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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Schmelzmatrix,
Schmelzmatrixderivaten und/oder Schmelzmatrixproteinen oder -peptiden
für die
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung als therapeutisches
oder prophylaktisches Mittel zum Induzieren von programmiertem Zelltod
in malignen oder benignen Neoplasmen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Schmelzmatrixproteine,
z. B. die, die in der Schmelzmatrix vorliegen, sind am besten als
Vorläufer
für Zahnschmelz
bekannt. Von Schmelzproteinen und Schmelzmatrixderivaten wurde früher in der
Patentliteratur beschrieben, dass sie die Bildung von hartem Gewebe
induzieren (d. h. die Schmelzbildung, siehe U.S. Patent Nr. 4,672,032
(Slavkin)) oder eine Bindung zwischen harten Geweben induzieren
(EP-B-0 337 967 und EP-B-0 263 086). In neueren Tieruntersuchungen
unter Verwendung von Schmelzmatrixproteinen zur Regeneration der
Zahnbefestigung wurde beobachtet, dass eine Regeneration und Heilung
mit minimalen Anzeichen epithelialer Interferenz fortschreitet.
Dies steht im Gegensatz zu allen anderen regenerativen Therapien
des Periodontium, bei denen ein epitheliales Wachstum von der Mundhöhle in die
Läsion
nach unten eine gängige
Komplikation ist. Um mögliche
restriktive Wirkungen von Schmelzmatrixproteinen auf das Epithelzellwachstum
zu untersuchen, wurden Epithelzellen in Gegenwart von Schmelzmatrixproteinen
kultiviert.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
wurde überraschenderweise
gefunden, dass epitheliale Krebszellen (HeLa-Zellen), die keine Ameloblasten
sind und die nicht in der periodontalen Umgebung gefunden werden
und nicht an der Zahnentwicklung beteiligt sind, einer Apoptose
(programmierter oder induzierter Zelltod) unterliegen, wenn sie
in Gegenwart von Schmelzmatrix, Schmelzmatrixderivaten und/oder
Schmelzmatrixproteinen (im Folgenden zusammenfassend als "aktive Schmelzsubstanz" bezeichnet) kultiviert
werden. Dementsprechend bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
die Verwendung einer Zubereitung einer aktiven Schmelzsubstanz für die Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die Induktion von Apoptose
zur Prävention
und Behandlung oder Krebs.
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Nach
einem weiteren Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
die Verwendung einer Zubereitung einer aktiven Schmelzsubstanz für die Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die Prävention oder Behandlung von
malignen oder benignen Neoplasmen.
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Nach
einem weiteren Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
die Verwendung einer Zubereitung einer aktiven Schmelzsubstanz für die Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Prävention oder Behandlung von
Krebs.
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Apoptose
(programmierter oder induzierter Zelltod) ist bei der fokalen Eliminierung
bestimmter Zellen während
einer normalen Entwicklung und beim Turnover von Zellen in gesunden
Erwachsenengeweben involviert. Beispiele, bei denen festgestellt
wurde, dass eine Apoptose beteiligt ist, sind in der Organogenese
während
des embryonalen Lebens, z. B. die Trennung der Finger während der
Entwicklung der Extremitäten,
die Cuspis- und Wurzel-Bildung während
der Zahnentwicklung, Eliminierung von verbrauchten Zellen im Dünndarm und
klonale Eliminierung von Lymphozyten, die ansonsten mit "Eigen"-Antigenen reagieren
könnten.
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Eine
jüngere
Klärung
legt nahe, dass eine Apoptose gleichermaßen beim Verständnis der
Karzinogese und zur Entwicklung neuer Therapien für verschiedene
neoplastische Krankheiten von Bedeutung sein kann. So wurde gezeigt,
dass die Apoptose dabei involviert ist, zu verhindern, dass eine
Genominstabilität
sich in Zellen entwickelt, in denen der Zellzyklus gestört wurde;
sie wurde mit schädigenden
Stimuli, wie z. B. therapeutische Bestrahlung und cytotoxische Arzneimittel,
die zur Behandlung von malignen Neoplasmen eingesetzt werden, in
Verbindung gebracht.
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Die
Apoptose ist ein genregulierter Prozess, der die Synthese von einigen
Proteinen, die eine Apoptose begünstigen,
und von anderen, die gegen diese schützen, beinhaltet. Das Vorliegen
des Tumorsuppressorgens p53 ist für die Initiierung von Apoptose
als Resultat einer Zellschädigung,
insbesondere einer Schädigung,
die durch Brechen des DNA-Doppelstrangs verursacht wird, verantwortlich.
Bei der Behandlung von humanem Krebs ist dies äußerst wichtig, da Tumorzellen,
denen p53 fehlt, keine Apoptose durchmachen, wenn sie ionisierender
Strahlung ausgesetzt sind. Außerdem
führt das
Fehlen von p53 wahrscheinlich zum Überleben von Zellen, in denen
DNA-Mutationen aufgetreten sind, und damit zu einer Erhöhung des
Risikos der Krebsentwicklung. Bestimmte Zellen, denen wachstumsfördernde
Faktoren fehlen oder deren Wachstum mit cytotoxischen Arzneimitteln
angehalten wurde, werden durch Expression des Proto-Onkogens c-myc
für eine
Apoptose empfänglich
gemacht. Dieses Gen kodiert für
einen essentiellen Teil der proliferativen Maschinerie der Zelle
und eine Deregulierung der Expression dieses Gens ist bei den meisten
Neoplasmen beteiligt. Bestimmte Genprodukte schützen Zellen vor Apoptose. Beispiele
für solche
Genprodukte umfassen die des bc1-2-Gens, des Proto-Onkogens c-ab1 und
des LMP-1-Gens des Epstein-Barr-Virus.
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Es
wurde eine Reihe von Wegen zur Induktion von Apoptose gezeigt. Gamma-Strahlung
wirkt direkt auf die Chromosomen, indem es DNA-Strangbrüche verursacht.
Bestimmte Hormone, wie z. B. Glucokortikoide, induzieren eine Apoptose
in Thymozyten, vermutlich über
einen Glucokortikoidrezeptorkomplex. Ein dritter Induktionsweg ist über einen
direkten Kontakt mit der Plasmamembran der Zielzellen. Ein Beispiel
dafür ist
die Wirkung von Granzym B, das als Teil der Wechselwirkung von cytotoxischen
T-Zellen mit einer Zielzelle freigesetzt wird.
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Es
wurde festgestellt, dass Apoptose in Epithelzellen stattfindet,
wenn eine Zelladhäsion
an extrazelluläre
Matrix durch Fibronectin und andere extrazelluläre Proteine blockiert wird.
In einer immortalisierten Schilddrüsenzelllinie scheint es, dass
Adhäsion,
Ausbreitung und Cytoge rüstorganisation
von einer Integrin-Fibronectin-Wechselwirkung abhängig sind.
Es wurde gezeigt, dass Zellen apoptotisch werden, wenn Peptide, die
das RGD (Arg-Gly-Asp)-Motiv enthalten, eine Bindung von Fibronectin
an Integrinrezeptoren inhibieren (siehe M. Vitale et al., J. Clin.
Endocrinol. Metab. 83 (10), 1998, S. 3673–3680). Ähnliche Feststellungen werden
für normale
Zellen, z. B. Z. Zhang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92(13),
1995, S. 6161–6165;
HJ Kim et al., Am. J. Physiol. 271(2 pt. 1), 1996, S. L277–286; G
McGill et al., J. Cell Biol. 138(4), 1997, S. 901–911 beschrieben.
Eine Adhäsionsinhibierung,
die zum Zelltod führt,
tritt nicht nur bei normalen (nicht-transformierten) Zellen auf,
sondern wurde auch für
Melanomzellen gezeigt. So beschreiben MD Mason et al., J. R. Soc. Med.
89(7), 1996, S. 393–395,
dass ein Verlust der durch eine Integrin-vermittelte Signalgebung
induzierten Apoptose in Melanomzellen innerhalb einer 3-tägigen Behandlung
mit einem Peptid, das das RGD-Motiv enthält, das alpha-v-beta-3-Integrin blockiert,
auftritt. Außerdem
wurde gezeigt, dass das RDG-Motiv ein Integrin-Erkennungsmotiv ist, und dass Peptide,
die RDG enthalten, eine Apoptose durch Aktivierung von Caspase-3
induzieren, welche ein Enzym ist, das in einer Kaskade beteiligt
ist, die zu einem Zerfall der Zelle führt [siehe CD Buckley et al.,
Nature 397, Feb. 1999, S. 534–539).
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Ohne
eine Beschränkung
auf eine besondere Hypothese eingehen zu wollen, wird gegenwärtig angenommen,
dass die aktive Schmelzsubstanz ihre Apoptose-induzierende Wirkung
entweder durch Bindung an Zelloberflächenrezeptoren in ähnlicher
Weise wie RDG, um so die Stelle zu blockieren, die für eine zelluläre Adhäsion an
extrazelluläre
Matrix benötigt
wird, oder durch Binden an Zelloberflächenstrukturen, wie z. B. CD44
oder Integrine, um dadurch direkt Caspase 3 zu aktivieren und den
apoptotischen Weg, der von Buckley et al., supra, beschrieben wurde,
auszulösen,
ausübt.
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Bei
der Entwicklung von Zähnen
wird der Schmelz durch eine Schicht Epithelzellen, als Ameloblasten bezeichnet,
gebildet. Diese wiederum werden von einer anderen Schicht Epithelzellen
gestützt,
die die Ameloblasten mit Wachstumsfaktoren und Nährstoffen versorgen, welche
für ihre
andauernde Existenz und Funktion erforderlich sind. Die Ameloblasten
synthetisieren und sezernieren Schmelzmatrixproteine, die zusammen
mit Mineralien und Wasser die Schmelzmatrix bilden, welche eine
frühe Entwicklungsstufe
von Zahnschmelz ist. Schmelzmatrixproteine liegen hauptsächlich während der
sekretorischen Stufe der Schmelzbildung vor. Nach ihrer anfänglichen
Abscheidung werden sie allmählich
abgebaut und gehen verloren, wenn die Schmelzentwicklung fortschreitet.
Auch während
einer Schmelzentwicklung wird in Epithelzellen in der Nähe der Schmelzmatrix
eine Apoptose beobachtet. Diesem apoptotischem Event geht eine Translokation
von Schmelzmatrix-Abbauprodukten aus der Entwicklung von Schmelz
in das Schmelzorgan voraus, welches aus Epithelzellen besteht. Die
aktive Schmelzsubstanz, die als in der vorliegenden Erfindung nützlich betrachtet
wird, besteht aus einer Reihe von Proteinen und Peptiden, die solche
Abbauprodukte enthalten. Diese Beobachtungen werden auch durch Studien
an Meerschweinchen-Backenzähnen
gestützt,
die zeigen, dass eine Verarbeitung von Schmelzproteinen an die Verringerung
der Anzahl umgebender Epithelzellen gebunden ist (siehe Beispiel
1 unten).
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Apoptose hat für
die potentielle Behandlung von Krebs und Neoplasmen beachtliches
Interesse auf sich gezogen. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben überraschenderweise
beobachtet, dass, wenn humane Epithelkrebszellen (HeLa-Zellen) in
Gegenwart der aktiven Schmelzsubstanz kultiviert wurden, sie einer
Apoptose unterlagen (siehe Beispiel 2 unten). Zum Vergleich wurden
humane Bindegewebszellen (Fibroblasten), die unter ähnlichen
Bedingungen in Gegenwart der aktiven Schmelzsubstanz kultiviert
wurden, zu Wachstum stimuliert. Auf der Basis dieser Resultate gehen
die Erfinder der vorliegenden Erfindung davon aus, dass die aktive
Schmelzsubstanz für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die (selektive)
Induktion von Apoptose in neoplastischen Zellen spezifisch in der
Behandlung, z. B. topischen Behandlung, von bestimmten Krebstypen
und benignen, halb-malignen (d. h. lokal invasiv) oder malignen
Neoplasmen eingesetzt werden kann.
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Es
wird derzeit angenommen, dass die aktive Schmelzsubstanz besonders
zur Verwendung für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung
von epithelial abgeleiteten Krebsarten oder Neoplasmen günstig sein
kann, da die derzeit verfügbaren
Resultate zu zeigen scheinen, dass die aktive Schmelzsubstanz ihre
apoptotische Wirkung spezifisch auf Epithelzellen ausübt. Bei
der erfindungsgemäßen Verwendung
ist es daher bevorzugt, die Zusammensetzung, die die aktive Schmelzsubstanz
umfasst, topisch bei oder auf beeinträchtigtes Gewebe, das einen
wesentlichen Anteil an Epithelzellen umfasst, anzuwenden. Derartiges
Gewebe umfasst insbesondere Haut oder Schleimhautgewebe. Schleimhautgewebe,
das vorteilhafterweise mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung, die aktive
Schmelzsubstanz umfasst, behandelt werden kann, umfasst ein Gewebe,
das eine geeignete Oberfläche
zur topischen Anwendung der Zusammensetzung, die die aktive Schmelzsubstanz
umfasst, natürlicherweise
oder nach chirurgischem Einschnitt, aufweist. Beispiele für solche
Schleimhautoberflächen
sind Mundschleimhhaut, die Schleimhaut des gastrointestinalen Trakts,
des Atemtrakts (z. B. Lunge), zervikale oder abdominale Schleimhaut.
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Andere
Gewebe, die einen bedeutenden Anteil an Epithelzellen umfassen,
sind Drüsengewebe,
z. B. Gewebe der Brustdrüse,
des Pankreas, der Leber, der Schilddrüse, der Blase, des Eierstocks,
der Prostata, der Schweißdrüsen, der
Speicheldrüsen
oder der Hypophyse.
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Es
wurde allerdings festgestellt, dass Krebszellen, die aus anderen
Geweben als epithelialem oder mucosalem Gewebe stammen, oder andere
Gewebe, die eine deutliche Anzahl von Epithelzellen aufweisen, auch
eine deutliche Erhöhung
der Apoptose aufweisen, wenn sie mit der Zusammensetzung, die eine
Zubereitung einer aktiven Schmelzsubstanz gemäß der Erfindung umfasst, behandelt
werden (siehe Beispiel 3 unten).
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Bei
chirurgischer Entfernung eines Tumors ist es wichtig, das Risiko,
dass Tumorzellen von der Operationsstelle in einen andere Teil des
Körpers
wandern, zu verringern. In einer spezi fischen Ausführungsform der
Erfindung wird daher die Zusammensetzung, die aktive Schmelzsubstanz
umfasst, an einer Tumorstelle oder auf einer Tumorstelle vor, während oder
nach der chirurgischen Entfernung eines Tumors oder eines neoplastischen
Gewebes angewendet um das Risiko post-chirurgischer Metastasenbildung
wesentlich zu verringern und/oder das Wiederauftreten des Tumors
an der Operationsstelle zu verhindern. Es wird insbesondere in Betracht
gezogen, dass die Zusammensetzung, die die Zubereitung aus aktiver
Schmelzsubstanz umfasst, als Adjuvans einer Krebstherapie angewendet
werden kann, z. B. in Verbindung mit einer herkömmlichen Strahlungstherapie.
Es wird derzeit entsprechend den Feststellungen der Erfindung angenommen,
dass eine derartige Adjuvanstherapie unter Verwendung der aktiven
Schmelzsubstanz sowohl das Risiko einer Tumorzellenmigration (d.
h. Metastasenbildung) reduzieren kann als auch zur Heilung von Wunden,
die oft aus einer Strahlungstherapie resultieren, beitragen kann,
da auch festgestellt wurde, dass die aktive Schmelzsubstanz wundheilende
Eigenschaften aufweist (siehe z. B. WO 99/43344).
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Schmelzmatrix, Schmelzmatrixderivate
und Schmelzmatrixproteine
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Schmelzmatrix
ist eine Vorstufe für
Schmelz und kann aus einer beliebigen relevanten natürlichen Quelle
erhalten werden, z. B. von einem Säuger, bei dem die Zähne in der
Entwicklung sind. Eine geeignete Quelle sind sich entwickelnde Zähne von
Schlachttieren, z. B. Kälber,
Schweine oder Lämmer.
Eine andere Quelle ist z. B. Fischhaut.
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Schmelzmatrix
kann aus sich entwickelnden Zähnen
hergestellt werden, wie es früher
beschrieben wurde (EP-B-0 337 967 und EP-B-0 263 086). Die Schmelzmatrix
wird abgeschabt und Schmelzmatrixderivate werden hergestellt, z.
B. durch Extraktion mit wässriger
Lösung,
z. B. einem Puffer, einer verdünnten
Säure oder
Base oder einem Wasser-Lösungsmittel,
gefolgt von Größenausschluss,
Entsalzung oder anderen Reinigungsschritten, gegebenenfalls gefolgt
von Gefriertrocknung. Enzyme können
durch Behandlung mit Wärme oder
Lösungsmitteln
desaktiviert werden, wobei die Derivate ohne Gefriertrocknung in
flüssiger
Form gelagert werden können.
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Im
vorliegenden Kontext sind Schmelzmatrixderivate Derivate der Schmelzmatrix,
die ein oder mehrere Schmelzmatrixproteine oder Teile solcher Proteine
umfassen, die natürlicherweise
durch alternierendes Spleißen
oder Verarbeiten oder entweder durch enzymatische oder chemische
Spaltung eines Proteins einer natürlichen Länge oder durch Synthese von
Polypeptiden in vitro oder in vivo (DNA-Rekombinationsverfahren oder
Kultivierung von diploiden Zellen) hergestellt werden. Schmelzmatrixproteinderivate
umfassen auch mit Schmelzmatrix verwandte Polypeptide oder Proteine.
Die Polypeptide oder Proteine können
an ein geeignetes biologisch abbaubares Trägermolekül, z. B. Polyaminosäuren oder
Polysaccharide oder Kombinationen davon, gebunden sein. Darüber hinaus
umfasst der Ausdruck Schmelzmatrixderivate auch synthetische analoge Substanzen.
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Proteine
sind biologische Makromoleküle,
die durch Aminosäurereste,
welche durch Peptidbindungen miteinander verbunden sind, gebildet
werden. Proteine als lineare Polymere von Aminosäuren werden auch Polypeptide
genannt. Typischerweise haben Proteine 50 bis 800 Aminosäurereste
und haben daher Molekulargewichte im Bereich von etwa 6000 bis etwa
mehreren 100.000 Dalton oder mehr. Kleine Proteine werden Peptide
oder Oligopeptide genannt.
