DE4435183C2 - Verfahren zum Betrieb eines Magnetresonanzgeräts - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines MagnetresonanzgerätsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Mag
netresonanzgeräts mit einem Hochfrequenzsystem zum Senden von
hochfrequenten Anregungsimpulsen und/oder zum Empfangen von
Magnetresonanzsignalen und mit einem Gradientensystem zum Er
zeugen zeitlich veränderlicher magnetischer Gradientenfelder,
wobei ausgehend von einer Sequenzbeschreibung beide Systeme
in Abhängigkeit von zeitvarianten Signalen, die durch
diskrete Signalwerte dargestellt werden, aktiviert werden.
Zum Betrieb eines Magnetresonanzgeräts wird sowohl für Bild
gebung als auch für Spektroskopie eine Vielzahl von komplexen
zeitvarianten Signalen benötigt. Zum einen müssen zeitvari
ante und ortsabhängige Magnetfelder einem homogenen Feld in
drei Raumrichtungen überlagert werden. Diese sogenannten Gra
dientenfelder werden durch zeitvariante Ströme erzeugt, wobei
die benötigten Ströme unterschiedliche Funktionsverläufe auf
weisen. Weiterhin werden zeitvariante Hochfrequenzimpulse zur
Anregung der magnetischen Resonanz benötigt. Dabei wird ein
sinusförmiges Trägersignal mit einer Einhüllenden moduliert,
die durch ein oder mehrere analytisch darstellbare Funktionen
bestimmt ist. Neben den Funktionssignalen zur Erzeugung der
Gradientenfelder und der hochfrequenten Anregungsimpulse wer
den zeitlich veränderliche Steuersignale und Triggerimpuls
folgen benötigt. Dazu gehören z. B. digitale Werte, die die
Frequenz und Phasenlage der hochfrequenten Anregungsimpulse
bestimmen, Ein- und Ausschaltsignale, Triggerzeitabstände für
Funktionsgeneratoren, die die oben erwähnten komplexen Funk
tionssignale erzeugen, und ähnliche digitale Werte in nicht-
äquidistanten Abständen.
Es sind verschiedene Verfahren bekannt, die die diskreten
Signalwerte, die Steuer- und Funktionssignale umfassen, im
Magnetresonanzgerät zeitrichtig bereitstellen. Den Verfahren
ist gemeinsam, daß sie die Funktionssignale in digitaler Form
ausgeben. Zu den Systemen gehörende Digital-Analog-Wandler
mit nachfolgenden Verstärkern erzeugen dann die physika
lischen Signale, die den Gradientenspulen bzw. Hochfrequenz
antennen zugeführt werden.
In einem ersten Verfahren sind die zum Betrieb des Magnet
resonanzgeräts benötigten diskreten Signalwerte in einem
Speicher, der auch unter der Bezeichnung Kontrollwortspeicher
bekannt ist, gespeichert. Die Signalwerte werden zum Betrieb
ausgelesen und den Systemen zugeführt. Dieses Verfahren benö
tigt viel Speicherplatz. Neue Sequenzen lassen sich nur durch
Änderung des Speicherinhalts und der Ausleseprozedur imple
mentieren.
Speicherplatz läßt sich mit einem aus der DE-OS 38 02 082 und
der WO 86 04 702 A1 bekannten Verfahren einsparen, indem den
Kontrollworten oder den Signalwerten eine Zeitdauer beigefügt
ist. Damit werden die relativ langen Zeiten überbrückt, in
denen ein Signalwert unverändert bleibt. Die Zeitdauer kann
im Kontrollwort selbst oder in einem separaten Zeitdauerspei
cher abgelegt sein.
Aus der EP 0 195 670 A2 ist bekannt, diskrete Signalwerte vor
einer Messung oder vor der Durchführung eines Magnetresonanz-
Experiments in einem Speicher abzulegen und zur Messung durch
eine Auslesesteuerung auszulesen. Die Auslesesteuerung wird
dabei durch Information aus einem Kontrollwortspeicher ge
steuert.
Bei einem weiteren Verfahren werden die Signalwerte mit einem
festen Programm und variablen Daten on line berechnet. Die
Synchronisation erfolgt wiederum durch Steuersignale aus dem
Kontrollwortspeicher. Dieses Verfahren spart gegenüber dem
vorstehend angegebenen Verfahren Speicherplatz. Bei veränder
ten oder neuen Sequenzen muß die Datenstruktur und das Pro
gramm den Veränderungen angepaßt werden. Mischformen der bei
den zuletzt erläuterten Verfahren sind ebenfalls möglich.
Der Aufbau und die Struktur einer Steuerung mit Kontrollwort
speicher ist auch in "Bildgebende Systeme für die medizini
sche Diagnostik" von Erich Krestel, Siemens Aktiengesell
schaft, 2. Auflage 1988 im Kapitel "10.2.4 Anlagensteuerung",
pp. 528-534 beschrieben.
Aus dem Artikel "Word Programmer For NMR" von G. Danese, D.
