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Die Erfindung bezieht sich auf das
technische Gebiet der Mechanik und insbesondere auf den Bereich
der Herstellung und Verwendung von Maschinenteilen, die zu ihrem
Betrieb Dichtungen aus Kunststoff aufweisen müssen, die insbesondere dazu
bestimmt sind, eine Dichtungsfunktion zu gewährleisten. Derartige Teile
sind zum Beispiel in den
DE 13
53 286 ,
JP 0223 6062 ,
DE 196 18 013 und
EP 05 83 599 beschrieben.
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Bei einem bevorzugten aber nicht
ausschließlichen
Einsatzgebiet der Erfindung für
Bremskreise für
Motorfahrzeuge ist es bekannt, in einem als Radzylinder bezeichneten
hydraulischen Steuerzylinder einen Kolben anzubringen, der in der
Regel aus Metall ist und mit einer Dichtung aus Kunststoff oder
Elastomer, zum Beispiel Kautschuk, versehen ist. Dieser Kolben weist
meistens eine umlaufende Nut auf, in der durch Kraftaufwendung oder
Dehnung die im Wesentlichen ringförmige Ealstomer-Dichtung angebracht
wird.
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Auch wenn die auf diese Weise montierten Kolben,
sofern sie die Qualitätskontrollen
erfolgreich durchlaufen haben, hinsichtlich ihres Betriebs vollauf zufriedenstellend
sind, so weist diese Fertigungsart dennoch eine gewisse Reihe Nachteile
auf, die, ohne dass diese immer erheblicher Art sind, dennoch die Leistung
in Verbindung mit dem Einsatz des Kolbens und in geringerem Maße die Leistung
in Verbindung mit der Herstellung der Kolben beeinträchtigen.
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Das Einlegen der Elastomer-Dichtung
in die Aufnahme-Nut erfordert nämlich
ein vorübergehendes
Verformen der Dichtung, was stellenweise zum Reißen, oder vollständigen Brechen
der Dichtung führen
kann. Die lokalen Risse können
entweder von einer Verletzung der Dichtung beim Hantieren mit dieser
herrühren
oder bei ihrer Anbringung mittels eines schadhaften Werkzeugs entstehen,
sie können aber
auch auftreten, wenn die elastische Verformungsgrenze der Dichtung
während
der Montage erreicht ist. Durch die verschiedenen an der Dichtung ausgeführten Tätigkeiten
kann auch eine Dichtung beschädigt
werden, die kurz nach ihrer Herstellung noch den erforderlichen
Qualitätskriterien
entsprach.
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Das während des Herstellungsverfahrens des
Kolbens auftretende vollständige
Reißen
hat zur Folge, dass die Dichtung weggeworfen und durch eine unbeschädigte Dichtung
ersetzt werden muss. Dieser Verlust von Dichtungen wirkt sich jedoch
auf die Herstellungskosten der Kolben belastend aus.
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Lokale Risse können hingegen wesentlich schwerwiegendere
Folgen haben. Die Risse sind nach der Montage nämlich nicht immer sichtbar,
und der mit einer derart schadhaften Dichtung versehene Kolben kann
in bestimmten Fällen
die einzelnen Qualitätskontrolle,
bei denen es sich meist um Sichtkontrollen handelt, erfolgreich
durchlaufen. Der Kolben kann daher mit der feinste Risse aufweisenden
Dichtung in den Bremskreis eines Fahrzeugs eingesetzt werden. Die
Haarrisse oder das Reißen
kann zu einem Brechen der Dichtung während der Benutzung und somit
zu einem kompletten Ausfall des Radzylinders führen, auf dem der schadhafte
Kolben montiert ist. Ein derartiger versteckter Mangel des Kolbens kann
somit Folgen nicht nur wirtschaftlicher Art haben, sonder auch zu
Personenschäden
führen,
die wesentlich schwerwiegender sind als die durch das Brechen der
Dichtung während
der Montage auftretenden Schäden.
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Ferner ist auch anzumerken, dass
durch die diversen Hantierungen mit der Dichtung von ihrer Herstellung
bis zu ihrer Montage die Gefahr einer Verschmutzung und Verunreinigung
der Dichtung mit fremden Partikeln ebenso hoch ist, was sich auf
den korrekten Betrieb des Systems auszuwirken vermag, in dem das
mit der Dichtung versehene Maschinenteil integriert ist.
