DE4447032C2

DE4447032C2 - Wickeleinrichtung für bandförmige Aufzeichnungsträger

Info

Publication number: DE4447032C2
Application number: DE19944447032
Authority: DE
Inventors: Heinz Schnee; Manfred Dr Schlatter; Bernd Dr Scholtysik; Josef Birkmann
Original assignee: Emtec Magnetics GmbH
Current assignee: Emtec Magnetics GmbH
Priority date: 1994-12-28
Filing date: 1994-12-28
Publication date: 1998-03-26
Anticipated expiration: 2014-12-29
Also published as: DE4447032A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Wickeleinrichtung für bandförmige Aufzeichnungsträger, insbesondere Magnetbänder mit zumindest einem Bandwickelkörper, der rotierend antreibbar ist, um das Band aufzuwickeln, wobei das Band durch eine mit einem schwenkbaren Führungsarm verbundene Andruckrolle mit elastischer Auflagefläche an der Stelle, wo es auf dem Bandwickel aufgewickelt wird, an den Wickel angedrückt wird, wobei die Bandführung durch auf dem Füh rungsarm gelagerte Bandumlenk- und -führungselemente derart geschieht, daß das Band ungefähr an der Stelle, an der die Andruckrolle am Bandwickel aufliegt, diesen tangential erreicht, wobei die Andruckrolle an einem massearmen weiteren Schwingarm, welcher schwenkbar am ersten Führungsarm gelagert ist, drehbar angebracht ist und wobei die Andruckrolle durch mechanische oder magnetische Beaufschlagung an den Bandwickel angedrückt wird.

Aus dem Stand der Technik sind Anlagen zur Herstellung von Band streifen bekannt, bei denen eine fortlaufende Folienbahn, bei spielsweise ein magnetischer Aufzeichnungsträger, zu einzelnen Folienstreifen in Gebrauchsbreite längsgeschnitten wird. Dies geschieht mit Hilfe einer senkrecht zur Bahnlaufrichtung angeord neten Reihe ortsfester Trennmesser, welche zueinander gleichen Abstand haben und mit ihren gegen die Bahnbewegung gerichteten Schneiden in die Bahn hineinragen. Die fertigen Folienstreifen werden dann einzeln in einer Aufspuleinheit auf Spulen oder flanschlosen Wickelkernen aufgewickelt. Dabei können die Einze laufspuleinheiten in Laufrichtung der Folienstreifen in einer Reihe hintereinander oder nebeneinander angeordnet sein; bei einer größeren Anzahl aufzuwickelnder Folienstreifen können auch mehrere Reihen von Aufspuleinheiten in Etagen übereinander vorhanden sein. Derartige Anlagen sind beispielsweise aus der DE-OS 39 08 451 oder der EP 0 297 609 bekannt.

Beim Aufwickeln der Folienstreifen ist es von großer Bedeutung, daß auf dem Bandwickel ein einwandfreies Erscheinungsbild ohne überstehende Bandlagen erzielt wird. Dies wird beispielsweise nach der Lehre der DE-OS 38 18 113 dadurch erzielt, daß beim Herstellen eines Bandwickels eine Magnetfelderzeugungs-Einrich tung zum Anziehen des Magnetbandes in eine vorgegebene Richtung einwirkt. Aus der Firmenmitteilung "AGFA Band Professional", Nr. 10, Mai 1988 geht hervor, daß zum Aufwickeln von magnetischen Aufzeichnungsträgern, bei denen Bandmaterial auch größter Längen, sogenannter Pancakes, auf einen flanschlosen Wickelkern gewickelt werden soll, verfahrenstechnisch zwei Konstruktionen zur Verfü gung stehen, nämlich die Kontaktwickler und die Zentralwickler.

Beim Kontaktwickelverfahren wird das Band von einer Bandführungs rolle, welche seitliche Bordscheiben hat, seitlich geführt und auf eine relativ große angetriebene Walze übergeben. Von dieser Walze läuft das Band in den Wickelkörper ein, wobei der Antrieb des Wickels an seinem Umfang durch den Kontakt mit der angetrie benen Walze erfolgt. Um den sich ändernden Wickeldurchmesser aus zugleichen, ist der Bandwickelkörper schwenkbar gelagert.

