DE4436922A1 - Interferometeranordnung zur frequenz- und umweltunabhängigen Längenmessung - Google Patents
Interferometeranordnung zur frequenz- und umweltunabhängigen LängenmessungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Interferometeranordnung zur frequenz- und
umweltunabhängigen Längenmessung, vorzugsweise zur Messung von Weglängen
und Weglängendifferenzen mit hohen Anforderungen an die Reproduzierbarkeit
eines Meßortes.
In der interferometrischen Längenmeßtechnik hat die Abhängigkeit des Maßstabes
(Lichtwellenlänge) von der Frequenz, vom Medium, in dem die Messung erfolgt,
und von den im Medium herrschenden Bedingungen (Umweltbedingungen wie
beispielsweise Druck, Temperatur, Feuchte) entscheidenden Einfluß auf die
Meßgenauigkeit und die Reproduzierbarkeit eines Meßortes.
In der Vergangenheit sind bereits verschiedene Lösungen angegeben worden, die
den Einfluß der Wellenlängenänderungen reduzieren oder kompensieren.
Messungen der Umweltbedingungen (Klimastation) können bei bekanntem Medium,
wie Normalluft, und hinreichend genau bekannter und stabiler Frequenz der
Laserlichtquelle zur Korrektur der aktuellen Wellenlänge dienen.
Brechzahlmessungen im Medium setzen gleichfalls die Kenntnis und zeitliche
Konstanz der Frequenz voraus.
Messungen einer wohldefinierten, zeitlich invarianten Strecke mit einem zusätzlichen
Interferometer (Korrekturstrecke, Wavelenght-Tracker) gestatten die direkte
Ermittlung der Wellenlänge. Abgesehen vom technischen Aufwand besitzen sie den
Nachteil, daß sie an eine konstruktive Form gebunden sind und damit zwischen dem
eigentlichen Meßmedium und der Korrekturstrecke eine räumliche Trennung
besteht.
Andere Lösungen mit Korrekturstrecke sehen eine Frequenzbeeinflussung derart
vor, daß die Wellenlänge im Meßmedium konstant gehalten wird.
Eine einfache Korrekturlösung ist in DE 41 00 773 beschrieben, die unter
Verwendung eines symmetrischen Doppelinterferometers und zweier
Referenzspiegel, die in einem als Längennormal dienenden Abstand angeordnet sind,
eine unmittelbare Bestimmung der aktuellen Wellenlänge im Meßmedium gestattet.
Für einige Anwendungen erweist es sich jedoch als nachteilig, daß das
Längennormal neben, über oder unter dem beweglichen Meßobjekt angeordnet
werden muß, da die räumliche Trennung z. T. erheblich ist (z. B.
Mehrkoordinatentische).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zur Realisierung einer
von Frequenzschwankungen der Laserlichtquelle und Umweltänderungen
unabhängigen, genauen und reproduzierbaren Weglängenmessung zu finden, die eine
räumliche Trennung von Streckennormal und Meßort vermeidet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer Interferometeranordnung zur frequenz-
und umweltunabhängigen Längenmessung, die eine Laserlichtquelle, optische Mittel
zur Strahlführung und symmetrischen Strahlteilung in mindestens drei
Interferometerarme, wobei zwei parallele Interferometerarme ein Streckennormal in
Form von innerhalb des Meßvolumens mit festem Abstand angeordneten
Reflektoren aufweisen, ein wenigstens in Richtung des Streckennormals auf einer
Meßsystembasis bewegliches Meßobjekt sowie Mittel zur Aufnahme und
Auswertung von Interferenzsignalen enthält, dadurch gelöst, daß mindestens ein
erster und ein zweiter Meßarm vorhanden sind, wobei für beide Meßarme jeweils ein
Meßspiegel auf dem Meßobjekt angeordnet ist und die Meßspiegel in Meßrichtung
den Abstand des Streckennormals aufweisen, daß wenigstens ein weiterer
Interferometerarm als Referenzarm mit einem Referenzspiegel vorhanden ist, wobei
der Referenzspiegel mit der Meßsystembasis starr verbunden und so angeordnet ist,
daß das von den Meßspiegeln gebildete Streckennormal vollständig am
Referenzspiegel vorbeibewegbar ist und daß die Mittel zur Aufnahme und
Auswertung von Interferenzsignalen ortsabhängige Schalter zur Ermittlung der
Nullagen der Phasendifferenzen zwischen dem Referenzarm und jedem der
Meßarme enthalten, wobei die Nullagen bei in Meßrichtung übereinstimmender
Position jeweils eines durch das Meßobjekt am Referenzspiegel vorbeigeführten
Meßspiegels bestimmt werden, und Mittel zur Berechnung der Lage des
Meßobjekts aufweisen, wobei die Berechnung auf Basis der Phasendifferenzen des
ersten und des zweiten Meßarms bezüglich der entsprechenden Nullage mittels
Quotientenbildung durch die effektive Phasendifferenz des Streckennormals und
Multiplikation mit dem Längenmaß des Streckennormals erfolgt.
