DE4437169C1 - Lenkventil mit geschlossener Mitte - Google Patents
Lenkventil mit geschlossener MitteInfo
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- B62D5/06—Power-assisted or power-driven steering fluid, i.e. using a pressurised fluid for most or all the force required for steering a vehicle
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lenkventil mit geschlossener Mitte zur Versorgung
eines Stellgliedes mit Hydraulikdruck, bestehend aus einer Eingangswelle,
einer Ausgangswelle, einem torsionselastischen Element, das mit einem Ende
mit der Eingangswelle und dem anderen Ende mit der Ausgangswelle
verbunden ist, einer Steuerdruck-Schalteinrichtung und einer
Drehmoment/Axialkraft-Wandlereinheit.
Lenkventile der gattungsgemäßen Art werden insbesondere in Servo-
Lenksystemen eingesetzt. Der Aufbau derartiger Servolenksysteme ist an sich
bekannt. Eine mit einer Lenkstange verbundene Eingangswelle ist mit einer mit
einem Ritzel versehenen Ausgangswelle verbunden. In bekannter Weise kann
den beiden Wellen ein torsionselastisches Element, beispielsweise ein
Torsionsstab zwischengeschaltet sein. Das Ritzel wirkt auf die Zahnstange
einer Lenkung. Für derartige Lenksysteme ist die Verwendung von
Lenkventilen bekannt. Dazu ist eine Steuerdruck-Schalteinrichtung
vorgesehen, welche beispielsweise eine mit der Ausgangswelle in Eingriff
stehende und die Eingangswelle umgebende Ventilhülse sein kann. Von einer
Pumpe wird Hydraulikflüssigkeit durch das System gepumpt. Bei einer
relativen Verdrehung der Eingangswelle zur Ventilhülse wird Hydraulikdruck
einem Hydraulikmotor zugeführt, welcher die Zahnstangenbewegung in eine
der möglichen Richtungen unterstützt.
Ein Ventil ohne Drehmoment/Axialkraft-Wandlereinheit ist aus der DE 37 31 258 A1
bekannt, wobei in der Eingangswelle eine hydraulikführende Leitung
ausgebildet ist.
In Servolenksystemen eingesetzte Lenkventile werden grob in zwei Gruppen
unterschieden. Ein in Servolenksystemen eingesetzter Typ von Lenkventilen ist
das Lenkventil mit sogenannter offener Mitte. In Neutralstellung des
Lenkventils mit offener Mitte wird von der Pumpe Hydraulikflüssigkeit mit
einem niedrigen Druck durch das offene Ventil in ein Reservoir gepumpt. Eine
relative Verdrehung der Eingangswelle zur Ventilhülse bewirkt die Erhöhung
des Druckes, welcher dann dem Servomotor zugeführt wird. Der Nachteil von
Lenkventilen mit offener Mitte ist, daß auch in Neutralstellung ein ständiger
Hydraulikfluß aufrecht erhalten werden muß. Es ist somit eine Verlustleistung
vom Antriebsmotor zu erbringen, die sich in erster Linie aus dem Staudruck
und dem Volumenstrom herleitet.
Ein derartiges Lenkventil, welches abgesehen von der offenen Mitte alle
gattungsgemäßen Merkmale aufweist, ist in der DE 43 17 818 C1 offenbart.
Als Drehmoment/Axialkraft-Wandlereinheit ist ein Reaktionskolben mit einem
elektrohydraulischen Wandler EHW eingesetzt.
