Verfahren zur Behandlung tierischer Fasern Gegenstand des Patents
571 74.3 bildet ein Verfahren zur Behandlung tierischer Fasern, wie -Wolle, Haare,
Borsten u. dgl., mittels Wasserstoffsuperoxydes, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß das rohe oder beliebig vorbehandelte Fasermaterial in stetigem oder unterbrochenem
Arbeitsgang mit gegebenenfalls durch Zusätze stabilisierter Wasserstoffsuperoxydlösung,
z. B. im Leviathan, getränkt und .gegebenenfalls nach Entfernung. eines Teiles des
- Tränkungsmittels, z. B. mittels Quetschwalzen, ohne Spülung 'und/öde'r Säuerung
bei Temperaturen von :etwa io bis 8o° unvollständig getrocknet wird.Process for treating animal fibers. The subject of the patent
571 74.3 forms a process for the treatment of animal fibers, such as wool, hair,
Bristles and the like, by means of hydrogen peroxide, which is characterized
is that the raw or any pretreated fiber material in continuous or interrupted
Operation with hydrogen peroxide solution stabilized by additions, if necessary,
z. B. in the Leviathan, soaked and, if necessary, after removal. part of the
- Impregnating agents, e.g. B. by means of nip rollers, without flushing 'and / öde'r acidification
is dried incompletely at temperatures of: about 10 to 8o °.
Im einzelnen wird dieses Verfahren z. B. derart durchgeführt; daß
lose Wolle mit etwa 3o bis 40 % Feuchtigkeitsgehalt durch einen Leviathan geführt
wird, der mit einer durch Natriumpyrophosphat ganz schwach alkalisch gemachten dünnen
Lösung von Wasserstoffsuperoxyd, welche 2o bis 3o cm-' 3o% iges Wasserstoffsuperoxyd
pro Liter Flotte enthält, gefüllt ist. Bei Verlassen des Leviathans wird dann-die
Wolle bis auf einen Flüssigkeitsgehalt von beispielsweise 3o bis qo % ausgequetscht
-und die so noch mit Bleichflüssigkeit beladene Wolle hierauf bei einer Temperatur
von etwa q0° auf einem laufenden Band durch eine Trockeneinrichtung geführt. In
dieser bleibt sie zweckmäßig noch ein bis zwei Tage zwecks Eeuchtigkeitsausgleichs
ruhig liegen, wobei gleichzeitig noch Nachbleiche stattfindet.In detail, this method is z. B. carried out in this way; that
Loose wool with about 30 to 40% moisture content passed through a Leviathan
becomes, the thin with a made very weakly alkaline by sodium pyrophosphate
Solution of hydrogen peroxide, which contains 2o to 3o cm- '3o% hydrogen peroxide
per liter of liquor is filled. When leaving the Leviathan then-die
Wool squeezed out to a liquid content of, for example, 3o to qo%
-and the wool still loaded with bleaching liquid on it at one temperature
from about q0 ° on a moving belt through a drying device. In
It is advisable to stay there for one or two days to compensate for the moisture content
lie quietly, with post-bleaching taking place at the same time.
Durch dieses Verfahren ist es in @einfachster Weise möglich, eine
gute Reinigung bzw. Aufschließung und Konservierung von tierischen Fasern zu erzielen
und diese selbst für eine lange Lagerung gegen Befall durch Pilze, Bakterien u.
dgl. zu schützen.This is the easiest way to create a
to achieve good cleaning or digestion and preservation of animal fibers
and these even for long storage against attack by fungi, bacteria and the like.
Like. To protect.
In Verfolg -weiterer Arbeiten wurde nun festgestellt, daß es ganz
besonders vorteilhaft ist, dieses vorerwähnte Verfahren mit sauren, z. B. mit Schwefelsäure
angesäuerten Wasserstoffsuperoxydlösungen durchzuführen. Einerseits hat sich nämlich
gezeigt, daß derartigen Lösungen solchen alkalischer Natur, wie z. B. den oben angegebenen,
gegenüber eine gesteigerte Wirkung bezüglich des Reinigungs- bzw. Aufschlußefektes
zukommt. Andererseits hat sich auch noch überraschenderweise herausgestellt, daß
bei Verwendung von sauren Wasserstoffsuperoxydlösungen das Fasermaterial, wie z.
B. Wolle, als solches praktisch völlig unangegriffen bzw. -unverändert bleibt,und
z. B. seine Weichheit bzw.
