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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein bodendurchdringendes
Radarsystem und ein Verfahren zur Erkennung eines Objektes auf dem
Boden oder vergraben im Boden. Genauer bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf ein bodendurchdringendes Radarsystem, um Objekte auf
oder unter einer Bodenfläche
zu erkennen, umfassend zumindest eine Sendeantenne, die einen ersten
ausgeleuchteten Bereich (Footprint) an der Bodenfläche aufweist, zumindest
eine Empfangsantenne, die einen zweiten ausgeleuchteten Bereich
auf der Bodenfläche
aufweist und Verarbeitungsmittel, die mit der zumindest einen Sendeantenne
und zumindest einen Empfangsantenne verbunden sind. Solch ein System kann
vor allem verwendet werden, um vergrabene Minen, sowohl metallische
als auch nichtmetallische, zu erkennen.
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Das
amerikanische Patent US-A-5,680,048 beschreibt eine Minenerkennungsvorrichtung,
die eine Kombination aus Sensorsystemen verwendet, um Minen zu erkennen,
die auf dem Boden verteilt oder im Baden vergraben sind. In dem
System wird eine Kombination aus einem bodendurchdringenden Radar,
einem Radiometer und einem Metalldetektor verwendet. Das bodendurchdringende
Radar umfasst Verarbeitungsmittel und eine kombinierte Sende-/Empfangsantenne.
Die Sende- und Empfangsantenne können
auch getrennte Antennen sein. In dem offenbarten System ist die
Sendeantenne mit einer dielektrischen Linse verbunden, um ein kollimiertes
Strahlenbündel
zu erzeugen, um ein Strahlenbündel
zu erhalten mit nahezu konstanter Leistung über kurze Entfernungen.
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Im
Allgemeinen richtet ein Boden durchdringendes Radarsystem ein elektromagnetisches
Signal (wie einen Impuls) mittels der Sendeantenne in den Boden
und das zurück
gestreute Signal wird durch die Empfangsantenne empfangen und nützliche
Informationen hinsichtlich von Objekten werden aus dem empfangenen
Signal gewonnen. Wenn das gesendete Signal von einer bekannten Amplitude, Frequenz
und Dauer ist, ist es möglich,
nützliche
Informationen vom Rauschen zu trennen. Wenn jedoch ein Signal gesendet
wird mit einem nachlaufenden Resonanzsignal (wie es durch bestimmte
Formen von Sendeantennen er zeugt wird) ist es nicht klar, welcher
Teil des zurück
gestreuten Signals die nützliche
Information enthält.
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Bodendurchdringende
Radarsysteme arbeiten im Allgemeinen im Mikrowellenfrequenzbereich und
zahlreiche Gestaltungen von Sende- und Empfangsantennen wurden entwickelt,
um spezielle Probleme, wie die des Sendens und Empfangens in bestimmten
Umgebungen, beim Senden von Signalen mit spezifischer Polarisation
und von Breitbandsignalen, die spezifische Phasen und Polarisationscharakteristika
aufweisen, zu überwinden.
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Ein
Problem mit den beschriebenen bodendurchdringenden Radarsystemen
und anderen bekannten bodendurchdringenden Radarsystemen ist, dass
die Auflösung
und Tiefe der Durchdringung im Allgemeinen nicht ausreichend ist,
um einen angemessenen Betrieb bereitzustellen. Insbesondere in einer
Umgebung mit dielektrisch überhäuftem Bereich,
kann die effektive Anwendung des bodendurchdringenden Radarsystems
beeinträchtigt
sein.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein bodendurchdringendes
Radarsystem mit einem guten Verhalten beim Erkennen von Objekten
auf oder vergraben im Boden bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein bodendurchdringendes Radarsystem in der Art, wie sie im Oberbegriff
definiert ist, bei welchem der erste und der zweite ausgeleuchtete
Bereich unterschiedliche Größen aufweisen.
Mit dem ausgeleuchteten Bereich an der Bodengrenzfläche ist
die Ebenenabdeckung der Antenne auf der Bodenoberfläche gemeint.
