DE4439003C1 - Benzylmagnesiumhalogenide enthaltende Synthesemittel und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Benzylmagnesiumhalogenide enthaltende Synthesemittel und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07F—ACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
- C07F3/00—Compounds containing elements of Groups 2 or 12 of the Periodic System
- C07F3/02—Magnesium compounds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07B—GENERAL METHODS OF ORGANIC CHEMISTRY; APPARATUS THEREFOR
- C07B49/00—Grignard reactions
Description
Die Erfindung betrifft Benzylmagnesiumhalogenide
enthaltende Synthesemittel sowie ein Verfahren zu deren
Herstellung.
Benzylmagnesiumhalogenide sind unter dem Begriff
Grignard-Reagenzien wohlbekannte Synthesehilfsmittel der
präparativen organischen Chemie. Bisher wurden die
Benzylmagnesiumhalogenide in etherischen Lösungsmitteln
wie Diethylether oder Tetrahydrofuran (THF) hergestellt.
Während Diethylether aufgrund seiner leichten
Flüchtigkeit sowie seines niedrigen Flammpunktes nur
ungern für technische Zwecke eingesetzt wird, ist die
Herstellung der Benzylmagnesiumhalogenide in THF von
einer unerwünschten Dimerisierung des Benzylrestes
begleitet. Die Bildung der Diarylverbindung erhöht den
Verbrauch von Magnesium und verschlechtert die Ausbeute.
Aus dem Dokument EP-A-0 415 247 ist ein Verfahren zur
Herstellung von Arylmethylmagnesiumhalogeniden in
tert.-Butylethern bekannt, wobei vorzugsweise mindestens
2,5 Mol Magnesium je Mol Arylmethylhalogenid eingesetzt
werden. Weiterhin ist aus dem Dokument WO 93/12121
bekannt, Arylmethylmagnesiumhalogenid in
Methyl-tert.-butylether (MTBE) bei Reaktionstemperaturen
oberhalb von 45°C herzustellen, wobei das Molverhältnis
von Magnesium zu Arylmethylhalogenid 1 : 1 bis 2 : 1
beträgt. Die im MTBE hergestellten
Arylmethylmagnesiumhalogenide weisen den Nachteil auf,
daß die entstehenden Organomagnesiumverbindungen nur
schlecht löslich sind und deshalb Suspensionen bilden.
Die Erfindung schlägt ein neues Benzylmagnesiumhalogenid
enthaltendes Synthesemittel vor, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Benzylmagnesiumhalogenid in
einem Lösungsmittel der allgemeinen Formel I
oder in einem ein entsprechendes Lösungsmittel
enthaltenden Lösungsmittelgemisch vorliegt, wobei R¹ und
R² unabhängig voneinander ein Wasserstoff-, Methyl- oder
Ethylrest und R³ sowie R⁴ ein Methyl- und/oder Ethylrest
sind.
Überraschenderweise erhält man das erfindungsgemäße
Synthesemittel nach der Abtrennung des bei der Reaktion
gebildeten unlöslichen Magnesiumhalogenids (MgX₂) als
klare Lösung, die nur Spuren der als Nebenprodukt
gebildeten Diarylverbindung enthält. Darüber hinaus hat
sich das erfindungsgemäße Synthesemittel als
kristallisationsstabiler gegenüber in THF-Lösungen
hergestellten Benzylmagnesiumhalogeniden erwiesen. Dabei
ist eine höhere Konzentration an aktiven
Kohlenstoff-Magnesium-Bindungen in der Lösung erreichbar.
Vorteilhafterweise liegt das erfindungsgemäße
Synthesemittel in einem Lösungsmittelgemisch aus einem
Lösungsmittel gemäß der allgemeinen Formel I und einem
aromatischen Lösungsmittel vor. Die Kosten für das
Lösungsmittel können dadurch gesenkt werden.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von
Diethoxymethan (DEM) als Lösungsmittel gemäß der
allgemeinen Formel I, da Diethoxymethan im Gegensatz zu
THF nicht wassermischbar ist und ein gutes
Lösungsvermögen für viele organische Substanzen aufweist.
Lösungsmittel- oder Produktverluste werden beim Einsatz
des erfindungsgemäßen Synthesemittels reduziert und die
Rückgewinnung des Lösungsmittels wird vereinfacht.