Es erweist sich von Vorteil, im Zähler des Quotienten das arithmetische Mittel der
Phasendifferenzen aus erstem und zweitem Meßarm zu verwenden.
Vorteilhaft sind die beiden Meßspiegel symmetrisch zur Mitte des Meßobjekts
angeordnet, damit der in der Mitte des Abstandes der Meßspiegeln liegende Meßort
mit der Meßobjektmitte übereinstimmt.
Für mehrdimensional bewegbare Meßobjekte ist es in der Regel ausreichend, wenn
in nur einer Koordinatenrichtung ein besagtes Streckennormal zwischen zwei
Meßspiegeln installiert ist, während in weiteren Koordinatenrichtungen - dieselbe
gemeinsame Laserlichtquelle vorausgesetzt - einfache Interferometer mit einem
Meß- und einem Referenzspiegel genügen.
Es erweist sich als vorteilhaft, als optische Mittel zur Strahlführung und
symmetrischen Strahlteilung ein symmetrisches Doppelinterferometer einzusetzen,
wobei von jedem einzelnen Interferometer ein Referenzarm auf denselben
Referenzspiegel und ein Meßarm auf einen der zwei Meßspiegel gerichtet ist.
Eine andere vorteilhafte Variante beinhaltet als optische Mittel zur Strahlführung
und symmetrischen Strahlteilung ein Echtheterodyninterferometer, wobei mindestens
zwei Meßarme und ein Referenzarm aus der Aufteilung der Strahlenbündel einer
Frequenz gespeist, die in gleicher Art und Weise aufgeteilten Strahlenbündel einer
zweiten, eng benachbarten Frequenz ohne Durchlaufen eines Interferometerarms mit
den Strahlenbündeln der zweiten Frequenz überlagert und die Phasendifferenz der
Überlagerungssignale aus den Meßarmen gegenüber den Nullagen der Meßspiegel
bezüglich des Referenzspiegels ermittelt werden.
Die Erfindung basiert auf der Überlegung, daß für Präzisionslängenmessungen die
Wellenlänge des Laserlichts, das bedeutet sowohl die Frequenz als auch die
Umweltbedingungen, unmittelbar im Meßmedium bekannt sein müssen. Für
bestimmte Anwendungen, zum Beispiel hochgenaue Positionierprozesse zur
Bearbeitung mikroelektronischer Bauelemente, genügt es nicht, wenn das
Streckennormal relativ weit, beispielsweise unterhalb eines Tischsystems, vom
Meßort entfernt ist. Die erforderliche unmittelbare Erfassung der
Umweltbedingungen, verknüpft mit der aktuellen Frequenz des Laserlichts, erfolgt
erfindungsgemäß durch zwei Meßspiegel, die auf dem Meßobjekt in wohldefiniertem
Abstand angeordnet sind und deren zugeordnete Meßarme auf Phasendifferenz
gegenüber der Nullage des jeweiligen Meßspiegels bezüglich des Referenzspiegels
ausgewertet werden. Dazu wird durch ortsabhängige Schalter gewährleistet, daß
dem Meßwert der ersten Phasendifferenz zwischen dem ersten Meßarm und dem
Referenzarm der Nullwert dann zugeordnet wird, wenn sich das Meßobjekt mit
seinem ersten Meßspiegel in der Position befindet, bei der erster Meßstrahl und
Referenzstrahl gleiche Länge aufweisen (Nullage), und dem Meßwert der zweiten
Phasendifferenz zwischen dem zweiten Meßarm und dem Referenzarm der Nullwert
für die analog definierte Nullage des zweiten Meßspiegels zugeordnet wird.
