch elektrisch leitfähig, aber die Bahnen 22 sind
nicht mehr in den Schichten 6 des Halbleitermaterials enthalten: jede
Gruppe von Bahnen befindet sich in der Grenzschicht (zwischen) der
entsprechenden Halbleitermaterialschicht und der Folie aus leitfähigem Material,
die einer benachbarten Schicht aus Halbleitermaterial zugeordnet
ist.
-
In
diesem Fall sieht man ein elektrisch isolierendes Material vor,
um die Bahnen 22 der Folien 4 aus elektrisch leitfähigem Material
elektrisch zu isolieren, aber man kann wieder dieselben Einrichtungen
zur Erzeugung eines elektrischen Feldes verwenden wie vorhergehend.
-
Der
Detektor der 2 und 3 umfasst eine
elektronische Vorrichtung 30 zum Lesen der durch die Bahnen 22 gelieferten
elektrischen Signale, wenn diese die Ladungsträger einsammeln.
-
Man
sieht in der 2, dass nur ein Ende 32 jeder
Bahn 22 umgebogen ist, um sich auf einem Rand 14 der
entsprechenden Schicht 6 zu erstrecken, wobei dieser Rand
sich auf der Seite 10 des Stapels der Folien 4 und
der Schichten 6 befindet.
-
Die
elektronische Lesevorrichtung 30 umfasst elektrisch leitfähige Kontaktelemente 34 die
jeweils mit den umgebogenen Enden der Bahnen 22 Kontakt
haben durch Lotkugeln 36, zum Beispiel Indiumkugeln, oder
elektrisch leitfähige
Drähte,
oder sogar dadurch, dass die umgebogenen Enden der Bahnen mit den
Kontaktelementen der Lesevorrichtung durch geeignete Mittel verbunden
werden, zum Beispiel durch Pressung oder einen elektrisch leitenden
Klebstoff.
-
Selbstverständlich sind
die Kontaktelemente 34 mit der gleichen Teilung angeordnet
wie die umgebogenen Enden 32 der Bahnen 22.
-
Man
kann ein undotiertes Halbleitermaterial verwenden, oder zum Beispiel
ein N-dotiertes
Halbleitermaterial, wobei dann die Elektronen die Majoritätsträger sind,
oder ein P-dotiertes
Halbleitermaterial, wobei dann die Löcher die Majoritätsträger sind.
-
Um
die Ladungsträger
einzusammeln, kann man an die leitfähigen Folien 4 ein
negatives Potential legen und die leitfähigen Kontaktelemente 34 (und
folglich die Bahnen 22) an Masse, oder die Folien an Masse
legen und an die Kontaktelemente 34 (und folglich die Bahnen 22)
ein positives Potential.
-
In
beiden Fällen
werden die in den Schichten 6 aus Halbleitermaterial erzeugten
Löcher
durch die Folien 4 aus leitfähigem Material angezogen, während die
in diesen Schichten 6 erzeugten Elektronen durch die Bahnen 22 angezogen
und eingesammelt werden, die folglich die durch die Vorrichtung 30 gelesenen
Signale liefern.
-
Umgekehrt
kann man an die Folien 4 ein positives Potential legen
und die Kontaktelemente 34 an Masse, oder die Folien 4 an
Masse legen und an die Kontaktelemente 34 ein negatives
Potential. In beiden Fällen
werden die Elektronen durch die Folien und die Löcher durch die Bahnen angezogen
und dann durch diese letzteren eingesammelt, die wieder die elektrischen
Signale liefern, die durch die Vorrichtung 30 gelesen werden.
-
In
jedem Fall konvertieren die Bahnen 22 in digitaler oder
elektrischer Form das analoge Bild, das durch die Röntgenstrahlen,
die man detektiert, transportiert wird.
-
In
dem in der 2 dargestellten Beispiel werden
alle Bahnen 22 durch elektrische Kontaktelemente 34 an
Masse gelegt, und man bringt alle Folien 4 dank einer Spannungsquelle 38 auf
ein negatives Potential.
-
In
diesem Fall sammeln die Bahnen 22 Elektronen ein.
-
Um
alle Folien aus elektrisch leitfähigem
Material auf ein negatives Potential (zum Beispiel gleich –500 V)
zu bringen, benutzt man eine elektrisch isolierende Platte 40,
auf deren einen Seite elektrisch leitfähige parallele Bahnen 42 ausgebildet
sind, deren Teilung derjenigen der Folien 4 entspricht.
-
Alle
diese Bahnen 42 sind mit einer ebenfalls auf dieser Seite
der Platte 40 ausgebildeten Bahn 44 verbunden,
die ihrerseits mit der negativen Spannungsquelle 38 verbunden
ist.
-
Man
bringt dann die Seite der Platte 40, die die Bahnen 42 trägt, auf
einer Seite des Stapels 2 an, auf der ebenfalls die Ränder der
Folien 4 vorhanden sind, wobei diese Seite sich aber von
den Seiten 8 und 10 insofern unterscheidet, dass
die Bahnen 42 jeweils in Kontakt mit den Rändern der
Folien 4 kommen, was ermöglicht, alle diese Folien 4 auf
das gewünschte
negative Potential zu bringen.
