DE4440969A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Abwasser mit Ozon - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Abwasser mit Ozon

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Hans-Ulrich Baldes
Joachim M Prof Dr Marzinkowski
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Messer Griesheim GmbH
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    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/72Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
    • C02F1/78Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation with ozone
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01KANIMAL HUSBANDRY; AVICULTURE; APICULTURE; PISCICULTURE; FISHING; REARING OR BREEDING ANIMALS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NEW BREEDS OF ANIMALS
    • A01K63/00Receptacles for live fish, e.g. aquaria; Terraria
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich­ tung zur Behandlung von Abwasser mit Ozon sowie eine für die Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrich­ tung.
Nach dem Stand der Technik ist es gebräuchlich, Wasser mit Ozon aufzubereiten.
So wird in der EP-OS 0 577 475 A1 ein Verfahren be­ schrieben, bei dem Trinkwasser in einer Blasenkolonne mit Ozon behandelt wird. Die DE-PS 28 27 151 C2 zeigt ein Verfahren bei dem Abwasser mit belastenden Inhaltsstoffen in einer Vorrichtung in einem Teilstrom mit Ozon angereichert wird, der dem zu behandelnden Ab­ wasser wieder zugeführt wird. Das Verfahren der EP-OS 0 577 475 A1 hat den Nachteil, daß im Batchbe­ trieb gearbeitet wird. Dieser Nachteil ist bei dem Verfahren der DE-PS 28 27 151 C2 nicht gegeben. Gene­ rell verbleibt jedoch das Problem, daß stark ver­ schmutzte Abwässer, die Partikel enthalten, auch durch das sehr reaktionsfähige Ozon häufig nicht vollständig aufgearbeitet werden können, da die Partikel eine starke Tendenz haben zu sedimentieren. Das gilt auch dann, wenn diese Partikel durch Tenside in der Disper­ sion stabilisiert sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen auch sehr stark verschmutzte, insbesondere partikel­ haltige Abwässer gereinigt werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nunmehr mög­ lich, Abwässer mit Ozon vollständiger zu reinigen. Überraschenderweise findet im Falle der erfindungs­ gemäßen Behandlung eines mit Tensiden belasteten Ab­ wassers auch eine sehr wirksame Entschäumung statt.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprü­ chen angegeben.
Die Zeichnung veranschaulicht eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in sche­ matischer Form.
Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung, in der sich das Abwasser in einem Reaktor 1 befindet, der mit einem Festbett 2 ausgestattet ist und der durch einen Zulauf, 3 der in ein Tauchrohr 4 mündet, durch das zu behan­ delnde Abwasser gespeist wird. An dem Reaktor 1 ist ein Beipaß 5 angebracht, an dem sich eine Pumpe 6 und ein Wasserstrahl-Gasverdichter 7 befindet, der mit einem Ozonisator 8 durch eine Leitung 9 in Verbindung steht. Als Reinwasseraustritt dient ein Ablauf 10.
Bei Betrieb wird nun das zu behandelnde Abwasser durch die Zufuhr 3 und das Tauchrohr 4 in den Reaktor 1 ein­ geleitet. Ein Teil des Reaktorinhaltes wird mit der Pumpe 6 in den Beipaß 5 eingezogen, durch den er wie­ der in den Reaktor 1 rückgeführt wird. In den Beipaß 5 ist ein Wasserstrahl-Gasverdichter 7 eingegliedert, in den ozonhaltiges Gas, vorzugsweise ein Ozon-Sauer­ stoff-Gemisch, aus einem Ozonisator 8 eingespeist wird, der mit dem Wasserstrahl-Gasverdichter 7 durch eine Leitung 9 in Verbindung steht. An Stelle des Wasser­ strahl-Gasverdichters 7 kann auch eine Gasturbine oder ein poröser Sinterkörper treten. Das mit ozonhaltigem Gas versetzte Abwasser tritt wieder in den Innenraum des Reaktors 1 ein, in dem es mit dem Festbett 2 in Kontakt gebracht wird.
An der Oberfläche des Festbettes 2 werden nun sowohl das Ozon, als auch die zu oxidierenden Bestandteile, wie beispielsweise gelöste Substanzen, im Speziellen Tenside und suspendierte Partikel, gemäß ihrem Adsorp­ tionsgleichgewicht adsorbiert und sind an der Festbett­ oberläche einer vollständigen Oxidation durch das Ozon zugänglich. Im Falle des Fehlens einer solchen Fest­ bettoberfläche würde bei mit Tensidmolekülen umhüllten Partikeln zunächst die Tensidhülle soweit oxidativ abgebaut, daß die Dispersion nicht mehr stabil ist. Die Partikel würden dann ausfallen und sich somit dem Oxidationsprozeß beispielsweise durch Sedimentation und Schichtbildung auf dem Reaktorboden entziehen. Wenn jedoch eine Adsorption der dispergierten Teilchen an einer festen Oberfläche vor oder während des ersten oxidativen Angriffes erfolgt, dann findet ein weiterer oxidativer Abbau der dispergierten Teilchen an der Ad­ sorptionsoberfläche des Trägermaterials statt, da auch das Ozon an dieser Oberfläche feinverteilt adsorbiert wird. Die Adsorption ist überraschenderweise so groß, daß gleichzeitig eine erstaunlich wirksame Entschäumung stattfindet. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein erheblich besserer Abbaugrad bezüglich CSB, AOX (adsorbierbare organische Halogenverbindungen) und bei­ spielsweise von Farbstoffen aus Textilabwässern er­ reicht. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch Deponiesickerwässer behandelt werden. Selbstverständ­ lich kann das Verfahren auch zur Aufarbeitung von dis­ pergierten flüssigen Teilchen verwendet werden. Als Festbett für die Adsorption der im Abwasser befindli­ chen Bestandteile, die dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogen werden sollen, kommen alle gebräuchlichen Materialien, wie beispielsweise keramische Materialien, Metall, Glas oder Kunststoff und Mischungen derselben in Betracht, die in Form von Füllkörpern vorliegen können.

Claims (6)

1. Verfahren zur Behandlung von verschmutztem, vorzugs­ weise tensidhaltigem Abwasser, in welchem feste oder flüssige Teilchen dispergiert sind, umfassend fol­ gende Maßnahmen:
  • - Zuführen des Abwassers in einen Reaktor (1) ,
  • - Versetzen des Abwassers mit ozonhaltigem Gas,
  • - In Kontakt bringen des mit ozonhaltigem Gas ver­ setzten Abwassers mit der Oberfläche eines Fest­ bettes (2)
  • - Abziehen des behandelten Abwassers aus dem Reaktor (1).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser aus dem Reaktor (1) in einem Teil­ kreislauf entnommen, mit Ozon angereichert und dem Reaktor (1) wieder zugeführt wird.
3. Abwandlung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß stark verunreinigtes Abwasser behandelt wird, das dispergierte, feste oder flüssige Teilchen ent­ hält, die durch Turbulenzen in der Suspension gehal­ ten werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser keine Tenside enthält.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An­ spruch 1, mit einem Reaktor (1), einem Zulauf (3), einem Ablauf (10), einem Ozonisator (8) und Mitteln zum Eintrag des ozonhaltigen Gasgemisches in das Abwasser, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor (1) ein Festbett (2) enthält.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Reaktor (1) ein Beipaß (5) mit einer Pumpe (6) angebracht ist, dem Mittel zum Eintrag des ozonhaltigen Gases zugeordnet sind.
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