DE4433551A1 - Drehzahlschätzverfahren für den drehzahlgeberlosen Betrieb von wechselrichtergespeisten Asynchronmotoren - Google Patents
Drehzahlschätzverfahren für den drehzahlgeberlosen Betrieb von wechselrichtergespeisten AsynchronmotorenInfo
- Publication number
- DE4433551A1 DE4433551A1 DE4433551A DE4433551A DE4433551A1 DE 4433551 A1 DE4433551 A1 DE 4433551A1 DE 4433551 A DE4433551 A DE 4433551A DE 4433551 A DE4433551 A DE 4433551A DE 4433551 A1 DE4433551 A1 DE 4433551A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- speed
- observer
- time
- discrete
- rotor
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02P—CONTROL OR REGULATION OF ELECTRIC MOTORS, ELECTRIC GENERATORS OR DYNAMO-ELECTRIC CONVERTERS; CONTROLLING TRANSFORMERS, REACTORS OR CHOKE COILS
- H02P21/00—Arrangements or methods for the control of electric machines by vector control, e.g. by control of field orientation
- H02P21/14—Estimation or adaptation of machine parameters, e.g. flux, current or voltage
- H02P21/18—Estimation of position or speed
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Power Engineering (AREA)
- Control Of Ac Motors In General (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Verfahren, das
allerdings zur Drehzahlermittlung einen an der Welle des
Asynchronmotors befestigten Drehzahlgeber, zum Beispiel
eine Tachomaschine, verwendet, ist aus dem Beitrag von J.
Böcker und J. Janning "Discrete-Time Flux Observer for PWM
Inverter Fed Motors", EPE, Florenz, 1991 bekannt.
Zur Aufwandsminimierung wird angestrebt, Antriebe
möglichst, d. h. wenn die Anforderungen an die
Drehzahlgenauigkeit oder an die Dynamik es zulassen, ohne
Drehzahlgeber zu betreiben. Andererseits soll jedoch, um
eine optimale Flußorientierung für die Regelung
beizubehalten, das in der Praxis bewährte, aus der eingangs
genannten Veröffentlichung bekannte Beobachterprinzip
weiterverfolgt werden. Darunter soll verstanden werden: Für
nicht als Meßwerte zur Verfügung stehende Größen werden
Schätzwerte ermittelt, die allein aus anderen Meßwerten
stammen. Rückführungen von Sollwerten und anderen Größen
aus dem geschlossenen Regelkreis werden vermieden. So
werden bei dem bekannten Flußbeobachter Schätzwerte des
Betrags und insbesondere des Winkels des Läuferflusses aus
Strom-, Spannungs- und Drehfrequenzmeßwerten ermittelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, das zum einen gestattet,
daß der Flußbeobachter ohne einen Meßwert für die Drehzahl
auskommt und andererseits ein Drehzahlschätzwert (zum
Beispiel für einen Drehzahlregler oder auch für den
Flußbeobachter selbst) zur Verfügung gestellt werden kann.
Dabei soll jedoch eine Verkopplung der Drehzahlschätzung
mit Regelfunktionen vermieden werden, so daß keine
gegenseitigen Beeinflussungen entstehen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im
Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Das Verfahren nach der Erfindung gestattet mithin auf
einfache Weise die Ermittlung der Drehzahl (außer der
Drehzahl Null) eines drehzahlgeberlosen Asynchronmotors
allein aus dessen Klemmengrößen, nämlich der Spannung und
des Stromes. Eine Beeinflussung des Drehzahlschätzwerts
durch eine Verkopplung mit anderen Regelfunktionen ist
damit ausgeschlossen. Die Beobachterstruktur läßt sich
derart interpretieren, daß das bekannte
Flußbeobachterprinzip, das nur mit einer proportionalen
Fehlerrückführung betrieben wird, vorteilhafterweise mit
dem Verfahren nach der Erfindung um einen integralen Anteil
erweitert worden ist, der zum Abgleich des Parameters der
Drehfrequenz verwendet wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens nach der
Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen gekennzeichnet.
