-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Computer-gestütztes Verfahren zum Steuern
eines industriellen Prozesses, der mindestens zwei Einheits-Prozesse
mit den folgenden Schritten umfasst, direktes Steuern des Prozesses
mittels eines Steuerungsmodells mit einem oder mehreren Algorithmen,
Liefern von Prozess-Daten des Prozesses an das Steuerungsmodell,
und Erstellen einer automatischen Diagnose der Gültigkeit der Prozess-Daten,
die von dem Prozess abgerufen werden, um zu verhindern, dass irrelevante
Prozess-Daten als Eingabe in dem Steuerungsmodell verwendet werden.
-
Die
Erfindung betrifft weiter ein Computer-gestütztes System zum Steuern eines
industriellen Prozesses der mindestens zwei Einheitsprozesse umfasst,
wobei das System ein Steuerungsmodell mit einem oder mehreren Algorithmen
zur direkten Steuerung des Prozesses umfasst, Mittel zum Liefern
von Prozess-Daten des Prozesses an das Steuerungsmodell, wobei der
Betrieb des Steuerungsmodells auf den Prozess-Daten basiert, und
Mittel zum Erstellen einer automatischen Diagnose der Gültigkeit
der Prozess-Daten, die von dem Prozess abgerufen werden, um zu verhindern,
dass irrelevante Prozess-Daten als Eingabe in dem Steuerungsmodell
verwendet werden.
-
Der
industrielle Prozess ist vorzugsweise kontinuierlich oder halb-kontinuierlich
und kann kontinuierliche, halb-kontinuierliche und/oder diskontinuierliche
Einheitsprozesse umfassen, wird jedoch immer noch als kontinuierlich
oder halb-kontinuierlich betrachtet. Auch wenn die Erfindung an
alle Arten von kontinuierlichen und halb-kontinuierlichen Prozessen
anwendbar ist, wird sie insbesondere für Prozesse in Verbindung mit
der Herstellung von chemischen-, petrochemischen-, Metall- und Polymer-Produkten,
und Pulpe und Papier-Produktion
verwendet, wo ein Bedarf zum Steuern der Strömungszusammensetzung besteht,
um die benötigten
Produkteigenschaften zu erhalten. Der Prozess kann weiter ein Prozess
in einem Kraftwerk sein. Übliche
Einheitsprozesse in einem Prozess zum Herstellen von Pulpe oder
Papier sind Kochen, Bleichen Grundwerkstoff-/Papierrohstoffherstellung
usw.
-
Da
die Erfindung für
Prozesse zur Herstellung von Pulpe und Papier oder Karton beziehungsweise
Pappe anwendbar ist, wird die Erfindung unter Bezugnahme auf derartige Prozesse
beschrieben.
-
Material-Hersteller,
wie Produzenten von Pulpe, Papier und Karton sind einer sich schnell ändernden
Welt ausgesetzt. Sie müssen
sich steigenden Verbrauchforderungen nach einer spezielle Güte beziehungsweise
Klasse in kleineren Chargen erreichen. Produkte müssen Qualitätsanforderungen
innerhalb kleinerer Bereiche erzielen. Das gesteigerte Umweltbewusstsein
wird durch große
Bemühungen erreicht,
nicht nur indem stringenteren Forderungen und Regulationen bestimmt
auf deren Aktivität
genügt
werden, sondern weiter um die Wirkung ihres Einfluss auf die Umwelt
zu minimieren. Eine erhöhte Wiederverwertung
in dem Produktionsprozess/Herstellungsprozess sowie eine gesteigerte
Verwendung von rückgewonnenem
Stoff als Rohmaterial oder als Zusätze zu dem Prozess erfordert
ebenfalls ein höheres
Maß an
Steuerung und Überwachen
der Prozesse. Zusätzlich
sind diese Hersteller einem starken Wettbewerb ausgesetzt, dem lediglich
mit Produkten hoher Qualität
begegnet werden kann.
-
Die
Produktqualität
ist von vielen Parametern abhängig,
welche durch die Beschickung von Rohmaterial in den Prozess, insbesondere
der Konsistenz der Rohmaterial-Beschickung, den während Behandlungen
gemachten Zusätzen
und den Produktionsbedingungen während
dieser Behandlungen beinflusst sind. Somit kann sich die Qualität der Produkte
während
dieser Prozesse wesentlich ändern. Deshalb
muss bei Verfahren zum Steuern von Prozessen ein System mit Sensoren
oder Einrichtungen zur Probennahme während des Prozessverlaufs eingesetzt
werden, und Mittel, um Erfassungen und Probenahme auszuführen, Mittel
zum Gewinnen, Zusammentragen und Verarbeiten von Informationen, die
von diesen Prozessen erhalten werden, und Mittel um korrigierende
Tätigkeiten
in dem Prozess auszuführen.
-
Für Prozesse,
die zwei oder mehrere Einheitsprozesse umfassen, ist eine gesamte
Optimierung des Prozesses nötig.