Umgekehrt wird beim Zentralwickelverfahren der Bandwickelkörper beziehungsweise der Wickelkern angetrieben und das Band läuft über eine bewegliche Bandführung auf dem Wickel auf. Die Fig. 1 zeigt eine aus dem Stand der Technik bekannte Wickelvorrichtung. Das Band (1) läuft über eine Bandführungsrolle (3) mit seitlichen Bordscheiben, die es in seiner Querrichtung fixieren, sowie über eine Gummirolle (5), die auf dem Wickel (7) aufliegt, auf demselben auf. Bandführungs rolle und Gummirolle sind an einem beweglichen. Führungsarm (2) befestigt.

Eine verbesserte Wickelvorrichtung, mit der ein definierter Anpreßdruck bei der Aufwicklung sowie ein einwandfreies glattes Wickelbild auch bei hohen Wickelgeschwindigkeiten erzielt werden soll, ist aus der DE-OS 42 03 310 bekannt. Die Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform dieser Einrichtung. Dabei wird der Wickelarm (2) mit dem Drehpunkt (14) durch einen Pneumatikzylin der (11) mit einem definierten Anpreßdruck an den Wickel beauf schlagt, und die Führung des Bandes wird durch zwei Umlenkwalzen (3, 4) vorgenommen, von welchen die zweite mit seitlichen Bord scheiben versehen ist. Außerdem ist die Bandandruckrolle (5) an einem weiteren massearmen Führungsarm (6) drehbar mit dem Dreh punkt (8) gelagert, wobei der Arm (6) durch eine Druckfeder (15) beaufschlagt wird. Die Wickelgeometrie ist so gestaltet, daß die Gummirolle vom Band höchstens unter einem geringen Wickel um schlungen wird, wobei das Band an der Stelle, an der die Gummi rolle auf dem Wickel aufliegt, diesen erreicht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wickeleinrichtung zur kostengünstigeren Produktion von Magnetbandwickeln, den oben genannten Pancakes, mit höheren Schneide- und Wickelgeschwindig keiten zu schaffen.

Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe gelöst mit einer Wickeleinrich tung der eingangs genannten gattungsmäßigen Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere Einzelhei ten der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung hervor.

Damit wird erreicht, das Wickelbild noch glatter zu machen, den Wickeldruck noch weiter zu vergleichmäßigen, um auf diese Weise aufgewickelte Magnetbandträger zu erzielen, welche beim Transport zum Kunden keine Deformationen erleiden, sich dort gut abwickeln lassen und bei der Verarbeitung zu magnetischen Aufzeichnungsträ gern mit hoher mechanischer und elektroakustischer Qualität füh ren.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Fig. 3, welche eine bevorzugte erfindungsgemäße Wickeleinrichtung zeigt, näher erläutert, ohne jedoch die Erfindung darauf zu beschränken.

Das Erfindungswesentliche besteht darin, wie ein Vergleich der Fig. 2 und 3 zeigt, daß die auf dem Führungsarm (2′) drehbar angeordnete und gelagerte Umlenkrolle (4) mit den seitlichen Bordscheiben (16) so angeordnet ist, daß die Bordscheiben gerade in die äußersten Lagen des Wickels (7) hineinragen, während die Bandlauffläche (17) der Führungsrolle (4) vom Wickel (7) beab standet ist. Da mit der auf dem beweglichen Führungsarm über die Schwinge (6) gelagerten Gummirolle (5) die Position zu dem sich verändernden Durchmesser des Wickels (7) konstant gehalten wird, gilt dies auch für die Führungsrolle (4).