Unter diesen Randbedingungen läßt sich die Lage des Meßobjekts, bezogen auf die
Mitte des Abstandes zwischen den Meßspiegeln gegenüber dem Ort des
Referenzspiegels, als Quotient der Summe der ersten und der zweiten
Phasendifferenz durch deren Differenz, multipliziert mit dem halben Streckennormal,
ermitteln. Bezeichnet man den der Laserlichtquelle am nächsten gelegenen
Meßspiegel als ersten Meßspiegel, der den Meßwert der Phasendifferenz P₁
hervorbringt, und den entfernteren Meßspiegel als zweiten Meßspiegel mit der
gemessenen Phasendifferenz P₂, dann ist - positives Vorzeichen für die vom
Interferometer wegführende Bewegungsrichtung vorausgesetzt - der von
Wellenlängenänderungen im Meßmedium unabhängige Meßwert
der Abstand der Mitte zwischen den zwei Meßspiegeln gegenüber dem Ort des
Referenzspiegels, wobei lN als Streckennormal den Abstand der zwei Meßspiegel
verkörpert. Bringt man außerdem die Meßspiegel symmetrisch zur Mitte des
Meßobjekts an, dann entspricht der obige Meßwert lx exakt der in vielen praktischen
Anwendungen gewünschten Verschiebung der Meßobjektmitte 51 und erspart
zusätzliche Korrekturrechnungen.
Eine solche erfindungsgemäße Interferometeranordnung ermöglicht die exakte
Bestimmung der Meßobjektlage unabhängig von den Schwankungen der
Laserlichtfrequenz und der Umweltbedingungen. Sie liefert auf Grund ihrer
Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Messungen einen definierten
metrologischen Anschluß des Interferometers an das Meßobjekt, der bis zum
Ausschalten der Laserlichtquelle erhalten bleibt.
Die erfindungsgemaße Interferometeranordnung besitzt gegenüber den bekannten
gattungsgemäßen Lösungen weiterhin den Vorteil, daß bei einer inkrementellen
Auswertung der Phasendifferenzen die Auflösung infolge der Summenbildung im
Zähler des Quotienten bei √2-fach höherer Genauigkeit verdoppelt wird, wenn die
Division durch 2 erst am Ende der Berechnung erfolgt.
Weiterhin sind Fehler, die durch Verkippen des Meßobjekts senkrecht zur
Meßrichtung verursacht werden können, durch geringen Strahlabstand der Meßarme
vermeidbar.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 den Prinzipaufbau der erfindungsgemäßen Interferometeranordnung,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel unter Verwendung eines symmetrischen
Doppelinterferometers,
Fig. 3 eine Ausführungsvariante unter Verwendung eines mehrarmigen
Heterodyninterferometers.
Die erfindungsgemäße Anordnung besteht in ihrem Grundaufbau - wie in Fig. 1
dargestellt - aus einer Laserlichtquelle 1, optischen Mitteln 2 zur Strahlführung und
Strahlteilung in Form eines mehrarmigen mindestens dreiarmigen Interferometers,
dessen Interferometerarme 31, 32, 33 auf im Meßmedium befindliche Reflektoren
41, 42, 43 gerichtet sind, einem Meßobjekt 5, wobei das Meßobjekt 5 mindestens
eindimensional in Richtung der Interferometerarme auf einer Meßsystembasis 6
bewegbar ist und die Reflektoren in Form eines ersten und zweiten Meßspiegels 41
und 42 auf dem Meßobjekt 5 und eines Referenzspiegels 43 auf der Meßsystembasis
6 befestigt sind, sowie Mitteln 7 zur Aufnahme und Auswertung der
Interferenzsignale. Gemäß der Erfindung sind der erste und der zweite Meßspiegel
41 und 42 in Richtung der parallel verlaufenden Interferometerarme in einem
wohldefinierten Abstand zueinander angeordnet, wobei dieser Abstand ein
Streckennormal lN darstellt, das die direkt am Meßort im Meßmedium auftretende
Laserwellenlänge in den Meßprozeß integriert.
Die Funktion soll an folgenden zwei Beispielen erläutert werden.
Gemäß Fig. 2 wird das Licht der Laserlichtquelle 1 auf ein symmetrisches
Doppelinterferometer 21 geführt. Aus dem Doppelinterferometer gehen zwei
Meßarme, ein erster Meßarm 31 und ein zweiter Meßarm 32, sowie zwei den
Meßarmen 31, 32 jeweils zugeordnete Referenzarme 33 und 34 hervor. Wie Fig. 2
zeigt, verlaufen die Interferometerarme in Richtung einer zu messenden
Bewegungskoordinate eines Meßobjekts 5, das - ohne Beschränkung der
Allgemeinheit - als x-y-Tisch angenommen werden soll. Der Meßarm 31 wird über
einen Umlenkspiegel 23 auf den bereits in Fig. 1 erwähnten ersten Meßspiegel 41
geführt, der dem Doppelinterferometer 21 näher liegt als der auf demselben
Meßobjekt 5 ebenfalls starr befestigte zweite Meßspiegel 42, an dem das über einen
Umlenkspiegel 24 geführte Licht des zweiten Meßarms 32 reflektiert wird. Zur
Erzeugung von auswertbaren Interferenzsignalen müssen den reflektierten
Strahlenbündeln der Meßarme 31 und 32 die zugehörigen Referenzstrahlenbündel
überlagert werden, d. h. beide Referenzarme 33 und 34 werden auf denselben
Referenzspiegel 43 geführt. Der Referenzspiegel 43 ist an der Meßsystembasis 6 so
angebracht, daß die Meßspiegel 41 und 42 jeweils auf die gleiche Position bezüglich
der zu messenden Bewegungskoordinate (Meßrichtung 52) gebracht werden
können. Diese Voraussetzung ist für die Auswertung der aktuell gemessenen
Phasendifferenzen P₁ und P₂ notwendig, um zum Zweck eines metrologischen
Anschlusses des Maßstabs der Laserlichtwellenlänge an die Bezugspunkte der
Meßsystembasis 6 und des Meßobjekts 5 Nullwerte der Phasendifferenzen P₁ und P₂
für sogenannte Nullagen der Meßspiegel 41 und 42 gegenüber dem Referenzspiegel
43 ermitteln zu können.
Die Mittel 7 zur Aufnahme und Auswertung der Interferenzsignale nehmen mittels
zweier in Fig. 2 angedeuteter Empfänger 71 und 72 die Signale aus den jeweils aus
Meßarm 31 und Referenzarm 33 sowie aus Meßarm 32 und Referenzarm 34
überlagerten Strahlenbündeln auf, wenn eine entsprechende Messung ausgelöst wird.
Zusätzlich werden beim "Überfahren" der oben erwähnten Nullagen zwischen dem
Referenzspiegel 43 und jeweils einem der Meßspiegel 41 bzw. 42 durch
ortsabhängige Schalter 74 (hier speziell ausgeführt als ein optischer Aufnehmer mit
zwei bewegten Schaltmarken) Messungen ausgelöst, die je einen Nullwert zu den
als Meßinformation dienenden Phasendifferenzen P₁ (über Meßspiegel 41) und P₂
(über Meßspiegel 42) beinhalten. Damit stellen die ortsabhängigen Schalter 74
sicher, daß der Nullwert der Phasendifferenz P₁ zwischen dem ersten Meßarm 31
und dem Referenzarm 33 einer ersten Nullage des Meßobjekts 5 (bei
übereinstimmender Position von erstem Meßspiegel 41 und Referenzspiegel 43)
entspricht und der Nullwert der Phasendifferenz P₂ zwischen dem zweiten Meßarm
32 und dem Referenzarm 34 einer zweiten Nullage (bei übereinstimmender Position
von zweitem Meßspiegel 42 und Referenzspiegel 43) zugeordnet wird. Diese
Messung der Nullwerte der Phasendifferenzen P₁ und P₂ ist lediglich einmalig beim
Einschalten der Laserlichtquelle 1 erforderlich, um einen metrologischen Anschluß
des Maßstabs (Laserwellenlänge) an die Nullagen der Meßspiegel 41 und 42
bezüglich des Referenzspiegels 43 - und damit an die Meßsystembasis 6 -
herzustellen. Der metrologische Anschluß bleibt solange erhalten, wie der Maßstab
zur Verfügung steht, d. h. bis die Laserlichtquelle 1 abgeschaltet wird.
Für die Berechnung des Meßwertes lx der Lage des Meßobjekts 5 bezüglich des
Ortes des Referenzspiegels 43 geht neben den ständig zu messenden aktuellen
Phasendifferenzen P₁ und P₂ und den stets bei Inbetriebnahme des Lasers
aufzunehmenden Nullwerten auch einmalig der exakt vermessene Abstand der
Meßspiegel 41 und 42 als Streckennormal lN in die Auswerteeinheit 75 ein. Dazu
bestehen entsprechende Verbindungen von den Empfangern 71 und 72 und den
ortsabhängigen Schaltern 74 zur Auswerteeinheit 75, während das Streckennormal
lN einmalig als Längenmaß eingegeben wird. Die Berechnung des exakten (von
Wellenlängenänderungen im Meßmedium unabhängigen Meßwertes lx erfolgt in der
Auswerteeinheit 75 in folgender Weise.
Mit den Prämissen, daß der Bezugspunkt der Messung auf dem Meßobjekt 5 die
Mitte zwischen den Meßspiegeln 41 und 42 ist und ein positives Vorzeichen des
Meßwertes lx die vom Referenzspiegel 43 und vom Doppelinterferometer 21
wegführende Bewegung kennzeichnet, ergibt sich unter Verwendung der oben
erläuterten Eingangsdaten der Auswerteeinheit 75 der Meßwert lx der
Ortskoordinate in der Meßrichtung 52 zu:
Sind die beiden Meßspiegel 41 und 42 symmetrisch zur Meßobjektmitte 51
angeordnet, dann entspricht der Meßwert lx exakt der in praktischen Anwendungen
(wie z. B. im Falle des angenommenen x-y-Tisches) gewünschten Meßobjektmitte 51
und erspart weitere Korrekturrechnungen.
Prinzipiell kann der Bezugspunkt der Längenmessung auf dem Meßobjekt 5 aber
auch beliebig gewählt werden, und zwar bis hin zu solchen Extremfällen, daß der
Bezugspunkt in eine der Positionen des ersten oder zweiten Meßspiegels 41 oder 42
gelegt wird. Für die Extremfalle vereinfacht sich die obige Gleichung zu
wobei jedoch - wie für alle anderen Fälle eines beliebig auf dem Meßobjekt 5
gewählten Bezugspunktes - die vorteilhafte erhöhte Auflösung und Genauigkeit
verlorengeht und unterschiedliche Fehlergrößen zu berücksichtigen sind.
Eine weitere Variante zur Realisierung der erfindungsgemäßen
Interferometeranordnung zeigt Fig. 3. Hier sind die optischen Mittel 2 zur
Strahlführung und Strahlteilung in Form eines dreiarmigen symmetrischen
Interferometers dargestellt, wobei als spezielle Ausführung ein
Echtheterodyninterferometer 22 gewählt wurde, wie es aus der DE-OS 42 21 850
bekannt ist. Die Anbringung der Meß- und Referenzspiegel 41, 42 und 43 an
Meßobjekt 5 und Meßsystembasis 6 erfolgt in gleicher Weise wie im ersten Beispiel.
Das Echtheterodyninterferometer 22 verwendet zwei von einer Laserlichtquelle 1
bereitgestellte, parallele Strahlenbündel mit eng benachbarten Frequenzen f₁ und f₂,
die in zwei parallelen Ebenen am gleichen optischen Strahlteiler in identischer Art
und Weise in jeweils drei Teilstrahlenbündel aufgespalten und anschließend
zueinander parallelisiert werden, bevor die Teilstrahlenbündel der einen Frequenz f₁
als erster Meßarm 31, zweiter Meßarm 32 und Referenzarm 33 auf die Meßspiegel
41 und 42 und den Referenzspiegel 43 geführt werden. Die Teilstrahlen der zweiten
Frequenz f₂ werden im Echtheterodyninterferometer 22 intern umgelenkt und auf
drei Empfanger 71, 72 und 73 geführt, die auch die parallelen Eingangskanäle für die
rückreflektierten Meß- und Referenzarme 31, 32 und 33 mit der ersten Frequenz f₁
darstellen. Dabei werden die Strahlenbündel aus den Meß- und Referenzarmen 31,
32 und 33, die sämtlich die erste Frequenz f₁ aufweisen, mit den infolge gleicher
Strahlteilung zugeordneten Teilstrahlenbündeln der zweiten Frequenz f₂ überlagert.
Die in den Empfängern 71, 72 und 73 registrierten Überlagerungssignale werden
dann auf elektronischem Wege auf Phasendifferenzen P₁ und P₂ ausgewertet, wobei
der Empfänger 71 das Signal aus dem ersten Meßarm 31, der Empfänger 72 das aus
dem zweiten Meßarm 32 und der Empfänger 73 das aus dem Referenzarm 33
enthält. Damit werden die Phasendifferenz P₁ aus den Überlagerungssignalen der
Empfänger 71 und 73 sowie die Phasendifferenz P₂ aus den Überlagerungssignalen
der Empfänger 72 und 73 bestimmt und wie im Beispiel 1 zur Berechnung des
Meßwertes lx verwendet. Die bei Einschaltung der Laserlichtquelle 1 beschriebene
einmalige Bestimmung der Nullwerte der Phasendifferenz P₁ und P₂ erfolgt wie im
Beispiel 1 über ortsabhängige Schalter 74, jedoch mit dem Unterschied, daß - wie
oben erläutert - die Phasendifferenzen P₁ und P₂ sowie deren Nullwerte nicht direkt
aus den Empfängersignalen resultieren, sondern in der Auswerteeinheit 75 das
Ergebnis der elektronischen Auswertung sind. Alle übrigen Funktionen der
Interferometeranordnung als Ganzes sind identisch wie im Beispiel 1 beibehalten.
Gleiches gilt auch für die Wahl des Bezugspunktes auf dem Meßobjekt 5 und die
Anwendung der Gleichung zur Berechnung des Meßwertes lx der Ortskoordinate in
der Meßrichtung 52.
Bezugszeichenliste
1 Laserlichtquelle
2 optische Mittel (zur Strahlführung und symmetrischen Strahlteilung)
21 Doppelinterferometer
22 Echtheterodyninterferometer
23, 24 Umlenkspiegel
31 erster Meßarm
32 zweiter Meßarm
33, 34 Referenzarme
41 erster Meßspiegel
42 zweiter Meßspiegel
43 Referenzspiegel
5 Meßobjekt
51 Meßobjektmitte
52 Meßrichtung
6 Meßsystembasis
7 Mittel zur Aufnahme und Auswertung der Interferenzsignale
71, 72, 73 Empfänger
74 ortsabhängige Schalter
75 Auswerteeinheit
lN Streckennormal
lx Meßwert
P1,2 Phasendifferenzen
f1,2 Frequenzen.
2 optische Mittel (zur Strahlführung und symmetrischen Strahlteilung)
21 Doppelinterferometer
22 Echtheterodyninterferometer
23, 24 Umlenkspiegel
31 erster Meßarm
32 zweiter Meßarm
33, 34 Referenzarme
41 erster Meßspiegel
42 zweiter Meßspiegel
43 Referenzspiegel
5 Meßobjekt
51 Meßobjektmitte
52 Meßrichtung
6 Meßsystembasis
7 Mittel zur Aufnahme und Auswertung der Interferenzsignale
71, 72, 73 Empfänger
74 ortsabhängige Schalter
75 Auswerteeinheit
lN Streckennormal
lx Meßwert
P1,2 Phasendifferenzen
f1,2 Frequenzen.
Claims (6)
1. Interferometeranordnung zur frequenz- und umweltunabhängigen
Längenmessung, die eine Laserlichtquelle, optische Mittel zur Strahlführung und
symmetrischen Strahlteilung in mindestens drei Interferometerarme, wobei zwei
parallele Interferometerarme ein Streckennormal in Form von innerhalb des
Meßvolumens mit festem Abstand angeordneten Reflektoren aufweisen, ein
wenigstens in Richtung des Streckennormals auf einer Meßsystembasis
bewegliches Meßobjekt sowie Mittel zur Aufnahme und Auswertung von
Interferenzsignalen enthält, dadurch gekennzeichnet,
- - mindestens ein erster und ein zweiter Meßarm (31; 32) vorhanden sind, wobei für beide Meßarme (31; 32) jeweils ein Meßspiegel (41; 42) auf dem Meßobjekt (5) angeordnet ist und die Meßspiegel (41; 42) in Meßrichtung (52) den Abstand des Streckennormals (lN) aufweisen.
