DE4438881A1 - Verfahren zum bedarfsangepaßten Betreiben einer Heizungsanlage - Google Patents
Verfahren zum bedarfsangepaßten Betreiben einer HeizungsanlageInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F24D—DOMESTIC- OR SPACE-HEATING SYSTEMS, e.g. CENTRAL HEATING SYSTEMS; DOMESTIC HOT-WATER SUPPLY SYSTEMS; ELEMENTS OR COMPONENTS THEREFOR
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Durch die DE 43 13 277 C1 ist ein Verfahren bekannt geworden, nach dem in einer
Heizungsanlage mit einem Brennwertkessel der Brauchwasserkreis einerseits auf Vorrang
geschaltet wird und andererseits für eine maximale Brennwertnutzung ein Parallelbetrieb des
Heiz- und Brauchwasserkreises erfolgt. Durch diesen Parallelbetrieb wird das Anheben der
Rücklauftemperatur während der Brauchwassererwärmung über den für den Brennwertbetrieb
geeigneten Wert verhindert.
Außer einem solchen gezielten Parallelbetrieb im Interesse möglichst niedriger
Rücklauftemperaturen ist es bei modernen Anlagen mit Brennwertkesseln üblich, die
Energieausnutzung dadurch zu verbessern, daß die Vorrangschaltung des Brauchwasserkreises
permanent unterbleibt und der Heiz- und Brauchwasserkreis durchgehend parallel betrieben
werden. Zu diesem Zweck wird der Speicher-Brauchwassererwärmer über einen separaten
Rücklauf an den Brennwertkessel angeschlossen. Der generelle Parallelbetrieb des Heiz- und
Brauchwasserkreises hat zur Folge, daß die erforderliche Gesamtwärmeleistung des
Brennwertkessels in der Regel nicht ausreicht, um beide Verbraucher ausreichend mit Wärme
zu versorgen. Praktische Erfahrungen zeigen, daß sowohl bei der Raum- als auch bei der
Brauchwassererwärmung Wärmelücken auftreten können, welche nur durch eine erhebliche
Überdimensionierung des Brennwertkessels behoben werden können. Dies ist jedoch aus
Kostengründen nicht sinnvoll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bedarfsangepaßte Betriebsweise zu schaffen,
die vorrangig eine ausreichende Nennleistung für die Brauchwassererwärmung zur Verfügung
stellt, jedoch bei Bedarf von bestimmten Kenngrößen abhängig die Raumerwärmung
hinzuschaltet, um damit den Brennwertnutzen zu erhöhen.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht in der Anwendung der im Patentanspruch 1
genannten Maßnahmen.
Über die dort genannten Parameter, gegebenenfalls über die Verknüpfung derselben, wird die
Ist-Situation der Wärmeversorgung festgestellt und daraus ein angepaßter Betrieb der Anlage
abgeleitet. Je nach den Umständen kann es sich um einen Parallelbetrieb oder um eine
Vorrangschaltung handeln.
Ein wichtiger Parameter für die Auslastung des Heizkreises ist die Außentemperatur. Sofern
diese über einem anlageabhängig einstellbaren Wert liegt, steht für die
Brauchwassererwärmung genügend Leistung zur Verfügung. Deshalb ist ein Parallelbetrieb des
Heiz- und Brauchwasserkreises möglich. Bei Mehrkreisanlagen werden dabei vorrangig die
Heizkreise mit den niedrigsten Heizkreisauslegungs-Temperaturen in den Parallelbetrieb
einbezogen. Liegt die Außentemperatur jedoch unter dem eingestellten Wert, dann wird der
Brauchwasserkreis auf Vorrang geschaltet, da die vorhandene Kesselleistung die
Wärmebedürfnisse in beiden Kreises jetzt nicht befriedigen könnte.
Als weiterer Parameter kann die Aufheizgeschwindigkeit des Kesselswassers gewertet werden.
Diese wird zur Überprüfung einer ausreichenden Wärmeversorgung gemessen. Übersteigt sie
einen fest definierten Wert von x K/min, der abhängig ist von dem Wärmeerzeuger, dann ist
der Vorrangbetrieb des Brauchwasserkreises ausgeschaltet. Sinkt die Aufheizgeschwindigkeit
hingegen unter den fest definierten Wert ab, so wird überprüft, ob die absolute
Kesselwassertemperatur einen Mindestwert, der von der erforderlichen
Brauchwassertemperatur abhängig ist, überschreitet. Wird dieser unterschritten, so wird die
Vorrangschaltung des Brauchwasserkreises eingeschaltet. Wird er hingegen überschritten, so
wird nochmals die Aufheizgeschwindigkeit des Kesselwassers überprüft. Liegt sie noch unter
dem fest definierten Wert, bleibt die Vorrangfunktion weiterhin ausgeschaltet, d. h. es erfolgt
ein Parallelbetrieb.
