DE593839C

DE593839C - Process for the treatment of silver images, in particular reversal images

Info

Publication number: DE593839C
Application number: DE1930593839D
Authority: DE
Inventors: Dr Konrad Hebbel; Dr Karl Kipphan
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1930-11-16
Filing date: 1930-11-16
Publication date: 1934-03-06

Description

Verfahren zur Behandlung von Silberbildern, insbesondere von Umkehrbildern Lösungen, welche neben einem Cuprisalz ein Ion enthalten, dessen Cuproverbindung unlöslich ist, werden in der Photographie dazu benutzt, Silberbilder auszubleichen, d. h. das darin enthaltene Silber in Silbersalz überzuführen, während gleichzeitig die Cuproverbindung des obenerwähnten Ions abgeschieden wird. So wird z. B. durch eine Lösung von Kupfersulfat und Kaliumbromid das Silber in Bromsilber übergeführt und gleichzeitig in der Umgebung des Silbers Cuprobromid niedergeschlagen. Das an den vorher silberhaltigen Stellen der Bildschicht entstehende Gemisch von Halogensilber und Cuprosalz verhält sich gegenüber chemischen Mitteln anders als das nicht mit Cuprosalz gemischte Halogensilber.Process for the treatment of silver images, in particular reversal images Solutions which, in addition to a cupric salt, contain an ion, its cupro compound is insoluble, are used in photography to bleach silver images, d. H. convert the silver contained therein into silver salt while at the same time the cupro compound of the above-mentioned ion is deposited. So z. B. by a solution of copper sulfate and potassium bromide converted the silver into bromine silver and at the same time precipitated in the vicinity of the silver cuprobromide. That on the previously silver-containing areas of the image layer resulting mixture of halogen silver and cupro salt behaves differently to chemical agents than not with Cupro salt mixed halogen silver.

Es hemmt nämlich das in die Bildschicht beim Ausbleichen eingelagerte Cuprosalz die Einwirkung des Lichtes, der Entwicklerflüssigkeiten, des Fixierbades, der Farbstoffbäder u. dgl. auf das mit ihm vermischte Halogensilber. Diese Wirkung wird noch bedeutend stärker, wenn man dem Bleichbade Farbstoffe zusetzt, die mit dem Cuprosalz Farblacke bilden, oder wenn man nach dem Ausbleichen in solchen .Farblösungen badet. Geeignete Farbstoffe sind z. B. Malachitgrün, Fuchsin, Methylviolett, Chrysoidin, Erythrosin.This is because it inhibits that which is embedded in the image layer during fading Cupro salt the effect of light, the developer liquids, the fixer, the dye baths and the like on the halogen silver mixed with it. This effect becomes even stronger if dyes are added to the bleach bath that contain the cupro salt form colored lacquers, or if after bleaching in such .color solutions bathes. Suitable dyes are e.g. B. malachite green, fuchsine, methyl violet, chrysoidine, Erythrosine.

Wenn man das Bild nach dem Auswaschen des nicht an das Cuprosalz gebundenen Farbstoffes in einer zweiten Farbstofflösung badet, so dringt diese nur in die Teile der Schicht ein, welche nicht durch Cuprosalz und Farblack geschützt sind. Man kann auf diese Weise zweifarbige Bilder herstellen, bei denen die beiden reinen Farben'ohne Mischtöne aneinandergr enzen.If you look at the picture after washing out the not bound to the cupro salt If the dye is bathed in a second dye solution, it only penetrates into the parts the layer that is not protected by cupro salt and color varnish. One can in this way produce two-tone pictures in which the two pure colors are without Bring mixed tones together.

Da bereits sehr geringe Mengen Cuprosalz eine starke Schutzwirkung auf das Halogensilber ausüben, so eignet sich das Verfahren insbesondere zur Erhöhung photographischer Kontraste in der Nähe des Schwellenwertes. Belichtet man z. B. ein unfixiertes, mit den erwähnten Kupfer- und Beizfarbstoffbädern behandeltes Negativ wie nach dem bekannten Umkehrverfahren ein zweites Mal, entwickelt und fixiert, so erhält man ein Positiv, das an allen denjenigen Stellen glasklar ist, welche im ursprünglichen Bild eine Schwärzung von 0,35 und mehr zeigten, während alles, was etwa unter o,i Schwärzung lag, jetzt völlig durchgeschwärzt ist. Es handelt sich also um ein Umkehrverfähren unter Steigerung der Kontraste.Since even very small amounts of cupro salt have a strong protective effect on the halogen silver, the process is particularly suitable for increasing photographic contrasts close to the threshold value. If one exposes z. If, for example, an unfixed negative, treated with the above-mentioned copper and stain dye baths, is developed and fixed a second time as in the known reversal process, a positive is obtained that is crystal clear in all those places which had a blackening of 0 in the original image. 35 and more showed, while everything that was about under o, i blackening is now completely blackened. It is therefore a reverse process with an increase in the contrasts.

