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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf drahtlose Kommunikationsnetzwerke
und insbesondere auf ein Verfahren zur effizienten Bereitstellung
von Sprachkommunikationen über
drahtlose und/oder zellulare Netzwerke.
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Beschreibung
des allgemeinen Standes der Technik
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Aufgrund
der weitverbreiteten wachsenden Beliebtheit des Internet sind Entwickler
von drahtlosen Kommunikationssystemen fortlaufend bemüht, die
Datenkommunikationsfähigkeiten
ihrer Systeme zu verbessern. Um diesem Bedürfnis nachzukommen, haben verschiedene
Normeninstitute neue 3G-Standards formuliert und formulieren diese
weiter, um höhere
Datenraten zu unterstützen.
Zum Beispiel entwickeln Organisationen wie das Europäische Telekommunikations-Normeninstitut
(ETSI), die Radio Industries and Broadcasting Association (ARIB)
and der Telekommunikationsindustrieverband (TIA) fortlaufend Standards
zur Unterstützung
schnellerer und effizienterer drahtloser Kommunikationen.
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Desgleichen
befasst sich die drahtlose Kommunikationsindustrie häufig mit
der Entwicklung und Implementierung neuer drahtloser Übertragungsprotokolle,
die schnellere, robustere und effizientere Datenkommunikationen über Luftschnittstellen
bereitstellen. GSM wird beispielsweise fortlaufend weiterentwickelt.
Ein anderes Beispiel ist GPRS (General Packet Radio Service), welches
als paketvermittelte Hochrüstung
für das gutbekannte
TDMA-System (Time Division Multiple Access) entwickelt wurde. Als
weiterer Fortschritt in der Technik wäre auch das verbesserte GPRS
(EGPRS) zu nennen.
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Gegenwärtig weisen
die physischen Schichten von GSM, GPRS und EGPRS folgende Eigenschaften auf:
einen Trä ger,
der aus zwei 200 kHz Bandbreitensegmenten des zugeordneten GSM-Spektrums – einem für die Downlink
und einem für
die Uplink – besteht,
die um 45 MHz voneinander beabstandet sind; die Zeit ist in Frames
aufgeteilt – ein
Multiframe umfasst 52 Frames und umspannt 240 Millisekunden; jeder
Frame besteht aus acht Zeitfenstern; ein Fenster auf einem Träger wird
als GSM-Kanal bezeichnet; es besteht eine eins-zu-eins-Beziehung
zwischen einem Fenster (mit j nummeriert, j = 0, ... 7) auf einem
Downlink-Träger
mit der Frequenz (f) und einem Uplink-Fenster (mit j nummeriert)
auf dem entsprechenden Uplink-Träger
(f + 45 MHz); eine Übertragung
in einem Fenster wird als "Burst" (Stoß) bezeichnet;
und ein Block besteht aus einem vordefinierten Satz von vier Bursts
im gleichen Fenster.
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Gegenwärtig werden
Funkzugangskanäle
entworfen, um Echtzeitdienste in einer nächsten Phase von EGPRS bereitzustellen.
Neuere Ansätze
verlassen sich jedoch auf den Einsatz der vorhandenen Burst-basierten
Direktzugangskanäle
auf der Uplink und auf block-basierte Zuweisungskanäle auf der
Downlink. Jeder Block ist verschachtelt und wird über 4 Bursts übertragen
(20 msec). Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass auf 20 msec
Granularität
basierende Systeme eine Sollverzögerung
von mindestens 60 msec benötigen. Ferner
hat die Untersuchung ergeben, dass die Übertragung von Zuweisungen
auf mehrere Mobilstationen innerhalb einer einzelnen 20 msec Nachricht
aufgrund geringer Verdichtung häufig
unrentabel und nicht kompatibel mit Störungsreduktionstechniken wie
Smart-Antennen und Leistungssteuerung ist. Demzufolge ist es möglich, dass
block-basierte Zuweisungskanäle
gemäß der gegenwärtigen Ansätze zu einer übertriebenen Steuerung
für statistisches
Multiplexing von Echtzeit-Übertragungen
(zum Beispiel Sprachen-Talkspurts) führen. Es ist wünschenswert,
ein besseres Zugangs- und Zuweisungssystem und ein entsprechendes
Verfahren bereitzustellen.
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Um
die hohe Kapazität
eines drahtlosen oder zellularen Datentelekommunikationssystems
(zum Beispiel GPRS oder EGPRS) effizient zu nutzen, ist es auch
wünschenswert,
Sprach- und Daten-Multiplexing sowie statistisches Multiplexing
von Sprachbenutzern bereitzustellen. Die gegenwärtigen zellularen Datentelekommunikationssysteme
sind hauptsächlich
darauf eingerichtet, nur verzögerungs-unempfindliche
Nichtechtzeit-Datendienste bereitzustellen. Konversationssprachen-
und andere interaktive Echtzeit-Kommunikationen sind verzögerungsempfindlich
und erfordern die Konstruktion neuer Steuermechanismen, um hochschnelle Kontrollkanäle zur Erfüllung der
kritischen Übertragungszeiterfordernisse
bereitzustellen. Drahtlose Datentelekommunikationssysteme sind daher
neu zu konstruieren, um diese Steuerungsfähigkeiten bereitzustellen, damit
sie zum Multiplexen sowohl von Nichtechtzeitdiensten als auch von
Echtzeitdiensten, wie Konversationssprache, eingesetzt werden können.
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Für zellulare
Systeme, die auf IS-136 and vor Dezember 1999 existierenden GSM-Standards
basieren, wurde Kettenverschachtelung (Chain Interleaving) benutzt,
um die Verschachtelungstiefe zu erhöhen, ohne die Übertragungszeit
signifikant zu verlängern.
Wenn jedoch Kettenverschachtelung gemäß dieser Standards benutzt
wurde, enthielt die Hälfte
der verfügbaren
Bits über
ein 20 msec Übertragungsintervall
(zum Beispiel 4 GSM Bursts) am Anfang und Ende eines Sprachen-Talkspurts
keine codierte Sprache und bedeutete somit Verschwendung. Ferner
stand der erste 20 msec Sprach-Frame erst nach 40 msec am Empfänger zur Verfügung (bei
Einsatz von 8-Burst-Verschachtelung wie in den GSM-Vollraten-Sprachkanälen). Zwar
könnte bei
Einsatz von statistischem Multiplexing der Verkehr verbessert werden,
aber statistisches Multiplexing erfordert rasches Zuweisen von Verkehrskanälen am Anfang
jedes Talkspurt. Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Kontrollkanalprozeduren
für Zugang
und Zuweisung Zeit in Anspruch nehmen und Verzögerungen in der Sprachwiedergabe
am Empfänger
einführen.
Neben diesen Verzögerungen
gibt es die Signalverarbeitungs- und Transportverzögerungen,
die in drahtlosen und zellularen Kommunikationen inhärent sind.
Es ist wünschenswert,
Einweg- und Umlaufsprachverzögerungen
sehr kurz zu halten, um natürliche
Konversationen mit hoher Qualität
bereitzustellen.
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U.
S. Patent Nr. 5 517 492 betrifft zeitaufteilende Multiplex-Kommunikationen,
in denen Sprachbeispiele digitalisiert und in separaten Zeitfenstern
gesendet werden, die in einer Mehrzahl von sich wiederholenden Frames
angeordnet sind. Halbraten-Sprachcodierung wird durch abwechselnde
Zuweisung von Frame-Paaren zwischen einem ersten und einem zweiten
Benutzer realisiert. Jedes Halbraten-Zeitfenster auf der Uplink-Seite
trägt eins
von sechs Segmenten eines aktuellen Sprachblocks, ein Segment eines
vorhergehenden Sprachblocks und ein Segment eines vor diesem liegenden
Blocks. Um die Umlaufverzögerung
so gering wie möglich
zu halten, werden die Downlink-Kommunikationen asymmetrisch zu den
Uplink-Kommunikationen formatiert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Eine
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist im unabhängigen
Anspruch 1 definiert, auf den der Leser nun verwiesen wird. Bevorzugte
Merkmale sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Kurz
gesagt, werden gemäß eines
Aspekts der Erfindung die oben genannten Probleme adressiert und
ein Fortschritt in der Technik erzielt, indem ein drahtloses Sprachsystem
unter Einsatz von Kettenverschachtelung von Sprach-Frames bereitgestellt
wird, wobei ein oder mehrere Sprach-Frames jeweils durch einen entsprechenden
Halfsprach-Frame ersetzt werden, der über die Hälfte der Entfernung des ursprünglichen Sprach-Frames
codiert und verschachtelt wird.
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Gemäß eines
Aspekts der Erfindung werden die oben genannten Probleme adressiert
und ein Fortschritt in der Technik erzielt, indem ein drahtloses
Sprachsystem unter Einsatz von Kettenverschachtelung von Sprach-Frames bereitgestellt
wird, wobei ein oder mehrere Sprach-Frames jeweils durch einen entsprechenden
Halfsprach-Frame ersetzt werden, der über die Hälfte der Entfernung des ursprünglichen
Sprach-Frames codiert und verschachtelt wird. Jeder Halbsprach-Frame
wird über
die letzte Hälfte
der Verschachtelungsperiode des Vollsprach-Frames codiert und verschachtelt,
die der Halbsprach-Frame ersetzt hat.
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Gemäß eines
Aspekts der Erfindung werden die oben genannten Probleme adressiert
und ein Fortschritt in der Technik erzielt, indem ein drahtloses
Sprachsystem unter Einsatz von Kettenverschachtelung von Sprach-Frames bereitgestellt
wird, wobei ein oder mehrere Sprach-Frames jeweils durch einen entsprechenden
Halfsprach-Frame ersetzt werden, der über die Hälfte der Entfernung des ursprünglichen
Sprach-Frames codiert und verschachtelt wird. Jeder Halbsprach-Frame
wird über
die letzte Hälfte
der Verschachtelungsperiode des Vollsprach-Frames codiert und verschachtelt,
die der Halbsprach-Frame ersetzt hat. Ferner entsprechen die Halbsprach-Frames
dem Anfang eines Talkspurts, in dem während der ersten Hälfte der
Verschachtelungsperiode der entsprechenden Vollsprach-Frames nichts übertragen
wurde.
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Gemäß eines
Aspekts der Erfindung werden die oben genannten Probleme adressiert
und ein Fortschritt in der Technik erzielt, indem ein System bereitgestellt
wird, welches durch Einsatz eines Halbsprachblocks die Sprach-Wiedergabeverzögerung reduziert,
um die Qualität
der Konversationssprache zu verbessern. Der Halbsprachblock resultiert
in der Hälfte
der Anzahl von codierten Bits gegenüber dem Vollsprachblock nach
dem Codieren. Dieser Halbsprachblock wird von einem niedrigeren Sprachratenmodus
eines adaptiven Mehrraten-Vocoders codiert.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Blockdiagramm GERAN-Systems mit Mobilstations-Sendeempfängern und
einem zentralen Mobilstations-Sendeempfänger.
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2 veranschaulicht
einen Vollratensprachkanal mit dem Anfang eines Talkspurts für Vollratensprache
unter Annahme von 8-Burst-Kettenverschachtelung ohne einen Halbsprachblock.
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3 veranschaulicht
einen Vollratensprachkanal mit dem Anfang eines Talkspurts für Vollratensprache
unter Annahme von 8-Burst-Kettenverschachtelung unter Verwendung
eines Halbsprachblocks.
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4 veranschaulicht
einen Halbratensprachkanal mit dem Anfang eines Talkspurts für Halbratensprache
unter Annahme von 4-Burst-Kettenverschachtelung unter Verwendung
eines Halbsprachblocks, wobei der Halbratenkanal aus jedem zweiten
Burst eines Vollratenkanals zusammengesetzt ist.
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5 veranschaulicht
den Benutzerebenen-Protokollstapel für Vor-GERAN und GERAN Systeme.
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6 veranschaulicht
eine Zustandstabelle eines Steuersystems gemäß der vorliegenden Erfindung.
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7 veranschaulicht
ein RT TBF Zustandsdiagramm in Tabellenform.
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8 veranschaulicht
die Nachrichten- und Uplink-Zusammenwirkung
in Tabellenform.
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9 veranschaulicht
eine Zusammenfassung von Down link-Signalisierungs- und Kontrollnachrichten
in Tabellenform.
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10 veranschaulicht
den Downlink-Burst-Nachrichteninhalt in Tabellenform.
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11 veranschaulicht
den Uplink-Burst-Nachrichteninhalt in Tabellenform.
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12 veranschaulicht
den temporären
Blockfluss von Nachrichten zwischen einer Mobilstation und einer
Basisstation eines Netzwerks unter Einsatz von GERAN-Techniken während einer
Start-Uplink-Verkehrsprozedur.
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13 veranschaulicht
den temporären
Blockfluss von Nachrichten zwischen einer Mobilstation und einer
Basisstation eines Netzwerks unter Einsatz von GERAN-Techniken während einer
End-Uplink-Verkehrsprozedur.
