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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Läufer für eine Anschlageinrichtung, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 298 02 037 U1 ist ein Läufer für eine Absturzsicherung bekannt, der zwei Halbschalen aufweist, die eine Führungsöffnung ausbilden und axial verschiebbar auf einer Achse gelagert sind. Dadurch können die Halbschalen geöffnet werden und an einer beliebigen Stelle auf die Schiene einer Anschlageinrichtung aufgesetzt werden. Dieser Läufer benötigt jedoch zum Aufsetzen auf und Abnehmen von der Schiene zwei Hände. Außerdem ist ein mechanisch aufwändiger Mechanismus zum Sichern der Halbschalen vor einem unbeabsichtigten Öffnen notwendig.
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Ein Läufer ist aus der
GB 2 388 148 A bekannt. Weitere Läufer sind aus den Dokumenten
US 6 155 384 A ,
US 2002/0 112 916 A1 und
US 2003/0 029 672 A1 bekannt. Das letztgenannte Dokument offenbart einen Läufer für eine Anschlageinrichtung, insbesondere für eine horizontale Anschlageinrichtung, insbesondere für ein Sicherungsseil oder eine Sicherungsschiene, zur Sturzsicherung von Personen, wobei der Läufer ein Gehäuse aufweist, welches mit einer Befestigungsöse für ein Mannseil und einer im Wesentlichen axialsymmetrischen Führungsöffnung zum Umgreifen der Anschlageinrichtung ausgebildet ist, wobei die Führungsöffnung einen in axialer Richtung verlaufenden Längsschlitz aufweist. Ferner hat das Gehäuse ein Läuferteil 32, 30 mit einem gebogenen Teil 32, runner genannt, und einem Flansch 30 und ein Backenteil 31, 41 mit einem Flansch 31 sowie Nocken 41. Läuferteil und Backenteil weisen eine Befestigungsöse auf und bilden ausgehend von dem Längsschlitz einen Teil des Umfangs der Führungsöffnung aus, wobei die Nocken 41 um eine Schwenkachse gegen das Läuferteil verschwenkbar sind und die Schwenkachse senkrecht zu einer Mittellängsachse der Führungsöffnung angeordnet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Läufer der o.g. Art bzgl. mechanischem Aufbau und Bedienbarkeit zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Läufer der o.g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
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Bei einem Läufer ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass jedes der beiden Teile einstückig ausgebildet ist.
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Dies hat den Vorteil, dass eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung sowie ein kompakter Läufer ermöglicht ist. Der Längsschlitz ist durch ein einfaches Verschwenken der beiden Teile wahlweise öffnbar, um den Läufer an der Anschlageinrichtung anzuordnen oder von dieser zu lösen, wobei sich durch die beiden Befestigungsösen der beiden Teile eine einfache Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen des Längsschlitzes ergibt, wenn ein Karabinerhaken beide Befestigungsösen durchgreifen eingehakt ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Teile zwischen einer Schließstellung, in der die Befestigungsösen der beiden Teile sich wenigstens teilweise überdecken und eine Breite des Längsschlitzes derart minimal ist, dass die Anschlageinrichtung in der Führungsöffnung gegen ein Ausführen aus der Führungsöffnung gesichert ist, und einer Offenstellung, in der eine Überdeckung der Befestigungsösen der beiden Teile vollständig aufgehoben ist und der Längsschlitz eine derartige maximale Breite aufweist, dass die Anschlageinrichtung in die Führungsöffnung des Läufers einführbar oder aus der Führungsöffnung des Läufers herausnehmbar ist, gegeneinander verschwenkbar. Dies hat den Vorteil, dass der Läufer an einer beliebigen Stelle der Anschlageinrichtung mit lediglich einer Hand eines Benutzer betätigt einführbar ist, wobei ein beliebig ausgebildeter Karabinerhaken mit der Befestigungsöse verbunden werden kann und gleichzeitig den Läufer gegen ein Verschwenken der beiden Teile in die Offenstellung sichert.
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Eine besonders einfache Bedienbarkeit mit einer Hand erzielt man dadurch, dass die beiden das Gehäuse ausbildenden Teile derart ausgebildet sind, dass eine Trennebene zwischen den beiden zusammengesetzten Teilen parallel zu einer Mittellängsachse der Führungsöffnung und/oder senkrecht zu einer Mittellängsachse der Befestigungsöse angeordnet ist.
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Zum zusätzlichen Sichern des Läufers gegen ein unbeabsichtigtes Lösen von der Anschlageinrichtung ist zwischen den beiden Teilen ein Federelement angeordnet, welches die beiden Teile in Richtung der Schließstellung mit einer rückstellenden Federkraft beaufschlagt. Hierdurch sind zusätzliche Rastmittel, die die beiden Teile in der Schließstellung fixieren, entbehrlich.
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In einer bevorzugten Ausführungsform fluchten die beiden Befestigungsösen der beiden Teile in Schließstellung miteinander.
