DE591490C

DE591490C - Glimmroehre fuer UEberspannungssicherungen

Info

Publication number: DE591490C
Application number: DER68084D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-07-02
Filing date: 1926-07-02
Publication date: 1934-01-22

Description

Gegenstand des Patents 484 774 ist eine aus zwei parallel zueinander liegenden Funkenstrecken bestehende Überspannungssicherung, deren eine Funkenstrecke als Grobsicherung und deren andere als Feinsicherung dient. Die eine Elektrode der Grobsicherung ist' kappenartig als Aufnahmeraum für die Feinsioherung ausgebildet, die in Form einer Glimmröhre zwischen dem Boden der kappenförmigen Elektrode der Grobsicherimg und deren in der Öffnung der kappenförmigen Erdelektrode liegenden Leitungselektröde gesichert ist.

Eine zweckmäßige Weiterbildung einer derartigen Anordnung wird erfindungsgemäß dadurch erhalten, daß die Elektroden der Glimmröhre ganz oder teilweise aus magnetischem Material gebildet oder mit Polstücken aus magnetischem Material ausgerüstet werden, derart, daß sie von magnetischen Kräften, die z. B. von außerhalb liegenden Spulen herrühren, zu beeinflussen sind. Durch die Bewegung der Elektroden soll nicht nur deren Abstand geändert werden, sondern es sollen auch dadurch Schaltungen innerhalb der Schutzeinrichtung, wie Kurzschließen der Röhre oder des in Serie liegenden Widerstandes, Trennung der Röhre vom äußeren Stromkreis, Abschalten.einzelner von mehreren parallelen Elektroden usw., vorgenommen werden.

In der Abbildung ist ein Ausführungsbei- , spiel der Erfindung dargestellt. . In einer Glimmröhre 6 sind zwei einander gegenüberstehende Elektroden 1 und 2 angeordnet. Die Elektrode 2 ist an einem Armaturstück 3 aus magnetischem Material befestigt. ,.Durch eine ; Feder 5 wird das Armaturstück 3 . sowie die Elektrode 2 in bestimmter Entfernung von 1 gehalten. Außerhalb : der Röhre ist eine Spule 4 angebracht, die bei Stromdurchgang die Elektrode 2 entgegen der Kraft der Feder 5 von ι fortbewegt. Außerhalb der Röhre sind als Grobschutz die aus magnetischem Material bestehenden Elektroden 9, 10 auf. Tragteilen'7 und 8 angebracht. Die Spulen 4 sind in Reihe zu den Elektroden des Überspannungsschutzes geschaltet. Tritt nun ein Strom infolge einer Überspannung auf, dann wird die Spule 4 erregt,'und die Elektrode 2 sowie die Elektrode 9 des Grobschutzes 9, 10 werden bewegt und verändern je nach der Größe des durchgehenden Stromes ihren Abstand von den feststehenden Elektroden.

Die Anordnung kann auch, so getroffen sein, daß die Elektroden des Grobschutzes fest angeordnet sind und von der Größe des durchgehenden Stromes nicht beeinflußt werden. Um die von der Spule 4 auf die Elektroden ausgeübte Kraftwirkung zu erhöhen, ist es vorteilhaft, einen magnetischen Rückschluß

*) Früheres Zusatzpatent 554015

um die Röhre anzuordnen. Als derartiger Rückschluß .können auch gleichzeitig die Tragteile 7 und 8 der Elektroden 9, 10 ausgebildet . ' sein.

Die Spule 4 braucht nicht notwendigerweise von dem durch die Glimmröhre selbst fließenden Strom erregt zu werden, es kann auch irgendeine fremde Hilfsstromquelle' vorgesehen sein, die beim Durchgang des Stromes eingeschaltet wird.