Die Phenylgruppe im erfindungsgemäßen
benzylmagnesiumhalogenidhaltigen Synthesemittel kann bis
zu drei der folgenden Substituenten tragen:
- - Fluor, Chlor, Brom,
- - C₁- bis C₈-Alkylgruppen,
- - C₁- bis C₈-Halogenalkylgruppen mit Fluor und/oder Chlor als Halogenatom,
- - C₁- bis C₆-Alkoxygruppen,
- - C₁- bis C₆-Halogenalkoxygruppen mit Fluor und/oder Chlor als Halogenatom,
- - C₂- bis C₆-Alkenylgruppen,
- - C₃- bis C₆-Cycloalkylgruppen,
- - die Trimethylsilylgruppe und
- - die Phenylgruppe und die Phenoxygruppe, die ihrerseits die vorgenannten Substituenten tragen können.
Beispiele für entsprechende Ausgangsverbindungen, denen
im Hinblick auf ihre Verwendung für organische Synthesen
auf den Gebieten der Pflanzenschutzmittel, der
Arzneimittel und der Farbstoffe besondere Bedeutung
zukommen, sind Benzylchlorid, 4-Chlorbenzylchlorid,
4-Fluorbenzylchlorid, 3-Brombenzylchlorid,
4-Methylbenzylchlorid, 4-Methoxybenzylchlorid,
2,5-Dimethylbenzylchlorid, 2-Chlormethylnaphthalin,
2-Chlormethyl-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin, Benzylbromid,
2-Chlorbenzylchlorid und 2-Methoxybenzylchlorid.
Beim erfindungsgemäßen Synthesemittel ist vorgesehen, daß
Benzylmagnesiumhalogenid und
Dibenzylmagnesium im Molverhältnis von 1 : 0 bis 0 : 1 in
ihm enthalten sind. Der Anteil an aktiven
Kohlenstoff-Magnesium-Bindungen ist, wie sowohl die
Bestimmung der Aktivbase nach Watson/Eastham als auch die
Bestimmung der Gesamtbase gezeigt hat, gegenüber
Grignard-Lösungen in THF und Diethylether erhöht. Im
erfindungsgemäßen Synthesemittel liegt nicht die für
Grignard-Verbindungen typische Stöchiometrie gemäß der
Formel R-Mg-X vor. Das Synthesemittel ist als Gemisch aus
Benzylmagnesiumhalogenid und Dibenzylmagnesium
aufzufassen, wobei das Molverhältnis der vorgenannten
Verbindungen vom jeweiligen Substituenten am Phenylring,
von der angestrebten Konzentration der Lösung und der Art
des Halogens an der Methylengruppe abhängig ist. Der
Chlorid-Gehalt der Lösungen kann dadurch erniedrigt sein.
Das führt beim Anwender zu geringeren Abfallmengen nach
dem Einsatz des erfindungsgemäßen Synthesemittels.
Das erfindungsgemäße Synthesemittel wird in der Weise
hergestellt, daß
- a) Magnesium in einem Lösungsmittel gemäß der allgemeinen Formel I oder in einem Lösungsmittelgemisch, welches ein Lösungsmittel gemäß der allgemeinen Formel I enthält, dispergiert und ein Benzylhalogenid zudosiert wird,
- b) die Reaktionstemperatur im Bereich von -10 bis +100°C, vorzugsweise 0 bis +40°C, gehalten wird und
- c) das bei der Reaktion gebildete und ausgefallene Magnesiumhalogenid abgetrennt wird.
In den nachfolgenden Beispielen wird die Erfindung näher
erläutert.
In einem Doppelmantelreaktor wurden 300 g Diethoxymethan
und 29,5 g (1213 mmol) Magnesiumpulver unter Schutzgas
vorgelegt. Der Suspension wurden unter Rühren innerhalb
von 2 Stunden 73,3 g (603 mmol) Benzylchlorid zugesetzt.
Die Reaktionstemperatur der exothermen Reaktion wurde
durch Kühlung auf 20°C begrenzt. Zur Vervollständigung
der Umsetzung wurde noch weitere 2 Stunden bei 20°C
gerührt. Danach wurden der ausgefallene Feststoff und
überschüssiges Magnesiumpulver durch Filtration
abgetrennt. Das Filtrat wurde nach Hydrolyse analysiert.