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Zweckmäßigerweise ist wenigstens ein Teil des an den Längsschlitz angrenzenden Umfangs eines das Gehäuse bildenden Teiles als Kreissegment ausgebildet ist, wobei die Schwenkachse an einem zu dem Kreissegment gehörenden Kreismittelpunkt angeordnet.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in:
- 1 eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Läufers in perspektivischer Ansicht,
- 2 in einer weiteren perspektivischen Ansicht,
- 3 in einer Seitenansicht,
- 4 in einer weiteren Seitenansicht,
- 5 ein Backenteil des Läufers von 1 in perspektivischer Ansicht,
- 6 ein Läuferteil des Läufers von 1 in perspektivischer Ansicht und
- 7 den Läufer von 1 in Offenstellung in perspektivischer Ansicht.
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Die aus den 1 bis 7 ersichtliche bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Läufers 10 für eine permanente Absturzsicherung umfasst ein Gehäuse, welches aus zwei Teilen zusammengesetzt ist, nämlich aus einem Läuferteil 12 und einem Backenteil 14. Sowohl das Läuferteil 12 als auch das Backenteil 14 umfassen jeweils eine Befestigungsöse 15 für ein Mannseil. Von dem Gehäuse ist ferner eine im Wesentlichen axialsymmetrische Führungsöffnung 16 zum Umgreifen einer Anschlageinrichtung 18 in Form eines Sicherungsseiles ausgebildet, wobei die Führungsöffnung 16 einen in axialer Richtung verlaufenden Längsschlitz 20 aufweist. Ausgehend von dem Längsschlitz 20 bildet jedes der Teile 12, 14 einen Teil der Führungsöffnungen 16 aus.
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Wie insbesondere aus 3 und 4 ersichtlich, verläuft eine Trennungsebene 22 zwischen den beiden Teilen 12 und 14 im Wesentlichen senkrecht zu einer Längsachse der Führungsöffnung 16.
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Wie insbesondere aus den 5 und 6 ersichtlich, sind die beiden Teile 12, 14 über einen Bolzen 24 gegeneinander schwenkbar miteinander verbunden. Zusätzlich ist eine Feder 26 vorgesehen, welche die beiden Teile 12, 14 relativ zueinander in Richtung einer Schließstellung mit Kraft beaufschlagt, wobei der Läufer 10 in den 1 bis 4 in Schließstellung dargestellt ist. In dieser Schließstellung fluchten die jeweiligen Befestigungsösen 15 der beiden Teile 12, 14 miteinander, sodass eine einzige große Befestigungsöse 15 ausgebildet ist. In der Schließstellung ist der zwischen den beiden Teilen 12, 14 ausgebildete Längsschlitz 20 der Führungsöffnung 16 gerade so bemessen, dass sich der Läufer 10 nicht von dem Führungsseil 18 lösen kann. Die Feder 26 stützt sich dabei, wie aus 5 ersichtlich, mit einer Verlängerung 28 in einer Ausnehmung 30 des Backenteils 14 und andererseits mit einer Verlängerung 32 in einer entsprechenden Ausnehmung (nicht dargestellt) im Läuferteil 12 ab.
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Zum Aufsetzen auf das oder Abnehmen von dem Sicherungsseil 18 sind die beiden Teile 12 und 14 um den Bolzen 24 als Schwenkachse gegeneinander in eine Offenstellung verschwenkbar, wie in 7 dargestellt, bei der der Längsschlitz 20 eine derartige Größe aufweist, dass das Sicherungsseil 18 hindurch passt. Hierfür ist die Lage des Bolzens 24 und damit die Lage der Schwenkachse derart getroffen, dass der Längsschlitz 20 erst dann vollständig geöffnet ist, wenn die beiden Befestigungsösen der beiden Teile 12, 14 sich nicht mehr überdecken. Hierdurch ist eine Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen des Längsschlitzes 20 derart geschaffen, dass der Längsschlitz 20 nicht vollständig geöffnet werden kann, solange noch beispielsweise ein Karabinerhaken oder andere Teile durch die Befestigungsösen beider Teile 12, 14 greifen und dadurch einen Schwenkwinkel für das Backenteil 14 derart begrenzen, dass der Längsschlitz 20 nicht vollständig geöffnet werden kann. Mit anderen Worten kann der Läufer 10 zum Aushängen vom Sicherungsseil 18 nur dann vollständig geöffnet werden, wenn nichts, auch nicht ein kleiner Karabinerhaken, in die Befestigungsösen 15 der beiden Teile 12, 14 ein gehangen ist. Es ist somit keine weitere zusätzliche Sicherung notwendig. Hierdurch ist der Läufer 10 durch Betätigung mit nur einer einzigen Hand eines Benutzers aufsetzbar der abnehmbar.
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Ein Verschließen des Längsschlitzes 20 bis zum vollständigen Verschwenken des Backenteils 14 in die Offenstellung wird bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, dass ein Teil 30 des an den Längsschlitz 20 angrenzenden Umfangs des Backenteiles 14 als Kreissegment ausgebildet ist, wobei die Schwenkachse 24 an einem zu dem Kreissegment gehörenden Kreismittelpunkt angeordnet ist. Erst wenn dieses Kreissegment den Bereich des Längsschlitzes 20 verlässt, ist der Längsschlitz 20 vollständig geöffnet. Die Teile 12, 14 sind derart ausgebildet, dass das Kreissegment den Bereich des Längsschlitzes 20 erst dann verlässt, wenn die beiden Befestigungsösen sich nicht mehr auch nur teilweise überdecken, sondern keinen Schnittbereich mehr aufweisen.