Im Gegensatz zu der aus Fig. 2 bekannten Ausführung ist bei der Wickeleinrichtung gemäß Fig. 3 die Führungsplatte (2′) längs der gestrichelten Achse (18) in Pfeilrichtung linear verschiebbar, um die Vergrößerung des Wickels (7) bei der Aufwicklung des Bandes (1) auszugleichen. Diese Verschiebung kann beispielsweise (zeich nerisch nicht dargestellt) durch eine handelsübliche Parallelfüh rung der Platte (2′) mit pneumatischen Mitteln oder über federnde Mittel wie Schraubenfedern, Gummipuffer oder Magnete geschehen, so daß stets für konstanten Andruck der Rolle (5) gesorgt wird.

Jeder Bandwickel (7) hat einen eigenen (nicht dargestellten) Motor und eine diesen steuernde Regelung zur Konstanthaltung des Bandzuges.

Beispiel

Ein magnetischer Aufzeichnungsträger zur Herstellung eines Videobandes wurde auf einer cirka 70 cm breiten aus PET be stehenden Folienbahn so gegossen, daß die Gesamtschichtdicke von Trägerfolie und Magnetschicht etwa 15 µm betrug. Die Fo lienbahn wurde nach Trocknung und Kalandrierung mit einer Längsschneideeinrichtung, wie sie aus der DE-C 37 01 716 der gleichen Anmelderin bekannt ist, in 50 Halbzoll (12,7 mm) breite Bandstreifen getrennt und zu Magnetbandwickeln mit einer Gesamtlänge von etwa 5500 m aufgewickelt. Die am Wickel aufliegende Gummirolle hatte einen Durchmesser von 50 mm, die Bandführungsrolle hatte einen Durchmesser von 50 mm. Sie be steht aus Werkzeugstahl oder einem anderen Werkstoff, die Bordscheiben haben über der Lauffläche eine Höhe von 5 mm. Die Geometrie dieser Wickelvorrichtung ist so konstruiert, daß die Bordscheiben während des Aufwickelvorgangs einige Millimeter in den Wickel hineinragen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Rauhtiefe der Wickelsei tenflächen R_a gemessen bei einer Wickelgeschwindigkeit von 400 m/min sowie 600 m/min.

Es hat sich gezeigt, daß diese Wickeleinrichtung auch für sehr hohe Trenngeschwindigkeiten mit größer als 25 m/s, was etwa 1500 m/min. Trenngeschwindigkeit entspricht, geeignet ist.

Tabelle

Claims

1. Wickeleinrichtung für bandförmige Aufzeichnungsträger, insbesondere Magnetbänder, mit zumindest einem Band wickelkörper, der rotierend antreibbar ist, um das Band auf zuwickeln, wobei das Band durch eine mit einem schwenkbaren Führungsarm verbundene Andruckrolle mit elastischer Auflagefläche an der Stelle, wo es auf den Bandwickel aufgewickelt wird, an diesen angedrückt wird und wobei das Band (1) durch auf dem beweglichen Füh rungsarm (2) gelagerte Bandumlenk- und Führungselemente (3, 4) so geführt wird, daß es an der Stelle, an der die Andruckrolle (5) am Bandwickel (7) aufliegt, diesen tan gential erreicht, wobei die Andruckrolle an einem weiteren massearmen Schwingarm (6) drehbar angebracht ist, welcher schwenkbar an dem beweglichen Führungsarm (2) gelagert ist und wobei die Andruckrolle (5) durch am Schwingarm an greifende mechanische oder magnetische Beaufschlagung an den Bandwickel gedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß benachbart der Andruckrolle (5) und dem Bandwickel (7) von diesen beabstandet die drehbare Führungsrolle (4) so an geordnet ist, daß ihre Bandlauffläche (17) vom Wickel (7) geringfügig beabstandet ist und daß ihre Bordscheiben (16) gerade in die äußersten Lagen des Wickels (7) hineinragen.

2. Wickeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsarm eine Platte (2′) ist, welche längs der Achse (18) linear verschiebbar ist.

3. Wickeleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearverschiebung der Platte (2′) durch eine handelsübliche Parallelführung geschieht.

4. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Konstanthaltung des Andrucks der Rolle (5) am Wickel (7) durch pneumatische Mittel erfolgt.

5. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Konstanthaltung des Andrucks der Rolle (5) am Wickel (7) durch federnde Mittel erfolgt.