DE4436066A1 - Fettstoffe - Google Patents
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- C11D1/66—Non-ionic compounds
- C11D1/72—Ethers of polyoxyalkylene glycols
Description
Die Erfindung betrifft neue Fettstoffe, ein Verfahren zur
Herstellung der Fettstoffe durch Propoxylierung von Octanol
und anschließend Abtrennung freien Fettalkohols, Verfahren
zur Herstellung von oberflächenaktiven Derivaten dieser Fett
stoffe sowie die Verwendung der Fettstoffe und ihrer Derivate
zur Herstellung oberflächenaktiver Mittel.
An moderne Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel werden ständig
wachsende Anforderungen gestellt. Neben besonderer ökotoxi
kologischer Verträglichkeit besteht ein besonderes Bedürfnis
nach einer immer besseren Performance. Hierzu zählt bei
spielsweise die zuverlässige Vermeidung von Trübungen oder
die Kristallbildung bei längerer Lagerzeit und niedrigen
Temperaturen. Ein weiterer Punkt, der insbesondere für Pul
ver- und Extrudatwaschmittel zutrifft, stellt die Verbesse
rung der Auflösegeschwindigkeit und damit des Einspülvermö
gens in der Waschmaschine dar. Im Bereich der Flüssigwasch
mittel werden Produkte gewünscht, die möglichst wenig Wasser
enthalten und dennoch niedrigviskos sind. Die Entwicklung
immer neuer Tenside stellt hierzu keine Lösung dar. Vielmehr
wird der Fachmann versuchen, durch intelligentes Abmischen
Synergien zwischen bekannten Tensiden auszunutzen oder be
stehende Produkte und deren Herstellverfahren zu optimieren.
Aus der DE-C1 4243643 (Henkel) sind beispielsweise neue
Mischethertypen der Formel C8-10+(PO)1,2-1,7+(EO)7-9-butyl
ether bekannt, die sich gegenüber sehr ähnlichen bekannten
Typen durch eine verbesserte Netzwirkung auszeichnen.
In der DE-A1 4237178 (Henkel) wird vorgeschlagen, das Kälte
verhalten von Vorprodukten für die Herstellung von flüssigen
Reinigungsmitteln durch die Zugabe von Niotensiden der Formel
C6-10+(PO)0,5-3+(EO)4-10 und C12-20(EO)4-10 zu erreichen.
Aus der WO 94/11487 (Unilever) ist schließlich die Verwendung
von Undecylalkohol zur Verbesserung der Performance von al
kylsulfathaltigen Pulverwaschmitteln bekannt.
Im Hinblick auf die geschilderten Probleme beim Einsatz von
anionischen und nichtionischen Tensiden bieten diese Schrif
ten jedoch bestenfalls Teillösungen an. Nach wie vor besteht
ein Bedürfnis nach einer Lehre, mit deren Hilfe man sowohl
das Problem der Kältestabilität bei nichtionischen Tensiden,
das Problem der Kristallisationsneigung von Alkylethersulfa
ten, das Problem der unbefriedigenden dermatologischen Ver
träglichkeit von konzentrierten Alkylsulfatpasten, als auch
gleichzeitig das Problem der unzureichenden Wasserlöslichkeit
von alkylsulfathaltigen Waschmittelpulvern bzw. -extrudaten
lösen kann.
Die komplexe Aufgabe der Erfindung hat darin bestanden, eine
Lösung für die genannte Vielzahl von Problemen bereitzustel
len.
Gegenstand der Erfindung sind Fettstoffe der Formel (I),
in der R¹ für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8
Kohlenstoffatomen steht, mit der Maßgabe, daß der Anteil an
freiem Octanol kleiner 5, vorzugsweise kleiner 1 Gew.-% be
trägt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen
Fettstoffe über ein vorteilhaftes Kälteverhalten verfügen. In
Abmischung der Octylpropylenglycolether mit weiteren anioni
schen und/oder nichtionischen Tensiden wird eine niedrigere
Viskosität (flüssige Produkte) sowie eine gesteigerte Auflö
segeschwindigkeit und Waschkraft (feste Produkte) beobachtet;
zudem kann eine Verbesserung der dermatologischen Eigenschaf
ten festgestellt werden, was die Möglichkeit zur Herstellung
hochkonzentrierter, leistungsstarker und doch als reizarm
einzustufender Produkte möglich macht.
Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß diese über
raschenden Eigenschaften sowohl an die ausgewählte chemische
Zusammensetzung als auch an die destillative Nachbehandlung
gebunden sind. So zeigen Produkte einer längeren Alkylkette
und/oder eines höheren Propoxylierungsgrades trotz Nachbe
handlung ebensowenig eine verbesserte Kältestabilität wie
Octylpropylenglycolether, bei deren Herstellung auf die Ab
trennung des freien Octanols nach der Propoxylierung ver
zichtet wurde.
Der erfinderische Gedanke schließt ferner die Erkenntnis ein,
daß die verbesserten anwendungstechnischen Eigenschaften
nicht allein auf die Octylpropylenglycolether beschränkt
sind, sondern auch in den typischen Folgeprodukten wie bei
spielsweise den Sulfaten, Ethoxylaten und Ethersulfaten er
halten bleiben. Octylpropylenglycolether stellen damit auch
interessante chemischen Zwischenstufen dar.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Fettstoffen der Formel (I),
in der R¹ für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8
Kohlenstoffatomen steht, das sich dadurch auszeichnet, daß
man Octanol in an sich bekannter Weise mit Propylenoxid ver
ethert und anschließend den Anteil an nichtabreagiertem Alko
hol destillativ bis auf einen Wert kleiner 5, vorzugsweise
kleiner 1 Gew.-% abreichert.
Die Herstellung der Octylpropylenglycolether ("Octanol+1PO")
erfolgt in an sich bekannter Weise, vorzugsweise durch Um
setzung von 1 Mol 2-Ethylhexanol und insbesondere n-Octanol
mit 1 Mol Propylenoxid in Gegenwart alkalischer Katalysatoren
(z. B. Natriummethylat) bei 120 bis 180°C in einem Druckgefäß
unter autogenem Druck. Anstelle des bevorzugten n-Octanols
kann auch technischer Octylalkohol, wie er beispielsweise als
Vorlauf bei der Fraktionierung von Kokosfettalkohol anfällt,
eingesetzt werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Fettstoffen der Formel (II),
in der R¹ für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8
Kohlenstoffatomen und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalime
tall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammo
nium steht, daß sich dadurch auszeichnet, daß man
- a) Octanol in an sich bekannter Weise mit Propylenoxid ver ethert,
- b) den Anteil an nichtabreagiertem Alkohol destillativ bis auf einen Wert kleiner 5 Gew.-% abreichert,
- c) den Octylpropylenglycolether in an sich bekannter Weise sulfatiert und schließlich
- d) mit Basen neutralisiert.
Die Sulfatierung der Octylpropylenglycolether kann in der für
Fettsäureniedrigalkylester bekannten Weise [J. Falbe (ed.),
"Surfactants in consumer products", Springer Verlag, Berlin-
Heidelberg, 1987, S. 61] erfolgen, wobei Reaktoren, die nach
dem Fallfilmprinzip arbeiten, bevorzugt sind. Als Sulfiermit
tel kommen Chlorsulfonsäure und insbesondere gasförmiges
Schwefeltrioxid in Betracht. Letzteres wird üblicherweise mit
einem inerten Gas, vorzugsweise Luft oder Stickstoff verdünnt
und in Form eines Gasgemisches, welches das Sulfieragens in
einer Konzentration von 1 bis 8, insbesondere 2 bis 5 Vol.-%
enthält, eingesetzt.
Das molare Einsatzverhältnis von Ether zu Sulfatierungsmittel
kann 1 : 0,9 bis 1 : 1,3 und vorzugsweise 1 : 0,95 bis 1 : 1,05
betragen. Üblicherweise wird die Sulfatierung bei Tem
peraturen von 20 bis 50°C durchgeführt. Im Hinblick auf die
Viskosität der Einsatzstoffe einerseits und die Farbqualität
der resultierenden Sulfatierungsprodukte andererseits, hat es
sich als optimal erwiesen, die Reaktion in einem Temperatur
bereich von 25 bis 35°C durchzuführen.
