DE4440174C2 - Fernseher-Steuerung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Fernseher-Steuerung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

Fernseher-Steuerungen, wie z. B. die in dem Artikel "Menu-driven User Interface for Homesystem", Yale Fuji­ ta, Steve Lam; IEEE Trns. on Consumer electronics, Vol. 40, No. 3, August 1994, S. 587-597 beschriebene gattungs­ bildende Steuerung, werden seit vielen Jahren in Hotels, Krankenhäusern oder dergleichen benutzt, wo mit Hilfe einer zentralen Überwachung entweder die Nutzung zusätz­ licher Programmangebote, wie Pay-Video oder Pay-TV und deren Abrechnung ermöglicht werden soll, oder bei denen durch zentrale Steuerung entweder die Lautstärke begrenzt oder z. B. in Kinderabteilungen das Programman­ gebot eingegrenzt und die erlaubten Fernsehzeiten be­ schränkt werden sollen. Fernseher mit letztgenannten Möglichkeiten werden auch zunehmend für den privaten Ge­ brauch benutzt.

Für den Fall der Beschränkung bestimmter Angebote kann ggf. mit Hilfe von Code-Wörtern ein "Aufschließen" der verschiedenen Beschränkungen erreicht werden.

Nachteilig an bisher bestehenden Lösungen ist, daß ent­ weder die Fernsehgeräte werkseitig für diese Anwendungen eingerichtet werden müssen, oder daß man externe Geräte vorsehen muß, die auf die jeweiligen Fernseher abge­ stimmt sind. Dabei hat sich als problematisch erwiesen, daß vorgeschaltete Konverter, in denen ein Tuner das ge­ wünschte Programm von der Antenne empfängt und an das Fernsehgerät entweder als HF-Signal weitersendet oder über ein fertig demoduliertes Signal in Ton und Bild an die Scart-Schnittstelle des Fernsehers einspeist, das Fernsehgerät durch Umschalten auf einen anderen Kanal, der nicht dem des Tuners in der separaten Einrichtung entspricht, leicht manipulierbar ist, oder der Fernseher auf ein anderes, als das von der Scartbuchse empfange­ nes, Programm umschaltbar ist.

Bei rein internen Lösungen, bei denen die Zusatzelektro­ nik vollständig in das TV-Gerät eingebaut ist, gibt es zum einen die Möglichkeit, das TV-Bedienteil der Fernseh-CPU komplett zu ersetzen oder das TV-Bedienteil durch eine zusätzliche vorzusehende Elektronik zu über­ wachen. Im Falle des Ersetzens des kompletten Bedien­ teils ist leicht verständlich, daß dies kostenintensiv ist. Aber auch die externe Kontrolle der eingebauten CPU ist mit sehr viel individuell verschiedenem Hardwareauf­ wand und für jedes Fernsehmodell wieder neu zu erbrin­ gendem Software-Anpaßaufwand verbunden.

Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Einrichtung zu schaffen, mit der Fernseher kontrolliert und gesteuert werden können, die jedoch mit möglichst geringem Aufwand an eine möglichst große Zahl von Fernsehern anpaßbar ist, wobei Manipulationsmöglichkeiten weitestgehend ver­ mieden werden sollen.

Als vorteilhaft wird, wie in Anspruch 1 vorgeschlagen, eine Lösung favorisiert, in der ein erstes Baugruppen­ teil, eine Slave-Elektronik, die an das jeweilige Fern­ sehgerät angepaßt ist, in diesen eingebaut wird und mit einem zweiten Baugruppenteil, der Master-Elektronik, dem wesentlich hochwertigeren Bauteil, in dem die eigentli­ che Steuerung stattfindet, über eine Scart-Schnittstelle des Fernsehers verbunden ist.

