DE51943C - Verfahren zur Reindarstellung von unvergährbarem krystallisirtem Zucker, bezw. einem dem Gummi arabicum ähnlichen Klebstoff aus Kleie und anderen Getreideabfällen - Google Patents

Verfahren zur Reindarstellung von unvergährbarem krystallisirtem Zucker, bezw. einem dem Gummi arabicum ähnlichen Klebstoff aus Kleie und anderen Getreideabfällen

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DE51943C DENDAT51943D DE51943DA DE51943C DE 51943 C DE51943 C DE 51943C DE NDAT51943 D DENDAT51943 D DE NDAT51943D DE 51943D A DE51943D A DE 51943DA DE 51943 C DE51943 C DE 51943C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K3/00Invert sugar; Separation of glucose or fructose from invert sugar

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  • Cereal-Derived Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Grundlage des neuen Verfahrens bildet die von den Erfindern gemachte Entdeckung, dafs in der Kleie und anderen bei der Verarbeitung der Getreidearten (Cerealien) sich ergebenden Abfällen eine bis dahin noch nicht beschriebene und nicht zur Verwerthung gelangte Substanz sich vorfindet, welche zu den Kohlehydraten gehört und von den Erfindern Metaraban genannt wird.
Das Me tar a ban zeigt folgende Eigenschaften:
Es ist unlöslich in kaltem und heifsem Wasser, in kalten verdünnten Mineralsäuren, in kalter 1 procentiger Alkalilauge, in warmem verdünnten Ammoniak, in Kupferoxydammoniak, in Verdauungsflüssigkeiten und in Diastaselösung. Beim Erhitzen mit Phloroglucin und Salzsäure giebt es eine rothe Flüssigkeit. Beim Erhitzen mit verdünnten Mineralsäuren, sowie mit Alkalien oder alkalischen Erden geht es in Lösung, wobei es indessen eine Umwandlung erleidet.
Die bei Einwirkung von Kalkmilch entstehende Lösung giebt auf Zusatz von Salzsäure und Alkohol eine starke Fällung. Das gefällte Product, durch wiederholtes Auflösen in Wasser und Wiederausfällen mit Weingeist gereinigt und sodann über Schwefelsäure getrocknet, bildet eine weifse zerreibliche Masse, welche in Wasser aufquillt und dann nach und nach in Lösung geht. Die Lösung zeigt im Polarisationsapparate schwache Linksdrehung. Bei der Oxydation mittelst Salpetersäure liefert das Metaraban keine Schleimsäure. Durch diesen Umstand, sowie durch seine Unlöslichkeit in kaltem und heifsem Wasser, sowie in kalter verdünnter Alkalilauge unterscheidet es sich von den mit ihm verwandten Kohlehydraten, so z. B. von der Metaarabinsäure, vom Bassorin, vom Kirsch- und Pflaumengummi u. s. w.
Das Metaraban liefert beim Erhitzen mit verdünnter Säure durch Hefe nicht vergährbaren krystallisirbaren Zucker;-durchBehandeln mitAlkalien oder alkalischen Erden in der Hitze aber kann es in einen dem Gummi arabicum ähnlichen Klebstoff übergeführt werden. Um aber diese Producte rein und frei von anderen löslichen und vergährungsfähigen Stoffen herzustellen, ist es nöthig, die metarabanhaltige Zellschicht von den übrigen in der Kleie enthaltenen Stoffen zu befreien, da die Gegenwart derselben den Zucker färben und unkrystallisirbar machen, den Klebstoff aber zum Mindesten verunreinigen und seine Lösungen der Gefahr der Gährung aussetzen würde. Ferner mufs bei der Ueberführung des Metarabans in Zucker bezw. Klebstoff der umschliefsende Zellstoff unverändert bleiben, damit nicht seine Zersetzungsproducte diese Stoffe verunreinigen.
Um dies zu erreichen, werden die specifischen Eigenschaften des Metarabans, sich