Diese Anordnung wird im Empfang eines Signals resultieren, welches
deutlich im Rauschen reduziert ist, was eine erleichterte Verarbeitung
des empfangenen Signals ermöglicht,
um das Objekt auf oder im Boden zu erkennen.
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Vorzugsweise
ist der zweite ausgeleuchtete Bereich vom ersten ausgeleuchteten
Bereich umfasst. Dies erlaubt die Ausleuchtung eines großen Bereichs
durch die Sendeantenne an der Bodenfläche und ein sehr lokalisiertes
Abtasten der zurück
gestreuten Signale durch die Empfangsantenne.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des bodendurchdringenden Radarsystems ist die zumindest eine Sendeantenne
angeordnet, um als Fernfeldantenne zu arbeiten und die zumindest
eine Empfangsantenne ist angeordnet, um als Nahfeldantenne zu arbeiten.
Objekte auf oder vergraben im Boden werden durch die Sendeantenne
ausgeleuchtet und die zurück gestreuten
(back scattered) Signale werden sehr lokal durch die Empfangsantenne
abgetastet. Hierdurch werden nur zurück gestreute Signale von Objekten
in der direkten Nachbarschaft der Empfangsantenne empfangen, was
das zurück
gestreute Signal weniger verrauscht und weniger verschmutzt mit
Stördaten
von anderen Objekten oder Material macht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des bodendurchdringenden Radarsystems sind die zumindest eine Sendeantenne
und die Verarbeitungsmittel angeordnet, um eine Pulsform mit reduzierter
Nachschwingcharakteristik (ringing characteristics) vorzusehen.
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Die
Sendeantenne des vorliegenden bodendurchdringenden Radarsystems
ist vorzugsweise ein TEM-Hornstrahler. In einer bevorzugten Ausführungsform
erzeugt die Sendeantenne einen Einzeltaktpuls aus RF-Energie, der
in Richtung der Bodenfläche
gerichtet ist. Solch eine Sendeantenne erlaubt die Erzeugung eines
Einzeltaktpulses mit einer sehr reinen Form, d.h. ohne ein nachlaufendes
Resonanzsignal. Dieses nachlaufende Resonanzsignal wird im Allgemeinen
als Nachschwingen bezeichnet. Senden eines reinen Einzeltaktpulses
ohne Nachschwingen wird in einem zurückgestrahlten Signal resultieren mit
wesentlich mehr nützlichen
Informationen bezüglich
des zu erkennenden Objektes, da kein zurück gestreutes Signal von dem
nachlaufenden Resonanzsignal vorhanden sein wird. Ein reines Einzeltaktsignal wird
in einem sauberen Antwortsignal resultieren, was die Nutzung von
frühzeitigen
Ereignis(sen) innerhalb der abgestrahlten Wellenform erlaubt, d.h. die
Führungsflanke
des Pulses als sehr genaue Markierungen sowohl im gesendeten als
auch im empfangenen Signal. Dies ermöglicht eine direkte Subtraktion
von Signalen im Zeitbereich und Signalkalibrierungsfunktionen.
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Es
ist jedoch auch möglich,
ein maximales zurück
gestreutes Signal von dem vergrabenen Objekt mit anderen gesendeten
Pulsformen zu erhalten. Hierfür
sollten entweder die Verarbeitungsmittel, die Sendeantenne oder
beides angepasst werden. Es ist zum Beispiel möglich, das geometrische Profil
des Sender-Hornstrahlers und/oder die Charakteristika eines Pulsgenerators,
der in den Verarbeitungsmitteln enthalten ist, zu ändern.