Die Optimierung des Prozesses umfasst eine Optimierung von beispielsweise der
Produktqualität,
der Gesamtwirtschaftlichkeit, Umweltaspekten, Energieverbrauch,
der Wartung beziehungsweise Pflege der Produktgeräte, usw.. Ein
typisches Beispiel einer Optimierung ist eine Optimierung des Prozesses,
um optimale Sollwerte für Pumpen,
Ventile usw. in dem Prozess aufzufinden, um ein bestimmtes Produktionsvolumen
während
einer bestimmten Zeitspanne unter bestimmten Bedingungen zu erreichen.
Dabei umfasst die Optimierung das Online-Herunterladen von Behälter-Niveaus, Temperaturen
usw. von einem Prozess-Computersystem in einen Computer, und Verwenden
der herunter geladenen Werte zusammen mit Algorithmen, die für die Optimierung
und Steuerung des Prozesses geeignet sind.
-
Normalerweise
werden die Werte mehrerer Variabler in dem Prozess mittels Sensoren
erfasst und als Eingabe für
die Algorithmen für
die Optimierung und Steuerung des Prozesses verwendet. Derartige
Erfassungen sind jedoch gelegentlich aufgrund einer Störung bzw.
Fehlfunktion der Sensoren inkorrekt. Eine gewisse Abweichung zwischen
erfassten und den vorhergesagten oder realen Werten der betreffenden
Variablen kann toleriert werden. Liegt der Fehler aufgrund der Fehlfunktion
eines Sensors jedoch über
einem bestimmten Niveau, dann sollte dieser Wert nicht in dem Optimierungsalgorithmus
oder dem Steuermodell eines Steuersystems verwendet werden, und
der fragliche Sensor sollte ersetzt oder repariert werden, so dass
dem Steuersystem korrekte Erfassungen geliefert werden können.
-
Deshalb
wurden im Stand der Technik verschiedene Wege zum Verfolgen, Identifizieren,
Analysieren und Handhaben der gestörten oder defekten Sensoren
vorgeschlagen. So offenbart beispielsweise das Dokument WO 95/04874
ein Verfahren zur Überwachung
von Emissionen in einem Verbrennungsmotor, der giftige Schadstoffe
emittiert, und umfasst mehrere Sensoren zum Erfassen verschiedener
Parameter des Motorbetriebs. Einige der erfassten Werte können inkorrekt
sein, wobei infolgedessen ein Sensor-Validierungs-System angeordnet ist,
um einen Alarm auszulösen,
wenn ein beliebiger der angefügten
Sensoren ausfällt
und um den fehlerhaften Sensor mit einem Ersatzsensor zu ersetzen. Der
zuletzt genannte sagt die Ausgabe des fehlerhaften Sensors vorher,
wobei eine gespeicherte Darstellung des fehlerhaften Sensors verwendet
wird, die eine Funktion der anderen angefügten Sensoren ist.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Computer-gestütztes Verfahren und
System bereitzustellen, welches eine zuverlässige Online-Simulation und
Steuerung eines industriellen Systems ermöglicht. Das erfindungsgemäße Verfahren
und System sollten sich für
ein erweitertes, Modell-gestütztes
Steuern eines industriellen Prozesses eignen. So soll die Erfindung
insbesondere verbesserte Wege zum Erkennen beziehungsweise Nachweisen
und Handhaben fehlerhafter Erfassungen liefern, insbesondere Inline-Erfassungen
durch Sensoren in dem Prozess, um eine richtige und redundante Computer-gestützte Steuerung
des Prozesses beizubehalten.
-
Diese
Aufgabe wird mittels des Verfahrens von Anspruch 1 und mittels des
Systems von Anspruch 19 gelöst.
-
Der
Prozess wird vorzugsweise mittels eines separaten Prozess-Modells
simuliert, welches das Steuermodell aktualisiert und ihm die bestimmten Sollwerte
für dessen
Betrieb liefert. Der Prozess wird vorzugsweise mittels des Prozess-Modells
optimiert, welches dem Steuermodell, in gegebenen Grenzen, geeignete
Sollwertwerte für
die Optimierung im Hinblick auf verschiedene Zwecke liefert, wie
Gesamtwirtschaftlichkeit, Umweltaspekte, Produktqualität, Beibehaltung
der Prozessgeräte
usw.. Das Prozess-Modell ist vorzugsweise angepasst, nach Empfang
bestimmter Information, insbesondere Information im Hinblick auf
irrelevante Prozess-Daten, welche für den Betrieb des Steuermodells
nicht verwendet werden sollten, wesentliche Teile des Steuermodells
zu modifizieren oder zu ersetzen.
-
In
einer Ausführungsform
wird das Prozess-Modell mit Prozess-Daten des Prozesses bereitgestellt,
wobei der Betrieb des Prozess-Modells auf die Prozess-Daten gestützt ist.
Mindestens einige der Prozess-Daten werden von dem Prozess mittels Sensoren
für Inline-,
Online- und/oder Atline-Erfassungen abgerufen, beispielsweise die
gleichen Erfassungen wie jene, die als Eingabe für das Steuermodell erfasst
werden. Dem Prozess-Modell werden vorzugsweise Information der Diagnose
geliefert, um zu verhindern, dass irrelevante Prozess-Daten als Eingabe
in dem Prozess-Modell verwendet werden. Daher wird das Prozess-Modell
sowie das Steuermodell kontinuierlich Online ausgebaut, um zu verhindern,
dass falsche oder irrelevante Prozess-Daten für dessen Betrieb verwendet
werden.