In ihrer Miiiimalentfernung gegeneinander können die Elektroden durch isolierende Distanzstücke gesichert sein. Das Kraftlinienfeld der Spule 4 kann so gewählt sein, daß der Glimmstrom unter seinem Einfluß steht und eine Lichtbogenbildung verhindert wird, in der Weise, daß das Kraftlinienfeld in demselben Sinne wirkt wie die Vergrößerung des Elektrodenabstandes. Die magnetischen Ar-

ao maturen können durch gleichzeitige Kühlwirkung ebenfalls die Lichtbogenbildung verhindern, unabhängig davon, ob es sich um scheiben- oder zylinderförmige Röhren han-

- delt.

' Zwischen den Hauptelektroden ist es zuweilen von Vorteil, Zwischenpole anzuordnen, die als Fußpunkte für den Glimmstrom dienen. Derartige Zwischenpole können ebenfalls aus magnetischem Material bestehen und unter dem Einfluß des magnetischen Feldes voneinander wegbewegt werden.

Die beschriebene Anordnung kann innerhalb eines großen Spannungsbereiches ver-

'.:■: wendet werden, ohne daß es erforderlich ist, die Spule, welche die magnetischen Kräfte er- - zeugt, verschieden zu dimensionieren und abzugleichen, ebensowenig ist es erforderlich, daß die Tragarmaturen Veränderungen er-,. fahren. Dagegen muß die Glimmröhre je nach >den Anforderungen, die von dem zu schützenden Netz abhängen, vor allem aber je nach der Spannung dieses Netzes, mit verschiedener Zündspannung arbeiten. Es ist daher sehr : wesentlich, daß die Röhre leicht austauschbar und je nach der Spannung unverwechselbar ist. Die gesamte Apparatur, in die die Röhre eingesetzt wird, bleibt demnach die gleiche, Nuf'Festlmmte Einsatzvorrichtungen sind der Spannung entsprechend zu wählen. Die Glimmröhre kann überall dort als unverwechselbar einzubauen sein, wo sie den Bestandteil einer Überspannungsschutzvorrichtung bildet. Die Unverwechselbarkeit kann durch verschiedene Mittel erreicht werden, so

z. B durch eine einer bestimmten Spannung zugeordnete Länge oder einen entsprechenden Durchmesser der Röhre. Auch sind besondere Formgebungen der einzelnen Röhre möglich, z. B. runder, ovaler Querschnitt, wobei bei dem letzteren noch verschiedene Verhältnisse der größeren und kleinen Durchmesser möglich sind. Liegt die Röhre an leicht sichtbaren Stellen in der Umhüllung frei oder wird sie beim Entfernen gewisser Teile sichtbar gemacht, so kann durch die Farbe oder auffallende Formgebung der sichtbaren Teile ohne weiteres festgestellt werden, weiche Spannung die eingesetzte Röhre besitzt. /

Claims

Patentansprüche:

, i. Glimmröhre für Überspannungssicherungen nach Patent 484 774 mit beweglichen Elektroden, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden ganz oder teilweise aus magnetischem Material bestehen oder mit Polstücken aus magnetischem Material versehen sind, derart, daß sie von magnetischen Kräften, die z. B. von außerhalb liegenden Spulen herrühren, zu beeinflussen sind.
2. Glimmröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung einander gegenüberstehender scheibenförmiger Elektroden in Richtung der Rohrachse erfolgt.
3. Glimmröhre nach. Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit! den Elektroden Vorrichtungen verbunden sind, welche Schaltungen innerhalb der Schutzeinrichtung vornehmen.
4,, Glimmröhre nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein magnetischer Rückschluß vorgesehen ist, der die von der Erregerspule auf die Elektroden ausgeübte Kraftwirkung erhöht.
5. Glimmröhre nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine scheibenförmige Ausbildung ihrer Wandung.
6. Glimmröhre für verschiedene Spannungen, insbesondere nach Anspruch 1 bis s, dadurch gekennzeichnet, daß sie unverwechselbar in besonderer Hülle angebracht ist und die Unverwechselbarkeit durch verschiedene Abstufungen im Durchmesser oder der Länge der Röhren bzw. durch besondere Formgebung (rund, oval, mit verschiedenem Verhältnis¹ der großen bzw. kleinen Durchmesser, Anbringen von Vorsprangen o. dgl.) erreicht wiraT^ "110

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen