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Stand der Technik
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Fachgebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft isolierte Polypeptide mit Galactoseoxidase-Aktivität und isolierte
Nukleinsäuresequenzen,
die die Polypeptide codieren. Die Erfindung betrifft auch Nukleinsäurekonstrukte,
Vektoren und Wirtszellen, die die Nukleinsäuresequenzen umfassen, sowie
Verfahren zur Herstellung und Verwendung der Polypeptide.
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Beschreibung des Technikstandes
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Galactoseoxidase
(EC 1.1.3.9) katalysiert die Oxidation von D-Galactose zu D-Galactohexodialdose und
Wasserstoffperoxid in Gegenwart von molekularem Sauerstoff.
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Galactoseoxidasen
wurden bisher isoliert aus Polyporus circinatus (Amarai et al.,
1966, Methods in Enzymology 9: 87-92; Avigad et al., 1962, Journal
of Biological Chemistry 237: 2736-2743; Kosman et al., 1974, Archives
of Biochemistry and Biophysics 165: 456-467), Dactylium dendroides
(Tressel und Kosman, 1982, Methods in Enzymology 89: 163-171; Kellener
et al., 1988, Archives of Biochemistry and Biophysics 262: 349-354);
Gibberella fujikuroi (Asaka und Terada, 1982, Agricultural and Biological
Chemistry 46: 333-340), Fusarium graminearum (Dias und Kemmelmeir,
1987, Rev. Microbiol., 18: 276-278).
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Gene,
die Galactoseoxidase codieren, wurden aus Stigmatella aurantiaca
(Silakowski et al., 1998, Journal of Bacteriology 180: 1241-1247)
und Dactylium dendroides (McPherson et al., 1992, Journal of Biological
Chemistry 267: 8146-8152) isoliert.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
von verbesserten Polypeptiden mit Galactoseoxidase-Aktivität und von
Nukleinsäure,
die die Polypeptide codiert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft isolierte Polypeptide mit Galactoseoxidase-Aktivität, die aus
der Gruppe ausgewählt
sind, bestehend aus:
- (a) einem Polypeptid mit
einer Aminosäuresequenz,
die mindestens 85% Identität
mit den Aminosäuren
21 bis 679 der SEQ ID NR. 2 aufweist; und
- (b) einem Polypeptid, das durch eine Nukleinsäure codiert
ist, die unter mittel-hohen Stringenzbedingungen mit (i) den Nukleotiden
61 bis 2037 der SEQ ID NR. 1, (ii) der in den Nukleotiden 61 bis
2037 der SEQ ID NR. 1 enthaltenen cDNA-Sequenz, (iii) einer Subsequenz
von (i) oder (ii) von mindestens 100 Nukleotiden oder (iv) einem
komplementären
Strang zu (i), (ii) oder (iii) hybridisiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch isolierte Nukleinsäuresequenzen,
die die Polypeptide codieren, und Nukleinsäurekonstrukte, Vektoren und
Wirtszellen, die die Nukleinsäuresequenzen
einschließen,
sowie Verfahren zur Herstellung und Verwendung der Polypeptide.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 zeigt die genomische DNA-Sequenz und
abgeleitete Aminosäuresequenz
einer Fusarium-venenatum-Galactoseoxidase (SEQ ID NRN. 1 bzw. 2).
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2 zeigt
eine Restriktionskarte von pSheB1.
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3 zeigt
eine Restriktionskarte von pEJG43.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Polypeptide mit Galactoseoxidase-Aktivität
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Der
Begriff "Galactoseoxidase-Aktivität" ist hier als eine
D-Galactose:Sauerstoff-Oxidoreduktase-Aktivität definiert,
die die Oxidation von D-Galactose in Gegenwart von molekularem Sauerstoff
zu D-Galactohexodialdose und Wasserstoffperoxid katalysiert. Neben
D-Galactose umfassen andere natürliche
Substrate Dihydroxyaceton, Glycerin, Raffinose, Methyl-alpha-D-galactopyranose
und Methyl-beta-D-galactopyranose, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung wird die Galactoseoxidase-Aktivität nach der
von Baron et al., 1994, Journal of Biological Chemistry 269, 25095-25105)
beschriebenen Verfahrensweise bestimmt, wobei die Galactoseoxidase-Aktivität durch
Kopplung der Wasserstoffperoxid-Erzeugung aus D(+)-Galactose und
O2 durch Galactoseoxidase mit der Oxidation
von 2,2'-Azino-bis(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonsäure) (ABTS)
in Gegenwart von Meerrettichperoxidase gemessen wurde. Eine Einheit von
Galactoseoxidase-Aktivität
ist als 1,0 μmol
Wasserstoffperoxid, der pro Minute bei 24°C, pH 7, produziert wird, definiert.
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Bei
einer ersten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung isolierte Polypeptide mit einer
Aminosäuresequenz,
die einen Identitätsgrad
mit den Aminosäuren
21 bis 679 der SEQ ID NR. 2 (d. h. das reife Polypeptid) von mindestens
etwa 80%, noch stärker
bevorzugt von mindestens etwa 90%, am stärksten bevorzugt von mindestens
etwa 95% und sogar besonders bevorzugt von mindestens etwa 97% aufweist,
die Galactoseoxidase-Aktivität
aufweisen (im Folgenden "homologe
Polypeptide"). Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
besitzen die homologen Polypeptide eine Aminosäuresequenz, die sich um 5 Aminosäuren, vorzugsweise
um 4 Aminosäuren,
stärker
bevorzugt um 3 Aminosäuren,
sogar noch stärker
bevorzugt um 2 Aminosäuren
und am stärksten
bevorzugt um eine Aminosäuresequenz
von den Aminosäuren
21 bis 679 der SEQ ID NR. 2 unterscheidet. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung wird der Identitätsgrad
zischen zwei Aminosäuren
unter Verwendung der Software GeneAssistTM (Perkin-Elmer
Applied Biosystems, Inc., Foster City, CA) mit einem modifizierten
Smith-Waterman-Algorithmus unter Verwendung der BLOSUM-62-Matrix mit einem
Schwellenwert von 70 bestimmt.
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Vorzugsweise
umfasst das erfindungsgemäße Polypeptid
die Aminosäuresequenz
SEQ ID NR. 2. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Polypeptid
die Aminosäuren
21 bis 679 der SEQ ID NR. 2. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform
besteht das erfindungsgemäße Polypeptid
aus der Aminosäuresequenz
SEQ ID NR. 2. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform besteht das Polypeptid
aus den Aminosäuren
21 bis 679 der SEQ ID NR. 2.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung isolierte Polypeptide mit Galactoseoxidase-Aktivität, die von
Nukleinsäuresequenzen
codiert werden, die unter mittel-hohen Stringenzbedingungen, noch
stärker
bevorzugt hohen Stringenzbedingungen und am stärksten bevorzugt unter sehr
hohen Stringenzbedingungen mit einer Nukleinsäuresonde hybridisieren, die
unter den gleichen Bedingungen mit (i) den Nukleotiden 61 bis 2037
der SEQ ID NR. 1, (ii) der in den Nukleotiden 61 bis 2037 der SEQ
ID NR. 1 enthaltenen cDNA-Sequenz,
(iii) einer Subsequenz von (i) oder (ii), oder (iv) einem komplementären Strang
zu (i), (ii) oder (iii) hybridisiert (J. Sambrook, E. F. Fritsch
und T. Maniatus, 1989, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2.
Ausg., Cold Spring Harbor, New York). Die Subsequenz der SEQ ID
NR. 1 kann mindestens 100 Nukleotide oder vorzugsweise mindestens
200 Nukleotide betragen. Ferner kann die Subsequenz ein Polypeptidfragment
codieren, das Galactoseoxidase-Aktivität aufweist. Die Polypeptide
können
auch allelische Varianten oder Fragmente der Polypeptide sein, die
Galactosidase-Aktivität
besitzen.
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Die
Nukleinsäuresequenz
der SEQ ID NR. 1 oder eine Subsequenz davon, sowie die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NR. 2 oder ein Fragment davon können zur Konstruktion einer
Nukleinsäuresonde
zur Identifizierung und Klonierung von DNA, die Polypeptide mit
Galactoseoxidase-Aktivität
codiert, aus Stämmen
verschiedener Gattungen oder Arten nach aus der Technik hinreichend
bekannten Verfahren verwendet werden. Insbesondere können solche
Sonden zur Hybridisierung mit der genomischen DNA oder der cDNA
der Gattung oder Art von Interesse und für anschließende Southern-Blot-Standardverfahren
verwendet werden, um das entsprechende Gen darin zu identifizieren
und zu isolieren. Solche Sonden können wesentlich kürzer sein als
die gesamte Sequenz, sollten allerdings mindestens 15, vorzugsweise
mindestens 25 und stärker
bevorzugt mindestens 35 Nukleotide lang sein. Längere Sonden können ebenfalls
verwendet werden. Sowohl DNA- als auch RNA-Sonden können verwendet
werden. Die Sonden sind typischerweise zum Nachweis des entsprechenden
Gens markiert (beispielsweise mit 32P, 3H, 35S, Biotin oder
Avidin). Solche Sonden sind in der vorliegenden Erfindung mit eingeschlossen.
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Somit
kann eine genomische DNA- oder cDNA-Bibliothek, die aus solchen
anderen Organismen hergestellt wurde, auf DNA gescreent werden,
die mit den vorstehend beschriebenen Sonden hybridisiert und die ein
Polypeptid mit Galactoseoxidase-Aktivität codiert. Genomische DNA oder
andere DNA aus solchen anderen Organismen kann durch Agarose- oder
Polyacrylamidgelelektrophorese oder durch andere Trenntechniken
abgetrennt werden. DNA aus den Bibliotheken oder die abgetrennte
DNA kann auf Nitrocellulose oder auf ein anderes geeignetes Trägermaterial übergeführt und
darauf immobilisiert werden. Um einen Klon oder DNA zu identifizieren,
die zu der SEQ ID NR. 1 oder zu einer Subsequenz davon homolog ist,
wird das Trägermaterial
bei einem Southern-Blot verwendet. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung bedeutet Hybridisierung, dass die Nukleinsäuresequenz
mit einer markierten Nukleinsäuresonde
entsprechend der in der SEQ ID NR. 1 gezeigten Nukleinsäuresequenz,
ihrem komplementären
Strang oder mit einer Subsequenz davon unter sehr niedrigen bis
sehr hohen Stringenzbedingungen hybridisiert. Moleküle, mit
denen die Nukleinsäuresonde unter
diesen Bedingungen hybridisiert, werden unter Verwendung eines Röntgenfilms
nachgewiesen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Nukleinsäuresonde
eine Nukleinsäuresequenz,
die das Polypeptid der SEQ ID NR. 2 codiert, oder eine Subsequenz
davon. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die Nukleinsäuresonde
die SEQ ID NR. 1. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die Nukleinsäuresonde
die das reife Polypeptid codierende Region mit der SEQ ID NR. 1.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die Nukleinsäuresonde
die Nukleinsäuresequenz,
die in dem Plasmid pEJG45 enthalten ist, welches in Escherichia
coli NRRL B-300076 enthalten ist, wobei die Nukleinsäuresequenz
ein Polypeptid mit Galactoseoxidase-Aktivität codiert. Bei einer anderen
bevorzugten Ausführungsform ist
die Nukleinsäuresonde
die das reife Polypeptid codierende Region, die in dem Plasmid pEJG45
enthalten ist, das in Escherichia coli NRRL B-30076 enthalten ist.
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Für lange
Sonden von mindestens 100 Nukleotiden Länge sind sehr niedrige bis
sehr hohe Stringenzbedingungen definiert als Vorhybridisierung und
Hybridisierung bei 42°C
in 5 × SSPE,
0,3% SDS, 200 μg/ml gescherter
und denaturierter Lachssperma-DNA und entweder 25% Formamid für sehr niedrige
und niedrige Stringenzen, 35% Formamid für mittlere und mittel-hohe
Stringenzen oder 50% Formamid für
hohe und sehr hohe Stringenzen nach Southern-Blot-Standardverfahren.
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Für lange
Sonden von mindestens 100 Nukleotiden Länge wird das Trägermaterial
am Ende dreimal jeweils 15 min unter Verwendung von 2 × SSC, 0,2%
SDS, vorzugsweise bei mindestens 45°C (sehr niedrige Stringenz),
stärker
bevorzugt bei mindestens 50°C
(niedrige Stringenz), stärker
bevorzugt bei mindestens 55°C
(mittlere Stringenz), stärker
bevorzugt bei mindestens 60°C
(mittel-hohe Stringenz), noch stärker
bevorzugt bei mindestens 65°C
(hohe Stringenz) und besonders bevorzugt bei 70°C (sehr hohe Stringenz) gewaschen.
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Für kurze
Sonden, die etwa 15 bis etwa 70 Nukleotide lang sind, sind die Stringenzbedingungen
definiert als Vorhybridisierung, Hybridisierung und Waschen nach Hybridisierung
bei 5°C
bis 10°C
unterhalb der berechneten Tm unter Verwendung
der Berechnung gemäß Bolton
und McCarthy (1962, Proceedings of the National Academy of Sciences
USA 48: 1390) in 0,9 M NaCl, 0,09 M Tri-HCl, pH 7,6, 6 mM EDTA,
0,5% NP-40, 1 × Denhardt's Lösung, 1
mM Natriumpyrophosphat, 1 mM einbasiges Natriumphosphat, 0,1 mM
ATP und 0,2 mg Hefe-RNA pro ml nach Southern-Blot-Standardverfahren.
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Für kurze
Sonden, die etwa 15 bis etwa 70 Nukleotide lang sind, wird das Trägermaterial
einmal in 6 × SCC
plus 0,1% SDS 15 min und jeweils zweimal 15 min unter Verwendung
von 6 × SSC
bei 5°C
bis 10°C unterhalb
der berechneten Tm gewaschen.
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Bei
einer dritten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Varianten des Polypeptids mit
einer Aminosäuresequenz
der SEQ ID NR. 2, umfassend eine Substitution, Deletion und/oder
Insertion von einer oder mehreren Aminosäuren.
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Die
Aminosäuresequenzen
der varianten Polypeptide können
sich von der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NR. 2 oder von dem reifen Polypeptid davon durch eine
Insertion oder Deletion von einem oder mehreren Aminosäureresten
und/oder der Substitution von einem oder mehreren Aminosäureresten
durch verschiedene Aminosäurereste
unterscheiden. Vorzugsweise sind die Aminosäureänderungen von geringfügiger Natur,
d. h. konservative Aminosäuresubstitutionen,
die das Falten und/oder die Aktivität des Proteins nicht wesentlich
beeinflussen; kleine Deletionen, typischerweise von einer bis etwa
30 Aminosäuren;
kleine Amino- oder Carboxyl-terminale Extensionen, wie ein Amino-terminaler Methioninrest,
ein kleines Linkerpeptid bis zu etwa 20 bis 25 Resten; oder eine
kleine Extension, die die Reinigung durch Änderung der Nettoladung oder einer
anderen Funktion, wie ein Polyhistidinbereich, ein antigenes Epitop
oder eine Bindungsdomäne,
erleichtert.
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Beispiele
für konservative
Substitutionen liegen innerhalb der Gruppe basischer Aminosäuren (Arginin,
Lysin und Histidin), saurer Aminosäuren (Glutaminsäure und
Asparaginsäure),
polarer Aminosäuren
(Glutamin und Asparagin), hydrophober Aminosäuren (Leucin, Isoleucin und
Valin), aromatischer Aminosäuren (Phenylalanin,
Tryptophan und Thyrosin) und kleiner Aminosäuren (Glycin, Alanin, Serin,
Threonin und Methionin). Aminosäuresubstitutionen,
die im Allgemeinen die spezifische Aktivität nicht ändern, sind aus der Technik
bekannt und beispielsweise von H. Neurath und R.L. Hill, 1979 in:
The Proteins, Academic Press, New York beschrieben. Die besonders
häufig
vorkommenden Austausche sind Ala/Ser, Val/Ile, Asp/Glu, Thr/Ser,
Ala/Gly, Ala/Thr, Ser/Asn, Ala/Val, Ser/Gly, Tyr/Phe, Ala/Pro, Lys/Arg,
Asp/Asn, Leu/Ile, Leu/Val, Ala/Glu und Asp/Gly sowie diese umgekehrt.