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14 veranschaulicht
den temporären
Blockfluss von Nachrichten zwischen einer Mobilstation und einer
Basisstation eines Netzwerks unter Einsatz von GERAN-Techniken während einer
Start-Downlink-Verkehrsprozedur.
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15 veranschaulicht
den temporären
Blockfluss von Nachrichten zwischen einer Mobilstation und einer
Basisstation eines Netzwerks unter Einsatz von GERAN-Techniken während einer
End-Downlink-Verkehrsprozedur.
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16 ist
eine Kurve simulierter Ergebnisse der Link-Performance der Einzel-Burst-basierten Übertragung
von Kommunikationen gemäß der vorliegenden
Erfindung und gemäß einer
früheren
Technik.
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17 ist
eine Kurve simulierter Ergebnisse für den Nicht-Erfassungsfall
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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18 ist
eine Kurve simulierter Ergebnisse für den Leistungserfassungfall
gemäß der vorliegenden Erfindung.
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19 ist
eine Kurve simulierter Ergebnisse für den (3,8) Algorithmus für den Nichterfassungfall
gemäß der vorliegenden
Erfindung und gemäß einer
früheren
Technik.
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20 ist
eine Kurve simulierter Ergebnisse für den (3,8) Algorithmus für einen
Leistungserfassungfall gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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21 ist
eine Kurve simulierter Ergebnisse, in denen die Blockfehlerraten
für Halbsprachblöcke und Vollsprachblöcke verglichen
werden.
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Ausführliche
Beschreibung
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In 1 ist
ein System 1 dargestellt. System 1 in einer bevorzugten
Ausführungsform
ist ein GSM/EDGE Funkzugangsnetzwerk (GERAN), wie in dieser Schrift
beschrieben. GERAN 1 weist eine Zentral- oder Basisstation 12 mit
einem Sender, einem Empfänger
und einer (nicht dargestellten) Antenne auf, wie es bei einer Basisstation
typisch ist. Basisstation 12 ist Teil des GERAN 1.
GERAN 1 dient zur Kommunikation und zum Führen von
Nachrichtenverkehr zwischen einem Anrufer einer Mobilstation 20 und,
in einer bevorzugten Ausführungsform,
Anrufern jeder Art und Mobilstationen, wie Mobilstationen 20, 30.
Die vorliegende Erfindung stellt neue Verkehrs- und Kontrollkanäle bereit,
die vollkommen kompatibel mit Beam-forming- und Leistungssteuerungstechniken
sind, so dass sie für
alle neuen Verkehrs- und
Kontrollkanäle
eingesetzt werden können.
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Die
vorliegende Erfindung weist unidirektionale Verkehrs- und Kontrollkanäle auf.
Die Vorteile von statistischem Multiplexing werden durch den Einsatz
der folgenden Prinzipien erzielt. Alle neuen Kontroll- und Verkehrskanäle sind
unidirektional mit unabhängiger
Frequenz- und Fensterzuweisung in den Uplink- und Downlink-Richtungen.
Verfügbare
Ressourcen können
dynamisch, wie notwendig, den Verkehrs- und Kontrollkanalfunktionen
zugewiesen werden. Dadurch ist maximale Flexibilität bei der
Zuweisung von verfügbaren
Ressourcen gewährleistet.
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In
der früher
bekannten GSM, GPRS und EGPRS Phase 1 bestand ein Kanal aus einem
Zeitfenster auf einem 200 kHz-Träger
mit Frequenz f für
die Downlink und einem entsprechenden Fenster auf einem 200 kHz-Träger mit
(f + 45 MHz) für
die Uplink. Dadurch, dass diese historische Verknüpfung zwischen
den Uplink- und Downlink-Kanälen aufgehoben
wird, ist insbesondere statistisches Multiplexing von Sprache möglich, da die
Uplink- und Downlink-Ressourcen-Nachfragen unabhängig voneinander eintreten.
Dadurch, dass die historische Verknüpfung zwischen Uplink und Downlink
gebrochen wird, wird der zur Zuweisung verfügbare Ressourcen-Pool maximiert,
wenn neue Daten oder Sprache zur Übertragung zur Verfügung gestellt
werden.
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Eine
wesentliche Überlegung
für jedes
GERAN-Verfahren und -System muss die Auswirkung auf Halbduplex-Mobiltelefone
sein, wenn man ihre Kostenvorteile in Betracht zieht. (Halbduplex-Mobiltelefone
in TDMA-Systemen übertragen
und empfangen in verschiedenen Zeitfenstern und benötigen deshalb
keinen Duplexer). In der früheren
GSM, GPRS und EGPRS Phase 1 wurden entsprechende Zeitfenster auf
der Uplink und Downlink derart ausgewählt, dass sie mit Halbduplex-Betrieb
kompatibel waren. Bei statistischem Multiplexing kann das System
speziell auf maximale Flexibilität
im Betrieb mit Halbduplex-Mobiltelefonen eingerichtet werden, wenn
sowohl die Uplink- als
auch die Downlink-Zeitfenster dynamisch zugewiesen werden. Die neuen
Kontroll- und Verkehrskanäle
sind darauf eingerichtet, Halbduplex-Mobiltelefone in einer Weise
zu unterstützen,
dass der zur Zuweisung für
diese Mobiltelefone verfügbare
Pool der Verkehrs- und Kontrollkanalressourcen maximiert wird.
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Im
Folgenden wird ein System mit Halbsprachblöcken beschrieben, welches die
halbe Anzahl von codierten Bits gegenüber einem Vollsprachblock nach
Codierung ergibt. Der Halbsprachblock kann mit einem niedrigeren
Sprachratenmodus erstellt werden, zum Beispiel bei Einsatz eines
adaptiven GSM-Mehrraten-Vocoders oder ähnlichen Codiergeräts. Die
Zuverlässigkeit
des ersten Sprach-Frames ist etwas niedriger als bei nachfolgenden
Frames; es wird jedoch nicht mit einer signifikanten Auswirkung
auf die Sprachqualität
gerechnet. Simulierte Ergebnisse eines beispielhaften Designs finden
sich im Performance-Abschnitt.
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Im
Falle eines Vollraten-Verkehrskanals wird ein Vollsprachblock kettenverschachtelt über acht
Bursts (40 msec.) übertragen.
Der Halbsprachblock wird über
vier Bursts in 20 msec anstatt 40 msec. übertragen. Desgleichen wird
für einen
Halbratenkanal ein Vollsprachblock kettenverschachtelt über vier
abwechselnde Bursts (über
40 msec) übertragen.
Der Halbsprachblock wird kettenverschachtelt über zwei abwechselnde Bursts
in 20 msec anstatt 40 msec übertragen. 2 zeigt
den Fall eines Talkspurt-Anfangs ohne den Einsatz eines Halbsprachblock,
während 3 die
reduzierte Wiedergabeverzögerung
für einen
Halbsprachblock zeigt.
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Die
Vorteile des Halbsprachblocksystems und Verfahrens konnten mittels
Simulierungen dargestellt werden. Ein erster Vorteil besteht darin,
dass die Sprachwiedergabeverzögerung
um 20 msec reduziert wird. 2 und 3 zeigen
die Verzögerung
am Anfang eines Talkspurt, in dem Kettenverschachtelung unter gegenwärtigen Annahmen
durchgeführt
wird (wobei nur Vollsprachblöcke
zum Einsatz kommen), bzw. bei Einsatz eines Halbsprachblocks. Es
ist zu sehen, dass bei dem Halbsprachblock der erste Sprach-Frame
innerhalb von 20 msec anstatt 40 msec am Empfänger zur Verfügung steht.
Dies stellt eine signifikante Verbesserung dar, insbesondere während der
Durchführung
von statistischem Multiplexing von Sprachbenutzern. Ein zweiter
Vorteil besteht darin, dass das System jederzeit innerhalb eines
Talkspurt für „Dim and
Burst" Signalisierung
von Sprache verwendet werden kann. Für Handoffs in aktuellen Systemen
wird der schnell verknüpfte Kontrollkanal
(FACCH) verwendet. Der FACCH ersetzt einen Sprachblock auf dem Verkehrskanal
durch Kontrollinformation. Bei dem Halbsprachblock wird nur die
Hälfte
der Verkehrskanalbits für
Sprachinformation benutzt, so dass die restlichen Bits für Kontrollnachrichten
verfügbar
sind. Da dieser "Dim-and-Burst" FACCH nur ab und
zu auftritt, ist die Auswirkung auf die Sprachqualität nicht
wahrnehmbar. Ein dritter Vorteil besteht darin, dass es zum „Ernten" unbenutzter Bits
am Anfang und Ende jedes Talkspurts benutzt werden kann, wodurch die
Aktivitätsperiode
geringfügig
reduziert wird. Dies ist auch nützlich
für „Circuit
Voice", wo diskontuierliche Übertragung
(DTX) eingesetzt wird, um Störungen
zu reduzieren.
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4 zeigt
die Anwendbarkeit des Halbsprachblocks auf die gerade beschriebenen
Halbratenkanäle. In 4 weist
ein Halbratenkanal jedes zweite Burst eines Vollratenkanals auf.
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Systemeinsatz und Verfahren
zur Reduzierung von Sprachübertragungszeit
(Verzögerung)
und zur Verbesserung der Sprachqualität unter Einsatz von Halbsprachblöcken für GERAN
(GSM EDGE (Enhanced General Packet Radio Service) Funkzugangsnetzwerk)
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Das
System und Verfahren zur Reduzierung von Sprachübertragungszeit und zur Verbesserung
der Sprachqualität
mittels Halbsprachblöcken
benutzt GERAN Systeme und Verfahren. GERAN Dokument 2E99-584 konstatiert
im einschlägigen
Teil:
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Einführung und
Geltungsbereich
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In
dieser GERAN-Beschreibung werden die neuen hauptsächlichen
Ideen diskutiert, die zur Einführung
von statistischem Multiplexing aller Funkkanalklassen auf der GERAN
Luftschnittstelle zur Lieferung über das
paketvermittelte Netzwerk benötigt
werden. Der Schwerpunkt liegt ausschließlich auf der Unterstützung der
allgemeinen UMTS-Diensterfordernisse, nicht auf Netzwerkarchitektur-Problemen
oder leitungsvermittelten Diensten.
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Das
zentrale neue Diensterfordernis für GERAN (verglichen mit EGPRS
Phase I) ist die Unterstützung des
Sprachdienstes mittels des paketvermittelten Backbone-Netzwerks. Der Schwerpunkt
des Dokuments liegt auf der Definition neuer Verkehrs- und Kontrollkanäle zur Unterstützung von
statistischem Multiplexing für Sprache,
Echtzeitdaten und Nichtechzeitdaten und den entsprechenden neuen
MAC-Verfahren, die zur Gewährleistung
von Dienstqualität
(QoS) benötigt
werden.
- AMR
- Adaptive Multi-Rate – Adaptive
Mehrrate
- ARI
- Access Request Identifier – Zugangsanforderungs-Kennung
- BCCH
- Broadcast Control
Channel – Rundfunkkontrollkanal
- BEP
- Bit Error Probability – Bitfehlerwahrscheinlichkeit
- BFACCH
- Burst-based FACCH – Burst-basierter
FACCH
- CCCHH
- Common Control Channel – Zentraler
Kontrollkanal
- CID
- Carrier Identifier – Trägerkennung
- CTS
- Carrier Time Slot – Träger-Zeitfenster
- DBMCH
- Downlink Block Message
Channel –
Downlink
Blocknachrichtenkanal
- DFACCH
- Dim-and-Burst FACCH – Dim-and-Burst
FACCH
- DMT
- Downlink (Burst) Message
Type –
Downlink
(Burst) Nachrichtentyp
- DPRCH
- Downlink Periodic
Reservation Channel –
Downlink-Kanal
für periodische
Reservierung
- DTCH/FS
- Downlink Traffic Channel
for Full Rate Speech –
Downlink-Verkehrskanal
für Vollratensprache
- DTCH/HS
- Downlink Traffic Channel
for Half Rate Speech –
Downlink-Verkehrskanal
für Halbratensprache
- DTCH/FD
- Downlink Traffic Channel
for Full Rate Data –
Downlink-Verkehrskanal
für Vollratendaten
- DTCH/HD
- Downlink Traffic Channel
for Half Rate Data –
Downlink-Verkehrskanal
für Halbratendaten
- EDT
- End Downlink Traffic – Downlink-Verkehr
beenden
- EEP
- Equal Error Protection – EEP
- EGPRS
- Enhanced General Packet
Radio Service
- EUT
- End Uplink Traffic – Uplink-Verkehr
beenden
- FACCH
- Fast Associated Control
Channel –
Schnell
verknüpfter
Kontrollkanal
- FACKCH
- Fast Ackowledgment
Channel – Schnellbestätigungskanal
- FASSCH
- Fast Assignment Channel – Schnellzuweisungskanal
- FFS
- For Further Study – Zur weiteren
Untersuchung
- FR
- Full-Rate – Vollrate
- FRACH
- Fast Random Access
Channel –
Schneller
Direktzugangskanal
- GERAN
- GSM/EDGE Radio Access
Network –
GSM/EDGE
Funkzugangsnetzwerk
- HR
- Half-Rate – Halbrate
- IP
- Internet Protocol – Internet-Protokoll
- L1
- Layer I (Physical
Layer) – Schicht
I (physische Schicht)
- MAC
- Medium Access Control – Medienzugangssteuerung
- MCS
- Modulation and Coding
Scheme –
Modulations-
und Codierungsschema
- MR
- Measurement Report – Messwertbericht
- MS
- Mobile Station – Mobilstation
- MSACCH
- Modified Slow Associated
Control Channel –
Modifizierter
Langsamverknüpfungs-Kontrollkanal
- NRT
- Non-Real Time – Nichtechtzeit
- OFF
- Offset in Frames – Offset
(Versatz) in Frames
- PBCCH
- Packet Broadcast Control
Channel –
Broadcast-Paketkontrollkanal
- PCCCH
- Packet Common Control
Channel –
Zentraler
Paketkontrollkanal
- PDCP
- Packet Data Convergence
Protocol –
Paketdatenkonvergenz-Protokoll
- PH
- Phase – Phase
- QoS
- Quality of Service – Dienstqualität
- RAB
- Radio Access Bearer – Funkzugangskanal
- RAN
- Radio Access Network – Funkzugangsnetzwerk
- RDC
- Reassign Downlink
Control –
Downlink-Kontrolle
neu zuweisen
- RDT
- Reassign Downlink
Traffic –
Downlink-Verkehr
neu zuweisen
- RLC
- Radio Link Control – RLC-Steuerung
- RR
- Radio Resource Management – Funkressourcenmanagement
- RRBP
- Relative Reserved
Burst Period –
Relative
reservierte Burst-Periode
- RT
- Real Time – Echtzeit
- RTP
- Real Time Protocol – Echtzeitprotokoll
- RUC
- Reassign Uplink Control – Uplink-Kontrolle
neu zuweisen
- RUT
- Reassign Uplink Traffic – Uplink-Verkehr
neu zuweisen
- SACCH
- Slow Associated Control
Channel –
Langsam
verknüpfter
Kontrollkanal
- SD
- Start Delay – Startverzögerung
- SDT
- Start Downlink Traffic – Downlink-Verkehr
starten
- SID
- Silence Descriptor – Silence
Descriptor
- SUT
- Start Uplink Traffic – Uplink-Verkehr
starten
- TBF
- Temporary Block Flow – Temporärer Blockfluss
- TBF1
- Temporary Block Flow
Identifier –
Temporäre Blockflusskennung
- TCP
- Transport Control
Protocol – Transportkontrollprotokoll
- TF1
- Temporary Flow Identifier – Temporäre Flusskennung
- TS
- Time Slot – Zeitfenster
- UDP
- User Datagram Protocol – Benutzer-Datagramm-Protokoll
- UEP
- Unequal Error Protection – Ungleicher
Fehlerschutz
- UBMCH
- Uplink Block Message
Channel –
Uplink-Blocknachrichtenkanal
- UPRCH
- Uplink Periodic Reservation
Channel –
Uplink-Kanal
für periodische
Reservierung
- UMT
- Uplink (Burst) Message
Type –
Uplink
(Burst) Nachrichtentyp
- UMTS
- Universal Mobile Telecommunications
System – UMTS
- USF
- Uplink State Flag – Uplink-Statusflag
- UTCH/FS
- Uplink Traffic Channel
for Full Rate Speech –
Uplink-Verkehrskanal
für Vollratensprache
- UTCH/HS
- Uplink Traffic Channel
for Half Rate Speech –
Uplink-Verkehrskanal
für Halbratensprache
- UTCH/FD
- Uplink Traffic Channel
for Full Rate Data –
Uplink-Verkehrskanal
für Vollratendaten
- UTCH/HD
- Uplink Traffic Channel
for Half Rate Data –
Uplink-Verkehrskanal
für Halbratendaten
- UTRAN
- UMTS Terrestial Radio
Access Network –
UMTS
Terrestrisches Funkzugangsnetzwerk
- VAD
- Voice Activity Detection – Sprachaktivitätserkennung
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Diensterfordernisse
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Die
Diensterfordernisse für
GERAN basieren auf denen für
UMTS plus eines optimierten Sprachdienstes, der auf GSM/AMR basiert.
Diese Erfordernisse beschreiben die Funkkanalklassen, die Notwendigkeit
für parallele
Funkkanalflüsse,
Handover und die Anpassung an das UMTS-Kernnetzwerk. Spezielle Fehler-, Durchsatz-
und Verzögerungserfordernisse
für jede
Funkkanalklasse sind FFS, aber die Reihe der Fähigkeiten ist klar aufgrund
der aktuellen UMTS-Erfordernisse.
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Unterstützung von
Funkkanalklassen in Anpassung an UMTS
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Die
UMTS-Funkkanalklassen für
Konversations-, Streaming-, interaktive und Hintergrunddienste decken
eine Reihe von Echtzeit- und Nichtechtzeit-Datendiensten mit einem
breiten Bereich von Fehler-, Durchsatz- und Verzögerungserfordernissen ab. Die
GERAN Erfordernisse für
diese Dienste werden an UMTS angepasst, wobei wie erforderlich Änderungen
vorgenommen werden, um die einzigartigen Eigenschaften von GERAN
zu erfassen.
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Sprachdiensterfordernisse
basieren auf denen von GSM/AMR. Eine GERAN Funkkanalklasse soll speziell
für den
Sprachdienst optimiert werden.
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Unterstützung für parallele
Funkkanalflüsse
mit unterschiedlicher QoS
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GERAN
unterstützt
maximal drei parallele bidirektionale Funkkanalflüsse mit
unterschiedlichen QoS-Anforderungen. Diese Fähigkeit ermöglicht die Unterstützung eines
gleichzeitigen Sprachen- und Datendienstes sowie eines Multimediendienstes.
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Handover-Erfordernisse
für RT-Dienste
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Sprachen-
und Echtzeitdatendienste weisen QoS-Eigenschaften auf, die von aktuellen
EGPRS Wiederauswahlprozeduren nicht unterstützt werden. GERAN beinhaltet
Prozeduren zur Unterstützung
der Aufrechterhaltung einer akzeptablen (TBD) QoS während netzwerk-unterstützter Handover-Prozeduren
für Sprachen-
und Echtzeitdatendienste. Die Details dieser Handover-Prozeduren
fallen nicht in den Geltungsbereich dieses Dokuments.
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Anpassung an das UMTS-Kernnetzwerk
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GERAN
entspricht den für
UMTS aufgestellten Schnittstellenerfordernissen des Kernnetzwerks,
wobei nur diejenigen Änderungen
erforderlich sind, die zur Anpassung der einzigartigen Eigenschaften
von GERAN benötigt
werden. Insbesondere ist hierzu erforderlich, dass GERAN die lu-ps
Schnittstelle zum UMTS-Kernnetzwerk bereitstellt.
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Angestrebte
Konfiguration
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Blockierungs-begrenzter
Einsatz (Blocking Limited Deployment)
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Dieser
Konzept-Vorschlag wird für
blockierungs-begrenzten Einsatz optimiert, wobei die höchste Kapazität durch
größstmögliche Nutzung
verfügbarer
verkehrstragender Kanäle
erzielt wird. Wenn es um blockierungs-begrenzten Einsatz geht, sind Kanäle mit traditionellen
Schaltungen zur Lieferung von Sprach- und Echzeitdatendiensten unrentabel,
weil sie während
eines typischen Flusses signifikante „Totzeit"-Perioden aufweisen. Für Sprachendienst
mit einem Sprachaktivitätsfaktor
von ungefähr
40% gibt es beträchtliches
Potential zur Erhöhung
der allgemeinen Kapazität
mit statistischem Multipexing von Verkehrskanalressourcen.
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Störungs-begrenzter Einsatz (Interference
Limited Deployment)
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Da
ein störungs-begrenztes
System mit einem Bruchteil seiner Kanalkapazität laufen muss, um eine insgesamt
akzeptable Performance zu erzielen, bietet statistisches Multiplexing
typisch kaum oder gar keinen Kapazitätsvorteil. Ein störungs-begrenzter
Einsatz (zum Beispiel 1/3 Neueinsatz) verwandelt sich jedoch in blockierungs-begrenzten
Einsatz mit Techniken wie Beam-forming
und Leistungssteuerung. Besser ist es, GERAN für Einsätze zu optimieren, die sich
den Einsatz der neuesten Störungsmanagementtechniken
zunutze machen, wodurch sie blockierungs-begrenzter werden. Dieser
Ansatz gewährleistet,
dass die größten Kapazitätsvorteile
in allen Konfigurationen verfügbar
sind.
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Weniger agressiver Neueinsatz
(zum Beispiel 4/12), bei Verfügbarkeit
eines Spektrum vorzuziehen
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Für die vorhersehbare
Zukunft wird blockierungs-begrenzter Einsatz (blocking limited deployment)
allgemein zum Einsatz kommen. Blockierungs-begrenzter Einsatz ist
vorzuziehen in Bereichen, die nicht durch Spektrumsverfügbarkeit
begrenzt sind. Er wird ferner in Bereichen vorgezogen, in denen
eine einheitliche Dienstqualität
obligatorisch ist, da Deckungslücken
häufiger
vorkommen, wenn in störungs-begrenzten
Verhältnissen
gearbeitet wird.
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Brandneue Verkehrs- und
Kontrollkanäle
-
Diese
Erfindung führt
neue Verkehrs- und Kontrollkanäle
ein, die vollkommen kompatibel mit Beam-forming und Leistungssteuerungstechniken
sind, so dass sie für
alle neuen Verkehrs- und Kontrollkanäle eingesetzt werden können. Dies
wird dadurch erzielt, dass alle Kommunika tionen auf diesen Kanälen als Punkt-zu-Punkt
eingerichtet werden. In den Downlink-Übertragungen gibt es weder
Multicast- noch Broadcast-Kontrollnachrichten oder Kontrollfelder.
Insbesondere wird in Downlink Bursts kein USF benötigt.
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Multiplexing-Prinzipien
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Die
Vorteile des statistischen Multiplexing werden durch den Einsatz
der folgenden Prinzipien erzielt.
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Unidirektionale Verkehrs-
und Kontrollkanäle
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Alle
neuen Kontroll- und Verkehrskanäle
sind unidirektional, wobei Frequenz- und Zeitfensterzuweisung unabhängig in
Uplink- und Downlink-Richtung erfolgt. Verfügbare Ressourcen können den
Verkehr- und Kontrollkanalfunktionen dynamisch nach Bedarf zugewiesen
werden. Dies ermöglicht
maximale Flexibilität
bei der Zuordnung von verfügbaren
Ressourcen. Für
statistisches Multiplexing von Sprache muss die historische Verknüpfung zwischen
den Uplink- und Downlink-Kanälen
aufgehoben werden, vor allem deswegen, weil Uplink- und Downlink-Ressourcen unabhängig angefordert
werden. Durch Aufheben der Verknüpfung
zwischen Uplink und Downlink steht ein maximaler Ressourcen-Pool
zur Zuweisung zur Verfügung,
wenn neue Daten oder Sprache zur Übertragung bereitstehen.
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Eine
primäre Überlegung
für alle
neuen GERAN-Konzepte ist zweifellos die Auswirkung auf Halbduplex-Mobiltelefone
im Hinblick auf ihre Kostenvorteile. Diese Halbduplex-Mobiltelefone
betreffende Überlegung ist
Gegenstand einer Begleitschrift. Die neuen Kontroll- und Verkehrskanäle sind
speziell darauf eingerichtet, Halbduplex-Mobiltelefone in einer
Weise zu unterstützen,
die den Pool der Verkehrs- und Kontrollkanalressourcen maximiert,
die zur Zuweisung zu diesen Mobiltelefonen zur Verfügung stehen.
-
Eine
weitere Überlegung,
die zu untersuchen ist, be trifft die Auswirkung von variabler Uplink/Downlink-Trägertrennung
auf Mobiltelefone.
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EGPRS-Verkehr Phase 1
und 2 in verschiedenen Zeitfenstern
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Da
es notwendig ist, Uplink- und Downlink-Kanäle unabhängig zuzuweisen, ist es nicht
möglich,
EGPRS-Verkehr Phase 1 und Phase 2 (GERAN) im gleichen Zeitfenster
zu multiplexen. Dieser Verkehr muss zu jeder Zeit auf separate Zeitfenster
aufgeteilt werden.
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Multiplexing verschiedener
QoS Klassen
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Dieser
Vorschlag unterstützt
das Multiplexen aller QoS-Klassen
auf den gleichen Kanälen.