Die bei der Sulfatierung anfallenden sauren Sulfierprodukte
werden in wäßrige Basen eingerührt, neutralisiert und auf
einen pH-Wert von 6.5 bis 8.5 eingestellt. Als Basen für die
Neutralisation kommen Alkalimetallhydroxide wie Natrium-,
Kalium- und Lithiumhydroxid, Erdalkalimetalloxide und -hy
droxide wie Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, Calciumoxid und
Calciumhydroxid, Ammoniak, Mono-, Di- und Tri-C2-4-Alkanol
amine, beispielsweise Mono-, Di- und Triethanolamin sowie
primäre, sekundäre oder tertiäre C1-4-Alkylamine sowie Gluca
mine in Betracht. Die Neutralisationsbasen gelangen dabei
vorzugsweise in Form 5- bis 55-gew.-%iger wäßriger Lösungen
zum Einsatz, wobei 5- bis 25-gew.-%ige wäßrige Natriumhy
droxidlösungen bevorzugt sind.
Die Sulfatierungsprodukte können nach Neutralisation in an
sich bekannter Weise durch Zusatz von Wasserstoffperoxid- oder
Natriumhypochloritlösung gebleicht werden. Dabei werden,
bezogen auf den Feststoffgehalt in der Lösung der Sulfatie
rungsprodukte, 0,2 bis 2 Gew.-% Wasserstoffperoxid, berechnet
als 100%ige Substanz, oder entsprechende Mengen Natriumhypo
chlorit eingesetzt. Der pH-Wert der Lösungen kann unter Ver
wendung geeigneter Puffermittel, z. B. mit Natriumphosphat
oder Citronensäure konstant gehalten werden. Zur Stabilisie
rung gegen Bakterienbefall empfiehlt sich ferner eine Kon
servierung, z. B. mit Formaldehydlösung, p-Hydroxybenzoat,
Sorbinsäure oder anderen bekannten Konservierungsstoffen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Fettstoffen der Formel (III),
in der R¹ für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8
Kohlenstoffatomen und n für Zahlen von 1 bis 10 steht, das
sich dadurch auszeichnet, daß man
- a) Octanol in an sich bekannter Weise mit Propylenoxid verethert,
- b) gegebenenfalls den Anteil an nichtabreagiertem Alkohol destillativ bis auf einen Wert kleiner 5 Gew.-% abrei chert und
- c) den Octylpropylenglycolether in an sich bekannter Weise mit durchschnittlich 1 bis 10 Mol Ethylenoxid umsetzt.
Die Ethoxylierung der Octylpropylenglycolether kann in Gegen
wart saurer, vorzugsweise jedoch alkalischer Katalysatoren
wie beispielsweise Natriummethylat, Kaliumhydroxid und der
gleichen erfolgen. Werden Produkte mit einer eingeengten Ho
mologenverteilung gewünscht, bietet sich der Einsatz von
Stontium- oder Bariumsalzen und insbesondere von calcinierten
bzw. mit Fettsäuren hydrophobierten Hydrotalciten an. Übli
cherweise wird die Reaktion bei Temperaturen im Bereich von
120 bis 150 und vorzugsweise 140 bis 160°C und einem autoge
nen Druck im Bereich von 1 bis 5 bar durchgeführt. Zur Neu
tralisation basischer Katalysatoren wird den Produkten in der
Regel Phosphorsäure oder Milchsäure zugesetzt.
In diesem Fall ist eine Abreicherung des Anteils an freiem,
nicht-propoxyliertem Octanol vor der Ethoxylierung nur dann
erforderlich, wenn 1 Mol Octanol+1PO mit weniger als 7 Mol
Ethylenoxid umgesetzt werden soll. In allen anderen Fällen,
also bei höheren Ethoxylierungsgraden, wird der unerwünschte
Anteil an freiem Octanol durch die nachfolgende Umsetzung mit
Ethylenoxid bis unter die geforderte Grenze abgesenkt. Diese
Einschränkung trifft auch dann zu, die Ethoxylate anschlie
ßend sulfatiert werden sollen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Fettstoffen der Formel (IV),
in der R¹ für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8
Kohlenstoffatomen, n für Zahlen von 1 bis 10 und X für ein
Alkali- und/oder Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium,
Alkanolammonium oder Glucammonium steht, das sich dadurch
auszeichnet, daß man
- a) Octanol in an sich bekannter Weise mit Propylenoxid ver ethert,
- b) gegebenenfalls den Anteil an nichtabreagiertem Alkohol destillativ bis auf einen Wert kleiner 5 Gew.-% abrei chert,
- c) den Octylpropylenglycolether in an sich bekannter Weise mit durchschnittlich 1 bis 10 Mol Ethylenoxid umsetzt,
- d) den resultierenden Octylpropylenglycol(poly)ethylengly colether in an sich bekannter Weise sulfatiert und schließlich
- e) mit Basen neutralisiert.