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Bei
einer vierten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung isolierte Polypeptide mit immunchemischer
Identität
oder teilweise immunchemischer Identität mit dem Polypeptid mit der
Aminosäuresequenz
der SEQ ID NR. 2 oder dem reifen Polypeptid davon. Die immunchemischen
Eigenschaften werden durch immunologische Kreuzreaktionsidentitätstests
durch das hinreichend bekannte Ouchterlony-Doppelimmundiffusionsverfahren bestimmt.
Insbesondere werden ein Antiserum, das polyklonale Antikörper enthält, die gegenüber Epitopen
des Polypeptids mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NR. 2 oder des reifen Polypeptids davon immunreaktiv
sind oder daran binden, durch Immunisierung von Kaninchen (oder
von anderen Nagetieren) nach der von Harboe und Ingild in N.H. Axelsen,
J. Krøll
und B. Weeks, Hrsg., A Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis,
Blackwell Scientific Publications, 1973, Kapitel 23, oder Johnstone
und Thorpe, Immunochemistry in Practice, Blackwell Scientific Publications,
1982 (insbesondere Seiten 27-31) beschriebenen Verfahrensweise hergestellt.
Ein Polypeptid mit immunchemischer Identität ist ein Polypeptid, das mit
dem Antiserum auf identische Weise, wie totale Fusion von Präzipitaten,
identische Präzipitatmorphologie
und/oder identische elektrophoretische Mobilität, unter Verwendung einer speziellen
immunchemischen Technik reagiert. Eine weitere Erklärung der
immunchemischen Identität
wird von Axelsen, Bock und Krøll
in N.H. Axelsen, J. Krøll
und B. Weeks, Hrsg., A Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis,
Blackwell Scientific Publications, 1973, Kapitel 10, beschrieben.
Ein Polypeptid mit einer partiellen immunchemischen Identität ist ein
Polypeptid, das mit dem Antiserum auf teilweise identische Weise,
wie partielle Fusion von Präzipitaten,
teilweise identische Präzipitatmorphologie
und/oder teilweise identische elektrophoretische Mobilität, unter
Verwendung einer spezifischen immunchemischen Technik reagiert.
Eine weitere Erklärung
der partiellen immunchemischen Identität wird von Bock und Axelsen
in N.H. Axelsen, J. Krøll
und B. Weeks, Hrsg., A Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis,
Blackwell Scientific Publications, 1973, Kapitel 11, beschrieben.
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Der
Antikörper
kann auch ein monoklonaler Antikörper
sein. Monoklonale Antikörper
können
z. B. nach dem Verfahren von E. Harlow und D. Lane, Hrsg., 1988,
Antibodies, A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Press, Cold
Spring Harbor, New York hergestellt werden und verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
besitzen mindestens 20%, vorzugsweise mindestens 40%, stärker bevorzugt
mindestens 60%, noch stärker
bevorzugt mindestens 80%, sogar noch stärker bevorzugt mindestens 90%
und besonders bevorzugt mindestens 100% der Galactoseoxidase-Aktivität des reifen
Polypeptids der SEQ ID NR. 2.
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Ein
erfindungsgemäßes Polypeptid.
kann aus Mikroorganismen einer beliebigen Gattung erhalten werden.
Für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung soll der Begriff "erhalten aus", wie hier verwendet,
in Verwendung mit einer gegebenen Quelle, bedeuten, dass das von
der Nukleinsäuresequenz
codierte Polypeptid durch die Quelle oder durch eine Zelle produziert
wird, in die die Nukleinsäuresequeuz
aus der Quelle inseriert wurde. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Polypeptid extrazellulär
sezerniert.
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Ein
erfindungsgemäßes Polypeptid
kann ein Pilzpolypeptid und stärker
bevorzugt ein Hefepolypeptid, wie Candida-, Kluyveromyces-, Pichia-,
Saccharomyces-, Schizosaccharomyces- oder ein Yarrowia-Polypeptid;
oder stärker
bevorzugt ein filamentöses
Pilzpolypeptid, wie ein Acremonium-, Aspergillus-, Aureobasidium-,
Cryptococcus-, Filibasidium-, Fusarium-, Humicola-, Magnaporthe-,
Mucor-, Myceliophthora-, Neocallimastix-, Neurospora-, Paecilomyces-,
Penicillium-, Piromyces-, Schizophyllum-, Talaromyces-, Thermoascus-, Thielavia-,
Tolypocladium- oder Trichoderma-Polypeptid, sein.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Polypeptid ein Saccharomyces carlsbergensis-, Saccharomyces
cerevisiae-, Saccharomyces diastaticus-, Saccharomyces douglasii-,
Saccharomyces kluyveri-, Saccharomyces norbensis- oder Saccharomyces
oviformis-Polypeptid.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das Polypeptid ein Aspergillus aculeatus-, Aspergillus awamori-,
Aspergillus foetidus-, Aspergillus japonicus-, Aspergillus nidulans-,
Aspergillus niger-, Aspergillus oryzae-, Fusarium bactridioides-,
Fusarium cerealis-, Fusarium crookwellense-, Fusarium culmorum-, Fusarium
graminearum-, Fusarium graminum-, Fusarium heterosporum-, Fusarium
negundi-, Fusarium oxysporum-, Fusarium reticulatum-, Fusarium roseum-,
Fusarium sambucinum-, Fusarium sarcochroum-, Fusarium sporotrichioides-,
Fusarium sulphureum-, Fusarium torulosum-, Fusariumtrichothecioides-,
Fusarium venenatum-, Humicola insolens-, Humicola lanuginosa-, Mucor
miehei-, Myceliophthora thermophila-, Neurospora crassa-, Penicillium
purpurogenum-, Trichoderma harzianum-, Trichoderma koningii-, Trichoderma
longibrachiatum-, Trichoderma reesei- oder Trichoderma viride-Polypeptid.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das Polypeptid ein Fusarium bactridioides-, Fusarium cerealis-,
Fusarium crookwellense-, Fusarium culmorum-, Fusarium graminearum-,
Fusarium graminum-, Fusarium heterosporum-, Fusarium negundi-, Fusarium
oxysporum-, Fusarium reticulatum-, Fusarium roseum-, Fusarium sambucinum-,
Fusarium sarcochroum-, Fusarium sporotrichioides-, Fusarium sulphureum-,
Fusarium torulosum-, Fusarium trichothecioides- oder Fusarium venenatum-Polypeptid.
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Bei
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Fusarium venenatum-Zelle Fusarium venenatum A3/5, die als
Fusarium graminearum ATCC 20334 ursprünglich hinterlegt und neuerdings
von Yoder und Christianson, 1998 (Fungal Genetics and Biology 23:
62-80 und O'Donnell
et al., 1998, Fungal Genetics and Biology 23: 57-67) als Fusarium
venenatum reklassifiziert wurde, sowie taxonomische Äquivalente
von Fusarium venenatum, ohne Rücksicht
auf den Arten-Namen, unter dem sie derzeit bekannt sind. Bei einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Fusarium venenatum-Zelle eine morphologische Mutante von
Fusarium venenatum A3/5 oder Fusarium venenatum ATCC 20334, wie
in WO 97/26330 offenbart.
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Es
ist selbstverständlich,
dass die Erfindung für
die zuvor erwähnten
Arten sowohl die perfekten als auch imperfekten Zustände und
weitere taxonomische Äquivalente,
z. B. Anamorphe, mit einschließt,
ohne Rücksicht
auf den Arten-Namen, unter dem sie bekannt sind. Die Fachleute erkennen
unschwer die Identität entsprechender Äquivalente.
Beispielsweise sind taxonomische Äquivalente von Fusarium von
D.L. Hawksworth, P.M. Kirk, B.C. Sutton und D.N. Pegler (Hrsg.),
1995, In Ainsworth & Bisby's Dictionary of the
Fungi, 8. Ausg., CAB International, University Press, Cambridge,
England, Seiten 173-174, definiert.
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Stämme dieser
Arten sind der Öffentlichkeit
unschwer in einer Anzahl von Kultursammlungen zugänglich,
wie American Type Culture Collection (ATCC), Deutsche Sammlung von
Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH (DSM), Centraalbureau Voor
Schimmelcultures (CBS) und Agricultural Research Service Patent Culture
Collection, Northern Regional Research Center (NRRL).
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Außerdem können solche
Polypeptide aus anderen Quellen, einschließlich Mikroorganismen, die
aus der Natur isoliert werden (z. B. Boden, Kompost, Wasser etc.),
unter Verwendung der oben erwähnten
Sonden identifiziert und erhalten werden. Techniken zur Isolierung
von Mikroorganismen aus natürlichen
Lebensräumen
sind aus der Technik bekannt. Die Nukleinsäuresequenz kann sodann durch
Screening auf Ähnlichkeiten einer
genomischen oder cDNA-Bibliothek von einem anderen Mikroorganismus
abgeleitet werden. Nachdem eine Nukleinsäuresequenz, die ein Polypeptid
codiert, mit der (den) Sonde(n) nachgewiesen wurde, kann die Sequenz
unter Verwendung von Techniken, die den Fachleuten bekannt sind
(siehe beispielsweise Sambrook et al., 1989, supra), isoliert oder
kloniert werden.
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Wie
hier verwendet, ist ein "isoliertes" Polypeptid ein Polypeptid,
das im Wesentlichen frei ist von anderen Nicht-Galactoseoxidasepolypeptiden,
z. B. mindestens etwa 20% rein, vorzugsweise mindestens etwa 40%
rein, stärker
bevorzugt etwa 60% rein, noch stärker
bevorzugt etwa 80% rein, besonders bevorzugt etwa 90% rein und am
stärksten
bevorzugt sogar etwa 95% rein, wie durch SDS-PAGE bestimmt.
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Die
erfindungsgemäßen, von
Nukleinsäuresequenzen
codierten Polypeptide umfassen auch fusionierte Polypeptide oder
spaltbare Fusionspolypeptide, in die ein anderes Polypeptid am N-
oder am C-Terminus des Polypeptids fusioniert wird, oder ein Fragment
davon. Ein fusioniertes Polypeptid wird durch Fusionieren einer
Nukleinsäuresequenz
(oder eines Teils davon), die ein anderes Polypeptid codiert, mit
einer erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenz
(oder mit einem Teil davon) hergestellt. Techniken zur Herstellung
von Fusionspolypeptiden sind aus der Technik bekannt und umfassen
die Ligation der codierenden Sequenzen, die das Polypeptid codieren,
so dass sie sich im Raster befinden und die Expression des fusionierten
Polypeptids unter der Kontrolle des (der) gleichen Promotor(en)
und des gleichen Terminators steht.
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Nukleinsäuresequenzen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch isolierte Nukleinsäuresequenzen,
die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codieren. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Nukleinsäuresequenz
in der SEQ ID NR. 1 ausgeführt.
Bei einer weiteren, stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Nukleinsäuresequenz
die im Plasmid pEJG45 enthaltene Sequenz, welche in Escherichia
coli NRRL B-30076 enthalten ist. Bei einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
ist die Nukleinsäuresequenz
die das reife Polypeptid codierende Region der SEQ ID NR. 1. Bei
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Nukleinsäuresequenz,
die das reife Polypeptid codierende Region, die in Plasmid pEJG45
enthalten ist, welches in Escherichia coli NRRL B-30076 enthalten
ist. Die vorliegende Erfindung umfasst auch Nukleinsäuresequenzen,
die ein Polypeptid mit der Aminosäuresequenz der SEQ ID NR. 2
oder das reife Polypeptid davon codieren, die sich aufgrund der
Degenerität
des genetischen Codes von der SEQ ID NR. 1 unterscheiden. Die vorliegende
Erfindung betrifft auch Subsequenzen der SEQ ID NR. 1, die Fragmente
der SEQ ID NR. 2 codieren, die Galaktoseoxidase-Aktivität aufweisen.
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Eine
Subsequenz der SEQ ID NR. 1 ist eine Nukleinsäuresequenz, die durch die SEQ
ID NR. 1 mit umfasst ist, mit der Ausnahme, dass ein oder mehrere
Nukleotide vom 5'-
und/oder 3'-Ende deletiert worden sind.
Vorzugsweise enthält
eine Subsequenz mindestens 1680 Nukleotide, stärker bevorzugt mindestens 1800 Nukleotide
und besonders bevorzugt mindestens 1920 Nukleotide.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch mutante Nukleinsäuresequenzen,
die mindestens eine Mutation in der das reife Polypeptid codierenden
Sequenz der SEQ ID NR. 1 umfassen, wobei die mutante Nukleinsäuresequenz
ein Polypeptid codiert, welches aus den Aminosäuren 21 bis 679 der SEQ ID
NR. 2 besteht.
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Die
zur Isolierung und Klonierung einer Nukleinsäuresequenz, die ein Polypeptid
codiert, eingesetzten Techniken sind aus der Technik bekannt und
umfassen die Isolierung aus genomischer DNA, die Präparation aus
cDNA oder eine Kombination davon. Das Klonieren der erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen
aus einer solchen genomischen DNA kann z. B. unter Verwendung der
hinreichend bekannten Polymerasekettenreaktion (PCR) oder durch
Antikörperscreening
von Expressionsbibliotheken zum Nachweis klonierter DNA-Fragmente,
denen Strukturmerkmale gemeinsam sind, durchgeführt werden. Siehe z. B. Innis
et al., 1990, PCR: A Guide to Methods and Application, Academic
Press, New York. Weitere Nukleinsäure-Amplifikationsverfahren,
wie Ligasekettenreaktion (LCR), ligierte aktivierte Transkription
(LAT) und Nukleinsäuresequenz-basierte
Amplifikation (NASBA), können verwendet
werden. Die Nukleinsäuresequenz
kann aus einem Stamm von Fusarium oder einem anderen oder verwandten
Organismus kloniert werden, und somit kann sie beispielsweise eine
allelische oder eine Artenvariante der Polypeptid-codierenden Region
der Nukleinsäuresequenz
sein.
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Der
Begriff "isolierte
Nukleinsäuresequenz", wie hier verwendet,
bezieht sich auf eine Nukleinsäuresequenz,
die im Wesentlichen frei ist von anderen Nukleinsäuresequenzen,
z. B. mindestens etwa 20% rein, vorzugsweise mindestens etwa 40%
rein, stärker
bevorzugt mindestens etwa 60% rein, noch stärker bevorzugt mindestens etwa
80% rein und besonders bevorzugt mindestens etwa 90% rein, wie durch
Agarosegelelektrophorese bestimmt. Beispielsweise kann eine isolierte
Nukleinsäuresequenz
durch Standardklonierungsverfahren erhalten werden, die in der Gentechnik
zur Relokation der Nukleinsäuresequenz
von ihrer natürlichen Lokation
an eine unterschiedliche Stelle, wo sie reproduziert wird, eingesetzt
werden. Die Klonierungsverfahren können Exzision und Isolierung
eines gewünschten
Nukleinsäurefragments,
das die Nukleinsäuresequenz einschließt, die
das Polypeptid codiert, sowie Insertion des Fragments in ein Vektormolekül und Einschleusen des
rekombinanten Vektors in eine Wirtszelle, wo mehrere Kopien oder
Klone der Nukleinsäuresequenz
repliziert werden, umfassen. Die Nukleinsäuresequenz kann genomischen
Ursprungs sein, aus cDNA, RNA stammen, semisynthetischen Ursprungs,
synthetischen Ursprungs sein oder aus beliebigen Kombinationen davon stammen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Nukleinsäuresequenzen, die einen Homologiegrad
zu der das reife Polypeptid codierenden Sequenz der SEQ ID NR. 1
(d. h. Nukleotide 61 bis 2037) von mindestens 65%, vorzugsweise
etwa 70%, vorzugsweise etwa 80%, stärker bevorzugt etwa 90%, noch
stärker
bevorzugt etwa 95% und besonders bevorzugt von etwa 97% Homologie
aufweisen, die ein aktives Polypeptid codieren. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung wird der Homologiegrad zwischen zwei
Nukleinsäuresequenzen
durch das Wilbur-Lipman-Verfahren (Wilbur und Lipman, 1983, Proceedings
of the National Academy of Science USA 80: 726-730) unter Verwendung
der LASERGENETM MEGALIGNTM Software
(DYNASTAR, Inc. Madison, WI) mit einer Identitätstabelle und den folgenden
multiplen Alignment-Parametern bestimmt: gap penalty 10 und gap
length penalty 10. Die paarweisen Alignment-Parameter waren ktuple
= 3, gap penalty = 3 ist und windows = 20.