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Hieraus folgt daher die Notwendigkeit,
bei der Herstellung der oben genannten Kolben über eine neue Methode verfügen zu können, die
es erlaubt, die Gefahr hinsichtlich versteckter Mängel der Dichtung,
mit der der Kolben ausgestattet ist, soweit wie möglich zu
mindern. Es ist anzumerken, dass sich das gleiche Problem bei allen
Maschinenteilen stellt, an denen notwendigerweise eine Dichtung
aus Kunststoff angebracht werden muss, sofern die Dichtung bei ihrer
Montage beschädigt
werden kann.
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Um die vorstehend genannten Nachteile
zu beheben, bezieht sich die Erfindung auch auf ein neues Verfahren
zur Herstellung eines mit einer Kunststoff-Dichtung versehenen Maschinenteils,
wodurch eine Verringerung der auf die Dichtung wirkenden Spannungen
in vorteilhafter Weise möglich
ist, und zwar sowohl während
der Montage als auch danach, um jede mögliche Beschädigung der
Dichtung zu vermeiden.
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Die Erfindung bezieht sich daher
auf ein Verfahren zum Herstellen eines Maschinenteils mit einem
Körper,
der mit einer aufgespritzten Dichtung aus Kunststoff versehen ist,
die wenigstens eine funktionelle Oberfläche in Kontakt mit einem anderen Maschinenteil
bildet, mit dem das erste Maschinenteil beweglich verbunden ist.
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Gemäß der Funktion des Maschinenteils kann
es erforderlich erscheinen, in der aufgespritzten Dichtung eine
Ausnehmung bzw. Kammer zu bilden. Die bekannten Fertigungsverfahren erlauben
jedoch nicht das Herstellen einer derartigen Ausnehmung, vor allem
dann nicht, wenn die Dichtung das Maschinenteil umgibt und eine
radial geöffnete
Kammer aufweisen muss. Es erscheint daher erforderlich, über ein
neues Überspritzverfahren
verfügen
zu können, das
diese Aufgabe zu lösen
erlaubt.
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Zum Lösen dieser Aufgabe bezieht
sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen eines Maschinenteils
mit einem Körper,
der mit einer in einer umlaufenden Nut des Körpers aufgespritzten Dichtung
aus Kunststoff zum Bilden einer Dichtungslippe versehen ist, die
wenigstens eine funktionelle Oberfläche in Kontakt mit einem anderen
Maschinenteil aufweist, in Bezug zu dem das erste Maschinenteil
beweglich ist.
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Entsprechend der Erfindung besteht
das Verfahren insbesondere darin:
- – eine Form
auszuführen,
die einerseits einen Hauptkörper
umfasst, der eine Gussformoberfläche
besitzt, die dazu bestimmt ist, alleine die funktionelle Oberfläche der
Dichtung zu bilden, und andererseits wenigstens zwei komplementäre Nebenkerne
aufweist,
- – den
Körper
des Maschinenteils in dem Hauptkörper
der Form als Hauptformkern anzuordnen,
- – die
Nebenkerne durch wenigstens teilweises radiales Einfügen der
Nebenkerne in die umlaufende Nut des Körpers des den Hauptkern bildenden Teils
zu platzieren, zum Ausbilden einer radial offenen ringförmigen Kammer
in der aufgespritzten Dichtung und zum Formen der Dichtungslippe,
- – die
Form zu schließen,
- – den
Kunststoff einzuspritzen,
- – die
Form zu öffnen,
- – den
Nebenkern zu entfernen,
- – und
das Maschinenteil aus dem Hauptkörper der
Form zu entnehmen.
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Gemäß einem Merkmal der Erfindung
besteht das Verfahren darin, die Position des Stempels des Nebenkerns
in Bezug auf den Körper
an der Position des Hauptkörpers
auszurichten.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung besteht das Verfahren darin, eine Form auszuführen, deren
zwei komplementäre
Nebenkerne derart in den Hauptkörper
der Form gesteckt werden, dass die Position der Nebenkerne bei geschlossener Position
der Form durch dieses Einstecken ausgerichtet wird.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung besteht das Verfahren darin, in dem Körper des Maschinenteils wenigstens
einen Einspritzkanal für den
Durchlass des die Dichtung bildenden Kunststoffs anzuordnen.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung besteht das Verfahren darin, eine Form auszuführen, die
so konzipiert ist, dass jede funktionelle Oberfläche der Dichtung durch ein
einziges der wesentlichen Bestandteile der Form gebildet wird, um über funktionelle
Oberflächen
ohne Trennfugen zu verfügen.