Die Herstellung der Ethersulfate erfolgt analog der Lehre der
Kapitel "Fettalkoholsulfate" und "Fettalkoholethoxylate".
Octylpropylenglycolether weisen nach Abtrennung von freiem
Octanol ein besonders vorteilhaftes Kälteverhalten auf. Sie
ermöglichen die Herstellung niedrigviskoser Flüssigwaschmit
telkonzentrate und verbessern die Auflösegeschwindigkeit von
alkylsulfathaltigen Pulverwaschmitteln. Auch Derivate dieser
Ether, insbesondere Sulfate, Ethoxylate und Ethersulfate, die
gemeinsam unter dem Begriff "Fettstoffe" subsumiert werden,
weisen alleine, insbesondere aber in Abmischung mit anderen
Tensiden interessante oberflächenaktive Eigenschaften wie
beispielsweise eine verminderte Kristallisationsneigung oder
eine verbesserte dermatologische Verträglichkeit auf.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft schließlich
die Verwendung der genannten Fettstoffe zur Herstellung von
oberflächenaktiven Mitteln wie beispielsweise Pulverwasch
mitteln, Flüssigwaschmitteln, Handgeschirrspülmitteln, Hand
waschpasten, Allzweckreinigern, Mitteln für die maschinelle
Flaschenreinigung und Mitteln zur Entfettung von Metallober
flächen.
In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung können die Oc
tylpropylenglycolether sowie deren Sulfate, Ethoxylate und/oder
Ethersulfaten mit anionischen Tensiden vom Typ der Fett
alkoholsulfate ("Alkylsulfate") und/oder Fettalkoholethersul
fate ("Ethersulfate") sowie nichtionischen Tensiden vom Typ
der Fettalkoholpolyglycolether, Mischether und Alkyloligoglu
coside abgemischt werden. Die Mischungen können nach bekann
ten Verfahren des Stands der Technik hergestellt werden. Für
den Fall einer Abmischung eines Octylpropylenglycolsulfats
bzw. -ethersulfats mit einem anderen Fettalkoholsulfat bzw.
-ethersulfat bietet sich eine Cosulfatierung der Ausgangs
stoffe an.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
- a) In einem 500-ml-Stahlautoklaven wurden 256 g (2 mol) n-Octanol vorgelegt und mit 4 g Natriummethylat - ent sprechend 1 Gew.-% bezogen auf das Endprodukt - in Form einer 30-gew.-%igen Lösung in Methanol versetzt. Der Reaktor wurde verschlossen, dreimal abwechselnd mit N₂ gespült und evakuiert. Anschließend wurde die Reakti onsmischung auf 140°C erhitzt und 116 g (2 mol) Propy lenoxid portionsweise aufgepreßt, wobei der Druck nicht über 1,5 bar anstieg. Nach dem Ende der Zugabe wurde der Ansatz 30 min weitergerührt, abgekühlt, entspannt und der rohe Ether mit Milchsäure auf einen pH-Wert von 7,5 eingestellt. Die Ausbeute betrug 370 g und war praktisch quantitativ.
- b) Der rohe Octylpropylenglycolether wurde in eine Destil lationsapparatur überführt und nichtumgesetztes Octanol bei einer Sumpftemperatur von etwa 90°C und einem ver minderten Druck von etwa 20 mbar abdestilliert. Dabei wurden 20 g Octanol zurückgewonnen. Der Destillations rückstand wies einen Restgehalt an Octanol von 0,9 Gew.-% auf.