Das Verfahren nach der Erfindung soll im folgenden mit
Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung erläutert
werden. Es zeigt
Fig. 1 die Struktur eines zeitkontinuierlichen
mathematischen Modells für einen Asynchronmotor
mit den parallelen Strukturen eines zeitdiskreten
Flußbeobachters und eines erfindungsgemäßen
zeitdiskreten Drehzahlbeobachters,
Fig. 2 ein Zeigerdiagramm zur Veranschaulichung der
Fehlerrückführung des Drehzahlbeobachters und
Fig. 3 eine Konzeption eines zeitdiskreten Fluß- und
Drehzahlbeobachters für den gesamten
Drehzahlbereich.
Da das Verfahren nach der Erfindung mit dem Prinzip des
Drehzahlbeobachters das bekannte Verfahren der
Flußbeobachtung ergänzt, soll die Struktur des
Flußbeobachters und die diesem zugrundeliegende
Modellierung des Motors zunächst anhand von Fig. 1 kurz
erläutert werden.
Für den physikalisch zeitkontinuierlichen Prozeß, der der
Funktion des Asynchronmotors zugrundeliegt, wird ein
lineares Zustandsmodell 1 in der Form
(t) = A(ωrs) x(t) + B us(t) (1)
is(t) = C x(t) (2)
aufgestellt. Der Zustandsvektor
besteht aus den ständerbezogenen orthogonalen α- und β-
Komponenten von Ständer- und Läuferfluß. Die
Ständerspannung us(t) als Eingangsgröße des Systems und der
Ständerstrom is(t) als Ausgangsgröße setzen sich
gleichermaßen aus den jeweiligen α- und β-Komponenten
zusammen:
Die Systemmatrix A des Differentialgleichungssystems gemäß
Gleichung (1) bestimmt sich bekanntermaßen aus den Ständer-
und Läuferwiderständen Rs und Rr, den Ständer-, Läufer- und
Hauptinduktivitäten Ls, Lr, Lm und der Streuziffer
nach
die außerdem parametrisch von der Drehfrequenz ωrs abhängt.
Die Eingangs- und die Ausgangsmatrix lauten
Mit dem Glied I ist die Integration des Wertes (t) auf den
Wert des Zustandsvektors x(t) aufgezeigt.
Der bekannte zeitdiskrete, in Fig. 1 mit 2 bezeichnete
Flußbeobachter besteht aus einer zeitdiskreten Nachbildung
des zuvor beschriebenen zeitkontinuierlichen Prozesses und
wird parallel zum physikalischen System gerechnet. Die
Ständerspannung des Asynchronmotors als zeitkontinuierliche
Eingangsgröße us(t) des Zustandsmodells 1 wird über ein
Glied DVA dem Flußbeobachter 2 zu einem Zeitpunkt k als
zeitdiskreter Wert us(k) zur Verfügung gestellt. Matrizen H
und Φ des zeitdiskreten Beobachters bilden den an sich
zeitkontinuierlichen Prozeß zeitdiskret nach; sie werden
aus den Matrizen des kontinuierlichen Zustandsmodells 1
abgeleitet. Aus einem vom Flußbeobachter 2 ausgangsseitig
gelieferten Schätzwert s(k) für den Ständerstrom und einem
an den Klemmen des Asynchronmotors gemessenen Ständerstrom
is(t), der über ein Sample-and-Hold-Glied S/H als
zeitdiskrete Größe is(k) zum Abtastzeitpunkt k vorliegt,
wird ein Schätzfehler e(k) = is(k) - s(k) ermittelt,
welche über eine Rückkopplungsmatrix K auf die
Zustandsgrößen des Flußbeobachters 2 zurückgeführt wird.
Durch diese Fehlerrückführung wird sowohl ein schnelles
Einschwingen der Schätzwerte auf die tatsächlichen
Zustandsgrößen erreicht als auch die Robustheit des
Beobachters (die Unempfindlichkeit der Schätzung gegenüber
Parametrierungsfehlern) erhöht. Die mathematische
Beschreibung des zeitdiskreten Beobachters ist die
Differenzengleichung:
Die Drehfrequenz ωrs des Läufers geht dabei als
veränderlicher Parameter in die Transitionsmatrix Φ ein.