Zusätzlich kann die Raumtemperatur überprüft werden. Sinkt die Raum-Ist-Temperatur um 0,5
K unter die Raum-Soll-Temperatur, so wird die Vorrangfunktion aktiviert. Bei Überschreiten
der vorgegebenen Raum-Soll-Temperatur bleibt hingegen der Parallelbetrieb erhalten.
Schließlich kann auch noch die Aufheizgeschwindigkeit des Brauchwassers sowie die absolute
Brauchwassertemperatur als Maßstab herangezogen werden. Beim Überschreiten der
Aufheizgeschwindigkeit erfolgt ein Parallelbetrieb, beim Unterschreiten hingegen eine
Vorrangschaltung.
In allen Fällen geht es darum, durch eine Brauchwasser-Vorrangschaltung zunächst eine
ausreichende Warmwasserversorgung sicherzustellen. Erst dann soll ein bedarfsangepaßtes
Aufheizen im Parallelbetrieb erfolgen. Auf diese Weise wird unter Berücksichtigung des
Brauchwasserbedarfs der Brennwertnutzen erhöht und die Energieausnutzung gesteigert.
Die Verwirklichung des bedarfsgerecht angepaßten Parallelbetriebes des Heiz- und
Brauchwasserkreises erfordert getrennte Rücklaufanschlüsse der beiden Kreise an den
Brennwertkessel. Die Umsetzung selbst erfolgt über einen geregelten Heizkreisvolumenstrom
unter Anwendung einer drehzahlgeregelten oder getakteten Pumpe bzw. durch eine
Mischerregelung. Die Funktion wird dargestellt über Algorithmen und
Verknüpfungsfunktionen in einem digitalen Regelgerät.
Die Zeichnung stellt in einer einzigen Figur ein Anlageschema als Ausführungsbeispiel einer
Heizungsanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dar.
Die Heizungsanlage besitzt einen Brennwertkessel 1, einen Speicher-Brauchwassererwarmer 2,
einen oder mehrere Heizkreise 3 und einen Brauchwasserkreis 4. Dabei sind der Heizkreis 3
und der Brauchwasserkreis 4 mit Rückläufen 5, 6 an den Speicher-Brauchwassererwärmer 2
angeschlossen. Die Förderung des Heizwassers erfolgt durch eine drehzahlgeregelte oder
getaktete Heizkreispumpe 7 und eine Speicherladepumpe 8. Die Leistungsanpassung des
Heizkreises kann auch durch einen Mischer 9 erfolgen.
Die bedarfsangepaßte Einstellung auf Vorrangbetrieb des Brauchwasserkreises oder auf
Parallelbetrieb des Heiz- und Brauchwasserkreises erfolgt über Meßergebnisse, die durch einen
Außen- 10, Kesselwasser- 11, Raum- 12 und/oder Brauchwassertemperaturfühler 13 ermittelt
und in einem Regelgerät 14 verarbeitet werden. Außer den absoluten Temperaturen werden
dabei auch die Aufheizgeschwindigkeiten des Heiz- und Brauchwassers berücksichtigt.