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Es
ist sogar möglich,
frequenzmodellierte oder kontinuierliche Wellenformen mit gestufter
Frequenz als gesendetes Signal zu verwenden, um von der zumindest
einen Sendeantenne ausgestrahlt zu werden. Da diese Techniken jedoch
akausale synthetische Pulstechniken sind, können verschiedene Sendemechanismen
verwendet werden und infolgedessen andere spezifische Arten von
Sendeantennen. Beispiele für
solche verschiedene Arten von Sendeantennen können andere Hornstrahler, planare
oder konische Spiralantennen sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die zumindest eine Sendeantenne eine erste und eine zweite
Seitenwand, die an einen Stecker an einem ersten Ende angebracht
sind, wobei die erste und zweite Seitenwand einen vorbestimmten
Winkel zueinander einnehmen, wobei die erste und zweite Seitenwand
jeweils eine Mehrzahl an Abschnitten mit einer vorbestimmten Länge und
mit einer vorbestimmten Breite umfassen, wobei sich die vorbestimmte
Breite von zumindest einer der Mehrzahl der Abschnitte von der Seite,
die dem ersten Ende der ersten und zweiten Seitenwand am nächsten liegt, zur
der Seite, die einem zweiten Ende der ersten und zweiten Seitenwand
am nächsten
liegt, verjüngt.
Diese Anordnung der Sendeantenne erlaubt die Erzeugung eines sehr
reinen Einzeltaktpulses.
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In
einer weiteren Ausführungsform
hat die zumindest eine Empfangsantenne eine geringe Empfindlichkeit.
Dadurch, dass nur die stärksten
Signale abgefühlt
werden, werden Signale empfangen, die Informationen enthalten, die
nur interessierende Objekte betreffen. Rauschen im empfangenen Signal wird
reduziert genauso wie Störsignale
von anderen Objekten, die nicht von Interesse sind. Die Empfindlichkeit
der Empfangsantenne ist das Produkt der Frequenzabhängigkeit
von seiner effektiven Länge und
Impedanzanpassung an den Empfänger.
Die Empfindlichkeit der Empfangsantenne wird so ausgewählt, dass
nur ein lokales zurück
gestreutes Signal entdeckt wird, da ein zurück gestreutes Signal von weiter
entfernten Objekten, die auch durch die Sendeantenne ausgeleuchtet
werden, sehr schwach ist.
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Vorzugsweise
ist die zumindest eine Empfangsantenne eine Antenne mit Wellenleiteröffnungen.
Alternativ ist die zumindest eine Empfangsantenne eine kleine Ring-
oder kurze Dipolantenne, vorzugsweise eine λ/10-Antenne.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des bodendurchdringenden Radarsystems gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst die zumindest eine Empfangsantenne eine zusätzliche
Empfangsantenne mit einem zusätzlich
ausgeleuchteten Bereich der Empfangsantenne, der kleiner ist als
der ausgeleuchtete Bereich der Sendeantenne. Diese stärker ausgerichtete
fokussierte zusätzliche
Antenne hat eine Empfindlichkeit, um eine tiefere Durchdringung
des Bodens bereitzustellen, was die Erkennung von vergrabenen Objekten
erlaubt, die tiefer im Boden vergraben sind. Durch Auswahl der geeigneten
Empfangscharakteristika der Empfangsantenne und der zusätzlichen
Empfangsantenne kann der Bereich von Interesse im Boden genau ausgewählt werden.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
umfasst die zumindest eine Empfangsantenne ein Feld von Empfangsantennen.
Diese Anordnung erlaubt eine komplexere Feldverarbeitung von Signalen,
die von jeder der Empfangsantennen des Feldes empfangen wurden.
Integration der Signale von den vielen Nahfeldempfangsantennen ermöglicht eine
erhöhte
Fokussierung, die in einer besseren Auflösung des Bildes, das von dem
Boden unterhalb der Oberfläche
gebildet wird, und somit einer bessere Erkennbarkeit von vergrabenen
Objekten, resultiert.
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Die
zumindest eine Sendeantenne und die zumindest eine Empfangsantenne
können
an einer beweglichen Plattform angebracht sein. Diese Anordnung
erlaubt ein kontinuierliches Abtasten entlang des Bodens während auch
die genaue Position aufgezeichnet wird. Verwendung synthetischer
Apertur-Radartechniken stellt eine zusätzliche Vergrößerung in
azimuthaler und Bereichsauflösung
entlang der Ebene des Feldes, das in den Boden gerichtet ist, bereit.