mechanisch von der Zellschicht nicht trennen zu lassen, in der Kälte durch schwache Säuren oder Alkalien oder alkalische Erden oder kochende Ammoniak- oder Kochsalzlösung nicht angegriffen zu werden, in der Hitze dagegen durch schwache Säuren, fixe Alkalien oder alkalische Erden, welche den Zellstoff selbst nicht angreifen, in lösliche Formen übergeführt zu werden, benutzt.
Man verfährt nämlich in folgender systematischer Weise:
Die Kleie wird zunächst durch Auswaschen mittelst kalten oder mäfsig warmen Wassers, indem man mechanische Vorrichtungen zu Hülfe nimmt, von Stärkemehl befreit. Sodann erhitzt man sie zur Entfernung der Protein-Stoffe und anderer Nebenbestandtheile etwa 3 Stunden lang mit einer ungefähr ι procentigen Lösung von Ammoniak oder von Kochsalz. Die zurückbleibende metarabanhaltige Zellschicht wird hierauf von der Flüssigkeit abgeprefst und gut ausgelaugt, so dafs sie völlig frei von der den späteren Procefs störenden Ammoniakoder Kochsalzlauge, sowie von den in Lösung gegangenen Nebenbestandtheilen ist.
Die auf diese Weise genügend von den anderen Stoffen befreite metarabanhaltise Zeilschicht wird hierauf mit verdünnter, aber mindestens ι bis 2 procentiger Schwefelsäure ungefähr 6 Stunden lang gekocht; hierdurch wird das Metaraban von der Zellschicht abgelöst und in Zucker übergeführt.
Der rückständige Zellstoff wird von der Lösung abgeprefst, letztere aber mit kohlensaurem Kalk neutralisirt, mit Thierkohle entfärbt und eingedampft. Aus der conceiitrirten Lösung krystallisirt alsdann weifser unvergährbarer Zucker aus.
Um aus der Zellschicht das Metaraban in Form von Klebstoff abzuscheiden, erhitzt man mit Kalkmilch oder verdünnter ca. ι procentiger Alkalilauge unter Druck.
Die erhaltene Lösung wird von der Zellschicht abgeprefst, neutralisirt, durch Eintragen von Bleioxydhydrat oder durch Zusatz von Kalkmilch und nachheriges Einleiten von Kohlensäure oder in anderer Weise entfärbt und hierauf eingedampft. Der sich ergebende Körper, welcher auch aus der concentrirten Lösung durch Weingeist ausgefällt werden kann, ist dem Gummi arabicum ähnlich und besitzt sehr grofse Klebkraft.
Die beim Kochen der von Stärkemehl befreiten Kleie mit Ammoniaklösung erhaltene Flüssigkeit kann mit Phosphorsäure neutralisirt und eingedampft werden. Man erhält alsdann ein phosphorsäurehaltiges Futtermehl von hoher Nährkraft.
Die nach dem Abscheiden des Metarabans zurückbleibende Zellschicht kann auf Papier verarbeitet werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Systematisches Verfahren zur Reindarstellung von durch Hefe nicht vergährbarem krystallisirtem Zucker sowie einem dem Gummi arabicum ähnlichen Klebstoff aus Kleie und anderen beim Verarbeiten von Getreide sich ergebenden Abfällen, darin bestehend, dafs man die Kleie oder dergleichen zuerst durch Auswaschen mit Wasser vom anhaftenden Stärkemehl befreit, dann mit einer Ammoniak- oder Kochsalzlösung kocht und endlich die von der Flüssigkeit abgeprefste und vollständig ausgelaugte metarabanhaltige Zellschicht zur Darstellung des Zuckers mit einer mindestens ι bis 2 prdcent. Schwefelsäure, zur Darstellung des Klebstoffes aber mit einer alkalischen oder erdalkalischen Lauge kocht, die sich ergebenden Lösungen vom Zellstoff abprefst, neutralisirt, klärt und eindampft.
DENDAT51943D Verfahren zur Reindarstellung von unvergährbarem krystallisirtem Zucker, bezw. einem dem Gummi arabicum ähnlichen Klebstoff aus Kleie und anderen Getreideabfällen Expired - Lifetime DE51943C (de)

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