DE4440639A1 - Verfahren zur Stationärsteuerung von Brennkraftmaschinen - Google Patents
Verfahren zur Stationärsteuerung von BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stationär
steuerung von Brennkraftmaschinen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Bekannte Steuerungen von Brennkraftmaschinen erfassen
verschiedene Maschinenbetriebsparameter, wie z. B. die
Maschinendrehzahl, die Luftmasse im Ansaugrohr, die
Sauerstoffkonzentration im Abgas, die Kühlmitteltempe
ratur, um auf deren Basis den Zündzeitpunkt und die
Kraftstoffeinspritzmenge mittels einer vorbestimmten
mathematischen Beziehung unter Einsatz eines Mikropro
zessors zu bestimmen. Diese mathematische Beziehungen,
die üblicherweise in Tabellenform in einem ROM-Speicher
abgelegt sind, liefern geeignete Einspritzmengen und
dazu passende Zündzeitpunkte für die Brennkraftma
schine.
Im Grundsatz erfolgt die Zündwinkelberechnung in Ab
hängigkeit der Drehzahl n und der Motorlast QL sowie in
Abhängigkeit von Korrekturfunktionen. Die Einspritzzeit
ergibt sich ebenfalls aus der Motorlast QL und gegebe
nenfalls verschiedenen Korrekturfunktionen, aus der an
hand einer Ventilkennlinie die Einspritzmenge je Hub
abgeleitet wird.
Die Motorlast QL ist definiert als die je Hub ange
saugte Luftmenge:
QL ≈ Q/n,
wobei Q die je Zeiteinheit (z. B. in kg/h) angesaugte
Luftmenge und n die Motordrehzahl in der Einheit 1/min
darstellt.
Der Durchsatz der an der Brennkraftmaschine zugeführten
Ansaugluft wird mittels sogenannter Ansaugluftmassen
strommeßgeräte für Verbrennungsmotoren, in den meisten
Fällen Hitzdraht- und Heißfilmluftmassenstrommeßgeräte,
erfaßt, weil solche Geräte vergleichsweise kosten
günstig sind.
Bei einem Hitzdrahtluftmassensensor befindet sich ein
von einem Strom aufgeheizter dünner Draht in dem ange
saugten Luftstrom und bildet den Zweig einer Wheatstone-
Brücke. Die vorbeiströmende Luft entzieht dem erhitzten
Draht Wärme, wodurch sein Widerstand sich verändert und
die Brücke verstimmt wird. Die Brückenverstimmung ruft
über einen entsprechenden Regelkreis eine solche Verän
derung des Heizstroms hervor, daß die Brücke wieder ab
geglichen wird. Die Brücke ist so abgestimmt, daß der
Hitzdraht eine bestimmte Übertemperatur erreicht, die
mit Hilfe der Regelschaltung konstant gehalten wird.
Da der angesaugte Luftmassenstrom aufgrund der Kolben
bewegung des Motors große Druck-, Dichte- und Geschwin
digkeitsschwankungen aufweist, sind die elektrischen
Ausgangsspannungssignale solcher Hitzdraht- oder Heiß
filmluftmassenstrommeßgeräte nicht konstant, sondern
unterliegen periodischen Änderungen.
Ein entsprechendes Signaldiagramm eines Hitzdrahtluft
massenstrommeßgerätes zeigt die Fig. 1, das neben den
absoluten Maxima auch relative Maxima mit gleicher Fre
quenz zeigt. Dieses Phänomen tritt in vielen Fällen im
unteren Drehzahlbereich auf. Die Ursache hierfür liegt
unter anderem in der hohen Dynamik der Meßgröße wie
auch einer dadurch bedingten mangelnden Regelgeschwin
digkeit, da die Reaktion des Heizstromes auf den hohen
Gradienten der Luftgeschwindigkeit verzögert erfolgt.
Erreicht die Luftgeschwindigkeit nahezu den Wert 0,
wird die Wärmeabfuhr drastisch reduziert, worauf die
Drahttemperatur und in dessen Folge der Drahtwiderstand
steigt. Im Gesamtablauf ergibt sich dadurch der Span
nungsverlauf gemäß der Fig. 1.
Wird die im Stationärbetrieb solcher Luftmassensensoren
aufgenommene Spannungs-Luftmassenstromkennlinie (UL-mL-
Kennlinie), wie sie beispielhaft in Fig. 2 dargestellt
ist, dazu verwendet, die augenblicklichen Spannungs
werte mittels dieser Kennlinie zu konvertieren, werden
in manchen Motorbetriebspunkten Abweichungen von der
tatsächlich angesaugten Luftmenge von mehr als 70%
festgestellt.
Den Abweichungen liegen weitere Fehlerquellen zugrunde,
die auf motor- und sensorspezifische Gegebenheiten, wie
Motor-Saugrohrgeometrie, Sensorposition, Resonanzphäno
mene sowie auf Fehlerquellen in der Signalverarbeitung
zurückzuführen sind.
Zur Reduzierung der Fehler bei der Meßwerterfassung ist
es bekannt, zunächst den Spannungsmittelwert U über
alle Meßwerte eines bestimmten Kurbelwellenwinkelinter
valls (KW-Intervall) zu bilden und erst danach die
Konvertierungen anhand der UL-mL-Kennlinie gemäß der
Fig. 2 auszuführen. Dieses Verfahren erlaubt eine Re
duzierung der Meßwertfehler auf knapp unter 50%. Den
noch verbleiben nach wie vor erhebliche Abweichungen,
die über den Drehzahlbereich nicht gleichförmig ver
teilt sind, insbesondere schwerpunktmäßig in dessen un
terem Teilbereich liegen.
Dies führt jedoch zu keinem optimalen Kraftstoffluftge
misch als auch zu keinem optimalen Zündzeitpunkt im
Hinblick auf einen guten Wirkungsgrad als auch eine ge
ringe Schadstoffemission.
Die Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung
eines Steuerverfahrens für eine Brennkraftmaschine im
stationären Betrieb der eingangs genannten Art, bei dem
abhängig von der angesaugten Luftmenge in allen Last- und
Drehzahlbereichen eine optimale Steuerung der
Brennkraftmaschine mit hoher Genauigkeit erzielt werden
kann.