Die gleichen Uplink- und
Downlink-Ressourcenpools werden gemeinsam, ungeachtetet ihrer QoS-Klasse,
von allen Flüssen
benutzt, wodurch die Vorteile des statistischen Multiplexing maximiert
werden.
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Angaben zum Einrichten
von TBF
-
Das
Konzept eines temporären
Blockflusses (TBF) für
GPRS/EGPRS ist in GERAN derart verbessert, dass sich ein eindeutiges
Profil mit Richtungs-, QoS- und Protokollattributen ergibt.
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Verhandeln des TBF-Profils
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Vor
dem Einrichten eines TBF zwischen einem Mobiltelefon und dem Netzwerk
wird der TBF auf dem CCCH oder PCCCH in der aktuellen Zelle gehalten
und unterliegt den aktuell in EGPRS definierten Prozeduren. Wenn
der erste TBF eingerichtet wird, werden seine Attribute wie folgt
definiert:
Der TBF ist entweder unidirektional (Uplink oder
Downlink) oder bi-direktional. Ein Sprach-TBF wäre typisch bi-direktional.
Ein Daten-TBF könnte
unidirektional oder bi-direktional sein. Datenverkehr, der einen
signifikanten Austausch erfordert, wie zum Beispiel Bestätigungen
in den oberen Schichten, könnte
bi-direk tional sein, um die Unkosten für wiederholtes Einrichten des
TBF für
periodischen Verkehr einzusparen. Dem TBF werden QoS-Attribute zugewiesen,
die mit der gewünschten
Dienstqualität
und Funkkanalklasse konsistent sind. Je nach den zugewiesenen QoS-Attributen
könnte
der TBF möglicherweise
auch für
netzwerkgelenkte Handover-Prozeduren eingesetzt werden, um während des
Umschaltens zwischen zwei Zellen die Unterbrechung des Dienstes
auf ein Minimum zu reduzieren.
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Dem
TBF werden Protokollattribute zugewiesen. Zum Beispiel benutzt der
TBF für
den Sprachdienst sprachen-optimierte Kanalcodierung der physischen
Schicht und eliminiert mit anderen Protokollschichten verknüpfte Kopfzeilen.
Datendienste erfordern typisch daten-optimierte Kanalcodierung der
physischen Schicht und das Vorhandensein von Kopfzeilen für alle Protokollschichten,
um kompliziertere Protokollfunktionen zu steuern.
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MAC-Prozeduren für einen
eingerichteten THF
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Nach
Einrichten des ersten TBF verbleibt das Mobiltelefon, ungeachtet
der An- oder Abwesenheit von zu sendenden Daten, so lange auf den
neuen Echtzeit-Verkehrs- und
Kontrollkanälen,
bis alle TBFs für
das Mobiltelefon freigegeben werden. Jeder TBF bleibt ungeachtet
der Aktivität
so lange gültig,
bis er entweder abschaltet oder ausdrücklich vom Netzwerk freigegeben
wird.
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Kanäle für Ressourcen-Schnellzuweisung
-
Wenn
in Downlink-Richtung kein Datenverkehr vorhanden ist (dem TBF ist
kein Downlink-Verkehrskanal zugewiesen), muss das Mobiltelefon einen
zentralen Downlink-Kontrollkanal
auf Direktiven zur schnellen Ressourcenzuweisung überwachen.
Diese Zuweisungsdirektiven weisen dem TBF nach Bedarf Verkehrskanal-Ressourcen
zu, um Datenübertragung
mit den vereinbarten QoS-Attributen zu unterstützen.
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Wenn
der TBF eine aktive Downlink-Verkehrskanalzuweisung hat, überwacht
er typisch den gleichen physischen Kanal auf Schnellverknüpfungs-Kontrollkanalnachrichten
zusammen mit anderen Zuweisungsdirektiven. Als Alternative zu Mobiltelefonen
mit angemessener Mehrzeitfenster-Fähigkeit muss das Mobiltelefon eventuell
sowohl den Downlink-Verkehrskanal auf Benutzerdaten als auch einen
zentralen Downlink-Kontrollkanal auf Schnellzuweisungs-Direktiven überwachen.
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Wenn
ein Mobiltelefon mehr als einen aktiven TBF in Downlink-Richtung
aufweist, muss er eventuell entweder einen zentralen Downlink-Kontrollkanal
und/oder einen (oder mehrere) Downlink-Verkehrskanäle auf Schnellzuweisungs-Direktiven überwachen.
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Zuweisung
von Verkehrskanälen
-
Wenn
der TBF einen Downlink-Verkehrskanal zur Datenübertragung benötigt, sendet
er eine Schnellzuweisungs-Direktive
an das Mobiltelefon zur Zuweisung eines Downlink-Verkehrskanals
für die
Datenübertragung.
-
Wenn
der TBF einen Uplink-Verkehrskanal zur Datenübertragung benötigt, sendet
er eine Schnellzugangsanforderung an einen Uplink-Kontrollkanal
zum Schnellzugang. Das Netzwerk reagiert mit einer Schnellzuweisungs-Direktive
zur Zuweisung der notwendigen Uplink-Ressource.
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Auf
jeden Fall, da QoS- und Protokollattribute während des Einrichtens des TBFs
verhandelt werden, besteht keine Unklarheit, was die Parameter der
Ressourcen-Anforderung
oder -Zuweisung betrifft. Solange ein TBF läuft, ändern sich diese Attribute
von einer Anforderung oder Zuweisung von Ressourcen zur nächsten nicht.
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Timing-Anpassung
und Leistungssteuerung
-
Solange
mindestens ein TBF für
ein Mobiltelefon eingerichtet ist, läuft die Timing-Anpassung und
Leistungssteuerung. Alle Bursts haben daher normale Länge, da
keine abgekürzten
Bursts erforderlich sind, um Fehlanpassungen zu berichtigen. Dadurch
werden die mit diesen Funktionen verbundenen zusätzlichen Kosten am Anfang jeder
Verkehrskanalzuweisung vermieden.
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Protokoll
und Architektur
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Zur
Unterstützung
von optimierten Sprach-, Echtzeit- und Nichtechtzeit-Benutzern auf Paketträgern werden
zwei verschiedene Protokollstapel vorgeschlagen, um die Erfordernisse
für optimierte
Sprach- und Datenträger
zu erfüllen,
wie in 5 dargestellt.
-
Der
für einen
bestimmten TBF benutzte Protokollstapel wird beim Einrichten des
TBF zusammen mit den QoS-Attributen
verhandelt. Für
optimierte Sprachträger
wird einem Sprach-TBF während
eines Talkspurts ein dedizierter unidirektionaler Verkehrskanal
zugewiesen. So kommt es, dass keine RLC/MAC-Kopfzeile benutzt wird.
Die IP/UDP/RTP Kopfzeileninformation wird beim Einrichten des TBF
ausgetauscht und daher über die
HF-Schnittstelle aus der Sprach-Frame-Übertragung elinimiert. Für optimierte
Sprachbenutzer kann also auf den gesamten schraffierten Bereich
des Protokollstapels verzichtet werden, was aber nicht der Fall
für RT- und
NRT-Datenbenutzer ist. Für
RT- und NRT-Datenbenutzer wird der Protokollstapel EGPRS Phase 2
beibehalten. Eine mögliche
Optimierung für
RT-Datenträger
ist im Rahmen einer weiteren Studie (FFS) zu untersuchen.
-
RLC
-
GERAN
wird die RLC-Steuerung von EGPRS Phase 1 nur mit denjenigen Erweiterungen
benutzen, die zur Anpassung der RLC-Prozeduren an die neuen RT-Verkehrs-
und Kon trollkanäle
erforderlich sind.
-
MAC
-
Echtzeit-MAC
ist neu für
GERAN, basierend auf den Schnellkzugangs- und Schnellzuweisungs-Prozeduren
dieses Vorschlags.
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Funkschnittstellenaspekte
-
GERAN
Schicht 1 ist eine verbesserte Version von EGPRS Phase 1 Schicht
1. Verbesserungen beziehen sich auf die Einführung neuer Verkehrs- und Kontrollkanaltypen,
wie oben beschrieben.
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Verkehrskanal-Design
-
Alle
Verkehrskanäle
in GERAN werden als unidirektionale Kanäle betrachtet. Kettenverschachtelung erfolgt
auf Sprachverkehrskanälen
und Blockverschachtelung für
Daten. Halfratenkanäle
benutzen abwechselnde Bursts. Dies hat einen signifikanten Multiplexing-Vorteil
für Halbduplex-Mobiltelefone.
Im Falle von Nichtechtzeitdaten (NRT) erleichtert es das Multiplexen
mit Echtzeitdaten (RT) und Sprache.
-
Sprach-,
RT- und NRT-Benutzer können
sich ein Zeitfenster teilen, indem sie zwei verschiedenen Halbratenkanälen im gleichen
Zeitfenster zugewiesen werden. Ein Halbraten- oder Vollraten-Verkehrskanal wird
einem spezielloen Sprach- oder Datenbenutzer für die Dauer eines Talkspurt
oder "Dataspurt" zugewiesen. Der
Empfänger
benötigt
weder Kopfzeilen noch Stealing Bits, um zwischen diesen Verkehrskanälen zu unterscheiden.
Für Datenkanäle werden
Stealing Bits und Kopfzeilen wie in EGPRS Phase 1 benutzt, das Uplink-Statusflag
(USF) wird jedoch auf der Downlink beseitigt.
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Alle
Verkehrskanalzuweisungen erfolgen über Messaging auf den neuen
Kontrollkanälen
(einschließlich
den TCH verknüpften
Kontrollkanälen).
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Design-Prinzipien für Sprachverkehrskanäle
-
Sprachverkehrskanäle basieren
auf der Unterstützung
von GSM/AMR Moden auf Vollraten- und Halbratenkanälen. Die
Codierung des Vollratenkanals für
die GSM/AMR Moden ist die gleiche wie für aktuelles GSM/AMR. Die Kanalcodierung
für Halbraten-AMR-Moden
wird auf entweder 8PSK oder QPSK basieren, je nach den Ergebnissen
separater Studien.
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Verschachtelung (Interleaving)
-
Verschachtelung
ist in allen Fällen
Kettenverschachtelung über
40 msec, wie in GSM/AMR. Für
einen Vollraten-Verkehrskanal
erfolgt die Verschachtelung über
8 Radio Bursts in 40 msec mit einer Verkettungsüberlappung von 4 Radio Bursts
in 20 msec. Für
einen Halbraten-Verkehrskanal erfolgt die Verschachtelung über 4 Radio
Bursts, auf 40 msec verteilt, mit einer Verkettungüberlappung
von 2 Radio Burst in 20 msec. Dieser Halbraten-Verschachtelungsmodus wird manchmal
als 0246/1357 beschrieben, um den Einsatz von abwechselnden Bursts
für jeden
der zwei Halbratenkanäle über die
8 Bursts in einem 40 msec Intervall zu bezeichnen. Die Alternative
der Blockverschachtelung von 2 Sprach-Frames über 4 aufeinanderfolgende Bursts in
20 msec-Intervallen abwechselnd zwischen zwei Halbratenkanälen wird
manchmal mit 0123/4567 Verschachtelung bezeichnet.
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Kompatibilität mit Halbduplex-Mobiltelefonen
-
Halbduplex-Mobiltelefone
weisen typisch starke Einschränkungen
hinsichtlich der Uplink- und Downlinkkanäle auf, die sie unterstützen können. Dies
ist eine wichtige Überlegung,
da statistisches Multiplexing wirksamer mit einem zur Zuweisung
verfügbaren
größeren Ressourcen-Pool
funktioniert. Untersuchungen haben ergeben, dass die beste Effizienz
für statistisches
Multiplexing für
Halbduplex-Mobiltelefone dadurch erzielt wird, dass alle Halbraten-Verkehrs-
und Kontrollkanäle
so definiert werden, dass sie nur jedes zweite Burst in jedem Zeitfenster
verwenden. Die Burst-Zuweisung
für Halbratensprachkanäle wird
weiter unten beschrieben.
-
Kopfzeilen
-
Da
der gesamte Kanal (Vollraten- oder Halbratenkanal) einem TBF für die Länge eines
Talkspurt zugewiesen wird, kann auf eine zusätzliche Kopfzeile außer der,
die in GSM/AMR existiert, verzichtet werden.
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Halbsprachblock
-
Bei
Kettenverschachtelung ist die Hälfte
der Information, die in den ersten und letzten 20 msec eines Talkspurt übertragen
wird, typisch nicht benutzbar. Da AMR mehrere kompatible Betriebsarten
mit verschiedenen Sprach-Frame-Größen alle 20 msec aufweist,
ist es möglich,
für diese
unbenutzten Bits eine neue Kanalcodierung festzulegen, um spezielle
Sprach-Frames zu übertragen.
Zum Beispiel ist es für
die 7,4 kbps Betriebsart möglich,
eine andere Kanalcodierung für
den ersten Block von unbenutzten Bits festzulegen, um einen einzelnen
4,75 kbps Sprach-Frame zu codieren. Die Leistung dieses Halbsprachblocks
ist etwas schlechter als die Leistung der übrigen Sprach-Frames, aber
die Auswirkung auf die Qualität
eines typischen Talkspurt insgesamt ist gering.
-
Durch
den Einsatz des Halbsprachblocks wird die Verzögerung bis zum Anfang eines
Talkspurts um 20 msec reduziert. Dadurch, dass ein Talkspurt mit
einem Halbsprachblock gestartet wird, ist die Gesamtzeit auf dem
Verkehrskanal ebenfalls um 20 msec reduziert (entsprechend dem 20
msec Intervall, das typisch zum Starten einer Kettenverschachtelungsfolge
benötigt
wird). Indem ein Halbsprachblock für den letzten Sprach-Frame
eines Talkspurt benutzt wird, der relativ unwichtig für die Verständlichkeit
des Talkspurt ist, wird die Gesamtzeit auf dem Verkehrskanal um
weitere 20 msec (also insgesamt 40 msec) reduziert. Dies wird dadurch
erreicht, dass man auf die Übertragung
des letzten 20 msec Abschnitts des letzten gültigen Sprach-Frames verzichtet.
-
Der
Halbsprachblock könnte
auch in der Mitte eines Talkspurt dazu benutzt werden, Platz für die Übertragung
eines Frames mit Kontrollinformation zu machen. Dies wird mit "Dim-and-Burst" Signalisierung bezeichnet
im Gegensatz zu "Blank-and-Burst" Signalisierung,
wodurch ein ganzer Sprach-Frame mit Kontrollinformation ersetzt
wird. Dieses "Dim-and-Burst" Konzept wird unten
als neuer verknüpfter
Kontrollkanal eingeführt.
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Anfangs-Burst eines Talkspurt
-
In
GSM muss Verschachtelung an einer Radioblockgrenze beginnen, die
alle 20 msec eintritt. Da jedes Talkspurt einem Verkehrskanal speziell
zugewiesen wird, ist es nicht erforderlich, diese 20 msec Granularität beizubehalten.
Indem man auf jedem Burst den Beginn eines Talkspurt gestattet,
wird die Durchschnittsverzögerung
bis zum Beginn eines Talkspurt um ungefähr 5 msec für Halbratenkanäle verbessert,
da die Zuweisungsgranularität
von 20 msec auf 10 msec reduziert wird. Die durchschnittliche Verbesserung
für Vollratenkanäle ist ungefähr 7,5 msec,
da die Zuweisungsgranularität
von 20 msec auf 5 msec reduziert wird.
-
AMR VAD und Hangover
-
Die
aktuellen AMR VRD und Hangover Intervalle sind nicht darauf eingerichtet,
eine optimale Performance für
ein System mit statistischem Multiplexing von Sprache bereitzustellen.
Beide Themen sind in einer weiteren Studie zu untersuchen, um die
Durchschnittslänge
von Talkspurts zu reduzieren, ohne die Vorkommensrate von Talkspurts
significant zu erhöhen
(welches die Erhöhung
der Last auf die RT-Kontrollkanäle
verursachen würde).
Zum Beispiel müsste
es möglich
sein, das Hangover-Intervall von 7 Frames auf eine geringere Anzahl
von 2 oder 3 Frames zu reduzieren. Es ist noch nicht bekannt, wie
sich dies auf die Kontrollkanalbe lastung oder das Vorkommen von
Sprach-Clipping auswirken würde.
-
Design-Prinzipien für Datenverkehrskanäle
-
Die
Datenverkehrskanäle
sind für
volle Kompatibilität
mit den Sprachverkehrskanälen
unter Wiederverwendung der für
EGPRS definierten Codierungssysteme für die MCS1–MCS9 Kanäle ausgelegt.
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Verschachtelung (Interleaving)
-
Für Vollraten-Datenkanäle wird
die Blockverschachtelung 0123/4567, wie in EGPRS definiert, verwendet.
Es ist keine Abweichung von EGPRS erforderlich, da der TBF den Kanal
so lange ausschließlich
benutzen kann, bis er ausdrücklich
neu zugewiesen wird.
-
Für Halbraten-Datenkanäle wird
die Blockverschachtelung 0246/1357 benutzt, wobei jeder Datenblock über 4 aufeinanderfolgende
ungerad- oder geradzahlige Bursts (abwechselnde Bursts) verschachtelt wird.
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Kompatibilität mit Halbduplex-Mobiltelefonen
-
Wie
im Halbratensprachabschnitt haben die Halbraten-Datenverkehrskanäle die gleichen Effizienz-Vorteile
in statistischem Multiplexing wie die Halbraten-Sprachverkehrskanäle.
-
Kopfzeilen
-
Da
der ganze Kanal (Vollraten- oder Halbratenkanal) einem TBF für die Länge eines
Dataspurt zugewiesen ist, kann auf zusätzliche Kopfzeilen neben denen
im vorhandenen EGPRS verzichtet werden. Der USF ist unbenutzt und
könnte
für andere
Zwecke neu definiert werden. Die TFI ist bei diesem Ansatz ebenfalls
unbenutzt, wie definiert, ist aber potentiell wertvoll für zusätzliche
Daten-Multiplexing-Optionen, wenn sie durch ARI und/oder TBF1 ersetzt
wird, wie in Abschnitt 0 definiert.
-
Anfangs-Burst eines Talkspurt
-
Wie
oben erwähnt,
können
Datenkanäle
mit einem Dataspurt auf jedem zugewiesenen Burst beginnen, wobei
die gleiche Verbesserung in der Verzögerung bis zum Beginn des Dataspurts
wie für
ein Talkspurt gilt.
-
Definition von Verkehrskanälen
-
Definiert sind folgende
Verkehrskanäle:
-
Downlink-Verkehrskanal
für Vollratensprache
(DTCH/FS).
-
Dieser
Kanal umfasst ein ganzes Zeitfenster mit Acht-Burst-Kettenverschachtelung. Dieser
Kanal benutzt GMSK-Modulation
und UEP (ungleicher Fehlerschutz).
-
Downlink-Verkehrskanal
für Halbratensprache
(DTCH/HS).
-
Dieser
Kanal umfasst eine Hälfte
eines Zeitfensters auf abwechselnden Bursts mit Vier-Burst-Kettenverschachtelung.
Kanal 1 im Zeitfenster weist geradzahlige Bursts und Kanal 2 weist
ungeradzahlige Bursts auf. Die Modulations- und Codierungssysteme
sind festzulegen.
-
Downlink-Verkehrskanal
für Vollratendaten
(DTCH/FD).
-
Dieser
Kanal umfasst ein ganzes Zeitfenster mit Vier-Burst-Blockverschachtelung. EGPRS Phase
1 Modulations- und
Codierungssysteme (MCS1–MCS9)
werden für
die Blöcke
benutzt. Das USF-Flag wird entfernt.
-
Downlink-Verkehrskanal
für Halbratendaten
(DTCH/HD).
-
Dieser
Kanal umfasst eine Hälfte
eines Zeitfensters auf abwechselnden Bursts mit Vier-Burst-Blockverschachtelung.
Kanal 1 im Zeitfenster weist geradzahlige Bursts und Kanal 2 weist
ungeradzahlige Bursts auf. EGPRS Phase 1 Modulations- und Codierungssysteme
(MCS1–MCS9)
werden für
die Blöcke
benutzt (vier abwechselnde Bursts). Das USF-Flag wird entfernt.
-
Uplink-Verkehrskanal für Vollratensprache
(UTCH/FS).
-
Dieser
Kanal umfasst ein ganzes Zeitfenster mit Acht-Burst-Kettenverschachtelung. Dieser
Kanal benutzt GMSK-Modulation
und UEP (ungleicher Fehlerschutz).
-
Uplink-Verkehrskanal für Halbratensprache
(UTCH/HS).
-
Dieser
Kanal umfasst eine Hälfte
eines Zeitfensters auf abwechselnden Bursts mit Vier-Burst-Kettenverschachtelung.
Kanal 1 im Zeitfenster weist geradzahlige Bursts und Kanal 2 weist
ungeradzahlige Bursts auf. Die Modulations- und Codierungssysteme
sind festzulegen.
-
Uplink-Verkehrskanal für Vollratendaten
(UTCH/FD).
-
Dieser
Kanal umfasst ein ganzes Zeitfenster mit Vier-Burst-Blockverschachtelung. EGPRS Phase
1 Modulations- und
Codierungssysteme (MCS1–MCS9)
werden für
die Blöcke
benutzt.
-
Uplink-Verkehrskanal für Halbratendaten
(UTCH/HD).
-
Dieser
Kanal umfasst eine Hälfte
eines Zeitfensters auf abwechselnden Bursts mit Vier-Burst-Blockverschachtelung.
Kanal 1 im Zeitfenster weist geradzahlige Bursts und Kanal 2 weist
ungeradzahlige Bursts auf. EGPRS Phase 1 Modulations- und Codierungssysteme
(MCS1–MCS9)
werden für
die Blöcke
benutzt (vier abwechselnde Bursts).
-
Halbraten-Verkehrskanalstruktur
-
Halbraten-Verkehrskanäle weisen
entweder geradzahlige Bursts (Kanal 1) oder ungeradzahlige Bursts
(Kanal 2) eines Zeitfensters auf. Diese geradzahlige oder ungeradzahlige
Zuweisung eines Halbraten-Verkehrskanals wird in einem Multiframe
nicht geändert.
Es lohnt sich, zu erwähnen,
dass für
derzeitige GSM-Verkehrskanäle
die Burst-Zuweisung nach je 13 Frames innerhalb eines Multiframes
zwischen ungeradzahligen und geradzahligen Bursts wechselt. Diese Änderung
in der Burst-Zuweisung ist notwendig, um maximale Kompatibilität mit Halbduplex-Mobiltelefonen
zu erzielen.
-
Für Datenverkehrskanäle gibt
es kein MSACCH, und alle zugewiesenen Bursts im Zeitfenster stehen für den Verkehr
zur Verfügung.
-
Multiplexing von Sprach-
und Datenverkehr
-
Den
zwei verschiedenen Phasen, das heißt den ungeradzahligen Bursts
oder geradzahligen Bursts eines Zeitfensters, können zwei verschiedene Halbraten-Verkehrkanäle (Sprach-
oder Datenkanäle)
zugewiesen werden. Die Sprachverkehrskanäle (Halbraten- oder Vollratenkanäle) werden
einem Sprachbenutzer für die
Dauer eines Talkspurt zugewiesen. Eine vereinfachte feste Zuordnungsprozedur
ordnet einem TBF für
die Dauer eines Dataspurt kontinuierlich einen ganzen Verkehrskanal
(entweder Vollraten- oder Halbratenkanal) zu.
-
Multiplexing
für Vollraten-Sprachbenutzer
während
eines Talkspurt oder für
Vollraten-Datenbenutzer während
eines Dataspurt gibt es nicht. Nach Beendigung eines Vollraten-Talkspurt
oder Dataspurt steht das entsprechende Zeitfenster zur Zuordnung
zu einem Vollraten- oder
Halbraten-Sprach- oder Daten-TBF zur Verfügung.
-
Design der Echtzeit-Kontrollkanäle
-
Neue
Echtzeit-Kontrollkanäle
stellen die schnelle Ressourcen-Zuweisung bereit, die zur Durchführung von
statistischem Multiplexing von Sprach- und Echtzeit-Datendiensten erforderlich
ist. Eine Burst-basierte „Contention" Zugangsprozedur
gestattet einer MS auf dem RT-Kontrollkanal, eine Uplink-Ressource
anzufordern, wenn ein Uplink-Verkehrsfluss vom inaktiven in den
aktiven Zustand übergeht
(zum Beispiel, wenn das nächste
Talkspurt für
einen Sprachbenutzer startet). Die Zugangsanforderungskennung des
Mobiltelefons, ARI, wird im Zugangs-Burst übertragen, welches dem Netzwerk
gestattet, sofort „Contention
Resolution" durchzuführen. Das
Netzwerk nimmt die ARI auch in Schnellzuweisungsnachrichten in der
Downlink auf. Fast Retry (Schnellwiederholung) mit 5 msec Granularität erhöht die Robustheit
des Einzel-Burst-Zugangs- und Schnellzuweisungssystems. Erneute
Schnellzuweisung und Terminierung gibt dem Netzwerk die Fähigkeit, Ressourcen
zuzuweisen und erneut zuzuweisen sowie die QoS von RT TBFs zufriedenzustellen.
-
Kontrollkanalfunktionen
-
Der
vorhandene BCCH- oder PBCCH-Kanal stellt die Rundfunkinformation
bereit, die das Mobiltelefon für
den Zugriff auf GERAN benötigt.
Der vorhandene CCCH- oder PCCCH-Kanal ermöglicht es, die Attribute des
anfänglichen
TBF zu verhandeln, und die für
den Zugang zu den RT-Kontrollkanälen
benötigten
Parameter zu übermitteln.