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Aufgabe der Erfindung ist es auch,
ein Maschinenteil mit einer Dichtung aus Kunststoff vorzuschlagen,
die derart ausgeführt
ist, dass die Dichtung bei ihrer Montage auf dem Maschinenteil keiner Spannung
ausgesetzt ist und nach ihrem Anbringen keiner verbleibenden Spannung
unterliegt.
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Zum Lösen dieser Aufgabe bezieht
sich die Erfindung auch auf ein Maschinenteil mit einem Körper, der
mit einer Dichtung aus Kunststoff versehen ist, die in eine umlaufende
Nut aufgespritzt ist, die der Körper
aufweist, um den Körper
zu umgeben und eine Lippe zu bilden, die wenigstens eine funktionelle Oberfläche in Kontakt
mit einem anderen Maschinenteil aufweist, in Bezug zu dem das erste
Maschinenteil beweglich ist.
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Erfindungsgemäß zeichnet sich das Maschinenteil
dadurch aus, dass die Dichtung wenigstens eine radial geöffnete ringförmige Kammer
aufweist, die die Dichtungslippe begrenzt, und dass die funktionelle
Oberfläche
der Dichtungslippe nicht mit Trennfugen versehen ist.
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Gemäß einem Merkmal der Erfindung
weist die umlaufende Nut im Wesentlichen die Form eines radial geöffneten
U auf.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung bildet die ringförmige
Kammer wenigstens eine Dichtungslippe an der aufgespritzten Dichtung.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung weist der Körper
des Teils wenigstens einen Einspritzkanal auf, der so angeordnet
ist, dass das Zirkulieren des Kunststoffs beim Aufspritzen der Dichtung
ermöglicht
wird.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung ist das Maschinenteil dazu bestimmt, einen Kolben in einem
hydraulischen oder pneumatischen Steuer-Zylinder zu bilden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Maschinenteil, das dazu bestimmt ist,
den Kolben in einem so genannten Nehmer-Steuer-Zylinder für einen
Brems- oder Kupplungskreis eines Fahrzeugs zu bilden. Die Dichtung weist
somit einerseits wenigstens eine Lippe auf, die eine dynamische
Abdichtung gewährleistet,
und andererseits wenigstens eine Lippe, die eine statische Abdichtung
gewährleistet.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf
ein Maschinenteil, das dazu bestimmt ist den Kolben in einem so
genannten Geber-Steuer-Zylinder für einen Brems- oder Kupplungskreis
eines Fahrzeugs zu bilden. Die aufgespritzte Dichtung weist somit
einerseits wenigstens eine funktionelle Führungsoberfläche und
andererseits wenigstens eine Lippe auf, die eine dynamische Abdichtung
gewährleistet.
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Verschiedene weitere Merkmale ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen,
die beispielhaft in nicht einschränkender Weise Ausführungs-
und Anwendungsformen des Erfindungsgegenstandes zeigen.
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1 ist
eine axiale Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Maschinenteils;
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2 ist
eine axiale Schnittansicht, die ein Verfahren zum Herstellen des
erfindungsgemäßen Maschinenteils
in einer Gussform zum Einspritzen von Kunststoff zeigt;
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3 bis 5 sind Darstellungen analog
zu 2, die eine bevorzugte
Variante des Verfahrens zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Maschinenteils
und verschiedene Phasen des Schließens der verwendeten Form zeigen;
Wie in 1 dargestellt,
umfasst das insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnete
erfindungsgemäße Maschinenteil
einen Körper 2,
der mit einer Dichtung 3 aus Kunststoff versehen ist, die
wenigstens eine funktionelle Oberfläche S in Kontakt mit einem
anderen Maschinenteil C bildet, in Bezug zu dem das erste Maschinenteil 1 beweglich
ist.
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Im Rahmen einer bevorzugten aber
nicht ausschließlichen
Anwendung ist das in 1 dargestellte
Maschinenteil dazu bestimmt, den Kolben eines als Nehmerzylinder
bezeichneten Steuerzylinders C für
einen hydraulischen Brems- oder Kupplungskreis eines Motorfahrzeugs,
wie zum Beispiel ein Kraftfahrzeug, zu bilden. In einem Bremskreis wird
ein derartiger Nehmerzylinder aufgrund seiner Lage im Fahrzeug insbesondere
als Radzylinder bezeichnet. Dieser Zylinder wird überdies
als Nehmerzylinder bezeichnet, da er die Umwandlung der hydraulischen
Energie des Kreises in eine mechanische Arbeit gewährleistet,
und zwar im Ge gensatz zu einem als Geberzylinder bezeichneten Steuerzylinder,
der eine mechanische Energie in hydraulische Energie umwandelt.