Dotti, H. G. Jian, E. Braschi, P. Confrancesco, M. Villa,
erschienen in Rev. Sci. Instrum., Vol. 57, No. 7, July 1986,
pp. 1349-1353 ist bekannt, Steuersignale als Einzelbitsignale
mit Hilfe von einfachen Befehlen auf einer fest verdrahteten
Logik zu erzeugen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Betrieb eines Magnetresonanzgeräts anzugeben, mit dem
ohne großen Aufwand neue oder geänderte Sequenzen für Magnet
resonanz-Experimente implementiert werden können. Dabei soll
auf Kontrollwort- und Zeitdauerspeicher mit der entsprechenden
Ansteuerung verzichtet werden.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Sequenzbeschreibung
in eine Folge von Befehlen für eine virtuelle Maschine umge
setzt wird, daß die Folge von Befehlen in die virtuelle Ma
schine geladen wird und daß dann die Folge von Befehlen mit
Hilfe eines Interpreters von einem realen Rechner abgearbei
tet wird zum Erzeugen der diskreten Signalwerte. Neue zusätz
liche oder geänderte Magnetresonanz-Sequenzen können nun
leicht durch eine Änderung des virtuellen Maschinenprogramms
erzeugt werden. Gleichzeitig vereinfacht sich der Aufbau der
Hardware, da der Kontrollwort- und Zeitdauerspeicher mit der
entsprechenden Ansteuerung entfällt. Die virtuelle Maschine
erlaubt die Abarbeitung spezieller, auf dem Betrieb von Ma
gnetresonanzgeräten zugeschnittener virtueller Befehle. Wei
terhin kann die Anzahl und Größe der Register in der virtu
ellen Maschine auf den Betrieb des Mag
netresonanzgeräts angepaßt werden. Zusammengefaßt wird damit
ein flexibel handhabbares Betriebsverfahren für ein Magnet
resonanzgerät zur Verfügung gestellt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung werden von der virtuel
len Maschine als zeitveränderliche Signale sowohl Steuersig
nale wie auch Funktionssignale erzeugt, wobei die Funktions
signale den zeitlichen Verlauf der Anregungsimpulse und/oder
der Gradientenfelder beschreiben. Damit kann der Betrieb des
Magnetresonanzgeräts vollständig von der virtuellen Maschine
gesteuert werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden von der
virtuellen Maschine zusätzlich akustische Signale durch Ab
arbeiten des virtuellen Maschinenprogramms erzeugt. Die aku
stischen Signale können Hinweise oder auch Anordnungen an ei
nen Patienten umfassen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch
aus, daß die virtuelle Maschine aufeinanderfolgend sich än
dernde Signalwerte neu bildet und aufeinander folgende unver
änderte Signalwerte wiederholt ausgibt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch
aus, daß Signalwerte verschiedener zeitvarianter Signale in
verschiedenen Zeitrastern ausgegeben werden. Die Zeitraster
sind dann an den Funktionsverlauf der Signale optimal ange
paßt. Beispielsweise können die Funktionswerte für das Hoch
frequenzsystem in einem feinen Zeitraster von 1 µs und die
Signalwerte für das Gradientensystem in einem groben
Zeitraster von 10 µs ausgegeben werden.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden die
verschiedenen Zeitraster von verschiedenen steuerbaren Takt
generatoren erzeugt, wobei Steuerinformationen für die Takt
generatoren durch Abarbeiten des virtuellen Maschinenpro
gramms von der virtuellen Maschine erzeugt werden. Damit ist
ein hohes Maß an Flexibilität zur Erstellung von Magnetreso
nanz-Sequenzen gegeben. Insbesondere lassen sich die diskre
ten Signalwerte eines Signals innerhalb einer Sequenz in ver
schiedenen Zeitrastern oder Taktfrequenzen ausgeben. Bei
spielsweise ist auch die Arbeitsfrequenz des Magnetresonanz
geräts leicht änderbar.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden die
Steuerinformationen für die Taktgeneratoren in einem Puffer
speicher zwischengespeichert.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden die
Signalwerte verschiedener Signale im Pufferspeicher zwischen
gespeichert. Die Pufferspeicher dienen der Synchronisation
zwischen der Signalerzeugung und der Peripherie. Sie werden
in rechenextensiven Zeiten gefüllt und können auch in
rechenintensiven Zeiten ausgelesen werden. Dabei muß dafür
gesorgt sein, daß die Pufferspeicher nicht leer sind, wenn
ein Taktgenerator einen Lesevorgang anstößt. Damit ist die
Ausgabe und Bereitstellung der Signalwerte unabhängig von der
Arbeitsfrequenz des Prozessors. Insbesondere können so
Signalwerte für eine Vielzahl von unterschiedlichen Signalen
gleichzeitig ausgegeben werden.
Die Anzahl der Pufferspeicher kann jederzeit geändert werden,
wenn gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung die
Pufferspeicher in der virtuellen Maschine gebildet sind, d.
h. das Füllen der Pufferspeicher geschieht mittels der
virtuellen Maschine.
Zum Ausgleich oder auch zum Erzeugen von Laufzeitunterschie
den zwischen einzelnen Signalen werden in einer ersten Vari
ante einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung die Signal
werte mit für die Signale unterschiedliche Schreibzeiger in
die Pufferspeicher eingeschrieben und mit einem gemeinsamen
Lesezeiger ausgelesen.
In einer zweiten alternativen vorteilhaften Ausführungsform
werden die Signalwerte mit einem für die Signale gemeinsamen
Schreibzeiger in die Pufferspeicher eingeschrieben und mit
für die Signale unterschiedliche Lesezeiger ausgelesen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch
aus, daß ein Steuermodul die Ausgabe der Signalwerte aus dem
Pufferspeicher steuert. Dadurch ist die virtuelle Maschine
von der Ausgabe der Signalwerte aus dem Pufferspeicher ent
lastet.
