DE4442959A1 - Monolithisch integrierbare Schaltungsanordnung zur komplexen Multiplikation serieller Datenströme - Google Patents
Monolithisch integrierbare Schaltungsanordnung zur komplexen Multiplikation serieller DatenströmeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine monolithisch integrierbare Schaltungsanordnung
zur komplexen Multiplikation serieller Datenströme. Die Multiplikation erfolgt
mittels Multiplexer, Komplementer und Verzögerungselement und ist über
Steuersignale an den Multiplexern abschaltbar.
Wie bei vielen anderen Signalverarbeitungsaufgaben mit mehreren Kompo
nenten ist es auch bei der Verarbeitung von Signalen, zu deren Darstellung
komplexen Zahlen benötigt werden, sinnvoll, die verschiedenen Komponenten
(Realteil und Imaginärteil) gemultiplext zu verarbeiten. Dies ist insbesondere dann
der Fall, wenn exakt die gleichen Operationen auf die verschiedenen Komponen
ten angewendet werden müssen. Benötigt werden derartige Operationen
beispielsweise für schnelle Fourier-Transformationsalgorithmen
(FFT = Fast-Fourier-Transformation). Dadurch sind Anwendungen auf fast allen
Gebieten der digitalen Signalverarbeitung gegeben.
Beispielsweise läßt sich die FFT auch für die Berechnung der Diskreten-Co
sinus-Transformation (DCT) einsetzen, wie sie für die Video-Codierung nach
dem JPEG- und MPEG-Standard benötigt wird. Für die Arithmetik mit seriellen
Datenströmen sind zwar bislang bitweise Operationen bekannt und in dem Buch
"Serial-Data Computation" (S. G. Smith und P. B. Denyer, Boston, Dortrecht,
Lancaster: Klauver Academic Publishers, 1988) beschrieben, nicht aber die
einfache Kombination von Multiplikationen und Umformatierung. Die in der Ver
öffentlichung in den Fig. 3.8 und 6.3ff beschriebenen bitseriellen Komple
mentier- bzw. Subtraktionsoperationen sind dabei nur für Berechnungen mit
einfachen, reellen Zahlen geeignet.
Sind die beiden Komponenten von seriell angelieferten komplexen Zahlen
mit dem imaginären Wert i zu multiplizieren (Phasendrehung um 90 Grad), so
müssen beide Komponenten im Multiplexschema miteinander vertauscht werden.
Darüber hinaus muß das Vorzeichen der ursprünglich imaginären Komponente
umgekehrt werden. Werden diese beiden Schritte unabhängig voneinander
durchgeführt, so wird neben der einfachen Vertauschungseinheit ein zeitlich
gesteuerter Komplementer benötigt. Entsprechendes gilt für die Multiplikation mit
der imaginären Zahl -i. Darüberhinaus ist es häufig erforderlich, die Multiplikation
für einzelne Zahlen abschalten zu können.
Aufgabe der Erfindung war es, eine monolithisch integrierbare Schaltungs
anordnung zur komplexen Multiplikation serieller Datenströme anzugeben. Der
Implementierungsbedarf sollte möglichst gering und die Steuerung der
Schaltungsanordnung durch möglichst wenige Steuersignale abschaltbar sein.
Den erfindungsgemäßen Schaltungsanordnungen liegt die Idee zugrunde,
daß durch Integration eines Komplementers an geeigneter Stelle in der aus einem
Verzögerungselement (Schieberegister) und Multiplexern bestehenden
Vertauschungseinheit zumindest bei der Multiplikation mit den imaginären Werte i
oder -i die zusätzliche zeitliche Steuerung bei dem Komplementer ganz oder
zumindest teilweise entfällt. Dies gilt insbesondere, wenn mit dem Einerkomple
ment gearbeitet wird. Dadurch ergibt sich eine Struktur mit sehr kleinem Reali
sierungsaufwand und niedrigen Verzögerungszeiten.
Das für die bei der Multiplikation von gemultiplext vorliegenden komplexen
Signalen mit den Werten i oder -i erforderliche Verzögerungselement kann auch
zur einfachen Verzögerung von Signalen genutzt werden, wenn keine Multiplika
tion durchgeführt werden soll. Dadurch ist es durch Modifikation der Ansteuer
signale möglich, die Multiplikation auch abschaltbar zu machen. In diesen Fällen
ergibt sich eine extrem einfache Struktur aus Multiplexern, Verzögerungs
elementen und dem Komplementer.
