DE60024070T2 - Verfahren zum walzen von zahnrädern - Google Patents

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M. Richard WOOLF
R. Juan TRASORRAS
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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • 1. Technisches Gebiet
  • Diese Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Walzverdichten von Zahnradzähnen auf einer gesinterten Pulvermetall-Vorform gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Verfahren ist im nächsten Stand der Technik, GB-A-1,125,952, beschrieben.
  • 2. Verwandter Stand der Technik
  • Es ist bekannt, Zahnräder aus bearbeiteten (d. h. Guß- und/oder Schmiede-) Metallrohlingen und aus gepreßten und gesinterten Pulvermetall-Vorformen herzustellen. Für zahlreiche Anwendungen bieten Pulvermetall-Zahnräder eine kostengünstige Alternative zu geschmiedeten Zahnrädern. Pulvermetallzahnräder können in ihre annähernde Endform gebracht werden, wodurch teure Bearbeitungen vermieden werden, die bei der Herstellung von geschmiedeten Zahnrädern erforderlich sind. Ein Hauptnachteil im Zusammenhang mit Pulvermetall-Zahnrädern, die nach üblicher Praxis hergestellt werden, besteht jedoch darin, daß sie nicht die Eigenschaft hoher Festigkeit der geschmiedeten Zahnräder besitzen. Die geringere Festigkeit von Pulvermetallzahnrädern wird oft einer geringen Dichte zugeschrieben, die von herkömmlichen Herstellungsverfahren herrührt. Folglich wurden Pulvermetall-Zahnräder für Anwendungen wie Übersetzungsgetriebeteile, die hochfeste Präzisionszahnräder erfordern, allgemein nicht als eine praktische Alternative zu geschmiedeten Zahnrädern betrachtet.
  • Bei der herkömmlichen Weise zur Herstellung von Pulvermetall-Zahnrädern wird eine Vorform zunächst bis zur annähernd endgültigen Form gepreßt und gesintert, und danach wird die Vorform gewalzt, um die Zähne zu verdichten. Das Verdichten erfolgt dadurch, daß die Pulvermetall-Vorform mit einem Walzform-Zahnrad mit einer Kraft in Eingriff gebracht wird, die ausreicht, um die Vorform-Zähne zu verdichten. Das US-Patent 5,711,187 beschreibt die allgemeine Anordnung, bei der eine Stirnrad-Pulvermetall-Vorform auf einer Spindel zum freien Verdrehen um eine erste Achse gelagert ist. Ein Stirnrad-Walzwerkzeug wird um eine zweite, parallele Achse angetrieben und greift in die Vorform ein, um diese ihrerseits zu drehen. Auf die Antriebsseite der Vorformzähne wird eine größere Kraft ausgeübt als auf die gegenüberliegende Schubflanke, was zu einer entsprechenden Veränderung der Verdichtung der Zähne führt. Die gleichen Schwierigkeiten treten beim Walzformen von schraubenförmigen Zahnrädern auf.
  • Weitere Variationen können in Folge der Art und Weise auftreten, in der die Zahnradzähne des Werkzeugs und der Vorform miteinander in Wechselwirkung treten. Die Zähne des Formwerkzeuges greifen zunächst in die Abtriebsseite der Vorformzähne ein und bewegen sich radial einwärts fort, wobei sie eine radial nach innen gerichtete Wisch- oder Rollkraft auf die Abtriebsseite ausüben, um eine Verdichtung zu bewirken. Durch eine weitere Drehung laufen die Zähne des Werkzeugs gegen die Schubflanke an und bewegen sich radial auswärts fort, wobei sie eine geringere und entgegengesetzte Wisch- oder Rollkraft auf die Schubflanke ausüben, was zur Veränderung der Dichte führt. Das Problem kann teilweise durch umgekehrtes Walzformen in entgegengesetzte Richtung behoben werden, wobei dieser Betriebsschritt die Dauer, Kosten und Komplexität des Formens der Zahnräder erhöht und das Problem nicht vollständig beseitigen kann.
  • Beim Walzformen von Evolventenzähnen aus Pulvermetall-Vorformen wird typischerweise nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum vorgegangen, um die richtige Bemessung und Zahngeometrie der Walzform zu bestimmen, die benötigt werden, um das gewünschte Zahnprofil, insbesondere ein Evolventenprofil, zu erzeugen, da keine mathematische Grundlage bei Verwendung gängiger Technologie bekannt ist. Wenn es erwünscht ist, das Verdichtungsprofil der Vorformzähne zu verändern, ist es notwendig, Walzformen auszuwechseln oder das Ausgangsprofil der Vorformzähne zu verändern. Wie im zuvor erwähnten Patent '187 beschrieben, ist es manchmal notwendig, eine Anzahl unterschiedlicher Walzformkonfigurationen einzusetzen, um ein gewünschtes, verdichtetes Zahnprofil zu erzeugen.