-
Die
vorliegende Erfindung soll ein Computer-gestütztes Verfahren und System
bereitstellen, welche einen Weg zum Diagnostizieren der Leistung von
Sensoren in einem Prozess bereitstellt, so dass die Genauigkeit
der Erfassungen, die durch die Sensoren erfolgen, bestätigt werden
können.
Das System und Verfahren gemäß der Erfindung
sollte ebenfalls angepasst sein, um Information über die Relevanz bestimmter
erfasster Werte von Prozess-Variablen
bereitzustellen, um zu ermöglichen,
dass automatisch entschieden wird, ob bestimmte erfasste Werte in
Modelle für
die Gesamtoptimierung und Steuerung des Prozesses aufgenommen werden
sollen oder nicht, und um es zu ermöglich, zu entscheiden, ob ein
bestimmter Sensor aufgrund einer Störung repariert oder ersetzt
werden soll. Das gleiche gilt für
defekte oder gestörte
Prozessgeräte
im Allgemeinen.
-
In
einem Fall wird die vorstehend genannte Aufgabe dadurch gelöst, dass
die automatische Diagnose die Schritte umfasst, Durchführen von
mindestens zwei Vorhersagen einer bestimmten Prozess-Variablen mit
verschiedenen Sätzen
an erfassten Variablen als Eingabe an ein Modell zum Durchführen der
Vorhersagen, Beobachten jeder Abweichung zwischen den vorhergesagten
Werten und dem erfassten Wert der Prozess-Variable, und Evaluieren
des beobachteten Abweichungsmusters, um zu entscheiden, ob der erfasste
Wert der Variable als Eingabe in das Steuermodell und/oder Prozess-Modell
verwendet werden soll oder nicht.
-
Alternativ
wird die vorstehend aufgeführte Aufgabe
dadurch gelöst,
dass die weiteren Schritte umfasst sind, Erfassen eines Werts von
mindestens zwei Prozess-Variablen an mindestens einer Stelle in dem
Prozess, Vorhersagen der mindestens zwei Variablen mittels eines
Modells für
einen relevanten Teil in dem Prozess, mit bestimmten Grenzbedingungen, Beobachten
jeder Abweichung zwischen dem erfassten und vorhergesagtem Wert
für jede
Prozess-Variable, und Vergleichen und Evaluieren der beobachteten
Abweichungen, um zu entscheiden, ob die erfassten Werte der Variablen
direkt als Eingabe in das Steuermodell und/oder Prozess-Modell verwendet werden
sollen oder nicht. Vorzugsweise ist jede Vorhersage auf einen bestimmten
Satz an Eingabedaten gestützt,
d.h. Erfassungen, ausschließlich
des erfassten Wertes der vorherzusagenden Variablen. Werden die
Werte der zwei Variablen erfasst und vorhergesagt, und die erfassten
Werte weichen in der gleichen jedoch annehmbaren Richtung von den
vorhergesagten Werten ab, dann kann die Schlussfolgerung gezogen
werden, dass die Erfassungs-Sensoren funktionieren. Wenn sich andernfalls
eine der Abweichungen in irgendeine Richtung stark abhebt, dann
kann eine Feststellung, welcher der Sensoren gestört ist,
oder ob eine beliebige andere Beeinträchtigung in dem Prozess vorliegt,
die den erfassten Wert beeinflusst, nicht sicher getroffen werden.
-
Vorzugsweise
werden die Werte von mindestens drei Prozess-Variablen erfasst,
vorhergesagt und auf deren Abweichungen zwischen erfassten und vorhergesagten
Variablen verglichen. Durch Vergleichen der Abweichungen von mindestens
drei Prozess-Variablen kann der Nachweis eines gestörten Sensors
mit signifikant verbesserter Zuverlässigkeit durchgeführt werden.
Unterscheidet sich die Abweichung einer der Variablen erheblich
von der Abweichung der anderen Variablen, so geht dies wahrscheinlich
auf die Störung
des entsprechenden Sensors zurück
oder auf eine Störung
eines bestimmten Prozessgeräts,
dessen Funktion mit dem Wert der fraglichen Variable in Verbindung
steht. Eine bestimmte Prozessbeeinträchtigung oder Variation kann
auch der Grund für
ein Abweichungsmuster sein, welches fälschlicherweise einen gestörten Sensor
anzeigt.
-
Um
die Zuverlässigkeit
der Folgerungen, die auf einem Vergleich der Abweichungen für die fraglichen
Variablen gestützt
ist, weiter zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass die Anzahl der
erfassten und vorhergesagten Prozess-Variablen mindestens vier beträgt, vorzugsweise
mindestens fünf,
und dass die Prozess-Variablen mindestens in zwei Gruppen unterteilt
werden, wobei die Gruppen mindestens eine gemeinsame Prozess-Variable
besitzen, und dass für
jede Gruppe die Abweichungen zwischen erfassten und vorhergesagten
Werten der Variablen der Gruppe verglichen und bewertet werden.
