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Hintergrund
der Erfindung
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Konstruktion von heterologen
Genkonstrukten durch DNA-Rekombinationstechniken für eine effizientere
Prozessierung und Sekretion von heterologen Genen in Säuger- und
Insektenzellen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
die Verwendung eines zur Sekretion befähigten Polypeptids, das mit
einem nicht zur Sekretion befähigten
Polypeptid im Leseraster verbunden ist, um die Sekretion des nicht
zur Sekretion befähigten
Polypeptids zu beeinflussen, wobei das zur Sekretion befähigte Polypeptid
die vollständige
Aminosäuresequenz
der Juvenilhormon-Esterase (JHE) von Insekten oder einen Teil davon
umfaßt,
wobei dieser Teil fähig
ist, die Sekretion eines nicht zur Sekretion befähigten heterologen Proteins
in einer höheren
Rate als das bloße
Signalpeptid der JHE zu veranlassen.
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Beschreibung
des verwandten Fachgebiets
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Rekombinante
Polypeptide für
Anwendungen in der Medizin, Forschung und Tiermedizin werden mit Hilfe
einer großen
Vielfalt von genetisch veränderten
Organismen hergestellt, welche transgene Tiere (z.B. Kühe oder
Ziegen), transgene Pflanzen (z.B. Raps), rekombinante Viren (z.B.
Baculoviren) sowie transformierte Prokaryontenzellen (z.B. Bakterien)
und Eukaryontenzellen (z.B. Hefe und tierische Zellen) in Kultur
einschließen.
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Da
die meisten der Proteine Glycoproteine sind, die eine komplexe posttranslationale
Modifikation erfordern, sind Expressionssysteme unter Verwendung
von Hefe und Bakterien ungeeignet. Aus diesem Grund wurden andere
Proteinexpressionssysteme unter Verwendung höherer Eukaryonten einschließlich auf
Viren wie Baculoviren und Adenoviren basierende Expressionssysteme
sowie die Expression durch transformierte Säugerzellen (CHO, BHK, NsO,
etc. sowie die Erzeugung in der Milch von transgenen Nutztieren)
entwickelt. Jedoch sind selbst diese besonders fortschrittlichen
Vehikel zur Proteinherstellung wegen Schwierigkeiten bei der Gewinnung
und Reinigung der rekombinanten Proteine unzulänglich.
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Virale
Expressionssysteme können
außerordentlich
hohe Mengen von rekombinanten Proteinen in sowohl Insekten- (Maiorella
et al., 1988) als auch Mauszelllinien (Garnier et al., 1994) herstellen,
weisen aber ernsthafte biologische und konstruktionelle Nachteile
auf. Erstens, da die Wirtszellen am Ende jedes Infektionszyklus
abgetötet
werden, ist die Proteinexpression nur vorübergehend. Das bedeutet auch,
daß die
Proteinexpression nicht für
die Perfusion-Bioreaktoren gemäß dem Stand
der Technik geeignet sind. Zweitens ist die biologische Authentizität des exprimierten
Proteins nicht gewährleistet,
da der für
posttranslationale Modifikationen notwendige Zellapparat in den
letzten Stadien der Infektion inaktiviert wird. Es wird häufig über ungeeignete
N-gebundene Glycosylierungsmuster für Proteine nach einer Infektion
mit rekombinanten Viren berichtet, was die normalen Glycosylierungseigenschaften
der Zellwirte verändert
(Jarvis und Summers, 1989). Es ist jedoch bekannt, daß die Lepidoptera-Insektenzellwirte
in der Lage sind, die komplexe Oligosaccharid-Prozessierung durchführen, welche
für die
in vivo-Verwendung von Proteinen in Menschen erforderlich ist (Davis
und Wood, 1995). Drittens, obwohl native Gene, welche alle oder
einen Teil ihrer Introns enthalten, im Allgemeinen in einer höheren Rate
als die entsprechenden cDNAs exprimiert werden (Brinster et al.,
1988), können
virusinfizierte Insektenzellen die Introns aus einer exprimierten
genomischen DNA nicht effizient ausschneiden, wodurch die Expression
eines fremden Proteins durch cDNAs allein begrenzt ist (O'Reilly et al., 1991).
Viertens ist die Reinigung von rekombinanten Proteinen aus virusinfizierten
Systemen kompliziert. Da Proteine in viralen Systemen wegen der
Inaktivierung des Sekretionsweges bei der Infektion nicht effizient
sezerniert werden können
(Janris und Summers, 1989), müssen
sie nach der Zelllyse aus Zelllysaten gewonnen werden. Die Anwesenheit
von Proteasen in solchen Zelllysaten hat auch einen Abbau des überexprimierten Produkts
zur Folge.
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Ein
Hauptproblem der Biotechnologie ist die Herstellung und Gewinnung
von nicht zur Sekretion befähigten,
rekombinanten Polypeptiden wie intrazellulären Proteinen oder Proteinuntereinheiten
aus genetisch veränderten
Organismen. Diese intrazellulären
Proteine oder Proteinuntereinheiten können oft nur in mäßigen Raten
innerhalb einer Zelle exprimiert werden, und die Reinigung davon
muß Schritte
beinhalten, um die Zellen zuerst zu lysieren, gefolgt durch komplizierte
Verfahren, um die gewünschten
Polypeptide aus vielen anderen intrazellulären Proteinen zu isolieren.
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Alle
sezernierten Proteine besitzen ein Konsensus-Signalpeptid von 10
bis 50 Aminosäuren
an ihrem N-Terminus, welches das Protein zu dem Sekretionsweg von
Eukaryontenzellen oder zu der Cytoplasmamembran von Prokaryontenzellen
hinleitet. Daher haben einige Forschungsgruppen mit Hilfe der Gentechnik
versucht, intrazelluläre
Proteine durch die Fusion der Gensequenzen von Konsensus-Signalpeptiden
im Leseraster mit dem 5'-Ende
des Gens, welches das nicht zur Sekretion befähigte Polypeptid codiert, zu
sezernieren. Wenn diese heterologen Gene exprimiert wurden, wurde
jedoch festgestellt, daß die
bloße
Anwesenheit eines Konsensus-Signalpeptids für die effiziente Sekretion
von nicht zur Sekretion befähigten
Polypeptiden durch eine bestimmte biologische Membran nicht ausreichend
ist, ein Problem, das auf dem Gebiet der Biotechnologie häufig auftritt.
Zum Beispiel verknüpften
Martens et al. (1995) die Signalsequenz des Gens der Juvenilhormon-Esterase mit dem
5'-Ende des Gens
des insektiziden CrylA(b)-Kristallproteins, um eine Sekretion herbeizuführen, aber
stellten fest, daß die
Sekretion von den Insektenzellen in das Medium unzureichend war.
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Ein
Verfahren zur effizienten Sekretion von nicht zur Sekretion befähigten Polypeptiden
wie Cytoplasmaproteinen, Kernfaktoren und Proteinuntereinheiten
wäre wünschenswert.
Dies würde
ermöglichen,
daß das rekombinante
Protein in einer höheren
Menge exprimiert werden kann. Zweitens, da das rekombinante Protein in
den extrazellulären
Raum sezerniert werden würde,
würde die
Reinigung des Peptids oder Proteins durch die Anwesenheit anderer
intrazellulärer
Proteine nicht erschwert werden und keine Schädigung der produzierenden Zellen
beinhalten.
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Die
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen ersichtlich.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Expressionskassette, welche
nützlich
ist für
die Sekretion eines heterologen Proteins als ein Fusionsprotein,
umfassend ein Polynucleotid, codierend in 5'- zu 3'-Richtung: a) einen Promotor; b) ein
Signalpeptid; c) ein zur Zellsekretion befähigtes Polypeptid, das die
vollständige
Aminosäuresequenz
der Juvenilhormon-Esterase (JHE) von Insekten oder einen Teil davon
umfaßt,
wobei dieser Teil fähig
ist, die Sekretion eines nicht zur Sekretion befähigten heterologen Proteins
in einer höheren
Rate als das bloße
Signalpeptid von JHE zu veranlassen; und d) ein heterologes Protein,
wobei die (b), (c) und (d) codierenden Polynucleotidsequenzen im
Leseraster miteinander verbunden sind.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung auch einen Vektor,
welcher nützlich
ist für
die Sekretion eines heterologen Proteins als ein Fusionsprotein,
umfassend ein Polynucleotid, codierend in 5'- zu 3'-Richtung: a) einen Promotor; b) ein
Signalpeptid; c) ein zur Zellsekretion befähigtes Polypeptid, welches
die vollständige
Aminosäuresequenz
der JHE von Insekten oder einen Teil davon, wie vorstehend definiert,
umfaßt;
und d) ein heterologes Protein, wobei die (b), (c) und (d) codierenden
Polynucleotidsequenzen im Leseraster miteinander verbunden sind.