  • Die zuvor erwähnte US-A-5711187 bezieht sich ferner auf die GB-A-1125952, die ein Verfahren zum Formen eines Zahnrades mittels Pulvermetallurgieverfahren beschreibt, wobei ein Rohling in Übergröße hergestellt wird und die Zähne walzkalibriert werden, indem das Zahnrad in eine schraubenartige Bewegung durch eine Anordnung von Walzformen gebracht wird, welche die Zahnoberflächen mit Druck beaufschlagen und damit verdichten. Da es sich hier um einen Druckvorgang handelt, hängen die Kalibrierung und die Materialverdichtung mit der Zahnbreite an einem beliebigen Punkt zusammen.
  • Walzformtechniken und Vorrichtungen dafür, die insbesondere zum Polieren wälzgefräster Zähne und zum Kalthärten der geschnittenen Zähne von geschmiedeten Zahnrädern dienen, sind in der US-A-1858041 bzw. in der DE-C-869723 beschrieben.
  • Die US-A-1858041 beschreibt ein Verfahren für eine Vorrichtung zum Polieren eines Zahnrades, das in einem Herstellungsvorgang mittels eines Schneckenrades, das im Eingriff mit dem Zahnrad kontinuierlich gedreht und gleichzeitig mit dem Zahnrad gewälzt wird, walzgefräst wurde, wobei das Zahnrad und das Schneckenrad unter Druck miteinander in Eingriff stehen. Dieser Vorgang in Kombination mit dem Druck, der auf die anliegende Zahnfläche des Zahnrades ausgeübt wird, verschleißt oder reibt die flachen Stellen oder Erhebungen ab, die nach dem Wälzvorgang verbleiben, um eine glatte, hochpolierte Oberfläche zu erzeugen. Der Vorteil dieses Polieransatzes besteht darin, daß das Polier-Schneckenrad als einfacher Ersatz für den Einsenkstempel in einer Einsenkpresse vorgesehen sein kann.
  • Die DE-C-869723 beschreibt eine Vorrichtung zur Kaltbearbeitung von Zähnen eines drehbar montierten Zahnrades mittels eines Schneckenrades, das sich gleichzeitig um eine Achse dreht und entlang derselben hin- und herbewegt, wobei eine Hammerwirkung vorgesehen wird.
  • Die beiden zuletzt ausgeführten Vorgänge sind spezifisch für Endbearbeitungsvorgänge an geschmiedeten und damit vollständig dichten Zahnrädern mit dem Ziel, die vordimensionierte Oberfläche zu verbessern.
  • Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Zahnrad-Walzformverfahren bereitzustellen, welches den Walzformvorgang von Pulvermetall-Zahnrädern vereinfacht und gleichzeitig einige oder alle der mit bekannten, herkömmlichen Verfahren verbundenen Nachteile minimiert oder vollständig beseitigt.