Unterscheidet sich die Abweichung einer derartigen gemeinsamen Prozess-Variable
signifikant von den Abweichungen der anderen Prozess-Variablen in
beiden Gruppen, zu der sie gehört,
so ist dies höchstwahrscheinlich
durch die Störung
des Sensors bedingt, der den Wert der Variable erfasst. Unterscheidet
sich jedoch die Abweichung der fraglichen Variable signifikant von
den Abweichungen der Variablen in einer der Gruppen, zu der sie
gehört,
jedoch nicht von den Abweichungen einer zweiten Gruppe, zu der sie
gehört,
so ist dies wahrscheinlich nicht durch Störung des fraglichen Sensors
bedingt. Um dieses Konzept weiter zu entwickeln, werden die Werte
mehrerer Prozess-Variablen erfasst und vorhergesagt und die Variablen
in mehrere Gruppen unterteilt.
-
Nach
der Beobachtung eines Abweichungsmusters, welches die Störung eines
Sensors anzeigt, wird eine Erfassung von mindestens einer weiteren Prozess-Variable,
deren Wert mit dem Wert der durch den Sensor erfassten Variable
in Beziehung steht, initiiert. Dementsprechend wird der Wert der
weiteren Prozess-Variable nicht kontinuierlich oder wiederholt erfasst.
So kann diese Variable beispielsweise eine sein, die mittels Laborerfassungen
Offline erfasst wurde. Dementsprechend schlägt die Erfindung eine Initiierung
derartiger weiterer Erfassungen vornehmlich nur nach Beobachten
eines Abweichungsmusters vor, welches die Störung eines bestimmten Sensors
anzeigt. Weiter schlägt
die Erfindung vor, dass nach Beobachtung eines derartigen Abweichungsmusters
die Funktion von mindestens einem Prozess-steuernden Mittel überprüft wird,
dessen Funktion mit dem Wert der durch den Sensor erfassten Variable
in Beziehung steht. Ein derartiges Prozess-steuerndes Mittel kann
ein Ventil, ein Druckgenerator, eine Pumpe oder dergleichen für einen
bestimmten Prozess sein, beispielsweise für einen Prozess zur Pulpe-
und Papier-Herstellung.
-
Die
Prozess-Variablen, deren Werte erfasst und vorhergesagt werden,
können
auf einen und den gleichen Einheitsprozess konzentriert sein. Wenn
jedoch der Prozess und ein darauf gebildetes automatisches Diagnosesystem
weiterentwickelt ist, werden die Werte der Prozess-Variablen in
mehr als einem, vorzugsweise allen Einheitsprozessen erfasst, und vorhergesagt.
Die Werte, deren Abweichungen miteinender verglichen werden, werden
normalerweise in ein und demselben Einheitsprozess erfasst. Jedoch werden
als Alternative in bestimmten Fällen
erfasste Abweichungen oder Prozess-Variablen in verschiedenen Einheitsprozessen
durchgeführt,
wenn dies für
die Diagnose als vorteilhaft gefunden wird.
-
Eine
erfindungsgemäße Ausführungsform umfasst
eine Simulierung und eine Gesamtoptimierung des Prozesses, wobei
die Simulierung und Optimierung auf Information das Ergebnis der
Erfassungen und Vorhersagen der Prozess-Variablen betreffend gestützt ist,
den Vergleich der Abweichungen und die Beobachtung von einzelnen
Sensorstörungen,
Gerätestörungen und/oder
Prozessbeeinträchtigungen.
Die Simulierung und Optimierung wird mittels einer oder mehrerer
Algorithmen, wie vorstehend in dieser Anwendung beschrieben, ausgeführt. Der Prozess
wird hinsichtlich einer beliebigen oder einer Kombination von Punkten
optimiert wie Produktqualität,
Gesamtwirtschaftlichkeit, Umweltaspekte, Energieverbrauch und Beibehaltung.
Die Erhaltungsoptimierung betrifft vorzugsweise den Zustand, wenn
bestimmte Sensoren und bestimmte Prozessgeräte repariert oder ersetzt werden
sollen. Die Simulierung und Optimierung dient dazu, für mehrere
Variablen in dem Prozess hinsichtlich der beabsichtigten Optimierung,
Sollwerte zu setzen. Hier wird die Simulierung und Optimierung durch
das Prozess-Modell ausgeführt,
welches Sollwerte an das Steuermodell anwendet.
-
Die
Erfindung umfasst weiter die Verwendung sogenannter weicher Sensoren
(soft sensors). Derartige weiche Sensoren können Modelle zur Vorhersage
bestimmter Produktqualitäten,
gestützt
auf bestimmte Prozess-Variablen-Werte, umfassen. Im Fall eines Prozesses
für die
Herstellung von Pulpe und Papier, kann das weiche Abtasten die Vorhersage
von beispielsweise Papierstärke,
gestützt
auf die Erfassung von Fasergröße, Verteilung,
NIR-Spektrum, Refiner, Energieeingabe und dergleichen, umfassen.