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Schmelzmatrixproteine
sind Proteine, die normalerweise in der Schmelzmatrix vorliegen,
d. h. die Vorstufen für
Schmelz (Ten Cate: Oral Histology, 1994; Robinson: Eur. J. Oral
Science, Jan. 1998, 106 Ergänz.
1: 282–91)
oder Proteine, die durch Spaltung solcher Proteine erhalten werden
können.
Im Allgemeinen haben solche Proteine ein Molekulargewicht von unter
120.000 Daltons und umfassen Amelogenine, Nicht-Amelogenine, Prolin-reiche
Nicht-Amelogenine, Ameline (Ameloblastin, Sheathlin) und Tufteline.
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Beispiele
für Proteine
zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung sind Amelogenine, Prolin-reiche Nicht-Amelogenine, Tuftelin,
Tuftproteine, Serumproteine, Speichelproteine, Amelin, Schmelz, Ameloblastin,
Shethlin und Derivate davon und Gemische davon. Eine Zubereitung,
die eine aktive Schmelzsubstanz zur Verwendung gemäß der Erfindung
umfasst, kann auch mindestens zwei der vorstehend genannten proteinartigen
Substanzen enthalten. Ein handelsübliches Produkt, das Amelogenine
und möglicherweise andere
Schmelzmatrixproteine umfasst, ist als EMDOGAIN® (Biora
AB) auf dem Markt.
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Im
Allgemeinen sind die Hauptproteine von Schmelzmatrix als Amelogenine
bekannt. Sie bilden etwa 90 Gew.-% der Matrixproteine. Die restlichen
10 Gew.-% umfassen prolinreiche Nicht-Amelogenine, Tuftelin, Tuftproteine,
Serumproteine und mindestens ein Speichelprotein; es können allerdings
auch andere Proteine vorliegen, z. B. Amelin (Ameloblastin, Sheathlin),
die in Verbindung mit Schmelzmatrix identifiziert wurden. Darüber hinaus
können
die verschiedenen Proteine synthetisiert werden und/oder zu verschiedenen
unterschiedlichen Größen (d.
h. unterschiedlichen Molekulargewichten) verarbeitet werden. So
wurde festgestellt, dass die dominierenden Proteine in der Schmelzmatrix,
Amelogenine, in verschiedenen unterschiedlichen Größen vorliegen,
die zusammen supramolekulare Aggregate bilden. Sie sind deutlich
hydrophobe Substanzen, die unter physiologischen Bedingungen Aggregate
bilden. Sie können
andere Proteine oder Peptide tragen oder können Träger für diese sein.
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Es
werden auch andere Proteinsubstanzen als zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet angesehen. Beispiele umfassen Proteine, z. B.
prolinreiche Proteine, und Polyprolin. Andere Beispiele für Substanzen,
die zur Verwendung gemäß der Erfindung
als geeignet angesehen werden, sind Aggregate solcher Proteine,
Schmelzmatrixderivate und/oder Schmelzmatrixproteine, wie auch Metaboliten
der Schmelzmatrix, der Schmelzmatrixderivate und Schmelzmatrixproteine.
Die Metaboliten können
eine beliebige Größe haben,
die von der Größe von Proteinen
bis zu der kurzer Peptide reicht.
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Wie
oben erwähnt
wurde, haben die Proteine, Polypeptide oder Peptide zur Verwendung
gemäß der Erfindung
typischerweise ein Molekulargewicht von höchstens etwa 120 kDa, z. B.
höchstens
100 kDa, 90 kDa, 80 kDa, 70 kDa oder 60 kDa, bestimmt durch SDS-Page-Elektrophorese. Wie
oben beschrieben wurde, wird angenommen, dass Epithelzellen, die
mit Ameloblasten assoziiert sind, durch Abbauprodukte, die während der Zahnschmelzentwicklung
aus der Schmelzmatrix wandern, induziert werden, eine Apoptose durchzumachen. Solche
Abbauprodukte, die im Allgemeinen ein Molekulargewicht zwischen
etwa 3 kDa und 25 kDa, z. B. zwischen 5 kDa und 20 kDa, haben, können zur
Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung besonders wirksam sein.
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Die
Proteine zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung werden normalerweise in Form einer Zubereitung präsentiert,
worin der Proteingehalt der aktiven Schmelzsubstanz in der Zubereitung
in einem Bereich von etwa 0,05 Gew.-% bis 100 Gew.-%, z. B. etwa
5 bis 99 Gew.-%, etwa 10 bis 95 Gew.-%, etwa 15 bis 90 Gew.-%, etwa
20 bis 90 Gew.-%, etwa 30 bis 90 Gew.-%, etwa 40 bis 85 Gew.-%,
etwa 50 bis 80 Gew.-%, etwa 60 bis 70 Gew.-%, etwa 70 bis 90 Gew.-%
oder etwa 80 bis 90 Gew.-% liegt.
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Eine
Zubereitung einer aktiven Schmelzsubstanz zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann auch ein Gemisch von Proteinen unterschiedlichen
Molekulargewichten enthalten.
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Die
Proteine einer Schmelzmatrix können
in einen Teil mit hohem Molekulargewicht und einen Teil mit niedrigem
Molekulargewicht eingeteilt werden, und es wurde festgestellt, dass
eine gut definierte Fraktion von Schmelzmatrixproteinen wertvolle
Eigenschaften bezüglich
einer Behandlung periodontaler Defekte (d. h. periodontaler Wunden)
besitzt. Diese Fraktion enthält
mit Essigsäure
extrahierbare Proteine, die allgemein als Amelogenine bezeichnet
werden, und bildet den Teil einer Schmelzmatrix mit niedrigem Molekulargewicht
(siehe EP-B-0 337 967 und EP-B-0 263 086).
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Wie
oben diskutiert wurde, hat der Teil einer Schmelzmatrix mit niedrigem
Molekulargewicht eine geeignete Aktivität zur Induzierung einer Bindung
zwischen haben Geweben in periodontalalen Defekten. Im vorliegenden
Kontext sind die aktiven Proteine allerdings nicht auf den Teil
einer Schmelzmatrix mit niedrigem Molekulargewicht beschränkt. Derzeit
umfassen bevorzugte Proteine Schmelzmatrixproteine, z. B. Amelogenin, Amelin,
Tuftelin usw., mit Molekulargewichten (in vitro gemessen mit SDS-PAGE)
von unter etwa 60.000 Dalton, allerdings haben Proteine mit einem
Molekulargewicht von über
60.000 Dalton auch vielversprechende Eigenschaften als Kandidaten
zur Wundheilung, als antibakterielle und/oder antiinflammatorische
Mittel.
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Dementsprechend
wird davon ausgegangen, dass die aktive Schmelzsubstanz zur Verwendung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Molekulargewicht von bis zu etwa 40.000, z. B. ein
Molekulargewicht zwischen etwa 5000 und etwa 25.000, hat.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung liegen auch Peptide, wie sie in
WO 97/02730 beschrieben werden, d. h. Peptide, die mindestens ein
Sequenzelement umfassen, das aus der Gruppe bestehend aus den Tetrapeptiden
DGEA (Asp-Gly-Glu-Ala), VTKG (Val-Thr-Lys-Gly), EKGE (Glu-Lys-Gly-Glu)
und DKGE (Asp-Lys-Gly-Glu) ausgewählt ist, und die außerdem eine
Aminosäuresequenz,
aus der eine fortlaufende Folge von 20 Aminosäuren zu einem Grad von mindestens
80% mit einer Folge von Aminosäuren
mit derselben Länge,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus der in SEQ ID NO: 1 gezeigten Aminosäuresequenz
und einer Sequenz, bestehend aus den Aminosäuren 1 bis 103 von SEQ ID NO:
1 und den Aminosäuren
6 bis 324 von SEQ ID NO: 2, die in WO 97/02730 dargestellt sind,
identisch ist, umfassen.
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Mit
dem Ausdruck "Sequenzidentität" ist gemeint, dass
die Identität
in der Aminosäuresequenz
bezüglich
Identität
und Position der Aminosäuren
der Peptide übereinstimmt.
Ein Zwischenraum wird als Nicht-Identität bezüglich einer Aminosäure oder
mehreren Aminosäuren,
wie es passt, gezählt.
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Solche
Peptide können
6 bis 300 Aminosäuren,
z. B. mindestens 20 Aminosäuren,
mindestens 30 Aminosäuren,
z. B. mindestens 60 Aminosäuren,
mindestens 90 Aminosäuren,
mindestens 120 Aminosäuren, mindestens
150 Aminosäuren
oder mindestens 200 Aminosäuren,
umfassen.
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Ein
Verfahren zur Isolierung von Schmelzmatrixproteinen beinhaltet Extraktion
der Proteine und Entfernung von Calcium- und Phosphationen aus solubilisiertem
Hydroxyapatit durch ein geeignetes Verfahren, z. B. Gelfiltration,
Dialyse oder Ultrafiltration (siehe z. B. Janson, J-C & Rydén, L.
(Herausg.), Protein purification, VCH Publishers 1989 und Harris,
ELV & Angal,
S., Protein purification methods – A practical approach, IRL
Press, Oxford 1990).