  • Zusammenfassung der Erfindung und Vorteil
  • Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Walzverdichten von Zahnradzähnen auf einer gesinterten Pulvermetall-Vorform nach Anspruch 1 bereit. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
  • Das schraubenförmige Schneckengewinde der Formungswalze arbeitet radial aufwärts und abwärts, sowie axial über die Zähne der Zahnradvorform, und zwar sowohl auf der Antriebsseite als auch auf der Schubflanke der Zähne und sorgt dabei in einem einzigen Durchgang für eine hohe, einheitliche Verdichtung, wobei die Notwendigkeit und der zusätzliche Verarbeitungsschritt eines entgegengesetzten Walzformens, wie es üblicherweise erfolgt, wenn herkömmliche Formungswalzverfahren eingesetzt werden, vermieden werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren stellt vorzugsweise eine Modifizierung einer Zahnradschneide-Werkzeugmaschine bereit, die normalerweise mit einer Zahnradschneideform ausgestattet ist, die Schneidemerkmale zum Abheben von Material eines Zahnradrohlings aufweist, um das Walzverdichten der Zähne von gesinterten Pulvermetall-Zahnradvorformen zu erleichtern. Das Verfahren umfaßt die Lagerung einer Sinterpulvermetallvorform mit vorgeformten Zähnen auf der Werkzeugmaschine zum Drehen um eine erste Achse und das Ersetzen der Schneideform durch eine Walzform, die auf dem Werkzeug um eine zweite Achse, quer zur ersten Achse der Vorform, gelagert ist und eine Walzformfläche aufweist, die im wesentlichen frei von Schneidemerkmalen ist, die Vorform-Material abheben würden. Die Form und die Vorform werden um ihre Achsen in erzwungenem Eingriff gedreht, und die Relativbewegungen der Form und der Vorform werden so gesteuert, daß die Zähne der Vorform verdichtet werden. Die Erfindung stellt somit eine einfache Technik zum Walzformen von Pulvermetall-Zahnrädern durch eine einfache, kostengünstige Modifikation einer bestehenden Werkzeugmaschine, die zum Schneiden von Zahnrädern aus geschmiedeten Zahnradrohlingen verwendet wird, bereit. Ein merklicher Vorteil, den dieses Verfahren bietet, besteht darin, daß Pulvermetall-Zahnräder mit einer ähnlichen Werkzeugmaschinenprogrammierung verdichtet werden können, wie sie bereits zum Schneiden von geschmiedeten Zahnrädern eingesetzt wird, wobei von bestehenden mathematischen Prinzipien ausgegangen wird, die bisher Zahnradschneidevorgängen vorbehalten waren. Damit wird beim Walzverdichten von Pulvermetall-Zahnrädern auf den gängigen Ansatz von Versuch und Irrtum verzichtet.
  • Ein weiterer merklicher Vorteil, den diese Erfindung bietet, besteht darin, daß sie es ermöglicht, eine Anzahl unterschiedlicher Zahn- oder Verdichtungsprofile ohne das Erfordernis mehrerer Walzformen und Formenwechsel zu erreichen.
  • Die Zahnform und die Verdichtungsprofile können einfach durch Steuern des relativen Antriebs der Walzform und der Vorform zueinander verändert werden. Ohne Formen auszuwechseln, kann ein schraubenförmiges Evolventenzahnprofil ebenso erreicht werden, wie ein schräg verzahntes Pulvermetallzahnrad. Es versteht sich, daß durch die vorliegenden Verdichtungsverfahren deutliche Kosten- und Zeiteinsparungen verwirklicht werden.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Diese und andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden bei Betrachtung im Zusammenhang mit der nachfolgenden, detaillierten Beschreibung und der angefügten Zeichnungen noch besser verständlich. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Perspektivdarstellung einer Zahnrad-Walzformvorrichtung;
  • 2 eine vergrößerte, bruchstückhafte Schnittdarstellung, die allgemein entlang den Linien 2-2 der 1 verläuft;
  • 3 eine vergrößerte, bruchstückhafte Schnittdarstellung, die allgemein entlang den Linien 3-3 der 1 verläuft;
  • 4 eine weitere vergrößerte Schnittdarstellung, die Einzelheiten der Wechselwirkung zwischen dem Formungswerkzeug und der Zahnradvorform veranschaulicht;
  • 5 eine schematische Perspektivdarstellung einer Zahnradwalzformvorrichtung zum Ausbilden schraubenförmiger Zahnradzähne, und
  • 6 eine vergrößerte, fragmentarische Draufsicht auf ein Pulvermetall-Zahnrad, das gemäß der Erfindung walzverdichtet wurde und ein Schrägverzahnungsprofil aufweist.
  • Detaillierte Beschreibung
  • In 1 ist eine Zahnradwalzformvorrichtung allgemein mit 10 bezeichnet und umfaßt eine Werkzeugspindel 12 mit einer Drehachse A zur Montage eines Pulvermetall-Zahnradwerkstückes oder einer Pulvermetall-Zahnradvorform 14 zur Drehung um die Achse A. Die Vorrichtung umfaßt ferner eine Werkzeugspindel 16 benachbart der Spindel 12 mit einer Drehachse B, die quer zur Drehachse A verläuft. Eine Walzform 18 ist auf der Spindel 16 zum Verdrehen um die Achse B in einer wirksamen Arbeitsbeziehung relativ zur Vorform 14 montiert. Die Achse B verläuft schräg zur Achse A (d. h. die Achsen A und B sind nicht parallel und schneiden sich nicht).