Dank des erfindungsgemäßen Verfahrens, auf
das gestützt
ein automatisches Diagnosesystem aufgebaut werden kann, kann ein
derartiges weiches Abtaten zuverlässiger sein. Vorzugsweise spielt
weiches Abtasten für
die Optimierung des Prozesses, beispielsweise für die Optimierung hinsichtlich
der Produktqualität,
eine entscheidende Rolle.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst das erfindungsgemäße Verfahren
einen Schritt des Vorhersagens des zukünftigen Wertes oder Werte bestimmter
Prozess-Variablen mittels eines empirischen Modells für einen
oder mehrere Einheitsprozesse. Dieses Statistik abhängige, empirische
Modell kann dazu verwendet werden, Einstellungen des physikalischen
Modells des Prozesses durchzuführen.
Das empirische Modell wird jedoch nach einer Rekonstruktion des
Prozesses, gestützt
auf die Vorhersagen, die mittels eines physikalischen Modells gemacht
werden, rekonstruiert.
-
Die
Diagnosemittel umfassen Erfassungsmittel, welche Sensoren für Inline,
Online und/oder Atline-Erfassung umfassen. Es umfasst weiter Vorhersagemittel,
Beobachtungsmittel und Mittel zum Vergleichen, und bewertet die
beobachteten Abweichungen, wobei die Mittel vorzugsweise als Software in
einem Computer angeordnet sind. Das erfindungsgemäße System
umfasst weiter als eine Software in einem Computer angeordnete Mittel,
zum Ausführen aller
anderen Schritte in dem erfindungsgemäßen Verfahren, wie vorstehend
definiert. Dementsprechend umfasst das erfindungsgemäße System
ein System zur automatischen Diagnose des fraglichen Prozesses.
Es kann ebenfalls empirische Modelle oder Algorithmen für die Optimierung
des Prozesses, gestützt
auf Informationen von dem automatischen Diagnosesystem, umfassen.
-
Weitere
Eigenschaften und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und Systems
werden in der nachfolgenden Beschreibung und in den angefügten abhängigen Ansprüchen erläutert.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung beispielhaft unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen erklärt,
wobei:
-
1 ein
schematisches Flussdiagramm ist, welches eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und Systems zeigt;
-
2 ein
ausführlicheres,
jedoch noch schematisches Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Diagnosemittels
ist;
-
3a–c Beispiele
für Abweichungsmuster sind,
die durch die Diagnosemittel beobachtet und behandelt werden; und
-
4 ein
Beispiel eines Abweichungsmusters ist, das in einem alternativen
Weg durch das Diagnosemittel beobachtet und behandelt wird.
-
1 zeigt
ein schematisches Flussdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Computer-gestützten Systems
zum Steuern eines industriellen Prozesses P, welcher mindestens zwei
Einheitsprozesse UP1, UP2, UP3 umfasst, siehe ebenfalls 2.
P ist hier ein Prozess für
die Herstellung von Pulpe und Papier oder Karton. Die Einheitsprozesse
UP1-3 können die
Prozesse eines Kochers beziehungsweise Hauptkochgefäß, eines
Digestors (Biokonverters) oder eines beliebigen Einheitsprozesses
sein, der normalerweise in einem derartigen Prozess P vorliegt.
Die Einheitsprozesse UP1-3 können
kontinuierlich, halbkontinuierlich oder diskontinuierliche Prozesse
sein. Der Prozess P ist jedoch kontinuierlich oder halb-kontinuierlich.
-
Das
erfindungsgemäße System
umfasst ein Steuermodell 1, welches einen oder mehrere
Algorithmen zum Steuern des Prozesses P umfasst. Für diesen
Zweck muss das Steuermodell mit Prozess-Daten des Prozesses P aktualisiert
werden. Das erfindungsgemäße System
umfasst deshalb Mittel 2 bis 8 zum liefern von
Prozess-Daten von dem Prozess P an das Steuermodell 1,
wobei der Betrieb des Modells auf die Prozess-Daten gestützt ist.
Derartige Mittel zum Liefern von Prozess-Daten umfassen mehrere
Sensoren 2–8,
vorzugsweise angeordnet für
eine Inline-, Online- und/oder Atline-Erfassung mehrerer Prozess-Variablen
Qi, Ti.
-
Gemäß den 1 und 2 umfasst
das System weiter Mittel 11 zum Ausführen einer automatischen Diagnose
der Gültigkeit
der Prozess-Daten, die von dem Prozess T durch die Erfassungsmittel 2–8 für den Zweck
abgerufen werden, dass eine Verwendung irrelevanter Prozess-Daten
als Eingabe in das Steuermodell 1 verhindert wird. Das
Diagnosemittel 11 wird später unter Bezugnahme auf 2 ausführlicher
beschrieben. Jedoch besteht eine seiner Hauptaufgaben darin, zu
verhindern, dass Prozess-Daten, die von gestörten Sensoren abgerufen werden,
als Eingabe in das Steuermodell 1 verwendet werden.