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Ein
zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Erkennung eines Objektes auf oder unter einer Bodenfläche, umfassend die
Schritte des Ausleuchtens der Bodenfläche mit einem Breitband-RF-Signal,
wobei das Breitband-RF-Signal von einer Sendeantenne gesendet wird,
die einen ersten ausgeleuchteten Bereich aufweist, wobei Breitband-RF-Signale,
die vom Objekt reflektiert werden, von zumindest einer Empfangsantenne,
die einen zweiten ausgeleuchteten Bereich aufweist, sondiert werden,
wobei der erste und zweite ausgeleuchtete Bereich unterschiedliche
Größen aufweisen.
Dieses Verfahren resultiert im Empfang von reflektierten Signalen,
die ein deutlich reduziertes Rauschen aufweisen, was eine leichtere
Verarbeitung der empfangenen Signale erlaubt, um das Objekt auf
oder im Boden zu erkennen.
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Vorzugsweise
wird die Sendeantenne im Wesentlichen in einem Fernfeldmodus betrieben
und die zumindest eine Empfangsantenne wird im Wesentlichen in einem
Nahfeldmodus betrieben. Objekte auf oder vergraben im Boden werden
dann durch die Sendeantenne ausgeleuchtet und die zurück gestreuten
Signale werden sehr lokal von der Empfangsantenne abgefühlt. Hierbei
werden nur zurück gestreute
Signale von Objekten empfangen in der direkten Nachbarschaft der
Empfangsantenne, was das zurück
gestreute Signal weniger rauschend und weniger verschmutzt mit Störsignalen
von anderen Objekten oder Material macht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des vorliegenden Verfahrens werden die reflektierten Breitband-RF-Signale
durch ein lineares Feld von Empfangsantennen sondiert, wodurch weitere
Signalverarbeitung der empfangenen Signale ermöglich wird, um die Auflösung und
Erfassbarkeit zu erhöhen.
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Das
Breitband-RF-Signal wird im Wesentlichen als eine Pulsform mit reduzierter
Nachschwingcharakteristik gesendet, vorzugsweise als ein Einzeltakt
aus RF-Energie, woraus ein zurück
gestreutes Signal mit sehr viel mehr nützlicher Information bezüglich des
Objektes, das erkannt werden soll, resultiert, da kein zurück gestreutes
Signal vorhanden ist von einem nachlaufenden Resonanzsignal.
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Das
bodendurchdringende Radarsystem gemäß der vorliegenden Erfindung
wird nun detaillierter diskutiert anhand einer Anzahl von bevorzugten
Ausführungsformen
mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen, wobei:
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1 eine
schematische Darstellung eines bodendurchdringenden Radarsystems
gemäß einer ersten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt;
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2a–2c eine
Vorderansicht, Seitenansicht bzw. Draufsicht einer Sendeantenne,
die vorzugsweise bei dem vorliegenden bodendurchdringenden Radarsystem
verwendet wird, zeigen;
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3 eine
graphische Darstellung eines kurzen Pulses zeigt, der gesendet und
empfangen wird mit der Sendeantenne gemäß der vorliegenden Erfindung;
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4 eine
graphische Darstellung eines kurzen Pulses zeigt, der mit der Sendeantenne
gemäß der vorliegenden
Erfindung gesendet wird und mit einer B-Punktsonde empfangen wird;
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5 eine
schematische Darstellung eines bodendurchdringenden Radarsystems
gemäß einer zweiten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt; und
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6 eine
schematische Darstellung eines bodendurchdringenden Radarsystems
gemäß einer dritten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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1 zeigt
eine typische Anordnung der Sende- und Empfangsantennen 13, 15 oberhalb
des Bodens 18 zur Verwendung im bodendurchdringenden Radarsystem 10 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Sendeantenne 13 empfängt ein Pulssignal von einem
Transmitter 11 und das Signal, das von der Empfangsantenne 15 empfangen
wird, wird weiter durch den Empfänger 12 verarbeitet.