Wenn man dagegen das ausgebleichte und eingefärbte ursprüngliche Negativ kurze Zeit mit Fixierbad behandelt, so werden nur die an Kupfersalz armen Sc -ichtteile aus fixiert, während man die stär per kupferhaltigen Schichtteile nachträglich durch kräftige Belichtung und Entwicklun völlig schwärzen kann. Man erhält in diesem Fall also ein Duplikatnegativ mit gesteigerten Kontrasten. Infolge der Kontraststeigerung eignen sich die verschiedenen Varianten des Verfahrns vor allen Dingen für die Herstellung von Strich- und Rasterbildern. Namentlich das oben beschriebene Umkehrverfahren ist hier den bekannten Verfahren überlegen.If, on the other hand, you have the bleached and colored original negative Treated with a fixer for a short time, only those parts of the layer that are poor in copper salt are treated from fixed, while the stronger copper-containing layer parts are subsequently carried out strong exposure and development can blacken completely. In this case one obtains So a duplicate negative with increased contrasts. As a result of The various variants of the procedure are particularly suitable for increasing contrast Things for the production of line and raster images. Namely the one described above The reverse process is superior to the known processes here.

Bei allen anderen Umkehrverfahren ist es z. B. zur Erzielung glasklarer Zwischenräume zwischen den Rasterpunkten notwendig, die erste Belichtung so stark zu wählen, daß nach der ersten Entwicklung kein unredüziertes Bromsilber mehr an den betreffenden Stellen vorhanden ist. Dabei läuft man leicht Gefahr, daß infolge Überbelichtung für die zweite Entwicklung nicht mehr genug Bromsilber an den künftigen Bildpunkten zurückbleibt. Beim vorliegenden Verfahren genügen schon ganz schwache erste Belichtungen, um nach der Umkehrung glasklare Bildstellen zu erzeugen, weil das überschüssige Bromsilber an diesen Stellen völlig unentwickelbar wird.In all other reverse methods, it is z. B. to achieve crystal clear Gaps between the grid points necessary, the first exposure so strong to choose that after the first development no more unreduced bromide silver the relevant bodies is available. One easily runs the risk that as a result Overexposure for the second development no longer has enough bromide silver in the future Pixels remains. In the case of the present method, very weak ones are sufficient first exposures to produce crystal clear image areas after reversal, because the excess silver bromine in these places becomes completely undevelopable.