Es wurden ein Hydroxidgehalt von 1,66 mmol/g, ein
Chloridgehalt von 0,52 mmol/g und ein Magnesiumgehalt von
1,09 mmol/g gefunden. Das Molverhältnis von
Benzylmagnesium zu Dibenzylmagnesium betrug danach
1 : 1,1. Die Ausbeute (berechnet über die Gesamtbase)
betrug 99%.
In analoger Weise wie im Beispiel 1 wurden 300 g
Diethoxymethan und 19,2 g (789 mmol) Magnesiumpulver
unter Schutzgas in einem Doppelmantelreaktor vorgelegt.
Die Suspension wurde innerhalb von 2 Stunden mit 67,4 g
(394 mmol) Benzylbromid unter Rühren versetzt. Die
Reaktionstemperatur wurde durch Kühlung bei 20°C
gehalten. Zur Vervollständigung der Umsetzung wurde noch
weitere 2 Stunden bei 20°C gerührt. Im Gegensatz zur
Umsetzung von substituierten Benzylchloriden fiel kein
Feststoff aus. Die Reaktionsprodukte waren vollständig im
Diethoxymethan gelöst. In der Reaktionslösung wurden nach
Hydrolyse folgende Gehalte ermittelt: Hydroxidgehalt
0,97 mmol/g, Bromidgehalt 1,04 mmol/g, Magnesiumgehalt
1,00 mmol/g und die Aktivbase nach Watson/Eastham
0,90 mmol/g. Die über die Gesamtbase ermittelte Ausbeute
betrug 95%.
Tabelle 1 enthält Angaben zu den mit weiteren
Benzylverbindungen erhältlichen Ausbeuten im Vergleich zu
Ausbeuten in nicht erfindungsgemäßen Lösungsmitteln.
Tabelle 2 enthält Angaben zur Abhängigkeit des
Molverhältnisses von Benzylmagnesiumhalogenid zu
Dibenzylmagnesiumverbindung in Abhängigkeit von der Art
der Substituenten am Phenylring und der
Gesamtbasenkonzentration.
Claims (2)
1. Benzylmagnesiumhalogenide enthaltende Synthesemittel,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Benzylmagnesiumhalogenide in einem Lösungsmittel der
allgemeinen Formel I
oder in einem ein entsprechendes Lösungsmittel
enthaltenden Lösungsmittelgemisch vorliegen, wobei R
und R² unabhängig voneinander ein Wasserstoff-,
Methyl- oder Ethylrest und R³ sowie R⁴ ein Methyl- und/oder
Ethylrest sind.
2. Verfahren zur Herstellung eines Synthesemittels gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
- (a) Magnesium in einem Lösungsmittel gemäß der allgemeinen Formel I oder in einem Lösungsmittelgemisch, welches ein entsprechendes Lösungsmittel enthält, dispergiert und ein Benzylmagnesiumhalogenid zudosiert wird,
- (b) Die Reaktionstemperatur im Bereich von -10 bis +100 °C, vorzugsweise 0 bis +40 °C, gehalten wird und
- (c) das bei der Reaktion gebildete und ausgefallene Magnesiumhalogenid abgetrennt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944439003 DE4439003C1 (de) | 1994-11-01 | 1994-11-01 | Benzylmagnesiumhalogenide enthaltende Synthesemittel und Verfahren zu deren Herstellung |
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Publications (1)
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ID=6532219
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944439003 Expired - Lifetime DE4439003C1 (de) | 1994-11-01 | 1994-11-01 | Benzylmagnesiumhalogenide enthaltende Synthesemittel und Verfahren zu deren Herstellung |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4439003C1 (de) |
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DE19808570C1 (de) * | 1998-02-28 | 1999-03-04 | Metallgesellschaft Ag | Benzylmagnesiumhalogenide oder Allylmagnesiumhalogenide enthaltende Synthesemittel und Verfahren zu deren Herstellung |
CN109928987A (zh) * | 2017-12-19 | 2019-06-25 | 北京颖泰嘉和生物科技有限公司 | 制备邻氯苄基氯化镁类化合物的方法 |
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- 1994-11-01 DE DE19944439003 patent/DE4439003C1/de not_active Expired - Lifetime
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