Einmal in einem Sprach-, RT-Daten- oder NRT-Daten-TBF werden die
folgenden Funktionen benötigt
(soweit keine Ausnahme angegeben ist).
-
Zugangsanforderung
-
Das
Mobiltelefon muss fähig
sein, Uplink-Ressourcen im Namen eines TBF anzufordern.
-
Verkehrs- und Kontrollkanalzuweisung
-
Das
Netzwerk muss fähig
sein, Verkehrs- und Kontrollkanalzuweisungen (für Uplink- und Downlink-Ressourcen)
zum Mobiltelefon vorzunehmen.
-
End-of-TBF Kontrolle
-
Das
Mobiltelefon muss fähig
sein, vom Netzwerk die Beendigung eines bestimmten TBF anzufordern. Das
Netzwerk muss fähig
sein, ein Mobiltelefon anzuweisen, einen TBF sofort zu beenden.
-
Bestätigung von Netzwerk-Direktiven
-
Das
Mobiltelefon muss fähig
sein, Verkehrs- und Kontrollkanalzuweisungen und End-of-TBF-Direktiven
zu bestätigen,
um etwa notwendige Retry-Prozeduren auszulösen, um schnelle Ressourcenzuweisungen zu
gewährleisten.
-
Timing Advance und Leistungssteuerung
-
Das
Netzwerk muss fähig
sein, dem Mobiltelefon irgendwelche notwendigen Änderungen am Timing Advance
und an der Leistungssteuerung mitzuteilen.
-
Handover-Signalisierung
-
Wenn
für ein
Mobiltelefon ein TBF für
Sprache oder RT-Daten
eingerichtet ist, kann es Handover-Prozeduren vornehmen. In diesem
Fall ist das Mobiltelefon verpflichtet, periodisch Nachbarzellen-Messwert-Berichte
an das Netzwerk zu schicken. Das Netzwerk schickt die notwendigen
Handover-Direktiven, wie angebracht, an das Mobiltelefon, damit
das Mobiltelefon während
und nach dem Handover unter Kontrolle der RT-Kontrollkanäle verbleibt,
um Dienstunterbrechnungen auf ein Minimum zu reduzieren.
-
Verhandeln zusätzlicher
TBFs
-
Es
muss möglich
sein, entweder für
das Mobiltelefon oder das Netzwerk, zusätzliche TBFs zu verhandeln,
während
es unter Kontrolle der RT-Kontrollkanäle steht, vorbehaltlich der
Multislot-Fähigkeiten
des Mobiltelefons. Insbesondere muss es möglich sein, einen Standardraten-TBF
für Kontrollsignalisierung
einzurichten, während
es unter Kontrolle der RT-Kontrollkanäle steht.
-
AMR-Signalisierung
-
Während eines
Sprach-TBF muss es für
das Netzwerk möglich
sein, periodisch AMR-Modusbefehle an das Mobiltelefon zu schicken.
Während
eines Sprach-TBF außerhalb
eines Downlink-Talkspurt muss es für das Netzwerk möglich sein,
periodisch SID-Information an das Molbiltelefon zu schicken.
-
Während eines
Sprach-TBF muss es für
das Mobiltelefon möglich
sein, periodisch AMR-Modus-Befehle an das Netzwerk zu schicken.
Während
eines Sprach-TBF außerhalb
eines Uplink-Talkspurt muss es für das
Mobiltelefon möglich
sein, periodisch SID-Information an das Netzwerk zu schicken.
-
RLC-Signalisierung
-
RLC-Signalisierung
kann zum Beispiel Ack/Nack-Nachrichten und BEF-Messungen beinhalten.
Während
eines Daten-TBF,
welcher gerade in Downlink-Richtung kommuniziert, muss es für das Mobiltelefon
möglich
sein, periodisch RLC-Kontrollnachrichten an das Netzwerk zu senden.
-
Während eines
Daten-TBF, welches dabei ist, in Uplink-Richtung zu kommunizieren, muss es für das Netzwerk
möglich
sein, periodisch RLC-Kontrollnachrichten an das Mobiltelefon zu
senden.
-
Wenn
dem TBF bereits ein Datenverkehrskanal zugeordnet wurde in einer
Richtung, die die Übertragung
einer RLC-Kontrollnachricht
erfordert, gestatten vorhandene RLC-Prozeduren bereits das uneingeschränkte Multiplexen
von RLC-Kontrollnachrichten mit RLC-Daten-Frames.
-
Design-Prinzipien für Kontrollkanäle
-
Die
wichtigsten Funktionen der RT-Kontrollkanäle, die statistisches Multiplexing
ermöglichen,
sind Schnellzugang, Schnellzuweisung und Schnellbestätigung.
Die folgenden Prinzipien gewährleisten
die schnelle Durchführung
dieser Funktionen.
-
Burst-Basierte Kanäle
-
Alle
Schnellzugangs-, Schnellzuweisungs- und Schnellbestätigungskanäle verwenden
Einzel-Burst-Nachrichten. Dies gewährleistet hohe Kapazitäts-, Punkt-zu-Punkt-Übertragungen, die mit Beam-Lenkung
und Leistungssteuerungsprozeduren kompatibel sind, und feine temporale
Granularität
für eine Übertragungsmöglichkeit
alle 5 msec.
-
Zugangsanforderungskennung
-
Jedem
Mobiltelefon wird während
der Zugangs- und Zuweisungsprozeduren auf den RT-Kontrollkanälen eine
ARI als eindeutige Kennung zugewiesen. Durch Aufnahme der ARI in
das Zugangs-Burst führt
das Netzwerk sofort eine „Contention
Resolution" durch,
anstatt auf einem Verkehrskanal wie in GPRS und EGPRS auf „Contention
Resolution" Prozeduren
warten zu müssen.
Es ist möglich,
dass das Netzwerk sofort mit einer Einzel-Burst-Zuweisungsnachricht
einschließlich
der ARI antwortet.
-
Halbraten- und Vollratenkanäle
-
Den
Schnellzugangs-, Schnellzuweisungs- und Schnellbestätigungskanälen wird
typisch mit allen Bursts in einem gegebenen Zeitfenster ein Vollratenkanal
zugewiesen. Es aber auch möglich,
diese Kanäle
als Halbratenkanäle
zuzuweisen, indem entweder nur geradzahlige oder nur ungeradzahlige
Bursts in einem Zeitfenster verwendet werden.
-
Insbesondere
wird darauf hingewiesen, dass ein Schnellzugangskanal ganz für "Contention" Zugang zugewiesen
wird. Das Netzwerk sendet kein USF, um „Contention" Möglichkeiten
zu signalisieren. Da auf Überwachung
des USF verzichtet werden kann, werden bis zu 40 msec Wartezeit
zur Durchführung
eines Zugangsversuchs in bestimmten Situationen eingespart.
-
Fast Retry
-
Da
alle Vollraten-Zugangs-, Zuweisungs- und Bestätigungskanäle eine Granularität von 5
msec aufweisen, kann eine Schnellwiederholung dieser Prozeduren
bis zu einmal alle 5 msec erfolgen. Halbratenkanäle weisen eine Granularität von 10
msec auf. Selbst bei einer höheren
Fehlerrate auf diesen Kanälen
können die
Zugangs- und Zuweisungsprozeduren schnell und effizient durchgeführt werden.
Es wird darauf hingewiesen, dass Frequenzsprung auf diesen Kanälen wünschenswert
ist, um Burst-zu-Burst Fading Correlation zu reduzieren oder zu
eliminieren.
-
Kontrollkanal-Schnellzuweisung
-
Die
Schnellzugangs-, Schnellzuweisungs- und Schnellbestätigungskanäle werden
beim Einrichten eines TBF zuge wiesen und gelten während des
ganzen TBF, soweit keine Neuzuweisung erfolgt.
-
Definitionen für verknüpfte Kontrollkanäle
-
Mehrere
neu verknüpfte
Kontrollkanäle
wurden definiert, um die notwendigen Kontrollkanalfunktionen zu
unterstützen,
während
das Mobiltelefon auf dem Verkehrskanal in der Richtung aktiv ist,
in der Kontrollsignalisierung benötigt wird.
-
Schnell verknüpfter Kontrollkanal
(FACCH)
-
Mit
jedem in 0 definierten Verkehrskanal ist ein FACCH verknüpft. Somit
wird der mit DTCH/FS verknüpfte
FACCH mit FACCH/DFS bezeichnet, für FACCH auf einem Downlink-Vollraten-Sprachkanal.
Andere FACCH-Kanäle
sind entsprechend benannt. Standard FACCH-Codierung wie in GSM AMR-Träger wird
benutzt.
-
Dim-and-burst FACCH (DFACCH)
-
Mit
jedem in 0 definierten Verkehrskanal ist ein DFACCH verknüpft. Somit
wird der mit UTCH/FS verknüpfte
DFACCH mit DFACCH/UFS bezeichnet. Andere DFACCH-Kanäle sind
entsprechend benannt.
-
DFACCH
Codierung ist in einer weiteren Studie außerhalb dieser Erfindung zu
untersuchen.
-
Burst-basierter FACCH
(BFACCH)
-
Mit
jedem in 0 definierten Verkehrskanal ist ein BFACCH verknüpft. Somit
wird der mit DTCH/FS verknüpfte
BFACCH mit BFACCH/DFS bezeichnet. Andere BFACCH-Kanäle sind
entsprechend benannt.
-
Burst-basierte
Kontrollnachrichten werden über
BFACCH übertragen
und ersetzen Einzel-Burst-Sprache oder Daten für Schnellzugang, Schnellzuweisung
und Schnellbestätigung,
während
sie sich auf einem Verkehrskanal befinden. BFACCH unterscheidet
sich von Sprach- oder Datenverkehr durch den Einsatz einer neuen
Training-Sequenz oder Stealing Bits. BFACCH-Kanalcodierung unterliegt
einer weiteren Studie.
-
Modifizierter langsam
verknüpfter
Kontrollkanal (MSACCH)
-
Mit
jedem in 0 definierten Verkehrskanal ist ein MSACCH verknüpft. Somit
wird der mit DTCH/FS verknüpfte
MSACCH als MSACCH/DFS bezeichnet. Andere MSACCH-Kanäle sind
entsprechend benannt.
-
Ein
MSACCH besteht aus einem Satz reservierter Bursts auf periodischer
Basis und weist die gleiche Struktur wie SACCH auf, der für GSM-Sprachverkehrskanäle definiert
ist.
-
Block-basierte
Signalisierungsnachrichten, wie zum Beispiel ein Nachbar-Messwert-Bericht,
werden über
MSACCH übertragen.
-
Definition
für zentrale
Uplink-Kontrollkanäle
-
Schneller Direktzugangskanal
(FRACH)
-
Ein
FRACH dient zur Übertragung
von Einzel-Burst Contention Schnellzugangsnachrichten. Der Verkehr
auf dem FRACH ist gegenüber
RACH und PRACH isoliert. Da die Mobiltelefone, die auf dem FRACH
zugreifen, angeblich zeitlich angepasst sind, ist die Schutzperiode
auf dem FRACH Burst kürzer
und die Nachrichtenlänge
kann größer sein.
Die maximale Nachrichtenlänge
auf dem FRACH ist TBD.
-
Ein
FRACH weist entweder auf allen Bursts (Vollrate) ein Vollzeitfenster
oder auf jedem zweiten Burst (Halbrate) ein Halbzeitfenster auf.
-
Schnellbestätigungskanal
(FACKCH)
-
Ein
FACKCH dient zur Übertragung
von Einzel-Burst-Nachrichten,
um Zuweisungen und Terminierungs-Direktiven vom Netzwerk zu bestätigen. FACKCH Übertragungen kommen
auf reservierten Bursts vor.
-
Eine
Einzel-Burst-Bestätigungsnachricht
wird auf dem FACKCH auf Abfragebasis mittels eines RRBP-Systems übertragen.
Auf diese Weise können
mehrere Burst-basierte Zuweisungs-/Bestätigungssequenzen innerhalb
einer 20-msec Blockperiode abgeschlossen werden, wobei Geschwindigkeit
und Zuverlässigkeit
von statischem Echtzeit-Multiplexing verbessert werden.
-
Ein
FACKCH weist entweder auf allen Bursts (Vollrate) ein Vollzeitfenster
oder auf jedem zweiten Burst (Halbrate) ein Halbzeitfenster auf.
-
Uplink-Kanal
für periodische
Reservierung (UPRCH) Ein UPRCH dient zur Übertragung von Signalisierungsnachrichten,
die periodisch zu aktualisieren sind, wie zum Beispiel SID_Update
und Nachbar-Messwert-Bericht. Es ist möglich, dass ein Verkehrskanal
aufgehoben wird (zum Beispiel bei Abschluss eines Talkspurt), bevor
eine Signalisierungsnachricht (die zum Beispiel 480 ms umspannt)
ganz auf dem MSACCH übertragen
wird. Ein UPRCH dient dazu, MSACCH Signalisierungskontinuität zu gewährleisten,
wenn ein Uplink-Verkehrskanal freigegeben wird.