  • Wie am besten in den 1 und 2 gezeigt ist, umfaßt die Form 18 einen allgemein zylindrischen Körper 20 mit peripheren Walzformzähnen in Form eines schraubenförmigen Schneckengewindes 22. Das Gewinde 22 weist gegenüberliegende (relativ zur Drehrichtung) vordere und hintere Formungsflächen 24, 26 auf, die in kontinuierlicher Weise schraubenförmig um den zylindrischen Körper 22 der Form 18 herum zwischen gegenüberliegenden Axialenden 28, 30 der Form 18 verlaufen. Das Formungsgewinde 22 ist frei von Schneidzähnen oder -merkmalen, die ein Schneiden, Scheren oder Abheben von Material von der Vorform 14 im Sinne eines Zahnradschneidevorgangs bewirken würden. Vielmehr dient das Formungsgewinde 20 dem Zweck, das Material der Vorform zu verschieben, um die Vorform zu verdichten oder zu polieren, wie dies nachfolgend erörtert wird. Das Formungsgewinde 22 ist vorzugsweise ein eingängiges Gewinde, wobei erfindungsgemäß auch mehrgängige Gewinde in Betracht gezogen werden, sofern sie die gleich oder eine entsprechende Funktion des Verdichtens der Vorform in der gleichen oder in entsprechender Weise durchführen würden. Die Anzahl der Schneckengewinde Nw in einer Form 18 mit einem eingängigen Gewinde beträgt Eins, wobei Nw bei Formen mit mehrgängigen Gewinden jedoch größer als Eins ist (z. B. zwei oder drei).
  • Die Zahnradvorform 14 wird ursprünglich in der allgemeinen Form eines Zahnrades mit einer Anzahl Ng von Zahnradzähnen 32 gebildet, die von einem Vorform-Körper 34 aus radial verlaufen. Jeder Zahn 32 hat gegenüberliegende vordere 36 und hintere 38 Flächen, relativ zur Drehrichtung der Vorform während des Walzformens, und jeder Zahn 32 ist in Umfangsrichtung von einem benachbarten Zahn durch einen Zwischenraum 40 getrennt. Die Zähne 32 sind nach dem Walzformen im Vergleich zu einer fertigen Endform zunächst etwas überdimensioniert ausgebildet, um die geringfügigen Dimensionsänderungen zu berücksichtigten, die in Folge des Walzformvorgangs auftreten. Es können mehrere beliebige Zahnradprofile geformt werden, einschließlich Stirn-, Schnecken-, Evolventen- und/oder Schrägzahnradprofilen.
  • Die Zahnradvorform 14 kann aus Pulvermetall hergestellt werden, das verdichtet und gesintert wurde. Die Wahl des Materials für die Pulvermetall-Vorform hängt teilweise von der jeweiligen Endanwendung ab. Bei einer Anwendung, wie z. B. einem Übersetzungsgetriebeteil, wäre eine hochfeste Stahllegierung geeignet.
  • Beim Walzformvorgang gemäß einer gegenwärtig bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Walzform 18 auf der Werkzeugspindel 16 und die Vorform 14 auf der Werkzeugspindel 12 so montiert, daß ihre Achsen A, B quer zueinander verlaufen, wobei der Außenumfang des Formungswerkzeugs 18 benachbart dem Außenumfang der Vorform 14 liegt.
  • Die Vorform 14 und die Formungswalze 18 verlaufen zunächst außer Eingriff, in einem Abstand voneinander, um die Beaufschlagung der Werkzeugspindel 12 durch die Vorform 14 aufzunehmen. Die Werkzeugspindel 12, die Werkzeugspindel 16 oder beide sind zur seitlichen Bewegung aufeinander zu in Richtung C (1) gelagert, um die Formungswalze 18 und die Vorform 14 in erzwungenen Eingriff miteinander zu bringen. Die Spindel 16 ist mit einem Antriebsmotor 42 gekoppelt, der die Spindel 16 direkt antreibt und damit auch die Formungswalze 18 um die Achse B in Richtung des Pfeils D (1) oder, falls gewünscht, in der entgegengesetzten Richtung mit einer Winkelgeschwindigkeit ωw antreibt. Die Drehung der Formungswalze 18 in Richtung des Pfeils D prägt der Vorform 14 eine entsprechende Drehkraft auf, wodurch sie dazu gebracht wird, sich aufgrund des Eingriffs des kämmenden Gewindes 22 der Form 18 mit den Zähnen 32 der Vorform 14 in Richtung des Pfeils E (1) zu drehen. Bei der bevorzugten Ausführungsform wird die Vorform 14 auch durch einen zugeordneten Motor 44 direkt angetrieben, der mit der Werkzeugspindel 12 gekoppelt ist, um eine unabhängige Steuerung der Relativdrehung der Winkelgeschwindigkeit ωg der Vorform 14 für nachfolgend noch erörterte Zwecke zu ermöglichen.
