DE4439806A1 - Verfahren zur Reinigung und Entsorgung gebrauchter Filterkerzen - Google Patents
Verfahren zur Reinigung und Entsorgung gebrauchter FilterkerzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung und Ent
sorgung verbrauchter Filterkerzen, durch welche in einem
Filtergehäuse unter Druck Lacke beziehungsweise Dispersionen,
bestehend aus Pigmenten, Bindemitteln und organischen Lö
sungsmitteln durchgepumpt werden, wobei das Filtergehäuse
mindestens zwei Öffnungen zum Eintritt beziehungsweise Aus
tritt von Flüssigkeiten oder Gasen besitzt.
Es ist bekannt, daß bei der Verwendung von Filterelementen
und Filtergehäusen bisheriger Bauart bedingt durch die Bau
form und die Kombination von mehreren Filterelementen zu
einem Gesamtfilter mit größerer Filterfläche mit erheblichen
Verlusten an Filtrat gerechnet werden muß. Dies führt bei der
Verwendung von toxischen umweltgefährdenden und teuren Ein
satzstoffen zu Schwierigkeiten bei der Beseitigung der ver
brauchten Filterkerzen, welche als Sondermüll entsorgt werden
müssen und führt so zu hohen Filtratkosten.
Dies gilt insbesondere für die Filtration von Dispersionen
von Farblacken oder magnetischen Dispersionen, bei denen po
lymere Bindemittel, anorganische Pigmente und Zusatzstoffe in
einem organischen Lösungsmittel dispergiert sind. Derartige
Dispersionen werden unter Drucken von 2 bis 10 bar durch
Filter mit Porenweiten von 1-50 µm filtriert. Eine solche
Anordnung ist beispielsweise aus der DE-OS 39 09 382 bekannt.
Daneben gibt es Vorschläge, die bei einem Filterwechsel das
Restfiltratvolumen reduzieren sollen. Dies geschieht bei
spielsweise nach der Lehre der DE-OS 42 04 354 dadurch, daß
sich im Innenraum des Filtergehäuses ein Folienbeutel befin
det und daß weiterhin jede Filterkerze von Volumenverdrän
gungskörpern umgeben ist, welche nach Ablauf der Einsatzzeit
der Filterkerzen mit Preßluft aufgeblasen werden, dadurch auf
die Filterkerze drücken und so das Restfiltratvolumen ver
ringern. Daraufhin kann der Folienbeutel mit den Filterkerzen
herausgenommen werden, ohne daß das Filtergehäuse mit der
Dispersion in Berührung gekommen ist. Eine ähnliche Anordnung
ist in der DE-OS 39 17 517 beschrieben. Aus dem deutschen
Gebrauchsmuster 93 07 195 ist eine Filtervorrichtung bekannt,
bei der seitlich und am Bodeneinlauf und -auslauf Stutzen
vorgesehen sind, durch diese Öffnungen fließt die zu fil
trierende Flüssigkeit in den Innenraum des Filtergehäuses ein
und kann nach Verbrauch der Filterkerzen mit Hilfe der be
reits genannten Volumenverdrängungskörper durch den Ablauf
stutzen abfließen, wobei zur Erleichterung dieses Arbeits
vorganges die Restflüssigkeit abgepumpt werden kann.
Nachteilig an dem eingangs geschilderten Stand der Technik
ist, daß in den Filterkerzen restliche Dispersion verbleibt,
so daß die verbrauchten Filterkerzen dem Sondermüll in einer
entsprechend aufwendigen Verpackung zugeführt werden müssen.
Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Reinigung und
Entsorgung verbrauchter Filterkerzen zu finden, bei welchem
die oben angeführten Probleme nicht auftreten, beziehungs
weise minimiert sind.
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe gelöst mit einem Verfahren
mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten
Merkmalen. Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen, der Zeichnung sowie der Beschreibung hervor.
Im folgenden wird die Erfindung mit Bezugnahme auf die Figur
näher erläutert.
Aus einem Vorratskessel (6) wird über die Rohrleitung (9) und
den Sperrhahn (12) Lösemittel in das mit einem Deckel (13)
versehene Filtergehäuse (1) gepumpt, in welchem sich gesta
pelt die Filterkerzen (2) befinden. Über einen Absperrhahn
(3) wird dann mittels einer Pumpe (14) über die Rohrleitung
(10) das mit Filtratresten versehene Lösungsmittel in den
Kessel (4) gepumpt. Dieser Vorgang dauert so lange, bis die
Filterkerzen genügend gereinigt sind.