- - wenigstens ein weiterer Interferometerarm als Referenzarm (33) mit einem Referenzspiegel (43) vorhanden ist, wobei der Referenzspiegel (43) mit der Meßsystembasis (6) starr verbunden und so angeordnet ist, daß das von den Meßspiegeln (41; 42) gebildete Streckennormal (lN) vollständig am Referenzspiegel (43) vorbeibewegbar ist, und
- - die Mittel zur Aufnahme und Auswertung von Interferenzsignalen ortsabhängige Schalter (74) zur Ermittlung der Nullagen der Phasendifferenzen (P₁; P₂) zwischen dem Referenzarm und jedem der Meßarme enthalten, wobei die Nullagen bei in Meßrichtung (52) übereinstimmender Position jeweils eines durch das Meßobjekt (5) am Referenzspiegel (43) vorbeigeführten Meßspiegels (41; 42) bestimmt werden, und Mittel zur Berechnung der Lage des Meßobjekts (5) aufweisen, wobei die Berechnung auf Basis der Phasendifferenzen (P₁; P₂) des ersten und des zweiten Meßarms (31; 32) bezüglich der entsprechenden Nullage mittels Quotientenbildung durch die effektive Phasendifferenz des Streckennormals (lN) und Multiplikation mit dem Längenmaß des Streckennormals (lN) erfolgt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Berechnung der Lage des Meßobjekts (5) einen Quotienten
aus dem arithmetischen Mittel der Phasendifferenzen (P₁; P₂) und der Differenz
der Phasendifferenzen (P₁; P₂), multipliziert mit dem Streckennormal (lN),
errechnet.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßspiegel (41; 42) symmetrisch bezüglich der Meßobjektmitte (51)
angeordnet sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für ein mindestens zweidimensional bewegliches Meßobjekt (5) wenigstens
eine Koordinatenrichtung des Meßobjekts (5) ein besagtes Streckennormal (lN)
zwischen den Meßspiegeln (41; 42) zweier Meßarme (31; 32) aufweist.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die optischen Mittel zur Strahlführung und symmetrischen Strahlteilung ein
symmetrisches Doppelinterferometer (21) beinhalten, wobei von jedem einzelnen
Interferometer ein Referenzarm (33; 34) auf denselben Referenzspiegel (43) und
ein Meßarm (31; 32) auf einen der zwei Meßspiegel (41; 42) gerichtet ist.
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die optischen Mittel zur Strahlführung und Strahlteilung ein
Echtheterodyninterferometer (22) beinhalten, wobei die Meßarme (31; 32) und
der Referenzarm (33) aus der Aufteilung der Lichtbündel der einen Frequenz
gespeist, die auf gleiche Weise aufgeteilten Lichtbündel der zweiten, eng
benachbarten Frequenz ohne Durchlaufen eines Interferometerarms (31; 32; 33)
mit den jeweils zugeordneten Lichtbündeln der zweiten Frequenz in den
Empfangern (71; 72; 73) überlagert und die Phasendifferenzen (P₁; P₂) der
Überlagerungssignale aus den Meßarmen (31; 32) gegenüber den Nullagen der
Meßspiegel (41; 42) bezüglich des Referenzsignals ermittelt werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944436922 DE4436922C2 (de) | 1994-10-15 | 1994-10-15 | Interferometeranordnung zur frequenz- und umweltunabhängigen Längenmessung |
EP95114602A EP0707191A3 (de) | 1994-10-15 | 1995-09-16 | Interferometeranordnung zur frequenz- und umweltunabhängigen Längenmessung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944436922 DE4436922C2 (de) | 1994-10-15 | 1994-10-15 | Interferometeranordnung zur frequenz- und umweltunabhängigen Längenmessung |
Publications (2)
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