DE4440725C2 - Lageranordnung zur spielfreien Einstellung einer Lenkwelle in einer Lenksäule - Google Patents
Lageranordnung zur spielfreien Einstellung einer Lenkwelle in einer LenksäuleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung zur spielfreien Einstellung einer
Lenkwelle in einer Lenksäule mit einem Nadellager, dessen äußere Laufbahn
von einer dünnwandigen, geschlitzten, die Lagernadeln mit elastischer Vor
spannung umschließenden Hülse gebildet ist, die wiederum von einem elasti
schen Ring mit Vorspannung umschlossen ist, wobei der elastische Ring an
zumindest einer Mantelfläche mit nebeneinander an geordneten, in axialer oder
in Umfangsrichtung verlaufenden Noppen versehen ist.
Ein derartiges Lenkungslager ist aus der US 48 20 062 vorbekannt, wobei
dessen Noppen in axialer Richtung verlaufen. Bei der Montage dieses Lagers
wird der elastische Außentoleranzring mit Überdeckung in die Lenksäule
eingepreßt, d. h. der Außendurchmesser des Tolerenzringes ist vor der Monta
ge größer als der Innendurchmesser der Lenksäule. Die durch die Überdeckung
beim Einpressen des Lagers in die Lenksäule entstehende Vorspannung im
Außentoleranzring wird auf die geschlitzte Hülse und somit auf die Wälzkörper
und die Lenkwelle übertragen, d. h. das Lager wird spielfrei.
Bei Einsatz derartiger Lager in Lenksäulen mit Größtmaß-Lagersitz wird die
Vorspannung entsprechend klein und bei Lagersitzen mit Kleinstmaß entspre
chend groß sein. Bei Gehäusesitzen mit großen Toleranzen wird die Vorspan
nung entsprechend große Unterschiede aufweisen. Häufig führen diese Toleran
zen dazu, daß das Lager bei dem einen oder bei dem anderen Extremwert der
Bohrung in der Lenksäule die vom Kunden gestellten Anforderungen nicht mehr
erfüllt. Zum Beispiel kann beim Lenksäulenkleinstmaß die Vorspannung auf die
Welle so hoch sein, daß das Drehmoment und/oder die axiale Verschiebekraft
zu groß werden. Um dieses Problem zu vermeiden, wurde die Verrippung des
elastischen Toleranzringes eingeführt, die die Vorspannung mindert. Nach dem
bisherigen Stand der Technik ist diese Verrippung derart ausgeführt, daß auf der
äußeren Mantelfläche des elastischen Toleranzringes mehrere in Achsrichtung
verlaufende, gleichmäßig über den Umfang verteilte Nuten vorhanden sind.
Dadurch entstehen zwischen den Nuten in radialer Richtung hervorstehende
Noppen gleicher Ausdehnung. Eine solche Ausbildung der Noppen führt aber
häufig dazu, daß bei großen Toleranzen zwischen Weile und Lenksäule die
Vorspannung des Lagers wieder zu gering wird und demzufolge die radiale
Auslenkung zu groß ist. Weiterhin kann in beiden Fällen, d. h. bei zu großer
und bei zu geringer Vorspannung, das Dämpfungsverhalten nachteilig beeinflußt
werden.
Nun ist zwar aus der US 50 44 785 ein elastischer Ring bekannt, der den
Lageraußenring eines Kugellagers umfaßt und gleichmäßig nebeneinander um
den Umfang angeordnete Flächen aufweist, die sich in ihrer radialen Ausdeh
nung um den Betrag Δr unterscheiden. Dieses Dokument liefert jedoch keinen
Hinweis auf die mögliche Verwendung eines elastischen Ringes in einem
Lenkungslager zur Beeinflussung von Drehmoment, axialer Verschiebekraft und
radialer Auslenkung. Ziel dieser Entwicklung war es vielmehr, in radialer
Richtung auftretende Erschütterungen durch den elastischen Ring abzufan
gen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Lenkungslager der gattungsgemäßen Art
so auszugestalten, daß sowohl bei kleinen als auch bei großen Toleranzen
zwischen Lenkwelle und Lenksäule die Vorspannung so eingestellt ist, daß
einerseits das Lager ein geringes Drehmoment und eine geringe axiale Ver
schiebekraft aufweist und andererseits seine radiale Auslenkung gering ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß abwechselnd eine
Noppe mit einer größeren radialen Ausdehnung neben einer Noppe mit einer
kleineren radialen Ausdehnung angeordnet ist und ein von beiden Noppen
begrenzten Freiraum eine Größe aufweist, die dem über die Höhe der kurzen
Noppen hinausragenden Anteil der langen Noppe entspricht.
