DE515526C

DE515526C - Vorrichtung zum Fernhalten des durch die Spielraeume bei Dampf- oder Gasturbinen hindurchtretenden Undichtigkeitsstromes von dem Treibmittelhauptstrom

Info

Publication number: DE515526C
Application number: DEA50780D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Otto Rosenloecher
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1927-05-03
Filing date: 1927-05-03
Publication date: 1931-01-06

Description

Bekanntlich löst sich bei Dampfturbinen ein Teil des Dampfes, der sogenannte Undichtigkeitsdampf, von dem Hauptdampfstrom ab, durchläuft ohne Arbeitsleistung die zwischen den umlaufenden und den feststehenden Teilen der Beschauflung vorgesehenen Spielräume und tritt nach Überspringen der betreffenden Lauf- oder Leitschaufel senkrecht zur Strömungsrichtung des aus der vorhergehenden Schaufel austretenden Hauptdampfstromes in den Spalt zwischen Leit- und Laufschaufel ein, um gemeinsam mit dem Hauptdampfstrom die nächste Schaufel zu durchströmen. Durch das Auftreffen des Undichtigkeitsdampfes auf den Hauptdampfstrom werden Wirbelungen in dem nachfolgenden Schaufelkranz verursacht, die den Wirkungsgrad nachteilig beeinflussen.

Gemäß der Erfindung wird nun eine solche Störung des Hauptdampfstromes durch den Undichtigkeitsdampf dadurch vermieden, daß die Füllstücke der Lauf- und Leitschaufeln ?der bei füllstücklosen Schaufeln deren verstärkte Füße mit Aussparungen zur Ableimg des durch den Undichtigkeitsspalt strölenden Dampfes versehen sind, so daß eine Bereinigung des Undichtigkeits dampfes mit dem Hauptdampfstrom während der Arbeitsleistung des letzteren verhindert werden kann.

In der Zeichnung stellt Abb. 1 den bisherigen Verlauf des Undichtigkeitsdampfes bei einer Trornmelturbine dar, während die Abb. 2 den störungsfreien Verlauf des Hauptdampfstromes bei Ableitung des Undichtigkeitsdampfes durch in den Schaufelfüllstükken vorgesehene Aussparungen an einer solchen Trommelturbine veranschaulicht. Abb. 3 und 4 zeigen in einem Quer- und Längsschnitt eines Schaufelfüllstückes die Form der Umführungskanäle für den Undichtigkeitsdampf.

Es bedeuten α die Leit- und b die Laufschaufeln einer Trommelturbine. Zwischen den Leit- und Laufschaufeln sind Füllstücke c vorgesehen, die bei der im Erfindungssinne eingerichteten Trommelturbine gemäß Abb. 2 bis 4 mit Kanälen d zur Ableitung des Undichtigkeitsstromes ausgestattet sind. Die Ausbildung der in den Füllstücken der Laufschaufeln vorgesehenen gekrümmten Kanäle ist hierbei so gewählt, daß der Undichtigkeitsdampf bei seinem Durchgang durch diese Kanäle seine Energie an die Laufschaufeln abgeben kann.

Bei der bekannten Ausführung gemäß Abb. ι überspringt ein Teil des aus einem Schaufelkranz austretenden Dampfes die nächstfolgende Schaufelreihe und trifft Herauf wieder senkrecht auf den Hauptdampf-

*) Von dem Patenisucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Otto Rosenlöcher in Berlin-Spandau.

strom vor dessen Eintritt in die übernächste Schaufelreihe. Dieser Undichtigkeitsdampf verursacht durch Stoßwirkung und Richtungsänderung Wirbelungen an der Vereinigungsstelle mit dem Hauptstrom, wodurch der Wirkungsgrad der Turbine nachteilig beeinflußt wird.

Bei der im Erfindungssinne eingerichteten Trommelturbine (Abb. 2) dagegen wird der Undichtigkeitsdampf der ersten Stufe durch die hierfür vorgesehenen Kanäle an dem äußeren und inneren Umfange der Lauf- und Leitschaufeln durch die Trommel hindurchgeleitet, ohne daß er überhaupt mit dem Hauptdampf strom wieder in Berührung kommt. Wird durch entsprechende Bemessung der Querschnitte der in den einzelnen Stufen für den Undichtigkeitsdampf in den Füllstücken vorgesehenen Kanäle dafür Sorge getragen, daß der sich an dem Austritt jedes Umführungskanals einstellende Dampfdruck gleich dem betreffenden Spaltdruck ist, so kann weder eine Ablenkung des Undichtigkeitsstromes noch eine solche des Hauptstromes an den Übergangsstellen stattfinden.

Während bei der bekannten Ausführung in den letzten Stufen das im Verlaufe der Dampfentspannung ausgeschiedene, durch die Fliehkraft an der Austrittsseite der Laufschaufeln nach außen geschleuderte Wasser durch den an dieser Stelle nach innen gehenden Undichtigkeitsstrom an seiner Abscheidung gehindert wird, wird beim Erfindungsgegenstand durch Verwendung von besonderen Führungskanälen für den Undichtigkeitsdampf ein Abscheiden von Wassertröpfchen in den Niederdruckstufen der Dampfturbinen, in denen der Dampf gesättigt ist, ermöglicht, so daß eine Beschädigung der Schaufeln durch die auftreffenden Wassertröpfchen vermieden oder verringert wird.

Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in seiner Anwendung bei einer Trommelturbine veranschaulicht, deren Schaufeln mit Kopfringen versehen sind; er läßt sich jedoch mit gleichem Nutzen auch bei Trommeln mit Schaufeln ohne Kopf ring verwenden.

Claims

Patentansprüche:. 5<>

1. Vorrichtung zum Fernhalten des Undichtigkeitsstromes von dem Haupttreibmittelstrom bei Dampf- oder Gasturbinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstücke (c) der Lauf- und Leitschaufeln (b, a) oder bei füUstücklosen Schaufeln deren verstärkte Füße mit Aussparungen (d) zur Ableitung des durch den Undichtigkeitsspalt strömenden Mittels versehen sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überbrükkungskanäle (d) für die Weiterleitung des Undichtigkeitsstromes in den Laufschaufelfüllstücken (c) derart ausgebildet sind, daß eine Energieabgabe dieses Undichtigkeitsstromes an die Laufschaufeln stattfindet.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte der in den einzelnen Stufen für den Undichtigkeitsstrom in den Füllstükken (c) vorgesehenen Kanäle (d) so bemessen sind, daß der sich an dem Austritt jeder dieser Kanäle (d) einstellende Druck gleich dem betreffenden Spaltdruck ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Berlin, gedruckt in der reichsdrücicersi