Ein anderer in Servolenksystemen eingesetzter Typ von Lenkventilen ist das
Lenkventil mit sogenannter geschlossener Mitte. Durch die geschlossene
Mittelstellung ist der Hydraulikfluß zu den beiden Zylinderseiten in
Neutralstellung des Lenkventils unterbrochen. Damit findet in Neutralstellung
auch kein Hydraulikfluß statt. Von einer Pumpe und einem Speicher wird ein
Betriebsdruck an das praktisch geschlossene Ventil angelegt, welcher bei
Ventilöffnung von der dann in Betrieb genommenen Pumpe lediglich in
vorgegebenen Grenzen aufrecht erhalten werden muß. Wegen der auch bei
Nichtbetätigung der Lenkung mit Lenkventilen mit offener Mitte auftretenden
Verlustleistung sind bei Betrachtung der Leistung die Lenkventile mit
geschlossener Mitte in Neutralstellung des Lenkventils überlegen. Diese haben
jedoch den Nachteil, daß praktisch keine direkte Zuordnung zwischen einem
Eingangsmoment und einem Arbeitsdruck im Zylinder stattfindet. Daher
werden im Stand der Technik zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um der
Bedienperson eine Beziehung zwischen der einzugebenden Lenkkraft und dem
resultierenden Hydraulikdruck bereitzustellen. Herkömmliche
Sitzventilanordnungen sind nicht unproblematisch, da die Sitzventile einem
gewissen Verschleiß unterliegen und einen hohen Fertigungs- und
Montageaufwand erfordern. Darüber hinaus stellen sie der Bedienperson ein
Schwellmoment entgegen.
Ein Grundproblem bei sämtlichen Ausführungsformen von Lenkventilen der
oben genannten Typen ergibt sich aus der Anordnung der Hydraulikleitungen
und der Führung der Hydraulikflüssigkeit. Das modular aufgebaute Lenkventil
weist im Gehäuse von außen zugängliche, in erster Linie radiale
Anschlußbohrungen für Hydraulikleitungen auf. An der Gehäuseinnenwandung
sind dementsprechend Kanäle, Nuten und dergleichen ausgebildet, die die
Hydraulikflüssigkeit zu den Steuernuten, zu den Wirkflächen von Kolben der
Drehmoment/Axialkraft-Wandlereinheiten und dergleichen leiten.
Beispielsweise ist es üblich, die Hydraulikflüssigkeit in ringförmigen Nuten zu
führen, die je nach Drehposition mit entsprechenden Führungskanälen
verbunden werden, um die Hydraulikflüssigkeit an die erforderlichen Orte zu
führen oder am Fluß zu hindern. In jedem Fall ergibt sich daraus die
Notwendigkeit, Dichtungen mit großem Durchmesser zu verwenden, um die
einzelnen Hydraulikflüssigkeits-Führungsbereiche voneinander zu separieren.
Dies gilt für die Steuernutenanordnungen ebenso wie insbesondere für die
Wirkflächen von Kolben der Drehmoment/Axialkraft-Wandlereinheiten, die
durch Dichtungen mit großem Durchmesser von den umliegenden Räumen
abgeschottet werden müssen.
Darüber hinaus gibt die Anzahl von an das modulartige Servolenkventil
angeschlossenen Hydraulikleitungen auch die Anzahl der erforderlichen
Dichtungen vor. Jede zusätzliche Funktion, die den Anschluß einer weiteren
Hydraulikleitung erfordert, macht somit gleichzeitig auch den Einsatz von
wenigstens einer, in der Regel zwei Dichtungen erforderlich, die den
Führungskanal gegen die benachbarten Bereiche abdichten.
Eine Servolenkung für Kfz ist aus der DE-OS 24 26 201 bekannt, wobei aus
Zwecken der Baugrößenminimierung, nicht jedoch mit Blick auf den
Dichtungsverschleiß im Torsionselement eine hydraulikführende Leitung
ausgebildet ist.
Die einzusetzenden Dichtungen mit großem Durchmesser weisen zwangsläufig
große Berührungsflächen mit den abzudichtenden Gehäusebereichen auf,
woraus eine erhebliche Reibung resultiert. Diese Reibung hat bei Verwendung
des Servolenkventils einen Verschleiß zur Folge, so daß die Standzeit
bekannter Servolenkventile schon allein durch die erforderlichen Dichtungen
beschränkt ist. Da die Dichtungen erheblichen Hydraulikdrücken standzuhalten
haben, sind die Standzeiten vergleichsweise gering.
