DE4444370A1 - Vorrichtung zum thermischen, mechanischen, chemischen und/oder physikalischen Behandeln eines Produktes - Google Patents
Vorrichtung zum thermischen, mechanischen, chemischen und/oder physikalischen Behandeln eines ProduktesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum thermischen,
mechanischen, chemischen und/oder physikalischen Behandeln
eines Produktes in einem Innenraum eines Gehäuses mittels
zumindest einer drehbaren Extruderwelle, welche aus
einzelnen, miteinander über Schraubenbolzen verbundenen
Segmenten besteht, wobei die Schraubenbolzen Bohrungsab
schnitte in den Segmenten durchgreifen und in Gewinde
bohrungen eingesetzt sind und eine Mantelfläche der
Extruderwelle mit Schneckengängen belegt ist.
Derartige Wellen werden in vielen Bereichen von Industrie
und Technik benötigt. In der Regel ist dabei mit einem
Motor oder einem Getriebe eine Keilwelle verbunden, welche
in Keilnuten eingreift, die in einer Axialbohrung in den
Segmenten eingeformt sind. Vor allem geht es im vorliegen
den Fall um Extruderwellen, die mit Schneckengängen belegt
sind, wobei durch die Extruderwellen eine gewünschte
thermische und/oder mechanische, chemische oder physika
lische Behandlung eines Produktes stattfindet. Das
bedeutet, daß auf die Segmente Torsionskräfte einwirken,
die von dem Eingriff der Keilwelle in Keilnuten aufgefangen
werden.
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der CH-PS
674 474 und der internationalen Patentanmeldung PCT/CH
83/0059 bekannt. In beiden Fällen wird ein Produkt durch
zwei miteinander wirkenden Extruderwellen mechanisch
aufgeschlossen, insbesondere aufgefasert und thermisch
behandelt.
Nachteilig ist hierbei vor allem, daß die Segmente
insbesondere bei der Behandlung von flüssigen Produkten im
Bereich der Keilnut an der Keilwelle festrosten, so daß
sie nur außerordnetlich schwierig entfernbar und
insbesondere austauschbar sind.
Ferner benötigen die Segmente eine relativ große
Wandstärke, um die Torsionskräfte von den Schneckengängen
auf die Keilwelle zu übertragen.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf eine
Extruderwelle allein beschränkt, sondern kann bei jeder
anderen Welle, die aus Segmenten zusammengesetzt ist,
Anwendung finden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Verbindung der Segmente zu einer Welle zu verbessern und
insbesondere ein Auseinandernehmen der Welle zu
erleichtern.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß an die Gewindebohrung
und an den Bohrungsabschnitt zum jeweils benachbarten
Segment ein Aufnahmeraum anschließt, welcher eine
Führungsbuchse aufnimmt, durch die der Schraubenbolzen
gesteckt ist.
Diese Führungsbuchse hat den wesentlichen Vorteil, daß, da
eine Mehrzahl von derartigen Führungsbuchsen auf einem
Kreisring vorgesehen sind, die Drehmomentkräfte, welche auf
die Welle wirken, in Teilkräfte aufgespaltet werden, die
von den Führungsbuchsen aufgenommen werden. Ferner erübrigt
sich der Einsatz einer Keilwelle, wodurch auch kein
Festrosten mehr zwischen dieser Keilwelle und den Segmenten
stattfinden kann. Da die Führungsbuchsen bevorzugt aus
rostfreiem Stahl bestehen, findet auch kein Rosten zwischen
den einzelnen Segmenten statt, so daß diese leicht
voneinander gelöst und einzelne Segmente einfach
ausgetauscht werden können.
Ein möglicherweise in den Segmenten vorhandener axialer
Raum ist auch nicht von der Keilwelle belegt, sondern kann
jetzt durch eine Medium zum Kühlen oder Heizen der Welle
benutzt werden, falls dies gewünscht wird.
Ferner ist es möglich, einen Hülsenmantel um den eben
genannten axialen Raum relativ dünn auszubilden, sofern
beispielsweise der Hülsenmantel mit Schneckengängen, wie
dies bei einem Extruder der Fall ist, belegt ist. Die
Schneckengänge stabilisieren dann selbst die realtiv dünne
Wand des Hülsenmantels.
Ferner ist die Anzahl der Außenschmierstellen erheblich
vermindert, da die Welle direkt über einen Außenflansch an
einen Getriebeflansch einer Getriebewelle oder direkt an
den Getriebeflansch angeschlossen werden kann.
Bevorzugt weist jeder Aufnahmeraum eine Tiefe auf, die etwa
der Hälfte einer Länge der Führungsbuchse entspricht.
Hierdurch verschwinden die Führungsbuchsen nach dem
Zusammenbau der Welle vollständig in den entsprechenden
Aufnahmeräumen, so daß bei Torsions- bzw. Drehmoment
kräften diese als Scherkräfte auf die Führungsbuchsen
gleichmäßig verteilt werden.