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Die
Modifikation einer Nukleinsäuresequenz,
die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codiert, kann zur Synthese von Polypeptiden notwendig sein, die
im Wesentlichen dem Polypeptid entsprechen. Der Begriff "im Wesentlichen ähnlich" zu dem Polypeptid
bezieht sich auf nicht-natürlich vorkommende
Formen des Polypeptids. Diese Polypeptide können sich in einer konstruierten
Weise von dem Polypeptid, das aus seiner nativen Quelle isoliert
wurde, unterscheiden, z. B. Varianten, die sich in der spezifischen
Aktivität,
der Wärmestabilität, dem pH-Optimum
oder dergleichen unterscheiden. Die variante Sequenz kann auf der
Grundlage der Nukleinsäuresequenz,
die als der Polypeptid-codierende Teil der SEQ ID NR. 1 präsentiert
wird, z. B. eine Subsequenz davon, und/oder durch Einbringen von
Nukleotid-Substitutionen,
die keine andere Aminosäuresequenz des
Polypeptids, das von der Nukleinsäuresequenz codiert wird, entstehen
lassen, die allerdings der Kodon-Verwendung des Wirtsorganismus,
der zur Produktion des Enzyms beabsichtigt ist, entsprechen, oder durch
Einbringen von Nukleotid-Substitutionen, die eine unterschiedliche
Aminosäuresequenz
entstehen lassen können,
konstruiert werden. Für
eine allgemeine Beschreibung der Nukleotid-Substitution, siehe z.
B. Ford et al., 1991, Protein Expression and Purification 2: 95-107.
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Den
Fachleuten ist klar, dass solche Substitutionen außerhalb
der Regionen, die für
die Funktion des Moleküls
kritisch sind, vorgenommen werden können und dennoch zu einem aktiven
Polypeptid führen.
Aminosäurereste,
die für
die Aktivität
des Polypeptids essentiell sind, das von der erfindungsgemäßen isolierten Nukleinsäuresequenz
codiert wird, und die darum vorzugsweise keiner Substitution unterzogen
werden, können
nach aus den Technik bekannten Verfahren identifiziert werden, wie
ortsgerichtete Mutagenese oder Alanin-Scanning-Mutagenese (siehe z. B. Cunningham
und Wells, 1989, Science 244: 1081-1085). Bei letzterer Technik
werden Mutationen an jedem positiv geladenen Rest im Molekül eingebracht,
und die resultierenden mutanten Moleküle werden auf Galactoseoxidase-Aktivität getestet,
um Aminosäurereste
zu identifizieren, die für
die Aktivität
des Moleküls
kritisch sind. Stellen von Substrat-Enzym-Wechselwirkung können ebenfalls durch
Analyse der dreidimensionalen Struktur, wie durch solche Techniken,
wie kernmagnetische Resonanzanalyse, Kristallographie oder Photoaffinitätsmarkierung
(siehe beispielsweise de Vos et al., 1992, Science 255: 306-312;
Smith et al., 1992; Journal of Molecular Biology 224: 899-904; Wlodaver
et al., 1992, FEBS Letters 309: 59-64), bestimmt werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch isolierte Nukleinsäuresequenzen,
die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codieren, welche unter sehr niedrigen Stringenzbedingungen, vorzugsweise
niedrigen Stringenzbedingungen, stärker bevorzugt mittleren Stringenzbedingungen,
stärker
bevorzugt mittel-hohen Stringenzbedingungen, noch stärker bevorzugt
hohen Stringenzbedingungen und besonders bevorzugt sehr hohen Stringenzbedingungen
mit einer Nukleinsäuresonde
hybridisieren, die unter den gleichen Bedingungen mit der Nukleinsäuresequenz
der SEQ ID NR. 1 oder ihrem komplementären Strang hybridisiert; oder
allele Varianten und Subsequenzen davon (Sambrook, et al., 1989,
supra), wie hier definiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch isolierte Nukleinsäuresequenzen,
die hergestellt werden durch (a) Hybridisierung einer DNA unter
sehr niedrigen, niedrigen, mittleren, mittel-hohen, hohen oder sehr hohen Stringenzbedingungen
mit (i) Nukleotiden 61 bis 2037 der SEQ ID NR. 1, (ii) der cDNA-Sequenz,
die in den Nukleotiden 61 bis 2037 der SEQ ID NR. 1 enthalten ist,
(iii) einer Subsequenz von (i) oder (ii) oder (iv) einem komplementären Strang
von (i), (ii) oder (iii) und (b) Isolieren der Nukleinsäuresequenz.
Die Subsequenz ist vorzugsweise eine Sequenz von mindestens 100
Nukleotiden wie eine Sequenz, die ein Polypeptidfragment codiert,
das Galactoseoxidase-Aktivität
besitzt.
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Verfahren zur Herstellung
von mutanten Nukleinsäuresequenzen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner Verfahren zur Herstellung
einer mutanten Nukleinsäuresequenz,
umfassend das Einführen
mindestens einer Mutation in die das reife Polypeptid codierende
Sequenz der SEQ ID NR. 1, oder in eine Subsequenz davon, wobei die
mutante Nukleinsäuresequenz
ein Polypeptid codiert, das aus Aminosäuren 21 bis 679 der SEQ ID
NR. 2 besteht, oder ein Fragment davon, das Galactoseoxidase-Aktivität besitzt.
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Das
Einführen
einer Mutation in die Nukleinsäuresequenz,
um ein Nukleotid gegen ein anderes Nukleotid auszutauschen, kann
durch ortsgerichtete Mutagenese unter Verwendung von einem der aus
der Technik bekannten Verfahren erreicht werden. Besonders geeignet
ist das Verfahren, das einen superhelikalen, doppelsträngigen DNA-Vektor
in einem Insert von Interesse und zwei synthetische Primer, die
die gewünschte Mutation
enthalten, verwendet. Die Oligonukleotidprimer, die jeweils komplementär zu den
gegenüberliegenden
Strängen
des Vektors sind, dehnen sich während
des Temperatur-Cyclings mittels Pfu-DNA-Polymerase aus. Beim Einführen der
Primer wird ein mutiertes Plasmid, das versetzte Strangbrüche (nicks)
enthält,
erzeugt. Nach dem Temperatur-Cycling wird das Produkt mit DpnI behandelt,
das auf methylierte und hemimethylierte DNA spezifisch ist, um das
parentale DNA-Templat zu verdauen und um Mutations-enthaltende synthetisierte
DNA zu selektionieren. Andere aus der Technik bekannte Verfahren
können
ebenfalls verwendet werden.
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Nukleinsäurekonstrukte
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Nukleinsäurekonstrukte, die eine erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz
umfassen, die mit einer oder mehreren Kontrollsequenzen operabel
verknüpft
ist, die die Expression der codierenden Sequenz in einer geeigneten
Wirtszelle unter Bedingungen steuert, die mit den Kontrollsequenzen
kompatibel sind. Die Expression umfasst selbstverständlich jeden
Schritt, der an der Herstellung des Polypeptids beteiligt ist, einschließlich, jedoch
nicht begrenzt auf, Transkription, posttranskriptionale Modifikation,
Translation, posttranslationale Modifikation und Sekretion.
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"Nukleinsäurekonstrukt" ist hier definiert
als ein Nukleinsäuremolekül, entweder
einzel- oder doppelsträngig,
das aus einem natürlich
vorkommenden Gen isoliert wird, oder das modifiziert wurde, um Segmente von
Nukleinsäure
zu enthalten, die, auf eine Weise, die ansonsten nicht in der Natur
vorkommen würde,
kombiniert und neben einander gestellt wurden. Der Begriff Nukleinsäurekonstrukt
ist synonym mit dem Begriff Expressionskassette, wenn das Nukleinsäurekonstrukt
sämtliche
Kontrollsequenzen enthält,
die zur Expression einer erfindungsgemäßen codierenden Sequenz erforderlich
sind. Der Begriff "codierende
Sequenz" ist hier als
Nukleinsäuresequenz
definiert, die direkt die Aminosäuresequenz
ihres Proteinprodukts festlegt. Die Grenzen der codierenden Sequenz
sind im Allgemeinen durch eine Ribosomen-Bindungsstellen (Prokaryoten)
oder durch das ATG-Startkodon (Eukaryoten), das unmittelbar stromaufwärts von
dem offenen Leseraster am 5'-Ende
der mRNA lokalisiert ist, und durch eine Transkriptions-Terminatorsequenz,
die unmittelbar stromabwärts
des offenen Leserasters am 3'-Ende
der mRNA lokalisiert ist, bestimmt. Eine codierende Sequenz kann DNA,
cDNA und rekombinante Nukleinsäuresequenzen
umfassen, ist jedoch nicht darauf beschränkt.
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Eine
isolierte Nukleinsäuresequenz,
die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codiert, kann auf eine Vielzahl von Wegen manipuliert werden, um
Expression des Polypeptids bereitzustellen. Die Manipulation der
Nukleinsäuresequenz
vor ihrer Insertion in einen Vektor kann wünschenswert oder notwendig
sein, je nach Expressionsvektor. Die Verfahren zur Modifizierung
von Nukleinsäuresequenzen
unter Verwendung von DNA-Rekombinantionsverfahren
sind aus der Technik hinreichend bekannt.
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Der
Begriff "Kontrollsequenzen" ist hier so definiert,
dass sämtliche
Komponenten eingeschlossen sind, die zur Expression eines erfindungsgemäßen Polypeptids
notwendig oder von Vorteil sind. Jede Kontrollsequenz kann nativ
oder fremd für
die Nukleinsäuresequenz,
die das Polypeptid codiert, sein. Solche Kontrollsequenzen umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, eine Leadersequenz, eine Polyadenylierungssequenz, eine Propeptidsequenz
einen Promotor, eine Signalpeptidsequenz und einen Transkriptionsterminator. Minimal
umfassen die Kontrollsequenzen einen Promotor und ein transkriptionales
und translationales Stoppsignal. Die Kontrollsequenzen können mit
Linkern für
den Zweck des Einbringens spezieller Restriktionsschnittstellen
vorgesehen sein, was die Ligation der Kontrollsequenzen mit der
codierenden Region der Nukleinsäuresequenz,
die ein Polypeptid codiert, erleichtert. Der Begriff "operabel verknüpft", ist hier als Konfiguration
definiert, in der eine Kontrollsequenz entsprechend an einer Stelle
relativ zu der codierenden Sequenz der DNA-Sequenz so angeordnet ist, dass die
Kontrollsequenz die Expression eines Polypeptids steuert.
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Die
Kontrollsequenz kann eine geeignete Promotorsequenz, eine Nukleinsäuresequenz,
die von einer Wirtszelle zur Expression der Nukleinsäuresequenz
erkannt wird, sein. Die Promotorsequenz enthält transkriptionale Kontrollsequenzen,
die die Expression des Polypeptids vermitteln. Der Promotor kann
eine beliebige Nukleinsäuresequenz
sein, die transkriptionale Aktivität in der Wirtszelle der Wahl
zeigt, einschließlich
von Mutanten, Rumpf- und Hybridpromotoren, und kann aus Genen erhalten
werden, die extrazelluläre
oder intrazelluläre
Polypeptide, die zu der Wirtszelle entweder homolog oder heterolog
sind, codieren.
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Beispiele
für geeignete
Promotoren zur Steuerung der Transkription der erfindungsgemäßen Nukleinsäurekonstrukte,
insbesondere in einer bakteriellen Wirtszelle, sind die Promotoren,
die erhalten werden aus dem E.-coli-lac-Operon, dem Streptomyces
coelicolor-Agarasegen (dagA), dem Bacillus subtilis-Levansaccharosegen
(sacB), dem Bacillus licheniformis-alpha-Amylasegen (amyL), dem Bacillus stearothermophilus-maltogenen
Amylasegen (amyM), dem Bacillus amyloliquefaciens-alpha-Amylasegen
(amyQ), dem Bacillus licheniformis-Penicillinasegen (penP), den Bacillus
subtilis-zylA- und XylB-Genen und dem prokaryotischen beta-Lactamasegen
(Villa-Kamaroff et al., 1978, Proceedings of the National Academy
of Sciences USA 75: 3727-3731), sowie der tac-Promotor (DeBoer et
al., 1983, Proceedings of the National Academy of Sciences USA 80:
21-25). Weitere Promotoren sind in "Useful proteins from recombinant bacteria" in Scientific American,
1980, 242: 74-94, und in Sambrook et al., 1989, supra, beschrieben.
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Beispiele
für geeignete
Promotoren zur Steuerung der Transkription der erfindungsgemäßen Nukleinsäurekonstrukte
in einer filamentösen
Pilz-Wirtszelle sind Promotoren, die erhalten werden aus den Genen
für Aspergillus
oryzae-TAKA-Amylase, Rhizomucor miehei-Asparaginsäure-Proteinase, Aspergillus
niger-neutrale alpha-Amylase, Aspergillus niger-säurestabile
alpha-Amylase, Aspergillus niger- oder Aspergillus awamori-Glucoamylase
(glaA), Rhizomucor miehei-Lipase, Apergillus oryzae-alkalische Protease,
Aspergillus oryzae-Triosephosphatisomerase,
Aspergillus nidulans-Acetamidase und Fusarium oxysporum-Trypsin-artige Protease
(WO 96/00787), sowie der NA2-tpi-Promotor (ein Hybrid der Promotoren
aus den Genen für
Aspergillus niger-neutrale alpha-Amylase und Aspergillus oryzae-Triosephosphatisomerase)
und mutante, rumpfförmige
und Hybrid-Promotoren davon.
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In
einem Hefewirt werden geeignete Promotoren aus den Genen für Saccharomyces
cerevisiae-Enolase (ENO-1), Saccharomyces cerevisiae-Galactokinase
(GAL1), Saccharomyces cerevisiae-Alkoholdehydrogenaseglyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
(ADH2/GAP) und Saccharomyces cerevisiae-3-Phosphoglyceratkinase
erhalten. Weitere geeignete Promotoren für Hefe-Wirtszellen sind bei
Romanos et al. 1992, Yeast 8: 423-488 beschrieben.
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Die
Kontrollsequenz kann auch eine geeignete Transkriptionsterminatorsequenz,
eine von einer Wirtszelle zur Terminierung der Transkription erkannte
Sequenz sein. Die Terminatorsequenz ist mit dem 3'-Terminus der Nukleinsäuresequenz,
die das Polypeptid codiert, operabel verknüpft. Jeder Terminator, der
in der Wirtszelle der Wahl funktionell ist, kann bei der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
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Bevorzugte
Terminatoren für
filamentöse
Pilz-Wirtszellen werden aus den Genen für Aspergillus oryzae-TAKA-Amylase,
Aspergillus niger-Glucoamylase, Aspergillus nidulans-Anthranilatsynthase,
Aspergillus niger-alpha-Glucosidase und Fusarium oxysporum-Trypsin-artige Protease erhalten.
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Bevorzugte
Terminatoren für
Hefe-Wirtszellen werden aus den Genen für Saccharomyces cerevisiae-Enolase,
Saccharomyces cerevisiae-Cytrochrom C (CYC1) und Saccharomyces cerevisiae-Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
erhalten. Weitere geeignete Terminatoren für Hefe-Wirtszellen werden von Romanos
et al, 1992, supra, beschrieben.
