DE597317C

DE597317C - Process for the production of colloidal reliefs

Info

Publication number: DE597317C
Application number: DEI40066D
Authority: DE
Inventors: Dr Konrad Hebbel
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1929-12-06
Filing date: 1929-12-07
Publication date: 1934-05-22

Description

DEUTSCHES REICHGERMAN EMPIRE

AUSGEGEBEN AM
22. MAI 1934ISSUED ON
May 22, 1934

REICHSPATENTAMTREICH PATENT OFFICE

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

KLASSE 57b GRUPPE 14CLASS 57b GROUP 14

I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*)I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M. *)

Verfahren zur Herstellung von KolloidreliefsProcess for the production of colloidal reliefs

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Dezember 1929 abPatented in the German Empire on December 7, 1929

Die Herstellung von Gelatinereliefs aus Silberbildern ist seit langem bekannt. So ist z. B. bei Benutzung eines härtenden Entwicklers ein Auswaschen der keinen Silberniederschlag enthaltenden Bildteile mit heißem Wasser möglich. Der Nachteil des Verfahrens liegt darin, daß die härtenden Entwickler sich im allgemeinen sehr schnell zersetzen und dabei dazu neigen, eine allgemeine Härtung der Schicht herbeizuführen, welche die Herstellung eines Reliefs erschwert oder ganz unmöglich macht. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, .Gelatineschichten, welche ein Silberbild -enthalten, mit oxydierenden Lösungen, insbesondere von Wasserstoffsuperoxyd oder Peroxyden, zu behandeln, wobei die silberhaltigen Stellen der Gelatine in Lösung gehen. Schließlich ist es auch bekannt, die silberhaltigen Teile von Gelatineschichten nach nichthärtender Entwicklung mit einem härtenden Bleichbade auszubleichen und die nichtgehärteten Stellen mit warmem Wasser herauszuwaschen.The production of gelatin reliefs from silver pictures has been known for a long time. So is z. B. when using a hardening developer a washout of no silver precipitate containing parts of the image with hot water. The disadvantage of the process is that the hardening developer generally decompose very quickly and tend to harden in general to bring about the layer that makes the production of a relief difficult or entirely makes impossible. It has also already been suggested that gelatin layers which a silver picture -containing, with oxidizing solutions, especially of hydrogen peroxide or peroxides, with the silver-containing parts of the gelatin in solution walk. Finally, the silver-containing parts of gelatin layers are also known after non-hardening development to bleach with a hardening bleach bath and the Wash out non-hardened areas with warm water.

Es wurde nun gefunden, daß gewisse me-It has now been found that certain me-

2g tallsalzhaltige Kolloidschichten durch alkalische Bäder geeigneter Konzentration gelöst werden, während das reine Bindemittel von diesen Lösungen nicht angegriffen wird. Diese Tatsache wird erfindungsgemäß zur2g colloid layers containing metal salts through alkaline Baths of suitable concentration can be dissolved, while the pure binder is not attacked by these solutions. This fact is according to the invention for

g₀ Herstellung von Kolloidreliefs verwendet, indem man in Wasser quellbaren Kolloidschichten örtlich auf photographischem oder anderem Wege solche Schwermetallsalze oder auch komplexe Metallverbindungen einverleibt, welche sich mit Alkalien umsetzen, und diese Schichten dann mit Alkalien behandelt. Das Verfahren ist sowohl mit in Wasser unlöslichen wie mit löslichen Schwermetallsalzen durchführbar. Selbstverständlich müssen diese Metallverbindungen solcher Natur sein, daß sie mit den Alkalien zu reagieren vermögen.g ₀ Preparation of colloid reliefs used by the water-swellable colloid layers incorporated locally on photographic or other means such heavy metal salts or complex metal compounds which react with alkalis, and then treated with alkaline these layers. The process can be carried out both with water-insoluble and with soluble heavy metal salts. Of course, these metal compounds must be of such a nature that they are able to react with the alkalis.