  • Die 2 bis 4 zeigen die Wechselwirkung, die während des Walzformungsvorgangs zwischen dem Schneckengewinde 22 und den Vorform-Zahnradzähnen 32 erfolgt und die einheitliche, hohe Verdichtung der Zähne einer Pulvermetall-Vorform bewirkt. Zunächst sei auf die 2 und 4 eingegangen, wobei, wenn das Schneckengewinde 22 in den Zwischenraum 40 zwischen benachbarten Zähnen der Vorform 14 gelangt, die in 4 mit 32a und 32b bezeichnet sind, die, in Drehrichtung E der Vorform 14 gesehen, vordere Wand 26 des Schneckengewindes 22 zunächst an der hinteren Fläche 38 des vorderen Zahns 32a anliegt. Wenn sich die Form 18 dreht, bewegt sich die vordere Fläche 26 des Schneckengewindes 22 fortschreitend radial entlang der hinteren Fläche 38 des Zahns 32a nach unten und übt eine radial nach unten wirkende Wischkraft aus. Zusätzlich zum radialen Fortschreiten des Schneckengewindes 22 läuft das Schneckengewinde 22 von einer axialen Seite 46 zur gegenüberliegenden axialen Seite 48 der Zahnrad-Vorform 14 in axialer Richtung quer über die Zähne 32 in Richtung des Pfeils E (siehe 3), wodurch zusätzlich zur radialen Wischkraft eine axiale Wischkraft auf die Vorform 14 ausgeübt wird.
  • 4 zeigt, stufenweise fortschreitend, die Bewegung des Schneckengewindes 22 zwischen benachbarten Zähnen 32a, 32b. Eine fortgesetzte Drehung der Form 18 bringt die hintere Fläche 24 des Schneckengewindes 22 über den Zwischenraum 40 hinweg in Eingriff mit der vorderen Fläche 36 des hinteren Zahns 32b, wobei die gleiche radiale und axiale Wischkraft auf die Zahnfläche 36 ausgeübt wird, deren radiale Komponente jedoch in entgegengesetzter Richtung zum Zahn 32b nach oben (oder radial auswärts) gerichtet ist. Der radiale und der axiale Wischkontakt des Schneckengewindes wirken so auf die überdimensionierten Zähne 32, daß das Material der Vorform 14 an den Kontaktflächen der Zähne 32 ohne ein merkliches Maß an Materialabhub (im Sinne von Zahnrad-Schneidevorgängen) verschoben wird. Im Falle einer Pulvermetall-Vorform bewirkt die resultierende Verschiebung des Vorform-Materials eine Verdichtung und Härtung der Zähne 32 bis zu einer vorbestimmten Tiefe, wie dies durch die gepunkteten Bereiche der 2 und 4 veranschaulicht ist. Die volle theoretische Dichte ist bis in verschiedene Tiefen erreichbar, wobei der Grad und die Tiefe der Verdichtung von der jeweiligen Anwendung abhängen.
  • Durch Direktantrieb der Form 13 und der Vorform 14 unabhängig voneinander ist eine Anpassung der gerichteten Belastung möglich, die vom Gewinde 22 der Form 18 auf die Zähne 32 der Vorform 14 ausgeübt wird. Beispielsweise bewirkt eine Verlangsamung des Drehantriebs der Vorform 14 relativ zur Normaldrehung, die von der Form 18 ausgeübt wird, daß ein Widerstand gegen die Drehung der Vorform 14 erzeugt und damit die vom Schneckengewinde 22 auf die hintere Fläche 38 der Zahnradzähne 32 ausgeübte Belastung erhöht wird. Entsprechend bewirkt eine Beschleunigung des Drehantriebs der Vorform 14 eine Erhöhung der vom Gewinde 22 auf die vordere Fläche 30 des Zahnradzahns 32 aufgebrachten Belastung.