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Gemäß einem
anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein in vitro-Verfahren zur Sekretion eines
heterologen Proteins, umfassend das Einbringen einer Expressionskassette,
die ein Polynucleotid umfaßt,
welches in 5'- zu
3'-Richtung codiert:
a) einen Promotor; b) ein Signalpeptid; c) ein zur Zellsekretion
befähigtes
Polypeptid, welches die JHE von Insekten ist; und d) ein heterologes
Protein, wobei die (b), (c) und (d) codierenden Polynucleotidsequenzen
im Leseraster miteinander verbunden sind, in eine Zelle unter Bedingungen,
bei denen das heterologe Protein exprimiert und von der Zelle sezerniert
wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein in vitro-Verfahren zur Sekretion
eines heterologen Proteins durch Säugerzellen, umfassend das Einbringen
einer Expressionskassette, die ein Polynucleotid umfaßt, welches
in 5'- zu 3'-Richtung codiert:
a) einen Promotor; b) ein Signalpeptid; c) ein zur Sekretion befähigtes Polypeptid,
welches die Juvenilhormon-Esterase (JHE) von Insekten ist; und d)
ein heterologes Protein, wobei die (b), (c) und (d) codierenden
Polynucleotidsequenzen im Leseraster miteinander verbunden sind,
in eine Säugerzelle
unter Bedingungen, bei denen das heterologe Protein exprimiert und
von der Säugerzelle
sezerniert wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Darstellung der allgemeinen Konstruktion eines
DNA-Moleküls
für die
Sekretion eines intrazellulären
Proteins und/oder einer Proteinuntereinheit.
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2A [SEQ
ID NO: 12] ist eine schematische Darstellung der Konstruktion des
DNA-Moduls unter Verwendung einer cDNA der Juvenilhormon-Esterase
(JHE) als ein Beispiel für
ein zur Sekretion befähigtes Polypeptid,
um das bakterielle Cytoplasmaprotein CAT zu sezernieren.
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2B ist
eine Fotografie eines Western-Blots, welche die Sekretion des JHE-CAT-Fusionsproteins unter
Verwendung des in 2A beschriebenen Sekretionsmoduls
zeigt.
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2C zeigt
die Freisetzung des CAT-Proteins aus dem Fusionsprotein bei der
Inkubation mit einer Enteropeptidase.
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3A [SEQ
ID NO: 12] ist eine schematische Darstellung der Konstruktion des
DNA-Moleküls
unter Verwendung einer cDNA der Juvenilhormon-Esterase (JHE) als
ein Beispiel für
ein zur Sekretion befähigtes Polypeptid,
um das Kernprotein BmCF1 von Insekten zu sezernieren.
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3B ist
eine Fotografie eines Western-Blots, welche die Sekretion des JHE-BmCF1-Fusionsproteins
unter Verwendung des in 3A beschriebenen
Sekretionsmoduls zeigt.
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4 [SEQ
ID NO: 13] zeigt die DNA-Sequenz des Gens der Juvenilhormon-Esterase
(JHE) aus Heliothis virescens, Genbank-Hinterlegungsnummer J04955
(Hanzlik et al., 1989). Das erste Translationsstartcodon, Methionin,
ist fett gedruckt.
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5 [SEQ
ID NO: 12] ist für
Vergleichszwecke eine schematische Darstellung der Konstruktion
des DNA-Moleküls
unter Verwendung einer cDNA des menschlichen Granulocyten-Makrophagenkoloniestimulierenden
Faktors (GMCSF) als ein Beispiel für ein zur Sekretion befähigtes Polypeptid,
um das CAT-Protein zu sezernieren.
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6 [SEQ
ID NO: 14] zeigt für
Vergleichszwecke die DNA-Sequenz der cDNA des menschlichen Granulocyten-Makrophagenkoloniestimulierenden
Faktors. Das erste Translationsstartcodon, Methionin, und das Translationsstoppcodon
sind fett gedruckt.
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7A ist eine Fotografie eines Western-Blots,
welcher für
Vergleichszwecke die Menge des CAT-Proteins und des GMCSF-CAT-Fusionsproteins
innerhalb der Zelle zeigt. 7B ist
eine Fotografie eines Western-Blots, welcher die Menge des CAT-Proteins
oder des GMCSF-CAT-Fusionsproteins im Überstand zeigt. In beiden Figuren
bedeuten: Bahn 1 = mit pIE1/153A transfizierte Zellen; Bahn 2 =
mit pIE1/153A.CAT transfizierte Zellen; und Bahn 3 = mit pIE1/153A.GMCSF.HisEP.CAT
transfizierte Zellen.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Expressionskassette, welche
nützlich
ist für
die Sekretion eines heterologen Proteins, umfassend ein Polynucleotid,
das in 5'- zu 3'-Richtung codiert:
a) einen Promotor; b) ein Signalpeptid; c) ein zur Zellsekretion
befähigtes
Polypeptid, welches die vollständige
Aminosäuresequenz
der Juvenilhormon-Esterase (JHE) von Insekten oder einen Teil davon
umfaßt,
wobei dieser Teil befähigt
ist, die Sekretion eines nicht zur Sekretion befähigten heterologen Proteins
in einer höheren
Rate als das bloße
Signalpeptid von JHE zu veranlassen; und d) ein heterologes Protein,
wobei die (b), (c) und (d) codierenden Polynucleotidsequenzen im
Leseraster miteinander verbunden sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein in vitro-Verfahren zur Sekretion
eines heterologen Proteins, umfassend das Transformieren einer Zelle
mit einer Expressionskassette, die ein Polynucleotid umfaßt, das
in 5'- zu 3'-Richtung codiert:
a) einen Promotor; b) ein Signalpeptid; c) ein zur Zellsekretion
befähigtes
Polypeptid, welches die JHE von Insekten ist; und d) ein heterologes
Protein, wobei die (b), (c) und (d) codierenden Polynucleotidsequenzen
im Leseraster miteinander verbunden sind, unter Bedingungen, bei
denen das heterologe Protein exprimiert und von der Zelle sezerniert
wird.
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Vor
der ausführlicheren
Besprechung dieser Erfindung werden jedoch zunächst die folgenden Begriffe definiert.
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Definitionen
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Der
Begriff "Baculovirus" wird hierin alternativ
zu dem Begriff "Kernpolyedervirus" oder "NPV" verwendet. Er umfaßt Viren,
welche zur Untergruppe A der Familie der Baculoviridae gehören. Er
schließt
vorzugsweise die Viren ein, welche für die folgenden Insekten spezifisch
sind: Bombyx sp., Autographica sp., Spodoptera sp. und andere Lepidoptera-Spezies.
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Der
Begriff "Expressionskassette" bedeutet ein Polynucleotid,
das in 5'- zu 3'-Richtung codiert:
a) einen Promotor; b) ein Signalpeptid; c) ein zur Zellsekretion
befähigtes
Polypeptid, welches die vollständige
Aminosäuresequenz
der JHE von Insekten oder einen Teil davon umfaßt, wobei dieser Teil befähigt ist,
die Sekretion eines nicht zur Sekretion befähigten heterologen Proteins
in einer höheren
Rate als das bloße
Signalpeptid von JHE zu veranlassen; und d) ein heterologes Protein,
wobei die (b), (c) und (d) codierenden Polynucleotidsequenzen im
Leseraster miteinander verbunden sind. Die Expressionskassette kann
zusätzlich
eine Sequenz umfassen, welche mRNA-Terminations- und Polyadenylierungssignale
codiert. Die Expressionskassette ist befähigt, die Expression und Sekretion
des heterologen Proteins als ein zur Sekretion befähigtes Polypeptid-heterologes
Protein-Fusionsprotein zu veranlassen, wenn die Expressionskassette,
welche das heterologe Protein enthält, in eine Zelle wie eine
Insektenzellen eingebracht wird.
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Der
Begriff "Vektor" bedeutet eine Nucleinsäure, umfassend:
(1) die Expressionskassette, und (2) DNA-Sequenzen, welche die Replikation
und Selektion in Bakterien, zum Beispiel E. coli, erlauben. Der
Vektor kann ein Plasmid, ein anderes Virus oder einfach ein lineares
DNA-Fragment sein. Es wird erwogen, daß der Vektor ein künstliches
Baculovirus-Chromosom (BVAC) sein kann, so wie es in der US-Patentanmeldung mit der
Seriennummer 09/136,419 mit dem Titel Baculovirus Artificial Chromosomes
and Methods of Use, Aktenzeichen 028722-171, hiermit gleichzeitig
eingereicht, welche die Priorität
der Vorläufigen
US-Patentanmeldung mit der Seriennummer 60/056,807, eingereicht
am 21. August 1997, beansprucht, wobei beide unter Bezugnahme hierin
in ihrer Gesamtheit eingeschlossen sind, besprochen wird.
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Der
Begriff "Baculovirus-Chromosom" verweist auf das
Genom des Baculovirus, wobei das Genom ringförmig ist. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das künstliche
Baculovirus-Chromosom von dem Kernpolyedervirus von B. mori abge leitet.