Diese Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Stationärsteuerung
von Brennkraftmaschinen, bei dem mittels eines Luftmas
sensensors für den Durchsatz der Ansaugluft repräsenta
tive Signale abgetastet und in deren Abhängigkeit mit
tels einer Steuereinheit, in der Regel ein Mikroprozes
sor, Steuersignale für den Betrieb der Kraftstoffver
sorgung, insbesondere einer Einspritzvorrichtung, als
auch einer Zündimpulssteuerschaltung berechnet werden,
nimmt eine Auswertung und Korrektur der abgetasteten,
vom Luftmassensensor zur Verfügung gestellten Ausgangs
signale in folgender Weise vor:
Zur Erzeugung von Meßsignalen werden zunächst über ein vorbestimmtes KW-Intervall eine bestimmte Anzahl von Abtastungen an dem verfügbaren Spannungssignal des Luftmassensensors und anschließend eine arithmetische Mittelwertbildung vorgenommen. Da das Ausgangssignal des Luftmassensensors den pulsförmigen Schwankungen des Luftdurchsatzes (vgl. Fig. 1) entspricht, wird eine Amplitudenauswertung zur Bestimmung der Werte der maxi malen Amplituden der absoluten und relativen Maxima vorgenommen.
Zur Erzeugung von Meßsignalen werden zunächst über ein vorbestimmtes KW-Intervall eine bestimmte Anzahl von Abtastungen an dem verfügbaren Spannungssignal des Luftmassensensors und anschließend eine arithmetische Mittelwertbildung vorgenommen. Da das Ausgangssignal des Luftmassensensors den pulsförmigen Schwankungen des Luftdurchsatzes (vgl. Fig. 1) entspricht, wird eine Amplitudenauswertung zur Bestimmung der Werte der maxi malen Amplituden der absoluten und relativen Maxima vorgenommen.
Anschließend erfolgt die Konvertierung des Spannungs
mittelwertes mittels einer Spannungs-Luftmassenstrom
kennlinie in einen Luftmassenstrommittelwert (vgl. Fig.
2), der in Abhängigkeit der zuvor bestimmten maxi
malen Amplitudenwerte der absoluten und relativen Ma
xima korrigiert wird, um schließlich mit Hilfe der
detektierten Drehzahl in einen Motorlastwert umgesetzt
und der Steuereinheit zugeführt zu werden.
Die zur Konvertierung der Spannungsmittelwerte in den
Luftmassenstrommittelwert gemäß Fig. 2 verwendete
Kennlinie wird im Stationärbetrieb, also bei konstantem
Luftmassenstrom mit weitgehend optimalen Strömungsver
hältnissen erstellt.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Bestim
mung der Menge der Ansaugluft, die tatsächlich der
Brennkraftmaschine gerade zugeführt wird, mit einer ho
hen Genauigkeit, die im Bereich zwischen 5 und 10%
liegt. Insbesondere kompensiert dieses Konzept die
durch die instationäre Luftmassenströmung im Ansaugrohr
hervorgerufenen pulsförmigen Spannungsschwankungen in
bestimmten Betriebszuständen des Motors. Da keine Zwi
schenspeicherung der Abszissenwerte der Meßsignale er
forderlich ist, ist der Speicher- und Rechenzeitbedarf
für die Steuereinheit gering, so daß die Implementie
rung in einem Motorsteuersystem kostengünstig durch
führbar ist.
Die Korrektur des Luftmassenstrommittelwertes wird vor
zugsweise mittels Korrekturfunktionen durchgeführt, die
in Abhängigkeit der maximalen Amplitudenwerte der abso
luten oder relativen Maxima jeweils einen Korrekturwert
angeben.
Die Korrekturfunktionen werden dadurch erstellt, daß
die Werte der Abweichungen der aus den Meßsignalen des
Luftmassensensors berechneten Luftmassenstromwerte von
den Luftmassenstromwerten eines Referenzsensors in Ab
hängigkeit der maximalen Amplitudenwerte der absoluten
oder relativen Maxima dargestellt werden und hieraus
eine Kurve mittels eines Regressionsverfahrens bestimmt
wird, die dann als Kennlinienfeld in einem Speicher der
Steuereinrichtung abgelegt werden kann.
Da das Auffinden solcher Korrekturfunktionen über den
gesamten Betriebsbereich eines Motors besonders hin
sichtlich einer hohen Genauigkeit sehr schwierig ist,
wird bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens der gesamte Motorbe
triebsbereich in Unterbetriebsbereiche aufgeteilt. So
wird der Luftmassenstrommittelwert mittels einer er
sten, einen Korrekturwert in Abhängigkeit des maximalen
Amplitudenwertes der absoluten Maxima erzeugende Kor
rekturfunktion korrigiert, falls in einem ersten
Unterbetriebsbereich die Meßsignale bei Umwandlung in
einen Luftmassenstromwert zu großen negativen Abwei
chungen gegenüber dem tatsächlichen Wert des Luftmas
senstroms führen würden und gleichzeitig kleine Werte
der maximalen Amplitude der relativen Maxima vorliegen.
Vorzugsweise wird zur Definition dieses ersten
Unterbetriebsbereichs derjenige Drehzahlbereich be
stimmt, bei dem die großen negativen Abweichungen auf
treten würden.
Ein zweiter Unterbetriebsbereich des Motors wird da
durch definiert, daß die Meßsignale bei Umwandlung in
einen Luftmassenstromwert zu großen positiven
Abweichungen gegenüber dem tatsächlichen Wert des
Luftmassenstromwertes führen würden und gleichzeitig
große Werte der maximalen Amplitude vorliegen. In die
sem Fall wird der Luftmassenstrommittelwert mittels ei
ner zweiten, einen Korrekturwert in Abhängigkeit des
maximalen Amplitudenwertes der relativen Maxima erzeu
gende Korrekturfunktion korrigiert. Auch hierbei kann
dieser Unterbetriebsbereich als Drehzahlbereich defi
niert werden.