Flaumigkeit, Elastizität und sonstigen
wertvollen Eigenschaften praktisch völlig beibeihält,wie es bei der Verwendung alkalischer
Wasserstoffsüperoxydbäder wie auch bei sonstigen Behandlungsmethoden längst nicht
in dem 'Maße der Fall ist; im Gegenteil, bei solchen kann das Fasermaterial, insbesondere
wenn konzentriertere bnv. stärker alkalische Lösungen verwendet werden, sogar ziemlich
hart und auch in seinen sonstigen wertvollen Eigenschaften mehr oder weniger geschädigt
werden. In dieser Hinsicht haben sich Wasserstoffsuperoaydlösungen, deren Wasserstoffionenkonzentration
auf einen PH-Wert von 3,o bis 6,5 eingestellt ist, und darunter wieder solche mit
einer Wasserstoffionenkonzentration von PH = 5,o bis 5,6 als besonders vorteilhaft
bewährt.In pursuit of further work it has now been found that it is completely
it is particularly advantageous to use this aforementioned method with acidic, e.g. B. with sulfuric acid
acidified hydrogen peroxide solutions. On the one hand, namely
shown that such solutions of such an alkaline nature, such as. B. the above,
compared to an increased effect with regard to the cleaning or digestion defect
comes to. On the other hand, it has also surprisingly been found that
when using acidic hydrogen peroxide solutions, the fiber material, such as.
B. wool, as such remains practically completely unaffected or unchanged, and
z. B. its softness or
Fluffiness, elasticity and other
retains valuable properties practically completely, as is the case with the use of alkaline
Hydrogen peroxide baths, as with other treatment methods, are by no means
to the extent that this is the case; on the contrary, in the case of such, the fiber material, in particular
if more concentrated bnv. more alkaline solutions are used, even fairly
hard and also more or less damaged in its other valuable properties
will. In this regard, hydrogen superayd solutions have their hydrogen ion concentration
is set to a pH value of 3.0 to 6.5, and below that again with
a hydrogen ion concentration of PH = 5.0 to 5.6 is particularly advantageous
proven.
Die Konzentration der Lösungen kann dabei stets in verhältnismäßig
weiten Grenzen schwanken und richtet sich insbesondere auch nach der Art des Behandlungsgutes,
dem Umfang der angestrebten Bleichung -und dem Grad der vorgesehenen Trocknung,
um bei dieser das Verbleiben von unter Umständen zu großen Wasserstoffsuperoxydmengen
auf dem Fasermaterial zu vermeiden. Entsprechende Werte lassen sich durch kleine
Vorversuche jeweils leicht ,ermitteln. Im allgemeinen ist es am zweckmäßigsten,
wenn die Konzentration der Wasserst3ffsuperoxydlösungen etwa 0,o3 bis io %, vorzugsweise
etwa 0,03 bis 3 %, des Wassergewichts beträgt und während des Arbeitens durch von
Zeit zu Zeiterfolgende Ergänzung des verbrauchten Wasserstoffsuperoxyds auf der
jeweils gewünschten Stärke gehalten wird.The concentration of the solutions can always be proportionate
vary widely and depends in particular on the type of item to be treated,
the extent of the desired bleaching and the degree of the intended drying,
in order to prevent excessively large amounts of hydrogen peroxide from remaining in this case
to avoid on the fiber material. Corresponding values can be indicated by small
Determine preliminary tests easily. In general, it is most convenient to
if the concentration of the hydrogen peroxide solutions is about 0.03 to 10%, preferably
about 0.03 to 3% by weight of water and while working through
Time to time successive replenishment of the used hydrogen peroxide on the
each desired strength is maintained.
Im übrigen kann das vorliegende Verfahren in der im Hauptpatent geschilderten
Weise durchgeführt werden. So kann z. B. rohes oder beliebig vorbehandeltes, z.
B. in bekannter Weise entschweißtes und nach etwaiger Trocknung wieder befeuchtetes
Fasermaterial bearbeitet und auch mit Stabilisierungsmitteln versetzte Wasserstoffsuperoxydlösungen
verwendet werden. Ebenso kann auch vor dem Trocknen erst ein Teil des Imprägnierungsmittels
auf mechanischem Wege, z. B. mittels Quetschwalzen, entfernt werden. Beispiel Rohwolle
wurde kontinuierlich mittels eines endlosen, mit Stahlspitzen versehenen Bandes
unter gleichzeitig dadurch bewirkter Auflockerung in einen Behälter i eingeführt,
welcher 9092 1 Wasser von 49° C und darin gelöst 27,2 kg calcinierte Soda enthielt.