In einer anderen Ausführungsform
ist das Chromosom von dem Kernpolyedervirus von A. californica oder
einem anderen Kernpolyedervirus, das ein lef-8-Gen oder ein lef-8-ähnliches
Gen enthält,
abgeleitet.
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Nachweisbare
Marker sind Gene, welche den Nachweis von Zellen ermöglichen,
die mit dem Gen transfiziert oder infiziert worden sind. Nachweisbare
Marker schließen
Reportergene und Selektionsgene ein. Reportergene sind Gene, die
eine Eigenschaft auf die Zelle übertragen,
welche nachweisbar ist. Geeignete Reportergene schließen das
Gen, welches das grün
fluoreszierende Protein codiert, das β-Galactosidase-Gen und das Chloramphenicol-Acetyltransferase-Gen
ein. Selektionsgene sind Wildtyp-Allele von Genen, die Enzyme codieren,
welche ermöglichen,
daß die
Zelle auf bestimmten Medien wie Antibiotika enthaltenden Medien
wächst.
Diese Gene schließen
zum Beispiel die prokaryontischen Hygromycin-Resistenz- und Neomycin-Resistenz-Gene
ein.
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Das
zur Sekretion befähigte
Polypeptid oder SC-Polypeptid oder SCP ist ein Polypeptid, das ein
vollständiges
Juvenilhormon-Esterase-Protein von Insekten oder ein Teil dieses
Proteins ist, welcher nicht nur ein Konsensus-Signalpeptid ist,
das den vollständigen
Durchgang des Polypeptids durch den Sekretionsweg der Zelle und
durch die Cytoplasmamembran ermöglicht,
wobei die Sekretion durch den Teil in einer höheren Rate stattfindet, als
sie durch das bloße
Signalpeptid des Proteins veranlaßt wird.
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Der
Begriff "SCP-Gen" verweist auf den
Teil eines Gens, welcher ein zur Sekretion befähigtes Polypeptid codiert.
Das Gen schließt
nicht das Stoppcodon davon ein.
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Der
Begriff "Juvenilhormon-Esterase-Gen" oder "JHE-Gen" verweist zusätzlich zu
der Signalsequenz davon auf den Teil des Juvenilhormon-Esterase-Gens,
der ein Polypeptid codiert, das die Sekretion eines nicht zur Sekretion
befähigten
heterologen Proteins in einer höheren
Rate als das bloße
Signalpeptid des JHE-Gens veranlaßt, wenn
das JHE-Gen an seinem 3'-Ende
mit dem heterologen Gen im Leseraster funktionell verbunden ist.
Das Juvenilhormon-Esterase-Gen schließt nicht das Stoppcodon davon
ein. Der Begriff "JHE-Gen" verweist auf eine
DNA-Sequenz von mindestens etwa 100 bp, stärker bevorzugt mindestens etwa
500 bp und am meisten bevorzugt ein vollständiges Gen, das mit der in 4 angegebenen
DNA-Sequenz im Wesentlichen
identisch ist. Das Juvenilhormon-Esterase-Gen ist von Heliothis
virescens abgeleitet. Das JHE-Peptid ist der Teil des JHE-Proteins,
welcher die Sekretion eines nicht zur Sekretion befähigten heterologen
Proteins in einer höheren
Rate als das bloße
Signalpeptid des JHE-Gens veranlaßt, wenn das JHE-Peptid mit dem N-Terminus
des heterologen Proteins verbunden ist.
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Die
Begriffe "Herstellung
eines heterologen Proteins" oder "Expression eines
heterologen Proteins" bedeuten,
daß das
Strukturgen, welches das heterologe Protein codiert, in eine mRNA
transkribiert wird und daß die
mRNA weiterhin in ein Protein translatiert wird. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird das heterologe Protein durch die Eukaryontenzelle ordnungsgemäß prozessiert,
obwohl eine solche Prozessierung in einer gewebespezifischen Art
und Weise erfolgen kann.
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Der
Begriff "Sezernieren" oder "Sekretion" bezieht sich auf
den aktiven Export eines Proteins aus einer Zelle in den extrazellulären Raum.
Im Allgemeinen erfolgt die Sekretion über einen Sekretionsweg in
der Zelle, wobei zum Beispiel in Eukaryontenzellen das endoplasmatische
Retikulum und der Golgi-Apparat daran beteiligt sind.
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Der
Begriff "Strukturgen" verweist auf solche
DNA-Sequenzen, welche, wenn sie mit einem zellulären oder viralen Promotor funktionell
verknüpft
und im Leseraster mit dem Gen des zur Sekretion befähigten Polypeptids
(SCP) verbunden sind, transkribiert werden und ein SCP-heterologes
Protein-Fusionsprotein herstellen, das von den Zellen sezerniert
wird.
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Der
Begriff "heterologes
Strukturgen" oder "heterologes Gen" bezieht sich auf
ein Strukturgen, das transkribiert wird und ein heterologes Protein
herstellt, wenn es mit einem Promotor, welcher in der Wirtszelle wirksam
sein kann, oder mit einem Enhancer und einem Promotor funktionell
verknüpft
ist, wobei das Strukturgen entweder durch die Infektion oder Transfektion
von Zellen in Eukaryontenzellen eingebracht wird.
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Der
Begriff "heterologes
Protein" verweist
auf ein Protein, das durch ein heterologes Strukturgen codiert wird.
Beispiele für
heterologe Proteine sind Chloramphenicol-Acetyltransferase; menschliches
alpha-Interferon (IFN-α);
der Insulinähnliche
Wachstumsfaktor-II (IGH-II); menschliches Interleukin 3; Maus-Interleukin 3;
menschliches und Maus-Interleukin 4; p40x des
menschlichen T-lymphotropen Virus (HTLV-1); HTLV-1-env; gag, pol,
sor, gp41 und gp120 des menschlichen Immunschwächevirus (HIV-1); Adenovirus-E1a;
env (N) des Japanischen Encepha litisvirus; Rinderpapillomvirus-1
(BPV1)-E2, HPV6b-E2 und BPV1-E6; sowie die menschlichen Apolipoproteine
A und B; β-Galactosidase;
das Hepatitis-B-Oberflächenantigen;
HIV-1-env; HIV-1-gag; HTLV-1-p40x; menschliches
IFN-β, menschliches
Interleukin 2; c-myc; das Krüppel-Genprodukt von
D. melanogaster, Blauzungenvirus-VP2 und -VP3; menschliches Parainfluenzavirus-Hämagglutinin
(HA); die Influenza-Polymerasen PA, PB1 und PB2; Influenzavirus-HA;
die GPC- und N-Proteine
des lymphocytären Choriomeningitis-Virus
(LCMV); das Aktivatorprotein von Neurospora crassa; das Polyomavirus-T-Antigen; das
kleine t-Antigen des Affenvirus-40 (SV40); das große SV40-T-Antigen;
die N- und Ns-Proteine des Punta Toro-Phlebovirus; Affen-Rotavirus-VP6;
CD4 (T4); menschliches Erythropoietin; das Hantaan-Virus-Strukturprotein;
der menschliche epidermale Wachstumsfaktor (EGF)-Rezeptor; der menschliche Insulinrezeptor;
das 130 kD-Protein des menschlichen B-lymphotropen Virus; Hepatitis-A-Virus-VP1;
menschliche Tyrosinhydroxylase; menschliche Glucocerebrosidase;
das p53-Protein; Topoisomerasen; der Ecdyson-Rezeptor; DNA-Polymerase-Untereinheiten;
die Untereinheiten I, II und III der RNA-Polymerase; sowie cytoplasmatische und
nukleäre
Faktoren.
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Der
Begriff "nicht zur
Sekretion befähigte
heterologe Proteine" verweist
auf Proteine, welche natürlicherweise
nicht von der Zelle in den extrazellulären Raum sezerniert werden.
Beispiele für
nicht zur Sekretion befähigte
heterologe Proteine sind Chloramphenicol-Acetyltransferase; gag,
pol und sor des menschlichen Immunschwächevirus (HIV-1); β-Galactosidase;
c-myc; die Influenza-Polymerasen PA, PB1 und PB2; das Aktivatorprotein
von Neurospora crassa; das p53-Protein; Topoisomerasen; der Ecdyson-Rezeptor;
DNA-Polymerase-Untereinheiten; die Untereinheiten I, II und III
der RNA-Polymerase; cytoplasmatische und nukleäre Faktoren; sowie nicht zur
Sekretion befähigte
Untereinheiten von sezernierten und nicht sezernierten Proteinen.