-
Das
System umfasst weiter ein separates Prozess-Modell 12 zum
Simulieren des Prozesses. Das Prozess-Modell 12, das sich
als Software in einem Computer befindet, kann eine ein oder mehrere physikalische
Modell und/oder empirische Modelle zum Simulieren des Prozesses
umfassen. Das Prozess-Modell 12 ist angepasst, das Steuermodell 1 zu aktualisieren,
oder genauer, dem Steuermodell 1 Sollwertwerte für dessen
Betrieb zu liefern. Die Sollwertwerte sind Sollwertwerte für verschiedene
Prozess-Variablen oder Parameter. Das Prozess-Modell 12 ist
geeignet, um den Prozess P hinsichtlich einer oder mehrerer Punkte
zu simulieren und optimieren, wie Produktqualität, Prozesswirtschaftlichkeit,
Umweltaspekte, etc., in gegebenen Grenzen.
-
Das
System umfasst weiter Mittel 2–8, in 2 gezeigt,
um dem Prozess-Modell Prozess-Daten zu liefern, die von dem Prozess-Modell 12 für dessen
Betrieb verwendet werden. Die Mittel 2–8 umfassen mehrere
Sensoren, vorzugsweise für
eine Inline- oder Online-Erfassung von mehreren Prozess-Variablen
angeordnet. Gemäß der Erfindung
ist das Diagnosemittel angepasst, um dem Prozess-Modell 12 Informationen
für den
Zweck zu liefern, eine Verwendung irrelevanter Prozess-Daten als
Eingabe in das Prozess-Modell 12 verhindert wird. Typische derartige
irrelevante oder falsche Prozess-Daten sind Prozess-Daten, die von gestörten Sensoren
geliefert werden.
-
Das
im Detail in 2 gezeigte Diagnosemittel 11 spielt
in dem System eine entscheidende Rolle und wird deshalb nachstehend
ausführlicher beschrieben.
-
Das
Diagnosemittel 11 umfasst ein Modell 13 zur Vorhersage
der Werte von zwei oder mehreren, vorzugsweise mehreren Prozess-Variablen
Qi, Ti, die den
Variablen entsprechen, deren Status oder Werte mittels der Mittel
oder Sensoren 2–8 erfasst
werden. Für
diesen Zweck werden dem vorhersagenden Modell 13 Prozess-Daten
von den Mitteln 2–8 geliefert. Wenn
das Vorhersage-Modell 13 den Wert einer bestimmten Variable
vorhersagt, beispielsweise Qi, Qt, dann führt
es jedoch seine Vorhersage ohne Rücksicht auf den erfassten Wertes
Qi, Qt der spezifischen Variable
durch. Das Vorhersage-Modell 13 wird nachstehend ausführlicher
diskutiert.
-
Das
System umfasst Mittel 14, 15, 16 zum Beobachten
einer beliebigen Abweichung zwischen dem erfassten und vorhergesagten
Wert für
jede erfasste Prozess-Variable. Die Mittel 14, 15, 16 umfassen
vorzugsweise Vergleichseinrichtungen beziehungsweise Komparatoren,
die lediglich vorhergesagte Werte Qi, Qt und gemessene Werte Qe,
Qt der Prozess-Variablen über eine gegebene Zeitspanne vergleichen.
-
Das
System umfasst weiter ein Mittel 17 zum Vergleichen der
beobachteten Abweichungen Qi–Qi, Ti–Ti, um über
die Gültigkeit
der erfassten Werte zu entscheiden, und um eine Entscheidung zu
ermöglichen,
ob die erfassten Werte der Variablen direkt als Eingabe in das Steuermodell 1 und
das Prozess-Modell 12 verwendet werden sollen. In der Realität wird ein
Abweichungsmuster 21–23 geliefert
werden an das Evaluierungsmittel 17 von den Beobachtungsmitteln 14, 15, 16,
wobei das Evaluierungsmittel 17 angeordnet ist um das gegebene
Muster zu ewerten und Abweichungen zu beobachten, welche das Muster
unlogisch machen. Nach einer Beobachtung eines derartigen unlogischen
Abweichungsmusters, welches bei spielsweise die Störung eines
oder mehrerer Sensoren 2–8 anzeigt, ist das
Evaluierungsmittel 17 angepasst, um ein Mittel 18 zu
aktivieren, um eine Erfassung von mindestens einer weiteren Prozess-Variable
L zu initiieren, dessen Wert mit dem Wert der Variable oder Variablen
Qi, Qt in Verbindung steht,
die durch den Sensor oder Sensoren erfasst werden, die als gestört angesehen
werden, um zu überprüfen ob es
tatsächlich
der fragliche Sensor oder Sensoren ist/sind, die gestört sind
oder ob eine beliebige Beeinträchtigung
des Prozesses existiert, die zu dem unlogischen Abweichungsmuster
führt. So
kann beispielsweise der Spiegel L einer speziellen Flüssigkeit
in einem bestimmten Behälter
einer Prozesseinheit eine weitere Prozess-Variable sein, die nach
einer derartigen Beobachtung erfasst wird. Eine derartige Erfassung
wird hier mittels eines Sensors ausgeführt, der in dem Einheitsprozess
UP3 als 9 bezeichnet ist. Der erfasste Wert dieser weiteren Variable
wird vorzugsweise verglichen mit einem vorhergesagten Wert davon,
oder einem gegebenen Sollwertwert für die Variable, und jede Abweichung zwischen
dem erfassten Wert L der weiteren Variable und ihres vorhergesagten
Werts und/oder Sollwertwerts wird an das Bewertungsmittel 17 geliefert.