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Eine
typische lyophilisierte Proteinzubereitung kann hauptsächlich oder
ausschließlich
bis zu 70 bis 90% Amelogenine mit einem Molekulargewicht (MG) zwischen
40.000 und 5000 Dalton enthalten, wobei die 10 bis 30% aus kleineren
Peptiden, Salzen und Restwasser bestehen. Die Hauptproteinbanden
sind bei 20 kDa, 12 bis 14 kDa und etwa 5 kDa.
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Durch
Abtrennen der Proteine, z. B. durch Präzipitation, Ionenaustauschchromatographie,
präparative Elektrophorese,
Gelpermeationschromatographie, Umkehrphasenchromatographie oder
Affinitätschromatographie,
können
die Amelogenine mit unterschiedlichem Molekulargewicht gereinigt
werden.
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Die
Kombination von Amelogeninen verschiedenen Molekulargewichts kann
variiert werden, und zwar von einer dominierenden Verbindung mit
20 kDa bis zu einem Aggregat von Amelogeninen mit verschiedenen Molekulargewichten
zwischen 40 und 5 kDa und zu einer dominierenden 5 kDa-Verbindung.
Andere Schmelzmatrixproteine, z. B. Amelin, Tuftelin oder proteolytische
Enzyme, die normalerweise in Schmelzmatrix gefunden werden, können zugesetzt
werden und durch das Amelogenin-Aggregat getragen werden.
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Als
alternative Quelle der Schmelzmatrixderivate oder -proteine kann
man auch allgemein anwendbare Synthesewege, die dem Fachmann gut
bekannt sind, verwenden oder kultivierte Zellen oder Bakterien,
die durch DNA-Rekombinationstechniken modifiziert wurden, verwenden
(siehe z. B. Sambrook, J. et al.; Molecular Cloning, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, 1989).
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Physikalisch-chemische
Eigenschaften von Schmelzmatrix, Schmelzmatrixderivaten und Schmelzmatrixproteinen
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Im
Allgemeinen sind die Schmelzmatrix, Schmelzmatrixderivate und Schmelzmatrixproteine
hydrophobe Substanzen, d. h. in Wasser, speziell bei erhöhten Temperaturen,
wenig löslich.
Im Allgemeinen sind diese Proteine bei nicht-physiologischen pH-Werten
und bei niedriger Temperatur, z. B. etwa 4 bis 20°C, löslich, während sie
bei Körpertemperatur
(35 bis 37°C)
und neutralem pH aggregieren und präzipitieren.
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Mindestens
ein Teil der aktiven Schmelzsubstanz kann in Form von Aggregaten
vorliegen oder ist nach Anwendung in vivo fähig, Aggregate zu bilden. Die
Partikelgröße der Aggregate
liegt in einem Bereich von etwa 20 nm bis etwa 1 μm.
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Es
wird davon ausgegangen, dass die Löslichkeitseigenschaften der
aktiven Schmelzsubstanz in Verbindung mit der prophylaktischen und
therapeutischen Aktivität
der Substanz von Bedeutung sind. Wenn eine Zusammensetzung, die
die aktive Schmelzsubstanz enthält,
z. B. einem Menschen verabreicht wird, werden die Proteinsubstanzen
infolge des pH, der normalerweise unter physiologischen Bedingungen
vorherrscht, präzipitieren.
Auf diese Weise wird an der Anwendungsstelle eine Schicht aus aktiver
Schmelzsubstanz gebildet und diese Schicht (die auch eine molekulare
Schicht in Fällen
sein kann, in denen Aggregate gebildet wurden) ist unter physiologischen
Bedingungen schwer abzuspülen.
Infolge der bioadhäsiven
Eigenschaften der Substanzen (siehe unten) wird darüber hinaus
die präzipitierte
Schicht auch an der Grenze zwischen der präzipitierten Schicht und dem
Gewebe fest an das Gewebe gebunden. Die proteinhaltige bzw. proteinartige Schicht
bedeckt somit das Gewebe, auf das die aktive Schmelzsubstanz oder
Zusammensetzungen davon aufgebracht wurden; die aktiven Schmelzsubstanzen
werden für
einen längeren
Zeitraum in situ gehalten, d. h. es ist nicht notwendig, die aktive
Schmelzsubstanz (die aktiven Schmelzsubstanzen) in kurzen Intervallen zu
verabreichen. Darüber
hinaus kann die in situ gebildete Schicht fast mit einem okklusiven
Verband verglichen werden, d. h. die gebildete Schicht schützt das
Gewebe, auf dem die Schicht gebildet ist, vor der Umgebung.
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Um
es möglich
zu machen, dass eine proteinhaltige Schicht in situ nach Aufbringung
gebildet wird, kann es vorteilhaft sein, eine geeignete Puffersubstanz
in eine pharmazeutische Zusammensetzung der aktiven Schmelzsubstanz
einzuarbeiten; der Zweck einer solchen Puffersubstanz könnte es
sein, die Auflösung der
aktiven Schmelzsubstanz an der Anwendungsstelle zu verhindern.
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Es
wurde auch (von den Erfindern der vorliegenden Erfindung) beobachtet,
dass die aktive Schmelzsubstanz bioadhäsive Eigenschaften besitzt,
d. h. sie hat die Fähigkeit,
an Haut- oder Mucosa-Oberflächen
anzuheften. Diese Eigenschaften sind in Verbindung mit einer therapeutischen
und/oder prophylaktischen Behandlung zumindest aus den folgenden
Gründen äußerst wertvoll:
- – die
prophylaktisch und/oder therapeutisch aktive(n) Substanzen) können für einen
längeren
Zeitraum an der Auftragungsstelle gehalten werden (d. h. i), die
Verabreichungsfre quenz kann reduziert werden, ii) ein Effekt der
kontrollierten Freisetzung der aktiven Substanz ist erreichbar und/oder
iii) eine lokale Behandlung an der Auftragungsstelle ist verbessert)
- – die
aktive Schmelzsubstanz kann selbst als Vehikel für prophylaktisch oder therapeutisch
aktive Substanzen geeignet sein, da ein Vehikel, das die aktive
Schmelzsubstanz enthält,
als bioadhäsives
Vehikel formuliert sein kann (d. h. ein neues bioadhäsives Arzneimittel-Abgabesystem auf
der Basis der bioadhäsiven Eigenschaften
der aktiven Schmelzsubstanz).
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen
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Für die Verabreichung
an ein Individuum (ein Tier oder ein Mensch) wird/werden die aktive
Schmelzsubstanz und/oder eine Zubereitung davon vorzugsweise zu
einer pharmazeutischen Zusammensetzung formuliert, die die aktive
Schmelzsubstanz und gegebenenfalls ein oder mehrere pharmazeutisch
annehmbare Exzipientien enthalten.
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Die
Zusammensetzungen können
in Form von z. B. festen, halbfesten oder flüssigen Zusammensetzungen sein,
wie z. B.
bioabsorbierbare Pflaster, Umschläge, Verbände, Hydrogelverbände, Hydrokolloidverbände, Filme,
Schäume, Folien,
Bandagen, Pflaster, Abgabevorrichtungen, Implantate;
Pulver,
Körner,
Granulate, Kapseln, Agarose- oder Chitosanperlen, Tabletten, Pillen,
Pellets, Mikrokapseln, Mikrokügelchen,
Nanopartikel;
Sprays, Aerosole, Inhalationsvorrichtungen;
Gele,
Hydrogele, Pasten, Salben, Cremes, Seifen, Suppositorien, Vagitorien;
Lösungen,
Dispersionen, Suspensionen, Emulsionen, Gemische, Lotionen, Klistiere;
Kits,
die z. B. zwei getrennte Behälter
enthalten, wobei der erste der Behälter die aktive Schmelzsubstanz,
beispielsweise in Pulverform oder gefriergetrockneter Form, gegebenenfalls
mit einer anderen aktiven Arzneimittelsubstanz (mit anderen Arzneimittelsubstanzen)
und/oder pharmazeutisch annehmbaren Exzipientien vermischt, enthält und der
zweite Behälter
das geeignete Medium enthält,
das dazu bestimmt ist, dem ersten Behälter vor Verwendung zugesetzt
zu werden um eine gebrauchsfertige Zusammensetzung zu erhalten;
und
in anderen geeigneten Formen, z. B. Implantaten oder einem Überzug für Implantate
oder in einer geeigneten Form zur Verwendung in Verbindung mit einer
Implantation oder Transplantation.
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In
Verbindung mit der vorliegenden Erfindung werden Zusammensetzungen
zur Auftragung auf die Haut oder die Schleimhaut als am wichtigsten
angesehen. Somit kann eine Zusammensetzung, die die zu verabreichende
aktive Schmelzsubstanz umfasst, zur Verabreichung auf einem beliebigen
Wege, z. B. durch topische (dermale), orale, bukkale, nasale, aurale,
rektale oder vaginale Verabreichung oder durch Verabreichung in
eine Körperhöhle, wie
z. B. die orale, gastrointestinale, Lungen- oder abdominale Höhle, angepasst ein.
Darüber
hinaus kann eine Zusammensetzung für eine Verabreichung in Verbindung
mit einer Operation, z. B. in Verbindung mit dem Herausschneiden
von Tumoren oder neoplastischem Gewebe oder in Verbindung mit einer
Strahlungstherapie, angepasst sein.