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Der
Begriff "Promotor" verweist auf eine
DNA-Sequenz, welche die Transkription eines heterologen Gens in
ein RNA-Transkript in Zellen initiiert und steuert. Der Promotor
kann ein Baculovirus-Promotor sein, welcher aus irgendeinem von über 500
Baculoviren abgeleitet ist, die im Allgemeinen Insekten infizieren,
wie zum Beispiel die Ordnungen Lepidoptera, Diptera, Orthoptera,
Coleoptera und Hymenoptera, einschließlich zum Beispiel, aber nicht
begrenzt auf, die viralen DNAs von Autographa californica MNPV,
Bombyx mori NPV, Tricoplusia ni MNPV, Rachiplusia ou MNPV oder Galleria
mellonella MNPV, wobei der Baculovirus-Promotor ein Baculovirus-Promotor
des sehr frühen
Gens IE1 oder IEN; eine Promotor-Region eines verzögert-frühen Gens
wie der 39 K-Gen-Promotor oder ein Baculovirus-Promotor eines späten Gens wie der Polyhedrin-Gen-Promotor
ist. Der Promotor kann auch ein zellulärer Promotor von Insekten wie
der Aktin-Gen-Promotor, der ribosomale Genpromotor, der Histon-Gen-Promotor
oder der Tubulin-Gen-Promotor sein. Der Promotor kann auch ein Säuger-Promotor
wie der sehr frühe
Cytomegalievirus-Promotor, der Promotor des großen SV40-T-Antigens oder der
LTR-Promotor des
Rous-Sarkom-Virus (RSV) sein.
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Der
Begriff "Enhancer" verweist auf eine
cis-wirkende Nucleinsäuresequenz,
welche die Transkription des Strukturgens erhöht und in einer orientierungs-
und positionsunabhängigen
Weise wirksam ist. Der Enhancer kann an jeder Stelle entweder stromaufwärts oder
stromabwärts
relativ zu dem Promotor wirksam sein. Der Enhancer kann irgendeine
DNA-Sequenz sein, welche fähig
ist, die Transkriptionsrate ausgehend von dem Promotor zu erhöhen, wenn
der Enhancer mit dem Promotor funktionell verbunden ist, zum Beispiel
der RSV-LTR-Enhancer, die Baculovirus-Enhancer HR1, HR2 oder HR3
oder der Enhancer des sehr frühen
Genprodukts von CMV. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Enhancer
das 1,2 kb große
BmNPV-Enhancer-Fragment, das in der US-Patentanmeldung Nr. 08/608,617,
welche unter Bezugnahme hierin eingeschlossen ist, besprochen wird.
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Der
Begriff "Signalsequenz" oder "Leadersequenz" verweist auf ein
Polynucleotid, das eine Aminosäuresequenz
codiert, d.h. ein "Signalpeptid" oder "Leaderpeptid", das den Transport
eines Proteins über
die Membran des endoplasmatischen Retikulums veranlaßt. Signalsequenzen
sind auf dem Fachgebiet hinreichend charakterisiert worden und enthalten
bekanntermaßen
typischerweise 16–30
Aminosäurereste,
aber können
mehr oder weniger Aminosäurereste
enthalten. Ein Konsensus-Signalpeptid besteht aus drei Regionen:
einer basischen N-terminalen Region, einer zentralen hydrophoben
Region und einer mehr polaren C-terminalen Region. Die zentrale
hydrophobe Region enthält
4 bis 12 hydrophobe Reste, welche das Signalpeptid über die
Membranlipiddoppelschicht während
des Transports des wachsenden Polypeptids verankert. Das Signalpeptid
wird üblicherweise
innerhalb des Lumens des endoplasmatischen Retikulums durch als
Signalpeptidasen bekannte zelluläre
Enzyme abgespalten. So kann der Teil der DNA, welcher die Signalsequenz
codiert, von dem Aminoterminus des SCP-heterologen Protein-Fusionsproteins während der
Sekretion abgespalten werden. Dies hat die Herstellung des SCP-heterologen
Protein-Fusionsproteins zur Folge, das aus dem SC-Polypeptid fusioniert
mit dem heterologen Protein besteht.
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Geeignete
Signalpeptide oder Signalsequenzen schließen, aber sind nicht begrenzt
auf, das JHE-Signalpeptid, das GMCSF-Signalpeptid, das Gewebeplasminogen-Aktivator-Signalpeptid,
das Chorionprotein-Signalpeptid von Bombyx mori und das Mellitin-Signalpeptid
der Honigbiene ein. Es wird auch erwogen, daß, wenn ein vollständiges JHE-Protein
als das zur Sekretion befähigte
Polypeptid verwendet wird, das vollständige Protein sein eigenes
Signalpeptid einschließen
kann. Daher ist es möglich,
daß andere
Signalpeptidsequenzen nicht notwendig sein müssen, um die Expression und
Sekretion des heterologen Proteins zu bewirken.
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Es
wird auch erwogen, daß die
Expression des heterologen Gens durch die Expression von anderen Faktoren,
zum Beispiel des IE-1-Proteins von Kernpolyederviren oder des Herpes
simplex-Virus-VP16-Transkriptionsaktivators, erhöht werden kann.
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Der
Begriff "funktionell
verbunden" oder "funktionell verknüpft" bei der Beschreibung
der Beziehung zwischen zwei DNA-Regionen bedeutet einfach, daß sie funktionell
miteinander verbunden sind und daß sie auf dem gleichen Nucleinsäurefragment
vorliegen. Ein Promotor ist mit einem Strukturgen funktionell verknüpft, wenn
er die Transkription des Gens kontrolliert und er auf dem gleichen
Nucleinsäurefragment
wie das Gen vorliegt. Ein Enhancer ist mit einem Strukturgen funktionell
verknüpft,
wenn er die Transkription dieses Gens erhöht und er funktionell auf dem
gleichen Nucleinsäurefragment
wie das Gen vorliegt.
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Der
Begriff "verbunden
im Leseraster" bedeutet,
daß ein
Gen an seinem 3'-Ende
mit dem 5'-Ende
eines zweiten Gens verbunden ist, so daß nach der Transkription und
Translation der Gene ein einziges Fusionsprotein, umfassend die
zwei Proteine, welche von den Genen codiert werden, hergestellt
wird. Die zwei Gene können über eine
Aminosäuren
codierende Spacer-Nucleinsäuresequenz
miteinander verbunden sein.
-
Der
Begriff "Einbringen" verweist auf entweder
eine Infektion oder Transfektion von Insektenzellen.
-
Der
Begriff "Infektion" verweist auf die
Invasion durch pathogene, virale Agentien von Zellen, worin die Bedingungen
für ihre
Replikation günstig
sind. Eine solche Invasion kann durch das Aufbringen der Viruspartikel
direkt auf die Insektenzellkultur oder durch Injektion des rekombinanten
Virus in die Insektenlarven oder durch orale Aufnahme der Viruspartikel
durch die Insekten erfolgen. Die Menge des in die Larven injizierten rekombinanten
Virus reicht von 102 bis 105 PBE
des nicht eingeschlossenen Virus/Larve. Alternativ können die Larven über den
oralen Weg unter Verwendung von Einschlußkörpern, welche die rekombinanten
Viren tragen, infiziert werden. Im Allgemeinen entspricht die Menge
der Einschlußkörper, welche
an die Larven verfüttert
wird, derjenigen Menge, welche für
Wildtyp-Viren dem LD50-Wert für diese Baculovirus-Spezies
und diesen Insektenwirt entspricht. Der LD50-Wert variiert mit
jeder Baculovirus-Spezies und dem Alter der Larven. Ein Fachmann
ist ohne weiteres in der Lage, die Menge der zu verabreichenden
Einschlußkörper zu
bestimmen. Typischerweise variiert die Menge von 10 bis 106 Einschlußkörpern/Insekt.
-
Der
Begriff "Transfektion" verweist auf eine
Technik für
das Einbringen einer gereinigten Nucleinsäure in Zellen durch eine Reihe
von Methoden, die den Fachleuten bekannt sind. Diese schließen, aber
sind nicht darauf begrenzt, Elektroporation, Calciumphosphat-Fällung, Lipofektion,
DEAE-Dextran, Liposomen, rezeptorvermittelte Endocytose und Partikelübertragung
ein. Das Polynucleotid kann auch verwendet werden, um Eier, Embryonen
oder ex vivo- oder in vitro-Zellen mittels Mikroinjektion zu transfizieren.
Zellen können
mit dem hierin beschriebenen Polynucleotid mittels einer geeigneten,
den Fachleuten bekannten Technik für das Einbringen wie zum Beispiel
Liposomen transfiziert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Polynucleotid durch Mischen der DNA-Lösung mit LipofectinTM (Gibco-BRL Canada, Burlington, Ontario)
und Zugeben des Gemisches zu den Zellen in die Insektenzellen eingebracht.
-
Der
Begriff "Insektenzellen" verweist auf Insektenzellen
von den Insektenarten, welche das Ziel einer Baculovirus-Infektion
sind. Beispielsweise, ohne Einschränkung: Autographa californica,
Bombyx mori, Spodoptera frugiperda, Choristoneura fumiferana, Heliothis
virescens, Heliothis zea, Helicoverpa zea, Helicoverpa virescens,
Orgyia pseudotsugata, Lymantria dispar, Plutella xylostella, Malacostoma disstria,
Trichoplusia ni, Pieris rapae, Mamestra configurata, Mamestra brassica
und Hyalophora cecropia.