Dadurch, daß keine weitere Schnittstelle vorgesehen ist, kann auch nicht durch Abkoppeln der Steuerelektronik ei­ ne Manipulationsmöglichkeit offenbleiben. Da jedoch auf einer Scartbuchse nur zwei Leitungen verfügbar sind, muß diese Schnittstelle ihren bidirektionalen Datentransfer optimiert bewältigen können. Um weitestehend bei der Auswahl von Fernsehern und der Kombination dieser mit einer Fernsehsteuerung flexibel zu bleiben, sollte die Kommunikation zwischen beiden Bauteilen standardisiert erfolgen, so daß ohne Probleme, nur unter Anschaffung eines relativ billigen weiteren ersten Baugruppenteiles ein bereits vorhandener Fernseher durch ein anderes Mo­ dell ggf. in einem System mehrerer durch eine zentrale Fernsehsteuerung gesteuerter Fernseher ausgetauscht wer­ den kann. Die diesem Fernseher zugeordnete Master- Elektronik verbleibt unverändert.

Weiter wird vorgeschlagen, daß zur Prüfung aller durch eine Fernbedienung abgegebenen Signale auf deren Über­ einstimmung mit den vorgegebenen Normen der Fernbedienungs­ eingang innerhalb des Fernsehers von dem zentralen Be­ dienteil getrennt ist und mit der Slave-Elektronik ver­ bunden ist. Diese Slave-Elektronik wird durch ihre An­ passung an den Fernseher die Signale der Fernbedienung richtig interpretieren und ihrem standardisierten Proto­ koll der Master-Schnittstelle zur Bewertung übergeben. Diese wird dann darüber befinden, ob es sich um einen ggf. nicht erlaubten Kanalwechsel handelt oder bei­ spielsweise um eine erlaubte Lautstärkenänderung. Durch Bestätigen bzw. durch Umwandeln in ein erlaubtes Signal wird die Master-Elektronik die Slave-Elektronik anwei­ sen, bestimmte Kommandos an den Bedienteilprozessor zu geben bzw. direkt am Tuner des Fernsehgerätes erlaubte Programmwechsel zu steuern.

Gegebenenfalls können auch die Versorgungsleitungen und der Power-On-Kontakt des Fernsehgerätes von der Slave- Elektronik bedient werden.

Ebenso können die Reset-Leitungen und der Lautspreche­ ranschluß von der Slave-Elektronik bedient werden.

Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß die Schnitt­ stelle zwischen Slave-Elektronik und Master-Elektronik mit einem Software-Treiber bedient wird, wobei dafür ne­ ben einer bidirektionalen Datenleitung auch eine bidi­ rektionale Clockleitung vorhanden sein muß, die von bei­ den Mikroprozessoren synchronisiert werden kann. Der Be­ fehlssatz der Schnittstelle muß dabei so ausgelegt sein, daß sämtliche Fernbedienbefehle annehmbar sind und an die externe Masterelektronik weitergeleitet werden kön­ nen, um diese so zu filtern, daß Programmwechsel oder Mode-Umschaltungen unterbunden werden können. Dadurch, daß der Master nunmehr nicht mehr für jedes Fernsehgerät speziell ausgelegt werden muß, kann er in größeren Stückzahlen wesentlich kostengünstiger produziert wer­ den. Außerdem kann er für eine längere Betriebszeit aus­ gelegt werden, als dies durch seine enge Anpassung an den Fernseher bisher möglich war. Nun kann er über meh­ rere erwartete Lebensdauern eines Fernsehers am Ort ver­ bleiben.

Es ist auch denkbar, daß eine Master-Elektronik für eine Vielzahl von Fernsehern (beispielsweise eine Abteilung, ein Stockwerk) vorgesehen wird. Hierbei wird nur die Ka­ bellänge für die zu übertragenden Steuerbefehle ein be­ grenzter Faktor sein.

Vorteilhafterweise speichert die Slave-Elektronik die fernsehspezifischen Parameter und Programmeinstellungen autonom, die er zur Kontrolle des Tuners in Abstimmung mit den spezifischen Signalen des vorhandenen Tuners be­ nötigt, um die Kompatibilität der Schnittstelle zu erhö­ hen.

Im folgenden soll ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand seiner Benutzung näher erläutert werden.

Sofern der Netzschalter des TV-Gerätes eingeschaltet ist, kann durch die oben beschriebene Schnittstelle das TV-Gerät ein- bzw. ausgeschaltet werden. Programmwechsel können durchgeführt werden und es können auch Texte über den Scartanschluß direkt auf dem Bildschirm angezeigt werden. Außerdem werden Senderprogrammierungen nicht mehr in den Speicher des TV-Gerätes abgelegt, sondern in der Slave-Elektronik gespeichert. Damit ist eine Manipu­ lation der Sendereinstellung nur noch im Zusammenspiel mit der Master-Elektronik möglich und kann im Bedarfs­ fall auch vom zentralen Steuerrechner ausgeführt werden.