-
Die
Platte 40 ist zum Beispiel aus Keramik oder aus Polymer
und die Bahnen 42 und 44 aus Gold.
-
Vorzugsweise,
aus Gründen
der Platzersparnis und der Lesegeschwindigkeit, ist die elektronische
Lesevorrichtung 30 von der Art derer, die in den CCD-Sensoren
verwendet werden.
-
Bei
einem Detektor von bescheidener Größe kann man die Bahnen 22 des
Stapels 2 direkt mit den Pixeln eines CCD-Sensors ohne Überzug ("coating") verbinden.
-
Im
Falle eines größeren Detektors
kann man eine zwischen den Bahnen 22 des Stapels 2 und
der Lesevorrichtung, zum Beispiel des CCD-Typs, eine Zwischenverbindungsmatrix
vorsehen.
-
Die
leitfähigen
Kontaktelemente 34 befinden sich dann auf einer der Seiten
dieser Matrix, um jeweils mit den umgebogenen Enden 32 der
Bahnen 22 verbunden zu werden, und diese Kontaktelemente
sind durch elektrische Verbindungen, die diese Matrix durchqueren,
mit den Pixeln einer Lesevorrichtung zum Beispiel des CCD-Typs verbunden.
-
Die
Dicke eines erfindungskonformen Detektors, wie zum Beispiel der
Detektor der 1, die von der Seite 8 bis
zur Seite 10 gemessen wird, kann von derselben Größenordnung
wie ein durchlöcherter Detektor
von der Art derjenigen sein, die weiter oben beschrieben worden
sind, wobei diese Dicke angepasst wird in Abhängigkeit von dem angestrebten Bremsvermögen.
-
Es
sei angemerkt, dass das Material der Folien 4 chemisch
inert oder ein schlechter elektrischer Leiter sein kann (unten wird
ein Fall beschrieben, wo es isoliert), im Gegensatz zu dem elektrochemisch bearbeitbaren
Material, das man für
die durchlöcherten
Detektoren verwenden muss.
-
Die
Dicken der Folien 4 aus leitfähigem (oder, wie man weiter
unten sehen wird, isolierendem) Material und der Schichten 6 aus
halbleitendem Material sind festgelegt, um die räumliche Auflösung des
Detektors und die Konvertierungsleistung (Konvertierung und Sammlung
von Ladungen) zu optimieren. Vorzugsweise strebt man die kleinstmöglichen Dicken
an, typisch in der Größenordnung
von 100 μm bis
einige Hundert μm.
-
Zum
Beispiel kann man Folien 4 aus leitfähigem Material verwenden, deren
Dicke ungefähr
200 μm beträgt, und
Schichten 6 aus halbleitendem Material, deren Dicke ungefähr 200 μm beträgt.
-
Es
sei angemerkt, dass bei den durchlöcherten Detektoren nach dem
Stand der Technik die Dicke der Metallfolien, senkrecht zu der Richtung
der einfallenden Strahlung gemessen, so festgelegt ist (ca. 200 μm), dass
diese Folien chemisch geätzt
werden können.
-
Bei
der vorliegenden Erfindung gibt es diese Beschränkung nicht und die Dicke der
Folien 4 aus leitendem oder isolierendem Material und der Schichten 6 aus
halbleitendem Material wird nur Bedingungen der vorgesehenen Anwendung
bestimmt.
-
Es
sei ebenfalls angemerkt, dass die Struktur eines erfindungsgemäßen Detektors
ermöglicht,
mit einer dementsprechenden Materialdicke in der Richtung der zu
detektierenden Strahlung die Leistung spektakulär zu erhöhen (um ca. 50 %) und eine räumliche
Auflösung
von ungefähr
100 μm zu
erzielen, indem man für
die Bahnen 22 eine passende Teilung wählt.
-
In
der zu den Folien 4 senkrechten Richtung wird die räumliche
Auflösung
nämlich
durch die Teilung zwischen den Folien 4 und zwischen den
Bahnen bestimmt (die die Größenordnung
50 bis 200 μm haben
kann).
-
Für die Röntgenstrahlendetektion
verwendet man vorzugsweise ein Schwermetall wie zum Beispiel Wolfram
oder Blei.
-
Nur
zur Erläuterung
und keinesfalls einschränkend:
wenn man Röntgenphotonen
detektieren will, deren Energie 5 MeV beträgt, benutzt man einen Detektor
von 2 cm Dicke (gemessen von der Seite 8 bis zur Seite 10 des
Detektors der 1), Schichten 6 aus
CdTe oder aus Diamant mit 100 μm Dicke
und Folien 4 aus Wolfram mit 400 μm Dicke, wobei die Bahnen 22 eine
Teilung von 0,5 mm aufweisen. Diese Dimensionen können reduziert
werden, wenn dies notwendig ist, wobei eine Teilung von 100 μm realisierbar
ist.