Anschließend wird die Lösemittelzufuhr aus dem Kessel (6)
gestoppt und statt dessen wird über die Rohrleitung (9′) In
ertgas, beispielsweise Stickstoff, vorzugsweise mit erhöhter
Temperatur, in das Filtergehäuse eingeblasen. Die mit Löse
mittel beladene Luft gelangt dann über das Rohrleitungssystem
(10′) in eine Lösemittelwiedergewinnungsanlage (5), bei
spielsweise den auf dem Kondensationsprinzip beruhenden so
genannten Frigo-Solver, in welchem das Lösemittel kondensiert
und im Kreislauf über die Rohrleitung (15) wieder dem Vor
ratskessel (6) zugeführt wird. Das vom Lösemittel befreite
Inertgas verläßt die Kondensationsanlage über die Leitung
(16) und kann wiederverwendet werden.
In einem dritten Schritt können dann die gereinigten und ge
trockneten Filterkerzen entweder einer Wiederverwendung zu
geführt werden, oder aber sie werden dem normalen Müll zuge
führt, gegebenenfalls werden sie vorher in kleine Teile zer
schreddert. In dem Vorratskessel (4) wird nach Absetzen des
Lösemittelschlamms das Lösemittel mit der Pumpe (17) über die
Rohrleitung (11) der Rückgewinnungsanlage zugeführt und das
reine Lösemittel wieder über die Leitung (15) dem Vorrats
kessel zugeführt. Der zurückbleibende Lösemittelschlamm wird
als Sondermüll wie üblich entsorgt.
Auf die beschriebene Weise ist es möglich, die Filterkerzen
kostengünstig der Wiederverwendung beziehungsweise dem nor
malen Müll zuzuführen, wobei praktisch kein Lösemittel ver
loren geht.
Selbstverständlich läßt sich beim Anfall einer großen Anzahl
von Filterkerzen das beschriebene Verfahren auch auf mehrere
Filtergehäuse (1, 1′, 1′′), welche wie in der Figur darge
stellt, in Reihe geschaltet sind, übertragen, so daß das Lö
semittel die Filtergehäuse mit den darin befindlichen Fil
terkerzen nacheinander durchströmt und wobei im zweiten
Schritt durch die in Reihe geschalteten Filtergehäuse das
erwärmte Inertgas strömt. Auf diese Weise läßt sich eine
große Anzahl Filterkerzen in praktisch gleichem Zeitaufwand
reinigen und entsorgen.
Auf diese Weise ist die eingangs gestellte Aufgabe vollstän
dig gelöst.
Claims (4)
1. Verfahren zur Reinigung und Entsorgung verbrauchter Fil
terkerzen, durch welche unter Druck in einem Filtergehäuse
Lacke beziehungsweise Dispersionen, bestehend aus Pigmen
ten, Bindemitteln und organischen Lösungsmitteln durch
gepumpt worden waren und bei welchem das Filtergehäuse
mindestens eine Eintritts- und eine Austrittsöffnung zum
Durchströmen von Flüssigkeiten oder Gasen besitzt, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - in einem ersten Schritt aus einem Vorratskessel (6) Lösemittel durch die in einem Filtergehäuse (1) ge stapelten Filterkerzen (2) durchgepumpt wird und wobei durch eine Ablaßöffnung (3) das mit Dispersionsschlamm verunreinigte Lösemittel in einen Vorratskessel (4) abgepumpt (12) wird,
- - in einem zweiten Schritt durch das Filtergehäuse gege benenfalls erwärmtes Inertgas zur Entfernung des Rest lösemittels durchgeblasen und einer Lösemittelwieder gewinnungsanlage (5) zugeführt wird,
- - in einem dritten Schritt die gereinigten und getrock neten Filterkerzen (2) entweder wiederverwendet oder aber gegebenenfalls zerschreddert dem normalen Müll zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Lösemittel durch mehrere in Reihe geschaltete Filterge
häuse (1, 1′, 1′′) gepumpt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Inertgas durch mehrere in Reihe geschaltete Filtergehäuse
(1, 1′, 1′′) geblasen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
mit Dispersionsschlamm beladene Lösemittel nach Absetzen
des Schlammes vom Schlamm befreit, in einer Lösemittel
rückgewinnungsanlage (5) kondensiert und wieder dem Vor
ratsbehälter (6) zur weiteren Verwendung zugeführt wird.
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- 1994-11-08 DE DE4439806A patent/DE4439806C2/de not_active Expired - Fee Related
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WO2008032182A1 (en) * | 2006-09-12 | 2008-03-20 | Luciana Scalco | Equipment and process for the regeneration of filtering material |
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