DE4440797A1

DE4440797A1 - Vorrichtung zum Vorbereiten eines Hüftkopfes o. dgl. Knochens für das Einbringen einer Hüftkopfzugschraube

Info

Publication number: DE4440797A1
Application number: DE19944440797
Authority: DE
Inventors: Thomas Kupferschmid
Original assignee: TREU INSTR GmbH
Current assignee: TREU INSTR GmbH
Priority date: 1994-11-17
Filing date: 1994-11-17
Publication date: 1996-05-23

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vorbereiten eines Hüftkopfes od. dgl. Knochens für das Einbringen einer Hüftkopfzugschraube.

Zum Verbinden eines durch einen Bruch von einem Oberschen kelknochen getrennten Hüftkopfes wird in beide Teile eine Zugschraube eingedreht, wobei es bei einem Hüfthalsbruch und Unterbrechung der Blutzufuhr fast immer zu einer Rota tion des Hüftkopfes kommt; dieser dreht sich unter Einfluß der Drehbewegung der Zugschraube aus der gewünschten Fi xierstellung.

In Kenntnis dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, das Befestigen einer solchen Hüftkopfzug schraube ohne die erkannten Mängel zu ermöglichen.

Zur Lösung dieser Aufgabe führt die Lehre des unabhängigen Anspruches, die Unteransprüche geben günstige Weiterbildun gen an.

Erfindungsgemäß lagert an einem Haltekörper eines Zielgerä tes schwenkbar eine Zielplatte mit einem Drahtführungskanal für einen Bohrdraht, dem parallel zumindest ein weiterer Drahtführungskanal für einen den Bohrdraht flankierenden anderen Hilfsdraht zugeordnet ist. Wird der erstgenannte Bohrdraht herausgezogen und durch die Hüftkopfzugschraube ersetzt, hält der weitere Draht die beiden aneinanderzufü genden Knochenteile fest und verhindert die unerwünschte Rotation. Bevorzugt wird dabei eine Zielplatte mit zwei den Bohrdraht flankierenden Drahtführungskanälen für zwei rota tionshemmende Hilfsdrähte.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist der Halte körper eine Formfläche zur Anlage an den Oberschenkelkno chen auf, und die Zielplatte ist an einer Schmalseite eines die Formfläche anbietenden Profilstreifens angelenkt. Die Formfläche wird so nahe des Hüftkopfes fixiert, daß die Schwenkachse für die Zielplatte ebenfalls dem Hüftkopf be nachbart ist. Der Drahtführungskanal für den Hauptbohrdraht verläuft radial zur Gelenkachse der Zielplatte und durch setzt sie konstruktiv.

Vorteilhafterweise sind am Haltekörper mehrere Rasten vor gesehen, welche zur Einstellung des Neigungswinkels der Zielplatte wahlweise eine Gegenraste der Zielplatte aufneh men. Mit dieser einfachen Vorrichtung kann die Zielrichtung der einzuführenden Bohrdrähte vorgewählt werden.

Der Haltekörper umfaßt erfindungsgemäß zwei Flankenplatten, zwischen denen die Zielplatte schwenkbar lagert und deren Kanten mit jenen Rasten versehen sind.

Es entsteht somit eine verhältnismäßig unkomplizierte Vor richtung für das Einbringen des Hauptbohrdrahtes und der anderen Bohrdrähte. Mit ihr können die als Hilfsdrähte an zusehenden rotationshemmenden Flankendrähte auf einfache Weise eingebracht werden.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Hüftkop fes mit einem Zielgerät zum Einbringen von Bohrdrähten;

Fig. 2 eine vergrößerte Stirnansicht eines Teils des Zielgerätes nach Fig. 1 (gegenüber dieser um 90° gedreht);

Fig. 3 eine vergrößerte Seitenansicht zu Fig. 2;

Fig. 4 einen Schnitt durch das Zielgerät nach Linie A in Fig. 3;

Fig. 5 das Zielgerät in geschnittener Gebrauchsstel lung;

Fig. 6 eine Stirnansicht des Zielgerätes gemäß Pfeil IV der Fig. 5;

Fig. 7 ein Detail aus Fig. 6;

Fig. 8 ein teilweise wiedergegebenes Teil aus Fig. 5 anderer Ausführung.

An einem Hüftkopf 10 eines bei 12 angedeuteten Oberschen kelknochens ist in Fig. 1 ein Zielgerät 14 zum Einschießen dreier Bohrdrähte 16, 16 _a, 16 _b - (Durchmesser: 2,5 mm) - zu erkennen. Der mittlere Bohrdraht 16 dient zum Einsetzen einer nicht dargestellten Hüftkopfzugschraube, die flankie renden Bohrdrähte 16 _a, 16 _b sollen den bei einem Bruch 11 abgetrennten Hüftkopf 10 gegen Verdrehen beim Einbringen jener Zugschraube sichern; bei Hüfthalsbruch und Unterbre chung der Blutzufuhr - Bereich 18 - am Bruch 11 wird an sonsten eine Rotation möglich.

Das Zielgerät 14 liegt in der in Fig. 1 skizzierten Ar beitsstellung mit einer rechtwinkeligen und querschnittlich konkaven Formfläche 20 eines Profilstreifens 22 - hier der Höhe h von 80 mm und der Breite b von 14 mm - dem Ober schenkelknochen 12 nahe dem Hüftkopf 10 an. Von der einen Schmalseite des Profilstreifens 22 ragen - dann hüftkopf nah - zwei parallele Gelenklaschen 24 ab, an denen mittels seitlicher Achsstümpfe 26 eine Zielplatte 28 in einem diese aufnehmenden hohlen Haltekörper 30 schwenkbar angelenkt ist. Diese Zielplatte 28 enthält drei oder mehr Drahtfüh rungskanäle.