Claims (10)
1. Verfahren zum bedarfsangepaßten Betreiben des Heiz- und/oder
Brauchwasserkreises (3 und/oder 4) in einer Heizungsanlage mit einem Brennwertkessel (1)
und einem Speicher-Brauchwassererwärmer (2),
dadurch gekennzeichnet, daß je nach der vorhandenen
- - Außentemperatur und/oder
- - Aufheizgeschwindigkeit des Kesselwassers und/oder
- - Kesselwassertemperatur und/oder
- - Raumtemperatur und/oder
- - Aufheizgeschwindigkeit des über einen separaten Rücklauf (6) an den Brennwertkessel (1) angeschlossenen Speicher-Brauchwassererwärmers (2) sowie der absoluten Brauchwassertemperatur
der Heiz- und Brauchwasserkreis (3 und 4) im Parallelbetrieb oder der Brauchwasserkreis (4)
im Vorrangbetrieb gefahren wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Überschreiten einer anlageabhängig eingestellten
Außentemperatur der Heiz- und Brauchwasserkreis (3 und 4) im Parallelbetrieb und beim
Unterschreiten dieser Außentemperatur der Brauchwasserkreis (4) im Vorrangbetrieb gefahren
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch, daß beim Überschreiten einer von der Kesselleistung abhängig eingestellten
Aufheizgeschwindigkeit des Kesselwassers der Heiz- und Brauchwasserkreis (3 und 4) im
Parallelbetrieb und beim Unterschreiten dieser Aufheizgeschwindigkeit der Brauchwasserkreis
(4) im Vorrangbetrieb gefahren wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich die Kesselwassertemperatur ermittelt und der
Brauchwasserkreis (4) beim Unterschreiten der eingestellten Aufheizgeschwindigkeit nur dann
im Vorrangbetrieb gefahren wird, wenn die Kesselwassertemperatur einen von der
gewünschten Brauchwassertemperatur abhängig eingestellten Mindestwert unterschreitet.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb eines unter der Raumsolltemperatur liegenden
Mindestwertes der Heiz- und Brauchwasserkreis (3 und 4) im Parallelbetrieb und unterhalb
dieses Mindestwertes der Brauchwasserkreis (4) im Vorrangbetrieb gefahren wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1;
dadurch gekennzeichnet, daß beim Überschreiten einer eingestellten Aufheizgeschwindigkeit
des Brauchwassers der Heiz- und Brauchwasserkreis (3 und 4) im Parallelbetrieb und beim
Unterschreiten dieser Aufheizgeschwindigkeit der Brauchwasserkreis (4) im Vorrangbetrieb
gefahren wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 6,
gekennzeichnet durch eine wahlweise Verknüpfung der genannten Parameter zum Betreiben
des Heiz- und Brauchwasserkreises (3 und 4) im Parallelbetrieb oder des Brauchwasserkreises
(4) im Vorrangbetrieb.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das bedarfsangepaßte Betreiben des Heiz- und
Brauchwasserkreises (3 und 4) im Parallelbetrieb über eine Regelung des Volumenstromes im
Heizkreis (3) mittels Heizkreispumpe (7) oder Mischer (9) erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizkreispumpe (7) den Volumenstrom im Heizkreis (3)
infolge einer Drehzahlregelung oder infolge eines gezielten Taktens regelt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4438881A DE4438881A1 (de) | 1994-10-31 | 1994-10-31 | Verfahren zum bedarfsangepaßten Betreiben einer Heizungsanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4438881A DE4438881A1 (de) | 1994-10-31 | 1994-10-31 | Verfahren zum bedarfsangepaßten Betreiben einer Heizungsanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4438881A1 true DE4438881A1 (de) | 1996-05-02 |
Family
ID=6532141
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4438881A Withdrawn DE4438881A1 (de) | 1994-10-31 | 1994-10-31 | Verfahren zum bedarfsangepaßten Betreiben einer Heizungsanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4438881A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT409699B (de) * | 1999-02-23 | 2002-10-25 | Vaillant Gmbh | Verfahren zur regelung einer heizeinrichtung |
DE10154198A1 (de) * | 2001-11-07 | 2003-05-15 | Siemens Building Tech Ag | Vorrichtung und Verfahren zur Regelung von Thermen |
DE10300041B4 (de) * | 2003-01-03 | 2005-02-24 | Götz, Burkard | Heizkessel mit Temperatursteuerung |
EP2833108B1 (de) | 2013-07-30 | 2017-02-15 | ista International GmbH | Verfahren zur Bestimmung der benötigten Leistung eines Wärmeerzeugers |
EP3835667A1 (de) * | 2019-12-13 | 2021-06-16 | Techem Energy Services GmbH | Verfahren zur steuerung einer heizungsanlage und steuergerät hierfür |
-
1994
- 1994-10-31 DE DE4438881A patent/DE4438881A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT409699B (de) * | 1999-02-23 | 2002-10-25 | Vaillant Gmbh | Verfahren zur regelung einer heizeinrichtung |
DE10154198A1 (de) * | 2001-11-07 | 2003-05-15 | Siemens Building Tech Ag | Vorrichtung und Verfahren zur Regelung von Thermen |
DE10300041B4 (de) * | 2003-01-03 | 2005-02-24 | Götz, Burkard | Heizkessel mit Temperatursteuerung |
EP2833108B1 (de) | 2013-07-30 | 2017-02-15 | ista International GmbH | Verfahren zur Bestimmung der benötigten Leistung eines Wärmeerzeugers |
EP3835667A1 (de) * | 2019-12-13 | 2021-06-16 | Techem Energy Services GmbH | Verfahren zur steuerung einer heizungsanlage und steuergerät hierfür |
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