DE4437750A1 - Verfahren und Schaltungsanordnung zur Messung der Drehzahl eines Elektromotoros - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zur Messung der Drehzahl eines ElektromotorosInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Schaltungsanordnung zur Messung der Drehzahl eines
Elektromotors, dem eine getaktete Betriebsspannung zugeführt
wird.
Um die Drehzahl eines Elektromotors zu messen, besteht neben
der Anordnung zusätzlicher Drehzahlsensoren die Möglichkeit,
die im Motor erzeugte Generatorspannung, auch
elektromotorische Kraft oder EMK genannt, zu messen. Bei
pulsierend mit Betriebsspannung beaufschlagten Motoren ist
es bekannt, die Intervalle zwischen den Impulsen für
derartige Messungen zu verwenden. Während der Messungen darf
jedoch kein Strom durch den Elektromotor fließen, damit der
ohmsche Spannungsabfall an der Motorwicklung nicht das
Ergebnis verfälscht. Außerdem stellt sich wegen der
Induktivität der Motorwicklung bei Stromänderungen eine
induzierte Spannung ein, die ebenfalls das Ergebnis
verfälschen kann. Die Messung in den Impulsintervallen ist
deshalb nur bei einer niedrigen Impulsfrequenz möglich.
Ein Betrieb eines Elektromotors mit einer pulsierenden und
in der Regel pulsbreitenmodulierten Betriebsspannung ist
jedoch mit einer geringen Verlustleistung nur mit einer
relativ hohen Frequenz möglich, bei welcher der Strom durch
den Elektromotor während der Intervalle nur geringfügig
abfällt. Durch das Aufrechterhalten des Stromflusses durch
den Freilaufkreis verbleibt die magnetische Energie auch
während der nicht bestromten Phase in den Motorwicklungen.
Die für einen derartigen Betrieb erforderliche Frequenz ist
von den Eigenschaften des Elektromotors, insbesondere von
der Induktivität der Wicklung, abhängig und kann
beispielsweise 10 kHz betragen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
Verfahren und eine Schaltungsanordnung zur Messung der
Drehzahl eines Elektromotors anzugeben, welche mit geringem
technischen Aufwand für einen pulsierenden Betrieb mit hoher
Frequenz anwendbar sind.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch,
daß die Betriebsspannung jeweils nach einer Vielzahl von
Impulsen unterbrochen wird und daß während der
Unterbrechungen die Spannung am Elektromotor ausgewertet
wird.
Zur Berücksichtigung einer durch die Induktivität der
Wicklung des Elektromotors gegebenen Einschwingzeit ist bei
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgesehen, daß die Auswertung innerhalb jeweils einer
Unterbrechung eine vorgegebene Zeit nach dem Abschalten der
Betriebsspannung beginnt.
Durch die endliche Zahl von Polen ist die EMK eines
Elektromotors mit einer Welligkeit behaftet. Um durch die
Phasenlage dieser Welligkeit im Verhältnis zu der Messung
der Spannung am Motor bedingte Zufälligkeiten
auszuschließen, kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ferner vorgesehen sein, daß die Auswertung durch Messung der
Spannung erfolgt, daß sich die Messung über eine weitere
vorgegebene Zeit innerhalb der Unterbrechung erstreckt,
wobei mehrere dabei gewonnene Meßwerte gemittelt werden. Es
ist jedoch auch möglich, die Welligkeit zur Drehzahlmessung
dadurch auszunutzen, daß die während der Unterbrechung
auftretende Spannung am Elektromotor einer Frequenzanalyse
unterzogen wird.
Wie bei dem bekannten getakteten Betrieb des Elektromotors
richtet sich die Frequenz nach Eigenschaften des Motors. Die
Häufigkeit der Unterbrechung zur Durchführung der
Drehzahlmessung kann vom Fachmann je nach Umständen des
Einzelfalles gewählt werden. Je seltener Unterbrechungen
erfolgen, desto weniger wird die maximale Leistung gegenüber
einem ohne Unterbrechung vorgenommenen getakteten Betrieb
geschmälert. Jedoch ist eine minimale Häufigkeit der
Unterbrechung, das heißt der Messung der Drehzahl, durch die
Eigenschaften des die Drehzahlmessung auswertenden
Regelkreises bestimmt.
Bei einem praktisch ausgeführten Beispiel hat es sich
bewährt, daß die Betriebsspannung mit einer Frequenz von
etwa 10 kHz getaktet und nach jeweils etwa 50 ms für 5 ms
unterbrochen wird.