Hierbei könnten in der Master-Elektronik fernsehunabhän­ gige Programme-Speicher/Kanal-Zuordnungen o. ä. gespei­ chert sein.

Zusammenfassend kann also gesagt werden, daß die Fernbe­ dienung wie bisher ihre Signale liefert, diese jedoch an die Slave-Elektronik gegeben werden, der sie über einen I²C-Bus, eine Zwei-Draht-Verbindung mit festgelegtem Protokoll, weiter an die Master-Elektronik nach außen abgibt.

Claims (7)

1. Fernseher-Steuerung zur Steuerung der mit einem Fernseher empfangenen Programme, wobei eine im Fernse­ her vorgesehene Tuner-Einrichtung die angelegten Signa­ le zur gewünschten Bilddarstellung wandelt, und eine Bedienungssignalauswerte-Einrichtung die von Bedien­ elementen und ggf. einer Fernbedienung empfangenen Signale in Steuersignale für die Tuner-Einrichtung um­ wandelt, mit einem außerhalb des Fernsehers vorgesehe­ nem Baugruppenteil (Master-Elektronik) zur Auswertung standardisierter Signale und zur Freigabe gewünschter Signale, gekennzeichnet durch

• 1. ein in einen handelsüblichen Fernseher innerhalb des Gehäuses zusätzlich einzubauendes weiteres Bau­ gruppenteil (Slave-Elektronik), das die an einen Bedienteilprozessor im Tuner-Teil gerichteten Be­ diensignale der Bediensignalauswerte-Einrichtung abfängt und in ein standardisiertes Format über­ trägt,
  wobei die beiden Baugruppenteile miteinander über eine Schnittstellenbuchse des Fernsehers verbunden sind, und
  wobei das innerhalb des Gehäuses angeordnete Bau­ gruppenteil aufgrund der vor Manipulationen gesi­ cherten Steuerung gewünschter Signale durch das au­ ßerhalb vorgesehene Baugruppenteil bedienprozessor­ kompatible Signale an zu steuernde Komponenten des Fernsehers abgibt.

2. Fernseher-Steuerung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß nur zwei Leitungen einer Scart- Schnittstelle zur Übertragung von Steuerkommandos zwi­ schen Slave-Elektronik und Master-Elektronik dienen.

3. Fernseher-Steuerung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Versorgungslei­ tungen und Power-On-Kontakt des Fernsehgerätes mit der Slave-Elektronik verbunden sind.

4. Fernseher-Steuerung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Reset-Leitungen und Lautsprecher des Fernsehgerätes mit der Slave- Elektronik verbunden sind.

5. Fernseher-Steuerung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Lei­ tungen zur Kommunikation der Baugruppenteile eine bidi­ rektionale Datenleitung und eine bidirektionale Clock­ leitung sind, die von den in beiden Baugruppenteilen vorhand­ enen Mikroprozessoren synchronisiert werden kann.

6. Fernseher-Steuerung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Slave- Elektronik die fernsehspezifischen Parameter und Programm-Kanal-Zuordnungen speichert.

7. Verfahren zum vor Manipulationen gesicherten Steu­ ern und Kontrollieren der mit einem Fernseher empfange­ nen Programme mit einer Fernseher-Steuerung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Schritte:

• 1. Empfangen der Fernbedienungssignale durch die in dem Fernseher integrierte Slave-Elektronik,
• 2. Weiterleiten der Signale in standardisierter Form an die Master-Elektronik,
• 3. Filtern der Signale durch die Masterelektronik, und
• 4. Erzeugen entsprechender standardisierter Kommandos,
• 5. Weiterleiten dieser Kommandos an die Slave- Elektronik,
• 6. Umwandeln in fernseherkompatible Kommandos, und
• 7. Weitergeben der Kommandos an die zu steuernden Kom­ ponenten des Fernsehers.