  • Somit können spezielle Zahnformen dadurch erzeugt werden, daß der relative Antrieb der Form 18 und der Vorform 14 gesteuert wird. Zum Erzeugen einer Evolventen-Zahnform, wie sie in den 2 und 4 dargestellt ist, werden beispielsweise die Winkelgeschwindigkeiten ωw, ωg so gesteuert, daß das Antriebsverhältnis ωwg = Ng/Nw ist. Die Anpassung des Relativantriebs der Form 18 und der Vorform 14 während eines vorgegebenen Zahnradwalzvorgangs kann dazu verwendet werden, andere Zahnformen zu erreichen und eine gleichmäßige Verdichtung der Zähne zu erzeugen, oder einen bestimmten ausgewählten Bereich der Zähne 32 mehr oder weniger als andere Bereiche zu verdichten.
  • 5 zeigt eine alternative Anordnung einer Walzformvorrichtung 110, wobei zur Darstellung gleicher Merkmale gleiche Bezugszeichen verwendet werden, die jedoch um 100 erhöht sind. In diesem Fall weist die Vorform 114 eine schraubenförmige Zahnform 132 auf, die ein Evolventenprofil haben kann, welches dem in den 2 und 4 bezüglich der Vorform 114 gezeigten entspricht. Es wird der gleiche allgemeine Aufbau eingesetzt wie der in 1 gezeigte, wobei jedoch die Winkelbeziehung zwischen den Achsen A, B so eingestellt ist, daß die schraubenförmige Zahnform der Vorform 114 berücksichtigt wird. In 1 verlaufen die Zähne 32 über die Vorform 14 parallel zur Achse A, und der Winkel zwischen den Achsen A, B ist bei 90° eingestellt. In 5 sind die schraubenförmigen Zähne 132 unter einem Winkel zur Achse A der Vorform 114 eingestellt, und somit ist der Winkel zwischen den Achsen A, B so eingestellt, daß die schraubenförmige Zahnform berücksichtigt ist, damit das Gewinde 122 der Form 118 in Wechselwirkung mit den Zähnen 132 der Vorform steht, wie dies zuvor bezüglich der 1 bis 4 beschrieben wurde.
  • 6 zeigt noch eine weitere alternative Zahnform, die durch Steuern der Relativbewegungen und des Antriebs der Form 18 und der Vorform 14 erzeugt wird, wobei die Vorform 14 relativ zu der von der Schnecke 12 während vorbestimmter Zeiten des Walzformzyklus bewirkten Bewegung übersteuert bzw. untersteuert wird. 6 ist eine Draufsicht von oben auf die Spitze eines Zahnrads 32, und es ist ersichtlich, daß der Zahn 32 ein Schrägverzahnungsprofil hat, so daß er an seinen Enden schmal und in der Mitte erweitert ist. Ein solches Schrägverzahnungsprofil ist an sich hinsichtlich der Herstellung von geschmiedeten Zahnrädern (d. h. Zahnradschneide- und Formvorgängen) nicht neu, aber es war bisher nicht bekannt, dieses auf einem oberflächenverdichteten Pulvermetall-Zahnrad unter Verwendung einer einzigen Walzform durch kontrollierte(n) Relativbewegung und -antrieb sowohl der Form als auch der Zahnrad-Vorform, wie gemäß der vorliegenden Erfindung, herzustellen. Das Schrägverzahnungsprofil kann für schraubenförmige Zahnradzähne, Stirnradzähne, usw. vorgesehen werden.
  • Das Verfahren zum Walzverdichten von Pulvermetall-Zahnradvorformen gemäß der Erfindung wird vorzugsweise durch die Modifikation bestehender Werkzeugmaschinen, wie sie üblicherweise zum Schneiden von Zahnradzähnen geschmiedeter Zahnräder (z. B. Fräs- und Formmaschinenwerkzeuge) verwendet werden, in einer solchen Weise, daß die Maschinenwerkzeuge Pulvermetall-Zahnradvorformen walzverdichten können, zweckmäßig und kostengünstig gemacht.