Dies trifft in einem Bremskreis zum Beispiel auf den als Hauptzylinder
bezeichneten Geberzylinder zu, der den auf das Bremspedal ausgeübten Druck
in dem Kreis in hydraulischen Druck umwandelt.
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Der Körper 2 des Maschinenteils
oder Kolbens 1 ist für
diese Anwendung vorzugsweise rotationssymmetrisch zur Achse x-x' und weist allgemeiner
eine Form auf, die sich in einen Zylinder mit rundem geradem Querschnitt
einfügt.
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Der Körper 2 kann aus jedem
beliebigen geeigneten Material hergestellt sein, vorzugsweise jedoch
aus Kunststoff. Der Körper 2 kann
auch aus Metall ausgeführt
sein.
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Der Körper 2 weist auch
eine Nut 4 auf, in der die Dichtung 3 aus Kunststoff
lagert, die für
eine Abdichtung sorgt, indem sie eine Lippe 5 bildet, die
die funktionelle Oberfläche
S bildet, die dazu bestimmt ist, Kontakt mit den Wänden C des
Steuerzylinders zu haben. Die Dichtung 3 weist auch eine
Innenlippe 6 auf, die für
eine statische Abdichtung in Höhe
des Körpers 2 des
Kolbens sorgt. Die Dichtung 3 erlaubt es somit, innerhalb
des Zylinders C und zu beiden Seiten des Kolbens 1 zwei
Räume A
und B zu begrenzen, die durch die Lippen 5 und 6 in
dichter Weise voneinander getrennt sind.
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Gemäß einem anderen wesentlichen
Merkmal der Erfindung ist die Dichtung aus Kunststoff ausgeführt, und
zwar vorzugsweise aber nicht ausschließlich aus Elastomer, zum Beispiel
aus natürlichem
oder synthetischem Kautschuk, der innen in der Nut 4 auf
den Körper 2 aufgespritzt
ist.
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Die Dichtung 3 könnte auch
aus einem anderen Kunststoff als Kautschuk hergestellt sein, der
sich zum Aufspritzen auf den Körper 2 eignet
und mechanische Eigenschaften aufweist, die mit der Funktion der
Dichtung 3 kompatibel sind.
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Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren,
erfolgt bei der Herstellung des Teils 1 nach dem Herstellen
des Körpers 2 das
Aufspritzen der Dichtung 3. Hierzu wird der Körper 2,
wie in 2 dargestellt,
zum Beispiel in eine Form 10 eingelegt, in welche der die
Dichtung bildende Kunststoff eingespritzt wird.
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Das Aufspritzen der Dichtung 3 könnte natürlich auch
mit einem anderen Verfahren als Spritzgießen erfolgen, das für die verwendete
Kunststoffart und die Funktion der Dichtung 3 in dem Maschinenteil 2 geeignet
ist.
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Umgibt die Dichtung 3 gemäß einer
bevorzugten Durchführungsart
des Verfahrens wenigstens einen Teil des Körpers 2, besteht die
Herstellung des Teils 1 darin, den Körper 2 als Hauptkern
in einem Hauptkörper 11 der
Form 10 anzuordnen. Es wird auch wenigstens ein Nebenkern 12 verwendet,
bzw. gemäß dem dargestellten
Beispiel zwei Nebenkerne 12, die vorzugsweise komplementär sind und
sich zum Teil in die zu überspritzende
Nut 4 einfügen,
um eine funktionelle Innenform oder Kammer 41 zu
bilden. Es ist anzumerken, dass die Nut 4 vorzugsweise die
Form eines im Wesentlichen radial geöffneten U aufweist, und dass
die Nebenkerne 12 den Körper 2 umgeben,
indem sie sich in Höhe
ihrer Kavität
in die Nut 4 einfügen.
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Die Form 10 wird dann mittels
eines Einspritzkörpers 13 geschlossen.
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Der Kunststoff wird anschließend in
die Form eingespritzt, um in Höhe
der Nut 4 die Dichtung 3 um den Körper 2 herum
in dem Raum bzw. der Kavität 14 zu
bilden, die von der Nut und den aktiven Teilen der Nebenkerne 12 begrenzt
wird. Gemäß einer
bevorzugten aber nicht ausschließlichen Ausführungsform des
Körpers 2 weist
dieser wenigstens einen, bzw. in dem dargestellten Beispiel mehrere
Einspritzkanäle 15 auf,
die so angeordnet sind, dass der Kunststoff während des Einspritzens hindurchlaufen
kann.