Diese Aufteilung des Motorbetriebsbereichs in bestimmte
Unterbetriebsbereiche bietet ferner den Vorteil, daß
die Kriterien für die Ermittlung der die Korrekturfunk
tionen bildenden Korrekturfaktoren an das motorspezifi
sche Signalverhalten angepaßt werden können. So treten
die Resonanzphänomene bei konstruktiv verschiedenen Mo
toren in unterschiedlichen Drehzahlbereichen auf und
werden auch durch konstruktive Maßnahmen im Ansaugkanal
beeinflußt.
So kann beispielsweise eine Korrektur der Luftmassen
strommittelwerte entfallen, falls es zu keinen relati
ven Maxima kommt, beispielsweise bei kleinen Drossel
klappenöffnungswinkeln. Dies entspricht in der Regel
einem Lastwert des Motors bei seiner Leerlaufdrehzahl
und wird meistens als minimaler Lastwert bezeichnet.
Besonders gute Ergebnisse liefert das erfindungsgemäße
Verfahren, wenn die Korrekturen additiv durchgeführt
werden.
Zur weiteren Verbesserung des erfindungsgemäßen Verfah
rens kann jeweils eine rekursive 50%-Filterung des ma
ximalen Amplitudenwertes des absoluten Spannungsmaxi
mums und des relativen Spannungsmaximums als auch des
Spannungsmittelwertes durchgeführt werden, so daß hier
durch in vorteilhafter Weise Abweichungen zwischen auf
einanderfolgenden Zyklen vermindert werden.
Bei einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfin
dung werden die Abweichungen aufgrund der Mittelwert
bildung, die ihre Ursache in der Integrationsmethode
haben, durch eine weitere, jedoch multiplikative Kor
rektur kompensiert, indem der Korrekturfaktor von einer
von der Drehzahl abhängigen dritten Korrekturfunktion
geliefert wird. Da die Abtastrate pro Motorzyklus nicht
konstant ist, wird die Rechteckintegrationsmethode ver
wendet.
Das der Meßwertauswertung zugrundeliegende vorbestimmte
KW-Intervall beträgt bevorzugt 180°KW, so daß dies bei
einer 4-Zylinder-Maschine einem einzigen Saughub ent
spricht. In vorteilhafter Weise liegt die Abtastrate
zwischen 3 und 15°KW, wodurch sichergestellt ist, daß
die Amplitudenerfassung der relativen Maxima hinrei
chend sicher ist. Eine bevorzugte Abtastrate zwischen
10 und 15°KW ergibt ein optimales Ergebnis hinsicht
lich der Rechenzeit, des Speicherbedarfs und der Genau
igkeit.
Ein nachfolgendes Ausführungsbeispiel im Zusammenhang
mit den Figuren soll das erfindungsgemäße Verfahren
darstellen und erläutern. Es zeigen:
Fig. 1 einen beispielhaften Spannungssignalverlauf
eines Luftmassensensors,
Fig. 2 eine Spannungs-Luftmassenstromkennlinie zu
Kalibrierungszwecken,
Fig. 3 ein Spannungs-KW-Diagramm mit dem Original
signalverlauf bzw. dem entsprechenden Verlauf
der abgetasteten Signale eines Luftmassensen
sors,
Fig. 4 ein allgemeines Ablaufdiagramm gemäß dem er
findungsgemäßen Verfahren,
Fig. 5 ein Diagramm zur Darstellung der Abweichung
des Luftmassenstromwertes in Abhängigkeit des
maximalen Amplitudenwertes Ua,m der absoluten
Spannungsmaxima,
Fig. 6 ein Diagramm zur Darstellung der Abweichung
des Luftmassenstromwertes in Abhängigkeit des
maximalen Amplitudenwertes Ur,m der relativen
Spannungsmaxima,
Fig. 7 ein Diagramm zur Darstellung des Abtastmodus
gemäß der Erfindung,
Fig. 8 bis 12 ein Ablaufdiagramm zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 13 ein Diagramm der Luftmassenstromabweichung in
Abhängigkeit der Motordrehzahl zur Darstel
lung der Unterbetriebsbereiche.
Das von einem Luftmassensensor ausgegebene Spannungs
signal gemäß den Fig. 1 oder 3 wird mittels einer
geeigneten Schaltung abgetastet, digitalisiert und ei
ner Steuereinheit mit Speicher, beispielsweise einem
Mikroprozessor zugeführt. In Fig. 3 ist das Original
signal mit einer gestrichelten Linie und das abge
tastete Signal mit einer durchgezogenen Linie darge
stellt.
Die in den Fig. 1 und 3 dargestellten Signalverläufe
weisen neben den absoluten Maxima auch mehrere relative
Maxima auf, deren Ursache neben Resonanzphänomenen bei
bestimmten Drehzahlen bzw. Betriebszuständen der Brenn
kraftmaschine, die häufig auch als Rückströmung inter
pretiert werden, auch in EMV-Störungen, hervorgerufen
durch synchrone Störimpulse der Zündung, zu suchen
sind.
Die Auswertung der abgetasteten Meßwerte Ui, i = 1, 2, 3, . . .
erfolgt jeweils nach einem KW-Intervall bestimm
ter Länge, die gemäß dem allgemeinen Ablaufschema des
erfindungsgemäßen Verfahrens nach Fig. 4 mit der Aus
wahl der maximalen und minimalen Spannungswerte m₁, m₂,
m₃, . . . sowie der Spannungsmittelwerterfassung über
das entsprechende KW-Intervall beginnt.
Das Verfahren setzt sich nach Fig. 4 fort mit einer
Amplitudenerfassung der Meßwerte Ui, d. h., es wird
festgestellt, welche Maxima relativ oder absolut sind,
wobei die jeweiligen maximalen Werte mr,i bzw. ma,i der
Meßsignale Ui in dem entsprechenden Speicher der
Steuereinheit gespeichert werden.
Daran schließt sich am Ende des KW-Intervalls eine Kon
vertierung des Spannungsmittelwertes in den entspre
chenden Luftmassenstrommittelwert mL anhand einer Span
nungs-Luftmassenkennlinie gemäß Fig. 2 an.
Nach Fig. 4 erfolgt nun die Korrektur dieses konver
tierten Luftmassenstrommittelwertes mL bei bestimmten
vorgegebenen Betriebszuständen der Brennkraftmaschine.