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Wie
oben beschrieben wurde, kann eine Zusammensetzung der aktiven Schmelzsubstanz
zur Verwendung während
einer Operation geeignet sein, beispielsweise zur topischen Anwendung
in Form eines Gels, Films oder trockenen Pellets oder als Spüllösung oder
zur Behandlung mit einer Paste oder Creme auf Gewebe oder Oberflächen Die
Zusammensetzungen können
nach herkömmlicher
pharmazeutischer Praxis formuliert werden; siehe z. B. "Remington's Pharmaceutical
Sciences" und "Encyclopedia of Pharmaceutical Technology", herausgegeben von
Swarbrick, J. & J.
C. Boylan, Marcel Dekker, Inc., New York, 1988.
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung, die eine aktive Schmelzsubstanz
umfasst, dient als Arzneimittel-Abgabesystem. Im Kontext der vorliegenden
Erfindung bezeichnet der Ausdruck "Arzneimittel-Abgabesystem" eine pharmazeutische
Zusammensetzung (eine pharmazeutische Formulierung oder eine Dosierungsform),
die nach Verabreichung die aktive Substanz dem Körper eines Menschen oder eines
Tiers präsentiert.
Somit umfasst der Ausdruck "Arzneimittel-Abgabesystem" normale pharmazeutische
Zusammensetzungen, wie z. B. Cremes, Salben, Flüssigkeiten, Pulver, Tabletten
usw., wie auch kompliziertere Formulierungen, wie Sprays, Pflaster,
Bandagen, Verbände,
Vorrichtungen usw.
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Außer der
aktiven Schmelzsubstanz kann eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur Verwendung gemäß der Erfindung
pharmazeutisch annehmbare Exzipientien umfassen.
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Ein
pharmazeutisch annehmbares Exzipiens ist eine Substanz, die für das Individuum,
dem die Zusammensetzung zu verabreichen ist, im Wesentlichen unschädlich ist.
Ein solches Exzipiens genügt
normalerweise den Anforderungen, die von den nationalen Gesundheitsbehörden gestellt
werden. Offizielle Pharmakopöen,
wie z. B. die britische Pharmakopöe, die U.S.-Pharmakopöe und die europäische Pharmakopöe stellen
Standards für
pharmazeutisch annehmbare Exzipientien auf.
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Ob
ein pharmazeutisch annehmbares Exzipiens zur Verwendung in einer
pharmazeutischen Zusammensetzung geeignet ist, hängt im Allgemeinen von der
Dosierungsform, die zur Verwendung für eine besondere Art einer
Wunde gewählt
wird, ab. Im Folgenden werden Beispiele für geeignete pharmazeutisch
annehmbare Exzipientien zur Verwendung in verschiedenen Arten von
Zusammensetzungen zur Verwendung gemäß der Erfindung aufgeführt.
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Im
Folgenden wird eine Übersicht über relevante
pharmazeutische Zusammensetzungen zur Verwendung gemäß der Erfindung
gegeben. Die Übersicht
basiert auf dem besonderen Verabreichungsweg. Allerdings wird klar
sein, dass in solchen Fällen,
in denen ein pharmazeutisch annehmbares Exzipiens in verschiedenen
Dosierungsformen oder Zusammensetzungen verwendet werden kann, die
Anwendung eines besonderen pharmazeutisch annehmbaren Exzipiens
nicht auf eine besondere Dosierungsform oder eine besondere Funktion
des Exzipiens beschränkt
ist.
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Die
Auswahl eines pharmazeutisch annehmbaren Exzipiens (pharmazeutisch
annehmbarer Exzipientien) in einer Zusammensetzung zur Verwendung
gemäß der Erfindung
und die optimale Konzentration davon kann im Allgemeinen nicht vorhergesagt
werden und muss auf der Basis einer experimentellen Beurteilung
der Endzusammensetzung bestimmt werden. Allerdings kann ein Fachmann
auf dem Gebiet der pharmazeutischen Formulierung Leitlinien beispielsweise
in "Remington's Pharmaceutical
Sciences", 18. Ausgabe,
Mack Publishing Company, Easton, 1990, finden.
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Zusammensetzungen zur
Injektion oder Infusion
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Zur
systemischen, nicht-topischen Verabreichung kann die Zusammensetzung,
die die aktive Schmelzsubstanz umfasst, in einer Form vorliegen,
die für
eine sytemische Injektion oder Infusion geeignet ist, und kann als
solche mit sterilem Wasser oder einer isotonischen Kochsalz- oder Glucoselösung formuliert
werden. Die Zusammensetzung kann durch herkömmliche Sterilisationstechniken,
die auf dem Fachgebiet wohlbekannt sind, sterilisiert werden. Die
resultierenden wässrigen
Lösungen
können
zur Verwendung abgepackt werden oder unter aseptischen Bedingungen
filtriert und lyophilisiert werden, wobei die lyophilisierte Zubereitung
vor Verabreichung mit der sterilen wässrigen Lösung kombiniert wird. Die Zusammensetzung
kann pharmazeutisch annehmbare Exzipientien, wie sie zur Annäherung an
physiologische Bedingungen notwendig sind, enthalten, z. B. Puffer,
die Tonizität
einstellende Mittel und dergleichen, beispielsweise Natriumacetat,
Natriumlactat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Calciumchlorid usw.
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Topische Zusammensetzungen
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Zur
Anwendung (bzw. Auftragung) auf die Schleimhaut oder die Haut können die
Zusammensetzungen zur Verwendung gemäß der Erfindung herkömmlicherweise
nichttoxische pharmazeutisch annehmbare Träger und Exzipientien, einschließlich Mikrokügelchen
und Liposome, enthalten.
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Die
Zusammensetzungen zur Verwendung gemäß der Erfindung umfassen alle
Arten fester, halbfester und flüssiger
Zusammensetzungen. Zusammensetzungen besonderer Relevanz sind z.
B. Pasten, Salben, hydrophile Salben, Cremes, Gele, Hydrogele, Lösungen,
Emulsionen, Suspensionen, Lotionen, Liniments, Shampoos, Gelees,
Seifen, Stifte, Sprays, Pulver, Filme, Schäume, Pads, Schwämme (z.
B. Collagen-Schwämme),
Pads, Verbände
(z. B. absorbierende Wundverbände),
Arzneitrank, Bandagen, Pflaster und transdermale Abgabesysteme.
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Die
pharmazeutisch annehmbaren Exzipientien können Lösungsmittel, Puffer, Konservierungsmittel, Feuchthaltemittel,
Chelatbildner, Antioxidantien; Stabilisatoren, Emulgatoren, Suspendiermittel,
Gelbildner, Salbengrundlagen, Penetrationsverstärker, Parfums und Hautschutzmittel
umfassen.
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Beispiele
für Lösungsmittel
sind z. B. Wasser, Alkohole, pflanzliche oder marine Öle (z. B.
Speiseöle, wie
Mandelöl,
Castoröl,
Kakaobutter, Kokosnussöl,
Maisöl,
Baumwollsamenöl,
Leinsamenöl,
Olivenöl,
Palmöl, Erdnussöl, Mohnsamenöl, Rapssamenöl, Sesamöl, Sojabohnen öl, Sonnenblumenöl und Teesamenöl), Mineralöle, Fettöle, flüssiges Paraffin,
Polyethylenglykole, Propylenglykole, Glycerin, flüssige Polyalkylsiloxane
und Gemische davon.
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Beispiele
für Puffer
sind z. B. Citronensäure,
Essigsäure,
Weinsäure,
Milchsäure,
Hydrogenphosphorsäure,
Diethylamin usw..
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Geeignete
Beispiele für
Konservierungsmittel zur Verwendung in Zusammensetzungen sind Parabene,
z. B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-p-hydroxybenzoat, Butylparaben, Isobutylparaben,
Isopropylparaben, Kaliumsorbat, Sorbinsäure, Benzoesäure, Methylbenzoat,
Phenoxyethanol, Bronopol, Bronidox, MDM-Hydantoin, Iodpropinylbutylcarbamat,
EDTA, Benzalkoniumchlorid und Benzylalkohol oder Gemische von Konservierungsmitteln.
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Beispiele
für Feuchthaltemittel
sind Glycerin, Propylenglykol, Sorbit, Milchsäure, Harnstoff und Gemische
davon.
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Beispiele
für Chelatbildner
sind Natrium-EDTA und Citronensäure.
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Beispiele
für Antioxidantien
sind butyliertes Hydroxyanisol (BHA), Ascorbinsäure und Derivate davon, Tocopherol
und Derivate davon, Cystein und Gemische davon.
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Beispiele
für Emulgiermittel
sind natürlich
vorkommende Gummis, z. B. Akaziengummi oder Tragacanthgummi; natürlich vorkommende
Phosphatide, z. B. Sojabohnenlecithin; Sorbitanmonooleatderivate; Wollfette;
Wollalkohole; Sorbitanester; Monoglyceride; Fettalkohole; Fettsäureester
(z. B. Triglyceride von Fettsäuren)
und Gemische davon.
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Beispiele
für Suspendiermittel
sind z. B. Cellulosen und Cellulosederivate, wie z. B. Carboxymethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Carraghenan, Akaziengummi, Gummi arabicum, Tragacanthgummi und Gemische
davon.