Dadurch wird erreicht, daß durch die Noppe mit der größeren radialen Aus
dehnung, nachstehend lange Noppe genannt, die Größtmaß- bzw. Kleinstmaß-
Toleranz zwischen Lenksäule und Lenkwelle ausgeglichen wird, während die
Noppe mit der kleineren radialen Ausdehnung, nachstehend kurze Noppe
genannt, als Wegbegrenzung für die Verformung der langen Noppe dient. Die
kurze Noppe liegt dabei je nach Toleranz zwischen Lenkwelle und Lenksäule
nicht an der dünnwandigen Hülse des Lagers bzw. an der Lenksäule an, liegt
nur leicht vorgespannt oder liegt mit stärkerer Vorspannung an, d. h. der Wider
stand gegen die Verformung bzw. vollständige Komprimierung der kurzen
Noppe begrenzt die radiale Auslenkung der Welle. Die unterschiedliche Ver
rippung durch die Noppen unterschiedlich radialer Ausdehnung reduziert das
zu verdrängende Volumen des elastischen Toleranzringes, so daß einerseits
durch eine nicht zu hohe Vorspannung ein nicht zu hohes Reibmoment und
eine nicht zu hohe axiale Verschiebekraft des Lenkungslagers gegeben ist,
während andererseits durch die kurze Noppe die radiale Auslenkung des Lagers
durch deren Komprimierung begrenzt ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des elastischen Toleranzringes
werden die sich diametral gegenüberstehenden Anforderungen an ein Lenkungs
lager, nämlich auf der einen Seite ein geringes Reibmoment und eine geringe
axiale Verschiebekraft und auf der anderen Seite eine geringe radiale Auslen
kung, auf elegante Art und Weise realisiert. Bei einer nicht abgestuften Ver
rippung nach dem bisherigen Stand der Technik bedeutete eine geringe Vor
spannung zwar ein erwünscht geringes Reibmoment und eine geringe axiale
Verschiebekraft des Lagers, ging aber mit einer unerwünscht großen radialen
Auslenkung des Lagers einher. Wurde andererseits nach dem bisherigen Stand
der Technik durch die nicht abgestufte Verrippung eine große Vorspannung auf
das Lager aufgebracht, war dessen radiale Auslenkung zwar gering, aber das
Reibmoment und die axiale Verschiebekraft waren unerwünscht hoch.
Mit der vorliegenden Erfindung hingegen wird erstmalig ein Lenkwellenlager
vorgeschlagen, bei dem über einen erfindungsgemäß gestalteten elastischen
Toleranzring gezielt die Parameter Drehmoment, axiale Verschiebekraft und
radiale Auslenkung in der gewünschten Weise beeinflußt werden können.
Dadurch, daß ein von beiden Noppen begrenzter Freiraum eine Größe auf
weist, die dem über die Höhe der kurzen Noppe hinausragenden Anteil der
langen Noppe entspricht, wird sichergestellt, daß beim Montieren des Lagers
die lange Noppe zum Toleranzausgleich zwischen Lenkwelle und Lenksäule
derart verquetscht ist, daß ihr verquetschter Teil in dem zwischen beiden
Noppen gebildeten Zwischenraum hineinpaßt. In diesem Fall wird ein voller
Querschnitt des Toleranzringes erzielt, der sich positiv auf das radiale Auslenk
verhalten auswirkt.