In einem 1-l-Sulfierreaktor mit Mantelkühlung wurden 186 g (1
mol) Octylpropylenglycolether gemäß Beispiel H1b) vorgelegt
und bei 30°C mit 84 g (1,05 mol) gasförmigem Schwefeltrioxid
umgesetzt. Das Schwefeltrioxid wurde durch Erhitzen aus einer
entsprechenden Menge 65-%igen Oleums ausgetrieben, auf eine
Konzentration von 3 Vol.-% verdünnt und innerhalb von 25 min
in das Ausgangsprodukt eingeleitet. Nach der Sulfatierung
wurde das saure Reaktionsgemisch portionsweise in wäßrige 25-gew.-%ige
Natriumhydroxidlösung eingerührt und neutralisiert.
Die Kenndaten sind in Tabelle 1 zusammengefaßt:
Octylpropylenglycolsulfat-Natriumsalz | |
Aniontensidgehalt | |
27 Gew.-% | |
Unsulfiertes | 3 Gew.-% |
Natriumsulfat | 1 Gew.-% |
Wasser | 69 Gew.-% |
Klettfarbe | 69 |
Der Aniontensidgehalt (WAS) sowie die Unsulfierten Anteile
(US) wurden nach den DGF-Einheitsmethoden, Stuttgart 1950-1984,
H-III-10 und G-II-6b ermittelt. Die Bestimmung der
Klett-Farbzahl erfolgte nach 30 minütiger Bleiche mit 1
Gew.-% einer 35-gew.-%igen wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung.
Die Messung wurde bei einer Konzentration von 5 Gew.-% Anion
tensid, pH = 7 und unter Verwendung einer 1-cm-Rundküvette
sowie eines Blaufilters (400 bis 465 nm) durchgeführt.
Analog Beispiel H1b) wurden 186 g (1 mol) gereinigter Octyl
propylenglycolether in einem Autoklaven vorgelegt mit 2,7 g
Natriummethylat versetzt und 88 g (2 mol) Ethylenoxid umge
setzt. Das Octylpropylenglycol-2EO-Addukt wurde als farblose
Flüssigkeit in praktisch quantitativer Ausbeute erhalten.
In einem 500-ml-Stahlautoklaven wurden 130 g (1 mol) n-Octa
nol vorgelegt und mit 2,5 g einer 30-gew.-%igen Lösung von
Natriummethylat in Methanol versetzt. Der Reaktor wurde ver
schlossen und dreimal abwechselnd mit Stickstoff gespült und
evakuiert. Anschließend wurde die Reaktionsmischung auf 140°C
erhitzt und 58,4 g (1 mol) Propylenoxid portionsweise aufge
preßt, wobei der Druck nicht über 1,5 bar anstieg. Nach dem
Ende der Zugabe wurde 30 min nachgerührt und in gleicher Wei
se 394 g (9 mol) Ethylenoxid aufgegeben. Nach einer Nachrühr
zeit von wiederum 30 min wurde der Reaktor abgekühlt, ent
spannt und der basische Katalysator durch Zugabe von Milch
säure neutralisiert. Das Octyl+1PO+9EO-Addukt wurde in prak
tisch quantitativer Ausbeute erhalten.
Analog Beispiel H2) wurden 274 g (1 mol) Octylpropylenglycol-
2EO-Addukt aus Beispiel H3) mit 84 g Schwefeltrioxid sulfa
tiert und anschließend mit Natronlauge neutralisiert. Die
Kenndaten sind in Tabelle 2 zusammengefaßt:
Octylpropylenglycolsulfat-2EO-Natriumsalz | |
Aniontensidgehalt | |
31 Gew.-% | |
Unsulfiertes | 4 Gew.-% |
Natriumsulfat | 1 Gew.-% |
Wasser | 64 Gew.-% |
Klettfarbe | 55 |
Zur Untersuchung der anwendungstechnischen Eigenschaften der
erfindungsgemäßen Fettstoffe wurden folgenden Untersuchungen
durchgeführt:
- (a) Bestimmung des Kältetrübungspunktes verschiedener Nio tenside (Tabelle 3);
- (b) Bestimmung der Viskosität von Flüssigwaschmittelkonzen traten (Tabelle 4);
- (c) Auflösegeschwindigkeit von Pulverwaschmitteln. Hierzu wurden jeweils 10 g verschiedener alkylsulfathaltiger Rezepturen in 100 ml Wasser (30°C, 16°d) gelöst bzw. dispergiert. Nach 30, 120 und 360 s wurden die Lösungen bzw. Dispersionen abfiltriert, der Rückstand getrocknet und ausgewogen (Tabelle 5).