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Die
Kontrollsequenz kann auch eine geeignete Leadersequenz, eine nicht-translatierte
Region einer mRNA, die zur Translation durch die Wirtszelle von
Bedeutung ist, sein. Die Leadersequenz ist mit dem 5'-Terminus der Nukleinsäuresequenz,
die das Polypeptid codiert, operabel verknüpft. Jede Leadersequenz, die
in der Wirtszelle der Wahl funktionell ist, kann bei der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
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Bevorzugte
Leader für
filamentöse
Pilz-Wirtszellen werden aus den Genen für Aspergillus-oryzae-TAKA-Amylase
und Aspergillus-nidulans-Triosephosphatisomerase erhalten.
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Geeignete
Leader für
Hefe-Wirtszellen werden aus den Genen für Saccharomyces cerevisiae-Enolase (ENO-1),
Saccharomyces cerevisiae-3-Phosphoglyceratkinase, Saccharomyces
cerevisiae-Alpha-Faktor und Saccharomyces cerevisiae-Alkoholdehydrogenase/Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
(ADH2/GAP) erhalten.
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Die
Kontrollsequenz kann auch eine Polyadenylierungssequenz, eine mit
dem 3'-Terminus
der Nukleinsäuresequenz
operabel verknüpfte
Sequenz und die, wenn transkribiert, von der Wirtszelle als Signal
zur Addition von Polyadenosinresten an transkribierte mRNA erkannt
wird, sein. Jede Polyadenylierungssequenz, die in der Wirtszelle
der Wahl funktionell ist, kann bei der vorliegenden Erfindung verwendet
werden.
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Bevorzugte
Polyadenylierungssequenzen für
filamentöse
Pilz-Wirtszellen werden aus den Genen für Aspergillus oryzae-TAKA-Amylase,
Aspergillus niger-Glucoamylase, Aspergillus nidulans-Anthranilatsynthase,
Fusarium oxysporum-Trypsin-ähnliche
Protease und Aspergillus niger-Alpha-Glucosidase erhalten.
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Geeignete
Polyadenylierungssequenzen für
Hefe-Wirtszellen werden von Guo und Sherman, 1995, Molecular Cellular
Biology 15: 5983-5990, erhalten.
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Die
Kontrollsequenz kann auch ein Signalpeptid sein, das eine Region
codiert, die eine Aminosäuresequenz
codiert, die mit dem Aminoterminus eines Polypeptids verknüpft ist
und die das codierte Polypeptid auf den sekretorischen Weg der Zelle
lenkt. Das 5'-Ende
der codierenden Sequenz der Nukleinsäuresequenz kann von Natur aus
ein Signalpeptid enthalten, das die Region codiert, die natürlicherweise
im Translationsleseraster mit dem Segment der codierenden Region
verknüpft
ist, die das sezernierte Polypeptid codiert. Alternativ kann das
5'-Ende der codierenden
Sequenz eine Signalpeptid-codierende Region enthalten, die für die codierende
Sequenz fremd ist. Die fremde Signalpeptid-codierende Region kann
erforderlich sein, wo die codierende Sequenz von Natur aus keine
Signalpeptid-codierende
Region enthält.
Alternativ kann die fremde Signalpeptid-codierende Region einfach
die natürliche
Signalpeptid-codierende Region ersetzen, um die Sekretion des Polypeptids
zu verstärken.
Bei der vorliegenden Erfindung kann allerdings jede Signalpeptid-codierende Region,
die das exprimierte Polypeptid auf den sekretorischen Pfad einer
Wirtszelle der Wahl steuert, verwendet werden.
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Wirksame
Signalpeptid-codierende Regionen für bakterielle Wirtszellen sind
die Signalpeptid-codierenden Regionen, die aus den Genen für Bacillus
NCIB 11837-maltogene Amylase, Bacillus stearothermophilus-alpha-Amylase,
Bacillus licheniformis-Subtilisin, Bacillus licheniformis-beta-Lactamase,
Bacillus stearothermophilus-neutrale Proteasen (nprT, nprS, nprM)
und Bacillus-subtilis-prsA erhalten werden. Weitere Signalpeptide
werden von Simonen und Palva, 1993, Microbiological Reviews 57:
109-137, beschrieben.
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Wirksame
Signalpeptid-codierende Regionen für filamentöse Pilz-Wirtszellen sind die
Signalpeptid-codierenden Regionen, die aus den Genen für Aspergillus
oryzae-TAKA-Amylase,
Aspergillus niger-neutrale Amylase, Aspergillus niger-Glucoamylase,
Rhizomucor miehei-Asparaginsäureproteinase,
Humicola insolens-Zellulase und Humicola lanuginosa-Lipase erhalten werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Signalpeptid-codierende Region die Nukleotide 1 bis 60 der
SEQ ID NR. 1, die die Aminosäuren
1 bis 20 der SEQ ID NR. 2 codieren.
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Geeignete
Signalpeptide für
Hefe-Wirtszellen werden aus den Genen für den Saccharomyces cerevisiae-Alpha-Faktor
und die Saccharomyces cerevisiae-Invertase erhalten. Weitere geeignete
Signalpeptid-codierende Regionen werden von Romanos et al., 1992,
supra, beschrieben.
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Die
Kontrollsequenz kann auch eine Propeptid-codierende Region sein,
die eine Aminosäuresequenz codiert,
die am Aminoterminus eines Polypeptids positioniert ist. Das resultierende
Polypeptid ist als Proenzym und Propolypeptid (oder als ein Zymogen
in einigen Fällen)
bekannt. Ein Propolypeptid ist im Allgemeinen inaktiv und kann durch
katalytische oder autokatalytische Abspaltung des Propeptids von
dem Propolypeptid in ein reifes aktives Polypeptid umgewandelt werden.
Die Propeptid-codierende Region kann aus den Genen für Bacillus
subtilis-alkalische Protease (aprE), Bacillus subtilis-neutrale
Protease (nprT), Saccharomyces cerevisiae-Alpha-Faktor, Rhizomucor
miehei-Asparaginsäure-Proteinase
und Myceliophthora thermophila-Laccase (WO 95/33836) erhalten werden.
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Wo
sowohl Signalpeptid- als auch Propeptid-Regionen am Aminoterminus
eines Polypeptids vorhanden sind, ist die Propeptid-Region zu dem
Aminoterminus eines Polypeptids am Nächsten positioniert, und die Signalpeptid-Region
ist am Nächsten
zu dem Aminoterminus der Propeptid-Region positioniert.
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Es
kann auch wünschenswert
sein, regulatorische Sequenzen hinzuzufügen, durch die sich die Expression
des Polypeptids relativ zu dem Wachstum der Wirtszelle regulieren
lässt.
Beispiele für
regulatorische Systeme sind diejenigen, die die Expression des auf
die Reaktion eines chemischen oder physikalischen Stimulans ein-
oder auszuschaltenden Gens herbeiführen, einschließlich der
Gegenwart einer regulatorischen Verbindung. Regulatorische Systeme
in prokaryotischen Systemen umfassen die lac-, tac- und trp-Operatorsysteme.
In Hefe kann das ADH2-System oder das GAL1-System verwendet werden.
In filamentösen
Pilzen können
der TAKA-alpha-Amylase-Promotor, der Aspergillus niger-Glucoamylase-Promotor und der
Aspergillus oryzae-Glucoamylase-Promotor als regulatorische Sequenzen
verwendet werden. Weitere Beispiele für regulatorische Sequenzen
sind diejenigen, die die Gen-Amplifikation ermöglichen. In eukaryotischen
Systemen umfassen diese das Dihydrofolatreduktasegen, das in Gegenwart
von Methotrexat amplifiziert wird, und die Metallothioneingene,
die mit Schwermetallen amplifiziert werden. In diesen Fällen wäre die Nukleinsäuresequenz,
die das Polypeptid codiert, mit der regulatorischen Sequenz operabel
verknüpft.
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Expressionsvektoren
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch rekombinante Expressionsvektoren,
die eine erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz,
einen Promotor und transkriptionale und translationale Stoppsignale
umfassen. Die verschiedenen Nukleinsäure- und Kontrollsequenzen,
die vorstehend beschrieben sind, können miteinander verknüpft werden,
um einen rekombinanten Expressionsvektor herzustellen, der eine
oder mehrere zweckmäßige Restriktionsschnittstellen
einschließen
kann, um die Insertion oder Substitution der Nukleinsäuresequenz, die
das Polypeptid codiert, an solchen Stellen zu ermöglichen.
Alternativ kann die erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz durch Insertion
der Nukleinsäuresequenz
oder eines Nukleinsäurekonstrukts,
das die Sequenz einschließt,
in einen entsprechenden Vektor zur Expression exprimiert werden.
Durch Erzeugung des Expressionsvektors wird die codierende Sequenz
in dem Vektor so angeordnet, dass die codierende Sequenz mit den entsprechenden
Kontrollsequenzen für
die Expression operabel verknüpft
ist.
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Der
rekombinante Expressionsvektor kann jeder Vektor (z. B. ein Plasmid
oder Virus) sein, der zweckmäßigerweise
DNA-Rekombinationsverfahren unterzogen werden und die Expression
der Nukleinsäuresequenz
herbeiführen
kann. Die Wahl des Vektors hängt
typischerweise von der Kompatibilität des Vektors mit der Wirtszelle
ab, in die der Vektor eingeführt
werden soll. Die Vektoren können
lineare oder geschlossene zirkuläre
Plasmide sein.
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Der
Vektor kann ein autonom replizierender Vektor sein, d. h. ein Vektor,
der als extrachromosomale Einheit existiert, dessen Replikation
von der chromosomalen Replikation unabhängig ist, z. B. ein Plasmid,
ein extrachromosomales Element, ein Minichromosom oder ein künstliches
Chromosom. Der Vektor kann ein beliebiges Mittel zur Sicherstellung
der Selbstreplikation enthalten. Alternativ kann der Vektor ein
Vektor sein, der beim Einführen
in die Wirtszelle in das Genom integriert und zusammen mit dem (den)
Chromosom(en), in die er integriert wurde, repliziert wird. Außerdem kann
ein einzelner Vektor oder ein einzelnes Plasmid oder zwei oder mehrere
Vektoren oder Plasmide, die zusammen die Gesamt-DNA, die in das
Genom der Wirtszelle einzuführen
ist, enthalten, oder ein Transposon verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Vektoren
enthalten vorzugsweise einen oder mehrere selektierbare Marker, die
die leichte Selektion transformierter Zellen erlauben. Ein selektierbarer
Marker ist ein Gen, dessen Produkt Biozid- oder Virus-Resistenz,
Resistenz gegenüber
Schwermetallen, Prototrophie gegenüber Auxotrophen und dergleichen
bereitstellt. Beispiele für
bakterielle selektierbare Marker sind die dal-Gene aus Bacillus
subtilis oder Bacillus licheniformis oder Marker, die Antibiotikum-Resistenz
verleihen, wie Ampicillin-, Kanamycin-, Chloramphenicol- oder Tetracyclin-Resistenz.
Geeignete Marker für
Hefe-Wirtszellen sind ADE2, HIS3, LEU2, LYS2, MET3, TRP1 und URA3.
Selektierbare Marker zur Verwendung in einer filamentösen Pilz-Wirtszelle
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, amdS (Acetamidase),
argB (Ornithincarbamoyltransferase), bar (Phosphinothricinacetyltransferase),
hygB (Hygromycinphosphatransferase), niaD (Nitratreduktase), pyrG (Orotidin-5'-phosphatdecarboxylase), sC (Sulfatadenyltransferase),
trpC (Anthranilatsynthase) sowie Äquivalente davon. Bevorzugt
zur Verwendung in einer Aspergillus-Zelle sind die amdS- und pyrG-Gene
von Aspergillus nidulans oder Aspergillus oryzae und das bar-Gen
von Streptomyces hygroscopicus.
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Die
erfindungsgemäßen Vektoren
enthalten vorzugsweise ein Element (Elemente), die die stabile Integration
des Vektors in das Genom der Wirtszelle oder die autonome Replikation
des Vektors in der Zelle unabhängig
von dem Genom ermöglichen.
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Zur
Integration in das Wirtszellengenom kann der Vektor auf die Nukleinsäuresequenz,
die das Polypeptid codiert, oder jedes andere Element des Vektors
zur stabilen Integration des Vektors in das Genom durch homologe
oder nicht-homologe Rekombination beruhen. Alternativ kann der Vektor
zusätzliche
Nukleinsäuresequenzen
zur Steuerung der Integration durch homologe Rekombination in das
Genom der Wirtszelle enthalten. Die zusätzlichen Nukleinsäuresequenzen
ermöglichen
es dem Vektor, in das Wirtszellengenom an einer exakten Lokation
(exakten Lokationen) in dem Chromosom(en) integriert zu werden.
Zur Erhöhung
der Wahrscheinlichkeit der Integration an einer exakten Lokation
sollten die Integrationselemente vorzugsweise eine ausreichende
Anzahl von Nukleinsäuren,
wie 100 bis 1500 Basenpaare, vorzugsweise 400 bis 1500 Basenpaare
und besonders bevorzugt 800 bis 1500 Basenpaare enthalten, die mit
der entsprechenden Zielsequenz stark homolog sind, um die Wahrscheinlichkeit
der homologen Rekombination zu verstärken. Die Integrationselemente
können
eine beliebige Sequenz sein, die zu der Zielsequenz in dem Genom
der Wirtszelle homolog ist. Außerdem
können
die Integrationselemente nicht- codierende
oder codierende Nukleinsäuresequenzen sein.
Andererseits kann der Vektor in das Genom der Wirtszelle durch nicht
homologe Rekombination integriert werden.
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Zur
autonomen Replikation kann der Vektor weiterhin einen Replikationsursprung
einschließen,
der es dem Vektor ermöglicht,
sich autonom in der in Frage kommenden Wirtszelle zu replizieren.
Beispiele für
bakterielle Replikationsursprünge
sind Replikationsursprünge
der Plasmide pBR233, pUC19, pACYC177 und pACYC184, die die Replikation
in E. coli ermöglichen
und pUB110, pE194, pTA1060 und pAMβ1, die die Replikation in Bacillus
ermöglichen.
Beispiele für
Replikationsursprünge
zur Verwendung in einer Hefe-Wirtszelle sind der 2-Mikron-Replikationsursprung
ARS1, ARS4, die Kombination von ARS1 und CEN3 und die Kombination
von ARS4 und CEN6. Der Replikationsursprung kann ein Ursprung mit
einer Mutation sein, die seine Funktionsweise in der Wirtszelle
temperaturempfindlich macht (siehe z. B. Ehrlich, 1978, Proceedings
of the National Academy of Sciences USA 75: 1433).
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Mehr
als eine Kopie einer erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenz
kann in die Wirtszelle inseriert werden, um die Produktion des Genprodukts
zu erhöhen.
Eine Zunahme in der Kopienanzahl der Nukleinsäuresequenz kann durch Integrieren
mindestens einer zusätzlichen
Kopie der Sequenz in das Wirtszellengenom oder durch Einschließen eines
amplifizierbaren selektierbaren Markergens mit der Nukleinsäuresequenz
erhalten werden, wobei die Zellen, die amplifizierte Kopien des
selektierbaren Markergens und dadurch zusätzliche Kopien der Nukleinsäuresequenz
enthalten, durch die Kultivierung der Zellen in Gegenwart eines
geeigneten selektierbaren Mittels selektioniert werden können.
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Die
zur Ligation der vorstehend beschriebenen Elemente verwendeten Verfahren,
um die erfindungsgemäßen rekombinanten
Expressionsvektoren zu konstruieren, sind einem Fachmann hinreichend
bekannt (siehe z. B. Sambrook et al., 1989, supra).
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Wirtszellen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch rekombinante Wirtszellen, die
eine erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz
umfassen, die zweckmäßigerweise
bei der rekombinanten Herstellung der Polypeptide verwendet wird.
Ein Vektor, der eine erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz einschließt, wird
in eine Wirtszelle eingebracht, so dass der Vektor als chromosomale
Integrante oder als selbst-replizierender extrachromosomaler Vektor,
wie zuvor beschrieben, gehalten wird. Der Begriff "Wirtszelle" umfasst jeden Abkömmling einer Elternzelle,
der aufgrund von Mutationen, die während der Replikation auftreten,
nicht mit der Elternzelle identisch ist. Die Wahl einer Wirtszelle
hängt von
einem großen
Ausmaß von
dem Gen, das das Polypeptid codiert, und seiner Quelle ab.