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Ein
vergrabenes Objekt 17, das im Boden 18 versteckt
ist, ist das Objekt, das durch das bodendurchdringende Radarsystem
erkannt werden soll. Das vergrabene Objekt 17 kann metallisch
sein aber kann auch aus einem anderen Material, wie Kunststoff,
gebildet sein. Das vergrabene Objekt 17 kann zum Beispiel
eine vergrabene Kunststoffmine sein, die nicht von konventionellen
Metalldetektorsystemen erkannt werden kann.
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Die
meisten der bodendurchdringenden Radarsysteme arbeiten im Bereich
der Mikrowellenfrequenz. Antennen, die geeignet sind Mikrowellenstrahlung
zu senden und zu empfangen existieren in vielen Formen und Bauarten.
Existierende Antennen für
bodendurchdringende Radarsysteme haben angesprochene Probleme wie
das Senden und Empfangen in bestimmten Umgebungen, durch Senden von
Signalen mit spezifischer Polarisation und von Breitbandsignalen,
die spezifische Phasen und Polarisationscharakteristika aufweisen.
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Ein
bodendurchdringendes Radarsystem versucht Informationen durch Rückstreuung
zu sammeln. Rückstreuung
ist ein reflektiertes Signal, welches von Objekten von Interesse
zurück
geworfen wird. Wenn das gesendete Signal von einer bekannten Amplitude,
Frequenz und Dauer ist, ist es einfacher, Informationen aus der
Rückstreuung
abzuleiten bezogen auf die Zusammensetzung und Form des Objektes,
welches das Signal reflektiert, im Wesentlichen durch Trennen nützlicher
Informationen von Rauschen. Wenn jedoch ein Signal gesendet wird
mit einem nachlaufenden Resonanzsignal, wird es sehr schwer, das
empfangene zurück
gestreute Signal zu analysieren, da die genaue Amplitude, Frequenz
und Dauer des gesendeten Signals nicht exakt bekannt ist.
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Für einen
einwandfreien Betrieb des vorliegenden bodendurchdringenden Radarsystems
ist die Sendeantenne 13, die von dem Sendeuntersystem 11 versorgt
wird, in einer Sendehöhe
hT über
der Luft-Boden-Grenzfläche
positioniert. Diese Sendehöhe
hT beträgt
vorzugsweise ungefähr
70 cm. Die Empfangsantenne 15, die mit dem Empfangsuntersystem 12 für die Signalverarbeitung
verbunden ist, wird bei einer Empfangshöhe hR über der
Luft-Boden-Grenzfläche positioniert.
Die Empfangshöhe
hR beträgt
ungefähr
15 cm.
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Die
ausgeleuchteten Antennenbereiche der Sende- und Empfangsantennen 13, 15 sind
in 1 durch die punktierten Linien 14 bzw. 16 dargestellt. Wie
aus 1 klar ist, ist der ausgeleuchtete Bereich 14 der
Sendeantenne 13 wesentlich größer als der ausgeleuchtete
Bereich 16 der Empfangsantenne 15.
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Hieraus
resultiert der Empfang eines Signals, dessen Rauschen wesentlich
reduziert ist, was eine leichtere Verarbeitung des empfangenen Signals
erlaubt.
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Die
spezifische Sendeantenne 13, die vorzugsweise bei dem vorliegenden
bodendurchdringenden Radarsystem verwendet wird, ist detaillierter in
den 2a–2c dargestellt. 2a zeigt
eine Vorderansicht der Sendeantenne 13, während 2b eine
Seiteneinsicht und 2c eine Draufsicht zeigt. Wie
aus den 2a–2c gesehen werden
kann, ist die Sendeantenne 13 ein besonders geformter TEM-Hornstrahler.