Diese Korrektur erfolgt entweder in Abhängigkeit des
maximalen Amplitudenwertes Ua,m der absoluten Span
nungsmaxima oder in Abhängigkeit des maximalen Amplitu
denwertes Ur,m der relativen Spannungsmaxima (vgl. Fig. 3).
Die entsprechenden Korrekturfunktionen f₁ und
f₂ sind in den Fig. 5 und 6 dargestellt und sind mit
entsprechenden Stützstellen in Tabellenform in je einem
Speicher abgelegt. Zwischen den Stützstellen wird li
near interpoliert. Bei ausreichend kleiner Stützstel
lenschrittweite können die Korrekturfunktionen f₁ und
f₂ auch in einem Speicher zusammengefaßt werden.
Das Verfahren schließt mit der Berechnung des Motor
lastwertes QL mittels des korrigierten oder nicht
korrigierten Luftmassenstrommittelwertes sowie der zu
detektierenden Drehzahl n ab.
Aus diesem Lastwert QL erstellt die Steuereinheit die
Einspritzzeit ti im Zusammenhang mit einer elektronisch
gesteuerten Kraftstoffeinspritzung unter Berücksichti
gung eines λSoll-Wertes, der anhand des detektierten
Betriebszustandes aus einer Tabelle ausgelesen wird.
Dies kann mittels einer ebenfalls abgespeicherten und
experimentell erstellten Ventilkennlinie durchgeführt
werden. Ferner kann für die ermittelte Einspritzzeit ti
eine versorgungsspannungsabhängige multiplikative Kor
rektur vorgenommen werden, worauf - wie die Praxis
zeigt - nicht verzichtet werden kann. Die Kraftstoff
masse pro Impuls ergibt sich aus einer weiteren, eben
falls in dem entsprechenden Speicher abgelegten Ein
spritzventilkennlinie.
Im folgenden soll das erfindungsgemäße Verfahren anhand
eines Ablaufschemas gemäß den Fig. 7 bis 12 erläu
tert werden.
Die Auswertung erfolgt jeweils zyklusweise über ein KW-
Intervall, dessen Intervallänge L eine Funktion der
Taktzahl i und der Zylinderzahl z gemäß folgender For
mel ist:
L = 360/i · z (°KW),
wobei i = 1 für Zweitaktmotoren und i = 0,5 für Vier
taktmotoren gilt. Die Formel gilt ferner unter der Vor
aussetzung, daß die Zylinder über einen Ansaugtrakt
miteinander verbunden sind.
Für das gemäß den Fig. 7 bis 12 vorliegende Ausfüh
rungsbeispiel ergibt sich für einen 4-Zylinder-Motor
eine Intervallänge von 180°.
Zur Auswertung der Meßwerte Ui eines solchen KW-Inter
valles werden auch die beiden letzten Meßwerte des vor
angegangenen KW-Intervalls herangezogen, indem mit die
sem eine Übergangszone gemäß Fig. 7 gebildet wird.
Diese beiden Meßwerte werden als Ualt sowie als Diffe
renz d₁ zum vorletzten Meßwert gespeichert. Mit dieser
Übergangszone kann festgestellt werden, ob der erste
Meßwert U₁ des neuen KW-Intervalls ein Maximum, ein
Minimum oder ein Zwischenwert darstellt.
Nach Fig. 8 beginnt das Verfahren mit dem Setzen der
Variablen Us, d₁, d₂ sowie der Laufindizes j, l und k.
Die Variable Us stellt die Summe der Meßwerte Ui dar,
d₁ ist die Differenz der Meßwerte in der Übergangszone
bzw. der letzten beiden Meßwerte und d₂ die Differenz
zwischen dem neuen Meßwert U₁ und dem zuletzt bearbei
teten Meßwert Ualt aus der Übergangszone.
Die Routinen nach Fig. 8 und Fig. 9 dienen dazu, die
Minima und Maxima aus dem Verlauf der abgetasteten Meß
werte Ui zu detektieren. Die entsprechenden Meßwerte
mi, i = 1, 2, 3, . . . werden zu einem Vektor m mit dem
Laufindex l zusammengefaßt. Hierbei stellen Laufindizes
mit ungeradem Wert Minima und solche mit geradem Wert
Maxima dar.
Gemäß Fig. 8 wird zunächst die Übergangszone ausgewer
tet, deren Ergebnis gemäß den Schritten 1 bis 4 abge
speichert wird.
Gemäß der dem Schritt 1 zugrundeliegenden Konstellation
der Meßwerte U₁, Ualt und Ualt - d₁ ergibt sich als er
stes Minimum m₁ der Meßwert U₁ und als erstes Maximum
m₂ der zuletzt genannte Wert Ualt - d₁ aus der Über
gangszone. Somit wird der Laufindex l des Vektors m auf
den Wert 2 gesetzt. Der Laufindex j zeigt die Wahr
scheinlichkeit des Auftretens eines Minimums in der
Übergangszone an, so daß j = 0 ein unsicheres Minimum
m₁ bedeutet. Somit bleibt im zuletzt genannten Fall
dieser Zeiger j auf 0 gesetzt, da es nicht sicher ist,
ob dieser Meßwert U₁ ein absolutes Minimum darstellt.
Ferner wird der Laufindex k auf den Wert 1 gesetzt, was
bedeutet, daß das in der Übergangszone detektierte Ma
ximum ein relatives Maximum darstellt. In der Kon
stellation nach Schritt 3 stellt der Meßwert Ualt da
gegen ein sicheres Maximum dar, da die benachbarten
Meßwerte kleiner sind. Jedoch muß der Meßwert Ualt - d₁
wiederum als unsicheres Minimum bezeichnet werden.
In den Schritten 2 und 4 wird dagegen ein sicheres
Minimum in der Übergangszone detektiert, also j = 1 ge
setzt, da der vorangehende und nachfolgende Meßwert des
Minimums m₁ jeweils einen größeren Wert aufweist und
gemäß Schritt 4 der erste Wert Ualt - d₁ in der Über
gangszone der kleinste Wert darstellt.
Der dem Schritt 3 nachfolgende Schritt 31 stellt fest,
ob der Meßwert U₁ oder der Meßwert Ualt - d₁ ein Mini
mum darstellt.