Zur Ausgabe von Signalen in einem feinen Zeitraster ist in
einer vorteilhaften Ausgestaltung das Steuermodul als DMA-
Kontroller realisiert.
Zur Ausgabe von Signalwerten in einem groben Zeitraster ist
in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung das Steuermodul
als Interrupt-Prozedur realisiert.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird für eine
richtige zeitliche Relation zu einem groben Zeitraster den
Signalwerten im Pufferspeicher irrelevante Information voran
gestellt. Bei Funktionswer
ten besteht die irrelevante Funktion aus einem Datum, das die
Amplitude "Null" darstellt.
Ähnlich wird für eine richtige zeitliche Relation zu einem
groben Zeitraster in einer weiteren vorteilhaften Ausgestal
tung den Signalwerten im Pufferspeicher irrelevante Informa
tion nachgestellt.
In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen sind Interpreter
für an die Funktionsweise des Magnetresonanzgeräts angepaßte
Befehle (Magnetresonanz-spezifische Befehle) vorgesehen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von sieben Figuren er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Aufbau einer diagnostischen Magnetresonanzanlage,
die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet,
Fig. 2 den Aufbau einer Steuerung für ein Magnetresonanzgerät
nach Fig. 1, die eine virtuelle Maschine umfaßt,
Fig. 3 eine Struktur einer virtuellen Maschine,
Fig. 4 eine Struktur eines Tabellenkopf einer gespeicherten
Tabelle und
Fig. 5 ein Zeitdiagramm der Signalwerte für drei Magnetfeld-
Gradienten.
Fig. 6 einen FIFO-Pufferspeicher mit mehreren Schreibzeigern,
Fig. 7 einen FIFO-Pufferspeicher mit mehreren Lesezeigern.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten prinzipiellen Aufbau eines
diagnostischen Magnetresonanzgeräts zur Ermittlung von Bil
dern und/oder Spektren eines Untersuchungsobjekts sind mit
den Bezugszeichen 1, 2, 3, 4 Spulen bezeichnet, die ein mag
netisches Grundfeld Bo erzeugen, in welchem sich während ei
ner Untersuchung ein Patient 5 findet. Dem Grundfeld Bo sind
außerdem Gradientenspulen zugeordnet, die zur Erzeugung unab
hängiger, zueinander senkrechter Magnetfeldgradienten der
Richtungen x, y und z gemäß einem Koordinatenkreuz 6 vorge
sehen sind. Die unabhängigen Magnetfeldgradienten werden auch
als Selektions-Gradient Gs, Phase-Gradient Gp und Read-Grad
ient Gr bezeichnet. Mit den Selektions-, Phase- und Read-Gra
dienten Gs, Gp, Gr und einer Hochfrequenzeinstrahlung lassen
sich bei einer Zuordnung von z-Richtung zu Selektions-, y-
Richtung zu Phase- und x-Richtung zu Read-Gradienten Schich
ten parallel einer Ebene des Koordinatenkreuzes 6 anregen und
abbilden. Bei einer durch eine Drehmatrix beschriebenen Zu
ordnung, die den einen Vektor mit den Komponenten Gs, Gp, Gr
in einem Vektor mit den Komponenten Gx, Gy, Gz überführt,
lassen sich beliebige Schichten anregen. Dies wird auch als
"multi slice-multi angle" bezeichnet.
In Fig. 1 sind der Übersichtlichkeit halber nur Gradientenspu
len 7 und 8 gezeichnet, die zusammen mit einem Paar gegen
überliegender gleichartiger Gradientenspulen zur Erzeugung
eines Gradienten Gx in x-Richtung dienen. Gleichartige, nicht
gezeichnete Gradientenspulen zur Erzeugung eines Gradienten
Gy in y-Richtung liegen parallel und oberhalb sowie unterhalb
des Patientenkörpers 5. Die Gradientenspulen für den Gra
dienten Gz in z-Richtung liegen quer zur Längsachse des Pa
tienten 5 am Fuß- und am Kopfende. Die Anordnung enthält au
ßerdem noch einen zur Erzeugung der Magnetresonanzsignale
dienenden Körper-Resonator 9 als Antenne. Zur Aufnahme der
Magnetresonanz-Signale ist zusätzlich eine Lokalantenne 19
vorgesehen, die alternativ zum Körper-Resonator 9 auch zur
Anregung der Magnetresonanz-Signale dienen kann. Für Spezial
untersuchungen können weitere Lokalantennen vorgesehen wer
den.
Das eigentliche Untersuchungsinstrument besteht aus den von
einer strichpunktierten Linie 10 umgrenzten Spulen 1, 2, 3,
4, den Gradientenspulen (beispielhaft dargestellt sind nur
die Gradientenspulen 7 und 8) sowie dem Körper-Resonator 9
und gegebenenfalls der Lokalantenne 19. Zum Betrieb der Spu
len 1 bis 4 ist ein Netzgerät 11 vorgesehen. An einer Gra
dientenstromversorgung 12 liegen die Gradientenspulen 7 und
8, sowie die weiteren nicht dargestellten Gradientenspulen
an. Ein von einer Steuerung 17 gesteuerter Hochfrequenzsender
14 ist mit dem Körper-Resonator 9 verbunden. Die Lokalantenne
19 ist neben dem Körper-Resonator 9 über einen
Signalverstärker 15 ebenfalls an die Steuerung 17 gekoppelt.