-
Ein
UPRCH wird bei Zuweisung eines Uplink-Verkehrskanals freigegeben
und bei jeder Freigabe eines Uplink-Verkehrskanals erneut zugewiesen.
-
Ein
UPRCH weist entweder auf allen Bursts (Vollrate) ein Vollzeitfenster
oder auf jedem zweiten Burst (Halbrate) ein Halbzeitfenster auf.
Das Netzwerk reserviert eins von je 26 Bursts auf einem Vollraten-UPRCH für jeden
Sprach-TBF, der nicht in einem Uplink Talkspurt ist. 26 Sprach-TBFs
können
sich gleichzeitig einen Vollraten-UPRCH teilen.
-
Uplink-Blocknachrichtenkanal
(UBMCH)
-
Ein
UBMCH ist für
Blocknachrichten (4 Bursts), zum Beispiel für RLC-Signalisierung, bestimmt,
wobei abgefragte Reservierungs-Bursts in einem RRBP-artigen System
zum Einsatz kommen.
-
Definition für zentrale
Downlink-Kontrollkanäle
-
Schnellzuweisungskanal
(FASSCH)
-
Ein
FASSCH dient zur Übertragung
von Einzel-Burst-Zuweisungs-
und Terminierungsnachrichten, wenn der MS kein Downlink-Verkehr
zugeordnet ist. Zur Zuweisung von Downlink-Verkehrskanälen, Downlink-Signalisierungskanälen, Uplink-Verkehrskanälen und
Upling-Signalisierungskanälen
werden verschiedene Nachrichten verwendet.
-
Ein
FASSCH weist entweder auf allen Bursts (Vollrate) ein Vollzeitfenster
oder auf jedem zweiten Burst (Halbrate) ein Halbzeitfenster auf.
-
Downlink-Kanal
für periodische
Reservierung (DPRCH) Ein DPRCH dient zur Übertragung von Signalisierungsnachrichten,
die periodisch zu aktualisieren sind, zum Beispiel SID_Update, Timing
Advance und Leistungssteuerung. Es ist möglich, dass ein Verkehrskanal
aufgegeben wird (zum Beispiel, wenn ein Talkspurt endet), bevor
eine Signalisierungsnachricht (die zum Beispiel 480 ms umspannt)
ganz auf dem MSACCH übertragen
wird. Ein DPRCH dient dazu, MSACCH Signalisierungskontinuität zu gewährleisten,
wenn ein Downlink-Verkehrskanal freigegeben wird.
-
Ein
DPRCH wird bei Zuweisung des Downlink-Verkehrskanals freigegeben
und bei jeder Freigabe des Downlink-Verkehrskanals neu zugewiesen.
-
Ein
DPRCH weist entweder auf allen Bursts (Vollrate) ein Vollzeitfenster
oder auf jedem zweiten Burst (Halbrate) ein Halbzeitfenster auf.
Das Netzwerk reserviert eins von je 26 Bursts auf einem Vollraten-DPRCH für jeden
Sprach-TBF, der nicht in einem Downlink-Talkspurt ist. 26 Sprach-TBFs
können
sich gleichzeitig einen Vollraten-DPRCH teilen.
-
Downlink-Blocknachrichtenkanal
(DBMCH)
-
Ein
DBMCH ist für
Blocknachrichten (4 Bursts), zum Beispiel RLC-Steuerung, Handover-Direktiven, usw.
bestimmt.
-
Multiplexen des zentralen
Kontrollkanals
-
Die
FRACH, FACKCH, UPRCH, FASSCH und DPRCH Kanäle können entweder Vollraten- oder
Halbraten-Kontrollkanäle
sein. Ein Vollraten-Kontrollkanal benutzt alle Bursts in jedem Multiframe.
Ein Halbraten-Kontrollkanal benutzt entweder jedes geradzahlige
oder jedes ungeradzahlige Burst in jedem Multiframe.
-
Diese
Kanäle
werden nicht auf dem gleichen Vollraten- oder Halbratenkanal gemultiplext.
-
Zwei
verschiedene Halbraten-Kontroll- oder Verkehrskanäle können den
beiden verschiedenen Phasen (entweder den ungeraden oder den geraden)
eines Zeitfensters zugewiesen werden. Es wird darauf hingewiesen,
dass die Burst-Zuordnung für
Halbraten-Kontrollkanäle
kompatibel oder identisch mit der Burst-Zuordnung für Halbraten-Verkehrskanäle ist.
-
Das
Multiplexen von DBMCH und UBMCH mit anderen zentralen Kontrollkanälen ist
noch zu untersuchen (FFS).
-
Überblick über TBF-Echtzeitbetrieb
-
Die
Definition von TBF (GPRS Phase I) ist verbessert, um Echtzeitdienste
zu unterstützen.
Jeder RT TBF kann bi-direktional (zum Beispiel Sprache) oder unidirektional
(zum Beispiel „Best-Effort" Daten) sein. Der anfänglich eingerichtete
RT TBF wird auf einem PCCCH oder CCCH geführt. Jeder RT TBF hat ein zugehöriges TBF- Profil. Die Verhandlung
eines RT TBF Profils während
des Einrichtens von TBF beinhaltet die QoS-Erfordernisse und den
von RAB unterstützten
Protokollstapel.
-
Weitere
Information, die während
des anfänglichen
Einrichtens von TBF ausgetauscht wird, beinhaltet Folgendes:
Eine
temporäre
MS-Zugangsanforderungskennung, ARI, die vom Netzwerk zugewiesen
und der MS zugeschickt wird.
Trägerinformation (einschließlich Frequenzsprungfolge),
die der MS entweder durch eine Funknachricht über PBCCH/BCCH oder durch ausdrückliche
Signalisierung mitgeteilt wird. Die Details sind in einer weiteren
Studie (FFS) festzulegen.
TBF-Kennung (TBF1), die der MS pro
angeforderten TBF zugewiesen wird.
TBF Inaktivitäts-Timer,
der für
Echtzeit- und Nichtechtzeit-Daten-TBFs verhandelt wird. Für RT-Sprach-TBF (FFS)
kann er wahlweise eingerichtet werden.
-
Nachdem
ein RT TBF eingerichtet wurde, wird der MS ein Satz von RT-Kontrollkanälen, nämlich FRACH,
FACKCH, UBMCH and UPRCH für
Uplink-Signalisierung und FASSCH, DBMCH and DPRCH für Downlink-Signalisierung
und Kontrolle zugewiesen. Ein UPRCH (oder ein DPRCH) können jedesmal,
wenn ein UTCH (oder ein DTCH) freigegeben wird, neu zugewiesen werden.
Für die übrigen Kontrollkanäle, das
heißt FRACH,
FACKCH und UBMCH für
Uplink, sowie FASSCH and DBMCH für
Downlink ist für
die Dauer des TBF keine Neuzuweisung erforderlich.
-
Der
mit dem RT TBF verbundene Uplink- und/oder Downlink-Verkehr wird
unabhängig,
unter Einsatz von Schnellzugangs- und Schnellzuweisungs-Prozeduren
aktiviert. Auf den RT-Kontrollkanälen können weitere RT und NRT TBF(s)
verhandelt und eingerichtet werden.
-
Ein
eingerichteter bi-direktionaler TBF weist folgende vier Zustände auf: „TBF Inactive" (TBF inaktiv), „DL Active" (DL aktiv), „UL Active" (UL aktiv) und „DL and
UL Active" (DL und
UL aktiv). Das Zustandsübergangsdiagramm
für einen
einzelnen bi-direktionalen RT TBF ist in 6 dargestellt.
Die Zustandsübergänge für einen
unidirektionalen RT TBF und NRT TBF (wie in EGPRS Phase 1 definiert)
sind ein Subsatz der Zustände
und der mit bi-direktionalem RT TBF verbundenen zulässigen Übergänge.
-
RT THF Zustandsdefinition
-
Ein
eingerichteter bi-direktionaler RT TBF hat vier Zustände, wie
in 7 dargestellt. In 6 (Tabelle 1)
ist ferner die Kanalzuweisung dargestellt.
-
RT TBF Zustand: DL inaktiv
-
In
diesem Zustand ist der MS für
den TBF kein Uplink- oder
Downlink-Verkehrskanal zugewiesen. Die MS und das Netzwerk können unabhängig voneinander
Uplink- und Downlink-Verkehr starten, einen neuen TBF einrichten,
einen aktuellen TBF beenden oder alle mit der MS verknüpften TBFs
beenden. Das Netzwerk kann auch der MS gemeinsame Kontrollkanäle erneut
zuweisen.
-
Mit
diesen Zustand kann pro RT TBF ein Timer verbunden sein, der der
MS ermöglicht,
für eine
konfigurierbare Zeit nach Beendigung des Downlink- und Uplink-Verkehrs
im „TBF-eingerichtet" Zustand zu verharren.
So wird eine Neuverhandlung des RT TBF-Profils vermieden, falls
der Downlink- und Uplink-Verkehrsfluss innerhalb eines kurzen Zeitraums
wieder aufgenommen wird.
-
RT TBF Zustand: DL aktiv
-
In
diesem Zustand ist der MS ein mit dem RT TBF ver knüpfter Downlink-Verkehrskanal
zugewiesen. Downlink-Einzel-Burst-Nachrichten
werden mittels BFACCH übertragen.
Andere Downlink-Signalisierungs- und Kontrollnachrichten werden
mittels FACCH und/oder MSACCH übertragen.
-
Uplink-Signalisierungs-
und Kontroll-Nachrichten werden auf der MS zugewiesenen zentralen Uplink-Kanälen geführt, die
von parallelen TBFs gemeinsam benutzt werden, die von der MS eingerichtet
sein können.
-
Neue
TBFs können
auf den RT-Kontrollkanälen
gestartet werden.
-
RT TBF Zustand: UL aktiv
-
In
diesem Zustand ist der MS ein mit dem RT TBF verknüpfter Uplink-Verkehrskanal
zugewiesen.
-
Uplink-Einzel-Burst-Nachrichten
werden über
BFACCH übertragen.
Andere Uplink-Signalisierungs- und Kontrollnachrichten werden über FACCH
und/oder MSACCH übertragen.
-
Downlink-Signalisierungs-
und Kontrollnachrichten werden auf der MS zugewiesenen zentralen Downlink-Kanälen geführt, die
von parallelen TBFs gemeinsam benutzt werden, die von der MS eingerichtet sein
können.
-
Neue
TBFs können
auf den RT-Kontrollkanälen
gestartet werden.
-
RT TBF Zustand: DL und
UL aktiv
-
In
diesem Zustand ist der MS ein mit der RT TBF verknüpfter Uplink-Verkehrskanal
und ein Downlink-Verkehrskanal zugewiesen.
-
Sowohl
die Downlink- als auch die Uplink-Einzel-Burst-Nachrichten werden über BFACCH übertragen. Andere Signalisierungs-
und Kontrollnachrichten werden über
FACCH and/oder MSACCH übertragen.
-
Neue
TBFs können
auf den RT-Kontrollkanälen
gestartet werden.
-
Mit einem einzelnen RT-TEF-Zustandsübergang
verknüpfte
Prozeduren
-
Für die Durchführung der
mit einem RT TBF verknüpften
Zustandsübergänge ist
ein Satz von Prozeduren definiert. 7 (Tabelle
2) zeigt die Prozeduren, die mit jedem einzelnen RT TBF Zustandsübergang und
den betreffenden Anwendungszuständen
verknüpft
sind. Die Definitionen und Nachrichtenflüsse für die Prozeduren sind weiter
unten im Detail beschrieben.
-
Kontrollnachrichten
-
Uplink-Signalisierungs-
und Kontrollnachrichten
-
8 (Tabelle
3) stellt eine Zusammenfassung der Uplink-Signalisierungs- und Kontrollnachrichten
in Verbindung mit den benutzten Kontrollkanälen bereit.
-
Access Request (Zugangsanforderung)
-
Diese
Einzel-Burst-Nachricht wird über
BFACCH gesendet, wenn ein UTCH zugewiesen wurde; andernfalls wird
sie über
FRACH gesendet. Einsatz und Inhalt sind im Detail in Abschnitt 0
beschrieben.
-
Acknowledge to Assignment
(Zuweisungsbestätigung)
-
Dieser
Satz von Einzel-Burst-Nachrichten wird über BFACCH gesendet, wenn ein
UTCH zugewiesen wurde; andernfalls wird sie über FACKCH gesendet. Einsatz
und Inhalt sind im Detail an späterer
Stelle in dem dieses Thema betreffenden Abschnitt beschrieben.
-
AMR Mode Request (AMR
Modusanforderung)
-
AMR
Modusanforderung (2 Bits) wird Inband gesendet, wenn ein UTCH zugewiesen
wurde. Andernfalls wird sie, gemultiplext mit anderen periodischen
Signalisierungsnachrichten, zum Beispiel SID-Aktualisierung und
Nachbar-Messwert-Bericht, über
UPRCH gesendet. Die Details des Multiplexens dieser Nachrichten unterliegen
einer weiteren Studie.