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Beispiele
für Gelgrundlagen,
Mittel zur Erhöhung
der Viskosität
oder Komponenten, die fähig
sind, Wundexsudat aufzunehmen, sind: flüssiges Paraffin, Polyethylen,
Fettöle,
kolloidales Siliciumdioxid oder Aluminium, Zinkseifen, Glycerin,
Propylenglykol, Tragacanth, Carboxyvinylpolymere, Magnesium-Aluminium-Silicate,
Carbopol®,
hydrophile Polymere, wie z. B. Stärke- oder Cellulosederivate,
beispielsweise Carboxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose und
andere Cellulosederivate, mit Wasser quellbare Hydrokolloide, Carragenane,
Hyaluronate (z. B. Hyaluronatgel, das gegebenenfalls Natriumchlorid
enthält)
und Alginate, wie Propylenglykolalginat.
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Beispiele
für Salbengrundlagen
sind z. B. Bienenwachs, Paraffin, Cetanol, Cetylpalmitat; pflanzliche Öle, Sorbitanester
von Fettsäuren
(Span), Polyethylenglykole und Kondensationsprodukte zwischen Sorbitanestern
von Fettsäuren
und Ethylenoxid, z. B. Polyoxyethylensorbitanmonooleat (Tween).
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Beispiele
für hydrophobe
oder wasseremulgierende Salbengrundlagen sind Paraffine, pflanzliche Öle, Tierfette,
synthetische Glyceride, Wachse, Lanolin und flüssige Polyalkylsiloxane.
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Beispiele
für hydrophile
Salbengrundlagen sind feste Makrogole (Polyethylenglykole).
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Andere
Beispiele für
Salbengrundlagen sind Triethanolaminseifen, sulfatierter Fettalkohol
und Polysorbate.
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Beispiele
für Pulverkomponenten
sind: Alginat, Collagen, Lactose, Pulver, das fähig ist, ein Gel zu bilden,
wenn es auf eine chirurgische Wunde aufgetragen wird (Flüssigkeit/Wundexsudat
absorbiert). Normalerweise müssen
Pulver, die zur Anwendung auf große offene Wunden bestimmt sind,
steril sein und die vorliegenden Partikel müssen mikronisiert sein.
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Beispiele
für andere
Exzipientien sind Polymere, wie z. B.: Carmelose, Natriumcarmelose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Pectin, Xanthangummi, Johannisbrotgummi, Akaziengummi, Gelatine,
Carbomer, Emulgatoren, wie Vitamin E, Glycerylstearate, Cetanylglucosid, Collagen,
Carrageenan, Hyaluronate und Alginate und Chitosane.
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Verbände und/oder
Bandagen sind ebenfalls wichtige Abgabesysteme für die aktive Schmelzsubstanz.
Wenn Verbände
als Dosierungsform verwendet werden, kann die aktive Schmelzsubstanz
vor oder während
der Herstellung des Verbandes mit den anderen Ingredientien vermischt
werden oder die aktive Schmelzsubstanz kann auf bestimmte Weise
auf den Verband aufgetragen werden, z. B. durch Eintauchen des Verbandes
in eine Lösung
oder Dispersion der aktiven Schmelzsubstanz oder durch Aufsprühen einer
Lösung oder
Dispersion der aktiven Schmelzsubstanz auf den Verband. Alternativ
kann die aktive Schmelzsubstanz in Form eines Pulvers auf den Verband
aufgetragen werden. Verbände
können
in Form absorbierender Wundverbände
zur Anwendung auf exsudierende Wunden vorliegen. Verbände können auch
in Form von Hydrogelverbänden
(z. B. vernetzte Polymere, wie z. B. Intrasite®, das
Carboxymethylcellulose, Propylenglykol oder Polysaccharid, Disaccharid
und Proteine enthält)
oder in Form von okklusiven Verbänden
vorliegen, z. B. Verbände
auf der Basis von beispielsweise Alginaten, Chitosan, hydrophilem
Polyurethanfilm, Collagenfolien, Platten, Pulvern, Schäumen oder
Schwämmen,
Schäumen
(z. B. Polyurethan oder Silikon), Hydrokolloiden (z. B. Carboxymethylcellulose,
CMC), Collagen und Hyaluronsäure,
einschließlich
Kombinationen der genannten.
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Die
oben genannten Zusammensetzungen für eine topische Verabreichung
sind für
ein Aufbringen direkt auf Wunden äußerst geeignet oder sie können zur
Anwendung auf oder zur Einführung
in eine relevante Öffnung
(relevante Öffnungen)
des Körpers
geeignet sein, z. B. für
rektale, urethrale, vaginale, orale, nasale oder orale Öffnungen.
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Die
Zusammensetzung kann in einfacher Weise auf den zu behandelnden
Teil direkt aufgebracht werden, z. B. auf die Schleimhaut, oder
kann durch einen beliebigen zweckdienlichen Verabreichungsweg angewendet
werden.
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Zusammensetzungen,
die sich in Verbindung mit einer topischen Anwendung als von Bedeutung
erwiesen haben, sind solche, die thixotrope Eigenschaften haben,
d. h. die Viskosität
der Zusammensetzung wird z. B. durch Schütteln oder Rühren beeinflusst,
so dass die Viskosität
der Zusammensetzung zur Zeit der Verabreichung verringert werden
kann, und wenn die Zu sammensetzung angewendet wurde, nimmt die Viskosität zu, so
dass die Zusammensetzung an der Anwendungsstelle bleibt.
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Zusammensetzungen zur
Anwendung (bzw. zum Auftragen) auf Schleimhaut oder Haut
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Geeignete
Zusammensetzungen zur Verwendung gemäß der Erfindung können auch
in Form von Suspensionen, Emulsionen oder Dispersionen präsentiert
werden. Solche Zusammensetzungen enthalten die aktive Schmelzsubstanz
im Gemisch mit einem Dispergier- oder Netzmittel, Suspendiermittel
und/oder einem oder mehreren Konservierungsmitteln und anderen pharmazeutisch
annehmbaren Exzipientien. Solche Zusammensetzungen können auch
zur Verwendung bei der Abgabe der aktiven Schmelzsubstanz, z. B.
an eine intakte oder geschädigte
Schleimhaut, wie z. B. die orale, bukkale, nasale, rektale oder
vaginale Schleimhaut, oder zur Verabreichung an intakte oder geschädigte Haut
oder Wunden geeignet sein.
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Geeignete
Dispergier- oder Netzmittel sind z. B. natürlich vorkommende Phosphatide,
z. B. Lecithin oder Sojalecithin; Kondensationsprodukte von Ethylenoxid
mit z. B. einer Fettsäure,
einem langkettigen aliphatischen Alkohol oder einem Partialester,
der von Fettsäuren
und einem Hexitol oder einem Hexitolanhydrid abgeleitet ist, z.
B. Polyoxyethylensstearat, Polyoxyethlyensorbitolmonooleat, Polyoxyethylensorbitanmonooleat usw.
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Geeignete
Suspendiermittel sind z. B. natürlich
vorkommende Gummis, z. B. Akaziengummi, Xanthangummi oder Tragacanthgummi;
Cellulosen, wie z. B. Natriumcarboxymethylcellulose, mikrokristalline
Cellulose (z. B. Avicel® RC 591, Methylcellulose);
Alginate und Chitosane, wie z. B. Natriumalginat usw.
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Geeignete
Beispiele für
Konservierungsmittel zur Verwendung in Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
sind dieselben wie die oben aufgeführten.
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Rektale und/oder vaginale
Zusammensetzungen
-
Zur
Anwendung auf die rektale oder vaginale Mucosa umfassen geeignete
Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
Suppositorien (vom Emulsions- oder Suspensionstyp), Klistiere und
rektale Gelatinekapseln (Lösungen
oder Suspensionen). Geeignete pharmazeutisch annehmbare Suppositoriengrundlagen
umfassen Kakaobutter, veresterte Fettsäuren, glycerinierte Gelatine
und verschiedene wasserlösliche
oder dispergierbare Grundlagen, wie Polyethylenglykole und Polyoxyethylensorbitanfettsäureester.
Es können
verschiedene Additive, wie z. B. Enhancer oder oberflächenaktive
Mittel, eingearbeitet sein.
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Nasale oder pulmonäre Zusammensetzungen
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Für die Anwendung
auf die nasale oder pulmonale Schleimhaut (wie auch auf die orale
Schleimhaut) sind Sprays und Aerosole zur Inhalation geeignete Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung.
In einer typischen Zusammensetzung liegt die aktive Schmelzsubstanz
in Form einer teilchenförmigen
Formulierung, gegebenenfalls in einem geeigneten Vehikel dispergiert,
vor. Die pharmazeutisch annehmbaren Vehikel und Exzipientien und
gegebenenfalls andere pharmazeutisch annehmbare Materialien, die
in der Zusammensetzung vorliegen, z. B. Verdünnungsmittel, Enhancer, Aromastoffe,
Konservierungsmittel usw., werden alle entsprechend der herkömm lichen
pharmazeutischen Praxis in einer Weise, die dem Fachmann auf dem
Gebiet der Formulierung von Pharmazeutika geläufig ist, ausgewählt.