Aus Anspruch 2 geht hervor, daß die Noppen eine dreieckige bzw. trapezförmi
ge Querschnittsform aufweisen sollen. Diese Querschnittsformen sind besonders
vorteilhaft, da sie eine günstige Abstimmung des zu verquetschenden Volumens
der langen Noppe mit dem zwischen beiden Noppen liegenden Freiraum zur
Aufnahme des zu verquetschenden Volumens ermöglichen. Sowohl das zu
verquetschende Volumen der langen Noppe als auch der Freiraum sind nämlich
dreieckig ausgebildet. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die dreieckförmige
Spitze der langen Noppe sich leicht verquetschen läßt, während die trapezför
mige kurze Noppe eine breite Auflagefläche aufweist, die der radialen Aus
lenkung des Lagers beträchtlichen Widerstand entgegensetzen kann. Natürlich
sind die lange bzw. kurze Noppe nicht auf die beschriebenen Querschnitts
formen beschränkt. Es sind auch abgerundete Querschnittsformen mit unter
schiedlichen Radien denkbar.
In Weiterbildung der Erfindung nach dem unabhängigen Anspruch 3 treten die
beschriebenen Vorteile auch dann ein, wenn abwechselnd eine Noppe mit
einer größeren radialen Ausdehnung neben zwei Noppen mit einer kleineren
radialen Ausdehnung angeordnet ist.
Die Erfindung wird an nachstehendem Ausführungsbeispiel näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Längssäulenlagerung
mit zwei Nadellagern;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung eines Nadellagers
nach Fig. 1 mit erfindungsgemäßer Verrippung des
Toleranzringes;
Fig. 3 einen Ausschnitt aus einem Toleranzring mit innen
angeordneter Verrippung;
Fig. 4 eine Darstellung der radialen Auslenkung zweier
Lenklager in Abhängigkeit von der Belastung;
Fig. 5 eine Darstellung der axialen Verschiebekraft
zweier Lenkwellen in Abhängigkeit von der aufge
wendeten Axialkraft.
Die in Fig. 1 dargestellte Lenksäulen-Lagerung besteht aus einer
Lenkwelle 1, die über zwei Nadellager 2 in einer Lenksäule 3 gelagert
ist. Die in Fig. 2 vergrößert dargestellten Nadellager 2 bestehen aus
einer dünnwandigen Hülse 4, die an einer Stelle ihres Umfanges einen
durchgehenden Schlitz 5 aufweist. Die innere Mantelfläche der Hülse 4
bildet dabei eine nicht näher bezeichnete Laufbahn für die in einem
Käfig 6 geführten Lagernadeln 7. Die zweite Laufbahn der Lagernadeln
7 wird von der Lenkwelle 1 gebildet. Die geschlitzte Hülse 4 ist von
einem elastischen Toleranzring 8 umgeben, so daß die Lagernadeln 7
durch den Toleranzring 8 bzw. die geschlitzte Hülse 4 unter Vorspan
nung gehalten sind, d. h. das Nadellager 2 ist spielfrei eingestellt.
Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, ist der elastische Toleranz
ring 8 an seiner äußeren oder an seiner inneren Mantelfläche mit in
axialer Richtung nebeneinander angeordneten Noppen 9, 10 versehen,
wobei eine der beiden eine größere radiale Ausdehnung aufweist. Sind
die Noppen 9, 10 auf der äußeren Mantelfläche des Toleranzringes 8 an
geordnet, so ist der zur Noppe 9 gehörende Radius R1 größer als der
zur Noppe 10 gehörende Radius R2. Sind hingegen die Noppen 9, 10 an
der inneren Mantelfläche des elastischen Toleranzringes 8 angeordnet,
so ist der Radius R1 kleiner als der Radius R2.