Nach Passieren dieses Behälters wurde die Wolle durch eine Preßrolle geführt und
in einen Behälter 2 geleitet, welcher 4546 1 Wasser, 6,8 kg calcinierte Soda und
6,8 kg Seife @enthielt. Nach Passieren dieses Behälters wurde die Wolle dann ivie
vorher durch Quetschwalzen geführt und hierauf in :einen Behälter 3 eingebracht,
welcher 4546 1 Wasser und 6,8 kg Seife enthielt. Die Wolle gelängte dann in einen
Behälter 4, welcher lediglich mit Wasser gefüllt war und in dem ein Teil des Alkalis
ausgewaschen wurde. Von diesem vierten Behälter gelangte die Wolle dann in den eigentlichen
Bleichbehälter 5, welcher 4546 1 Wasser von 49° C, 4546 1 Wasserstoffsuperoxyd (ioo%ig)
und derartige Mengen Schwefelsäure enthielt, daß die Wasserstoffionenkonzentration
der Lösung einen PH-Wert von 5,4 aufwies. Die PH-Bestimmung der Lösung wurde auf
kolorimetrischem Wege mittels Lamotte-Farbvergleichs und Chlorphenolrots als Indikator
vorgenommen. In gleicher Weise wurde jede halbe Stunde die Azidität dieses fünften
Bades laufend kontrolliert. Ebenso wurde die Wasserstoffsuperoxydkonzentration durch
Titration mit Kaliumpermanganatlösung kontrolliert und das .verbrauchte Wasserstoffsuperoxyd
nach -Bedarf ergänzt. Nach Passieren dieses fünften Behälters wurde die Wolle so
trocken wie möglich ausgepreßt und dann auf einem laufenden Band durch eine Trockeneinrichtung
geführt, wo sie bei 49° bis 6o° C auf einen Feuchtigkeitsgehalt von i
bis 4 070 getrocknet wurde. Während des Passierens durch den fünften
Behälter und die Trockeneinrichtung wurde die Wolle auf eine gute Weiße gebleicht
-und zeigte danach ihre natürliche Flaumigkeit, Weichheit, Elastizität, Zugfestigkeit
und anderen erwünschten physikalischen Eigenschaften in unverändertem Maße."Otherwise, the present process can be carried out in the manner described in the main patent. So z. B. raw or any pretreated, z. B. processed in a known manner and after any drying re-moistened fiber material and also mixed with stabilizers hydrogen peroxide solutions can be used. Likewise, only a part of the impregnation agent can be used mechanically before drying, e.g. B. by means of nip rollers removed. Example Raw wool was continuously introduced into a container i by means of an endless belt provided with steel tips with loosening caused at the same time, which contained 9092 l of water at 49 ° C. and dissolved therein 27.2 kg of calcined soda. After passing through this container, the wool was passed through a press roller and passed into a container 2 which contained 4546 liters of water, 6.8 kg of calcined soda and 6.8 kg of soap. After passing through this container, the wool was then passed through nip rollers as before and then placed in a container 3 which contained 4546 liters of water and 6.8 kg of soap. The wool then got into a container 4 which was only filled with water and in which part of the alkali was washed out. From this fourth container the wool then passed into the actual bleaching container 5, which contained 4546 liters of water at 49 ° C., 4546 liters of hydrogen peroxide (100%) and such amounts of sulfuric acid that the hydrogen ion concentration of the solution had a pH of 5.4 exhibited. The pH of the solution was determined colorimetrically using a Lamotte color comparison and chlorophenol red as an indicator. In the same way, the acidity of this fifth bath was continuously checked every half hour. The hydrogen peroxide concentration was also checked by titration with potassium permanganate solution and the hydrogen peroxide used was supplemented as required. After passing through this fifth container, the wool was pressed as dry as possible and then out onto a moving belt through a drying means where they to 6o ° C to a moisture content of I to 4070 was dried at 49 °. During the passage through the fifth container and the dryer, the wool was bleached to a good whiteness - and thereafter exhibited unchanged its natural fluffiness, softness, elasticity, tensile strength and other desirable physical properties. "