Die Seitenansicht in 2b zeigt, dass die Sendeantenne 13 zwei
identisch geformte Teile 21, 22 umfasst, die von
einem SMA-Stecker 20 versorgt werden. Der obere und untere
Teil 21, 22 nehmen einen Winkel α zueinander ein,
der vorzugsweise 20° beträgt. Wenn
die Länge des
oberen und unteren Teils 21, 22 468 mm beträgt, ist
die effektive Länge
des Hornstrahlers 13 (gemessen vom Zulaufstecker 20 zur Öffnungsoberfläche 23)
gleich 460 mm.
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Die
Draufsicht auf die Sendeantenne 13 zeigt die spezielle
Form sowohl des oberen als auch des unteren Teils 21, 22 umfassend
drei Abschnitte 24, 25, 26. Der erste
Abschnitt 24 an der Verbindung des oberen und unteren Teils 21, 22 zum
Zulaufstecker hat eine Weite von vorzugsweise 147 mm und eine Länge von
vorzugsweise 224 mm. Der zweite Abschnitt 25 hat eine Länge von
147 mm und verjüngt
sich von einer Breite von 147 mm auf eine Breite von 44 mm. Der
dritte Abschnitt 26 hat eine Länge von 115 mm und seine Breite
verjüngt
sich von 44 mm auf 12 mm.
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Vorzugsweise
ist die Sendeantenne 15 gestaltet und optimiert, um eine
hohe Strahlungseffizienz aufzuweisen, durch präzise Anpassung der Impedanz
und des elektromagnetischen Wellenmodus sowohl der Sendeantenne 15 als
auch des Sendeuntersystems 11. Dies wird erzielt zum Beispiel
durch Verwendung einer Symmetrieschaltung, die mit dem SMA-Stecker 20 verbunden
ist.
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Eine
Sendeantenne 13 wie beschrieben erlaubt die Erzeugung eines
Einzeltaktpulses mit sehr reiner Form, d.h. ohne ein nachlaufendes
Resonanzsignal. Dieses nachlaufende Resonanzsignal wird im Allgemeinen
als Nachschwingen bezeichnet. Das Senden eines reinen Einzeltaktpulses
ohne Nachschwingen resultiert in einem zurück gestreuten Signal mit sehr
viel mehr nützlichen
Informationen bezüglich
des Objektes, das erkannt werden soll, da kein zurück gestreutes
Signal vorhanden sein wird von dem nachlaufenden Resonanzsignal.
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Auch
wird ein reiner Einzeltaktpuls in einem saubereren Antwortsignal
resultieren, was die Verwendung von frühzeitigen Ereignis(sen) innerhalb der
ausgestrahlten Wellenform erlaubt, zum Beispiel die führende Flanke
des Pulses als sehr genaue Markierung sowohl des gesendeten als
auch des empfangenen Signals. Dies ermöglicht eine direkte Subtraktion
der Signale im Zeitbereich und Signalkalibrierungsfunktionen.
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Obwohl
die gezeigte Sendeantenne 13 ein TEM-Hornstrahler mit einer
großen
Bandweite und Einzelpolarisierung ist können auch andere Antennenarten
für das
bodendurchdringende Radarsystem gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Diese anderen Antennenarten umfassen multiple
lineare, multiple elliptische und multiple zirkulare Polarisationsarten
und diese können
Frequenzbänder
mit multiplen Breiten umfassen.
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Für die Empfangsantenne 15 sollte
eine Antenne gewählt
werden mit einer geringen Empfindlichkeit, wodurch die Abtastfähigkeit
eingeschränkt wird,
das gestreute Nahfeldsignal in seiner unmittelbaren Nachbarschaft
zu „erschnüffeln". Dadurch dass nur
das Nahfeldsignal abgetastet wird, werden Signale empfangen, die
nur Informationen bezüglich Objekten
von Interesse umfassen. Rauschen in empfangenen Signalen wird reduziert,
ebenso wie Stördaten
von anderen Objekten, die nicht von Interesse sind. Die Empfindlichkeit
einer Empfangsantenne 15 ist das Produkt der Frequenzabhängigkeit
ihrer effektiven Länge
und Impedanzanpassung mit dem Empfänger 12. Die Empfindlichkeit
der Empfangsantenne 15 wird so ausgewählt, dass nur lokales zurück gestreutes
Signal zurück
gewonnen wird, da gestreute Signale von entfernter gelegenen Objekten,
die auch von der Sendeantenne 13 ausgeleuchtet werden, sehr
schwach sind.