Die Steuerung 17 ist weiterhin an einen Rechner 18 mit einem
Bildschirmgerät zur Ausgabe eines Bildes angeschlossen. Der
Rechner 18 umfaßt auch eine Tastatur zur Eingabe. Die Kompo
nenten 14 und 15 bilden eine Sende-Empfangseinheit 16 zur
Signalerzeugung und Signalaufnahme. Von der Steuerung 17 wer
den außerdem die Gradientenstromversorgungen 12 gesteuert. Im
folgenden wird die Sende-Empfangseinheit 16 einschließlich
der angeschlossenen Antennen 9, 19 als Hochfrequenzsystem
bezeichnet. Die Gradientenstromversorgungen 12 mit den ange
schlossenen Gradientenspulen bilden das Gradientensystem.
Beide Systeme werden in Abhängigkeit von zeitvarianten Signa
len, die durch diskrete Signalwerte dargestellt und von der
Steuerung 17 ausgegeben werden, aktiviert.
Fig. 2 zeigt nun den Aufbau der Steuerung zum Betrieb des Mag
netresonanzgeräts. Zur Vorgabe des Betriebs ist eine zum
Rechner 18 gehörende Benutzerebene 20 geschaffen, die eine
Sequenzeingabe 22 und eine weitere Eingabe 24 umfaßt. Über
die Eingabe 24 werden z. B. Ein- bzw. Ausschalt- und Trigger
signale eingegeben. In der Sequenzeingabe 22 wird die Se
quenz, zur Erstellung eines Schnittbilds z. B. Spin-Echo-
Pulssequenz, FLASH- oder FISP-Sequenz oder Echoplanar-Bildge
bungs-Sequenzen, definiert und beschrieben. Die graphisch
oder textuell beschriebene und definierte Sequenz wird nun
über einen ebenfalls zum Rechner 18 gehörenden Compiler 26 in
ein virtuelles Maschinenprogramm 28 mit einer Folge von Be
fehlen für eine virtuelle Maschine 32 umgesetzt. Das virtu
elle Maschinenprogramm 28 wird mit einer Ladeprozedur 30 in
die virtuelle Maschine 32 geladen. Die virtuelle Maschine 32
umfaßt einen realen Prozessor 34, der das virtuelle Maschi
nenprogramm 28 mit Hilfe eines Interpreters (hier nicht dar
gestellt) abarbeitet und dabei für jeden Zeitrasterpunkt Si
gnalwerte für das Hochfrequenz-System 33, das Gradientensy
stem 35 und für Meldungen 37 erzeugt und in Pufferspeicher 36
einschreibt. Zu den Meldungen 37 gehören auch Hinweise und
Anweisungen sprachlicher Art für den Patienten 5 über Laut
sprecher. Die Pufferspeicher 36 werden über spezielle Steuer
module ausgelesen, wobei für feine Zeitraster ein DMA-Kon
troller 38 und für Signalwerte in einem gröberen Zeitraster
ein Interrupt-Kontroller 40 vorgesehen ist.
Die für den DMA-Kontroller 38 und den Interrupt-Kontroller 40
benötigten Zeitraster zum Auslesen der Pufferspeicher 36 wer
den von steuerbaren Taktgeneratoren 42 erzeugt. Der Inhalt
der Pufferspeicher wird in Ausgaberegister 44 eingeschrieben,
die gleichfalls von den Taktgeneratoren 42 gesteuert werden.
Die in den Ausgaberegistern 44 vorliegenden Signalwerte wer
den Digital-Analog-Wandlern (hier nicht dargestellt) zuge
führt, die dann ebenfalls von den Taktgeneratoren 42 gesteu
ert werden. Die Digital-Analog-Wandler gehören hier zu den
Systemen 33, 35, 37.
Fig. 3 zeigt die Struktur der virtuellen Maschine 32. Die vir
tuelle Maschine 32 umfaßt ein virtuelles Steuerwerk 50, dem
ein Rechenwerk 52 zugeordnet ist. Das Rechenwerk 52 und ein
reales Steuerwerk 54, das zum virtuellen Steuerwerk 50 ge
hört, ist durch einen realen Rechner, wie z. B. der Typ DSP
96000 von Motorola, realisiert. Gleichfalls ist ein Speicher
56 vorhanden, worin das virtuelle Maschinenprogramm 28 und in
einem Bereich 57 Daten in Tabellenform gespeichert sind. Wei
ter gehören zur virtuellen Maschine 32 virtuelle Register 58,
für die im Speicher 56 ebenfalls Bereiche reserviert sind.
Das virtuelle Steuerwerk 50 ist in Software realisiert. Diese
Software ist auch im Speicher 56 abgelegt. Im Speicher 56
sind zudem Bereiche für die schon erwähnten Pufferspeicher 36
festgelegt und die Interruptroutinen zum Auslesen der Puffer
speicher 36 gespeichert.
Für das Hochfrequenzsystem 33 und das Gradientensystem 35
sind insgesamt 32 virtuelle Register 58 für die Funktionswer
te und weitere Steuerregister vorgesehen. Damit lassen sich
einfach strukturierte virtuelle Befehle konstruieren und in
für den Betrieb des Magnetresonanzgeräts ausreichend schnel
ler Zeit abarbeiten. Das ausreichend schnelle Abarbeiten des
virtuellen Maschinenprogramms zum zeitrichtigen Bereitstellen
der Signalwerte für die Systeme wird insbesondere dadurch
ermöglicht, daß gleichzeitig zwei Gradientensignalsätze mit
jeweils drei Gradientensignalwerten der unabhängigen
Gradienten erzeugt werden können.