An die Routine nach Fig. 8, die der Auswertung der
Übergangszone diente, schließt sich diejenige nach Fig.
9 zur Feststellung der Minima und Maxima der in dem
neuen 180°KW-Intervall abgetasteten Meßwerte Ui dar.
Mit den Schritten 5, 51 und 52 wird in Abhängigkeit des
Laufindex i der letzte Meßwert als Ualt, beginnend mit
Ualt = U₁, gespeichert, bevor im Schritt 6 der nächste
Meßwert Ui+1 bearbeitet wird. Die vorhergehenden Meß
werte werden dagegen nicht gespeichert. Mit Schritt 6
werden gleichzeitig sukzessiv die Summe Us der Meßwerte
Ui gebildet sowie die Differenzen d₁ und d₂ ak
tualisiert bzw. berechnet.
Die nachfolgenden Schritte, beginnend mit Schritt 7
dienen der Bestimmung der Minima und Maxima in dem
neuen KW-Intervall mittels Vergleich der die Diffe
renzen zwischen den Meßwerten darstellenden Größen d₁
und d₂. Ist d₁ < 0 und d₂ 0 so stellt der Meßwert
Ualt ein Maximum dar, das im Falle von l = 0 ein erstes
Maximum mit l = 2 ist und im anderen Fall diesem Lauf
index l ein gerader Wert zugeordnet wird. Dieser Meß
wert ml wird im Schritt 77 als Maximum gespeichert.
Stellt dagegen der Meßwert Ualt gemäß Schritt 71 ein
Minimum dar, also d₁ 0 und d₂ < 0, so muß mit dem
Schritt 72 zunächst unterschieden werden, ob bei der
Bearbeitung des zweiten Meßwertes U₂ aus dem neuen In
tervall in der vorhergehenden Übergangszone ein un
sicheres Minimum vorliegt, d. h. ob j = 0 ist. Gegebe
nenfalls wird ein Vergleich gemäß des Schrittes 73 mit
dem ersten unsicheren Minimum m₁ und mit dem Schritt 74
eine entsprechende Korrektur des ersten Minimums vorge
nommen. Im anderen Fall wird gemäß Schritt 75 der Lauf
index l weitergesetzt und das detektierte Minimum ml
gespeichert. Gleichzeitig wird mit dem Laufindex j die
letzte Position des Minimums gespeichert, der somit
nicht mehr die vorherige Bedeutung im Zusammenhang mit
der Auswertung der Übergangszone hat.
Falls gemäß der Abfrage 71 auch kein Minimum vorliegt,
stellt der entsprechende Meßwert Ui ein Zwischenwert
dar, d. h. es liegt zusammen mit den beiden vorhergehen
den Meßwerten Ualt und Ualt - d₁ ein monotoner Span
nungsverlauf vor. Falls gemäß der Abfrage 78 noch nicht
alle Meßwerte Ui eines KW-Intervalls abgearbeitet sind,
beginnt die Routine wieder bei Schritt 51.
Die Routine ab Schritt 51 wird nun so oft wiederholt,
bis alle Meßwerte Ui abgearbeitet sind. Am Ende dieser
Routine ist somit ein Vektor m der Länge l gespeichert,
wobei l die Anzahl der Extrema angibt.
Im darauffolgenden Schritt 8 gemäß Fig. 10 wird der
arithmetische Mittelwert U aus den Meßwerten Ui gebil
det sowie der letzte Meßwert Ui,max aus dem 180°KW-In
tervall als Ualt und die letzte Differenz d₂ gespei
chert.
Bevor die Amplitudenauswertung der Maxima (m₁, . . . , m₁)
erfolgen kann, muß sichergestellt sein, daß der Motor
im Stationärbetrieb arbeitet, der keinesfalls die Regel
im Betrieb einer Verbrennungskraftmaschine darstellt.
Im stationären Betrieb entspricht der Wert des Luftmas
senstrom am Ort des Luftmassensensors demjenigen Wert
am Ort des Ventils, also am Eingang zum Motorzylinder.
Beim dynamischen Übergang von einem Betriebspunkt in
einen anderen ergibt sich dagegen aus der Speicherwir
kung des Saugrohrs eine von Null verschiedene Differenz
der beiden Luftmassenströme. An dem Spannungsverlauf
der Meßsignale des Luftmassensensors ist der instatio
näre Betriebszustand an dessen Monotonie oder an dessen
großen Spannungsänderung erkennbar.
Ob eine Monotonie oder eine große Pegeländerung vor
liegt, ist anhand der Indizes l und j oder anhand des
Mittelwertes U feststellbar. Falls l = 0 und j = 1 ist,
liegt ein monoton steigender Verlauf vor, da kein Maxi
mum vorliegt und m₁ ein Minimum darstellt. Dagegen wird
mit l = 2 und j = 0 ein monoton fallender Verlauf ange
zeigt, da ein einziges Maximum vorliegt, jedoch kein
sicheres Minimum. Schließlich kann eine große Pegel
änderung mit folgender Formel erfaßt werden:
(| - alt|)/ < K,
wobei alt der Spannungsmittelwert aus dem vorhergehen
den KW-Intervall und K eine Konstante ist. Diese Kon
stante K kann beispielsweise den Wert 0,25 annehmen.
Eine solche Abfrage ist in Fig. 10 mit dem Schritt 81
gezeigt, dem dann bei Vorliegen der entsprechenden Be
dingung die Bearbeitung der Signale gemäß einem Schritt
82 nachfolgt, dessen Inhalt Gegenstand einer parallelen
Anmeldung ist.
Liegen die entsprechenden Bedingungen dagegen nicht
vor, wird ein Index Kin auf den Wert 0 gesetzt.
Mit den nun folgenden Schritten 9 und 91 wird auf dem
Platz l + 1 des Vektors m ein neues Minimum gesetzt,
das dem letzten Minimum auf Platz l - 2 entspricht,
falls das letzte Extremum des Vektors m ein Maximum
ist. Damit wird die weitere Bearbeitung erleichtert, da
nun alle Vektoren m die gleiche Länge aufweisen.