Da eine Mehrzahl von Führungsbuchsen auf einem Kreisring
vorgesehen sind, wird durch die Führungsbuchsen auch
jeglicher Schlupf vermieden. Dabei ist es gleichgültig, ob
zwei Extruderwellen miteinander zusammenwirken und
gegenläufig oder im gleichen Uhrzeigersinn drehen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in
Fig. 1 eine Explosionsdarstellung eines Längsschnitts
durch eine Extruderwelle, die an einem Getriebe
angeflanscht wird;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Extruderwelle gemäß
Fig. 1 in Gebrauchslage;
Fig. 3 eine Explosionsdarstellung eines Längsschnitts
durch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Extruderwelle,
welche an einem Getriebe angeflanscht wird;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch die Extruderwelle gemäß
Fig. 3 in Gebrauchslage;
Fig. 5 eine Explosionsdarstellung eines Längsschnitts
durch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Extruderwelle,
welche an einem Getriebe angeflanscht ist;
Fig. 6 eine Explosionsdarstellung eines Längsschnitts
durch noch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Extruder
welle, welche an einem Getriebe angeflanscht wird;
Fig. 7 einen Querschnitt durch die Extruderwelle in
Gebrauchslage gemäß Fig. 4 entlang Linie V-V;
Fig. 8 und 9 Längsschnitt durch zwei weitere Ausführungs
beispiele von Extruderwellen in Gebrauchslagen.
Eine Extruderwelle 1 besteht gemäß Fig. 1 aus einer
Mehrzahl von Segmenten 2, 3 und 4. Jedes Segment weist eine
Axialbohrung 5 in einem Hülsenmantel 6 auf, wobei eine
Mantelfläche 7 dieses Hülsenmantels mit Schneckengängen 8
belegt ist. Das Segment 2 weist mehrere Schneckengänge 8
auf, während die Segmente 3 und 4 lediglich etwa einen
Schneckengang 8 besitzen.
Die Segmente 2, 3 und 4 werden durch eine Mehrzahl von
Schraubenbolzen 9 zusammengehalten, wobei diese Schrauben
bolzen 9 entsprechende Bohrungen in den Segmenten 2, 3 und
4 durchgreifen bzw. in Bohrungen eingreifen. Das Segment 2
weist hierzu Sacklochbohrungen 10 auf, wobei eine tiefe
Stufe dieser Sacklochbohrung 10 als Gewindebohrung 11
ausgebildet ist. An die Gewindebohrung 11 schließt ein
erweiterter Aufnahmeraum 12 an, in den in Gebrauchslage
eine Führungsbuchse 13 eingesetzt werden kann. Eine Tiefe t
dieses Aufnahmeraumes 12 entspricht in etwa der Hälfte
einer Länge 1 der Führungsbuchse 13.
Das nachfolgende Segment 3 weist beidseits eines Bohrungs
abschnittes 14 je einen Aufnahmeraum 12.1 und 12.2 auf. Der
Aufnahmeraum 12.1 dient der Aufnahme der anderen Hälfte der
Führungsbuchse 13, der Aufnahmeraum 12.2 der Aufnahme einer
Führungsbuchse 13.1 zwischen dem Segment 3 und dem Segment
4. Dementsprechend weist auch das Segment 4 einen
Aufnahmeraum 12.3 zur Aufnahme des zweiten Teils der
Führungsbuchse 13.1 auf.
An den Aufnahmeraum 12.3 schließt ein weiterer
Bohrungsabschnitt 15 an, der in einen erweiterten Kopfraum
16 ausmündet. Dieser Kopfraum 16 dient der Aufnahme eines
Kopfes 17 des Schraubenbolzens 9.
Ferner weist das Segment 4 einen Scheibenraum 18 auf, in
den eine Abschlußplatte 19 eingesetzt werden kann. Diese
Abschlußplatte 19 wird durch Kurzschrauben 20 gesichert,
welche Stufenbohrungen 21 in der Abschlußplatte 19
durchdringen und in Gewindebohrungen 22 in dem Segment 4
eingreifen.
Dem Segment 2 ist andernends der Sacklochbohrung 10 ein
Anschlußflansch 23 angesetzt, welcher wiederum
Gewindebohrungen 24 aufweist. Durch Schraubenbolzen 25 kann
ein Getriebeflansch 26 an einer Getriebewelle 27 mit dem
Anschlußflansch 23 verbunden werden. Hierbei durchgreifen
die Schraubenbolzen 25 den Getriebeflansch 26 und werden in
die Gewindebohrungen 24 eingeschraubt.
In Fig. 2 ist erkennbar, daß die Segmente 2, 3 und 4
sowie die Abschlußplatte 19 durch die entsprechenden
Schraubenbolzen 9 und Kurzschrauben 20 zu der Extruderwelle
1 zusammengefaßt sind. Ferner ist die gesamte Extruderwelle
1 über den Anschlußflansch 23 mittels der Schraubenbolzen
25 an dem Getriebeflansch 26 der Getriebewelle 27
festgelegt.
Extruderwelle 1 und Getriebeteile sitzen dabei in einem
Gehäuse, welches aus verschiedenen Kammerabschnitten 28.1
bis 28.7 zusammengesetzt ist. Ferner ist ein Eintrag 29
erkennbar, durch den zu behandelndes Gut in einen Innenraum
29 eingegeben werden kann.