Der Neigungswinkel der Längsachse B des mittleren der Drahtführungskanäle 28 zu einer durch fluchtende Laschenau gen 23 gelegten Parallelen G zu einer Bezugsachse A des Zielgerätes 14, die durch einen Griffanschluß 32 gelegt sei, ist mittels Rasten 33 einer Zahnung im Haltekörper 30 festlegbar und zwar bevorzugt bei
w₁ = 45°;
w₂ = 50°;
w₃ = 55°;
w₄= 60°,
was Arbeitswinkeln des Zielgerätes 14 in Arbeitsstellung von 135°, 140°, 145° und 150° entspricht.

Die Zielplatte 28 wird nach Einstellen des gewünschten Win kels w₁ bis w₄ mittels eines Rastgliedes 34 in einer der Rasten 33 fixiert, wobei die in Fig. 5 gezeigte Endstellung - beim steilsten der wählbaren Neigungswinkel - durch eine gelenknahe Anschlagschräge 36 der Zielplatte 28 be stimmt ist, die dann dem Profilstreifen 22 innenseitig an liegt. Die Mündung 29 _m des jeweiligen Drahtführungskanals 29 ist in der Anschlagschräge 36 als Oval zu erkennen.

Zudem ist die Längsachse B des mittleren Drahtführungskanals 29 und damit der Zielplatte 28 in Fig. 5 deren Symmetrieachse.

Der hohle Haltekörper 30 besteht aus zwei Flankenplatten 38 mit - die schlitzartigen Rasten 32 anbietenden - teil kreisförmigen parallelen Kanten 39 sowie einem die Flanken platten 38 in einem Abstand a von etwa 16 mm haltenden - mittels eines Stiftes 40 angeschlossenen - Haltekopfes 42, der jenen Griffanschluß 32 enthält und dem andernends der Profilstreifen 22 gegenübersteht.

Den Aufbau einer Zielplatte 28 _a anderer Ausführung verdeut lichen Fig. 7, 8; in einer Grundplatte 44 verlaufen drei die Drahtführungskanäle 29 anbietende Rohrstücke 46, deren mittleres etwa der Länge n der Zielplatte 28 entspricht, wohingegen die anderen an der Grundplattenkante 45 enden. Am mittleren Rohrstück 46 wird mittels einer Hülse 48 eine aufgeschobene - und gegebenenfalls federnd gelagerte - Griffschale 50 gehalten.

Das Zielgerät 14 wird mit seiner konkaven Formfläche 20 dem Oberschenkelknochen 12 in Arbeitsstellung angelegt und an diesem einerseits durch spitze Einschubnoppen 52 sowie an derseits gemäß Fig. 1 durch einen Griff 54 gehalten. Dann werden die Bohrdrähte 16, 16 _a, 16_b durch ein nicht gezeig tes Bohrgerät drehend eingetrieben.

Claims

1. Vorrichtung zum Vorbereiten eines Hüftkopfes od. dgl. Knochens für das Einbringen einer Hüftkopfzugschraube, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Haltekörper (30) eine Zielplatte (28, 28 _a) mit einem Drahtführungskanal (29) für einen Bohr draht (16) schwenkbar lagert, dem parallel zumindest ein weiterer Drahtführungskanal für einen flankierenden Hilfsdraht (16 _a, 16 _b) zugeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zielplatte (28, 28 _a) beidseits des Draht führungskanals (29) für den Bohrdraht (16) jeweils ein paralleler Drahtführungskanal für einen den Bohrdraht flankierenden Hilfsdraht (16 _a, 16 _b) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß der Haltekörper (30) eine Formfläche (20) zur Anlage an einen Oberschenkelknochen (12) od. dgl. enthält und die Zielplatte (28, 28 _a) an einer Schmalseite eines die Formfläche anbietenden Profil streifens (22) angelenkt ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmalseite des Profilstreifens (22) parallele Gelenklaschen (24) mit Laschenaugen (23) für die Ge lenkachse (26) der Zielplatte (28, 28 _a) abragen.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Drahtführungskanal (29) radial zur Gelenkachse (26) der Zielplatte (28) verläuft.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekenn zeichnet durch mehrere Rasten (33) des Haltekörpers (30) zur wahlweisen Aufnahme einer Gegenraste (34) der Zielplatte (28, 28 _a), wobei die Raststellungen unter schiedliche Neigungswinkeln (w₁ bis w₄) der Längsachse (B) eines Drahtführungskanals (29) für den Bohrdraht (16) zu einer die Gelenkstelle (23, 26) durchsetzenden Bezugsgeraden (G) bestimmen.

7. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch zwei Flankenplatten (38) des Haltekörpers (30), zwischen denen die Zielplatte (28, 28 _a) schwenkbar ist und deren Kanten (39) mit den Rasten (33) versehen sind.

8. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Flankenplatten (28) durch den Profilstreifen (22) einerseits sowie durch einen Haltekopf (42) anderseits in Abstand (a) zuein ander gehalten sind.

9. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zielplatte (28 _a) in einer Grundplatte (44) drei Rohrstücke (46) mit den Drahtführungskanälen (29) enthält.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Griffschale (50) der Zielplatte (28 _a) an we nigstens einem der Rohstutzen (46) festgelegt ist.