Um Abweichungen zwischen aufeinanderfolgenden 180°KW-
Intervallen zu vermindern, wird mit dem Schritt 10 eine
rekursive Filterung des Mittelwertes durchgeführt,
indem mit dem gespeicherten Mittelwert alt aus dem
vorangegangenen Zyklus ein arithmetischer Mittelwert
gebildet wird.
Mit dem nun folgenden Schritt 11 beginnt die Amplitu
denauswertung der mit dem Vektor m gegebenen Extrema.
Falls das erste Maximum ein relatives Maximum dar
stellt, d. h. wenn k = 1 ist, wird die Amplitude Ur,m
dieses relativen Maximums festgestellt und gespeichert.
Mit Schritt 12 wird der maximale Meßwert d aus den Ma
xima des Vektors m bestimmt und der Abstand Ua,m dieses
Wertes zu dem Wert des kleinsten Minimums berechnet.
Diese Variable Ua,m gibt den Wert der größten Amplitude
der Maxima an bzw. die größte Differenz zwischen dem
Wert d und dem Wert des kleinsten Minimums mi, i = 1,
3, 5, . . . , l. Um auch hier Abweichungen zwischen
darauffolgenden Zyklen zu vermeiden, wird dieser Ampli
tudenwert Ua,m durch einen arithmetischen Mittelwert
mit dem aus dem vorangehenden Zyklus gespeicherten Am
plitudenwert Ua,m,alt ersetzt.
Mit den Verfahrensschritten nach Fig. 11 sollen die
relativen Maxima bestimmt sowie deren Amplituden be
rechnet werden. Falls gemäß Schritt 13 der Vektor m
mehr als 3 Elemente aufweist, gibt es wenigstens ein
relatives Maximum. Dies folgt für ein 180°KW-Intervall
aus Fig. 3, wonach sich für das erste 180°-Intervall
fünf Maxima ergeben. Um dieses relative Maximum festzu
stellen, wird mit Schritt 14 das entsprechende Extremum
mi mit dem Wert d des größten absoluten Maximums ver
glichen. Stimmen diese Werte überein, liegt kein re
latives Maximum vor, andernfalls ist die Differenz zwi
schen dem Wert d und diesem Meßwert mi gemäß Schritt 15
dafür maßgebend, ob dieser Meßwert ein absolutes oder
ein relatives Maximum darstellt. Als Entscheidungs
schwelle hat sich gemäß Schritt 15 die Bedingung
d - mi < Ua,m/3
in der Praxis als geeignet erwiesen, da die
Rückströmungen immer deutlich geringer als die Vor
wärtsströmungen im Ansaugrohr sind, d. h., die Amplitu
den der relativen Maxima werden immer wesentlich klei
ner als die Amplituden der absoluten Maxima sein. Falls
die oben genannte Bedingung nicht erfüllt wird, wird
gemäß Schritt 15 der Wert mi des relativen Maximums
eliminiert, weil dann von einer Fehlereinstreuung in
das Sensorsignal in Form eines "spikes" auszugehen ist,
das möglicherweise durch die Zündimpulse ausgelöst wer
den kann. Ist dagegen die genannte Differenz d größer
als 1/3 des maximalen Amplitudenwertes Ua,m der absolu
ten Maxima, wird mit der Funktion gemäß des Schrittes
16 ein maximaler Amplitudenwert Ur,m der relativen Ma
xima gebildet.
Haben alle Maxima diese Routine durchlaufen, wird der
mit Schritt 16 bestimmte maximale Amplitudenwert Ur,m
der relativen Maxima gemäß Schritt 17 auf den Wert 0
gesetzt, falls dieser größer ist als 2/3 des maximalen
Amplitudenwertes Ua,m der absoluten Maxima oder falls
der Vektor m mehr als 7 Extrema anzeigt. Denn dann
liegt wiederum eine Fehlereinstreuung in das Sen
sorsignal vor oder bei Vorliegen der Bedingung l < 7
ist die Anzahl der Extrema so groß, daß das Spannungs
signal kein wichtiges relatives Maximum enthält, das
berücksichtigt und folglich korrigiert werden müßte.
Gemäß Schritt 18 wird wieder eine arithmetische Mit
telwertbildung mit dem entsprechenden Wert aus dem
letzten Zyklus durchgeführt.
Das Verfahren schließt nun gemäß Fig. 12 mit der Kon
vertierung des Spannungsmittelwertes und der Bestim
mung der Korrekturfaktoren ab. Die Konvertierung des
Spannungsmittelwertes in den Luftmassenstrommittel
wert mL nach Schritt 19 erfolgt mittels einer Span
nungs-Luftmassenstromkennlinie gemäß Fig. 2, die mit
tels Stützstellen in Tabellenform im Speicher der
Steuereinheit gespeichert ist.
Die Korrektur des Luftmassenstrommittelwertes mL wird
nun im folgenden in Abhängigkeit der maximalen Ampli
tude Ua,m der absoluten Maxima durch eine erste Korrek
turfunktion f₁ oder in Abhängigkeit der maximalen Am
plitude Ur,m der relativen Maxima durch eine zweite
Korrekturfunktion f₂ sowie in Abhängigkeit von der
Drehzahl durch eine dritte Korrekturfunktion f₃ durch
geführt.
Diese Korrekturfunktionen fi (i = 1, 2, 3) könnten im
Prinzip so bestimmt werden, daß sie über den gesamten
Motorbetriebsbereich Anwendung finden. Dabei bestünden
jedoch die Schwierigkeiten, sowohl die notwendige
Genauigkeit im gesamten Betriebsbereich zu sichern als
auch die im gesamten Betriebsbereich gültigen fi-Funk
tionen zu finden.
Zur einfacheren Erfassung der Korrekturfunktionen wird
daher der Motorbetriebsbereich in Unterbetriebsbereiche
aufgeteilt. Die Aufteilung in Unterbetriebsbereiche ist
motorspezifisch, da die Resonanzphänomene an verschie
denen Motoren in unterschiedlichen Drehzahlbereichen
auftreten.
Falls in bestimmten Betriebspunkten keine Rückströmun
gen auftreten, also auch keine relativen Maxima detek
tierbar sind, ist natürlich keine Korrektur notwendig.