Das Auswechseln einer Dichtung macht jedoch eine völlige Demontage des
Ventils und eine Neumontage mit anschließender Einstellung erforderlich, ist
also nicht wirtschaftlich.
Neben den mit den Dichtungen mit großem Durchmesser verbundenen
Nachteilen wie Reibung, ungünstigem Ansprechverhalten und verringerter
Standzeiten machen die herkömmlichen Ausbildungen von Lenkventilen mit
geschlossener Mitte die Anordnung einer Vielzahl von Bauteilen erforderlich.
Um die Drehmoment/Axialkraft-Wandlereinheit mit einem rückgeführten
Hydraulikdruck beaufschlagen zu können, ist es erforderlich, im Bereich der
Hydraulikleitungen zum Stellglied ein Wechselventil anzuordnen, welches den
jeweils höheren Druck über eine Hydraulikleitung zum Reaktionskolben
zurückführt. Darüber hinaus kommt es häufig zu Leckageverlusten im Bereich
des Wechselventils, sowie zu Schaltgeräuschen und Totzeiten beim
Schaltvorgang.
Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Lenkventil der gattungsgemäßen Art dahingehend
weiterzubilden, daß die Zahl der Dichtungen mit großem Durchmesser
verringert und Dichtungen mit kleinem Durchmesser verwendet werden
können, daß die Anzahl der Bauteile reduziert werden kann und eine
verbesserte Führung der Drehmoment/Axialkraft-Wandlereinheit gewährleistet
ist.
Zur technischen Lösung dieser Aufgabe wird ein gattungsgemäßes
Lenkventil bereitgestellt, bei dem wenigstens eine Hydraulikleitung in der
Eingangswelle zur Hydraulikrückführdruckführung ausgebildet ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist es nicht mehr erforderlich, im
Bereich des Gehäuses einen gegenüber dem anderen Bereich abzudichtenden
Hydraulikanschluß für den Rückführ- bzw. Reaktionsdruck vorzusehen. Damit
besteht die Möglichkeit, den Hydraulikdruck über die Eingangswelle in einen
inneren Bereich, beispielsweise zwischen Eingangswelle und
Drehmoment/Axialkraftwandlereinheit zu führen, so daß nur Bereiche mit
kleinem Durchmesser abgedichtet werden müssen. Dadurch entfallen
Dichtungen mit großem Durchmesser, so daß die Reibung und der
Dichtungsverschleiß verringert, das Ansprechverhalten verbessert und die
Standzeit vergrößert werden. Ebenso werden Schaltgeräusche und Leckagen,
wie sie insbesondere bei Wechselventilen auftreten, vermieden.
In vorteilhafter Weise wird vorgeschlagen, daß die Hydraulikleitung derart in
der Eingangswelle ausgebildet ist, daß der von der Ventilhülse überdeckte
Eingangswellenbereich mit dem von der Drehmoment/Axialkraft-
Wandlereinheit überdeckten Eingangswellenbereich verbunden ist. In
vorteilhafter Weise wird damit die Möglichkeit geboten, den Reaktionsdruck
innerhalb der Eingangswelle zu führen, indem diese direkt über
Steuerkantenverbindungen zu einem Reaktionskolben geführt wird. Damit
entfallen weitere äußere Anschlüsse und vor allem auch die Anordnung eines
Wechselventils, welches durch die einfache Steuerkantenanordnung gebildet
werden kann. In vorteilhafter Weise wird dazu vorgeschlagen, daß die
Axialbohrung im Ventilhülsen- und im Reaktionskolbenbereich mit
Radialbohrungen an die Außenseite der Eingangswelle geführt ist. So kann
vorgesehen sein, daß die Eingangswelle eine Axialbohrung im Bereich der
Längsmittelachse aufweist, in welcher der Torsionsstab eingesetzt ist. Die
Bohrung kann so ausgebildet sein, daß zwischen der Bohrungsinnenwandung
und der Torsionsstabaußenseite ein Ringraum verbleibt, der als
Hydraulikleitung verwendet werden kann. In diesem Falle ist nur eine
Abdichtung im unteren Bereich erforderlich. Auch besteht die Möglichkeit, das
Torsionselement selbst hohl auszugestalten.