Das Evaluierungsmittel 17 ist dann angepasst, ein neues Abweichungsmuster
hinsichtlich des Ergebnisses der Erfassung der weiteren Variable
zu analysieren um sicherzustellen ob das ursprüngliche unlogische Abweichungsmuster
durch einen gestörten
Sensor oder durch einen Prozessfehler bedingt ist, der durch die
Erfassung der weiteren Variable erkannt wird. Zu diesem Zweck wird
dem vorhersagenden Modell der Wert L der weiteren Variablen geliefert,
um ihn zu berücksichtigen,
wenn neue Vorhersagen gemacht werden.
-
Das
System umfasst vorzugsweise weiter Mittel 19 zum Initiieren
eines Überprüfens der
Funktion von mindestens einem Prozess-steuernden Mittel 20,
dessen Funktion mit dem Wert Qi, Qt der Variable oder Variablen in Verbindung
steht, die durch den Sensor oder die Sensoren erfasst wird, die
gemäß des unlogischen
Abweichungsmusters offensichtlich gestört sind. Ein derartiges Prozess-steuerndes
Mittel kann beispielsweise ein bestimmtes Ventil in dem Ausmaß eines
Behälters
sein. Das initiierende Mittel 19 kann beispielsweise eine
Erfassung der Ventilöffnung
mittels eines bestimmten Sensors, wie einem Strömungsmeter, initiieren, hier
ein mit 10 bezeichneter Sensor, sowie eine Ventilposition.
Nach dem Nachweis eines gestörten
Prozess-steuernden Mittels, beispielsweise des Ventils 20,
ist das System, vorzugsweise das bewertende Mittel 17,
angepasst, einen Alarm auszulösen,
um hinsichtlich des betroffenen den Prozess-steuernden Mittels 20 entweder
automatische oder manuelle Erfassungen zu initiieren.
-
Gestützt auf
das Ergebnis dieses Evaluierungsbetriebs, ist das evaluierende/bewertende
Mittel angepasst, um Informationen betreffend gestörter Sensoren
oder Prozessbeeinträchtigungen
oder Fehler an das Steuermodell 1, beziehungsweise das Prozess-Modell 12,
zu liefern. Folglich definiert das Diagnosemittel 11 ein
verbessertes automatisches Diagnosesystem, das verwendet wird, um
eine Verwendung von falschen Prozess-Daten als Eingabe in das Steuermodell 1 und
das Prozess-Modell 12 zu verhindern.
-
Gemäß der in 2 gezeigte
Ausführungsformen
werden die erfassten Prozess-Daten in mehrere Gruppen unterteilt,
und ein Abweichungsmuster wird für
jede Gruppe beobachtet. Jede Gruppe weist mindestens eine Prozess-Variable
gemeinsam mit anderen Gruppen auf. In 2 wird dies
durch die Variablen gezeigt, die durch die Erfassungsmittel 4 und 6 erfasst
werden. Durch Zusammentragen der erfassten Prozess-Daten in verschiedene
Gruppen mit bestimmten Daten gemeinsam für verschiedene Gruppen können individuelle
Abweichungsmustern für
jede Gruppe durch die Mittel 14, 15, 16 beobachtet,
und dann durch die Evaluierungsmittel 17 gehandhabt werden.
Durch Unterteilen der Prozess-Daten in Gruppen in dem aufgezeigten
Weg, werden die Abweichungen dem Evaluierungsmittel in einer Art
und Weise präsentiert,
welche eine wirksame und zuverlässige
Analyse durch das Evaluierungsmittel 17 fördert.
-
In 3a–c zeigen
Qi verschiedene vorhergesagte Drücke an,
während
Ti verschiedene vorhergesagte Temperaturen
anzeigen. Jedoch sollte klar sein, dass bei verschiedenen erfindungsgemäßen Systeme
vollständig
verschiedene Werte verwendet werden können, und dass dies lediglich
ein sehr einfache Beispiel des Prinzips ist, wie erfasste Variablen behandelt
werden. Qi und Ti zeigen
die erfassten Werte der Variablen an.
-
4 zeigt
ein alternatives Abweichungsmuster. Das Vorhersage-Modell 13 verwendet
hier verschiedene Sätze
an Prozess-Daten zum Vorhersagen von Q1.