-
Methodik
-
Signalpeptidsequenzen
sind für
die effiziente Sekretion von bestimmten Peptiden oder Proteinen
wie einem Kernfaktor aus Eukaryontenzellen oft nicht ausreichend.
Solche Peptide oder Proteine werden als nicht zur Sekretion befähigte Proteine
bezeichnet.
-
Es
ist nun festgestellt worden, daß die
Fusion eines zur Sekretion befähigten
Polypeptids, umfassend die vollständige Aminosäuresequenz
der JHE von Insekten oder einen Teil davon, wie vorstehend definiert,
mit dem 5'-Ende
eines nicht zur Sekretion befähigten
Proteins, eine effiziente Sekretion des Fusionsproteins von der
Zelle in den extrazellulären
Raum ermöglicht.
Um eine anhaltend hohe Sekretionsrate von heterologen Proteinen
in Zellen zu erzielen, werden die Zellen mit einer Expressionskassette
transformiert, welche einen Promotor umfaßt, der funktionell mit einer
Signalsequenz verbunden ist, welche wiederum im Leseraster mit einer
Sequenz, die das zur Sekretion befähigte Polypeptid codiert, verbunden
ist, die wiederum im Leseraster mit dem Gen verbunden ist, welches
das heterologe Protein codiert. Die Verknüpfung des Gens für das zur Sekretion
befähigte
Polypeptid mit dem heterologen Gen erfolgt vorzugsweise im Leseraster,
um sicherzustellen, daß sowohl
das SCP-Gen als auch das heterologe Gen transkribiert und als ein
einzelnes Fusionsprotein translatiert werden.
-
Um
eine kontinuierliche Sekretion von heterologen Proteinen zu erzielen,
können
in einer Ausführungsform
normale Insektenzellen in Gewebekulturen mit einem Vektor transformiert
werden, enthaltend eine solche Expressionskassette, welche einen
Promotor, eine Signalsequenz, die im Leseraster funktionell verbunden
ist mit dem SCP-Gen, wie vorstehend definiert, das wiederum im Leseraster
mit dem gewünschten
heterologen Gen funktionell verbunden ist, umfaßt. Es wird erwogen, daß der Vektor
auch ein zusätzliches
Gen enthalten kann, das einen selektiven Marker (z.B. ein Antibiotikum-Resistenzgen
unter der Kontrolle eines Promotors, der in Insektenzellen konstitutiv
wirksam ist) exprimiert. Die Ausübung
einer relevanten Selektion sollte die Integration einer oder mehrerer
multipler Kopien des Plasmids in die Chromosomen der Insektenzellen
zur Folge haben, wodurch eine Insekten zelllinie erzeugt wird, welche
zur kontinuierlichen Sekretion des heterologen Proteins befähigt ist.
-
Es
wird erwogen, daß die
Expressionskassette auch eine Enhancer-Sequenz einschließen kann, welche die Transkriptionsrate
ausgehend von dem Promotor erhöhen
würde.
Die Transkriptionsrate ausgehend von dem zellulären Promotor, der funktionell
mit einem Enhancer verbunden ist, im Vergleich zu der Transkriptionsrate
ausgehend von dem zellulären
Promotor allein, ist vorzugsweise um mindestens etwa das 10-fache und
stärker
bevorzugt mindestens etwa das 100-fache höher.
-
Die
Insektenzellen können
ferner andere Transkriptionsfaktoren wie das IE-1-Protein exprimieren, welche
die Transkription erhöhen.
In einer Ausführungsform
können
die Insektenzellen mit einem Vektor, enthaltend das IE-1-Gen und
ein geeignetes Resistenz-/selektierbares Markergen, transformiert
werden. Die Ausübung
einer relevanten Selektion sollte die Integration einer oder mehrerer
multipler Kopien des Vektors in die Chromosomen der Zellen zur Folge
haben, wodurch eine Insektenzelllinie erzeugt wird, welche zur kontinuierlichen
Expression des IE-1-Genprodukts in einer hohen Rate befähigt ist.
Folglich enthält
die Zelllinie das IE-1-Gen in Abwesenheit eines zugegebenen Baculovirus.
Eine solche Zelllinie kann anschließend mit weiteren Vektoren,
welche die Expressionskassette, enthaltend einen Promotor von Insektenzellen,
der mit dem JHE-Gen funktionell verbunden ist, und ein heterologes
Gen enthalten, transformiert werden. Der zweite Vektor kann auch
ein zusätzliches
Gen umfassen, das eine Resistenz gegen ein zweites Selektionsmittel überträgt. In einer
anderen Ausführungsform
kann das Gen für
das IE-1-Protein in den Vektor inseriert werden, der die Expressionskassette
umfaßt,
so daß der
Vektor sowohl die JHE-heterologen Gene als auch das IE-1-Gen enthält. In beiden
Fällen
ist die Synthese des fremden Proteins kontinuierlich, da integrierte
Expressionskassetten nicht durch eine Replikation verloren gehen
können
und die Insektenzellen nie sterben, da sie nicht durch irgendwelche
Viren infiziert sind. Die Produktionsrate von heterologen Proteinen
in Zellen, welche das IE-1-Gen exprimieren, im Vergleich zu Zellen
ohne das IE-1-Gen ist vorzugsweise um mindestens etwa das 10-fache
und stärker
bevorzugt um mindestens etwa das 100-fache höher.
-
Der
Vektor kann ein künstliches
Baculovirus-Chromosom sein, so wie es in der US-Patentanmeldung mit
der Seriennummer 60/056,807 mit dem Titel Baculo virus Artificial
Chromosomes and Methods of Use, Aktenzeichen dese Anwalts 028722-153,
eingereicht am 21. August 1977 und unter Bezugnahme in seiner Gesamtheit
eingeschlossen, besprochen wird. Solche künstlichen Baculovirus-Chromosomen würden sich
nicht in die zellulären
Chromosomen integrieren, sondern eher autonom replizieren, ohne
die Zellen abzutöten.
-
Es
ist erkennbar, daß die
erfindungsgemäße Expressionskassette
verwendet werden könnte,
um irgendein heterologes Protein zu exprimieren und zu sezernieren.
Die Expressionskassette ist jedoch besonders nützlich bei der Expression und
Sekretion von heterologen Proteinen, von denen vorher angenommen wurde,
daß sie
nicht zur Sekretion befähigt
sind.
-
Säugerzellen
könnten
mit einer erfindungsgemäßen Expressionskassette,
worin das SCP das zur Sekretion befähigte Peptid der Juvenilhormon-Esterase
ist, transfiziert werden. Verfahren zur Transfektion von Säugerzellen
sind auf dem Fachgebiet bekannt. Wenn Säugerzellen verwendet werden,
wären die
Promotor- und Enhancer-Sequenzen vorzugsweise solche Promotor- und
Enhancer-Sequenzen, welche zur Expression eines heterologen Gens
in der Säugerzelle
geeignet sind. Das heterologe Protein würde von der Säugerzelle als
ein Fusionsprotein, worin das heterologe Protein im Leseraster mit
dem Carboxylterminus des JHE-Peptids fusioniert ist, in den extrazellulären Raum
sezerniert werden.
-
Das
heterologe Protein wird von der Insektenzelle als ein Fusionsprotein,
worin das heterologe Protein direkt oder über ein verbindendes Peptid
im Leseraster mit dem Carboxylterminus des SC-Polypeptids fusioniert
ist, in den extrazellulären
Raum sezerniert. Das heterologe Fusionsprotein kann dann behandelt
werden, um das SC-Polypeptid entfernen, wodurch ein aktives heterologes
Protein erhalten wird. Um die Entfernung des SC-Polypeptids zu erleichtern,
wird erwogen, daß das
heterologe Gen mit dem SCP-Gen über
eine verbindende Sequenz, welche eine Aminosäuresequenz codiert, oder ein
verbindendes Peptid, das leicht gespalten werden kann, im Leseraster
verbunden sein kann. Ein Beispiel für eine geeignete Spaltstelle
ist die Nucleinsäuresequenz,
welche die Aminosäuresequenz
DDDDK codiert, eine Spaltstelle, welche durch die Protease Enteropeptidase
aus dem Schweinedarm erkannt wird.
-
Die
verbindende Sequenz kann auch eine DNA-Sequenz enthalten, die ein
Spacer-Peptid codiert, das den Zugang zu der Spaltstelle erleichtert.
Die verbin dende Sequenz kann auch eine Sequenz für die effiziente Reinigung
des Fusionsproteins aus dem extrazellulären Raum enthalten. Ein Beispiel
für eine
solche Sequenz ist eine Nucleinsäuresequenz,
welche sechs Histidinreste codiert, wobei die Reste an eine Ni(II)-NTA-Chromatographie-Matrix
zur Affinitätsreinigung
binden.
-
Nutzen
-
Diese
Technik wäre
zur extrazellulären
Herstellung von nicht zur Sekretion befähigten Polypeptiden durch eine
Insektenzelle für
Anwendungen in der Medizin, Forschung oder Tiermedizin nützlich.