In vorteilhafter Weise wird vorgeschlagen, daß die Drehmoment-Axialkraft-
Wandlereinheit als direkt auf der Eingangswelle geführter Reaktionskolben
ausgebildet ist. Mit besonderem Vorteil weist der Reaktionskolben eine der
Eingangswelle zugewandte Wirkfläche auf.
Durch die Anordnung der Radialbohrungen im Bereich der
Hydraulikzuführungen besteht die Möglichkeit, deren äußeren
Mündungsbereich als Steuernut auszugestalten, so daß die
Wechselventilfunktion durch Steuerkantenüberdeckung realisiert werden kann.
In vorteilhafter Weise wird vorgeschlagen, daß an dem erfindungsgemäßen
Servolenkventil eine zweite Axialbohrung im Ausgangswellenbereich
ausgebildet ist. In vorteilhafter Weise dient diese zweite Axialbohrung der
Hydraulikdruckzuführung.
Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung wird in erster Linie erreicht, daß
die Anzahl von Dichtungen mit großem Durchmesser reduziert werden kann.
Dies deshalb, weil nunmehr von innen herangeführte Leitungen einfacher
gegenüber von außen herangeführten Leitungen abgedichtet werden können.
Die erforderlichen Dichtungen können nunmehr in Bereiche verlegt werden, die
vergleichsweise geringe Durchmesser aufweisen, so daß die Reibungsflächen
erheblich reduziert werden können. Dadurch werden die Standzeit und das
Ansprechverhalten eines Servoventils erhöht.
In erster Linie ermöglicht die erfindungsgemäße Ausgestaltung die
Verwendung von Reaktionskolbeneinrichtungen mit innenliegenden
Wirkflächen. Durch diese Maßnahme entfallen eine große Zahl von Dichtungen
mit großem Durchmesser, die darüber hinaus stärker beansprucht werden, da
die Reaktionskolbeneinrichtung axial bewegt wird.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische, teilgeschnittene Darstellung eines
Ausgangswellenbereiches eines Servolenkventils;
Fig. 2 eine schematische, teilgeschnittene Darstellung eines
Eingangswellenbereiches eines Servolenkventils;
Fig. 3 einen Schnitt durch die Eingangswelle und die Ventilhülse entlang
der Linie A-A in Fig. 2 und
Fig. 4 einen Schnitt durch die Eingangswelle und die Ventilhülse entlang
der Linie B-B in Fig. 2.
Das in den Fig. 1 und 2 gezeigte Servolenkventil 1 umfaßt eine
Eingangswelle 2, die an ihrem freien Ende mit einem nicht gezeigten
Lenkgestänge verbunden ist. Weiterhin umfaßt das Servolenkventil 1 eine
Ausgangswelle 3, die mit einer Ventilhülse 4 verbunden ist, die die
Eingangswelle 2 umfaßt. Die Ventilhülse 4 weist Hydraulikzuführbohrungen
und Steuernuten auf, so daß mittels Dichtungen 5 voneinander abgetrennte
Bereiche gebildet werden. Die Dichtungen 5 haben einen großen Durchmesser
und große Berührungsflächen im Dichtbereich, so daß es hier zu
entsprechenden Reibungen kommt.
Die Ausgangswelle 3 weist ein Ritzel 6 auf, welches mit der Zahnstange 7
einer nicht weiter dargestellten Fahrwerksanordnung verbunden ist. Die
Wellen sind mittels Lager 8 in das Gehäuse eingesetzt.
Wie die Darstellung in Fig. 1 zeigt ist in der Ausgangswelle 3 eine
Axialbohrung 9 ausgebildet, die im unteren Verschlußbereich als
Sacklochbohrung fortgeführt und durch eine Radialbohrung 12 mit der
Außenseite verbunden ist. Der mit der Radialbohrung 12 versehene Bereich ist
in ein eine Ringleitung 13 aufweisendes Leitungsgelenk eingesetzt, welches
seinerseits mit einer Hydraulikleitung 14 verbunden ist. Diese Figur zeigt auch,
daß in der Eingangswelle 2 eine Axialbohrung 10 ausgebildet ist. Die
Eingangswelle 2 und die Ausgangswelle 3 sind durch ein in die
Axialbohrungen 9, 10 eingesetztes Torsionsrohr 11 verbunden, welches eine
Reihe besonderer Funktionen übernimmt. Zum einen dient das Rohr der
Durchführung der Axialbohrung vom untersten Ende der Ausgangswelle 3 bis
hinein in die Eingangswelle 2. Weiterhin dient das Torsionsrohr der
Bereitstellung einer Torsionssteifigkeit gegen die Verdrehung der
Eingangswelle 2 gegenüber der Ausgangswelle 3. Wie die Fig. 1 zeigt, ist die
Axialbohrung 9 bis in den unteren Bereich mit größerem Durchmesser
ausgeführt als im untersten Einsatzbereich des Torsionsrohres 11. Dadurch ist
die freie Länge des Torsionsrohres festgelegt. Wie die Ausführung in Fig. 1
zeigt, wurden durch die Anordnung der Axialbohrung 10 einfach
abzudichtende Bereiche mit kleinem Durchmesser gebildet. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel ist eine Dichtung 27 zwischen dem untersten
Verschlußbereich und dem untersten Ende der Ausgangswelle 3 angeordnet.
Selbstverständlich hätte das Torsionsrohr auch weit geführt und gegenüber
der Sacklochbohrung oberhalb der Radialbohrung 12 abgedichtet werden
können. Wesentlich ist nur, daß anstelle von Dichtungen 5 mit sehr großem
Durchmesser Dichtungen 27 mit kleinem Durchmesser verwendet werden
können, so daß die Reibung verringert und die Standzeit wegen eines
reduzierten Verschleißes erhöht ist.
Wie in Fig. 2 gezeigt ist endet die Axialbohrung 10 in der Eingangswelle 2
als Sacklochbohrung. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine zweite
Axialbohrung 15 in der Eingangswelle ausgebildet, die vom anderen freien
Ende bis kurz vor die Axialbohrung 10 geführt ist. Auch diese Axialbohrung ist
als Sacklochbohrung ausgebildet. Die Axialbohrung 10 ist über die
Radialbohrung 18 und die Axialbohrung 15 über die Radialbohrungen 16, 17
mit der äußeren Oberfläche der Eingangswelle 2 verbunden. Wie die Schnitte
in den Fig. 3 und 4 zeigen, handelt es sich bei den Radialbohrungen um
eine Mehrzahl sternförmig angesetzter Bohrungen, die im Mündungsbereich
steuernutenförmig ausgebildet sind.
Im oberen Bereich der Eingangswelle, die am freien Ende in das Gehäuse
mittels eines Lagers 8 eingesetzt und hydraulisch abgedichtet ist, ist ein
Reaktionskolben 19 angeordnet, der durch eine Feder 20, im gezeigten
Ausführungsbeispiel eine Schraubenfeder, axial vorgespannt ist. Im unteren
Bereich sind in Axialnuten 22, die in der Eingangswelle ausgebildet sind,
Kugeln 21 angeordnet, die der Axialführung eines Ringelementes dienen, das
mit der an der Ventilhülse angeordneten Kugelkalotte 23 eine Kugelkupplung
bildet. Durch den durch die Feder 20 belasteten Reaktionskolben 19 werden
die nicht gezeigten Kugeln, die in einem Ring geführt sind, in Ausnehmungen
gedrückt, die in der Kugelkalotte 23 ausgebildet sind. Wird auf die
Eingangswelle 2 ein Drehmoment ausgeübt, werden die Kugeln in der V-
förmigen Ausnehmung in der Kugelkalotte 23 bewegt, da die Kugelsenke 23
verdrehfest mit der Ventilhülse 4 verbunden ist. Aufgrund der senkengemäßen
Ausbildung werden die Kugeln aufgrund des Drehmomentes axial aus den
Kalotten herausgedrückt und schieben den Reaktionskolben 19 entgegen der
Federkraft hoch. Durch diese Maßnahme kann eine Zentrierung und/oder eine
Kraftrelation hergestellt werden. Die Mittenzentrierung ist für jeden Typ von
Servolenkventil günstig. Der Reaktionskolben kann auch mit einem
Metallfaltenbalg als Federelement oder dergleichen zusammenwirken.
Durch die Axialbohrung 15 wird im gezeigten Ausführungsbeispiel über die
Steuernuten 24 durch die Radialbohrung 17 und die Radialbohrung 18 auf die
inneren Wirkflächen 26 des Reaktionskolbens 19 ein hydraulischer
Rückführdruck geführt, der den Reaktionskolben in der gleichen Richtung
belastet wie die Feder 20. Dadurch wird auf die Kugeln wieder eine Axialkraft
ausgeübt, die somit ein zum Bediener gegensinniges Drehmoment erzeugen.
Über die Hydraulikleitung 14, die an einem Ringleitungselement 13 angeordnet
ist, wird in die Radialbohrung 12 Hydraulikdruck in die Axialbohrung 9 in der
Ausgangswelle bzw. das darin eingesetzte Torsionsrohr 11 geführt. Über das
Torsionsrohr 11 wird der zugeführte Hydraulikdruck bis in die Axialbohrung 10
in der Eingangswelle geführt. Gemäß Fig. 2 und Fig. 4 wird dann über
Radialbohrungen 18 der Hydraulikdruck in den Überdeckungsbereich zwischen
Eingangswelle 2 und Ventilhülse 4 geführt. Wie insbesondere Fig. 4
entnehmbar ist, kann die Überdeckung derart erfolgen, daß der zugeführte
Hydraulikdruck voll in der Leitung stehen kann, ohne das Leckageverluste zu
befürchten sind. Das bedeutet, daß keine Abschaltventile in der
Hydraulikzuführung angeordnet werden müssen. Ein besonderer Vorteil
besteht auch in der Verringerung der kleineren benetzten Innenfläche der
Steuerhülse, so daß der statische Druck nur geringere Verformungen der
Hülse bewirkt. Dadurch sind kleinere Spielpassungen möglich, wodurch der
Gesamtwirkungsgrad der Lenkung erhöht wird. Durch eine relative Verdrehung
der Eingangswelle 2 gegenüber der Ventilhülse 4 kommen die
steuernutenförmigen Mündungen der Radialbohrungen 18 mit den Steuernuten
24 in Überdeckung, so daß der Hydraulikdruck an die jeweilige Seite eines
nicht gezeigten Hydraulikmotors geführt wird. Gleichzeitig wird über die
Steuernuten 24 der Druck weitergeleitet bis in die Ebene des Schnittes A-A,
der in Fig. 3 gezeigt ist.
Die bisherige Beschreibung zeigt, daß durch die Anordnung der
Axialbohrungen 9, 10 bereits auf eine Hydraulikdruck-Zuführleitung verzichtet
werden kann, die im Bereich der Ventilhülse 4 durch das Gehäuse hindurch
und durch die Ventilhülse 4 hindurchgeführt ist. Damit kann auf wenigstens
eine Dichtung 5 mit großem Durchmesser verzichtet werden. Diese wird
ersetzt durch die Dichtung 27 im Bereich kleinen Durchmessers am unteren
Ende der Ausgangswelle 3. Damit kann auch die Ventilhülse entsprechend
verkürzt ausgebildet werden, so daß das Servolenkventil 1 insgesamt verkürzt
ausgebildet sein kann.
Über die Steuernuten 24 wird, wie beschrieben, der Hydraulikdruck
weitergeleitet in die Ebene der Radialbohrungen 17, die, im Mündungsbereich
ebenfalls steuernutenförmig ausgebildet, den Hydraulikdruck zur Axialbohrung
15 weiterleiten. Die Axialbohrung 15, die am freien Ende der Eingangswelle 2
verschlossen ist, führt den Druck als Reaktionsdruck bis in die Ebene der
Radialbohrung 16, die den Druck in eine Ringleitung und auf die Seite der
Wirkflächen 26 des Reaktionskolbens 19 führt. Während die
Reaktionsdruckleitung üblicherweise durch die Gehäusewandung auf die
Rückseite des Reaktionskolbens erfolgte, waren hier ebenfalls Ringdichtungen
mit großem Durchmesser zwischen Reaktionskolben und Gehäusewandung
erforderlich. Diese Ringdichtungen sind ebenfalls vollständig entfallen, da
durch die Dichtungen 28 mit kleinem Durchmesser der Reaktionskolben-
Wirkbereich vollständig abgedichtet ist. Zudem war der Einsatz von
Wechselventilen erforderlich, welche jetzt entfallen können. Vor allem wird
damit das Ventilklopfen vermieden, ebenso wie eine Leckage beim
Schaltvorgang sowie Totzeiten beim Schalten des Wechselventils. Außerdem
verbessert sich die Führung des Reaktionskolbens durch die Lagerung auf der
Eingangswelle.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung können eine Vielzahl von Dichtungen
mit großem Durchmesser vermieden werden. Je nach Verwendung von einer
oder mehrerer Axialbohrungen ergeben sich Vorteile durch die Verringerung
von Reibung und damit die Vergrößerung von Standzeiten, die Vereinfachung
von Bauteilen, die Verbesserung von Funktionen, insbesondere des
Ansprechverhaltens und - je nach Anordnung der Bohrungen - die Verkürzung
von einzelnen Bauelementen und des Servoventils in seiner Gesamtheit. So
führt die Anordnung der Axialbohrung 9 im Torsionselement zu einer
Verkürzung der Ventilhülse. Die Anordnung eines Torsionsrohres 11, welches
in erster Linie im Bereich der Ausgangswelle eingesetzt ist, führt zu einer
Verkürzung des Eingangswellenbereiches, welcher im Stand der Technik
üblicherweise als Träger des Torsionsstabes ausgebildet war. Aufgrund der
erforderlichen Federcharakteristik des Torsionselementes war eine
Mindestlänge des Eingangswellenbereiches vorgeschrieben. Dieser kann
nunmehr ebenfalls verkürzt werden.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel dient der Erläuterung der Erfindung und
ist nicht durch die beschriebene Ausbildung zweier nicht direkt miteinander
verbundener Axialbohrungen beschränkt.
Bezugszeichenliste
1 Servolenkventil
2 Eingangswelle
3 Ausgangswelle
4 Ventilhülse
5 Dichtung
6 Ritzel
7 Zahnstange
8 Lager
9 Axialbohrung
10 Axialbohrung
11 Torsionsrohr
12 Radialbohrung
13 Ringleitung
14 Hydraulikleitung
15 Axialbohrung
16 Radialbohrung
17 Radialbohrung
18 Radialbohrung
19 Reaktionskolben
20 Feder
21 Kugel
22 Axialnut
23 Kugelkalotte
24 Steuernuten
25 Hydraulikbohrung
26 Wirkflächen
27 Dichtung
28 Dichtung
2 Eingangswelle
3 Ausgangswelle
4 Ventilhülse
5 Dichtung
6 Ritzel
7 Zahnstange
8 Lager
9 Axialbohrung
10 Axialbohrung
11 Torsionsrohr
12 Radialbohrung
13 Ringleitung
14 Hydraulikleitung
15 Axialbohrung
16 Radialbohrung
17 Radialbohrung
18 Radialbohrung
19 Reaktionskolben
20 Feder
21 Kugel
22 Axialnut
23 Kugelkalotte
24 Steuernuten
25 Hydraulikbohrung
26 Wirkflächen
27 Dichtung
28 Dichtung
Claims (8)
1. Lenkventil mit geschlossener Mitte zur Versorgung eines Stellgliedes mit
Hydraulikdruck, bestehend aus einer Eingangswelle (2), einer
Ausgangswelle (3), einem torsionselastischen Element (11), das mit einem
Ende mit der Eingangswelle und dem anderen Ende mit der
Ausgangswelle verbunden ist, einer Steuerdruck-Schalteinrichtung (4) und
einer Drehmoment/Axialkraft-Wandlereinheit (19-23),
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Hydraulikleitung (15) in der Eingangswelle zur Zuführung
von Steuerdruck ausgebildet ist.
2. Lenkventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hydraulikleitung (15) derart ausgebildet ist, daß sie den mit der Steuerdruck-
Schalteinrichtung (23) zusammenwirkenden Bereich der Eingangswelle (2) mit
dem mit der Drehmoment/Axialkraft-Wandlereinheit (19-23) zusammenwirkenden
Bereich der Eingangswelle (2) verbindet.
3. Lenkventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Axialbohrung (15) mit Radialbohrungen (16, 17) an die
Außenseite der Eingangswelle geführt ist.
4. Lenkventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehmoment/Axialkraft-Wandlereinheit (19-23)
ein Reaktionselement aufweist, das ein auf der Eingangswelle
axial geführter Reaktionskolben (19) ist.
5. Lenkventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Reaktionskolben (19) eine innenliegende Wirkfläche (26) aufweist.
6. Servolenkventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Axialbohrung (9) axial durch die Ausgangswelle (3)
geführt ist.
7. Servolenkventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Axialbohrung (10) durch das Torsionselement (11)
geführt ist.
8. Lenkventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Eingangswelle (2) in eine Spielpassung der
Ausgangswelle (3) eingesetzt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944437169 DE4437169C1 (de) | 1994-10-18 | 1994-10-18 | Lenkventil mit geschlossener Mitte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944437169 DE4437169C1 (de) | 1994-10-18 | 1994-10-18 | Lenkventil mit geschlossener Mitte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4437169C1 true DE4437169C1 (de) | 1996-02-15 |
Family
ID=6531041
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944437169 Expired - Lifetime DE4437169C1 (de) | 1994-10-18 | 1994-10-18 | Lenkventil mit geschlossener Mitte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4437169C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29713878U1 (de) * | 1997-08-04 | 1998-09-24 | Weh Gmbh, Verbindungstechnik, 89257 Illertissen | Schaltventil |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2426201A1 (de) * | 1973-06-02 | 1974-12-19 | Bendiberica Sa | Servolenkung fuer kraftfahrzeuge |
DE3731258A1 (de) * | 1986-09-19 | 1988-04-07 | Zahnradfabrik Friedrichshafen | Drehschieberventil fuer hydraulische hilfskraftlenkungen |
DE4317818C1 (de) * | 1993-05-28 | 1994-07-21 | Trw Fahrwerksyst Gmbh & Co | Servolenkvorrichtung |
-
1994
- 1994-10-18 DE DE19944437169 patent/DE4437169C1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (3)
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