Verfahren zur Erzeugung von Grauguß durch Erhitzung des geschmolzenen
Gußeisens vor dem Vergießen Es ist bekannt, -d213 der Graphit in zwei Formen auftritt,
nämlich in blättriger und in feinschupppiger Form. Es ist ferner bekannt, d213 ein
Erhitzen auf hohe Temperatur eine Verfeinerung der Graphitausbildung hervorruft.
Der Erfinder hat nun festgestellt, daß der Graphit in blättriger Form immer dann
auftritt, wenn in der Graugußschm-elze noch Graphitkeime vorhanden sind. Unter Graphitkeimen
sind sowohl ungelöste kleine Restteilchen von Graphit aus dem zur Erzeugung des
Graugußes verwendeten Roheisen als auch kleine Konzentrationsanreicherungen von
Kohlenstoff in der Schmelze infolge nicht völlig eingetretener Verteilung des gelösten
Kohlenstoffes zu verstehen. Auf dieser Erkenntnis beruht (las Verfahren nach der
Erfindung, das darin besteht, daß das flüssige Graugul3eisen zwecks 7-erstörun-
der Graphitkeime einer Wärmebehandlung unterzogen wird, indem die Schmelze vor dem
Vergießen während einer Zeitdauer flüssig gehalten wird, die sich nach der Legierung
und der Temperatur der Schmelze richtet. Man kann entweder für kurze Zeit hoch erhitzen
oder für längere Zeit bei einer niedrigeren über dem Schmelzpunkt liegenden Temperatur.
Es tritt alsdann, sowohl durch Anwendung hoher Tempcracttir i z. 13. 1/t Stunde
bei 110o"' bis i 50o ) als auch durch Anwendung einer längeren Behandlungsdauer
bei tieferer Temperatur (z. B. t Stunde bei 125o'' bis 130o-), eine gleichmäßige
Löstuig der Graphitkeime rin, die (las Kristallisieren des Graphites bei der nachfolgenden
Abkühlung in feinschuppiger Form zur Folge hat. Als niedrigste Behandlungstetnperatwr
kommt eine Temperatur in Frage, die dicht oberhalb der 1-iyuiduslinic der zu behandelnden
Legierung liegt. Die Abhängigkeit zwischen f3ehandlungsteniperatur und Behandlungsdauer
der flüssigen Schmelze ist beispielsweise für einen Kohlenstoffgehalt von
2,9 bzw. -,,; e0 im Schaubild gezeigt. Die für dazwischen oder in der Nähe
liegenden Kohlenstoffgehalte erforderlichen Behandlungszeiten bzw. Temperaturen
können durch parallele Verschiebung der Kurven innerhalb des Koordinawnsystems gefunden
werden. Lä13t man eine Schmelze, die nicht genügend lange Zeit erhitzt war und demnach
noch Graphitkeime enthält, erstarren, so wird der entstandene Grauguß blättrigen
Graphit in einer Menge enthalten, die der restlichen Keimmenge entspricht. Hält
man aber die Schmelze lange genug füssi;, so dal3 sie keimfrei wird, und läßt sie
nun erstarren, so (#ntstclit nur friiischuppiger Graphit. Auf (;rund dieser Feststellung
ist es möglich. im technischen Verfahren je nach Belieben Grauguß mit blättrigen
Graphit oder Graugruß mit feinschuppigem Graphit oder mit beiden Graphitarten nebeneinander
zu erzeugen. Die Erzeugung von Grauguß mit überwiegend feinschuppigem Graphit hat
technische Vorteile, weil die mechanischen Eigenschaften bessere sind. Besonders
ist ein derartiger Grauguß zur Herstellung von Maschinenteilen mit Blanken Gleitoberflächen
geeignet.Process for the production of gray cast iron by heating the molten cast iron before casting It is known that graphite occurs in two forms, namely in a flaky form and in a finely flaky form. It is also known that heating to a high temperature causes refinement of the graphite formation. The inventor has now found that the graphite appears in flaky form whenever graphite nuclei are still present in the gray cast iron. Graphite nuclei are to be understood as meaning both undissolved small residual graphite particles from the pig iron used to produce the gray cast iron and small concentrations of carbon in the melt as a result of the incomplete distribution of the dissolved carbon. This knowledge is based on the method according to the invention, which consists in subjecting the liquid gray cast iron to a heat treatment for the purpose of 7-destroying graphite nuclei, in that the melt is kept liquid for a period of time prior to casting, which is after the alloy and The temperature of the melt can either be heated up for a short time or for a longer time at a temperature lower than the melting point i 50o ) as well as by using a longer treatment time at a lower temperature (e.g. t hour at 125o '' to 130o), a uniform dissolution of the graphite nuclei, which (las crystallization of the graphite in the subsequent cooling in a finely flaky form The lowest possible treatment temperature is a temperature which is just above the 1-iyuiduslinic of the alloy to be treated . The relationship between treatment temperature and treatment duration of the liquid melt is, for example, for a carbon content of 2.9 or - ,,; e0 shown in the diagram. The treatment times or temperatures required for carbon contents in between or in the vicinity can be found by shifting the curves in parallel within the coordinate system. If a melt that has not been heated for a long enough time and therefore still contains graphite nuclei is allowed to solidify, the resulting gray cast iron will contain flaky graphite in an amount corresponding to the remaining nuclei. But if the melt is kept in the liquid long enough, so that it becomes germ-free, and it is now allowed to solidify, then only freshly flaked graphite. On (; around this statement it is possible or gray cast iron with finely flaked graphite or with both types of graphite side by side. The production of gray cast iron with predominantly finely flaked graphite has technical advantages because the mechanical properties are better. Such a gray cast iron is particularly suitable for the production of machine parts with bare sliding surfaces.