-
SID Update (SID-Aktualisierung)
-
SID-Aktualisierung
wird, gemultiplext mit AMR Modusanforderung und Nachbar-Messwert-Bericht, über UPRCH
gesendet.
-
Neighbor Measurement Report
(Nachbar-Messwert-Bericht)
-
Dieser
wird über
MSACCH gesendet, wenn ein UTCH zugewiesen wurde; andernfalls wird
er, gemultiplext mit anderen periodischen Signalisierunganachrichten
wie SID-Aktualisierung und AMR Modusanforderung, über UPRCH
gesendet.
-
RLC-Signalisierung
-
RLC-Signalisierung
wird über
UTCH oder UBMCH, je nach den EGPRS Phase 1 RLC-Prozeduren, gesendet.
-
Ende TBF Request („TBF beenden" Anforderung)
-
Diese
Einzel-Burst-Nachricht wird auf BFACCH oder FRACH gesendet. Einsatz
und Inhalt sind weiter unten beschrieben.
-
Downlink-Signalisierungs-
und Kontrollnachrichten
-
9 (Tabelle
4) stellt eine Zusammenfassung der Uplink-Signalisierungs- und Kontrollnachrichten
in Verbindung mit den benutzten Kontrollkanälen bereit.
-
Zuweisung
-
Alle
Zuweisungsnachrichten sind Burst-basiert. Sie werden über BFACCH
gesendet, wenn ein DTCH zugewiesen wurde; andernfalls werden sie über FASSCH
gesendet. Einsatz und Inhalt sind weiter unten beschrieben.
-
AMR Mode Command (AMR
Modusbefehl)
-
AMR
Modusbefehl (2 Bits) wird Inband gesendet, wenn ein DTCH zugewiesen
wurde. Andernfalls wird er, gemultiplext mit anderen periodischen
Signalisierungsnachrichten, zum Beispiel SID-Aktualisierung und
Timing Advance, über
DPRCH gesendet. Die Details des Multiplexens dieser Nachrichten
unterliegen einer weiteren Studie.
-
SID Update (SID-Aktualiserung)
-
SID-Aktualisierung
wird, gemultiplext mit AMR Modusbefehl und Timing Advance, über DPRCH
gesendet.
-
Handover-Direktiven
-
Handover-Direktiven
werden über
FACCH gesendet, wenn ein DTCH zugewiesen wurde; andernfalls werden
sie über
DBMCH gesendet.
-
RLC Signalisierung
-
RLC
Signalisierung wird über
einen DTCH oder DBMCH, je nach den EGPRS Phase 1 RLC Prozeduren
gesendet.
-
Timing Advance
-
Timing
Advance wird über
MSACCH gesendet, falls der MS ein DTCH zugewiesen wurde; andernfalls wird
es über
DPRCH gesendet.
-
Leistungssteuerung
-
Leistungssteuerung
wird über
MSACCH gesendet, wenn der MS ein DTCH zugewiesen wurde; andernfalls
wird sie über
DPRCH gesendet.
-
End TBF Command („TBF beenden" Befehl)
-
Diese
Einzel-Burst-Machricht wird vom Netzwerk auf BFACCH oder FASSCH
gesendet, um einen einzelnen TBF oder alle von der MS eingerichteten
TBFs zu beenden. Der Inhalt wird weiter unten beschrieben.
-
Downlink-Hurst-Nachrichteninhalt
-
10 (Tabelle
5) stellt eine Zusammenfassung der Downlink-Burst-Nachrichten und
ihres Inhalts bereit.
-
Assign UTCH (UTCH zuweisen)
-
Diese
Nachricht dient zur Zuweisung eines UTCH pro angegebenem TBF (identifiziert
durch TBFI). Das ARI Feld wird zur schnellen "Contention Resolution" aufgenommen.
-
Ende TBF Command ("TBF beenden" Befehl)
-
Diese
Nachricht wird vom Netzwerk benutzt, um einen TBF (identifiziert
durch TBFI) oder alle TBFs (TBFI = 0) zu beenden, die von einer
MS eingerichtet wurden.
-
Uplink-Burst-Nachrichteninhalt
-
11 (Tabelle
6) stellt eine Zusammenfassung der Uplink-Burst-Nachrichten und
ihres Inhalts bereit.
-
Access Request (Zuweisungsanforderung)
-
Diese
Nachricht wird von einer MS zur Anforderung eines UTCH für jeden
angegebenen (durch TBFI identifizierten) TBF verwendet.
-
Acknowledge UTCH/DTCH/UPRCH/DPRCH/FRACH/FACKCH/FASSCH (UTCH/DTCH/UPRCH/DPRCH/FRACH/FACKCH/FASSCH
bestätigen)
-
Dieser
Satz von Nachrichten wird von der MS zur Bestätigung von Verkehrs- und Kontrollkanal-Zuweisungen
verwendet.
-
Acknowledge End TBF ("TBF beenden" bestätigen)
-
Diese
Nachricht wird von der MS zur Bestätigung eines „TBF beenden" Befehls verwendet.
-
End TBF Request („TBF beenden" anfordern)
-
Diese
Nachricht wird von der MS zur Beendigung eines oder aller von der
MS eingerichteten TBFs (TBFI = 0) verwendet.
-
Definition
von Informationselementen
-
Die
oben beschriebenen BBAA-Verfahren wurden für ein System zum Zugang auf
und zur Zuweisung von Echtzeit- und
Nichtechtzeitdiensten in GERAN wie folgt eingesetzt. Die folgenden
vier Unterabschnitte beschreiben die vier ausschlaggebenden Prozeduren
zur Durchführung
von Echtzeitplanung von Uplink- und Downlink-Verkehrkanalressourcen
(UTCH bzw. DTCH) in einem System, welches statistisches Multiplexing von
Sprache, Echtzeitdaten und Nichtechtzeitdaten verwendet. Jeder Datenfluss
wird mit TBF (Temporary Block Flow – Temporärer Blockfluss) bezeichnet.
Zugangsanforderungen finden auf einem schnellen Direktzugangskanal
(FRACH) statt. Verkehrskanalzuweisungen finden entweder auf einem
zentralen Schnellzuweisungskanal (FASSCH), wenn sich das Mobiltelefon
nicht auf einem Downlink-Verkehrskanal befindet, oder auf einem
Burst-basierten schnell verknüpften
Kontrollkanal (BFACCH) statt, der dem laufenden Downlink-Verkehr ein
Einzel-Burst „stiehlt". Eins der vier Bursts
eines Verkehrskanalblocks wird „entleert" (blanked) und durch eine Burst-basierte
Kontrollnachricht ersetzt. Bestätigungen
von Zuweisungen finden entweder auf einem zentralen Schnellzuweisungskanal
(FACKCH), wenn sich das Mobiltelefon nicht auf einem Uplink-Verkehrskanal befindet,
oder auf einem BFACCH statt. Am Ende eines Uplink (Downlink) Talkspurt
oder Dataspurt weist das Netzwerk erneut einen periodischen Uplink-(Downlink) Reservierungskanal
[UPRCH (DPRCH)] zu, um die Kontinuität von langsam verknüpfter Signalisierung
zwischen dem Mobiltelefon und dem Netzwerk zu gestatten.
-
Uplink-Verkehr starten
(SUT)
-
Wie
in 12 dargestellt, benutzt eine Mobilstation (MS)
die SUT-Prozedur zum Starten eines Uplink-Verkehrsflusses mit einem
TBF. Der Uplink-Verkehrsfluss wird einer Basisstation zugeführt, die
Teil eines Netzwerks ist, welches das GERAN-Verfahren verwendet.
-
Uplink-Verkehr beenden
(EUT)
-
Wie
in 13 dargestellt, benutzen das Netzwerk und die
MS die EUT-Prozedur zum Beenden eines mit einem TBF verknüpften Uplink-Verkehrsflusses.
-
Downlink-Verkehr starten
(SDT)
-
Wie
in 14 dargestellt, benutzt das Netzwerk die SDT-Prozedur
zum Starten eines mit einem TBF verknüpften Downlink-Verkehrsflusses.
-
Downlink-Verkehr beenden
(EDT)
-
Wie
in 15 dargestellt, benutzt des Netzwerk die EDT-Prozedur
zum Beenden eines mit einem TBF verknüpften Downlink-Verkehrsflusses.
-
Uplink-Verkehr neu zuweisen
(RUT)
-
Wie
in 16 dargestellt, benutzt das Netzwerk die RUT-Prozedur
zum Zuweisen eines neuen Uplink-Verkehrskanals zu der mit einem
TBF verknüpften
MS.
-
Downlink-Verkehr neu zuweisen
(RDT)
-
Wie
in 17 dargestellt, benutzt das Netzwerk die RDT-Prozedur
zum Zuweisen eines neuen Downlink-Verkehrskanals zu der mit einem
TBF verknüpften
MS.
-
Uplink-Kontrolle neu zuweisen
(RUC)
-
Wie
in 18 dargestellt, benutzt das Netzwerk die RUC-Prozedur
zum Zuweisen eines neuen Uplink-Kontrollkanals zur MS.
-
Downlink-Kontrolle neu
zuweisen (RDC)
-
Wie
in 19 dargestellt, benutzt das Netzwerk die RDC-Prozedur
zum Zuweisen eines neuen Downlink-Kontrollkanals zur MS.
-
TBF beenden (ET)
-
Wie
in 20 dargestellt, dient die ET-Prozedur zum Beenden
eines oder aller TBFs. Die End TBF Prozedur kann auch in Fehlerfällen für alle anderen
Szenarien verwendet werden. Wenn während der Zuweisung ein Fehler
eintritt, kann entweder die MS oder das Netzwerk die laufende Prozedur
mit Hilfe von End TBF Nachrichten abbrechen.
-
Performance des Halbsprachblocksystems
-
Zur
Simulierung wurde ein Vollsprachblocksystem mit folgendem Vollsprachblock-Design
für einen Halbratenkanal
verwendet: ein 7,4 kbps AMR Vocoder-Modus (Klasse 1a Bits = 48,
Klasse 1b Bits = 48, Klasse 2 Bits = 52), EEP (Equal Error Protection)
einschließlich
Annahme von CRC auf Klasse 1a Bits und „punctured rate 1/3 convolutional
coding" (Punktierungsrate
1/3 der Faltungscodierung), und QPSK-Modulation.
-
Ferner
wurde zur Simulierung ein Halbsprachblocksystem gemäß einer
erfindungsgemäßen Erfindungsform
mit folgendem Halbsprachblock-Design für einen Halbratenkanal eingesetzt:
ein 4,75 kbps AMR Vocoder-Modus, EEP (Equal Error Protection) einschließlich Annahme
von CRC auf Klasse 1a Bits und „punctured rate 1/3 convolutional
coding" (Punktierungsrate
1/3 der Faltungscodierung), und QPSK-Modulation.
-
Die
Simulierungen wurden für
den folgenden Fall vorgenommen und die Ergebnisse sind in 21 dargestellt.
Für die
Simulierung (21) wurden eine typische städtische
Umgebung (TU) und idealer Frequenzsprung angenommen. Aus 21 ist
ersichtlich, dass bei gleichem Signal/Störungs-Verhältnis das Halbsprachblocksystem
eine Blockfehlerrate aufwies, die viermal so hoch wie für das Vollsprachblocksystem war.
Diese erhöhte
Fehlerrate kann dadurch ausgeglichen werden, dass der Halbsprachblock
mit erhöhter Leistung übertragen
wird. Eine zusätzliche
4–6 dB
Sender-Leistung kann den Codierungsverlust ausgleichen. Die Auswirkung
dieser Erhöhungen
auf allgemeine Störungen
und Kanalqualität
ist klein, da diese erhöhte Leistung
nur ab und zu übertragen
wird. Des Weiteren führte
eine Erhöhung
in der Blockfehlerrate von 1% auf 4% für den ersten Sprachblock in
einem Talkspurt zu einer kaum merklichen Auswirkung auf die Sprachqualität. Der Einsatz
von Dim-and-burst Signalisierung gemäß der vorliegenden Erfindung
führte
stattdessen zu einer tatsächlichen
Verbesserung der Sprachqualität
gegenüber
des zur Zeit in Vollsprachsystemen eingesetzten Blank-and-Burst FACCH.
-
Aus
dem Vorhergesagten ist ersichtlich, dass ein neues vorteilhaftes
System und Verfahren zur Reduzierung der Sprachverzögerung und
Verbesserung der Sprachqualität
mit Hilfe von Halbsprachblöcken
in drahtlosen Kommunikationen offenbart wurde. Obwohl die Erfindung
insbesondere mit Bezug auf bevorzugte Ausführungsformen veranschaulicht
und beschrieben wurde, wird für
den Fachmann erkenntlich sein, dass Änderungen bezüglich Form,
Details und Einsätzen
vorgenommen werden können.