70 Gew.-% C12/14-Kokosfettalkohol+2EO-sulfat-Natriumsalz
(Texapon® N70, Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG)
30 Gew.-% n-Octanol+1PO/2EO-sulfat-Natriumsalz
30 Gew.-% n-Octanol+1PO/2EO-sulfat-Natriumsalz
Gegenüber einem reinen Texapon® 70 wird eine um 40% ver
besserte Kältestabilität erzielt.
70 Gew.-% C12/14-Kokosfettalkohol+2EO-sulfat-Natriumsalz
(Texapon® N70, Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG)
30 Gew.-% n-Octanol+1PO-sulfat-Natriumsalz
30 Gew.-% n-Octanol+1PO-sulfat-Natriumsalz
Das Tensidcompound kann als "reizarm" eingestuft werden und
besitzt gegenüber reinem Texapon® N70 eine um 25% verbes
serte Kristallisationsinhibierung. Das Compound eignet sich
zur Herstellung von Handgeschirrspülmitteln.
70 Gew.-% C16/18-Talgalkoholsulfat-Natriumsalz
(Sulfopon® T55, Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG)
30 Gew.-% n-Octanol+1PO-sulfat-Natriumsalz bzw.
14 Gew.-% C12/14-Kokosalkylsulfat-Natriumsalz
56 Gew.-% C16/18-Talgalkoholsulfat-Natriumsalz
30 Gew.-% n-Octanol+1PO-sulfat-Natriumsalz
30 Gew.-% n-Octanol+1PO-sulfat-Natriumsalz bzw.
14 Gew.-% C12/14-Kokosalkylsulfat-Natriumsalz
56 Gew.-% C16/18-Talgalkoholsulfat-Natriumsalz
30 Gew.-% n-Octanol+1PO-sulfat-Natriumsalz
Gegenüber reinem Sulfon® T55 wird eine um 35% bzw. 25%
verbesserte Auflösegeschwindigkeit in kaltem Wasser (20°C)
erreicht. Die Compounds eignen sich beispielsweise zur Her
stellung von Handwaschpasten.
90 Gew.-% C12/18-Kokos/Talgalkylsulfat-Natriumsalz-Mischung
(Sulfopon® 1218 W, Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG)
10 Gew.-% n-Octanol+1PO
10 Gew.-% n-Octanol+1PO
Das Tensidcompound läßt sich zusammen mit 20 Gew.-% Zeolith A
- bezogen auf die Gesamtmischung - zu einem trockenen Pulver
granulieren bzw. extrudieren, das gegenüber reinem Sulfo
pon® 1218 W/Zeolith-Pulver eine um 25% verbesserte Auflö
segeschwindigkeit in kaltem Wasser (20°C) und eine um 10%
verbesserte Waschleistung aufweist. Zudem ist das Pulver si
gnifikant trockener.
16 Gew.-% Laurylsulfat-Natriumsalz
(Texapon® NSO, Henkel KGaA, Düsseldorf)
13 Gew.-% C8/16-Alkylpolyglucosid (Glucopon® 600 UP, Henkel KGaA, Düsseldorf)
12 Gew.-% C12/18-Kokosfettalkohol+7EO (Lorol® T7, Henkel KGaA, Düsseldorf)
8 Gew.-% n-Octanol+1PO/8EO
8 Gew.-% C12/18-Kokosfettsäure
5 Gew.-% Kaliumhydroxid
8 Gew.-% Ethanol
30 Gew.-% deionisiertes Wasser
13 Gew.-% C8/16-Alkylpolyglucosid (Glucopon® 600 UP, Henkel KGaA, Düsseldorf)
12 Gew.-% C12/18-Kokosfettalkohol+7EO (Lorol® T7, Henkel KGaA, Düsseldorf)
8 Gew.-% n-Octanol+1PO/8EO
8 Gew.-% C12/18-Kokosfettsäure
5 Gew.-% Kaliumhydroxid
8 Gew.-% Ethanol
30 Gew.-% deionisiertes Wasser
Das Tensidcompound weist eine sehr niedrige Viskosität (nach
Brookfield, RTV-Viskosimeter, 20°C, Spindel 1, 10 UpM) von
ca. 300 mPas auf und kann als Flüssigwaschmittel eingesetzt
werden. Ersetzt man das n-Octyl-1PO/8EO-Addukt durch Lorol®
T7 wird hingegen ein schnittfestes Gel erhalten.