Mit T1 ist ein Zeitglied (erstes Halteglied) bezeichnet,
das den für den Zeitpunkt (k+1) prädizierten Zustandswert
(k+1) auf den Wert (k) zum Zeitpunkt k führt.
Zur erfindungsgemäßen Erweiterung des
Flußbeobachtungsverfahrens um eine Drehzahlbeobachtung wird
zunächst ansatzmäßig die der zu ermittelnden, durch einen
Geber nicht zur Verfügung stehenden Drehzahl entsprechende
Drehfrequenz des Läufers der Asynchronmaschine in einen
erweiterten Zustandsvektor
aufgenommen. Auch der erweiterte Beobachter wird
vergleichbar zu den zuvor aufgeführten Strukturgleichungen
(8) und (9) in der Form
angesetzt, wobei die erweiterten Matrizen
eingeführt werden. In der Transitionsmatrix Φ bzw. Φ′ wird
nun aber statt der tatsächlichen (nicht als Meßwert
erhaltbaren) Drehfrequenz der im erweiterten Schätzvektor
enthaltene Schätzwert rs für die Drehfrequenz des
Asynchronmotors verwendet. Dadurch wird nun aus dem
ursprünglich parametrisch von der Drehfrequenz abhängigen,
jedoch linearen Beobachter gemäß der Gleichungen (8), (9)
ein nichtlinearer Beobachter.
Dieser Ansatz entspricht dem einer erweiterten
Zustandsgrößenschätzung. Ein Entwurf der erweiterten
Rückführung K′(k), die nun allgemein nicht mehr als
konstant angesetzt werden darf, nach formalen Methoden der
Schätz- oder Identifikationsverfahren ist numerisch jedoch
recht anspruchsvoll, so daß sie für derzeit einsetzbare
Mikroprozessoren als zu aufwendig beurteilt werden muß. Die
Erfindung geht deshalb einen anderen Weg zur
Dimensionierung einer geeigneten Rückführung K′.
Die Struktur des erweiterten Beobachters gemäß dem zunächst
gemachten Ansatz wird deutlicher, wenn man die
Matrixgleichung (11) in Zustandsschätzung und Schätzung der
Drehfrequenz aufteilt. Es ergeben sich
Der Schätzwert für die Drehfrequenz wird also gemäß
Gleichung (15) allein durch die Rückführung des
Schätzfehlers e(k) der Ausgangsgrößen über die
Rückführungsgröße Kω bestimmt.
Fig. 1 veranschaulicht die Struktur des um den
Drehzahlbeobachter 3 erweiterten Beobachters, wobei mit T2
ein zweites Halteglied bezeichnet ist, das seine
Eingangsgröße für ein Abtastintervall T (entsprechend der
Zeitspanne zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden
diskreten Zeitpunkten) speichert und dann erst abgibt.
Die Rückkopplungsmatrix K des (ursprünglichen)
Flußbeobachters 2 führt die beiden Strom-Beobachtungsfehler
in α- und β-Richtung auf die insgesamt vier Komponenten von
Ständer- und Läuferfluß zurück. Folglich hat K die Struktur
einen (4×2)-Matrix:
Der als rotationssymmetrisch angenommene Asynchronmotor ist
symmetrisch bezüglich Vertauschungen der α- und β-Achsen.
Sinnvollerweise soll auch der Beobachter diese Symmetrien
aufweisen, so daß
Ks αα = Ks ββ
Ks βα = -Ks αβ
Kr αα = Kr ββ
Kr βα = -Kr αβ (17)
Ks βα = -Ks αβ
Kr αα = Kr ββ
Kr βα = -Kr αβ (17)
angesetzt werden darf. Weiterhin wird als Bedingung
Ks αβ = Kr αβ (18)
gefordert. Auf diese Weise ergibt sich für K eine Struktur
Die verbleibenden drei unabhängigen Rückführkoeffizienten
K₁, K₂, K₃ werden drehfrequenzabhängig verstellt.