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Die
Empfangsantenne 15 ist vorzugsweise eine elektrische kleine
Ring- oder Dipolantenne (λ/10)
zum Beispiel eine B-Punkt-Sonde. Eine B-Punkt-Sonde umfasst einen
vollständigen
zylindrischen Ring, der die Zeitänderungsrate
eines Magnetfeldes misst. Vorzugsweise ist die Sonde 15 mit
einer Schutzabdeckung aus einem dielektrischen Material versehen.
Die Sonde besteht aus einem leitfähigen Zylinder, der vier gleich
beabstandete Spaltstrukturen enthält. Die Spannung, die über jeden
Spalt entsteht, wird über
eine koaxiale (biconical) 100 Ohm-Übertragungsleitung geführt, die
an gegenüberliegenden
Spalten parallel mit 100 Ohm-Kabeln verbunden sind. Diese Kabel
sind wiederum mit kleinen 50 Ohm-Ausgangskabeln
verbunden, die einen Übergang
an größere Kabel
erlauben. Die Spalt- und Verdrahtungskonfiguration verursacht, dass
beliebige Antworten aufgrund des elektrischen Feldes unterdrückt werden
können
und dass das Ausgangssignal des Sensors nur aus den magnetischen
Feldern resultiert. Eine kommerziell erhältliche B-Punkt-Sonde 15 ist
zum Beispiel der Prodyn-Sensor Modell B-90. Das Equivalenzgebiet
beträgt
nur 2 × 10–5 m2 und die Frequenzantwort (3 dB Punkt) ungefähr 10 GHz.
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Als
Alternative kann eine einfache Impedanzabgeglichene B-Punkt-Sondenantenne
als Empfangsantenne 15 verwendet werden, die zuvor über das
zugehörige
Arbeitsfrequenzband des bodendurchdringenden Radarsystems 10 kalibriert
wurde. Das Empfangsuntersystem 11 kann zum Beispiel Software-Mittel
umfassen, um eine Sondenkompensation für diese einfache B-Punkt-Sondenantenne
zu implementieren, um die gewünschte
Empfindlichkeit über
das gewünschte
Arbeitsband zu erzielen.
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Alternativ
kann eine Wellenleiteröffnung
als Empfangsantenne 15 verwendet werden, ebenfalls mit
einer reduzierten Empfindlichkeit im betroffenen Frequenzbereich.
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Wie
es einem Fachmann bekannt sein wird, können Sende-Empfangs-Anordnungen
umgekehrt werden, d.h. bei dem vorliegenden bodendurchdringenden
Radarsystem kann auch eine Sendeantenne 13 mit einem engen
Winkel des ausgeleuchteten Bereichs verwendet werden in Kombination
mit einer Empfangsantenne 15 mit einem weiten ausgeleuchteten
Bereich.
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3 zeigt
eine graphische Darstellung eines kurzen Pulses, der in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung gesendet wurde, wie er bei Verwendung
zweier identischer TEM-Hörner
an der Mittelachse gemessen wurde. 4 zeigt
eine graphische Darstellung des gesendeten Pulses nach 3,
aber nun wie er mit einer B-Punkt-Sonde als Empfangsantenne 15 empfangen
wurde, die auf der Mittelachse mit der TEM-Horn-Sendeantenne 13 angeordnet
ist. Es kann erkannt werden, dass der gesendete Puls sehr kurz ist
und ein sehr kleines nachlaufendes Resonanzsignal erzeugt, wodurch
dieser speziell geeignet ist für
bodendurchdringende Radaranwendungen.