Das Ausführungsbeispiel einer Extruderwelle 1.1 gemäß den
Fig. 3 und 4 unterscheidet sich von demjenigen nach
Fig. 1 und 2 dadurch, daß ein Segment 3.1 wesentlich
breiter ausgebildet und mit mehreren Schneckengängen 8
belegt ist, als das Segment 3 nach Fig. 1. Dementsprechend
sind zur Verbindung des Segmentes 3.1 mit dem Segment 2
zusätzliche Verbindungsschrauben 31 vorgesehen, welche
durch den Aufnahmeraum 12.2 und einen Teil des
Bohrungsabschnittes 14.1 für ein entsprechendes Schraub
werkzeug zugänglich sind. Auf diese Weise können im übrigen
eine Vielzahl von Segmenten miteinander verbunden werden
(siehe Fig. 6 Extruderwelle 1.3).
Auf die gleiche Weise kann aber Segment 3.1 über die
Verbindungsschrauben 31 auch direkt mit einem
Getriebeflansch 26.1 verbunden werden, wie dies in Fig. 5
gezeigt ist. Dieser Getriebeflansch 26.1 sitzt in einem
Getriebe 33. Ferner ist hier angedeutet, daß sich zwischen
den einzelnen Segmenten 4 und 3.1 sowie dem Getriebeflansch
26.1 Dichtringe 34.1 und 34.2 befinden können.
In Fig. 7 ist eine Gehäuseplatte 28.6 erkennbar, welche
zwei Innenräume 30.1 und 30.2 zur Aufnahme von zwei
Extruderwellen 1a und 1b umschließt. In die Gehäuseplatte
sind Bohrungen 32 eingeformt, damit aufeinanderfolgende
Gehäuseplatten miteinander gekoppelt werden können.
In der Extruderwelle sind der Bohrungsabschnitt 14.1 und
der Aufnahmeraum 12.2 für die Führungsbuchse 13.1
erkennbar.
Bei einem Ausführungsbeispiels eines Doppelkammer-Extruders
gemäß Fig. 8 wird in den entsprechenden Kammerabschnitten
28 eine Extruderwelle 1.3 ähnlich Fig. 6 eingesetzt.
Allerdings ist in dem Gehäuse 28 am Austrag der Extruderwelle
1.3 eine Reibplatte 35 vorgesehen, welche eine
Austragsöffnung 36 für das behandelte Gut ausbildet. Diese
Austragsöffnung 36 steht über einen durch Pfeile 37 gekenn
zeichneten Ringraum mit dem Inneren des Extruders in
Verbindung. Durch diesen Ringraum wird insbesondere Schmelz
aus dem Kunststoffbereich ausgetragen.
Demgegenüber ist bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung gemäß Fig. 9 in Austragsplatten 38 ein Kegel 39
eingesetzt, der über eine Schraube 40 mit einer
Anschlußplatte 41 verbunden ist. Dabei ist auch dieser
Kegel 39 über entsprechende Führungsbüchsen 13 gegenüber
dem Segment 4 abgestützt.
Der Kegel 39 bildet mit den Austragsplatten 38 einen
Kegelraum 42, durch den das zu behandelnde Produkt noch
weiter aufgefasert und ausgetragen werden kann.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum thermischen, mechanischen, chemischen
und/oder physikalischen Behandeln eines Produktes in einem
Innenraum (30) eines Gehäuses (28) mittels zumindest einer
drehbaren Extruderwelle (1), welche aus einzelnen
miteinander über Schraubenbolzen (9) verbundenen Segmenten
(2, 3, 4) besteht, wobei die Schraubenbolzen (9)
Bohrungsabschnitte (14, 15) in den Segmenten (2, 3, 4)
durchgreifen und in Gewindebohrung (11) eingesetzt sind
und eine Mantelfläche (7) der Extruderwelle (1) mit
Schneckengängen (8) belegt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die Gewindebohrung (11) und an den
Bohrungsabschnitt (14, 15) zum jeweils benachbarten Segment
(2, 4 bzw. 3) ein Aufnahmeraum (12, 12.1, 12.2, 12.3)
anschließt, welcher eine Führungsbuchse (13, 13.1)
aufnimmt, durch die der Schraubenbolzen (9) gesteckt ist.
2. Welle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Tiefe (t) des Aufnahmeraumes (12) etwa der Hälfte einer
Länge (1) der Führungsbuchse (13) entspricht.
3. Welle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsbuchse aus nicht-rostendem Stahl besteht.
4. Welle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Segment (2, 3, 4) aus einem
Hülsenmantel (6) mit Axialbohrung (5) besteht.
5. Welle nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an das Segment (2) ein
Anschlußflansch (26) auf einer Getriebewelle (27)
verbunden ist.
6. Welle nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Segment (3.1) direkt über
Verbindungsschrauben (31) mit Führungsbuchse mit einem
Getriebeflansch (26.1) verbunden sind.
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