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Die
Wirtszelle kann ein einzelliger Mikroorganismus, z. B. ein Prokaryot,
oder ein nicht-einzelliger
Mikroorganismus, z. B. ein Eukaryot, sein.
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Geeignete
einzellige Zellen sind Bakterienzellen, wie grampositive Bakterien,
einschließlich,
jedoch nicht begrenzt auf, eine Bacillus-Zelle, z. B. Bacillus alkalophilus,
Bacillus amyloliquefaciens, Bacillus brevis, Bacillus circulans,
Bacillus clausii, Bacillus coagulans, Bacillus lautus, Bacillus
lentus, Bacillus licheniformis, Bacillus megaterium, Bacillus stearothermophilus,
Bacillus subtilis und Bacillus thuringiensis; oder eine Streptomyces-Zelle, z. B. Streptomyces
lividans oder Streptomyces murinus, oder gramnegative Bakterien
wie E. coli und Pseudomonas sp. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist die bakterielle Wirtszelle eine Bacillus lentus-, Bacillus licheniformis-,
Bacillus stearothermophilus- oder Bacillus subtilis-Zelle. Bei einer
anderen Ausführungsform
ist die Bacillus-Zelle ein alkaliphiler Bacillus.
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Das
Einführen
eines Vektors in eine bakterielle Wirtszelle kann beispielsweise
durch Protoplastentransformation (siehe z. B. Chang und Cohen, 1979,
Molecular General Genetics 168: 111-115), unter Verwendung kompetenter
Zellen (siehe z. B. Young und Spizizin, 1961, Journal of Bacteriology
81: 823-829 oder Dubnau und Davidoff-Abelson, 1971, Journal of Molecular
Biology 56: 209-221), Elektroporation (siehe z. B. Shigekawa und
Dower, 1988, Biotechniques 6: 742-751) oder Konjugation (siehe z.
B. Kochler und Thorne, 1987, Journal of Bacteriology 169: 5771-5278)
durchgeführt
werden.
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Die
Wirtszelle kann ein Eukaryot sein, wie eine Säuger, Insekten-, Pflanzen-
oder Pilzzelle.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine Pilzzelle. "Pilze"; wie hier verwendet, umfassen die Phyla
Ascomycota, Basidiomycota, Chytridiomycota und Zygomycota (wie definiert
von Hawksworth et al., in Ainsworth and Bisby's Dictionary of The Fungi, 8. Ausg.,
1995, CAB International, University Press, Cambridge, UK) sowie
die Oomycota (wie zitiert bei Hawksworth et al., 1995, supra, Seite
171) und alle mitosporischen Fungi (Hawksworth et al., 1995, supra).
-
Bei
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Pilz-Wirtszelle eine Hefezelle. "Hefe",
wie hier verwendet, umfasst ascosporogene Hefe (Endomycetales),
basidiosporogene Hefe und Hefe, die zu den Fungi imperfecti (Blastomyceten)
gehört.
Da die Klassifizierung von Hefe sich in Zukunft ändern kann, soll für die Zwecke
dieser Erfindung Hefe so definiert sein, wie in Biology and Activities
of Yeast (Skinner, F.A., Passmore, S.M., und Davenport, R.R. Hrsg.,
Soc. App. Bacteriol. Symposium Series No. 9, 1980) beschrieben.
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Bei
einer noch mehr bevorzugten Ausführungsform
ist die Hefe-Wirtszelle eine Candida-, Hansenula-, Kluyveromyces-,
Pichia-, Saccharomyces-, Schizosaccharomyces- oder Yarrowia-Zelle.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Hefe-Wirtszelle eine Saccharomyces carlsbergensis-, Saccharomyces
cerevisiae-, Saccharomyces diastaticus-, Saccharomyces douglasii-,
Saccharomyces kluyveri-, Saccharomyces morbensis- oder Saccharomyces
oviformis-Zelle. Bei einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Hefe-Wirtszelle eine Yarrowia lipolytica-Zelle.
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Bei
einer weiteren stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Pilz-Wirtszelle eine filamentöse Pilzzelle. "Filamentöse Pilze" umfassen sämtliche
filamentösen
Formen der Unterabteilung Eumycota oder Oomycota (wie definiert
von Hawksworth et al., 1995, supra). Die filamentösen Pilze
sind gekennzeichnet durch eine Mycelwand, die aus Chitin, Cellulose,
Glucan, Chitosan, Mannan und anderen komplexen Polysacchariden besteht.
Das vegetative Wachstum erfolgt durch Hyphenverlängerung, und der Kohlenstoffkatabolismus
ist obligatorisch aerob. Im Gegensatz dazu erfolgt das vegetative
Wachstum durch Hefen, wie Saccharomyces cerevisiae, durch Knospung
eines einzelligen Thallus, und der Kohlenstoffkatabolismus kann
fermentativ sein.
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Bei
einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Zelle einer Art von Acremonium, Aspergillus,
Fusarium, Humicola, Mucor, Myceliophthora, Neurospora, Penicillium, Thielavia,
Tolypocladium oder Trichoderma, ist jedoch nicht darauf beschränkt.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Aspergillus awamori-, Aspergillus foetidus-,
Aspergillus japonicus-, Aspergillus nidulans-, Aspergillus niger-
oder Aspergillus oryzae-Zelle. Bei einer weiteren besonders bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Fusarium bactridioides-, Fusarium cerealis-,
Fusarium crookwellense-, Fusarium culmorum-, Fusarium graminearum-,
Fusarium graminum-, Fusarium heterosporum-, Fusarium negundi-, Fusarium
oxysporum-, Fusarium reticulatum-, Fusarium roseum-, Fusarium sambucinum-,
Fusarium sarcochroum-, Fusarium sporotrichioides-, Fusarium sulphureum-,
Fusarium torulosum-, Fusarium trichothecioides- oder Fusarium venenatum-Zelle.
Bei einer noch besonders bevorzugten Ausführungsform ist die filamentöse Elternzelle
eine Fusarium venenatum-(Nirenberg sp. nov.)-Zelle. Bei einer weiteren
besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Humicola insolens-, Humicola lanuginosa-, Mucor
miehei-, Myceliophthora thermophila-, Neurospora crassa-, Penicillium
purpurogenum-, Thielavia terrestris-, Trichoderma harzianum-, Trichoderma
koningii-, Trichoderma longibrachiatum-, Trichoderma reesei- oder
Trichoderma viride-Zelle.
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Pilzzellen
können
durch ein Verfahren transformiert werden, das Protoplastenbildung,
Transformation der Protoplasten und Regeneration der Zellwand auf
eine an sich bekannte Weise umfasst. Geeignete Verfahrensweisen
zur Transformation von Aspergillus-Wirtszellen sind in
EP 238 023 und Yelton et al., 1984,
Proceedings of the National Academy of Sciences USA 81: 1470-1474
beschrieben. Geeignete Verfahren zur Transformation von Fusarium-Arten werden von
Malardier et al., 1989, Gene 78: 147-156, und WO 96/00787 beschrieben.
Hefe kann unter Verwendung der von Becker und Guarente in Abelson,
J.N. und Simon, M.I., Hrsg., Guide to Yeast Genetics and Molecular
Biology, Methods in Enzymology, Bd. 194, Seiten 182-187, Academic Press,
Inc., New York; Ito et al., 1983, Journal of Bacteriology 153: 163;
und Hinnen et al., 1978, Proceedings of the National Academy of
Sciences USA 75: 1920, beschriebenen Verfahren transformiert werden.
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Herstellungsverfahren
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen Polypeptids,
umfassend (a) Kultivieren einer Stammes, dessen Wildtyp-Form fähig ist,
das Polypeptid sowie einen Überstand,
der das Polypeptid umfasst, herzustellen; und (b) Wiedergewinnen
des Polypeptides. Vorzugsweise ist der Stamm eine Fusarium-Art,
und stärker
bevorzugt Fusarium venenataum.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen Polypeptids,
umfassend (a) Kultivieren einer Wirtszelle unter Bedingungen, die
für die
Herstellung des Polypeptides geeignet sind; und (b) Wiedergewinnen
des Polypeptides.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen Polypeptids,
umfassend (a) Kultivieren einer Wirtszelle unter Bedingungen, die
für die
Herstellung des Polypeptids geeignet sind, wobei die Wirtszelle
eine mutante Nukleinsäuresequenz
mit mindestens einer Mutation in der das reife Polypeptid codierenden
Region der SEQ ID NR. 1 umfasst, wobei die mutante Nukleinsäuresequenz
ein Polypeptid codiert, das aus den Aminosäuren 21 bis 679 der SEQ ID
NR. 2 besteht, und (b) Wiedergewinnen des Polypeptides.
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Bei
den erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
werden die Zellen in einem Nährmedium
kultiviert, das zur Herstellung des Polypeptids unter Verwendung
von aus der Technik bekannten Verfahren geeignet ist. Beispielsweise
kann die Zelle durch Schüttelkolbenkultivierung,
Fermentation in kleinem oder großem Maßstab (einschließlich kontinuierliche, "batch", "fed-batch" oder Festzustand-Fermentationen)
in Labor- oder Industriefermentern, durchgeführt in einem geeigneten Medium
und unter Bedingungen, die die Expression und/oder Isolierung des
Polypeptids erlauben, kultiviert werden. Die Kultivierung erfolgt
in einem geeigneten Nährmedium,
das Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und ein organisches Salz
umfasst, unter Verwendung von aus der Technik bekannten Verfahrensweisen.
Geeignete Medien stehen von kommerziellen Lieferfirmen zur Verfügung oder
können
nach veröffentlichten
Zusammensetzungen (z. B. in den Katalogen der American Type Culture
Collection) herstellt werden. Wenn das Polypeptid in das Nährmedium
sezerniert wird, kann das Polypeptid direkt aus dem Medium gewonnen
werden. Wenn das Polypeptid nicht sezerniert wird, kann es aus Zelllysaten
gewonnen werden.
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Die
Polypeptide können
unter Verwendung von aus der Technik bekannten Verfahren, die für die Polypeptide
spezifisch sind, nachgewiesen werden. Diese Nachweisverfahren können die
Verwendung spezifischer Antikörper,
Bildung eines Enzymprodukts oder Verschwinden eines Enzymsubstrats
einschließen.
Beispielsweise kann ein Enzymtest zur Bestimmung der Aktivität des Polypeptids,
wie hier beschrieben, verwendet werden.
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Das
resultierende Polypeptid kann durch aus der Technik bekannte Verfahren
gewonnen werden. Beispielsweise kann das Polypeptid aus dem Nährmedium
durch herkömmliche
Verfahrensweisen gewonnen werden, einschließlich, jedoch nicht begrenzt
auf, Zentrifugation, Filtration, Extraktion, Sprühtrocknung, Eindampfen oder
Präzipitation.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
können
durch eine Vielzahl von aus der Technik bekannten Verfahrensweisen
aufgereinigt werden, einschließlich,
jedoch nicht begrenzt auf, Chromatographie (z. B. Ionenaustauscher-,
Affinitäts-,
hydrophobe Chromatographie, Chromatofokussierung und Größenausschlusschromatographie),
elektrophoretische Verfahrensweise (z. B. präparative isoelektrische Fokussierung),
differentielle Löslichkeit
(z. B. Ammoniumsulfat-Fällung),
SDS-PAGE oder Extraktion (siehe z. B. Protein Purification, J.-C.
Janson und Lars Ryden, Hrsg., VCH Publishers, New York, 1989).
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Pflanzen
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine transgene Pflanze, ein
Pflanzenteil oder eine Pflanzenzelle, die mit einer Nukleinsäuresequenz
transformiert wurde, die ein erfindungsgemäßes Polypeptid mit Galactoseoxidase-Aktivität codiert,
so dass das Polypeptid in gewinnbaren Mengen exprimiert und produziert
wird. Das Polypeptid kann aus der Pflanze oder dem Pflanzenteil
gewonnen werden. Alternativ kann die Pflanze oder der Pflanzenteil,
welcher das rekombinante Polypeptid enthält, als solcher zur Verbesserung
der Qualität eines
Lebensmittels oder eines Nahrungsmittels verwendet werden, z. B.
Verbesserung des Nährwertes, Schmackhaftigkeit
und rheologische Eigenschaften oder zur Zerstörung eines antinutritiven Faktors
verwendet werden.
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Die
transgene Pflanze kann dicotyledon (eine Dicotyledone) oder monocotyledon
(eine Monocotyledone) sein. Beispiele für monokotyledone Pflanzen sind
Gräser,
wie Wiesengras (Blaugras, Poa), Futtergras, wie Festuca, Lolium,
Gras aus gemäßigten Zonen,
wie Agrostis und Cerealien, z. B. Weizen, Hafer, Roggen, Gerste,
Reis, Hirse und Mais (Korn).
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Beispiele
für dicotyle
Pflanzen sind Tabak, Gemüse,
wie Lupinen, Kartoffel, Zuckerrübe,
Erbse, Bohne und Sojabohne und Kreuzblütler (Familie Brassicaceae),
wie Blumenkohl, Raps und der eng verwandte Modellorganismus Arabidopsis
thaliana.
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Beispiele
für Pflanzenteile
sind Stamm, Kallus, Blätter,
Wurzel, Früchte,
Samen und Wurzelknollen.
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Auch
spezielle Pflanzengewebe, wie Chloroplast, Apoplast, Mitochondrien,
Vakuole, Peroxisomen und Zytoplasma, werden als ein Pflanzenteil
betrachtet. Außerdem
wird jede Pflanzenzelle, gleich welchen Gewebsursprungs, als Pflanzenteil
betrachtet.
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Auch
eingeschlossen im Umfang der Erfindung sind die Abkömmlinge
von solchen Pflanzen, Pflanzenteilen und Pflanzenzellen.
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Die
transgene Pflanze oder Pflanzenzelle, die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codiert, kann nach aus der Technik bekannten Verfahren konstruiert
werden. Kurz gesagt, wird die Pflanze oder Pflanzenzellen durch
Einbringen von einem oder mehreren Expressionskonstrukten, die ein
erfindungsgemäßes Polypeptid codieren,
in das pflanzliche Wirtsgenom und Propagation der resultierenden
modifizierten Pflanze oder Pflanzenzelle zu einer transgenen Pflanze
oder Pflanzenzelle konstruiert.
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Zweckmäßigerweise
ist das Expressionskonstrukt ein Nukleinsäurekonstrukt, welches eine
Nukleinsäuresequenz
umfasst, die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codiert, das operabel mit entsprechenden regulatorischen Sequenzen
verknüpft
ist, die zur Expression der Nukleinsäuresequenz in der Pflanze oder
dem Pflanzenteil der Wahl erforderlich sind. Außerdem kann das Expressionskonstrukt
einen selektierbaren Marker, der zur Identifizierung von Wirtszellen
geeignet ist, in die das Expressionskonstrukt integriert worden
ist, und DNA-Sequenzen, die zum Einführen des Konstrukts in die
fragliche Pflanze (letztere hängt
von dem zu verwendenden DNA-Einführungsverfahren
ab) notwendig sind, umfassen.
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Die
Wahl der regulatorischen Sequenzen, wie Promotor- und Terminatorsequenzen
und gegebenenfalls Signal- oder Transitsequenzen, wird beispielsweise
auf der Grundlage davon bestimmt, wann, wo und wie es gewünscht ist,
dass das Polypeptid exprimiert wird. Beispielsweise kann die Expression
des Gens, das ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codiert, konstitutiv oder induzierbar sein oder kann entwicklungsbedingt,
stadium- oder gewebespezifisch sein, und das Genprodukt kann auf
ein spezielles Gewebe oder einen speziellen Pflanzenteil ausgerichtet
sein, wie Samen oder Blätter.
Regulatorische Sequenzen sind beispielsweise von Tague et al., 1988,
Plant Physiology 86: 506 beschrieben.