Die Signalwerte für das Gradientensystem 35 werden nach dem
folgenden Prinzip ermittelt:
Für Teile des Signalverlaufs der einzelnen Gradienten Gs, Gp
und Gr sind im Speicherbereich 57 normierte zeitliche Ver
läufe in Gradienten-Tabellen abgespeichert, die mit entspre
chenden Skalierungsfaktoren multipliziert zu den benötigten
Signalwerten umgeformt und zum geforderten Signalverlauf zu
sammengesetzt werden. Da für die Gradienten steigende und
fallende Flanken erzeugt werden müssen, können die Tabellen
sowohl vorwärts wie rückwärts ausgelesen werden. Die Gradien
tenwerte werden weiter mit einer Drehmatrix multipliziert, um
verschieden orientierte Schnittebenen aufzunehmen. Zusätzlich
ist es noch möglich, zwei Funktionsverläufe zu überlagern.
Für die Erzeugung der Signalwerte für das Gradientensystem 35
sind im einzelnen folgende Register vorgesehen:
- 1. Sechs Gradiententabellen-Zeigerregister darin werden 6 Zeiger (Adressen) auf 6 Tabellen mit normier ten Signalwerten gespeichert.
- 2. Sechs Skalierungsfaktor-Register darin werden 6 Skalierungsfaktoren zum Entnormieren der in den Gradienten-Tabellen abgelegten Signalwerte gespeichert.
- 3. Ein Rotationsmatrix-Zeigerregister darin wird ein Zeiger für eine Rotationsmatrix gespeichert. Die Multiplikation von drei zusammengehörenden entnormierten Gradientensignalwerten mit der Rotationsmatrix bewirkt eine Verdrehung der zu untersuchenden Schnittebene.
- 4. Sechs Gradienten-Register logisch darin werden die Gradientensignalwerte nach der Drehung als Werte Gx, Gy, Gz für das Gradientensystem 35 gespeichert.
- 5. Drei Gradienten-Schreibzeiger-Register darin werden die Schreibzeiger für die Pufferspeicher 36 gespeichert.
Weitere zehn virtuelle Register 58 sind für das Hochfrequenz
system 33 vorgesehen. Zum einen werden Register benötigt für
Hochfrequenzparameter, die sich während eines Hochfrequenzim
pulses nicht ändern, zum anderen werden Register für die Ein
hüllende des Hochfrequenzssignals benötigt.
- 1. Frequenzregister damit wird die Frequenz des Hochfrequenz-Generators bestimmt.
- 2. Phasenregister damit wird die Phasenlage der Hochfrequenz festgelegt.
- 3. Sendeverstärkungsregister
- 4. Empfangsverstärkungsregister
- 5. Zeigerregister für ein Kennlinienkorrekturarray
- 6. Amplituden-Skalierungsfaktor
- 7. Zwei Zeigerregister für eine Signalwertetabelle, worin normierte Werte für Betrag und Phase der Hochfrequenz-Ein hüllenden abgelegt sind.
- 8. Zwei Register für Signalwerte der Einhüllenden
Die Steuerregister speichern Steuerbits z. B. für die Akti
vierung von Analog-Digitalwandlern im Hochfrequenzempfänger
15, zum Ein- bzw. Ausschalten des Hochfrequenzsenders 14 und
zum Schalten von den Antennen 9, 19 zugeordneten Verstimm
schaltern. Die Anzahl der Steuerregister hängt von der
Hardware des Magnetresonanzgeräts ab.
In Fig. 4 ist eine mögliche Struktur einer Tabelle von Skalie
rungsfaktoren gezeigt, mit dem ein standardisierter Signal
verlauf multipliziert wird um den gewünschten Signalverlauf
zu erhalten. Die Tabelle ist, wie andere Tabellen auch, im
Datenbereich 57 des Speichers 56 angesiedelt. Die Tabelle
umfaßt einen Tabellenkopf 60 und einen Tabellenteil 62, worin
die einzelnen Skalierungsfaktoren gespeichert sind. Der Ta
bellenkopf 60 enthält Angaben über die Tabellenlänge, eine
Tabellenanfangsadresse, einen Zeiger 64 oder eine Adresse für
einen Skalierungsfaktor und eine Kopie dieses Skalierungsfak
tors (Pfeil 66). Durch die Kopie des aktuellen Skalierungs
faktors in den Tabellenkopf 60 ist der Zugriff auf die Tabel
le beschleunigt. In Fig. 4 adressiert der Zeiger auf einen
Speicherbereich, worin der 5. Skalierungsfaktor abgespeichert
ist. Nach einer Inkrementierung des Zeigers um den Wert "1"
wird der 6. Skalierungsfaktor in den Tabellenkopf kopiert.
Im allgemeinen können Tabellenkopf 60 und Tabellenteil 62 in
verschiedenen Speicherbereichen des Speichers 56 abgelegt
sein. Es gibt z. B. Tabellen für die oben schon erläuterten
genormten Signalverläufe für Gradienten, Tabellen für Skalie
rungsfaktoren, Tabellen für Rotationsmatrizen, Tabellen für
Signalwerte von Einhüllenden der Hochfrequenzimpulse, Tabel
len für die Trägerfrequenz des Hochfrequenzimpulses, Tabellen
für die Phasenlage der Trägerfrequenz, Tabellen für Steue
rungsbitmuster (z. B. ADC Ein, ADC Aus), Tabellen für Syn
chronisationsbits (z. B. Steuerbits zur Antennenverstimmung
und Tabellen für Taktgeschwindigkeiten oder Zeitraster.