Wie insbesondere aus Fig. 3 erkennbar, ist im vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel die lange Noppe 9 mit einem dreieckförmigen Querschnitt
versehen, während die kurze Noppe 10 einen trapezförmigen Querschnitt
aufweist. Beim Einschieben des Nadellagers 2 in die Lenksäule 3 bzw.
beim Einschieben der Lenkwelle 1 in das Nadellager 2 werden die Tole
ranzen zwischen Lenkwelle 1 und Lenksäule 3 durch ein Verquetschen des
unteren Teiles 11 der Noppe 9 in den Freiraum 12 ausgeglichen. Dieser
Freiraum 12 wird einerseits von den beiden anliegenden, nicht näher
bezeichneten Flanken der Noppen 9 und 10 und andererseits vom Radius
R2 der Noppe 10 begrenzt. Der ideale Lagersitz ist dann gegeben, wenn
der Teil 11 der Noppe 9 den gesamten Freiraum 12 einnimmt, da in
diesem Fall der elastische Toleranzring 8 einen vollen Querschnitt
besitzt.
Aus der in Fig. 4 dargestellten Abhängigkeit der radialen Auslenkung
eines Lenkwellenlagers von der aufgewendeten Kraft läßt sich erkennen,
daß nur unwesentliche Unterschiede zwischen der Kurve 13, die ein
Lager nach dem Stand der Technik darstellt, und der Kurve 14
bestehen, die ein erfindungsgemäßes Lager darstellt. Demgegenüber ist
aus Fig. 5 erkennbar, daß durch die erfindungsgemäße Gestaltung des
elastischen Toleranzringes die axiale Verschiebekraft gegenüber einem
Lager nach dem Stand der Technik geringer ist.
Bezugszeichenliste
1 Lenkwelle
2 Nadellager
3 Lenksäule
4 Hülse
5 Schlitz
6 Käfig
7 Lagernadel
8 Toleranzring
9 Noppe
10 Noppe
11 Teil der Noppe 9
12 Freiraum
13 radiale Auslenkung bzw. Verschiebekraft eines Lagers nach dem bisherigen Stand der Technik
14 radiale Auslenkung bzw. axiale Verschiebekraft eines Lagers mit dem erfindungsgemäß gestalteten Toleranzring
2 Nadellager
3 Lenksäule
4 Hülse
5 Schlitz
6 Käfig
7 Lagernadel
8 Toleranzring
9 Noppe
10 Noppe
11 Teil der Noppe 9
12 Freiraum
13 radiale Auslenkung bzw. Verschiebekraft eines Lagers nach dem bisherigen Stand der Technik
14 radiale Auslenkung bzw. axiale Verschiebekraft eines Lagers mit dem erfindungsgemäß gestalteten Toleranzring
Claims (3)
1. Lageranordnung zur spielfreien Einstellung einer Lenkwelle (1) in einer
Lenksäule (3) mit einem Nadellager (2), dessen äußere Laufbahn von einer
dünnwandigen, geschlitzten, die Lagernadeln (7) mit elastischer Vorspannung
umschließenden Hülse (4) gebildet ist, die wiederum von einem elastischen
Ring (8) mit Vorspannung umschlossen ist, wobei der elastische Ring (8) an
zumindest einer Mantelfläche mit nebeneinander angeordneten, in axialer oder
in Umfangsrichtung verlaufenden Noppen (9, 10) versehen ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß abwechselnd eine Noppe (9) mit einer größeren radialen
Ausdehnung neben einer Noppe (10) mit einer kleineren radialen Ausdehnung
angeordnet ist und ein von beiden Noppen (9, 10) begrenzter Freiraum (12)
eine Größe aufweist, die dem über die Höhe der kurzen Noppe (10) hinaus
ragenden Anteil der langen Noppe (9) entspricht.
2. Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen
(9, 10) eine dreieckige bzw. trapezförmige Querschnittsform aufweisen.
3. Lageranordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß abwechselnd eine Noppe (9) mit einer größeren radialen Aus
dehnung neben zwei Noppen (10) mit einer kleineren radialen Ausdehnung
angeordnet ist und ein von zwei Noppen (9, 10) begrenzter Freiraum (12) eine
Größe aufweist, die dem über die Höhe der kurzen Noppe (10) hinausragenden
Anteil der langen Noppe (9) entspricht.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4440725A DE4440725C2 (de) | 1994-11-15 | 1994-11-15 | Lageranordnung zur spielfreien Einstellung einer Lenkwelle in einer Lenksäule |
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