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Nach dem Einspritzen wird die Form 10 geöffnet und
das Teil 1 mit dem mit der Dichtung 3 versehenen
Körper 2 entnommen.
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Bei der Herstellung des Teils 1 ist
die Dichtung 3, die sich auf dem Körper 2 in einer Ruhestellung
befindet, somit vorteilhafterweise keiner Spannung ausgesetzt. Das
erfindungsgemäße Verfahren vereinfacht
die Ausgestaltung der Form der Dichtung 3 zudem beträchtlich,
da diese Form unmittelbar durch die Ausbildung der Kavität der Form 10 bestimmt
wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird
jede funktionelle Oberfläche
S der Dichtung 3, die dazu bestimmt ist, mit einem anderen
Maschinenteil Kontakt zu haben, wie dies bei der funktionellen Oberfläche der
Lippe 5 der Fall ist, durch ein einziges wesentliches Element
der Form 10 und, gemäß dem dargestellten
Beispiel, durch die Gussformoberfläche oder Kavität des Hauptkörpers 11 gebildet.
Dieses Merkmal erlaubt in vorteilhafter Weise, dass auf der Dichtung 3 eine
funktionelle Oberfläche
S erzielt wird, die keine Trennfuge aufweist. Diese äußere Beschaffenheit
der funktionellen Oberfläche
S ohne jede Unterbrechung erlaubt es insbesondere, die Wirksamkeit
der durch die Dichtung 3 sichergestellten dynamischen Abdichtung
zu gewährleisten.
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Die Verwendung von Einspritzkanälen 15 auf dem
Körper 2 erlaubt
zudem, eine effektive Drehfestigkeit der Dichtung 3 auf
dem Körper 2 durch
das Vorhandensein von Eingusszapfen 20 zu gewährleisten,
die in den Kanälen 15 nach
Ausführen
der Dichtung 3 bestehen bleiben. Das Vorhandensein von
auf dem Körper 2 angeordneten
Einspritzkanälen 15 bewirkt
in besonders vorteilhafter Weise ein wirksames Verankern der Dichtung 3 auf
dem Körper 2,
wodurch die statische Abdichtung begünstigt wird.
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In gleicher Weise ist durch das Aufspritzen der
Dichtung 3 eine gute Haftung der Dichtung auf dem Körper 2 ohne
Hinzufügung
von Klebemitteln gewährleistet.
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Es ist auch anzumerken, dass durch
das Aufspritzen der Dichtung 3 auf den Körper 2 zahlreiche Hantierungen
mit der Dichtung vermieden werden, und somit auch die Gefahr einer
Verunreinigung der Dichtung durch fremde Partikel so weit wie möglich verringert
wird.
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Gemäß einer bevorzugten Durchführungsform
des Fertigungsverfahrens wird das relative Positionieren der verschiedenen
die Kavität
der Form bildenden Teile durch ein Ineinanderstecken von diesen
gewährleistet,
so wie dies insbesondere aus 3 bis 5 hervorgeht. Diese Anordnung
der Erfindung erlaubt es, dass durch die von der Dichtung 3 gebildete
funktionelle Oberfläche
S äußere Maße berücksichtigt
werden, die von der Form vorgegeben sind, und zwar unabhängig von
allen möglichen Änderungen
der Maße
des Körpers 2.
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Eine Prüfung aller gefertigten Maschinenteile 1 auf
Maßhaltigkeit
muss daher nicht mehr vorgenommen werden, diese Prüfung kann
durch eine regelmäßige Überprüfung der
Maße der
Formkavität ersetzt
werden. Auf diese Weise kann durch das erfindungsgemäße Verfahren
die Herstellung und Prüfung
der Maschinenteile verbessert werden und können die Fertigungskosten gesenkt
werden.
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Um ein derartiges relatives Positionieren
zu ermöglichen,
ist jeder Nebenkern 12 so ausgebildet, dass er in eine
komplementäre
Ausnehmung 25 eingesteckt werden kann, die der Hauptkörper 11 der Form
aufweist.