Anhand von Fig. 5 wird beispielhaft für Gradientensignalwerte
erläutert, wie für jeden Zeitrasterpunkt ein Signalwert durch
Abarbeiten des virtuellen Programms 28 erzeugt und ausgegeben
wird. Gezeigt ist ein Bereich von 35 Zeitrasterpunkten, mit
unterschiedlichem zeitlichen Verlauf der einzelnen Gradienten
Gs, Gp, Gr, wobei die dort gezeigte Gradientenform mit einer
Programmschleife 68 wiederholt ausgegeben werden soll. Das
Programm setzt zum Zeitpunkt 1 den Gradientenvektor, beste
hend aus Gs, Gp, Gr, auf den Wert "0". Sodann werden drei
Gradiententabellen-Zeigerregister mit den Startadressen der
Tabellen geladen, worin die geforderten steigenden Flanken
der Gradienten gespeichert sind. Zusätzlich werden drei Ska
lierungsfaktoren-Register mit Skalierungsfaktoren geladen.
Eine erste Wiederholungsschleife 68 bildet die Anzahl der
Wiederholungen über den gesamten in Fig. 5 gezeigten Signal
verlauf. Sodann werden für die Zeitpunkte 2 bis 4 die Signal
werte für den Read-Gradienten Gr aus den normierten Gradien
tentabellenwerten durch Multiplikation mit dem entsprechenden
Skalierungsfaktor berechnet. Das geschieht in einer zweiten
Wiederholungsschleife. In dieser Wiederholungsschleife wird
zusätzlich der Gradientenvektor, bestehend aus den Werten 0
für den Phase-Gradienten Gp und den Selektions-Gradienten Gs
sowie den berechneten Wert für den Read-Gradienten Gr mit
einer Drehmatrix multipliziert. Anschließend wird der FIFO-
Pufferspeicher 36 mit dem gedrehten Vektor gefüllt. Damit ist
die zweite Programmschleife abgeschlossen.
In einer dritten Programmschleife müssen für die Zeitpunkte 5
bis 7 zusätzlich zu den Signalwerten für den Read-Gradienten
Gr Signalwerte für den Phase-Gradienten Gp berechnet werden.
Auch dieser Gradientenvektor wird nach der Multiplikation mit
der Drehmatrix in den Pufferspeicher 36 eingeschrieben.
Für die Zeitpunkte 8 bis 10 werden in einer 4. Programm
schleife Signalwerte für alle drei Gradienten Gr, Gp, Gs be
rechnet, mit der Drehmatrix multipliziert und in den Puffer
speicher 36 eingeschrieben.
Der Read-Gradient Gr ist für die Zeitpunkte 11 bis 13 unver
ändert, während der Phase- und Selektionsgradient Gp, Gs wei
ter in seiner Amplitude steigt, was in einer 5. Wiederho
lungsschleife erfolgt. Für den Read-Gradienten Gr wird der
schon im entsprechenden Register stehende Wert verwendet um
anschließend mit den Signalwerten der beiden anderen Gradien
ten Gp, Gs zusammen gedreht und in den Pufferspeicher 36 ein
geschrieben zu werden.
Im Bereich 14 bis 25 sind die Werte unverändert, deshalb wird
in einer 6. Schleife der Pufferspeicher 36 mit dem letzten,
gedrehten Vektor gefüllt.
Nun müssen die Gradienten-Tabellenzeigerregister für die fal
lenden Flanken eingestellt werden und neue Skalierungsfakto
ren ausgelesen werden. In einer 7. Schleife werden für die
Zeitpunkte 26 bis 31 die Signalwerte für alle drei Gradienten
Gr, Gp, Gs berechnet, mit einer Drehmatrix multipliziert und
danach in den Pufferspeicher 36 eingeschrieben. Für die letz
te Signalschleife wird schließlich wieder der Wert des letz
ten gedrehten Vektors für die Zeitpunkte 32 bis 35 in den
Pufferspeicher 36 eingeschrieben.
Die vorstehende Programmbeschreibung läßt sich mit einer pro
grammnahen Syntax, die direkt in Befehle für das virtuelle
Maschinenprogramm 28 umgesetzt werden kann, wie folgt ange
ben:
Gradientenvektor (Gs, Gp, Gr) = (0,0,0)
setze drei Gradiententabellen-Zeigerregister auf Tabellen für
steigende Flanken
setze drei Skalierungsfaktorenregister
setze drei Skalierungsfaktorenregister
Für die Anweisung "berechne Gradientensignalwert" gibt es
zwei Unterarten, um für fallende und steigende Signalflanken
diesselbe Tabelle verwenden zu können. Das spart
Speicherplatz. Die Anweisung "berechne Gradientensignalwert"
gliedert sich dann auf bei:
steigender Flanke:
hole Wert über Gradiententabellenzeigerregister aus Tabelle
inkrementiere Gradiententabellenzeigerregister um "1"
multipliziere geholten Wert mit Skalierungsfaktor
bei fallender Flanke:
hole Wert über Gradiententabellenzeigerregister aus Tabelle
dekrementiere Gradiententabellenzeigerregister um "1"
multipliziere geholten Wert mit Skalierungsfaktor.
steigender Flanke:
hole Wert über Gradiententabellenzeigerregister aus Tabelle
inkrementiere Gradiententabellenzeigerregister um "1"
multipliziere geholten Wert mit Skalierungsfaktor
bei fallender Flanke:
hole Wert über Gradiententabellenzeigerregister aus Tabelle
dekrementiere Gradiententabellenzeigerregister um "1"
multipliziere geholten Wert mit Skalierungsfaktor.
Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt des Pufferspeichers 36, worin
die Signalwerte für die drei Gradienten in x-, y- und z-Rich
tung gespeichert und ausgelesen werden. Der Pufferspeicher 36
ist nach dem FIFO-Prinzip (First in First out-Prinzip) orga
nisiert. Für jeden Gradienten ist zum Einschreiben des Sig
nalwertes ein Schreibzeiger 70 vorgesehen, wodurch ein zei
lenweiser Versatz beim Einschreiben der Signalwerte in den
Pufferspeicher 36 bewirkt wird. Der Versatz ist durch ein
entsprechendes Setzen der Schreibzeigerregister frei wählbar.
Ausgelesen wird mit einem für alle Gradienten gemeinsamen Le
sezeiger 62. Durch die zeilenweise Versetzung der Signalwerte
kann die zeitliche Relation der Gradienten zueinander einge
stellt werden. Eine derartige zeitliche Feinjustage ist z. B.
dann erforderlich, wenn die Zeitkonstanten der Gradientenspu
len und/oder die Zeitkonstanten der Gradientenverstärker un
terschiedlich sind.
Eine alternative Lösung zur Sicherstellung einer richtigen
zeitlichen Relation der Gradientensignale zueinander ist in
Fig. 7 dargestellt. Hier werden jedoch im Unterschied zur Aus
führung nach Fig. 6 mit einem einzigen Schreibzeiger 70 die
Signalwerte für alle Gradienten eingelesen. Die geforderte
zeitliche Relation der Signale zueinander wird durch Lesezei
ger 72 erreicht, mit denen der Lesevorgang für jeden Gradien
ten verschieden adressiert werden kann.
Das virtuelle Steuerwerk 50 (vgl. Fig. 3) umfaßt das Steuer
werk der realen Maschine, sowie den Interpreter, der die Be
fehle im virtuellen Maschinenprogramm in Steuersignale für
den realen Prozessor umsetzt. Für den Interpreter ist ein Be
reich im Speicher 56 reserviert. Das Abarbeiten des virtuel
len Maschinenprogramms beginnt damit, daß nach dem Laden des
virtuellen Maschinenprogramms ein Vorbereitungsprogramm ge
startet wird, das alle Befehle oder Befehls-Codes (OP-Codes)
des virtuellen Maschinenprogramms durch die Einsprungadressen
im Interpreter ersetzt. Damit wird die Befehlshohlphase be
schleunigt. Am Ende des Vorbereitungsprogramms zeigt ein
Adressregister der realen Maschine, das als Programm-Zähler
(PC) für die virtuelle Maschine arbeitet, auf den OP-Code des
ersten Befehls im virtuellen Maschinenprogramm. Der letzte
Befehl des Vorbereitungsprogramms ist ein Sprung in den In
terpreter des ersten Befehls im virtuellen Maschinenprogramm.
Zuvor wird noch der Programm-Zähler der virtuellen Maschine
inkrementiert und zeigt dann auf den ersten Parameter des
ersten Befehls im virtuellen Maschinenprogramm, bei parame
terlosen Befehlen auf den nächsten OP-Code.
Ein virtueller Maschinenbefehl besteht im ersten Befehlswort
aus dem OP-Code, darauffolgende Befehlsworte geben die Para
meter des entsprechenden Befehls an. Mittels der Parameter
werden die Befehle modifiziert. So werden damit z. B. die im
Befehl verwendeten Register, ein Zahlenwert für Inkrement
oder Dekrement (zum Erzeugen von steigenden oder fallenden
Signalflanken), Post- oder Predekrementwerte oder Post- oder
Preimkrementwerte ein Modulowert oder "Modulowert steht in
Tabelle", ein Skalierungswert, eine Tabellenanfangsadresse,
eine Adresse eines Tabellenkopfanfangs oder eine Adresse
eines Tabellenkkopfeintrags vorgegeben. Die Parameter hängen
von der Implementierung ab.
Der zum Betrieb des Magnetresonanzgeräts benötigte Befehls
satz der virtuellen Maschine umfaßt Programmschritte, die es
gestatten, Schleifen (auch geschachtelt) zu bilden. Die An
zahl der Schleifendurchläufe kann konstant oder von Schlei
fendurchlauf zu Schleifendurchlauf verschieden sein.
Weiterhin sind Programmschritte vorhanden, die Signalwerte
einer zeitvariablen Funktion ermitteln. Das kann nach drei
verschiedenen Verfahren ablaufen:
- 1. Die benötigten Signalwerte werden aus einer Tabelle ausge lesen und direkt weiter verarbeitet,
- 2. die Signalwerte werden nach einem Algorithmus berechnet,
- 3. die Signalwerte eines standardisierten Signalverlaufs wer den aus Tabellen gelesen und mit einem Algorithmus modi fiziert, wie vorstehend anhand von Fig. 5 beschrieben ist.
Weiterhin ergibt es Befehle, die bereits ermittelte Funk
tionswerte miteinander verknüpfen, wie z. B. durch Multipli
zieren der Signalwerte für die Gradientenströme mit einer
Drehmatrix, wodurch eine Drehung der Abtastschichten erreicht
wird.