Bei Bedarf ist es auch mit etwas mehr Multiplexer-Aufwand möglich,
umschaltbare Einheiten für die Multiplikation mit +1, +i, -1 und -i aufzubauen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Figuren und an vier Ausführungs
beispielen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Einrichtung zur abschaltbaren Multiplikation mit der imaginären Zahl i.
Fig. 2 Einrichtung zur abschaltbaren Multiplikation mit der imaginären Zahl -i.
Fig. 3 Einrichtung zur programmierbaren Multiplikation mit +1, +i, -1 und -i.
Fig. 4 Kombination von Umformatierung und Komplementierung ohne Rück
führung.
Bei der Einrichtung nach Fig. 1 wird davon ausgegangen, daß am Eingang
(1) die komplexen Werte W1, W2, usw. komponentenweise nacheinander im
Format Re(W1), Im(W1), Re(W2), Im(W2), . . . angelegt werden. Während des
erstes Taktschrittes (der wie alle Taktschritte ggf. auch mehrere Taktschritte
umfassen kann), sind die Multiplexer (2+3) jeweils auf den unteren Eingang
geschaltet. Das Eingangsdatum Re(W1) wird daher auf die Verzögerungseinheit
(5) weitergeleitet und dort zunächst um einen Taktschritt verzögert. Im folgenden
Taktschritt liegt das Datum Im(W1) an. Die Multiplexer (2+3) werden jeweils auf
den oberen Eingang umgeschaltet. Das Datum Im(W1) gelangt daher über den
Komplementer (6) und den Multiplexer (2) auf den Ausgang, während das Datum
Re(W1) erneut auf die Verzögerungseinheit (5) geleitet wird. Im nächsten
Taktschritt liegt am Eingang (1) der Realteil des nachfolgenden Datums Re(W2)
an. Die beiden Multiplexer (2+3) werden jeweils wieder auf den oberen Eingang
umgeschaltet. Dadurch gelangt das Datum Re(W1) jetzt auf den Ausgang (7). Die
Prozedur wiederholt sich periodisch im Abstand von zwei Taktschritten. Am
Ausgang (7) liegt daher mit einem zeitlichen Versatz von einem Takt die
gewünschte Folge an: -Im(W1), Re(W1), -Im(W2), Re(W2), . . .
Zum Abschalten der Multiplikation brauchen lediglich die Multiplexer (2+3)
dauerhaft auf jeweils den unteren Eingang geschaltet bleiben. In diesem Falle
wird die Datenfolge gleichmäßig um einen Taktschritt verzögert. Verglichen mit
einer separaten Implementierung von steuerbarer Komplementierung und
Umformatierung wird ein Multiplexer eingespart.
In Fig. 2 ist eine Schaltung dargestellt, die nach dem gleichen Grundprinzip
die Multiplikation mit der imaginären Zahl -i seriell durchführt. Auch hierbei ist die
Abschaltung der Multiplikation sehr einfach über die Ansteuerung möglich.
Kombiniert man die beiden abschaltbaren Multiplikationen und ordnet man
den Komplementer (6) anders an, so läßt sich beispielsweise die in Fig. 3 darge
stellte Ausführungsform finden, mit der eine programmierbare Multiplikation von
komponentenweise gemultiplexten Signalen mit den Werten +1, +i, -1 und -i
erreichen. Aufgrund der Verschiedenheit der Anforderungen für die einzelnen
Multiplikatoren werden in diesem Falle neben dem Verzögerungselement (5) und
dem Komplementer (6) zwei Multiplexern (8+9) mit jeweils drei Signal-Eingängen
benötigt. Auch erfordern die beiden Multiplexer (8+9) unterschiedliche
Ansteuersignale. Der wesentliche Vorteil dieser speziellen Anordnung gegenüber
einer separaten Realisierung von Komplementierung und Umformatierung ist
daher nur die etwas geringere Signallaufzeit.