Eine vorteilhafte Schaltungsanordnung zur Durchführung des
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß zwei steuerbare
Schalter derart mit dem Elektromotor verbunden sind, daß der
eine Schalter den Elektromotor kurzschließt und der andere
Schalter den Elektromotor mit Betriebsspannung beaufschlagt,
daß die Schalter zueinander invertiert von einem
Mikrocomputer steuerbar sind und daß der Verbindungspunkt
zwischen den Schaltern und dem Elektromotor, vorzugsweise
über einen Spannungsteiler, mit einem Analogeingang des
Mikrocomputers verbunden ist.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine
davon ist schematisch in der Zeichnung anhand mehrerer
Figuren dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild des Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 den zeitlichen Verlauf der Spannung U am
Elektromotor und
Fig. 3 den zeitlichen Verlauf des Stromes I.
Bei der Schaltungsanordnung nach Fig. 1 wird ein
Elektromotor 1 über zwei steuerbare Schalter 2, 3 von einem
Mikrocomputer 4 gesteuert. Die steuerbaren Schalter 2, 3
können vorzugsweise von MOS-Feldeffekttransistoren gebildet
sein. Während der Schalter 2 zwischen dem von Masse
abgewandten Anschluß des Motors und einem Anschluß 5 für die
Betriebsspannung +Ub geschaltet ist, überbrückt der Schalter
3 den Elektromotor 1. Steuereingänge der Schalter 2, 3 sind
an Ausgänge des Mikrocomputers 4 angeschlossen, wobei der
Schalter 2 ein pulsbreitenmoduliertes Signal PWM und der
Schalter 3 ein dazu invertiertes Signal PWM erhält. Über die
Impulsbreite kann die Drehzahl bzw. das Drehmoment des
Elektromotors 1 gesteuert werden. Derartige
Schaltungsanordnungen sind für verschiedene Anwendungen
bekannt.
Zu einer Regelung der Drehzahl ist eine Messung der
Ist-Drehzahl erforderlich. Dazu wird bei der
erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung die Spannung U über
einen aus zwei Widerständen 7, 8 bestehenden Spannungsteiler
einem Eingang eines im Mikrocomputer 4 enthaltenen
Analog/Digital-Wandlers 9 zugeführt.
Die Messung der Drehzahl erfolgt über die Messung der im
Motor erzeugten elektromotorischen Kraft Ue (EMK). Um diese
frei von anderen Spannungen, beispielsweise der am
Innenwiderstand des Motors abfallenden stromproportionalen
Spannung oder der in der Induktivität der Motorwicklung
durch Änderungen des Stroms erzeugten Spannung, messen zu
können, werden die dem Elektromotor 1 zugeführten
Spannungsimpulse für eine Zeit T (Fig. 2) unterbrochen. In
dieser Zeit sinkt der Strom durch den Elektromotor 1 auf 0,
während die Spannung nach einer Übergangszeit den Wert Ue
der EMK einnimmt. Durch eine begrenzte Anzahl von Polen des
Elektromotors 1 weist die EMK eine Welligkeit auf.
Die Drehzahl kann nun über die Größe der Spannung Ue mit
Hilfe eines geeigneten Programms im Mikrocomputer 4
ermittelt werden, wobei innerhalb der Meßzeit Tm mehrere
Abtastwerte erfaßt und gemittelt werden. Eine andere
Möglichkeit besteht darin, durch an sich bekannte
Frequenzanalyseverfahren die Frequenz der Wechselspannung zu
messen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Messung der Drehzahl eines Elektromotors,
dem eine getaktete Betriebsspannung zugeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betriebsspannung jeweils nach einer
Vielzahl von Impulsen unterbrochen wird und daß während der
Unterbrechungen die Spannung am Elektromotor ausgewertet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswertung innerhalb jeweils einer Unterbrechung eine
vorgegebene Zeit nach dem Abschalten der Betriebsspannung
beginnt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswertung durch Messung der Spannung erfolgt, daß sich
die Messung über eine weitere vorgegebene Zeit innerhalb der
Unterbrechung erstreckt, wobei mehrere dabei gewonnene
Meßwerte gemittelt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die während der Unterbrechung
auftretende Spannung am Elektromotor einer Frequenzanalyse
unterzogen wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsspannung mit einer
Frequenz von etwa 10 kHz getaktet und nach jeweils etwa
50 ms für 5 ms unterbrochen wird.
6. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei steuerbare Schalter (2, 3) derart
mit dem Elektromotor (1) verbunden sind, daß der eine
Schalter (3) den Elektromotor (1) kurzschließt und der
andere Schalter (2) den Elektromotor (1) mit
Betriebsspannung beaufschlagt, daß die Schalter (2, 3)
zueinander invertiert von einem Mikrocomputer (4) steuerbar
sind und daß der Verbindungspunkt (6) zwischen den Schaltern
(2, 3) und dem Elektromotor (1), vorzugsweise über einen
Spannungsteiler (7, 8), mit einem Analogeingang des
Mikrocomputers (4) verbunden ist.
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