-
Es
folgt ein Beispiel eines Herstellungsverfahrens des Detektors der 1 und 2.
-
Die
Folien 4 aus leitendem Material können durch ein beliebiges Verfahren
hergestellt werden.
-
Ihre
Oberflächen
müssen
ausreichend leitfähig
und unoxidiert sein.
-
Diese
Oberfläche
kann falls nötig
mit einem Metall wie zum Beispiel Gold überzogen werden, das besser
an die Herstellung eines ohmschen Kontakts mit dem halbleitenden
Material angepasst ist.
-
Um
auf bzw. in den Schichten 6 aus halbleitendem Material
die Bahnen 22 auszubilden, die aus Gold oder einem besser
an den verwendeten Halbleiter angepassten Metall sein können, kann
man folgendermaßen
vorgehen:
- – man
scheidet auf einer der Seiten von einer der leitfähigen Folien 4 eine
erste Dicke (zum Beispiel 50 μm)
aus halbleitendem Material ab, zum Beispiel mittels CVD, Epitaxie,
Foliengießen
(Tape casting), Flüssigphasenabscheidung
oder Sol-Gel-Abscheidung,
- – man
realisiert auf dem so abgeschiedenen Material durch Aufdampfung
mittels einer Maske oder durch ein Photolithographieverfahren Bahnen 22 aus
Gold mit einer Breite von zum Beispiel 5 μm, und
- – man
scheidet auf der ersten Dicke eine zweite Dicke aus halbleitendem
Material ab, um die Bahnen 22 abzudecken und die gewünschte Gesamtdicke
des Halbleitermaterials zu erhalten (zum Beispiel 100 μm).
-
So
verfährt
man bei jeder leitfähigen
Folie 4.
-
Als
Variante kann man auf zwei entgegengesetzten Seiten von zwei aufeinanderfolgenden
Folien eine Halbschicht des halbleitenden Materials abscheiden und
dass auf einer der Halbschichten die Gruppe von Bahnen ausbilden.
-
Die
derartig überzogenen
leitfähige
Folien 4 werden so gestapelt, dass man abwechselnd leitende
Folien 4 und halbleitende Schichten 6 erhält, die durch
einen leichten Druck so zusammengehalten werden, dass sie miteinander
Kontakt haben, zum Beispiel durch eine mechanische Einrichtung oder durch
einen elektrisch leitfähigen
Klebstoff.
-
Der
erfindungsgemäße Detektor,
der in der Figur als perspektivische Schnittansicht dargestellt ist,
unterscheidet sich von dem der 1 durch
die Tatsache, dass die Folien 4 elektrisch isolierend sind und
zum Beispiel im Falle der 3 aus Kunststoff sind,
um zum Beispiel Neutronen zu detektieren, und durch die Tatsache,
dass man zwischen jede Folie aus isolierendem Material 4 und
die entsprechende Schicht aus halbleitendem Material eine dünne elektrisch
leitende Schicht 46 (Dicke ungefähr 5 bis 10 μm) zum Beispiel
aus Gold oder aus Kupfer einfügt, wie
dargestellt in der 3.
-
In
diesem Fall kann man wieder das auf die Bahnen 22 bezogene
gewünschte
Potential an alle elektrisch leitenden Schichten 46 legen, über elektrisch
leitfähige
Bahnen von der Art der Bahnen 42, ausgebildet auf der isolierenden
Platte 40 (1).
-
Die 4 ist
eine schematische und partielle perspektivische Ansicht einer Realisierungsvariante des
Detektors der 1.
-
Bei
dem Detektor der 4 ist jede Schicht 6 eine
Lage aus nebeneinanderliegenden Fasern 6a aus Halbleitermaterial,
wobei jede Faser längs
ihrer Achse einen Metalldraht enthält, der die Bahn 22 bildet.
-
Die
diese Bahnen 22 enthaltenden Fasern 6a können durch
Extrudieren bzw. Pressen oder Ziehen hergestellt werden.
-
Die
in der vorliegenden Beschreibung genannten Dokumente sind die folgenden:
- [1] V. Perez-Mendez, S.I. Parker, IEEE Trans. Nucl. Sci. NS-21
(1974) 45
- [2] S.N. Kaplan, L. Kaufman, V. Perez-Mendez, K. Valentine,
Nuclear Instruments and Methods 106 (1973) 397
- [3] A.P. Jeavons, G. Charpak, R.J. Stubbs, NIM 124 (1975) 491-503
- [4] Jean-Louis Gerstenmayer, Damien Lebrun und Claude Hennion, "Multistep parallel
plate avalanche chamber as a 2D imager for MeV pulsed radiography", Proc. SPIE, Band
2859, S. 107 bis 114, Kolloquium vom 7. bis 8. August (1996), Denver,
Colorado, U.S.A.
- [5] J.L. Gerstenmayer, "High
DQE perforrnance X- and Gamma-ray fast imagers: emergent concepts", 1998 Symposium
on Radiation Detection and Measurement, Ann Arbor, Michigan, 11.
bis 14. Mai 1998, Proceedings in Nuclear and Methods in Physics
Research A.