-
Wie
aus der vorstehenden Offenbarung ersichtlich ist, hat die vorliegende
Erfindung eine große
Vielzahl von Anwendungen. Demgemäß werden
die folgenden Beispiele nur zur Veranschaulichung und nicht zur Begrenzung
bereitgestellt.
-
Beispiele
-
In
den nachstehenden Beispielen haben die folgenden Abkürzungen
die folgenden Bedeutungen. Falls nachstehend nicht definiert, haben
die Abkürzungen
folglich die auf dem Fachgebiet bekannten Bedeutungen.
- ORF
- = offenes Leseraster
- kb
- = Kilobase
- mg
- = Milligramm
- ml
- = Milliliter
-
Die
in den nachstehenden Beispielen verwendeten Chemikalien wurden von
den folgenden Firmen bezogen:
- Amersham Canada Ltd., Oakville,
Ontario, Kanada
- J.T. Baker, Phillipsburg, New Jersey
- BioRad Laboratories Ltd. Canada, Mississauga, Ontario, Kanada
- Boehringer Mannheim, Laval, Quebec, Kanada
- 5 Prime-3 Prime, Inc., Boulder, Colorado
- GIBCO BRL Canada, Burlington, Ontario, Kanada
- Hyclone Laboratories, Inc., Logan, Utah
- ICN Biopharmaceuticals Canada Ltd., Montreal Quebec, Kanada
- JRH Biosciences, Inc., Lenexa, Kansas
- Life Technologies, Burlington, Ontario, Kanada
- New England Biolabs, Inc., Mississauga, Ontario, Kanada
- Pharmacia LKB, Baie d' Urfe', Quebec, Kanada
- Promega Corporation, Madison, Wisconsin
- Sigma, St. Louis, Missouri
- Stratagene, La Jolla, Kalifornien
- United States Biochemicals, Cleveland, Ohio
-
Alle
zur Konstruktion und Charakterisierung der rekombinanten Plasmide
und Baculoviren verwendeten Enzyme wurden von Pharmacia, LKB; New
England Biolabs, Inc.; Gibco-BRL Canada; und Boehringer Mannheim
bezogen und gemäß den Empfehlungen
der Lieferanten verwendet.
-
Die
in den nachstehenden Beispielen besprochenen Clonierungsverfahren
sind Standardverfahren, welche bei Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory (1989), unter
Bezugnahme hierin eingeschlossen, beschrieben sind. Diese Referenz
beinhaltet Verfahren für
die folgenden Standardverfahren: Clonierungsverfahren mit E. coli-Plasmiden,
Transformation von E. coli-Zellen; Plasmid-DNA-Reinigung, Agarosegelelektrophorese,
Restriktionsendo nucleaseverdau, Ligierung von DNA-Fragmenten und
andere Enzymreaktionen zur DNA-Modifikation.
-
Beispiel 1: Sekretion
von Chloramphenicol-Acetyltransferase (CAT)
-
Das
DNA-Modul für
die Sekretion von Chloramphenicol-Acetyltransferase (CAT) ist in 2A dargestellt.
Am 5'-Ende enthält es die
vollständige
cDNA, welche das von Insekten sezernierte Protein Juvenilhormon-Esterase
(JHE) codiert (Hanzlik et al.), das von tierischen Zellwirten sezerniert
werden kann. Die Spacerregion enthält eine DNA, welche sechs Histidinreste
codiert, die von Ni(II)-NTA-Chromatographie-Matrizen zur Affinitätsreinigung
angezogen werden (Kroll, 1993). Die Spacerregion enthält auch
eine Nucleinsäuresequenz, welche
die Aminosäuresequenz
DDDDK codiert, eine Spaltstelle, welche durch die Protease Enteropeptidase aus
dem Schweinedarm erkannt wird (Kell, 1971). Die Spacerregion ist
auf jeder Seite mit einem Prolinrest verbunden, welcher begünstigt,
daß das
Spacerpeptid eine eigene Domäne
für einen
besseren Zugang für
sowohl die Matrix für
die chromatographische Reinigung als auch die Enteropeptidase bildet.
Das Modul enthält auch
die DNA-Sequenz, welche CAT codiert.
-
Die
Vektoren für
Beispiel 1 wurden wie folgt konstruiert. Das Expressionsplasmid
pIE1/153A enthält die
cytoplasmatische Aktin-Kassette von Bombyx mori (Johnson et al.,
1992; US-Patentanmeldung Nr. 08/608,617), das Enhancer-Element HR3
des Kernpolyedervirus von Bombyx mori (BmNPV) und das ie1-Gen von
BmNPV und wurde wie folgt konstruiert. Ein 1,2 kb großes SspI-Fragment,
welches der Karteneinheiten 51,8 bis 52,7 der BmNPV-Genomregion
entspricht, die das BmNPV-HR3-Element enthalten, wurde in die SmaI-Stelle
von pBluescript-SK+ (Stratagene) cloniert, um das Plasmid p153 zu
erhalten. Das Plasmid pIE1/153A wurde hergestellt, indem ein 3,8
kb großes
ClaI-Fragment, welches das ie1-Gen enthält, in die ClaI-Stelle von
Plasmid p153 inseriert wurde, unerwünschte Restriktionsstellen
in der Polylinker-Sequenz dieses Plasmids durch eine doppelte Spaltung
mit SaclI und BamHI entfernt wurden, die Enden davon mit der T4-DNA-Polymerase in glatte
Enden überführt wurden
und das erhaltene Plasmid mit sich selbst ligiert wurde. Ein 2,2
kb großes
SacI-Fragment, das die Aktin-Kassette aus dem Plasmid pBmA enthält (Johnson
et al., 1992), wurde in die einmalige SacI-Stelle von Plasmid pIE1/153
ligiert, um das Expressionsplasmid pIE1/153A zu erhalten.
-
Der
Vektor pBmA ist ein pBluescript (Stratagene)-Abkömmling von Clon pA3-5500, welcher
das cytoplasmatische Aktin-Gen A3 von Bombyx mori enthält (Mounier
und Prudhomme, 1986). Das Plasmid pBmA wurde konstruiert, so daß es 1,5
kb der umgebenden 5'-Sequenzen
des A3-Gens und einen Teil seines ersten Exons bis Position +67
(relativ zur Transkriptionsinitiation), eine von dem Plasmid pBluescript
(Stratagene) abgeleitete Polylinker-Region für die Insertion fremder Gensequenzen
und weitere 1,05 kb der A3-Gensequenzen, umfassend einen Teil des
dritten Exons des Gens von Position +836 und angrenzende umgebende
3'-Sequenzen, welche
Signale enthalten, die für
die Polyadenylierung des RNA-Transkripts erforderlich sind, enthält. Vgl.
US-Patentanmeldung mit der Seriennummer 08/608,617, welche unter
Bezugnahme hierin in ihrer Gesamtheit eingeschlossen ist.
-
Dieser
Expressionsvektor wurde konstruiert durch (1) Subclonieren eines
1,5 kb großen
KpnI/AccI-Fragments von Clon pA3-5500, welches die 5'-umgebenden, 5'-untranslatierten
und codierenden Sequenzen des A3-Gens bis zu Position +67 enthält, in das
Plasmid pBluescript-SK+ (Stratagene), um das Plasmid pBmAp zu erzeugen;
(2) Verändern
des in Position +36 bis +38 der Aktin codierenden Sequenz in Plasmid pBmAp
vorkommenden ATG-Translationsinitiationscodons zu AGG, AAG oder
ACG durch Mutagenese nach der Methode von Kunkel (1985), um die
Plasmide pBmAp.AGG, pBmAp.AAG und pBmAp.ACG zu erzeugen; (3) Subclonieren
eines 1,05 kb großen
XhoI/SalI-Fragments von Clon pA3-5500, enthaltend einen Teil des
dritten Exons des Aktin-Gens von Position +836 und angrenzende umgebende
3'-Sequenzen, die
Signale einschließen,
welche für
die Polyadenylierung des RNA-Transkripts erforderlich sind, in Plasmid
pSP72 (Promega Corporation), um das Plasmid pBmAt zu erzeugen; (4)
Umwandeln der einmaligen XhoI-Stelle von Plasmid pBmAt in eine NotI-Stelle
durch Spaltung dieses Plasmids mit XhoI (Gibco-BRL) und Auffüllen der Enden mit dem Klenow-Fragment
der DNA-Polymerase (Boehringer Mannheim) sowie Ligierung von NotI-Linkern
(DNA Synthesis Laboratory).
-
Ein
0,8 kb großes
BamHI-Fragment, enthaltend das offene Leseraster von CAT, wurde
aus pBmA.CAT (Johnson et al., 1992; US-Patent Nr. 08/608,617) isoliert
und in die einmalige BamHI-Stelle in pIE1/153A cloniert, um pIE1/153A.CAT
zu erzeugen.