-
Dosierungen von Schmelzmatrix,
Schmelzmatrixderivaten und Schmelzmatrixproteinen
-
In
einer pharmazeutischen Zusammensetzung gemäß der Erfindung liegt eine
aktive Schmelzsubstanz im Allgemeinen in einer Konzentration im
Bereich von etwa 0,01 Gew.-% bis etwa 99,9 Gew.-% vor. Die angewendete
Menge der Zusammensetzung wird normalerweise zu einer Menge an Gesamtprotein
pro cm2-Fläche befallenen Gewebe, die
von etwa 0,01 mg/cm2 bis etwa 20 mg/cm2, z. B. von etwa 0,1 mg/cm2 bis etwa
15 mg/cm2, entspricht, führen.
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Die
angewendete Menge der Zusammensetzung hängt von der Konzentration der
aktiven Schmelzsubstanz in der Zusammensetzung und von der Freisetzungsrate
der aktiven Schmelzsubstanz aus der Zusammensetzung ab, liegt aber
im Allgemeinen in einem Bereich, der höchstens etwa 15 bis 20 mg/cm2 entspricht.
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In
den Fällen,
in denen die Zusammensetzung, die die aktive Schmelzsubstanz umfasst,
in Form einer flüssigen
Zusammensetzung verabreicht wird, liegt die Konzentration der aktiven
Schmelzsubstanz in der Zusammensetzung in einem Bereich, der von
etwa 0,01 bis etwa 50 mg/ml liegt. Höhere Konzentrationen sind in einigen
Fällen
wünschenswert
und können
auch erhalten werden, z. B. eine Konzentration von mindestens etwa
100 mg/ml.
-
Die
Konzentration der aktiven Schmelzsubstanz in einer pharmazeutischen
Zusammensetzung hängt von
der spezifischen Schmelzsubstanz, ihrer Wirksamkeit, der Schwere
der Krankheit, die zu verhindern oder zu behandeln ist, und dem
Alter und dem Zustand des Patienten ab. Verfahren, die anwendbar
sind, um relevante Konzentrationen der aktiven Schmelzsubstanz in
der pharmazeutischen Zusammensetzung auszuwählen, sind dem Fachmann gut
bekannt und können
nach eingeführten
Richtlinien für
eine gute klinische Praxis (good clinical practice = GCP) oder Bestimmungen
der Investigational New Drug Exemption ("IND"),
wie sie z. B. in International Standard ISO/DIS 14155 Clinical investigation
of medical devices, 1994 und ICH (International Committee for Harmonisation):
Harmonised tripartite guideline for good clinical practice, Brookwood
Medical Publications, Ltd. Surrey, UK, 1996) durchgeführt werden.
Der Fachmann auf diesem Gebiet wird unter Verwendung der in den
Standardwerken, Richtlinien und Bestimmungen, wie sie oben angegeben
sind, beschriebenen Verfahren sowie des allgemeinen Fachwissens
auf dem Gebiet fähig
sein, den genauen Dosierungsplan für irgendeine aktive Schmelzsubstanz
und/oder andere aktive Substanzen und die Dosierungsform unter ausschließlicher
Verwendung von Routine-Experimentierungsverfahren auszuwählen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine Anwendung der aktiven Schmelzsubstanz auf Tumorgewebe
geeigneterweise mit anderen Formen der Tumorbehandlung, z. B. Operation,
Verabreichung chemotherapeutischer Mittel und/oder Strahlungstherapie
des betroffenen Gewebes, kombiniert werden.
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Die
Erfindung wird in den folgenden Beispielen, die in keiner Weise
den Rahmen der Erfindung, wie sie beansprucht wird, beschränken sollen,
näher beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben:
-
1 ist ein Diagramm, das
die Dichte humaner Epithelzellen (HeLa) zeigt, die in Gegenwart
und Abwesenheit von EMD gewachsen sind;
-
2 ist ein Diagramm, das
die Produktion von intrazellulärem
cAMP durch HeLa-Zellen
zeigt, die in Gegenwart oder Abwesenheit von EMD gewachsen sind;
und
-
3 ist ein Diagramm, das
den induzierten Zelltod von HeLa-Zellen zeigt, die in Gegenwart
von EMD gewachsen sind, im Vergleich zu HeLa-Zellen, die in Abwesenheit
von EMD gewachsen sind, und zwar indem der Apoptose-Level durch
spezifische Nukleinsäure-Abbauprodukte gemessen
wurde.
-
Die
vorliegende Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher beschrieben,
die in keiner Weise dazu bestimmt sind, den Umfang der Erfindung,
wie sie beansprucht ist, zu beschränken.
-
EXPERIMENTELLER
ABSCHNITT
-
Schmelzmatrixderivat,
EMDOGAIN®,
von BIORA AB, S-205 12 Malmö,
Schweden, das 30 mg gefriergetrocknetes Schmelzmatrixprotein (im
Folgenden als EMD abgekürzt)
und 1 ml Vehikellösung
(Propylenglykolalginat) enthielt, die vor Anwendung vermischt wurden,
es sei denn das Protein und das Vehikel wurden getrennt getestet.
Das Gewichtsverhältnis
war etwa 85/5/10 zwischen den Hauptproteinpeaks bei 20, 14 bzw. 5
kDa.
-
Beispiel 1
-
Apoptose bei
Meerschweinchen-Zahnepithelium
-
Gewebepräparation
-
Zwei
Meerschweinchen mit 200 bis 250 g wurden durch Kohlendioxid anästhesiert
und enthauptet. Auf beiden Seiten wurden Maxilla und Mandibula sezerniert
und mit frisch hergestelltem 4% Paraformaldehyd in 0,1 M Phosphatpuffer,
pH 7,4, bei 4°C
fixiert. Nach Fixierung wurden die Proben mit neutraler 10%iger
EDTA entkalkt, mit absolutem Ethanol dehydratisiert und in Paraffin
eingebettet. Es wurden Schnitte (7 μm) in folgende Richtungen gemacht:
sagittale (mesio-distale) Schnitte um Information über Veränderungen
im Schmelzepithel in Verbindung mit der Bildung von Zementperlen
zu erhalten, welche an der Schmelzoberfläche gebildet werden; bukko-linguale
Schnitte, um Informationen über
Veränderungen
in der Epithel-Wurzelhülle zu erhalten,
die stattfinden, wenn Dentin und Cementum am apikalen Ende der Backenzähne gebildet
werden; horizontale Schnitte um die Verteilung des Epithels um die
Backenzähne
zu verfolgen. Diese Schnitte wurden für eine immunohistochemische
Demonstration der Epithelzellen und ihrer Basallamina, wie auch
des möglichen Auftretens
von Apoptose verwendet. Einige Schnitte wurden mit Hämatoxylin
und Eosin (H & E)
gefärbt.
-
Immunhistochemische Detektion
von Laminin und Keratin
-
Die
Schnitte wurden mit 2% Wasserstoffperoxid vorbehandelt um endogene
Peroxidase zu verringern, mit 0,1% Protease (Sigma, St. Louis, USA)
für 15
min inkubiert und eine nichtspezifische Reaktion wurde mit 4% normalem
Ziegenserum (Dako, Kopenhagen, Dänemark)
blockiert. Dann wurden sie mit Kaninchen-Anti-Laminin-Antikörper (1
: 1000, Dako, Kopenhagen, Dänemark)
oder monoclonalem Maus-Anti-Cytokeratin-Antikörper (1 : 100, Boehringer,
Mannheim, Deutschland) bei 4°C über Nacht
inkubiert, mit TBS (50 mmol Tris-Puffer-Kochsalzlösung, pH 7,4) gespült, mit
Ziegen-Anti-Kaninchen-Antikörper
mit HRP (Dako, Kopenhagen, Dänemark)
oder Ziegen-Anti-Maus-Antikörper
mit HRP 1 : 100 verdünnt
(Dako, Kopenhagen, Dänemark), bei
Raumtemperatur für
60 min inkubiert. Die Immunreaktion wurde mit 0,1% DAB (Diaminobenzidin)
sichtbar gemacht, TBS wurde für
die primären
Antikörper
in TUNEL-Kontrollverfahren zur Visualisierung von Apoptose eingesetzt.
-
Die
Schnitte wurden mit Xylol von Paraffin befreit, mit klassifiziertem
Ethanol rehydratisiert und mit PBS (phosphatgepufferte Salzlösung), 50
mM Natriumphosphat, 200 mM NaCl, pH 7,4) gespült. Die Schnitte wurden mit
Proteinase K (20 μg/ml
in PBS, pH 7,4, Sigma, St. Louis, USA) für 15 min bei 37°C inkubiert
um die DNA-Stränge
freizulegen, und mit PBS gespült.