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Zur
konstitutiven Expression kann der 35S-CaMV-Promotor verwendet werden
(Franck et al., 1980, Cell 21: 285-294). Organspezifische Promotoren
können
beispielsweise ein Promotor aus Speichergeweben, wie Samen, Kartoffelknollen
und Früchte
(Edwards & Coruzii,
1990, Ann. Rev. Genet. 24: 275-303) oder aus metabolischen Speichergeweben,
wie Meristemen (Ito et al., 1994, Plant Mol. Biol. 24: 863-878),
ein Samen-spezifischer Promotor, wie der Glutelin-, Prolamin-, Globulin-
oder Albumin-Promotor aus Reis (Wu et al., 1998, Plant and Cell
Physiology 39: 885-889), ein Vicia faba-Promotor aus dem Legumin
B4 und das unbekannte Samenproteingen aus Vicia faba (Conrad et
al., 1998, Journal of Plant Physiology 152: 708-711), ein Promotor
aus einem Samenölkörperprotein
(Chen et al., 1998, Plant and Cell Physiology 39: 935-941), der Speicherprotein-napA-Promotor
aus Brassica napus oder jeder andere Samen-spezifische Promotor,
der aus der Technik bekannt ist, z. B. wie in WO 91/14772 beschrieben,
sein. Außerdem
kann der Promotor ein Blatt-spezifischer Promotor sein, wie der
rbcs-Promotor aus Reis oder Tomate (Kyozuka et al., 1993, Plant Physiology
102: 991-1000), der Chlorellavirus-Adeninmethyltranferase-Gen-Promotor
(Mitra und Higgins, 1994, Plant Molecular Biology 26: 85-93) oder
der aldP-Gen-Promotor aus Reis (Kagaya et al., 1995, Molecular and
General Genetics 248: 668-674) oder ein Wunden-induzierbarer Promotor, wie der Kartoffel-Pin2-Promotor
(Xu et al., 1993, Plant Molecular Biology 22: 573-588) sein.
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Ein
Promotor-Enhancer-Element kann ebenfalls zum Erreichen einer höheren Expression
des Enzyms in der Pflanze verwendet werden. Beispielsweise kann
das Promotor-Enhancer-Element
ein Intron sein, das zwischen dem Promotor und der Nukleotidsequenz,
die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codiert, angeordnet ist. Beispielsweise offenbaren Xu et al, 1993,
supra, die Verwendung des ersten Introns des Reis-Actin-1-Gens zur
Verstärkung
der Expression.
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Das
selektierbare Markergen und beliebige andere Teile des Expressionskonstrukts
können
aus denjenigen gewählt
werden, die in der Technik zur Verfügung stehen.
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Das
Nukleinsäurekonstrukt
wird in das Pflanzengenom nach herkömmlichen, aus der Technik bekannten
Verfahren, einschließlich
Agrobacterium-vermittelte Transformation, Virus-vermittelte Transformation, Mikroinjektion,
Teilchenbombardement, biolistische Transformation und Elektroporation
(Grasser et al., 1990, Science 244: 1293; Potrykus, 1990, Bio/Technology
8: 535; Shimamoto et al., 1989, Nature 338: 274) eingebaut.
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Derzeit
ist der Agrobacterium tumefaciens-vermittelte Gentransfer das Verfahren
der Wahl zur Erzeugung von transgenen Dicotyledonen (zur Übersicht
siehe Hooykas und Schilperoort, 1992, Plant Molecular Biology 19:
15-38). Er kann allerdings auch zur Transformation von Monocotyledonen
eingesetzt werden, obwohl andere Transformationsverfahren im Allgemeinen
für diese
Pflanzen bevorzugt sind.
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Derzeit
ist das Verfahren der Wahl zur Erzeugung von transgenen Monocotyledonen
das Teilchen-Bombardement (mikroskopische Gold- oder Wolfram-Teilchen,
die mit der transformierenden DNA beschichtet sind) von embryonalen
Kalli oder sich entwickelnden Embryonen (Christou, 1992; Plant Journal
2: 275-281; Shimamoto, 1994, Current Opinion Biotechnology 5: 158-162;
Vasil et al., 1992, Bio/Technology 10: 667-674). Ein alternatives
Verfahren zur Transformation von Monocotyledonen beruht auf der
Protoplastentransformation, wie von Omirulleh et al., 1993, Plant
Molecular Biology 21: 415-428,
beschrieben.
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Nach
der Transformation werden die Transformanten mit dem darin eingebauten
Expressionskonstrukt selektioniert und nach aus der Technik hinreichend
bekannten Verfahren zu ganzen Pflanzen regeneriert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen Polypeptids,
umfassend (a) Kultivieren einer transgenen Pflanze oder Pflanzenzelle,
die eine Nukleinsäuresequenz, die
ein erfindungsgemäßes Polypeptid
mit Galactoseoxidase-Aktivität
codiert, unter Bedingungen, die zur Produktion des Polypeptids geeignet
sind; und (b) Wiedergewinnen des Polypeptides.
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Entfernung oder Reduktion
von Galactoseoxidase-Aktivität
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung einer
mutanten Zelle einer Elternzelle, die das Aufbrechen oder Deletieren
einer Nukleinsäuresequenz,
die das Polypeptid codiert, oder einer Kontrollsequenz davon umfasst,
was zu der mutanten Zelle führt,
die bei einem Kultivieren unter den gleichen Bedingungen weniger
des Polypeptids produziert als die Elternzelle.
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Die
Konstruktion von Stämmen,
die reduzierte Galactoseoxidase-Aktivität aufweisen, kann zweckmäßigerweise
durch Modifikation oder Inaktivierung einer Nukleinsäuresequenz,
die zur Expression des Polypeptids mit Galactoseoxidase-Aktivität in der
Zelle notwendig ist, erreicht werden. Die zu modifizierende oder
zu inaktivierende Nukleinsäuresequenz
kann beispielsweise eine Nukleinsäuresequenz sein, die das Polypeptid oder
einen Teil davon codiert, der essentiell ist, um Galactoseoxidase-Aktivität aufzuweisen,
oder die Nukleinsäuresequenz
kann eine regulatorische Funktion besitzen, die für die Expression
des Polypeptids aus der codierenden Sequenz der Nukleinsäuresequenz
erforderlich ist. Ein Beispiel für
eine solche regulatorische oder Kontrollsequenz kann eine Promotorsequenz
oder ein funktioneller Teil davon sein, d. h. ein Teil, der ausreicht, um
die Expression des Polypetids zu beeinflussen. Weitere Kontrollsequenzen
für eine
mögliche
Modifikation sind vorstehend beschrieben.
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Modifikation
oder Inaktivierung der Nukleinsäuresequenz
kann durchgeführt
werden, indem mit der Zelle eine Mutagenese durchgeführt wird
und indem auf Zellen selektioniert oder gescreent wird, in denen
die Galactoseoxidase-produzierende Fähigkeit reduziert worden ist.
Die Mutagenese, die spezifisch oder regellos sein kann, kann beispielsweise
durch die Verwendung eines geeigneten physikalischen oder chemischen
Mutagenisierungsmittels, durch die Verwendung eines geeigneten Oligonukleotids
oder durch Unterziehen der DNA-Sequenz
einer PCR-generierten Mutagenese durchgeführt werden. Außerdem kann
die Mutagenese durch die Verwendung einer beliebigen Kombination
dieser Mutagenisierungsmittel durchgeführt werden.
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Beispiele
für ein
physikalisches oder chemisches Mutagenisierungsmittel, das für den vorliegenden Zweck
geeignet ist, umfassen Ultraviolett-(UV)-Bestrahlung, Hydroxylamin,
N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin
(MNNG), O-Methylhydroxylamin, salpetrige Säure, Ethylmethansulfonat (EMS),
Natriumbisulfit, Ameisensäure
und Nukleotid-Analoge.
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Wenn
solche Mittel verwendet werden, wird die Mutagenese typischerweise
durch Inkubieren der zu mutagenisierenden Zelle in Gegenwart des
mutagenisierenden Mittels der Wahl unter geeigneten Bedingungen
und Selektionieren auf Zellen, die reduzierte Galactoseoxidase-Aktivität oder -produktion
aufweisen, durchgeführt.
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Die
Modifikation oder Inaktivierung der Produktion eines erfindungsgemäßen Polypeptids
kann durch Einbringen, Substitution oder Entfernen von einem oder
mehreren Nukleotiden in der Nukleinsäuresequenz, die das Polypeptid
codiert, oder eines regulatorischen Elements, das für die Transkription
oder Translation davon erforderlich ist, erreicht werden. Beispielsweise
können
Nukleotide inseriert oder entfernt werden, so dass sich der Einbau
eines Stoppkodons, die Entfernung des Startkodons oder eine Änderung
des offenen Leserasters ergibt. Eine solche Modifikation oder Inaktivierung
kann durch ortsgerichtete Mutagenese oder durch PCR-generierte Mutagenese
nach aus der Technik bekannten Verfahren erreicht werden. Obwohl
im Prinzip die Modifikation in vivo durchgeführt werden kann, d. h. direkt
auf der Zelle, die die zu modifizierende Nukleinsäuresequenz
exprimiert, ist es bevorzugt, dass die Modifikation in vitro, wie
nachstehend beispielhaft ausgeführt,
durchgeführt
wird.
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Ein
Beispiel eines zweckmäßigen Weges
zur Beseitigung oder Reduktion der Produktion durch eine Wirtszelle
besteht im Gen-Ersatz oder in der Gen-Unterbrechung. Bei dem Genunterbrechungsverfahren
wird eine Nukleinsäuresequenz,
entsprechend dem endogenen Gen oder Genfragment von Interesse, in
vitro mutagenisiert, um eine fehlerhafte Nukleinsäuresequenz
herzustellen, die anschließend
in die Wirtszelle transformiert wird, um ein defektes Gen zu produzieren.
Durch homologe Rekombination ersetzt die defekte Nukleinsäuresequenz
das endogene Gen oder das Genfragment. Es kann gewünscht sein,
dass das defekte Gen oder Genfragment auch einen Marker codiert,
der zur Selektion von Transformanten verwendet werden kann, in denen
das Gen, das das Polypeptid codiert, modifiziert oder zerstört worden
ist.
-
Alternativ
kann die Modifikation oder Inaktivierung der Nukleinsäuresequenz
durch die entwickelten Antisense-Techniken unter Verwendung einer
Nukleotidsequenz, die zu der Polypeptid-codierenden Sequenz komplementär ist, durchgeführt werden.
Insbesondere kann die Produktion des Polypeptids durch eine Zelle durch
Einbringen einer Polypeptidsequenz herabgesetzt oder ausgeschaltet
werden, die zu der Nukleinsäuresequenz
komplementär
ist, die das Polypeptid codiert, das in der Zelle transkribiert
werden kann und zur Hybridisierung mit der Polypeptid-mRNA, die
in der Zelle produziert wird, in der Lage ist. Unter Bedingungen, durch
die sich die komplementäre
Antisense-Nukleotidsequenz mit der Polypeptid-mRNA hybridisieren
lässt, wird
somit die Menge an translatiertem Polypeptid herabgesetzt oder unterdrückt.
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Es
ist bevorzugt, dass die durch die erfindungsgemäßen Verfahren zu modifizierende
Zelle mikrobiellen Ursprungs ist, beispielsweise ein Pilzstamm,
der zur Produktion von gewünschten
Proteinprodukten, die entweder homolog oder heterolog gegenüber der
Zelle sind, geeignet ist.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine mutante Zelle einer
Elternzelle, die eine Unterbrechung oder Deletion einer Nukleinsäuresequenz
einschließt,
die das Polypeptid oder eine Kontrollsequenz davon codiert, was
zu der mutanten Zelle führt,
die weniger des Polypeptids produziert als die Elternzelle.
-
Die
so erzeugten Polypeptid-defizienten mutanten Zellen sind besonders
als Wirtszellen zur Expression von homologen und/oder heterologen
Polypeptiden geeignet. Darum betrifft die vorliegende Erfindung weiterhin
Verfahren zur Herstellung eines homologen oder heterologen Polypeptids,
umfassend (a) das Kultivieren der mutanten Zelle unter Bedingungen,
die zur Herstellung des Polypeptids geeignet sind, und (b) Wiedergewinnen
des Polypeptides. Der Begriff "heterologe
Polypeptide" ist
hier definiert als Polypeptide, die für die Wirtszelle nicht nativ
sind, als ein natives Protein, in dem Modifikationen vorgenommen
wurden, um die native Sequenz zu ändern, oder als ein natives
Protein, dessen Expression als Ergebnis einer Manipulation der Wirtszelle
durch rekombinante DNA-Techniken quantitativ verändert wurde.
-
Bei
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Proteinprodukts, das im Wesentlichen frei
von Galactoseoxidase-Aktivität
ist, durch Fermentation einer Zelle, die sowohl ein erfindungsgemäßes Polypeptid
als auch das Proteinprodukt von Interesse produziert, durch Zugabe
einer wirksamen Menge eines Mittels, das zur Hemmung der Galactoseoxidase-Aktivität in der
Lage ist, zu der Fermentationslösung
vor, während
oder nachdem die Fermentation abgeschlossen wurde, zur Wiedergewinnung
des Produkts von Interesse aus der Fermentationslösung und
gegebenenfalls zur Durchführung
einer weiteren Aufreinigung mit dem wiedergewonnenen Produkt.
-
Bei
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Proteinprodukts, das im Wesentlichen frei
von Galactoseoxidase-Aktivität
ist, durch Kultivieren der Zelle unter Bedingungen, die die Expression
des Produkts erlauben, zur Durchführung einer kombinierten pH-
und Temperaturbehandlung mit der resultierenden Kulturlösung, so
dass die Galactoseoxidase-Aktivität im Wesentlichen herabgesetzt
wird, und Wiedergewinnen des Produkts aus der Kulturlösung. Alternativ
kann die kombinierte pH- und Temperaturbehandlung an einer Enzympräparation,
die aus der Kulturlösung
gewonnen wurde, durchgeführt
werden. Die kombinierte pH- und Temperaturbehandlung kann gegebenenfalls
in Kombination mit einer Behandlung mit einem Galactoseoxidase-Inhibitor
verwendet werden.
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Nach
diesem Aspekt der Erfindung ist es möglich, mindestens 60%, vorzugsweise
mindestens 75%, stärker
bevorzugt mindestens 85%, noch stärker bevorzugt mindestens 95%
und besonders bevorzugt mindestens 99% der Galactoseoxidase-Aktivität zu entfernen.
Durch Verwendung dieses Verfahrens kann eine vollständige Entfernung
der Galactoseoxidase-Aktivität
erhalten werden.
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Die
kombinierte pH- und Temperaturbehandlung wird vorzugsweise bei einem
pH im Bereich von 6,5-7 und einer Temperatur im Bereich von 40-70°C ausreichend
lange durchgeführt,
um die gewünschte
Wirkung zu erzielen, wobei typischerweise 30-60 Minuten ausreichen.
-
Die
zur Kultivierung und Reinigung des Produkts von Interesse verwendeten
Verfahren können
durch aus der Technik bekannte Verfahren durchgeführt werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung eines im Wesentlichen Galactoseoxidase-freien Produkts ist
bei der Herstellung von eukaryotischen Polypeptiden, insbesondere
Pilzproteinen, wie Enzymen, von besonderem Interesse. Das Enzym
kann ausgewählt
werden aus z. B. einem amylolytischen Enzym, lipolytischen Enzym,
proteolytischen Enzym, cellulytischen Enzym, aus Oxidoreduktase
oder einem Pflanzenzellwand-Abbau-Enzym. Beispiele für solche
Enzyme umfassen eine Aminopeptidase, Amylase, Amyloglucosidase,
Carbohydrase, Carboxypeptidase, Catalyse, Cellulase, Chitinase,
Cutinase, Cyclodextringlycosyltransferase, Desoxyribonuklease, Esterase,
Galactosidase, beta-Galactosidase,
Glucoamylase, Glucoseoxidase, Glucosidase, Haloperoxidase, Hemicellulase,
Invertase, Isomerase, Laccase, Ligase, Lipase, Lyase, Mannosidase,
Oxidase, pectinolytische Enzyme, Peroxidase, Phytase, Phenoloxidase,
Polyphenoloxidase, proteolytische Enzyme, Ribonuklease, Transferase,
Transglutaminase oder Xylanase. Die Galactoseoxidase-defizienten Zellen
können
auch zur Expression heterologer Proteine von pharmazeutischem Interesse,
wie Hormone, Wachstumsfaktoren, Rezeptoren und dergleichen, verwendet
werden.