-
Ein
1,8 kb großes
EcoRI-Fragment, enthaltend das offene Leseraster von JHE(kk), wurde
zuerst aus pAcUW21-KK (Bonning und Hammock, 1996) isoliert, anschließend wurden
NotI-Linker an die Enden davon ligiert, und dann wurde es in die
einmalige NotI-Stelle von pIE1/153A cloniert, um das Plasmid pIE1/153A.JHE zu
erzeugen.
-
Das
Plasmid pIE1/153A.JHE.HisEP.CAT wurde in mehreren Schritten erzeugt.
- (i) Zuerst wurde zwei Oligonucleotide [SEQ
ID NO: 1 und 2] synthetisiert (5' zu
3'), welche die
Region II in 2A codieren: Diese
Oligonucleotide wurden aneinandergelagert, die Enden wurden durch
eine gegenseitig initiierte Synthese mit dem Klenow-Enzym aufgefüllt, und
die erhaltene Sequenz wurde mit BamHI und NcoI zweimal gespalten
und in pBluescript-SK+ (Stratagene) ligiert, um pHisEP(NcoI) zu
erhalten.
- (ii) Anschließen
wurden zwei mutagene Primer [SEQ ID NO: 3 und 4] synthetisiert (5' zu 3'), um die Region III
in 2A zu erzeugen: Eine PCR-Amplifikation
unter Verwendung der Pfu-Polymerase der Plasmid-DNA von pIE1/153A.CAT
ergab ein 0,8 kb großes
Produkt, enthaltend das offene Leseraster von CAT, das mit NcoI
und XbaI zweimal gespalten und im Leseraster in die einmaligen NcoI/XbaI-Stellen
von pHisEP(NcoI) ligiert wurde, um pHisEP.CAT zu erhalten.
- (iii) Die folgenden zwei mutagenen Primer [SEQ ID NO: 5 und
6] wurden synthetisiert (5' zu
3'), um die Region
I in 2A zu erhalten: Eine PCR-Amplifikation
unter Verwendung der Pfu-Polymerase der Plasmid-DNA von pIE1/153A.JHE(kk) ergab
ein 1,6 kb großes
Produkt, enthaltend das offene Leseraster von JHE (ohne Stoppcodon),
das mit BamHI teilweise gespalten und im Leseraster in die einmalige
BamHI-Stelle von pHisEP.CAT ligiert wurde, um pJHE.HisEP.CAT zu
erhalten.
- (iv) Eine teilweise Spaltung mit BamHI und eine vollständige Spaltung
mit NotI von pJHE.HisEP.CAT setzte ein 2,5 kb großes Fragment,
enthaltend das vollständige
Sekretionsmodul (Regionen I, II und III in 2A) frei,
das in die einmaligen BamHI/NotI-Stellen des Expressionsplasmids
pIE1/153A ligiert wurde, um pIE1/153A.JHE.HisEP.CAT zu erhalten.
-
Die
DNA-Kontrollsequenz für
den experimentellen Nachweis der Sekretion von CAT in 2B war
das Expressionsplasmid pIE1/153A ("Schein-DNA"); das Expressionsplasmid pIE1/153A.CAT
mit dem vollständigen
CAT-Gen ("CAT"); das Expressionsplasmid
mit der Spacersequenz plus dem CAT-Gen ("Spacer + CAT"); und das Expressionsplasmid pIE1/153A.JHE
mit dem JHE-Gen ("JHE").
-
Die
verschiedenen Expressionsplasmide wurden in Insektenwirtszellen
von Bombyx mori in in vitro-Kulturen eingeschleust (Lu et al., 1996).
Bm5-Zellen wurden in IPL-41 (Gibco) + 10% fötales Rinderserum aufrechterhalten.
Für die
Transfektion wurden Zellen in Schalen mit einem Durchmesser von
35 mm in einer Dichte von 106 Zellen/Vertiefung überimpft,
anhaften gelassen und mit 0,5 ml Basalmedium, enthaltend 3 μg Plasmid-DNA
und 15 μg
Lipofectin (Gibco), gemäß den Anweisungen
der Hersteller während
5 Stunden transfiziert. Die Zellen und der Überstand wurden 2 Tage nach
der Transfektion zur Analyse geerntet.
-
Die
extrazellulär
exprimierte CAT wurde durch eine Western-Blot-Analyse (Sambrook,
1989) der Kulturüberstände unter
Verwendung eines Antikörpers,
der CAT erkennt, nachgewiesen. Aliquots von Zellen oder Zellkulturüberständen wurden
durch eine Elektrophorese in einem SDS enthaltenden 8%igen Polyacrylamidgel
(SDS-PAGE) aufgetrennt und mittels Elektroblotting auf eine Hybond-ECL-Membran
(Amersham) übertragen.
Nach dem Transfer wurde die Membran für 1 Stunde bei Raumtemperatur
in 50 ml PBS-0,1% Tween-20 (PBST), enthaltend 10% (Gew./Vol.) Magermilchpulver
(PBSTM), blockiert. Der Filter wurde für 1 Stunde bei Raumtemperatur
in 5 ml PBSTM, enthaltend einen polyclonalen Kaninchen-anti-CAT-Antikörper (5
Prime-3 Prime, Inc.; Verdünnung
1:1000), inkubiert, zweimal für 15
Minuten mit PBST gewaschen und 1 Stunde mit 5 ml PBSTM, enthaltend
an Meerrettichperoxidase konjugiertes Ziege-anti-Kaninchen-IgG (Life
Technologies; Verdünnung
1:1000) inkubiert. Nach zweimaligem Waschen mit PBST wurde der Filter
gemäß den Anweisungen
des Lieferanten mit einem ECL-Chemilumineszenzsubstrat (Amersham)
inkubiert und einem Röntgenfilm ausgesetzt.
-
2B zeigt,
daß kein
CAT in entweder dem Überstand
von Zellen, transfiziert mit der Schein-Plasmid-DNA, oder von Zellen,
transfiziert mit einem CAT exprimierenden Plasmid, oder von Zellen,
transfiziert mit einem den Spacer plus das CAT-Gen exprimierenden
Plasmid, oder von Zellen, transfiziert mit einem JHE exprimierenden
Plasmid, nachgewiesen wurde. CAT wurde im Überstand von Zellen nachgewiesen,
die mit dem Plasmid pIE1/153A.JHE.HisEP.CAT ("Sekretionsmodul") transfiziert wurden. Folglich kann
das natürlicherweise
sezernierte Protein JHE verwendet werden, um ein nicht zur Sekretion
befähigtes
Polypeptid wie CAT in den extrazellulären Raum zu transportieren.
-
Beispiel 2: Freisetzung
des CAT-Peptids aus dem Fusionsprotein
-
Um
zu zeigen, daß das
CAT-Protein aus dem in Kultur exprimierten Fusionsprotein freigesetzt
werden konnte, wurde der Überstand
der in Beispiel 1 beschriebenen Kultur gegen einen Enteropeptidase-Puffer
dialysiert und mit Enteropeptidase aus dem Schweinedarm [ICN Biopharmaceuticals
Canada, Ltd.] während
36 Stunden bei 37°C
inkubiert (Kell, 1971). 2C ist
ein Western-Blot einer mit Enteropeptidase gespaltenen Probe unter
Verwendung des anti-CAT-Antikörpers
(5 Prime-3 Prime, Inc.; Verdünnung
1:1000), der zeigt, daß eine
geringe Menge an CAT erfolgreich aus dem Fusionsprotein freigesetzt
wurde.
-
Beispiel 3: Sekretion
von BmCF1
-
Der
Chorionfaktor 1, ein intrazelluläres
Protein von Bombyx mori (BmCF1), kommt natürlicherweise im Kern von einigen
Insektenzellen von Bombyx mori vor. Das Modul für die Sekretion von BmCF1 ist
in 3A dargestellt.
-
Ein
3,8 kb großes
NotI-Fragment von pBmCF1 (Tzertziniz et al., 1994), enthaltend das
offene Leseraster von BmCF1, wurde in die einmalige NotI-Stelle
von pIE1/153A ligiert, um pIE1/153A.BmCF1 zu bilden.
-
Das
Plasmid pIE1/153A.JHE.HisEP.BmCF1 wurde in mehreren Schritten erzeugt.
- (i) Zuerst wurde zwei Oligonucleotide [SEQ
ID NO: 1 und 7] synthetisiert (5' zu
3'), welche die
Region II in 3A codieren: Diese
Oligonucleotide wurden aneinandergelagert, die Enden wurden durch
eine gegenseitig initiierte Synthese mit dem Klenow-Enzym aufgefüllt, und
die erhaltene Sequenz wurde mit BamHI und SphI zweimal gespalten
und in pBluescript-SK+ (Stratagene) ligiert, um pHisEP (SphI) zu
erhalten.