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Gemäß dem dargestellten Beispiel
sind die zwei Nebenkerne 12 in Form von zwei komplementären Scheibenhälften ausgeführt, die
dazu bestimmt sind, in die Ausnehmung 25 des Hauptkörpers 11 eingesteckt
zu werden. Neben dem richtigen Positionieren der Nebenkerne 12 bezüglich des
Hauptkörpers ist
zudem durch dieses Einstecken auch gewährleistet, dass die auf der
Form ausgebildete Kavität
gegenüber
dem eingespritzten Material vollkommen dicht ist, wobei aber dennoch
Wege zum Entweichen der in der Kavität 14 vor dem Einspritzen
des Kunststoffs vorhandenen Luft erhalten bleiben.
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Vorzugsweise hat die Kontaktfläche der Scheibenhälften mit
der komplementären
Ausnehmung 25 eine kegelstumpfartige Form, um ein richtiges
relatives Positionieren der Scheibenhälften 12 in dem Hauptkörper 11 zu
gewährleisten.
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Die Herstellung des Teils 1 sieht
folgende Schritte vor: Zunächst
wird der Körper 2,
wie in 3 dargestellt,
als Hauptkern innerhalb des Hauptkörpers 11 der Form
angeordnet. Das richtige Positionieren des Körpers 2 ist durch
das Einstecken eines Teils von diesem in eine komplementäre Bohrung 26 des
Hauptkörpers 11 gewährleistet.
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Während
des Einsetzen des Körpers 2 sind die
Nebenkerne 12 so angeordnet, dass sich ihr aktives Teil
bzw. die Kavität 27 in
der entsprechenden Nut 4 des Körpers 2 befindet,
so wie in 4 dargestellt.
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Anschließend rasten die Nebenkerne
in der kegelstumpfartigen Ausnehmung 25 ein. Die Verwendung
der Nebenkerne 12, die den Körper 2 umgeben und
hierbei zum Teil in der Nut 4 eingeführt sind, erlaubt es in vorteilhafter
Weise die ringförmige Kammer 41 in der Dichtung 3 auszubilden
und somit die dynamische Abdichtungslippe 5 zu bilden.
Die Kammer 41 , die radial bzw.
an ihrem Rand geöffnet ist,
trägt zur
Wirksamkeit der Dichtigkeit bei, die bei der Ausführung des
erfindungsgemäßen Teils
durch die Lippe 5 gewährleistet
ist.
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Nach Einrasten der Kerne wird der
Einspritzkörper 13 so
platziert, dass die Form 10 geschlossen ist, so wie in 5 dargestellt.
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Nachdem die Form in ihrer Gesamtheit
gebildet ist, wird das Verfahren zur Herstellung des Teils 1,
wie vorstehend erläutert,
durch Einspritzen des Kunststoffs, anschließendem Öffnen der Form und Entnehmen
des auf diese Weise hergestellten erfindungsgemäßen Maschinenteils 1 fortgesetzt.
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Was das Einspritzen des Kunststoffs
anbetrifft, so ist anzumerken, dass der Einspritzkörper wenigstens
einen und vorzugsweise mehrere Einspritzdurchlässe 28 aufweist, die
dazu bestimmt sind, den Kunststoff zu den Einspritzkanälen 15 des
Körpers 2 zu
leiten.
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Zur Behebung des beim winkelgerechten Positionieren
des Körpers 2 in
dem Körper
der Hauptform 11 zum Herstellen einer einwandfreien Verbindung
zwischen den Kanälen 15 und
den Durchlässen 28 auftretenden
Problems weist der Körper 2 gemäß einem
bevorzugten Merkmal eine Ringnut 29 auf, in die sich die
Kanäle 15 öffnen und die
Durchlässe 28 münden. Diese
Nut 29 ermöglicht es
zudem, den Kunststoff in der Kavität 14 gut zu verteilen,
die zum einen von dem Hauptkörper 11 und den
Nebenkernen 12 der Form und zum anderen von dem Körper 2 des
Maschinenteils begrenzt wird.
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Bei den vorstehend genannten Beispielen wurde
das Fertigungsverfahren unter Verwendung einer Einfachform beschrieben,
wodurch das gleichzeitige Aufspritzen der Dichtung auf einen einzigen Körper ermöglicht wird.
Gemäß der Erfindung
kann es sich bei der verwendeten Form aber auch um eine Mehrfachform
handeln, die mehrere Körper
während eines
einzigen Gießvorgangs
aufzunehmen vermag. Eine derartige Form erlaubt es somit, gleichzeitig
wenigstens eine Dichtung auf jeden in die Form eingeführten Körper aufzuspritzen.
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Gemäß den vorstehenden Beispielen
werden zwei Nebenkerne verwendet, es könnten jedoch auch mehr als
zwei verwendet werden.