Für den erweiterten Zustandsbeobachter wird nun die
Rückführung K des ursprünglichen Flußbeobachters (ohne
Drehzahlschätzung) auch als Rückführung für die
Zustandsschätzung in der erweiterten Rückführung K′ nach
Gleichung (13) übernommen, so daß ansatzmäßig gilt:
Kx(k) = K (20)
Komponentenweise geschrieben hat damit die (5×2)-Matrix K′
die Form
Es muß also für die Rückkopplungsfaktoren Kωα und Kωβ eine
geeignete Dimensionierung angegeben werden.
In Fig. 2 sind die tatsächlichen und die geschätzten
Ständer- und Läuferflußzeiger des Asynchronmotors zu zwei
Abtastzeitpunkten k und (k+1) in der ständerbezogenen α-β-
Ebene skizziert. Es wird hier angenommen, daß die
geschätzten Ständer- und Läuferflußzeiger s und r zum
Abtastzeitpunkt k mit den tatsächlichen Flußzeigern
übereinstimmen. Der Ständerstrom kann in dem Diagramm (bis
auf den Faktor der Streuinduktivität Lσ) als
Differenzzeiger von Ständer- und Läuferfluß konstruiert
werden, wenn die Läuferstreuungen zuvor auf die
Ständerseite transformiert werden. Da die Flüsse zum
Zeitpunkt k jeweils mit dem Schätzwert übereinstimmen, ist
folglich auch der Schätzfehler des Beobachters, welcher
sich aus der Differenz zwischen geschätztem Strom îs(K) und
gemessenem Strom is(K) ergibt, zum Abtastzeitpunkt k gleich
Null.
Ausgehend von dieser Schätzung werden alle Zustandsgrößen
vom Beobachter mit Hilfe der Transitionsmatrix Φ(rs) für
den nächsten Abtastzeitpunkt (k+1) bestimmt (prädiziert),
wobei alle Parameter des Beobachters - bis auf die
Drehfrequenz - als exakt angenommen werden sollen. Weicht
die tatsächliche Drehfrequenz ωrs von dem bei der
Prädiktion verwendeten Schätzwert
rs ab, so werden die
prädizierten Zustandsgrößen (k+1) entsprechend
fehlerbehaftet sein.
Der hierbei entstehende Fehler läßt sich anschaulich recht
gut überblicken (vergleiche Fig. 2): Der Ständerfluß ist
bekanntermaßen gleich dem Integral der Ständerspannung
(abzüglich des ohmschen Spannungsabfalls). Die
Drehfrequenz geht hierbei nicht ein. Daher wird auch der
Prädiktionswert des Ständerflusses s(k+11) unabhängig von
der Schätzung der Drehfrequenz gut mit dem tatsächlichen
Wert ψs(k+1) übereinstimmen. Fig. 2 zeigt die völlige
Übereinstimmung.
Der Zeiger des Läuferflusses dreht sich stationär mit der
Ständerfrequenz, die sich aus der Drehfrequenz rs als
wesentlichem Anteil und der Läuferschlupffrequenz
zusammensetzt. Ein falscher Schätzwert in der Drehfrequenz
führt dazu, daß der prädizierte (im ständerfesten
Koordinatensystem gemessene) Läuferfluß r(k+1) in eine
falsche Richtung zeigt. Der Winkelfehler ergibt sich aus
dem Schätzfehler der Drehfrequenz und der Länge des
Abtastintervalles T nach (rs(k) - ωrs(k)) T(k). In Fig. 2
eilt der geschätzte Läuferfluß r(k+1) gegenüber dem
tatsächlichen Zeiger ψr(k+1) nach. Es wurde also hier ein
zu kleiner Schätzwert rs angenommen.
Aufgrund des Fehlers im prädizierten Schätzwert des
Läuferflusses entsteht nun auch ein Fehler im prädizierten
Strom îs(k+1) gegenüber dem einen Schritt später zur
Verfügung stehenden Meßwert is(k+1). Interessant ist nun,
daß der sich daraus ergebende Schätzfehler des Beobachters
e(k+1) = is(k+1) - îs(k+1) näherungsweise senkrecht auf dem
Läuferflußzeiger steht, durch den das läuferflußorientierte
Koordinatensystem, gekennzeichnet durch die Basisvektoren
(k+1) und (k+1), definiert ist. Damit äußert sich der
Beobachtungsfehler also hauptsächlich in der
drehmomentbildenden Komponente (-Komponente) des
Ständerstromes.