Das Verfahren kann für die verschiedensten Zwecke angewendet werden. Es gestattet z. B. die Bildumkehrung, die Herstellung positiver oder negativer Reflexkopien sowie die Anfertigung von sehr kontrastreichen Strichoder Rasteraufnahmen. Gegebenenfalls wird das Kolloidrelief nicht unmittelbar zur Herstellung von Bildern benutzt, sondern dient zur Herstellung von Ätz- oder Färbereservagen o.dgl. Als Kolloid wird in erster Linie Gelatine benutzt, die aber auch durch jedes andere in Wasser quellbare Kolloid, z. B. kolloidale Pflanzensäuren, ersetzt werden kann. Zur Erzielung besonderer Bildwirkungen können der Kolloidschicht auch von vornherein Pigmente oder Farbstoffe jeglicher Art und beliebiger Korngröße zugesetzt werden.The procedure can be for the most diverse Purposes are applied. It allows z. B. the image reversal, the production of positive or negative reflex copies as well as the production of very high-contrast lines or Raster recordings. The colloid relief may not be used immediately for production used by pictures, but is used to make etching or coloring reserves or the like. Gelatin is primarily used as a colloid, but it is also used by each other water-swellable colloids, e.g. B. colloidal vegetable acids are replaced can. To achieve special image effects, the colloid layer can also be used from the outset Pigments or dyes of any kind and any grain size can be added.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:*) The patent seeker stated as the inventor:

' Dr. Konrad Hebbel in Wolfe'Dr. Konrad Hebbel in Wolfe

Beispiel ιExample ι

Eine Bromsilbergelatineschicht wird in der Kamera hinter einem Raster entweder von vorn oder durch den Schichtträger hindurch belichtet, nichthärtend entwickelt und unfixiert nach kurzem Wässern mit einer Lösung, bestehend aus iooo ecm Wasser, 20 g Kupfersulfat und 8 g BromkaliumA silver bromide gelatin layer is in the camera behind a grid of either exposed in front of or through the substrate, developed non-hardening and unfixed after a short soak with a solution consisting of 100 cubic centimeters of water, 20 g copper sulfate and 8 g potassium bromide

ίο bis zum völligen Ausbleichen behandelt. Durch Wässern werden die löslichen Kupfersalze aus den nicht belichteten Stellen entfernt. Dann wird die Schicht mit einer ι bis 2°/_oigen Natron- oder Kalilauge oder mit einer 3°/_oigen Pottaschelösung behandelt, wobei die vom Licht getroffenen Stellen herausgelöst werden. Es entsteht ein positives Rasterrelief der Vorlage, welches noch das unverändert gebliebene Halogensilber enthält.ίο treated until completely faded. The soluble copper salts are removed from the unexposed areas by soaking. Then the layer is treated with a ι to 2 ° / _o aqueous sodium or potassium hydroxide or with a 3 ° / _o by weight potash solution, wherein the points struck by light are removed. The result is a positive grid relief of the original, which still contains the unchanged halogen silver.

Mit einem beliebigen Entwickler kann daher das Relief noch geschwärzt werden. Dem alkalischen Bad können entwickelnde Körper zugesetzt werden, so daß sich eine gesonderte zweite Entwicklung erübrigt. Unter Umständen können der Alkalilauge quellungshindernde Stoffe, z. B. Natriumsulfat, zugesetzt werden, um das starke Aufquellen der stehenbleibenden Bildteile zu verhindern und so das sichere Auswaschen zu erleichtern. Das entstandene Rasterrelief kann gegebenenfalls mit beliebigen Abschwächern und Verstärkern nachbehandelt werden.The relief can therefore be blackened with any developer. To the alkaline bath can be added to developing bodies, so that a separate second development unnecessary. Under certain circumstances, the alkali lye can prevent swelling Substances, e.g. B. sodium sulfate, can be added to the strong swelling of the remaining Prevent parts of the image and thus facilitate safe washing out. The resulting If necessary, the raster relief can be treated with any desired attenuators and enhancers.

Fügt man dem sogenannten BleichbadeOne adds to the so-called bleaching bath

noch ι g Chromsäure zu und bringt man das ausgebleichte Bild ohne Wässerung in das Ätzkalibad, so entsteht ein negatives Relief der Vorlage.ι g of chromic acid are added and the bleached image is brought into the Ätzkalibad, this creates a negative relief of the template.