  • Die üblichen Zahnradschneide-Maschinenwerkzeuge haben einen Schneidkopf, der mit einer Reihe von Schneidflächen oder Zähnen versehen ist, die eine Materialabnahme von einem geschmiedeten Zahnradrohling bewirken, um die Zahnradzähne mit einer beliebigen Anzahl von Formen und Profilen, einschließlich Stirnradzähnen, Schraubenzähnen, Evolventenprofilen und Schrägverzahnungsprofilen, wie zuvor erörtert, ebenso zu erzeugen, wie diese und andere, die dem Fachmann auf dem Gebiet der Herstellung und des Betriebs von Zahnrädern bekannt sind. Bei einer herkömmlichen Zahnrad-Walzfräsmaschine, die zum Schneiden von Zahnradzähnen geschmiedeter Zahnradrohlinge verwendet wird, weist der Schneider oder Fräser die Form einer Schnecke mit einem schraubenförmigen Gewinde auf, in dem tiefe Nuten ausgebildet sind, welche eine Anzahl von Schneidekanten oder -flächen des Gewindes aufweisen, die Material vom Zahnradrohling abheben, um die Zähne des Zahnrads zu bilden. Die Bildung eines bestimmten Zahnradzahnmusters oder -profils wird durch die Relativpositionierung und -bewegungen des Walzfräsers und des Zahnradrohlings entsprechend vorprogrammierten Schneidevorgängen gesteuert. Gleichermaßen setzen die Zahnradschneider und -former einen Drehkopf mit Schneidekanten oder -flächen ein, die eine Materialabnahme vom Zahnradrohling bewirken, um Zahnradzähne zu bilden.
  • Bei der Ausführung der Erfindung werden solche Maschinen vorzugsweise dadurch modifiziert, daß die Pulvermetall-Zahnradform auf der Spindel montiert wird, die normalerweise einen geschmiedeten Zahnradrohling tragen würde, und der Schneidkopf durch eine Walzform 18 ersetzt wird, die eine ähnliche Form wie der Schneidekopf aufweist, aber keine Schneidflächen hat. Beispielsweise zeigen die 1 bis 6 schematisch eine modifizierte Zahnrad-Walzfräsmaschine, welche die Walzform 19, 118 mit einem schraubenförmigen Gewinde 22, 122 aufweist, das kontinuierlich verläuft und dem die tiefen Nuten fehlen, die ein Walzfräser hat, um Schneidflächen zu bilden. Solche Schneidflächen fehlen in der Walzform 18, 118 absichtlich, da deren Zweck eher darin besteht, das Vorformmaterial zu verschieben und zu verdichten als es zu schneiden und abzuheben. Vorteilhafterweise kann das normalerweise zum Betrieb der Werkzeugmaschine zum Schneiden einer bestimmten Zahnradwerkzeugform verwendete Programm dazu eingesetzt werden, die Walzform 18, 118 zu betreiben, um die Pulvermetall-Vorformen 14 gemäß der Erfindung zu verdichten, gegebenenfalls mit einer Verstellung des Relativantriebs und der Relativbewegungen der Walzform 18, 118 und der Pulvermetall-Vorform 14, 114 zueinander, um das gewünschte Verdichtungsprofil der Zähne, wie zuvor beschrieben, zu erreichen.
  • Offensichtlich können zahlreiche Modifikationen und Veränderungen der vorliegenden Erfindung aufgrund der obigen Ausführungen möglich sein. Es versteht sich daher, daß die Erfindung innerhalb des Umfangs der beigefügten Ansprüche, welche die Erfindung definieren, anders ausgeführt werden kann, als dies im einzelnen beschrieben ist.

Claims (15)

  1. Verfahren zum Walzverdichten von Zahnradzähnen auf einer gesinterten Pulvermetall-Vorform (14; 114), das umfaßt: Bereitstellen einer Pulvermetall-Zahnradvorform mit Zähnen (32; 132), die gegenüber der gewünschten Endform um ein vorgegebenes Maß überdimensioniert sind, Lagern der Zahnradvorform (14; 114) zur Drehung um eine erste Achse (A), Lagern einer Formungswalze (18; 118) mit einem schraubenförmigen Schneckengewinde (22; 122) ohne Schneidflächen zur Drehung um eine zweite Achse (B) quer zur ersten Achse (A), und Antreiben der Formungswalze (18; 118) in Walzeingriff mit Zähnen der Zahnradvorform (14; 114) mit einer Kraft, die ausreicht, um das Vorform-Material ohne Abtrag in die Vorform zu schieben und dadurch die Zähne (32; 132) der Vorform zu verdichten, dadurch gekennzeichnet, daß die Formungswalze (18; 118) und die Zahnradvorform (14; 114) unabhängig voneinander angetrieben werden, daß die Formungswalze (18; 118) um die zweite Achse (B) in erzwungenem, kämmendem Eingriff mit der Vorform (14; 114) angetrieben wird, wodurch die Vorform (14; 114) mit einer vorbestimmten Winkelgeschwindigkeit in eine Drehung um die erste Achse (A) versetzt wird, und daß die Vorform (14; 114) in kontrollierter Beziehung zur durch die Formungswalze (18; 118) auf sie ausgeübten Drehung separat um die erste Achse (A) angetrieben wird, um eine kontrollierte Belastung zu bewirken, die vom Schneckengewinde der Formungswalze (18; 118) auf die Vorform-Zähne aufgebracht wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das Antreiben der Formungswalze (18; 118) und der Zahnradvorform (14; 114) mittels getrennter Motoren (42, 44; 142; 144).