Umgekehrt kann man daher den Beobachtungsfehler der l-
Komponente (oder genauer: der -Komponente als Schätzwert)
dazu benutzen, um den Schätzwert der Drehfrequenz
nachzuführen. Es gilt deshalb erfindungsgemäß für den zu
ermittelnden Drehzahl- bzw. Drehfrequenz
wie es die Struktur für den Drehzahlbeobachter 3 in Fig. 1
zeigt. Vorteilhaft wird dabei für die Rückführungsgröße Kω l
ein drehfrequenzabhängiger Parameter zu wählen sein. Für
die Rückkopplungsfaktoren Kωα und Kωβ im ständerfesten
System bedeutet dies, daß sie mit dem Drehfeld oszillieren:
Der in Fig. 1 veranschaulichte erweiterte Flußbeobachter
ist für den Betrieb des Asynchronmotors bei Drehzahlen nahe
dem Stillstand allerdings nur schlecht geeignet, da die
Drehzahl systembedingt im Stillstand nicht beobachtbar ist.
Um den Betrieb bei diesen Drehzahlen dennoch (zum Beispiel
bei einem Reversierbetrieb des Asynchronmotors) zu
ermöglichen, kann der Struktur des erweiterten Beobachters
eine zusätzliche Steuerung des Drehzahlschätzwertes
hinzugefügt werden, wie sie im gestrichelt umrandeten
Bereich 3′ in Fig. 3 gezeigt ist.
Neben dem bereits zu Fig. 1 erläuterten Drehzahlbeobachter
ist eine weitere Struktur zur Schätzung der Drehfrequenz
des Läufers aus dem innovierten (d. h. auf Grund des
Schätzfehlers e(k) entsprechend der Rückführungsmatrix K
korrigierten) Läuferflußzeiger r(k) und dem Sollwert der
drehmomentbildenden Stromkomponente i*l(k) und dem
Gleichung
vorgesehen.
Der erste Ausdruck der Gleichung (24) entspricht
näherungsweise der Winkelgeschwindigkeit ψ(k) des
Läuferflußzeigers gegenüber dem Ständersystem. Zur
Vermeidung von Berechnungen der Winkelfunktionen wird dabei
die Berechnung des Differenzdrehwinkels zwischen den
innovierten Läuferflußzeigern r(k) und r(k-1) mit dem
Quotienten aus dem Betrag des Differenzflußzeigers Δr(k-1)
und dem Läuferflußbetrag |ψr| approximiert. Den Wert
r(k-1) des innovierten Läuferflusses zum Zeitpunkt (k-1)
stellt dabei ein drittes Haltegelied T1 durch Abgabe seines
aktuellen Eingangswerts erst nach dem Verstreichen des
Abtastintervalls T zwischen zwei diskreten Zeitpunkten
bereit.
Da der innovierte Flußzeiger r(k) im Flußbeobachter aus
dem geschätzten Läuferflußzeiger r(k) durch die
Fehlerrückführung über die Rückkopplungsmatrix K gebildet
wird, werden Fehler in der Lager des Läuferflußzeigers r
aufgrund der Prädiktion mit der von der geschätzten
Läuferdrehfrequenz rs abhängigen Transitionsmatrix
Φ1(rs(k)) folglich durch die Korrektur mit dem
Beobachtungsfehler reduziert. Der innovierte
Läuferflußzeiger r(k) ist daher am ehesten für die
Ermittlung der Läuferflußwinkelgeschwindigkeit ψ s
geeignet.
Der zweite Ausdruck in der Gleichung (24) ist der Sollwert
der Schlupfwinkelgeschwindigkeit ω*ψ r(k), der sich aus dem
bei der Regelung des Asynchronmotors vorgegebenen Sollwert
der drehmomentbildenden Stromkomponente i*l(k-1) und dem
Läuferflußbetrag berechnet.