80 Gew.-% C12/18-Kokosfettalkohol+10EO-butylether
(Dehypon® LT 104, Henkel KGaA, Düsseldorf)
20 Gew.-% n-Octanol+1PO/6EO
20 Gew.-% n-Octanol+1PO/6EO
Das Tensidcompound eignet sich als schaumarmes Netzmittel für
die Spritzreinigung von Karosserieblechen.
Claims (6)
1. Fettstoffe der Formel (I),
in der R¹ für einen linearen oder verzweigten Alkylrest
mit 8 Kohlenstoffatomen steht, mit der Maßgabe, daß der
Anteil an freiem Octanol kleiner 5 Gew.-% beträgt.
2. Verfahren zur Herstellung von Fettstoffen der Formel
(I),
in der R¹ für einen linearen oder verzweigten Alkylrest
mit 8 Kohlenstoffatomen steht, dadurch gekennzeichnet,
daß man Octanol in an sich bekannter Weise mit Propy
lenoxid verethert und anschließend den Anteil an nicht
abreagiertem Alkohol destillativ bis auf einen Wert
kleiner 5 Gew.-% abreichert.
3. Verfahren zur Herstellung von Fettstoffen der Formel
(II),
mit 8 Kohlenstoffatomen und X für ein Alkali- und/oder
Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammo
nium oder Glucammonium steht, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) Octanol in an sich bekannter Weise mit Propylenoxid verethert,
- b) den Anteil an nichtabreagiertem Alkohol destillativ bis auf einen Wert kleiner 5 Gew.-% abreichert,
- c) den Octylpropylenglycolether in an sich bekannter Weise sulfatiert und schließlich
- d) mit Basen neutralisiert.
4. Verfahren zur Herstellung von Fettstoffen der Formel
(III),
in der R¹ für einen linearen oder verzweigten Alkylrest
mit 8 Kohlenstoffatomen und n für Zahlen von 1 bis 10
steht, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) Octanol in an sich bekannter Weise mit Propylenoxid verethert,
- b) gegebenenfalls den Anteil an nichtabreagiertem Al kohol destillativ bis auf einen Wert kleiner 5 Gew.-% abreichert und
- c) den Octylpropylenglycolether in an sich bekannter Weise mit durchschnittlich 1 bis 10 Mol Ethylenoxid umsetzt.
5. Verfahren zur Herstellung von Fettstoffen der Formel
(IV),
in der R¹ für einen linearen oder verzweigten Alkylrest
mit 8 Kohlenstoffatomen, n für Zahlen von 1 bis 10 und X
für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall, Ammonium, Al
kylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) Octanol in an sich bekannter Weise mit Propylenoxid verethert,
- b) gegebenenfalls den Anteil an nichtabreagiertem Al kohol destillativ bis auf einen Wert kleiner 5 Gew.-% abreichert,
- c) den Octylpropylenglycolether in an sich bekannter Weise mit durchschnittlich 1 bis 10 Mol Ethylenoxid umsetzt,
- d) den resultierenden Octylpropylenglycol(poly)ethy lenglycolether in an sich bekannter Weise sulfa tiert und schließlich
- e) mit Basen neutralisiert.
6. Verwendung von Fettstoffen erhältlich nach den Verfahren
nach den Ansprüchen 2 bis 5 zur Herstellung von Pulver
waschmitteln, Flüssigwaschmitteln, Handgeschirrspülmit
teln, Handwaschpasten, Allzweckreinigern, Mitteln für
die maschinelle Flaschenreinigung und Mitteln zur Ent
fettung von Metalloberflächen.
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