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Selbstverständlich umfasst
der Begriff "eukaryotische
Polypeptide" nicht
nur native Polypeptide, sondern auch diejenigen Polypeptide, z.
B. Enzyme, die durch Aminosäuresubstitutionen,
Deletionen oder Additionen oder andere solche Modifikationen modifiziert
worden sind, um die Aktivität,
Thermostabilität,
pH-Toleranz und dergleichen zu verstärken.
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Bei
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Proteinprodukt,
das im Wesentlichen von Galactoseoxidase-Aktivität frei ist, welches durch ein
erfindungsgemäßes Verfahren
hergestellt wird.
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Anwendungen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Verwendung der
Polypeptide mit Galactoseoxidase-Aktivität.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
können
zur quantitativen Bestimmung von Galactose unter Anwendung des von
Buglova, 1983, Mikrobiol. Zh. 45: 70-77, beschriebenen Verfahrens
verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
können
auch zur Erzeugung von Wasserstoffperoxid verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiterhin durch die folgenden Beispiele
beschrieben, die nicht als Einschränkung für den Umfang der Erfindung
ausgelegt werden sollten.
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Beispiele
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Die
als Puffer und Substrate verwendeten Chemikalien waren handelsübliche Produkte
mit mindestens Reinheitsgrad.
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Medien und Lösungen
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COVE-Spurenmetalllösung bestand
pro Liter aus 0,04 g NaB4O7·10H2O, 0,4 g von CuSO4·5H2O, 1,2 g FeSO4·7H2O, 0,7 g MnSO4·H2O, 0,8 g Na2MoO2·H2O und 10 g von ZnSO4·7H2O.
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50 × COVE-Salzlösung bestand
pro Liter aus 26 g KCl, 26 g MgSO47H2O, 76 g KH2PO4 und 50 ml COVE-Spurenmetallen.
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COVE-Medium
bestand pro Liter aus 342,3 g Saccharose, 20 ml 50 × COVE-Salzlösung, 10
ml 1 M Acetamid, 10 ml 1,5 M CsCl2 und 25
g Noble-Agar.
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50 × Vogels-Medium
bestand pro Liter aus 150 g Natriumcitrat, 250 g KH2PO4, 10 g MgSO4·7H2O, 10 g CaCl2·2H2O, 2,5 ml Biotin-Stammlösung und 5,0 ml AMG-Spurenmetalllösung.
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COVE-Top-Agarose
bestand pro Liter aus 20 ml 50 × COVE-Salzen,
0,8 M Saccharose, 1,5 M Cäsiumchlorid,
1,0 M Acetamid und 10 g niedrigschmelzende Agarose, pH eingestellt
auf 6,0.
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RA-Sporulationsmedium
bestand pro Liter aus 50 g Succinsäure, 12,1 g NaNO3,
1 g Glucose, 20 ml 50 × Vogels-Medium
und 0,5 ml einer 10 mg/ml NaMoO4-Stammlösung, pH
6,0.
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YEPG-Medium
bestand pro Liter aus 10 g Hefeextrakt, 20 g Pepton und 20 g Glucose.
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STC
bestand aus 0,8 M Sorbit, 25 mM Tris pH 8, 25 mM CaCl2.
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SPTC
bestand aus 40% PEG 4000, 0,8 M Sorbit, 25 mM Tris pH 8, 25 mM CaCl2.
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M400Da-Medium
bestand pro Liter aus 50 g Maltodextrin, 2 g MgSO47H2O, 2 g KH2PO4, 4 g Citronensäure, 8 g Hefeextrakt, 2 g Harnstoff
und 1 ml COVE-Spurenmetalllösung.
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Beispiel 1: Isolierung
von Fusarium venenatum-Mycelien
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Fusarium
venenatum-CC1-3, eine morphologische Mutante des Fusarium-Stamms
ATCC 20334 (Wiebe et al., 1991, Mycol. Research 95: 1284-1288) wurde
in einem 2-1- Labormaßstab-Fermenter
unter Verwendung eines "fed-batch"-Fermentationsschemas
mit NUTRIOSETM (Roquette Freres, S.A., Beinheim, Frankreich)
als Kohlenstoffquelle und mit Hefeextrakt gezüchtet. Ammoniumphosphat wurde
in der Nährlösung bereitgestellt.
Der pH-Wert wurde
bei 6 bis 6,5 gehalten, und die Temperatur wurde mit positiv gelösten Sauerstoff
bei 30°C
gehalten.
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Mycel-Proben
wurden 2, 4, 6 und 8 Tage nach der Beimpfung geerntet und in flüssigem Stickstoff schockgefroren.
Die Proben wurden bei –80°C gelagert,
bis sie zur RNA-Extraktion
aufgebrochen wurden.
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Beispiel 2: cDNA-Bibliothek-Konstruktion
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Gesamtzellen-RNA
wurde aus den in Beispiel 1 beschriebenen Mycel-Proben nach dem
Verfahren von Timberlake und Barnard (1981, Cell 26: 29-37) extrahiert,
und die RNA-Proben
wurden durch Norther-Hybridisierung nach Blotten von 1% Formaldehyd-Agarosegelen (Davis
et al., 1986, Basic Methods in Molecular Biology, Elsevier Science
Publishing Co., Inc., New York) analysiert. Polyadenylierte mRNA-Fraktionen
wurden aus Gesamt-RNA mit einem mRNA-Separator-KitTM (Clontech
Laboratories, Inc., Palo Alto, CA) nach den Anweisungen des Herstellers
isoliert. Doppelsträngige
cDNA wurde unter Verwendung von ungefähr 5 μg Poly(A)+ mRNA nach dem Verfahren
von Gubler und Hoffman (1983, Gene 25: 263-269), außer dass
ein NotI-(dT)18-Primer (Pharmacia Biotech, Inc., Piscataway, NJ)
zur Initiation der ersten Strangsynthese verwendet wurde, synthetisiert.
Die cDNA wurde mit Mungobohnennuklease (Boehringer Mannheim Corporation,
Indianapolis, IN) behandelt, und die Enden wurden mit T4-DNA-Polymerase
(New England Biolabs, Beverly, MA) abgestumpft.
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Die
cDNA wurde mit NotI verdaut, durch Agarosegelelektrophorese (ca.
0,7-4,5 kb) größenselektioniert
und mit pZErO-2.1 (Invitrogen Corporation, Carlsbad, CA) ligiert,
welcher mit NotI plus EcoRV gespalten und mit Kälberdarm-Alkalischer Phosphatase
(Boehringer Mannheim Corporation, Indianapolis, IN) dephosphoryliert
wurde. Das Ligationsgemisch wurde zur Transformation kompetenter
E.-coli-TOP10-Zellen (Invitrogen Corporation, Carlsbad, CA) verwendet.
Die Transformanten wurden auf 2YT-Agarplatten selektioniert (Miller
1992, A Short Course in Bacterial Genetics. A Laboratory Manual
and Handbook for Escherichia coli and Related Bacteria, Cold Spring
Harbor Press, Cold Spring Harbor, New York), die Kanamycin in einer
Endkonzentration von 50 μg/ml
enthielten.
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Zwei
unabhängige
direktionale cDNA-Bibliotheken wurden unter Verwendung des Plasmidklonierungsvektors
pZErO-2.1 konstruiert. Bibliothek A wurde unter Verwendung von mRNA
aus Mycelien hergestellt, die nach vier Tagen geerntet wurden, und
Bibliothek B wurde mit mRNA vom Zeitpunkt des sechsten Tages konstruiert.
Keine der beiden cDNA-Bibliotheken
wurde amplifiziert, um einen repräsentativen "Schnappschuss" des Genexpressionsprofils in den Zellen
zu überprüfen. Stattdessen
wurden die Bibliotheken ausplattiert, titriert, und unabhängige Klone
von jeder wurden durch DNA-Sequenzierung analysiert.
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Bibliothek
A (4-Tage-Zellen) bestand aus etwa 7,5 × 104 unabhängigen Klonen,
und Bibliothek B (6-Tage-Zellen) bestand aus grob 1,2 × 105 Klonen. Miniprep-DNA wurde aus 40 Kolonien
in jeder Bibliothek isoliert und auf die Gegenwart und Größe von cDNA-Inserts überprüft. Bei
dieser Analyse enthielten 39 von 40 Kolonien (97,5%) aus Bibliothek
A Inserts mit Größen im Bereich
von 600 bis 2200 Bp (Durchschnitt = 1050 Bp). Gleichermaßen wiesen
39 von 40 Kolonien (97,5%), die aus Bibliothek B ausgewählt wurden,
Inserts mit Größen im Bereich
von 800 bis 3600 Bp auf (Durchschnitt = 1380 Bp).
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Beispiel 3: Templat-Herstellung
und Nukleotidsequenzierung
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Aus
jeder in Beispiel 2 beschriebenen cDNA-Bibliothek wurden 1192 transformante
Kolonien direkt aus den Transformationsplatten auf 96-Well-Mikrotiterplatten,
die 200 μl
2YT Nährlösung (Miller,
1992, supra) mit 50 μg/ml
Kanamycin enthielten, entnommen. Die Platten wurden über Nacht
bei 37°C
ohne Schütteln
inkubiert. Nach Inkubation wurden jeder Mulde 100 μl steriles
50% Glycerin zugesetzt. Die Transformanten wurden in sekundären tiefen
96-Well-Mikrokulturplatten (Advance Genetic Technologies Corporation,
Gaithersburg, MD), die 1 m Magnificent BrothTM (MacConnell
Research, San Diego, CA), angereichert mit 50 μg Kanamycin pro ml in jeder
Vertiefung, enthielten, repliziert. Die primären Mikrotiterplatten wurden
tiefgefroren bei –80°C aufbewahrt.
Die zweiten tiefen Platten wurden bei 37°C über Nacht unter kräftigem Schütteln (300 U/min)
auf einem Rotationsschüttler
inkubiert. Um ein Verschütten
und eine Kreuzverunreinigung zu vermeiden und um eine ausreichende
Belüftung
zu ermöglichen,
wurde jede sekundäre
Kulturplatte mit einem Polypropylenkissen (Advanced Genetic Technologies
Corporation, Gaithersburg, MD) und einem Mikrotiter-Schalendeckel
aus Kunststoff abgedeckt.
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Die
DNA wurde aus jeder Mulde unter Verwendung des 96-Well-Miniprep-Kit-Protokolls
von Advance Genetic Technologies Corporation (Gaithersburg, MD),
wie modifiziert nach Utterback et al. (1995, Genome Sci., Technol.
1: 1-8), isoliert. Eine DNA-Sequenzierung in einem Durchgang erfolgte
mit einem Perkin-Elmer Applied Biosystem Model 377 Sequenzierer
XL (Perkin-Elmer Applied Biosystems, Inc., Foster City, CA) unter Verwendung
der Farbstoff-Terminationschemie (Giesecke et al., 1992, Journal
of Virology Methods 38: 47-60) und des reversen lac-Sequenzierungsprimers.
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Beispiel 4: Analyse der
DNA-Sequenzdaten
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Die
Nukleotidsequenzdaten wurden genau auf ihre Qualität untersucht,
und Proben, die unkorrekte Abstands- oder zweideutige Niveaus über 2% ergaben,
wurden verworfen oder noch einmal durchgeführt. Die Vektorsequenzen wurden
mit Unterstützung
der FACTURATM-Software (Perkin-Elmer Applied
Biosystems, Inc. Foster City, CA) entfernt. Zusätzlich wurden die Sequenzen
am Ende von jeder Probe, wenn die Anzahl von zweideutigen Basenzellen
zunahm, abgebrochen. Sämtliche
Sequenzen wurden miteinander verglichen, um die Multiplizität unter
Verwendung der AutoAssemblerTM-Software
(Perkin-Elmer Applied
Biosystems, Inc., Foster City, CA) zu bestimmen. Als Letztes wurden
sämtliche
Sequenzen in drei Rastern translatiert und gegen eine nicht-redundante
Datenbasis (NRDB) unter Verwendung der GeneAssistTM-Software
mit einem modifizierten Smith-Waterman-Algorithmus
unter Verwendung der BLOSUM-62-Matrix mit einem Schwellenwert von
70 durchsucht. Die NRDB war aus Genpept, Swiss-Prot und PIR-Datenbasen zusammengefügt.
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Beispiel 5: Identifizierung
von partiellem Galactoseoxidase-cDNA-Klon
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Ein
putativer Galactoseoxidase-Klon wurde durch partielles Sequenzieren
von willkürlichen
cDNA-Klonen unter Verwendung eines Applied Biosystem Model 377 XL
Automated DNA Sequenzers nach den Anweisungen des Herstellers identifiziert
und durch Vergleich der hergeleiteten Aminosäuresequenz mit der Aminosäuresequenz
von Dactylium dendroides-Galactoseoxidase
(EMBL M86819), wie in Beispiel 4 beschrieben, identifiziert. Von
dem Klon wurde angenommen, dass er ein Teilfragment ist, auf der
Grundlage seines Alignments gegenüber der Dactulium dendroides-Galactoseoxidase-Aminosäuresequenz.
Dieser Klon wurde als E. coli FD0728 (pFD0728) bezeichnet. Das Teilfragment
wurde als Sonde zum Screening einer Fusarium venenatum-Genombibliothek
eingesetzt.
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Beispiel 6: Fusarium-venenatum-Genom-DNA-Extraktion
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Fusarium
venenatum-CC1-3 wurde 24 Stunden bei 28°C und 150 U/min in 25 ml YEG-Medium, bestehend
pro Liter aus 5 g Hefeextrakt und 20 g Glucose, wachsengelassen.
Die Mycelien wurden anschließend durch
Filtration über
Miracloth (Calbiochem, La Jolla, CA) gesammelt und einmal mit 25
ml 10 mM Tris-1 mM EDTA-(TE)-Puffer gewaschen. Überschüssiger Puffer wurde aus den
Mycelien ablaufengelassen, die anschließend in flüssigem Stickstoff eingefroren
wurden. Die eingefrorenen Mycelien wurden in einer elektrischen
Kaffeemühle
zu einem feinen Pulver gemahlen, und das Pulver wurde zu 20 ml TE-Puffer
und 5 ml 20% Gew./Vol. Natriumdodecylsulfat (SDS) in einem Einmalzentrifugenröhrchen aus
Kunststoff zugesetzt. Das Gemisch wurde vorsichtig mehrmals umgedreht,
um ein Mischen sicherzustellen und zweimal mit einem gleichen Volumen
Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol (25:24:1 Vol./Vol./Vol.) extrahiert.
Natriumacetat (3 M Lösung) wurde
zugesetzt, um eine Endkonzentration von 0,3 M zu ergeben, und die
Nukleinsäuren
wurden mit 2,5 Volumina eiskaltem Ethanol präzipiziert. Das Röhrchen wurde
bei 15000 × g
30 min zentrifugiert, und das Pellet wurde vor der Resuspension
in 0,5 ml TE-Puffer an der Luft 30 min trocknen gelassen. DNase-freie
Ribonuklease A wurde bis auf eine Konzentration von 100 μg/ml zugesetzt,
und das Gemisch wurde 30 min bei 37°C inkubiert. Anschließend wurde
Proteinase K (200 μg/ml)
zugesetzt, und das Gemisch wurde eine weitere Stunde bei 37°C inkubiert.
Schließlich
wurde das Gemisch zweimal mit Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol (25:24:1 Vol./Vol./Vol.)
vor der Präzipitation
der DNA mit Natriumacetat und Ethanol nach Standardverfahren extrahiert. Das
DNA-Pellet wurde unter Vakuum getrocknet, in TE-Puffer resuspendiert
und bei 4°C
aufbewahrt.
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Beispiel 7: Genomische
DNA-Bibliothek-Konstruktion und Screening
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Genomische
Bibliotheken von Fusarium venenatum wurden in λZipLox nach den Anweisungen
des Herstellers (Life Technologies, Gaithersburg, MD) konstruiert.