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Im
vorliegenden bodendurchdringenden Radarsystem ist die sondierende
Empfangsantenne 15 vor und entlang der Mittelachse der
Sendeantenne 13 positioniert, nahe der Luft-Boden-Grenzfläche. Die
Empfangsantenne 13 kann für maximale oder minimale Feldantwort
ausgerichtet sein, wobei die letztere Option von Interesse ist,
wenn Daten über
entpolarisierte zurück
gestreute Signale gesammelt werden.
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5 zeigt
eine Anordnung einer zweiten Ausführungsform des bodendurchdringenden
Radarsystems gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Empfangsanordnung unterscheidet sich von der in 1 dargestellten
dadurch, dass eine zusätzliche Empfangsantenne 19 in
einer Höhe
ungefähr
gleich zur Sendehöhe
hT positioniert ist. Sowohl die Empfangsantenne 15 als
auch die zusätzliche
Antenne 19 sind mit einem Dualkanalempfänger 18 verbunden. Vorzugsweise
ist die zusätzliche
Antenne 19 eine Dipolantenne in einem Kasten, woraus ein
ausgeleuchteter Bereich 20 der zusätzlichen Antenne resultiert, der
gerichtet fokussiert ist und eine Empfindlichkeit aufweist, um eine
tiefere Durchdringung des Bodens 18 bereitzustellen, was
die Erkennung von vergrabenen Objekten 17 erlaubt, die
tiefer im Boden 18 vergraben sind.
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Durch
Auswahl der geeigneten Empfangscharakteristika für die Empfangsantenne 15 und
der zusätzlichen
Empfangsantenne 19 kann der Bereich von Interesse im Boden 18 geeignet
ausgewählt
werden.
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6 zeigt
eine Anordnung einer dritten Ausführungsform des bodendurchdringenden
Radarsystems gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Empfangsanordnung unterscheidet sich von der, die in 1 dargestellt
ist, dadurch, dass die Empfangsantenne 15 durch ein Feld 21 von
Empfangsantennen ersetzt wurde, die mit einem Mehrkanalempfänger 22 verbunden
sind. Vorzugsweise sind die Antennen des Feldes 21 von
der gleichen Art wie die Empfangsantenne 15, die in den
anderen Ausführungsformen
verwendet wurde. Die einzelnen Empfangsantennen 15 sind
in einen Rahmen gesetzt, der aus so wenig Metallteilen wie möglich konstruiert
wurde, vorzugsweise durch Verwendung dielektrischer Materialien
und Absorber. Diese Anordnung erlaubt eine komplexere Feldverarbeitung
von Signalen, die von jeder der Empfangsantennen des Feldes 21 empfangen
wurden. Integration der Signale der Vielzahl der Nahfeldempfangsantennen 15 ermöglicht eine
verbesserte Fokussierung, woraus eine bessere Auflösung des
Bildes resultiert, welches von dem Boden 18 unterhalb der
Oberfläche
gebildet wird und so eine bessere Erkennbarkeit von vergrabenen
Objekten 17. Dieses Sende- und Empfangsfeld 13, 21 kann
an einer beweglichen Plattform befestigt sein, was eine kontinuierliche
Abtastung entlang des Bodens 18 ermöglicht, während auch die genaue Position
aufgezeichnet wird. Die Verwendung von synthetischen Apertur-Radartechniken
stellt eine zusätzliche
Vergrößerung in
azimuthaler und Bereichsauflösung
entlang der Ebene des Feldes, das in den Boden 18 gerichtet
ist, bereit.
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Das
bodendurchdringende Radarsystem wurde vorstehend für ein System
beschrieben, das zeitliche Pulserzeugung und Übertragung verwendet. Das System
kann jedoch auch andere Techniken wie kontinuierliche Wellensysteme
(frequenzmodulierte kontinuierliche Wellen (Frequency Modulated
Continuous Wave, FMCW) und frequenzgestufte kontinuierliche Wellen
(Stepped Frequency Continuous Wave, SFCW)) verwenden, die im Wesentlichen
einen synthetischen zeitlichen Puls erzeugen.