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zahnradvorform (14; 114) ein fertiges Schrägverzahnungsmuster gegeben wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneckengewinde (22; 122) der Formungswalze (18; 118) radial über die Zähne der Zahnradvorform (14; 114) geführt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneckengewinde (22; 122) der Formungswalze (18; 118) axial über die Zähne der Zahnradvorform (14; 114) geführt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Achse (A, B) schräg zueinander liegen.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schraubengewinde (22; 122) als eingängiges Gewinde ausgebildet ist.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Formungswalze (18; 118) mit einem zylindrischen Körper (20; 120) von im wesentlichen gleichbleibendem Durchmesser und mit einem schraubenförmigen Schneckengewinde (22; 122) auf diesem von im wesentlichen gleichbleibender Höhe vorgesehen wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnradvorform (14; 114) in ihrer Drehrichtung mit einer größeren effektiven Winkelgeschwindigkeit als der von der Formungswalze (18; 118) auf die Vorform aufgebrachten übersteuert wird, oder daß die Zahnradvorform (14; 114) gegen die Drehrichtung, die der Vorform (14; 114) durch die Formungswalze (18; 118) aufgeprägt wird, untersteuert wird, um die relative Winkelgeschwindigkeit der Vorform wirksam zu verringern.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnradvorform (14; 114) während des Walzzyklus relativ zu ihrer Drehrichtung, die ihr von der Formungswalze (18; 118) gegeben wird, zu vorbestimmten Zeitpunkten übersteuert und zu vorbestimmten Zeitpunkten untersteuert wird, um die Verdichtung der Zahnradvorform (14; 114) zu steuern.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnradvorform (14; 114) separat angetrieben wird, um auf der Vorform ein Schrägverzahnungsmuster zu erzeugen.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die relative Positionierung der Formungswalze (118) und der Vorform (114) und der relative Antrieb der Formungswalze (118) und der Vorform so gesteuert werden, daß ein schraubenförmiges Schrägverzahnungsmuster (132) erzeugt wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der relative Antrieb der Formungswalze (18; 118) und der Vorform (14; 114) so gesteuert wird, daß verdichtete Zahnradzähne (32; 132) erzeugt werden, die ein solches Evolventenprofil aufweisen, daß ωwg = Ng/Nw ist, wobei Ng die Anzahl der auf der Vorform ausgebildeten Zahnradzähne, Nw die Anzahl der Schneckenwindungen der Formungswalze (18; 118), ωg die Winkelgeschwindigkeit der Vorform (14; 114) und ωw die Winkelgeschwindigkeit der Formungswalze (18; 118) ist.
  14. Verfahren zum Walzverdichten der Zähne einer Pulvermetall-Zahnradvorform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Werkzeugmaschine zum Zahnradschneiden, die normalerweise mit einer drehbar um die quer zur ersten Achse verlaufende zweite Achse (B) gelagerten Zahnradfräsform ausgestattet ist, durch Ersetzen der Zahnradfräsform mit einer Formungswalze (18; 118) modifiziert wird, die eine Formwalzfläche im wesentlichen ohne Schneidmerkmale, welche während eines Formwalzvorgangs einen Materialabhub von der Vorform (14; 114) bewirken würden, aufweist, daß die Formungswalze (18; 118) gedreht wird, und daß die Formwalzfläche in einen erzwungenen, kämmenden Eingriff mit den Zähnen der Vorform (14; 114) gebracht wird und die Relativbewegungen der Formungswalze (18; 118) und der Vorform zur Verdichtung der Zähne der Vorform gesteuert werden.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Formungswalze (18; 118) und die Zahnradvorform (14; 114) getrennt so angetrieben werden, daß ωwg = Ng/Nw ist, wobei Ng die Anzahl der auf der Vorform ausgebildeten Zahnradzähne, Nw die Anzahl der Schneckenwindungen der Formungswalze (18; 118), ωg die Winkelgeschwindigkeit der Vorform (14; 114) und ωw die Winkelgeschwindigkeit der Formungswalze (18; 118) ist.
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