Endogene Peroxidase wurde durch 2,0% Wasserstoffperoxid in PBS für 5 min
bei Raumtemperatur blockiert. Eine Lösung von mit DIG markiertem
dUTP (Desoxyuridintriphosphat) und TdT (terminale Desoxynukleotidyltransferase)
wurden vermischt um ein TUNEL-Gemisch herzustellen (Oncor, Gaithersburg,
MD). Die Schnitte wurden für
60 min bei 37°C
mit TUNEL-Gemisch inkubiert. Eine Lösung von mit DIG markiertem
dUTP ohne TdT (terminale Desoxynukleotidyltransferase) wurde als
negative Kontrolle verwendet. Nach Inkubation wurden die Proben
mit PBS gespült
und mit Anti-Digoxigeninperoxidase für 30 min bei Raumtemperatur
umgesetzt. Die Reaktion wurde durch 0,1% DAB mit 0 bis 0,2% Wasserstoffperoxid
in PBS bei Raumtemperatur sichtbar gemacht. Als positive Kontrollen
wurden ein Backenzahn und eine Rattenmilz in der gleichen Weise
beobachtet. Apoptotische Zellen wurden zum Teil in Schneidezahn-Ameloblasten
der Übergangsstufe
und zum Teil in abgetrenntem Schmelzepithel auf FIRS in Rattenbackenzähnen verteilt.
Apoptotische Zellen wurden in der Milz einer Ratte verstreut.
-
Resultate
-
Die
Immunhistochemie mit Antikörpern
gegen Keratin zeigte die Epithelzellen in allen Positionen, wo sie
mit Hilfe normaler Lichtmikroskopie identifiziert werden konnten.
Außerdem
war es möglich,
Epithelzellen in Bereichen zu unterscheiden, in denen Zellen des
Schmelzorgans oder der Epithelwurzelhülle mit mesenchymalen Zellen
des Zahnfollikels vermengt waren. Immunhistochemie mit Antikörpern gegen
Laminin zeigte, dass die Epithelstrukturen in einigen Bereichen
mit einer Basalmembran verbunden waren und dass in anderen Bereichen
eine Basalmembran fehlte. Das TUNEL-Verfahren machte apoptotische
Körper
in spezifischen Regionen der angrenzend wachsenden Zähne sichtbar.
-
Es
wurde beobachtet, dass Ameloblasten in einer sehr frühen sekretorischen
Stufe, Übergangsstufe, Reifungsstufe
und der epithelialen Stufe mit verringertem Schmelz einer Apoptose
unterliegen. Eine Apoptose im Reifungszustand und im epithelialen
Zustand mit verringertem Schmelz schien mit der Bildung von Zementperlen
verbunden zu sein. Im apikalen Bereich des knorpelartigen Zements
wurde das Schmelzorgan beobachtet, das ein großes sternenförmiges Retikulum
hat, und dem eine ausgeprägte
Grenze des äußeren Schmelzepithels
fehlte. Eine Apoptose des Schmelzepithels wurde in denselben Teilen
wie die von Zementperlen beobachtet. Auf der Basis dieser Resultate
wird davon ausgegangen, dass Apoptose eine wichtige Rolle bei der
Reduktion, Transformation, Evakuierung und Migration von Schmelzepithel
spielt, was einen wichtigen Schritt zur Bildung von Zement während der
Zahnentwicklung darstellt.
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Beispiel 2
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Wachstum von
humanen Epithelzellen in Gegenwart und Abwesenheit von EMD
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Materialien
und Verfahren
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Humane
Epithelzellen (HeLa; eine humane zervikale Krebszelllinie) wurden
von Bio-Whittaker,
HeLa 07-229c, Charge #8c2720 erhalten. Die Zellen wurden in modifiziertem
Egle's-Medium, ergänzt mit
10% fötalem
Kälberserum,
wachsen gelassen. EMD wurde durch Oberflächenbeschichtung von Kulturschalen
mit einer 0,1% EMD-Lösung
in 0,1% HAc und durch Ergänzen
des Kulturmediums mit 100 μg
EMD pro ml Medium zugeführt.
HeLa-Zellen, die unter ähnlichen
Bedingungen in Abwesenheit von EMD aktiviert worden waren, wurden
als Kontrollen verwendet. Alle Experimente wurden mit 50.000 Zellen
pro ml Kulturmedium initiiert.
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Resultate
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- (a) HeLa-Zellen wurden für 24, 48, 72, 96 und 120 Stunden
in Kulturen wachsen gelassen. Die Kulturen wurden dann mit PBS gewaschen
und die Zellen wurden im Mikroskop unter Verwendung eines fixierten Gitters
gezählt.
Fünf verschiedene
Bereiche wurden in jeder von sechs parallelen Kulturen zu jedem
Zeitpunkt gezählt.
Wie aus 1 ersichtlich
ist, zeigen HeLa-Zellen eine deutliche Verringerung bei der Zelldichte
ab 48 Stunden, wenn sie in Gegenwart von EMD wachsen gelassen wurden.
- (b) HeLa-Zellen wurden für
24 oder 120 Stunden kultiviert, zweimal mit PBS gewaschen und zentrifugiert. 100 μl Zellen
aus jeder Kultur (n = 6 bei jedem Zeitpunkt/Experiment) wurden dann
lysiert und freigesetztes intrazellulares cAMP wurde durch einen
kompetitiven Enzymimmunassay (EIA) unter Verwendung eines Amersham
Pharmacia Biotech "Biotrak
cAMP EIA"-Kits (Katalog
Nr. RPN 225) nach den Anweisungen des Herstellers gemessen. Im Vergleich
zu Kontrollen zeigen HeLa-Zellen nach 24 Stunden Wachstum in Gegenwart
von EMD eine deutliche Zunahme beim intrazellulären cAMP (2). Diese Zunahme konnte noch nach 120
Stunden Kultur beobachtet werden. Die Zunahme beim intrazellulären cAMP
legt nahe, dass Zellen, die in Gegenwart von EMD gewachsen sind,
ein inneres Signal (innere Signale) erzeugen, das/die Teil von Wegen
zur Wachstumsregulation und Differenzierung sein kann/können.
- (c) HeLa-Zellen wurden nach 24, 48, 72, 96 oder 120 Stunden
(n = 5 zu jedem Zeitpunkt/Experiment) aus Kulturen geerntet, mit
PBS gewaschen und zentrifugiert. 200 μl Zellen wurden lysiert und
der Level an Apoptose-spezifischen Nukleinsäureabbauprodukten (Histon-assoziierte DNA-Fragmente)
wurde durch Sandwich-ELISA quantitativ bestimmt, wobei ein Boehringer
Mannheim "Cell Death
Detection ELISA"-Kit
(Katalog Nr. 1774425) nach den Anweisungen des Herstellers verwendet
wurde. Die Resultate sind als Verhältnis zwischen EMD-behandelten Zellen
und unbehandelten Zellen angegeben. Demnach geben Werte über 1 einen
induzierten Zelltod an, während
Werte unter 1 ein verlängertes
Zellüberleben
angeben. Aus Tabelle 3 geht hervor, dass die HeLa-Zellen eine deutliche
Zunahme beim induzierten Zelltod zeigen, wenn EMD in den Kulturen
vorliegt (Werte über
1), wobei eine Spitze 72 Stunden nach Zugabe von EMD auftritt.
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Auf
der Basis dieser Resultate wird geschlossen, dass das Epithelzellwachstum
in Gegenwart von EMD schlechter ist und dass das Vorliegen von EMD
in Kulturen den programmierten Zelltod um mehr als das Zweifache
erhöht.
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Beispiel 3
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Wachstum von humanen Krebszellen
in Gegenwart von EMD
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Materialien und Verfahren
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Humane
Krebszellen wurden von Zellkulturbanken erhalten, wobei diese aus
Tumorgeweben von Patienten stammten, die sich einer Krebsbehandlung
im norwegischen Krebskrankenhaus in Oslo, Norwegen, unterzogen hatten.
Die Zellen wurden in Dulbecco's
modifiziertem Eagle-Medium, ergänzt
mit 10% fötalem Kälberserum,
(Osteosarkomzellen) oder in Eagle's modifiziertem Eagle-Medium, ergänzt mit
10% fötalem
Kälberserum,
(vom Epithelium stammende Zellen) wachsen gelassen. EMD wurde durch
Oberflächenbeschichtung
von Kulturschalen mit einer 0,5 mg/ml EMD-Lösung in 0,01% HAc und durch
Ergänzen
des Kulturmediums mt 100 μg
EMD pro ml Medium zugeführt.
Alle Experimente wurden mit 50.000 Zellen/ml Kulturmedium initiiert.
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Resultate
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Die
Zellen wurden 72 und 120 Stunden (n = 3 × 3 jedes Mal) aus den Kulturen
geerntet. Die Zellen wurden in PBS gewaschen und zentrifugiert und
200 μl Zellen
aus jeder Probe wurden lysiert und der Level an Apoptose-spezifischen
Nukleinsäureabbauprodukten
(Histon-assoziierte
DNA-Fragmente) wurde durch Sandwich-ELISA quantitativ bestimmt,
wobei ein Boehringer Mannheim "Cell
Death Detection ELISA"-Kit
(Katalog Nr. 1 774 425) nach den Anweisungen des Herstellers verwendet
wurde. Die Resultate sind als das Verhältnis zwischen EMD-behandelten
Zellen und unbehandelten Zellen angegeben. Demnach geben Werte über 1 einen
induzierten Zelltod an, während
Werte unter 1 ein verlängerte
Zellüberleben
wiedergeben.
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Aus
der folgenden Tabelle 1 wird klar, dass humane Krebszellen eine
deutliche Zunahme (Werte über 1)
bei induziertem Zelltod in Gegenwart von EMD in den Zellkulturen
zeigen, wobei eine Spitze bei 72 bis 120 Stunden nach Zugabe von
EMD auftritt.
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