So ist beispielsweise für
Q1A das Modell angepasst, seine Vorhersage
lediglich in Bezug auf ein erstes Set an erfassten Variablen zu
machen. Für
die Vorhersage von Q1B verwendet es einen
modifizierten Satz an erfassten Variablen, der unterschiedlich ist
zu dem der verwendet wird, wenn QA1 vorhergesagt
wird. Dementsprechend werden Q1C, Q1D und Q1E alle mit
modifizierten, d.h. verschiedenen Sätzen an erfassten Variablen
als Eingabe an das Modell 13 vorhergesagt. Alternativ kann
dies als eine Verwendung von verschiedenen, modifizierten Modellen betrachtet
werden, um Q1 vorherzusagen. Das Bewertungs-Mittel 17 ist
vorzugsweise angepasst um das Abweichungsmuster dieser Art zu analysieren. Es
sollte klar sein, dass für
eine derartige Lösung
die beobachtenden Mittel 14, 15, 16 als
modifiziert und mit dem Evaluierungsmittel 17 integriert
betrachtet werden können.
-
In 2 ist
lediglich als ein Beispiel mit den gestrichelten Linien von den
Sensoren 2 und 3 zu dem Vorhersagemodell 13 gezeigt,
dass Prozess-Daten von den Erfassungsmitteln 2–10 an
das Vorhersage-Modell 13 als Eingabe an das Letztere geliefert
werden. Vorzugsweise gestattet das System dass die erfassten Variablen
von jedem der Mittel 2–10 an
das Vorhersage-Modell 13 geliefert werden können.
-
Das
Vorhersage-Modell ist vorzugsweise für mindestens einen hydraulischen
Strom in dem Prozess, einer Stoff-/Massenbilanz in dem Prozess und einer
Energie oder Temperaturbalance in dem Prozess auf physikalische
Gesetze gestützt.
Dennoch kann das Modell weiter ein oder mehrere empirische Modelle
zum Ausführen
der notwendigen Vorhersagen umfassen, wenn es als geeignet angesehen wird.
-
Nach
einem Nachweis von bestimmten Diskrepanzen zwischen Modellvorhersagen
und Sensorerfassungen, die nicht in Beziehung mit Prozessfehlern
oder gestörten
Sensoren gebracht werden können,
kann eine Einstellung oder Aktualisierung des Modells durchgeführt werden.
Umfasst das Vorhersage-Modell 13 ein physikalisches Modell
und ein empirisches Modell, ist das physikalische Modell angepasst,
um das empirische Modell nach einem Rekonstituieren des Prozesses
zu rekonstituieren oder zu ersetzen. Das Rekonstituieren oder Esetzen
des empirischen Modells ist gestützt
auf Vorhersagen in dem physikalischen Modell.
-
Dank
der Erfindung ist es möglich
Online-Vorhersagen von nicht-erfassten Eigenschaften in einer Produktionslinie
für Pulpe
und Papier zu machen. Derartige Eigenschaften können Ausbeute, Faser oder Papierstärke, Bleichfähigkeit
usw. sein. Es ist möglich
verschiedene Inline- und Online-Eigenschaften zu erfassen und sie
mit Laborerfassungen der tatsächlichen
Eigenschaften zu korrigieren. Die Analyse der Zuverlässigkeit
dieser Vorhersagen kann dann durch diese Signalüberprüfung, wie vorstehend aufgeführt, gemacht
werden. Neue empirische Modelle können konstruiert werden in
denen lediglich zuverlässige
Daten automatisch identifiziert werden können, ohne dass eine Menge
an manuellen Überprüfungen durchgeführt werden.
-
Durch
Korrelieren der Inline-, Online- und/oder Atline-Erfassungen mit
Online-Pro benerfassungen sowie mit Laborerfassungen ist es weiter möglich zu
bestimmen, wenn die Abweichungen durch Sensorprobleme oder durch
Prozessvariationen bedingt sind, welche die Erfassung beeinflussen. So
können
beispielsweise durch Erfassung von MIR-Spektren UV- und anderen
Spektren weitere Prozessparameter indirekt erfasst werden, und ein Zustand
des Prozesses definiert werden. Gestützt auf derartige Erfassungen
und durch Simulieren des Prozesses mittels des Simulator ist es
möglich,
den Durchgang bestimmter Chargen durch die Linie zu verfolgen und
zur Verdünnung,
verschiedenen Reaktionen usw. einzustellen. Die neue Information
wird dem Wissen des Simulators hinzugefügt, wobei weiter in einem adaptiven
Weg eine Prozessvariation sowohl vorhergesagt und kompensiert werden
kann.
-
Natürlich sind
dem Fachmann mehrere erfindungsgemäße Ausführungsformen offensichtlich, ohne
dabei den Umfang der Erfindung zu verlassen, wie er durch die angefügten Ansprüche in Verbindung
mit der Beschreibung und den Zeichnungen definiert ist.
-
Vorzugsweise
umfassen die Vorhersagen, die mittels des vorhersagenden Modells
durchgeführt werden,
die Verwendung multivarianter Datenanalyse und/oder neuralen Netzwerken.
-
In
dem eine wiederholte Modifikation des Prozess-Modells 12,
des Steuermodells 1 und des Vorhersage-Modells 13 basierend
auf die Ausgabe von dem automatischen Diagnosemittel erlaubt wird, wird
ein äusserst
redundantes Steuersystem erhalten. Vorzugsweise werden alle oder
nahezu alle Erfassungen, die von dem System aufgenommen werden,
mittels Software in einer Computerumgebung implementiert.