Example 2

Eine Strichvorlage wird in der Kamera auf ein lichtempfindliches Silbersalzpapier kopiert, entwickelt und mit einer Lösung, bestehend aus 1000 ecm Wasser, 20 g Quecksilberchlorid und 20 g Bromkalium bis zum Ausbleichen behandelt. Nach kurzem Wässern folgt eine Behandlung mit einem ätzalkalischen Entwickler, bestehend aus ioooccm Wasser, 25 g Ätzkali, 1 g Metol und 10 g Natriumsulfit krist. Es entsteht ein positives Relief der Vorlage.A line template is placed in the camera on light-sensitive silver salt paper copied, developed and with a solution consisting of 1000 ecm of water, 20 g of mercury chloride and 20 g of potassium bromide treated until faded. After a short soak A treatment with a caustic-alkaline developer, consisting of ioooccm, follows Water, 25 g caustic potash, 1 g Metol and 10 g sodium sulfite Krist. A positive relief of the original is created.

Example 3

Ein Halbtonbild wird auf eine Schirmfarbstoff enthaltende lichtempfindliche Silbersalzemulsion kopiert und nach dem Entwickeln und Wässern mit einer Lösung von 1000 ecm Wasser, 10 g Kupfersulfat oder Kupferacetat und 12 gBromkalium ausgebleicht. Nach nochmaligem Wässern erfolgt eine Behandlung mit einer Lösung von 1000 ecm Wasser, 3 g Ätzkali und 10 g Natriumsulfat. Man erhält ein positives Reliefbild der Vorlage, welches entweder vor dem Fixieren durch Behandlung mit einem Entwickler oder nach dem Fixieren durch Einfärben sichtbar gemacht werden kann.A halftone image is made on a photosensitive silver salt emulsion containing screen dye copied and after developing and soaking with a solution of 1000 ecm Bleached water, 10 g copper sulfate or copper acetate and 12 g bromopotassium. After again Watering is carried out with a solution of 1000 ecm of water, 3 g caustic potash and 10 g sodium sulfate. A positive relief image of the original is obtained, which either before fixing by treatment with a developer or after can be made visible after fixing by coloring.

Bei der Herstellung von Halbtonreliefs ist die Entscheidung, ob von vorn oder durch den Schichtträger zu belichten ist, davon abhängig, ob die Schicht auf eine andere Unterlage gebracht werden soll oder nicht. Es müssen daher sinngemäß die Vorsichtsmaßregeln angewandt werden, welche vom Pigmentdruck her bekannt sind. Durch Änderung der Konzentration und Temperatur der Entwicklungsbäder sowie der Schichtdicke und der Entwicklungstiefe (Schirmfarbstoff) des ersten Bildes kann die Steilheit des Reliefs weitgehend geändert werden.When producing halftone reliefs, the decision is whether from the front or through the substrate to be exposed depends on whether the layer is on another substrate should be brought or not. The precautionary measures must therefore be followed accordingly which are known from pigment printing. By changing the concentration and temperature of the Development baths as well as the layer thickness and the development depth (umbrella dye) of the first image, the steepness of the relief can be largely changed.

Bei.spiel 4Example 4

Durch ein geeignetes manuelles oder mechanisches Verfahren, z. B. durch Hochdruck, wird eine auf beliebiger Unterlage befindliche Gelatineschicht bildmäßig begrenzt mit einer 7°/₀igen Lösung von Zinksulfat getränkt. Danach werden die nunmehr zinksalzhaltigen Stellen der Gelatine durch Behandlung mit 2°/_oiger Kalilauge herausgelöst. Das entstandene Relief kann unmittelbar, z. B. nach Einfärben, als Bild verwertet oder mittelbar zur Erzielung einer Druckform, z. B. im Flachdruck, verwandt werden.By a suitable manual or mechanical method, e.g. For example, by high pressure, is impregnated, a gelatin layer on any substrate imagewise with a limited 7 ° / ₀ solution of zinc sulfate. Thereafter, the now zinc salt-containing sites of the gelatin is dissolved out by treatment with 2 ° / _o potassium hydroxide solution. The resulting relief can be directly, for. B. after inking, used as an image or indirectly to achieve a printing form, z. B. in planographic printing, are used.

Claims

Claim:

Process for the production of colloid reliefs, characterized in that water-swellable colloid layers are locally applied to photographic or other Ways such heavy metal salts incorporated, which chemically react with alkalis, and the layers after they are treated with practically non-hardening bleach baths, with alkalis such concentration that they are dissolved at the heavy metal salt-containing sites while they are on the areas free of heavy metal salts remain unchanged.