Solche Betriebspunkte treten dann auf, wenn der momen
tane Lastwert kleiner als ein bestimmter minimaler
Lastgrenzwert ist, der bei kleinen
Drosselklappenöffnungswinkeln auftritt und in der Regel
bei Leerlauf des Motors vorliegt.
Allgemein wird der Wert für die Last QL aus folgender
Formel ermittelt:
wobei sich der Luftmassenstrom mL aus der Formel
errechnet. Hierbei bedeuten Z die Zylinderzahl, VH der
Zylinderhub in m³, n die Motordrehzahl in 1/min, λa der
Luftaufwand und ϕo die Umgebungsluftdichte in kg/m³.
Aus diesen Formeln kann der Lastgrenzwert abgeleitet
werden, wenn für die Leerlaufdrehzahl ca. 800 1/min und
für λa ≈ 0,7 angenommen wird. Für einen 2-Liter-4-Zy
linder-Motor erhält man ca. 400 mg/Hub für den mini
malen Lastgrenzwert. Von diesem Wert wird bei der Ab
frage 20 gemäß Fig. 12 ausgegangen.
Ferner werden jene Bereiche von einer Korrektur ausge
schlossen, wo entweder die Meßunsicherheit zu groß ist
oder die Amplituden der relativen Maxima sehr gering
sind.
So ergibt sich eine Betriebsbereichsaufteilung nach Fig. 13,
bei der die Luftmassenstromabweichung in % ge
genüber der Drehzahl aufgetragen ist. In dieser Dar
stellung sind alle Betriebspunkte mit einem Lastwert
kleiner als 400 mg/Hub eliminiert.
In dieser Fig. 13 sind diejenigen Betriebspunkte zu
einem Bereich 1 zusammengefaßt, die zu großen negativen
Luftmassenstromabweichungen führen und zu einem Dreh
zahlbereich mit n < 1400 1/min gehören. Ferner werden
in diesem Bereich 1 nur kleine Amplitudenwerte Ur,m
(vgl. Abfrage 21: Ur,m 0,2 V) der relativen Maxima
detektiert, während jedoch die Amplitudenwerte Ua,m der
absoluten Maxima sich entsprechend den Werten der Luft
massenstromabweichungen verhalten. In diesem Bereich 1
wird daher der Luftmassenstrommittelwert mL in Abhän
gigkeit der Amplitudenwerte der absoluten Maxima mit
tels einer ersten Korrekturfunktion f₁ korrigiert,
falls die entsprechenden, den ersten Betriebsbereich
definierende Bedingungen bezüglich der Drehzahl und der
Amplitude Ua,m der absoluten Maxima vorliegen.
Diese Korrekturfunktion f₁ wird in dem ausgewählten Be
reich 1 aufgenommen und eine Kurve oder Polylinie durch
ein Regressionsverfahren bestimmt. Daraus ergibt sich
die Korrekturfunktion f₁ gemäß Fig. 5, mit der ein
Korrekturfaktor k₁ bestimmt wird und gemäß den Schrit
ten 21 und 22 zum korrigierten Luftmassenstrommittel
wert mL + k₁ führt.
Ein Bereich 2 nach Fig. 13 umfaßt solche Betriebs
punkte, die zu großen positiven Abweichungen führen,
die in einem engen Drehzahlbereich mit n < 2000 1/min
und n < 1000 1/min auftreten. In diesem Bereich 2 tre
ten auch große Amplitudenwerte (vgl. Abfrage 23: Ur,m < 0,1 V)
der relativen Maxima auf, so daß die in diesem
Bereich 2 auftretenden Luftmassenstrommittelwerte mL in
Abhängigkeit der Amplitudenwerte Ur,m mittels einer
zweiten Korrekturfunktion f₂ korrigiert werden.
Eine solche Korrekturfunktion f₂ zeigt die Fig. 6, die
in entsprechender Weise wie die erste Korrekturfunktion
erzeugt wird. Liegen die entsprechenden, den zweiten
Betriebsbereich definierenden Bedingungen für eine Kor
rektur gemäß Schritt 23 der Fig. 12 vor, liefert die
zweite Korrekturfunktion f₂ einen Korrekturfaktor k₂,
mit dem der korrigierte Luftmassenstrommittelwert mL + k₂
berechnet wird (vgl. Schritt 24 gemäß Fig. 12).
Um die durch die Spannungsmittelwertbildung entste
henden Abweichungen gemäß dem Bereich 3 nach Fig. 13
zu berücksichtigen, wird in einem letzten Schritt 25
der korrigierte Luftmassenstrommittelwert mL mittels
eines von der Motordrehzahl n abhängenden multiplikati
ven Faktors f₃ (n) korrigiert. Hierzu dient eine dritte
Korrekturfunktion f₃, die mittels Stützwerten ebenfalls
abgespeichert ist und in gleicher Weise wie die oben
beschriebenen Korrekturfunktionen erstellt wird. Ab
schließend werden noch die Amplitudenwerte Ur,m und
Ua,m sowie der Spannungsmittelwert für den nächsten
Zyklus als alt gespeichert.
Das Verfahren gemäß den Fig. 8 bis 12 kann mit einer
Abtastrate zwischen 3 und 15°KW durchgeführt werden,
da mit einer Abtastrate von größer als 15°KW die De
tektion der relativen Maxima verhindert wird. Ein op
timaler Wert hinsichtlich der Rechenzeit, des Speicher
bedarfes sowie der Genauigkeit ergibt sich mit einer
Abtastrate zwischen 10 und 15°KW. Eine Steigerung der
Abtastrate auf 3 bis 6°KW ergibt wohl eine höhere Ge
nauigkeit, die jedoch mit einer wesentlich höheren Re
chenzeit erkauft werden muß.