Weiter eignet sich das neue Verfahren u. a. vorzüglich zur Anwendung beim Reflexkopierverfahren. Beispiel i Man stellt in bekannter Weise auf hart arbeitender Emulsion nach einer Schriftvorlage ein Reflexnegativ her, bei dem die hellen Stellen, d. h. die Buchstaben, noch möglichst klar sind, und behandelt nach dem Entwikkeln und Wässern mit einer Lösung, die aus iooo ccm Wasser, 2o g Kupfersulfat, 8 g Kaliumbromid besteht, bis das metallische Silber vollständig ausgebleicht ist. Dann wässert man io Minuten und belichtet mit einer 2oo-Watt-Nitralampe in i m Abstand i Minute lang. Nach Entwickeln in einem nicht ätzalkalischen Entwickler und Fixieren erhält man ein Positiv, das auf klarem Grunde stark gedeckte Schwärzen zeigt und daher ohne weiteres als Kopiervorlage für reproduktionstechnische Zwecke dienen kann. Falls ein Negativ benötigt wird, so kann man umkopieren oder eine Kopie des ursprünglichen Reflexnegativs umkehren oder aber vor dem Fixieren der einmal umgekehrten Reflexkopie eine nochmalige Bildumkehrung vornehmen: Beispiele Ein nach Beispiel i hergestelltes Reflexnegativ wird in einem Kupferbade nach Beispiel i ausgebleicht, 2 bis 3 Minuten lang ew, und dann 3 Minuten in einer g iissert o,i°ioigen Fuchsinlösung gebadet. Man wässert kurz, belichtet mit einer Nitralampe von Zoo Watt 2 bis io Minuten in einem Abstande von i m, entwickelt dann in einem nicht ätzalkalischen Entwickler und fixiert. Die Fuchsinfarbe verschwindet beim Entwickeln i:.21 Fixieren.The new method is also suitable, among other things. excellent for use with reflex copying. Example i One poses in a familiar way to hard-working Emulsion creates a reflex negative based on a script, in which the light areas, d. H. the letters, are still as clear as possible, and treated after developing and soaking with a solution consisting of 100 cc of water, 20 g of copper sulfate, 8 g of potassium bromide persists until the metallic silver is completely faded. Then you water 10 minutes and exposed to a 200 watt nitra lamp at a distance of 1 minute. After developing in a non-caustic developer and fixing, one obtains a positive that shows strongly muted blacks on a clear background and therefore without can also serve as a master copy for technical reproduction purposes. If a negative is needed so one can recopy or make a copy of the original Reverse the reflex negative or before fixing the reflex copy that has been reversed reverse the image again: Examples A produced according to example i Reflex negative is bleached in a copper bath according to example i, 2 to 3 minutes for a long time, and then bathed for 3 minutes in a dissolved fuchsine solution. It is watered briefly, exposed to a nitra lamp from Zoo Watt for 2 to 10 minutes in a distance of i m, then developed in a non-caustic developer and fixed. The fuchsine color disappears on developing i: .21 fixing.

Beispiel 3 Man behandelt ein nach Beispiel i in einem Kupferbade gebleichtes Rasterbild in einer 2°tdigen Lösung von Isorubin O B und löst dann durch kurzes Fixieren das Bromsilber aus den Punktzwischenräumen heraus. Bei längerer Einwirkung des Fixierbades werden die geschützten Rasterpunkte von der Seite hur aufgelöst. Man hat damit ein Mittel in der Hand, gegebenenfalls durch örtliche Anwendung von Thiosulfatlösttng, die Rasterpunkte ohne Deckungsverlust zu verkleinern und so eine Abschwächung des Bildes vorzunehmen. Dann wässert man aus und entwikkelt im Tageslicht oder schwärzt durch Baden in einer i°J"i1etl Silbernitratlösun.z. Beispiel 4 Man bleicht ein Schriftnegativ oder -positiv in dem angegebenen Kupferbade aus und badet es dann in einer 2°/oigen Lösung von Camelia B. Nach dem Aaswässern des überschüssigen Farbstoffes badet man die Schicht in einer Lösung von Naphthaminblau 12 B F. Nach dem Ausfixieren der Silber- und Kupfersalze zeigt sich die Schrift blau auf rotem Grund, wenn man von einem Negativ ausgegangen ist, und rot' auf blauem Grund, wenn man von einem Positiv ausgegangen ist.EXAMPLE 3 One treated according to Example i in a copper bath bleached Raster image in a 2 ° solution of Isorubin O B and then dissolves by briefly Fix the bromide silver out of the point spaces. With prolonged exposure of the fixer, the protected grid points are dissolved from the side. One has a remedy in hand, if necessary through local application of Thiosulfate solution to reduce the screen dots without loss of coverage and such a thing To weaken the image. Then you water out and develop in daylight or blackened by bathing in a 100% silver nitrate solution. Example 4 Man fades a negative or positive writing in the specified copper bath and bathes it then in a 2% solution of Camelia B. After soaking the excess Dyestuff one bathes the layer in a solution of naphthamine blue 12 B F. After the fixing of the silver and copper salts shows the writing blue on red Reason, if one has assumed a negative, and red 'on a blue background, if one assumed a positive.

Claims

PATENT CLAIM: Process for the treatment of silver images, in particular of reversal images, with the conversion of the primary silver image (negative) into a Silver halogen compound, characterized in that one in the layer by exposure and development produces a silver image in the usual manner, without fixing in a bath of cupribromide or the like, optionally with the addition of stain dyes, fades, so that, at the silver-containing sites, an equivalent amount of Cupro salt and halogen silver existing silver deposit, possibly with coloring agents, is formed, and then the layer with such chemical means, in particular photographic developers, dyes, solvents for halogen silver, treated, which act on unchanged halogen silver or what is in its vicinity Color the binder.