Wird nun der Drehfrequenzschätzwert rs des Beobachters
klein (zum Beispiel <2% der Nenndrehfrequenz), so erfolgt
- durch ein Glied Z angedeutet - eine kontinuierliche
Ablösung zwischen dem Beobachterschätzwert rs und dem nach
Gleichung (24) berechneten gesteuerten
Drehfrequenzschätzwert ω*rs. Im Stillstand wird der
Schätzwert des Drehzahlbeobachters rs nicht mehr
verwendet. Die Drehzahlbeobachtung wird erst wieder
wirksam, wenn der Drehfrequenzschätzwert rs des
Drehzahlbeobachters einen Mindestwert überschreitet.
Claims (4)
1. Verfahren zur zeitdiskreten Ermittlung der Drehzahl bei
einem drehzahlgeberlosen Betrieb eines
wechselrichtergespeisten Asynchronmotors, dessen
läuferflußorientierte Regelung einen zeitdiskret
arbeitenden, dem zeitkontinuierlichen mathematischen
Zustandsmodell des Asynchronmotors nachgebildeten
Flußbeobachter enthält, der aus der Ständerspannung und der
Drehzahl des Asynchronmotors entsprechenden Eingangsgrößen
als Ausgangsgrößen Schätzwerte für den Ständerstrom zu
diskreten Zeitpunkten für die Regelung bereitstellt und
dessen Schätzwert für den Ständerstrom zu jedem der
diskreten Zeitpunkte mit dem am Asynchronmotor gemessenen
Ständerstrom verglichen wird, worauf der Schätzfehler für
den Ständerstrom über eine Rückkopplungsmatrix zur
Flußbestimmung auf den Flußbeobachter rückgekoppelt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schätzfehler für den Ständerstrom außerdem auf einen Drehzahlbeobachter rückgeführt wird, um den der Flußbeobachter erweitert ist, und
daß im Drehzahlbeobachter ein Schätzwert für die Drehzahl zu einem unmittelbar vorausgegangenen diskreten Zeitpunkt durch den mit einem Faktor bewerteten Schätzfehler für den Ständerstrom korrigiert wird.
daß der Schätzfehler für den Ständerstrom außerdem auf einen Drehzahlbeobachter rückgeführt wird, um den der Flußbeobachter erweitert ist, und
daß im Drehzahlbeobachter ein Schätzwert für die Drehzahl zu einem unmittelbar vorausgegangenen diskreten Zeitpunkt durch den mit einem Faktor bewerteten Schätzfehler für den Ständerstrom korrigiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Faktor, mit dem der Schätzfehler für den
Drehzahlbeobachter bewertet wird, ein von der Drehzahl
abhängiger Parameter gewählt wird, wenn der Schätzfehler in
läuferflußorientierten Komponenten dargestellt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Stillstand und bei sehr kleinen Drehzahlen des
Asynchronmotors eine kontinuierliche Ablösung des durch den
Drehzahlbeobachter geschätzten Drehzahlwertes durch eine
gesteuerte Drehzahlschätzung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gesteuerte Drehzahlschätzung jeweils zu einem
diskreten Zeitpunkt k gemäß der Beziehung für einen
Drehfrequenzschätzwert ω*rs(k):
durchgeführt wird,
wobei mit
r der mit dem Schätzfehler für den Ständerstrom im Flußbeobachter korrigierte Läuferfluß zu dem Zeitpunkt k bzw. dem unmittelbar davor liegenden Zeitpunkt (k-1),
|ψr| der Läuferflußbetrag,
T(k) die Länge des Abtastintervalls zwischen den diskreten Zeitpunkten,
il*(k-1) der der Regelung vorgegebene Sollwert der drehmomentbildenden Stromkomponente zum Zeitpunkt (k-1) und
Rr der Rotorwiderstand
bezeichnet sind.