- (ii) Die folgenden zwei Oligonucleotide [SEQ ID NO: 8 und 9]
wurden synthetisiert (5' zu
3'), um die Region III
in 3A zu erhalten: Eine PCR-Amplifikation
unter Verwendung der Pfu-Polymerase der Plasmid-DNA von pBmCF1 ergab
ein 1,5 kb großes
Produkt, enthaltend das offene Leseraster von BmCF1, das mit XbaI
vollständig
gespalten und mit SphI teilweise gespalten und im Leseraster in
die einmaligen SphI/XbaI-Stellen von pHisEP (SphI) ligiert wurde,
um pHisEP.BmCF1 zu erhalten.
- (iii) Das in Beispiel 1 beschriebene PCR-Produkt, enthaltend
das ORF von JHE (ohne Stoppcodon), wurde im Leseraster in die einmalige
BamHI-Stelle von pHisEP.BmCF1 ligiert, um pJHE.HisEP.BmCF1 zu erhalten.
- (iv) Eine teilweise Spaltung mit BamHI und eine vollständige Spaltung
mit NotI von pJHE.HisEP.BmCF1 setzte ein 2,6 kb großes Fragment,
enthaltend das vollständige
Sekretionsmodul (Regionen I, II und III in 3A) frei,
das in die einmaligen BamHI/NotI-Stellen von pIE1/153A ligiert wurde,
um pIE1/153A.JHE.HisEP.BmCF1 zu erhalten.
-
Die
DNA-Kontrollsequenz für
den experimentellen Nachweis der Sekretion von BmCF1 in 3B war das
Expressionsplasmid pIE1/153A ("Schein-DNA"); das Expressionsplasmid
pIE1/153A.BmCF1 mit dem vollständigen
BmCF1-Gen ("BmCF1"); und das Expressionsplasmid
pIE1/153A.JHE mit dem vollständigen JHE-Gen ("JHE").
-
Jedes
Plasmid wurde in Insektenwirtszellen von Bombyx mori in in vitro-Kulturen, wie in
Beispiel 1 besprochen, eingeschleust. Intrazellulär und extrazellulär exprimiertes
BmCF1 wurde durch eine Western-Blot-Analyse unter Verwendung eines
monoclonalen Maus-anti-BmCF1 (bereitgestellt durch Dr. F.C. Kafatos,
Harvard University, Boston, Massachusetts; Verdünnung 1:100) und eines an Meerrettichperoxidase konjugierten
Ziege-anti-Maus-Antikörpers
(Life Technologies; Verdünnung
1:1000) durch die in Beispiel 1 besprochenen Methoden nachgewiesen.
-
Aus
dem in 3B gezeigten Western-Blot ist
ersichtlich, daß das
normalerweise intrazelluläre
Protein BmCF1 nur im Überstand
von Zellen nachgewiesen wurde, die mit dem in 3A beschriebenen pIE1/153A.JHE.HisEP.BmCF1
("Sekretionsmodul") transfiziert worden
waren.
-
Beispiel 4: Sekretion
von JHE-CAT durch Säugerzellen
-
Um
zu zeigen, daß das
Sekretionsmodul verwendet werden kann, um ein nicht zur Sekretion
befähigtes
Polypeptid von Säugerzellen
zu sezernieren, wurde ein Säuger-Expressionsvektor
verwendet. Das bakterielle cytoplasmatische Protein CAT wurde als
ein Beispiel für
ein nicht zur Sekretion befähigtes
Polypeptid verwendet.
-
Zwei
Vektoren wurden konstruiert:
- 1) Der Vektor
pcDNA3.1.CAT wurde durch Isolieren des 800 bp großen BamHI-Fragments aus pBmA.CAT, enthaltend
das offene Leseraster von CAT, und Clonieren desselben in die einmalige
BamHI-Stelle des Säuger-Expressionsplasmids
pcDNA3.1+ (Invitrogen, San Diego, CA) konstruiert.
- 2) Der Vektor pcDNA3.1.JHE.HisEP.CAT wurde wie folgt konstruiert.
Eine teilweise Spaltung mit BamHI und eine vollständige Spaltung
mit NotI von pJHE.HisEP.BmCF1 setzte ein 2,5 kbp großes Fragment,
enthaltend das vollständige
Sekretionsmodul (Regionen I, II und III in 2A) frei,
das in die einmaligen BamHI/NotI-Stellen des Säuger-Expressionsplasmids pcDNA3.1+
(Invitrogen, San Diego, CA) ligiert wurde, um pcDNA3.I.JHE.HisEP.CAT
zu erhalten.
-
Diese
Vektoren wurden zur Transfektion der von Nierenzellen von Hamsterjungen
abgeleiteten Säugerzelllinie
BHK-21 in in vitro-Zellkulturen verwendet. Die BHK-21-Zellen wurden
in DMEM (Gibco-BRL) plus 10% fötales
Rinderserum aufrechterhalten. Die Vektoren wurden nach der in Beispiel
1 angegebenen Methode, außer
daß die
Zelldichte 0,5 × 106 Zellen/ml beträgt, in die BHK-21-Zellen eingeschleust.
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Nach
der Transfektion mit den Plasmiden pcDNA3.1+, pcDNA3.1.CAT und pcDNA3.1.JHE.HisEP.CAT wird
durch einen Western-Blot gezeigt, daß das JHE-CAT-Fusionsprotein in den Kulturüberstand
sezerniert wird, während
das CAT-Protein
nicht sezerniert wird. Dies zeigt, daß das natürlicherweise sezernierte JHE-Protein verwendet
werden kann, um nicht zur Sekretion befähigte Polypeptide wie CAT in
einen extrazellulären
Raum zu sezernieren.
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Beispiel 5: Sekretion
einer bakteriellen Chloramphenicol-Acetyltransferase unter Verwendung
des menschlichen Granulocyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierenden
Faktors (Referenzbeispiel)
-
Das
Gen des menschlichen Granulocyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierenden
Faktors (GMCSF) wurde auch für
die Sekretion von CAT verwendet.
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5 ist
eine schematische Darstellung der DNA, die das Fusionsprotein codiert.
Diese enthält
am 5'-Ende die vollständige cDNA,
welche den menschlichen Granulocyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierenden Faktor
codiert, der von tierischen Zellwirten sezerniert werden kann. Sie
enthält
außerdem
eine Spacerregion, wie in Beispiel 1 beschrieben, und die CAT codierende
DNA-Sequenz, welche im Leseraster damit verbunden ist. Die Sequenz
des menschlichen GMCSF ist in 6 gezeigt.
Das normale Startcodon (ATG) und das Stoppcodon (TGA) sind fett
gedruckt hervorgehoben.
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Der
Vektor pIE1/153A.GMCSF.HisEP.CAT für Beispiel 4 wurde in mehreren
Schritten konstruiert.
- (i) Zuerst wurde der
Vektor pIE1/153A.JHE.HisEP.CAT mit BamHI gespalten, um die DNA freizusetzen,
welche die Juvenilhormon-Esterase codiert, und um einen offenen
Vektor pIE1/153A.HisEP.CAT (mit überhängenden
BamHI-Enden) zu erhalten.
- (ii) Anschließend
wurden zwei mutagene Primer [SEQ ID NO: 10 und 11] synthetisiert
(5' zu 3'):
-
-
Eine
PCR-Amplifikation unter Verwendung der Pfu-Polymerase der Plasmid-DNA
von pGMCSF (enthaltend die vollständige GMCSF-cDNA und bereitgestellt
durch Dr. Chris Brown, University of Calgary) ergab ein 450 bp großes Produkt,
enthaltend das offene Leseraster des vollständigen menschlichen Granulocyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierenden
Faktors (GMCSF) (ohne ein Stoppcodon), das mit BamHI gespalten wurde.
Dieses Fragment wurde in den offenen Vektor pIE1/153A.HisEP.CAT
(mit überhängenden
BamHI-Enden) ligiert, um den Vektor pIE1/153A.GMCSF.HisEP.CAT zu
erhalten.
-
Die
Expressionsplasmide pIE1/153A (Kontrolle), pIE1/153A.CAT und pIE1/153A.GMCSF.HisEP.CAT wurden
in Bm5-Insektenwirtszellen von Bombyx mori in in vitro-Kulturen
eingeschleust, wie in Beispiel 1 besprochen wurde. Intrazelluläres und
extrazelluläres
CAT wurde durch eine Western-Blot-Analyse, wie in Beispiel 1 besprochen,
nachgewiesen. Aus dem in 7 gezeigten Westem-Blot ist
ersichtlich, daß eine
wesentlich größere Menge
an CAT als ein GMCSF-CAT-Fusionsprotein (mehr als das 100-fache,
bestimmt mittels Densitometerabtastung) in dem Überstand von Zellen, die mit
dem Plasmid pIE1/153A.GMCSF.HisEP.CAT transfiziert wurden, als in
dem Überstand
von Zellen, die mit dem Plasmid pIE1/153A. HisEP.CAT transfiziert wurden,
nachgewiesen wurde.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf als bevorzugt angesehene
Beispiele beschrieben worden ist, ist selbstverständlich,
daß die
Erfindung nicht auf die offenbarten Beispiele begrenzt ist.
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