In Fig. 4 ist eine andere Variante für die abschaltbare Multiplikation mit dem
Wert i dargestellt, bei der die Daten nicht mehrfach durch ein Verzögerungs
element laufen und die statt zweier 2 : 1-Multiplexer (2+3) mit einem 3 : 1-Multiplexer
(8) auskommt. Allerdings werden bei dieser sonst recht naheliegenden Schaltung
aufgrund der Arbeitsweise neben dem Komplementer (6) zwei Verzögerungs
elemente (10+11) benötigt. Ähnliche Schaltungsvarianten lassen sich auch für die
Multiplikation mit -i, bzw. für die zwischen +1, +i, -1 und -i umschaltbare
Multiplikation finden.
Claims (6)
1. Monolithisch integrierbare Schaltungsanordnung zur komplexen Multiplika
tion serieller Datenströme, gekennzeichnet durch mindestens einen Multi
plexer, mindestens einen Komplementer und mindestens ein Ver
zögerungselement, wobei mindestens einem Multiplexereingang ein
Komplementer vorgeschaltet ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 zur Multiplikation mit der imaginären
Zahl i, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Multiplexer enthalten sind, der
Signaleingang an einen Eingang eines ersten Multiplexer und an ein
Rechenwerk zur Komplementbildung, das Rechenwerk zur Komplement
bildung an einen Signaleingang eines zweiten Multiplexers, der Ausgang des
ersten Multiplexers an ein Verzögerungselement und das Verzögerungs
element an die anderen beiden Eingänge der Multiplexer geschaltet ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 zur Multiplikation mit der imaginären
Zahl -i, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Multiplexer enthalten sind, der
Signaleingang an je einen Eingang eines ersten und zweiten Multiplexers,
der Ausgang des ersten Multiplexers an ein Verzögerungselement, das
Verzögerungselement an den anderen Eingang des zweiten Multiplexers
und an ein Rechenwerk zur Komplementbildung, und das Rechenwerk zur
Komplementbildung an den anderen Signaleingang des ersten Multiplexers
geschaltet ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 zur umschaltbaren komplexen
Multiplikation, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Multiplexer enthalten sind,
der Signaleingang an je einen Eingang der Multiplexer und an ein Rechen
werk zur Komplementbildung, das Rechenwerk zur Komplementbildung an
je einen zweiten Eingang der Multiplexer, der Ausgang eines Multiplexers an
ein Verzögerungselement und das Verzögerungselement an je einen dritten
Eingang der Multiplexer geschaltet ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 zur Multiplikation mit der imaginären
Zahl i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Multiplexer und zwei Ver
zögerungsschaltungen enthalten sind, der Signaleingang an ein Rechenwerk
zur Komplementbildung und an ein erstes Verzögerungselement, das
Rechenwerk zur Komplementbildung an einen ersten Eingang des Multi
plexers, das erste Verzögerungselement an einen zweiten Eingang des
Multiplexers und an ein zweites Verzögerungselement, und das zweite
Verzögerungselement an einen dritten Eingang des Multiplexers geschaltet
ist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur
Skalierung einzelner Daten, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Rechenwerk zur Multiplikation in dem Datenpfad befindlich ist.
Priority Applications (1)
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DE19944442959 DE4442959C2 (de) | 1994-12-02 | 1994-12-02 | Monolithisch integrierbare Schaltungsanordnung zur komplexen Multiplikation serieller Datenströme |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4442959A1 true DE4442959A1 (de) | 1996-06-05 |
DE4442959C2 DE4442959C2 (de) | 2001-02-08 |
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DE19944442959 Expired - Fee Related DE4442959C2 (de) | 1994-12-02 | 1994-12-02 | Monolithisch integrierbare Schaltungsanordnung zur komplexen Multiplikation serieller Datenströme |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4442959C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2627405A1 (de) * | 1975-06-20 | 1976-12-23 | Nippon Electric Co | Schaltungsanordnung zur berechnung der schnellen fourier-transformation (fft) |
DE3917059A1 (de) * | 1988-05-31 | 1989-12-07 | Gen Electric | Cordic-anordnung zum multiplizieren von komplexen zahlen |
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1994
- 1994-12-02 DE DE19944442959 patent/DE4442959C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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---|---|---|---|---|
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DE4442959C2 (de) | 2001-02-08 |
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