wobei mit
r der mit dem Schätzfehler für den Ständerstrom im Flußbeobachter korrigierte Läuferfluß zu dem Zeitpunkt k bzw. dem unmittelbar davor liegenden Zeitpunkt (k-1),
|ψr| der Läuferflußbetrag,
T(k) die Länge des Abtastintervalls zwischen den diskreten Zeitpunkten,
il*(k-1) der der Regelung vorgegebene Sollwert der drehmomentbildenden Stromkomponente zum Zeitpunkt (k-1) und
Rr der Rotorwiderstand
bezeichnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4433551A DE4433551C2 (de) | 1994-09-06 | 1994-09-06 | Drehzahlschätzverfahren für den drehzahlgeberlosen Betrieb von wechselrichtergespeisten Asynchronmotoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4433551A DE4433551C2 (de) | 1994-09-06 | 1994-09-06 | Drehzahlschätzverfahren für den drehzahlgeberlosen Betrieb von wechselrichtergespeisten Asynchronmotoren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4433551A1 true DE4433551A1 (de) | 1996-03-14 |
DE4433551C2 DE4433551C2 (de) | 1997-04-10 |
Family
ID=6528725
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4433551A Expired - Lifetime DE4433551C2 (de) | 1994-09-06 | 1994-09-06 | Drehzahlschätzverfahren für den drehzahlgeberlosen Betrieb von wechselrichtergespeisten Asynchronmotoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4433551C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19503658A1 (de) * | 1995-01-24 | 1996-08-01 | Licentia Gmbh | Verfahren zur Bestimmung einer Größe zum stoßfreien Zuschalten eines drehzahlgeberlos betriebenen Asynchronmotors zu einem Wechselrichter |
WO1998034337A1 (de) * | 1997-01-29 | 1998-08-06 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung einer rotorwinkelgeschwindigkeit einer geberlosen, feldorientiert betriebenen drehfeldmaschine |
FR2778800A1 (fr) * | 1998-05-13 | 1999-11-19 | Daimler Chrysler Ag | Procede d'estimation de l'etat de moteurs asynchrones sans transmetteur de la vitesse de rotation |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19913624C2 (de) * | 1999-03-25 | 2001-12-13 | Siemens Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Vermeidung eines stationären Betriebes einer drehgeberlosen, feldorientiert betriebenen Drehfeldmaschine innerhalb eines unzulässigen Statorfrequenzbereiches |
DE19916774B4 (de) * | 1999-04-15 | 2007-11-29 | Lenze Drive Systems Gmbh | Verfahren zum drehgeberlosen, feldorientierten 4-Quadranten-Betrieb einer Asynchronmaschine |
DE10020136A1 (de) * | 2000-04-14 | 2001-10-25 | Daimler Chrysler Ag | Verfahren zum Steuern und Regeln eines drehgeberlosen Antriebs und Steuer- und Regelungseinrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
-
1994
- 1994-09-06 DE DE4433551A patent/DE4433551C2/de not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (4)
Title |
---|
Ben-Brahim: "A Fully Digitized..."in IEEE Transactions on Ind. Electronics, 1992, H. 3, S. 241-249 * |
Böcker, Janning: "Discrete-Time Flux Obsever.." EPE-Konferenz, Florenz, 1991, Bd. 2, S. 171-175 * |
Kubota: "DSP-Based Speed adaptive Flux Observer of Induction Motor" in IEEE Transactions on Ind. Appl. H. 2, 1993, S. 344-348 * |
Tajima: "Speed Sensorless Field Orientation..." in IEEE Transactions on Ind. Appl. 1993, H. 1, S. 175-180 * |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19503658A1 (de) * | 1995-01-24 | 1996-08-01 | Licentia Gmbh | Verfahren zur Bestimmung einer Größe zum stoßfreien Zuschalten eines drehzahlgeberlos betriebenen Asynchronmotors zu einem Wechselrichter |
DE19503658C2 (de) * | 1995-01-24 | 1998-01-22 | Daimler Benz Ag | Verfahren zur Bestimmung einer Größe zum stoßfreien Zuschalten eines drehzahlgeberlos betriebenen Asynchronmotors zu einem Wechselrichter |
WO1998034337A1 (de) * | 1997-01-29 | 1998-08-06 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung einer rotorwinkelgeschwindigkeit einer geberlosen, feldorientiert betriebenen drehfeldmaschine |