Des weiteren sind Befehle zum Einschreiben von Signalwerten
in die Pufferspeicher 36 vorgesehen. Dabei wird mit dem Ein
schreiben solange gewartet, bis der Pufferspeicher 36 minde
stens einen freien Speicherplatz hat. Die Ausgabe erfolgt
derart, daß für jeden Taktimpuls alle benötigten Werte zur
Verfügung gestellt werden.
Weiterhin sind Befehle im virtuellen Maschinenprogramm, die
auf Eingaben von Peripheriegeräten, wie z. B. einen vom einem
EKG-Signal abgeleitenden Triggersignal oder Eingaben eines
Benutzers warten. Die Eingaben der Peripheriegeräte können in
einen Pufferspeicher abgelegt werden.
Das Konzept der virtuellen Maschine bietet zudem die Möglich
keit, Befehle, die stets in gleicher Reihenfolge abgearbeitet
werden, zu einem neuen Befehl zusammenzufassen und bei
Änderungen der Funktionalität neue Befehle zu erzeugen.
Claims (22)
1. Verfahren zum Betrieb eines Magnetresonanzgeräts mit einem
Hochfrequenzsystem (33) zum Senden von hochfrequenten Anre
gungsimpulsen und/oder zum Empfangen von Magnetresonanzsigna
len und mit einem Gradientensystem (35) zum Erzeugen zeitlich
veränderlicher magnetischer Gradientenfelder, wobei ausgehend
von einer Sequenzbeschreibung beide Systeme (33, 35) in Ab
hängigkeit von zeitvarianten Signalen (Gs, Gp, Gr, Gx, Gy,
Gz), die durch diskrete Signalwerte dargestellt werden, akti
viert werden, dadurch gekennzeich
net, daß die Sequenzbeschreibung in eine Folge von Be
fehlen (28) für eine virtuelle Maschine (32) umgesetzt wird,
daß die Folge von Befehlen in die virtuelle Maschine geladen
(30) wird und daß dann die Folge von Befehlen (28) mit Hilfe
eines Interpreters von einem realen Rechner abgearbeitet wird
zum Erzeugen der Signalwerte.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zeitlich veränderlichen Signale
Steuersignale und Funktionssignale umfassen, wobei die Funk
tionssignale den zeitlichen Verlauf der Anregungsimpulse
und/oder der Gradientenfelder beschreiben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß von der virtuellen Maschi
ne (32) durch Abarbeiten des virtuellen Maschinenprogramms
(28) zusätzlich akustische Signale erzeugt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die akustischen Signale Sprachsignale
umfassen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die virtu
elle Maschine (32) Signalwerte, die sich von Zeitrasterpunkt
zu Zeitrasterpunkt ändern, neu bildet und Signalwerte, die
von Zeitrasterpunkt zu Zeitrasterpunkt unverändert bleiben,
wiederholt ausgibt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß Signalwerte
verschiedener zeitvarianter Signale in verschiedenen Zeitra
stern ausgegeben werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die verschiedenen Zeitraster von ver
schiedenen steuerbaren Taktgeneratoren (42) erzeugt werden,
wobei Steuerinformationen für die Taktgeneratoren durch Abar
beiten des virtuellen Maschinenprogramms (28) von der virtu
ellen Maschine (32) erzeugt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuerinformationen für die Takt
generatoren in einem Pufferspeicher (36) zwischengespeichert
werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Signalwerte verschiedener Signale in Pufferspeicher (36)
zwischengespeichert werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pufferspeicher (36)
in der virtuellen Maschine (32) gebildet sind.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pufferspeicher (36)
nach dem FIFO-Prinzip organisiert sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Signalwerte mit für die Signale unterschiedliche Schreib
zeiger (70) in die Pufferspeicher (36) eingeschrieben und mit
einem gemeinsamen Lesezeiger (72) ausgelesen werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Signalwerte mit einem für die Signale gemeinsamen Schreibzei
ger (70) in die Pufferspeicher (36) eingeschrieben und mit
für die Signale unterschiedliche Lesezeiger (72) ausgelesen
werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
Steuermodul die Ausgabe der Signalwerte aus dem Pufferspei
cher (36) steuert.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuermodul als DMA-
Kontroller (38) realisiert ist.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuermodul als In
terrupt-Kontroller (40) realisiert ist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß den Signal
werten im Pufferspeicher (36) irrelevante Information voran
gestellt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß den Signal
werten im Pufferspeicher (36) irrelevante Information nachge
stellt wird.
19. Verfahren nach einer der Ansprüche 2 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die
virtuelle Maschine einen Interpreter für einen Befehl umfaßt,
womit mindestens zwei verschiedene Funktionssignale zu einem
neuen Funktionssignal überlagert werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die vir
tuelle Maschine einen Interpreter für einen Befehl umfaßt,
mit dem Signalwerte von drei Funktionssignalen mit einer
Drehmatrix multipliziert werden und mit dem das Multiplika
tionsergebnis als Ergebnisvektor in einem Pufferspeicher ab
gespeichert wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die vir
tuelle Maschine einen Interpreter für einen Befehl umfaßt,
womit Signalwerte von mindestens drei Funktionswerten gleich
zeitig gespeichert werden.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die
virtuelle Maschine einen Interpreter für einen Befehl umfaßt,
mit dem ein Register aus einer Tabelle geladen wird, wobei
gleichzeitig ein Index in einem Tabellenkopf der Tabelle
aktualisiert wird.
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