Claims (14)
1. Verfahren zur Stationärsteuerung von Brennkraft
maschinen, bei dem ein Luftmassensensor zum Messen des
Durchsatzes der Ansaugluft elektrische Spannungssignale
erzeugt, die mittels einer Steuereinheit in Motorlast
werte unter Zuhilfenahme der detektierten Drehzahl um
gesetzt werden, aus denen zusammen mit anderen detek
tierten Betriebsparametern und motorspezifischen Daten
die für den jeweiligen Betriebspunkt erforderlichen
Steuersignale für die Zündzeitpunkteinstellung und der
Kraftstoffzumessung erzeugt werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß zyklusweise folgende Verfahrensschritte
durchgeführt werden:
- a) Abtastung der Spannungssignale des Luftmassensen sors über ein vorbestimmtes Kurbelwellenwinkel (KW)-Intervall zwecks Erzeugung von Meßsignalen (Ui, i = 1, 2, 3, . . . ),
- b) Bildung des Spannungsmittelwertes (U) aus den Wer ten der Meßsignale (Ui, i = 1, 2, 3, . . . ),
- c) Erfassung der absoluten und relativen Maxima (ma,i, mr,i, i = 1, 2, 3, . . . ) aus den Werten der Meßsignale (Ui, i = 1, 2, 3, . . . ),
- d) Bestimmung des jeweils maximalen Amplitudenwertes (Ua,m, Ur,m) der absoluten und relativen Maxima (ma,i, mr,i, i = 1, 2, 3, . . . ),
- e) Konvertierung des Spannungsmittelwertes (U) anhand einer Spannungs-Luftmassenkennlinie in einen Luft massenstrommittelwert (mL),
- f) Korrektur des Luftmassenstrommittelwertes (mL) in Abhängigkeit der maximalen Amplitudenwerte (Ua,m) Ur,m) der maximalen und relativen Maxima (ma,i) mr,i, i = 1, 2, 3, . . . ) und
- g) Bestimmung des Motorlastwertes (QL) aus dem korri gierten Luftmassenstrommittelwert (mL + f₁ (Ua,m) bzw. mLm + f₂ (Ur,m)) und dessen Weitergabe an die Steuereinheit.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrektur des Luftmassenstrommittelwertes (mL)
mittels Korrekturfunktionen (f₁, f₂) durchgeführt wird,
die in Abhängigkeit der maximalen Amplitudenwerte
(Ua,m, Ur,m) der absoluten oder relativen Maxima (ma,i,
mr,i, i = 1, 2, 3, . . . ) jeweils einen Korrekturwert an
geben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Motorbetriebsbereich in verschiedene
Unterbetriebsbereiche aufgeteilt wird und daß die Kor
rektur zusätzlich in Abhängigkeit dieser Unterbetriebs
bereiche erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftmassenstrommittelwert (mL) mittels einer
ersten, einen Korrekturwert (f₁(Ua,m)) in Abhängigkeit
des maximalen Amplitudenwertes (Ua,m) der absoluten Ma
xima (ma,i, i = 1, 2, 3, . . . ) erzeugende Korrektur
funktion (f₁) korrigiert wird, falls in einem ersten
Unterbetriebsbereich die Meßsignale (Ui) i = 1, 2, 3, . . . )
bei Umwandlung in einen Luftmassenstromwert zu
großen negativen Abweichungen gegenüber dem tatsächli
chen Wert des Luftmassenstroms führen würden und
gleichzeitig kleine Werte der maximalen Amplitude
(Ur,m) der relativen Maxima (mr,i, i = 1, 2, 3, . . . )
vorliegen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Definition des ersten Unterbetriebsbereichs
derjenige Drehzahlbereich bestimmt wird, bei dem die
großen negativen Abweichungen auftreten würden.
6. Verfahren nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Luftmassenstrommittelwert (mL) mit
tels einer zweiten, einen Korrekturwert (f₂(Ur,m)) in
Abhängigkeit des maximalen Amplitudenwertes (Ur,m) der
relativen Maxima (mr,i, i = 1, 2, 3, . . . ) erzeugende
Korrekturfunktion (f₂) korrigiert wird, falls in einem
zweiten Unterbetriebsbereich die Meßsignale (Ui) i = 1,
2, 3, . . . ) bei Umwandlung in einen Luftmassenstromwert
zu großen positiven Abweichungen gegenüber dem tatsäch
lichen Wert des Luftmassenstromwertes führen würden und
gleichzeitig große Werte der maximalen Amplitude (Ur,m)
der relativen Maxima (mr,i, i = 1, 2, 3, . . . ) vorlie
gen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Definition des zweiten Unterbetriebsbereichs
derjenige Drehzahlbereich bestimmt wird, bei dem die
großen negativen Abweichungen auftreten würden.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die durchgeführte Korrektur
der Luftmassenstrommittelwerte (mL) additiv erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wert (Ua,m) der maxima
len Amplitude der absoluten Spannungsmaxima (ma,i)
durch einen mit dem entsprechenden Wert (Ua,m,alt) des
vorangehenden KW-Intervalles gebildeten arithmetischen
Mittelwert ersetzt wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wert (Ur,m) der maxima
len Amplitude der relativen Spannungsmaximas (mr,i)
durch einen mit dem entsprechenden Wert (Ur,m,alt) des
vorangegangenen KW-Intervalles gebildeten arithmeti
schen Mittelwert ersetzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß der korrigierte Luftmassen
strommittelwert (mL + fi) i = 1, 2) aufgrund von Abwei
chungen in der Spannungsmittelwertbildung einer multi
plikativen Korrektur mittels einer von der Drehzahl (n)
abhängigen dritten Korrekturfunktion (f₃) unterzogen
wird.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Zyklus ein 180°KW-
Intervall umfaßt.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Abtastrate von 3 bis
20°KW vorgesehen ist.
14. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Abtastrate von 10 bis 15°KW vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4440639A DE4440639B4 (de) | 1993-11-19 | 1994-11-14 | Verfahren zur Stationärsteuerung von Brennkraftmaschinen |
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DE (1) | DE4440639B4 (de) |
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DE102012222630B4 (de) | 2012-12-10 | 2023-10-05 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren zur Korrektur eines Dynamikfehlers eines Sensors |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2840793C3 (de) * | 1978-09-20 | 1995-08-03 | Bosch Gmbh Robert | Verfahren und Einrichtung zum Bestimmen der von einer Brennkraftmaschine angesaugten Luftmenge |
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1994
- 1994-11-14 DE DE4440639A patent/DE4440639B4/de not_active Expired - Fee Related
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