US6316905B1 (en) | 1997-01-29 | 2001-11-13 | Siemens Aktiengesellschaft | Means and device for determining the angular velocity of a rotor of polyphase machine operated by field orientation without a transmitter |
CN1080479C (zh) * | 1997-01-29 | 2002-03-06 | 西门子公司 | 一种测定无传感器的磁场定向运转感应电机的转子角速度的方法和装置 |
FR2778800A1 (fr) * | 1998-05-13 | 1999-11-19 | Daimler Chrysler Ag | Procede d'estimation de l'etat de moteurs asynchrones sans transmetteur de la vitesse de rotation |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4433551C2 (de) | 1997-04-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3034275C2 (de) | ||
EP0043973B1 (de) | Drehfeldmaschinenantrieb mit einer umrichtergespeisten Drehfeldmaschine und einer mit zwei Wechselspannungsintegratoren und einer Rechenmodellschaltung verbundenen Umrichtersteuerung | |
EP0884835B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Regelung einer geberlosen, feldorientiert betriebenen Asynchronmaschine | |
DE10012280B4 (de) | Steuervorrichtung für einen Induktionsmotor | |
EP0047900B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln des Läuferwiderstandes einer Asynchronmaschine | |
EP0847617B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur korrektur einer flussrichtung eines modellflusses einer geberlosen, feldorientiert betriebenen drehfeldmaschine bis zur frequenz null | |
EP0127158B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Flussvektors einer Drehfeldmaschine aus Ständerstrom und Ständerspannung und deren Anwendung | |
DE112004002619T5 (de) | Motorregelanordnung | |
EP0161615B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen des Flussvektors einer Drehfeldmaschine | |
EP1116014B1 (de) | Verfahren und einrichtung zum bestimmen des drehmomentes einer induktionsmaschine | |
EP0161616B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Stabilisieren der Ortskurve eines durch Integration gebildeten Vektors | |
EP0965047B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur identifikation der systemparameter statorwiderstand und rotorwiderstand einer geberlosen, feldorientiert betriebenen drehfeldmaschine | |
DE4433551C2 (de) | Drehzahlschätzverfahren für den drehzahlgeberlosen Betrieb von wechselrichtergespeisten Asynchronmotoren | |
DE4110716C2 (de) | Verfahren zur Identifikation von Parametern einer Asynchronmaschine | |
DE3144188A1 (de) | Flussbestimmungseinrichtung fuer die feldorientierte steuerung einer drehfeldmaschine | |
DE3144174A1 (de) | Vorrichtung zum feldorientierten betrieb einer drehfeldmaschine | |
EP1746718B1 (de) | Verfahren zur direkten Regelung der Reaktanz einer Drehstrommaschine | |
EP3704790B1 (de) | Verfahren zur ermittlung der rotorposition von synchron laufenden elektrischen maschinen ohne mechanischen geber | |
DE10214633A1 (de) | Verfahren zum Abschätzen der Spannung einer Gleichstrom-Hauptleitung in Elektromaschinen-Antrieben | |
EP3556011B1 (de) | Verfahren zur bestimmung der winkellage des rotors eines von einem wechselrichter gespeisten synchronmotors und eine vorrichtung zur durchführung des verfahrens | |
AT397727B (de) | Verfahren und schaltungsanordnung zur sensorlosen drehwinkelerfassung einer dämpferlosen, vorzugsweise permanentmagneterregten, über einen stromrichter gespeisten synchronmaschnine | |
DE102019130180A1 (de) | Verfahren zum Bestimmen eines Offsets eines Winkellagegebers an einer Rotorwelle einer elektrischen Synchronmaschine mit einem Strom- oder Spannungstimingoffsets eines Inverters | |
DE69126177T2 (de) | Gerät und Verfahren zur Steuerung eines Motors | |
AT397884B (de) | Verfahren zur magnetflussbestimmung und zur dynamisch hochwertigen momentenaufbringung an einer über einen umrichter gespeisten asynchronmaschine | |
DE4310778C2 (de) | Verfahren zur zeitdiskreten Regelung des Stromes eines über einen Wechselrichter gespeisten Asynchronmotors |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
|
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER RAIL SYSTEMS GMBH, 13627 BERLIN, D |
|
R071 | Expiry of right |