Fusarium venenatum-genomische DNA wurde teilweise mit Tsp509I verdaut
und auf 1% Agarosegelen größenfraktioniert.
Die DNA-Fragmente, die im Größenbereich
von 3-7 kb wanderten, wurden ausgeschnitten und aus den Agarose-Gelscheiben
unter Verwendung von Prep-a-Gene-Reagenzien
(BioRad, Hercules, CA) eluiert. Die eluierten DNA-Fragmente wurden
mit EcoRI-gespaltenen und dephosphorylierten λZipLox-Vektorarmen (Life Technologies,
Gaithersburg, MD) ligiert, und die Ligationsgemische wurden unter
Verwendung von handelsüblichen
Verpackungs-Extrakten (Stratagene, La Jolla, CA) verpackt. Die verpackten
DNA-Bibliotheken wurden ausgestrichen und in E. coli Y1090ZL-Zellen
amplifiziert.
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Ungefähr 40000
Plaques aus der Bibliothek wurden durch Plaque-Hybridisierung (Davis
et al, 1980, supra) mit dem radioaktiv markierten Sondenfragment
des Fusarium venenatum-Galactoseoxidase-Gens
unter Verwendung hoher Stringenzbedingungen bei 45°C (hohe Stringenz
= 50% Formamid, 5 × SSPE,
0,3% SDS, 200 μg/ml
gescherte und denaturierte Lachssperma-DNA) gescreent. Plaques,
die Hybridisierungssignale ergaben, wurden einmal in E. coli Y1090ZL-Zellen
gereinigt, und die einzelnen Klone wurden anschließend aus
dem λZipLox-Vektor
als pZLI-Derivate (D'Alessio
et al., 1992, Focus® 14: 7) ausgeschnitten.
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Sechs
Plaques wurden identifiziert, die stark mit der Fusarium venenatum-Galactoseoxidase-Gensonde hybridisierten,
und jeder der potenziellen Klone wurde anschließend aus dem λZipLox-Vektor
als pZLI-Derivat (D'Alessio
et al., 1992, supra) ausgeschnitten. Plasmid-DNA wurde aus den Klonen mittels Passage
durch E. coli DN10B-Zellen (Life Technologies, Gaithersburg, MD)
nach den Anweisungen des Herstellers isoliert. Die Plasmide wurden
mit EcoR und NotI verdaut, um zu bestimmen, ob die Klone identisch
waren. Die Größen der
klonierten Inserts wurden durch Agarosegelelektrophorese bestimmt.
Nach dem Verdau umfasste das größte Insert
ein DNA-Fragment von ungefähr
4,3 kb. Dieser Klon wurde als E. coli DH10B-pEJG45 bezeichnet, der
zur Sequenzanalyse gewählt
wurde.
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Beispiel 8: Nukleotidsequenzierung
und Charakterisierung des Fusarium venenatum-genomischen Galactoseoxidase-Klons
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Die
DNA-Sequenzierung wurde mit einem Applied Biosystems Model 377 XL
automatisierten DNA-Sequenzierer unter Verwendung des Dye-Terminator-Verfahrens
durchgeführt.
Zusammenhängende
Sequenzen wurden unter Verwendung einer Transposon-Insertionsstrategie
(Primer Island Transposition Kit, Perkin-Elmer/Applied Biosystems,
Inc., Foster City, CA) erzeugt. Der genomische Galactoseoxidase-Klon
aus E. coli DH10B-pEJG45,
beschrieben in Beispiel 7, wurde bis zu einer durchschnittlichen
Redundanz von 5,5 sequenziert.
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Der
Galactoseoxidase-Klon besaß ein
offenes Leseraster von 2037 Bp, welches ein Polypeptid von 679 Aminosäuren codierte.
Die Nukleotidsequenz (SEQ ID NR. 1) und die abgeleitete Aminosäuresequenz (SEQ
ID NR. 2) sind in 1 gezeigt. Unter
Verwendung des SignalP-Programms (Nielsen et al., 1997, Protein Engineering
10: 1-6) wurde ein Signalpeptid von 20 Resten, entsprechend den
Nukleotiden 1 bis 60, vorhergesagt.
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Ein
Vergleichs-Alignment von Galactoseoxidasesequenzen wurde unter Verwendung
der GeneAssistTM-Software (Perkin-Elmer
Applied Biosystems, Inc. Foster City, CA) mit einem modifizierten
Smith-Waterman-Algorithmus unter Verwendung der BLOSUM-62-Matrix
mit einem Schwellenwert von 70 vorgenommen.
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Das
Vergleichs-Alignment zeigte, dass der abgeleiteten Aminosäuresequenz
der Fusarium venenatum-Galactoseoxidase mit dem Galactoseoxidaseprotein
aus Dactylium dendroides Identitätsregionen
von 61,48% gemeinsam waren (EMBL M86819).
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Beispiel 9: Konstruktion
des Plasmid pSheB1
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Der
Fusarium venenatum-Expressionsvektor pSheB1 (2) wurde
durch Modifikation von pDM181 (WO 98/20136) erzeugt. Die Modifikationen
umfassten (a) Entfernung von zwei NcoI-Schnittstellen innerhalb der
pDM181-Sequenz und (b) Restauration des natürlichen Translationsstarts
des Fusarium oxysporum-Trypsinpromotors (Rekonstruktion einer NcoI-Schnittstelle am
ATG-Startkodon).
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Das
Entfernen von zwei NcoI-Schnittstellen innerhalb der pDM181-Sequenz
wurde unter Verwendung des ortsgerichteten Mutagenese-Kits QuikChangeTM (Stratagene Cloning Systems, La Jolla,
CA) nach den Anweisungen des Herstellers mit den folgenden Paaren
von Mutagenese-Primern vorgenommen:
5'-dCAGTGAATTGGCCTCGATGGCCGCGGCCGCGAATT-3' plus (SEQ ID NR.
3)
5'-dAATTCGCGGCCGCGGCCATCGAGGCCAATTCACTG-3' (SEQ ID NR. 4)
5'-dCACGAAGGAAAGACGATGGCTTTCACGGTGTCTG-3' plus (SEQ ID NR.
5)
5'-dCAGACACCGTGAAAGCCATCGTCTTTCCTTCGTG-3' (SEQ ID NR. 6)
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Die
Restauration des natürlichen
Translationsstarts des Fusarium oxysporum-Trypsinpromotors wurde auch unter Verwendung
des ortsgerichteten Mutagenese-Kits QuikChangeTM von
Stratagene in Verbindung mit dem folgenden Paar von Mutagenese-Primern erreicht:
5'-dCTATCTCTTCACCATGGTACCTTAATTAAATACCTTGTTGGAAGCG-3' plus (SEQ ID NR.
7)
5'-dCGCTTCCAACAAGGTATTTAATTAAGGTACCATGGTGAAGAGATAG-3' (SEQ ID NR. 8)
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Sämtliche
ortsgerichteten Änderungen
wurden durch DNA-Sequenzanalyse der entsprechenden Vektorregionen
bestätigt.
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Beispiel 10: Konstruktion
von Expressionsvektor pEJG43
-
Der
Galactoseoxidase-Expressionsvektor pEJG43 wurde wie folgt konstruiert.
Die Galactoseoxidase-codierende Region wurde aus dem genomischen
Klon pEJG45 unter Verwendung des folgenden Paars von Primern: 5'-AAATCTTTCTACACCTTGGCC-3' (vorwärts) (SEQ
ID NR: 9) und 5'-GGGGTTAATTAATCAAACTGTCACCTTAATCG-3' (rückwärts) (SEQ
ID NR: 10) amplifiziert. Der reverse Primer führte nach dem Stoppkodon eine
PacI-Schnittstelle ein.
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Die
Amplifikationsreaktion (50 μl)
enthielt die folgenden Komponenten: 0,5 μg genomischer Klon pEJG45, 50
pmol des Vorwärtsprimers,
50 pmol des Rückwärtsprimers,
jeweils 250 μm
von dATP, DCTP, dGTP und dTTP, 1 × Pwo-DNA-Polymerasepuffer
und 2,5 Einheiten Pwo-DNA-Polymerase.
Die Reaktionen wurden in einem Thermal-Cycler, Perkin-Elmer Modell
480, inkubiert, der auf einen Zyklus bei 95°C für 2 min; 10 Zyklen jeweils
bei 94°C
für 45
s, 55°C
für 45
s und 72°C
für 2 min;
17 Zyklen jeweils bei 94°C
für 45
s, 55°C für 45 s und
72°C für 2 min
mit einer Verlängerung
von 20 s pro Zyklus; 1 Zyklus bei 72°C für 10 min und einen Einweichzyklus
bei 45°C
programmiert war. Die Reaktionsprodukte wurden auf einem 1-%-Agarosegel
(Eastman Kodak, Rochester, NY) isoliert, wobei eine 2-kb-Produktbande aus
dem Gel ausgeschnitten und unter Verwendung von Qiaex II (Qiagen,
Chatsworth, CA) nach den Anweisungen des Herstellers gereinigt wurde.
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Das
amplifizierte Galactoseoxidase-Segment wurde mit PacI verdaut, mit
Qiaquik (Qiagen, Chatsworth, CA) gereinigt und mit dem Vektor pSHeB1
ligiert, der zuvor mit NcoI gespalten, mit Klenow behandelt und
mit PacI gespalten wurde. Das resultierende Expressionsplasmid wurde
als pEJG43 (3) bezeichnet.
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Beispiel 11: Expression
von Galactoseoxidase-Gen in Fusarium venenatum
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Sporen
von Fusarium venenatum (CC1-3 (LYMCI) wurden durch Beimpfen eines
Kolbens, der 500 ml RA-Sporulationsmedium enthielt, mit 10 Kolonien
aus einer 1×-Vogel-Mediumplatten (2,5%
Noble-Agar), angereichert mit 2,5% Glucose und 2,5 mM Natriumnitrat,
und durch Inkubieren bei 28°C
150 U/min für
2 bis 3 Tage erzeugt. Die Sporen wurden über Miracloth (Calbiochem,
San Diego, CA) geerntet und 20 min bei 7000 U/min in einer Sorvall
RC-5 B Zentrifuge (E.I. DuPont De Nemours und Co., Wilmington, DE)
geerntet. Die pelletisierten Sporen wurden zweimal mit sterilem
destillierten Wasser gewaschen, in einem kleinen Volumen Wasser
resuspendiert und sodann unter Verwendung eines Hämozytometers
gezählt.
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Die
Protoplasten wurden durch Beimpfen von 100 ml YEPG-Medium mit 4 × 107 Sporen von Fusarium venenatum-CC1-3 und
16 h Inkubieren bei 24°C
und 150 U/min hergestellt. Die Kultur wurde 7 min bei 3500 U/min
in einer Sorvall RT 6000D (E.I. DuPont De Nemours und Co., Wilmington,
DE) zentrifugiert. Die Pellets wurde zweimal mit 30 ml 1 M MgSO4 gewaschen und in 15 ml 5 mg/ml NOVOZYME
234TM (Charge PPM 4356, Novo Nordisk A/S,
Bagsværd,
Dänemark)
in 1 M MgSO4 resuspendiert. Die Kulturen
wurden bei 24°C
und 150 U/min inkubiert, bis sich Protoplasten bildeten. Dem Protoplastenverdau
wurde ein Volumen von 35 ml 2 M Sorbit zugesetzt, und das Gemisch
wurde bei 2500 U/min 10 min zentrifugiert. Das Pellet wurde resuspendiert, zweimal
mit STC gewaschen und bei 2000 U/min 10 min zur Pelletisierung der
Protoplasten zentrifugiert. Die Protoplasten wurden mit einem Hämozytometer
gezählt
und in einer 8:2:0,1-Lösung
von STC:SPTC:DMSO bis auf eine Endkonzentration von 1,25 × 107 Protoplasten/ml resuspendiert. Die Protoplasten
wurden nach Einfrieren mit kontrollierter Geschwindigkeit in einem
Nalgene Cryo 1°C
Gefriercontainer (VWR Scientific, Inc., San Francisco, CA) bei –80°C gelagert.
-
Die
eingefrorenen Protoplasten von Fusarium venenatum-CC1-3 wurden auf
Eis aufgetaut. 5 μg
von pEJG43, beschrieben in Beispiel 10, und 5 μl Heparin (5 mg pro ml STC)
wurden einem sterilen 50-ml-Polypropylenröhrchen zugesetzt. 100 μl Protoplasten
wurden zugesetzt, leicht vermischt und 30 min auf Eis inkubiert.
1 ml SPTC wurde zugesetzt und 20 min bei Raumtemperatur inkubiert.
Nach der Zugabe von 25 ml 40°C COVE-Top-Agarose
wurde das Gemisch auf eine leere Platte mit 150 mm Durchmesser gegossen
und über Nacht
bei Raumtemperatur inkubiert. Anschließend wurden zusätzliche
25 ml 40°C
COVE-Top- Agarose,
die 10 mg BASTATM pro ml enthielt, auf die
Platte aufgegossen und bei Raumtemperatur für bis zu 14 Tage inkubiert.
Der Wirkstoff in dem Herbizid BASTATM ist
Phosphinothricin. BASTATM wurde von AgrEvo
(Hoechst Schering, Rodovre, Dänemark)
erhalten und wurde vor der Verwendung zweimal mit Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(25:24:1) und einmal mit Chloroform:Isoamylalkohol (24:1) extrahiert.
-
43
Transformanten wurden direkt aus den Selektionsplatten (COVE-Unterlage
mit einer COVE-BASTATM-Auflage) ausgewählt und
in 125-ml-Schüttelkolben überimpft,
die 25 ml M400Da-Medium, angereichert mit 1 mM CaCl2 und
100 μg/ml
Ampicillin (zur Verhinderung bakterieller Verunreinigung), enthielten, und
7 Tage bei 28°C
200 U/min auf einem Plattformschüttler
inkubiert. Der untransformierte Empfängerstamm war ebenfalls als
eine negative Kontrolle eingeschlossen.
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Von
den Kolben wurden nach 2, 3, 4 und 7 Tagen Proben genommen und auf
Galactoseoxidase-Aktivität
getestet. Die Testlösung
enthielt 0,1 M Galactose, 17 μg
Meerrettichperoxidase pro ml, 1 mM ABTS, 74 mM Natriumphosphat pH
7 und Galactoseoxidase in einer Menge, die zur Erzeugung von 0,03-3
Absorptionsänderungseinheiten
bei 405 nm und 24°C,
wie gemessen entweder in einer Küvette
mit 1 cm Weglänge
mit einem Shimadzu UV160U Spektralphotometer oder in einer 96-Well-Platte
mit einem Molecular Devices Thermomax Microplate Reader, ausreichte.
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Die
Ergebnisse des Galactoseoxidase-Aktivitätstests zeigten, dass die Transformanten
nachweisbare Galactoseoxidase produzierten.
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Hinterlegung
von biologischen Materialien
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Das
folgende biologische Material wurde unter den Regeln des Budapester
Vertrags mit der Agricultural Research Service Patent Culture Collection,
Northern Regional Research Center, 1815 University Street, Peoria,
Illinois, 61604 hinterlegt, und es wurde ihm die folgende Zugangsnummer
gegeben:
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Der
Stamm wurde unter Bedingungen hinterlegt, die gewährleisten,
dass der Zugang zur Kultur während
der Anhängigkeit
dieser Patentanmeldung einer Person verfügbar ist, die von dem Commissioner
of Patents and Trademarks als dafür autorisiert gemäß 37 C.F.R. § 1.14 und
35 U.S.C. § 122
bestimmt wird. Die Hinterlegung stellt eine im Wesentlichen reine
Kultur des hinterlegten Stammes dar. Die Hinterlegung steht zur Verfügung, wie
es durch ausländische
Patentgesetze in Ländern,
bei denen Gegenstücke
des angemeldeten Gegenstandes oder seiner Abkömmlinge eingereicht sind, erfordert
ist. Jedoch sollte verstanden werden, dass die Möglichkeit einer Hinterlegung
keine Lizenz zur Ausübung
des Gegenstands der Erfindung unter teilweiser Aufhebung der durch
behördliche
Wirkung gewährten
Patentrechte darstellt.
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