DE4432143A1 - Regelung von Spindelachsen bei Werkzeugmaschinen - Google Patents
Regelung von Spindelachsen bei WerkzeugmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Regelung von Spindelach
sen bei Werkzeugmaschinen, bei der jeweils eine Kaskadenrege
lung - bestehend aus Momenten-Drehzahl und Lageregelkreis für
Leit- und Folgespindel vorgesehen ist.
Im Synchronbetrieb werden zwei gegenüberliegend angeordnete
Spindeln, d. h. die Leitspindel und die Folgespindel, winkel-
und geschwindigkeitssynchron betrieben, so daß im synchronen
Zustand über Kupplungen ein Werkstück eingespannt oder über
geben werden kann. Sind Leit- und Folgespindel mit der vor
stehend erwähnten Kaskadenregelung ausgestattet, so kann es
zu Verspannungen im Werkstück kommen.
Ohne Gegenmaßnahmen können dann bei eingespannten Werkstücken
in beiden Antrieben hohe Momente entstehen, die sich gegen
seitig über das Werkstück kompensieren.
Dafür gibt es zwei grundsätzliche Ursachen:
Bei der Übernahme des Werkstückes entsteht durch das Schlie ßen der Kupplung mechanisch bedingt ein Winkelversatz, den die Lageregelung zu korrigieren versucht. Solange das Werk stück eingespannt ist, kann die Korrektur nicht herausge fahren werden, sondern führt ebenfalls zu einer Verspannung.
Bei der Übernahme des Werkstückes entsteht durch das Schlie ßen der Kupplung mechanisch bedingt ein Winkelversatz, den die Lageregelung zu korrigieren versucht. Solange das Werk stück eingespannt ist, kann die Korrektur nicht herausge fahren werden, sondern führt ebenfalls zu einer Verspannung.
Auch bei digitaler Sollwertvorgabe können aufgrund von Quan
tisierungseffekten die Drehzahlsollwerte für die beiden Spin
delantriebe niemals exakt gleich vorgegeben werden. Ohne
mechanische Verkopplung würden derartige Geschwindigkeitsab
weichungen zu einer Wegdifferenz führen und infolgedessen
über die Lageregelung - bereits ohne Ausgleichsregler - kor
rigiert. Liegt die Kopplung vor, so stimmt zwangsweise die
Wegbilanz, der Lageregler wird also nicht korrigieren. Auf
der Drehzahlebene wird sich eine mittlere Drehzahl einstel
len, die zwischen den beiden Drehzahlsollwerten von Leit-
bzw. Folgespindel liegt. Beide Drehzahlregelkreise haben
somit eine Regelabweichung und integrieren dementsprechend
auf. Die bisherigen regelungstechnischen Abhilfen haben nicht
befriedigen können.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, bei ei
ner Regelung der eingangs genannten Art dafür zu sorgen, daß
es nicht zu Verspannungen kommt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit folgenden Merkmalen
gelöst:
- a) der beim Herstellen einer kraftschlüssigen Verbindung zwi schen Leit- und Folgespindelachse auftretende Synchron lagefehler zwischen Leit- und Folgeachse wird erfaßt und zur entsprechenden Korrektur des Lagesollwertes der Folge achse auf Synchronlaufdifferenz Null verwendet,
- b) der Ausgang des Drehzahlintegrators des Drehzahlreglers der Folgeachse wird auf einen von der Regeldifferenz ab hängigen Wert begrenzt.
Auf diese Weise können Verspannungen weitgehend vermieden
werden.
Die Begrenzung des Integrators kann in bekannter Weise, z. B.
durch Rückkopplung des Ausgangssignals erreicht werden.
Die vorstehend beschriebene Schaltung wird mit Vorteil digi
tal aufgebaut sein und im Rahmen einer Rechnersteuerung ver
wirklicht. In einer derartigen Steuerung ist dann auch ein
fach die Korrektur der Lagesollwerte der Folgeachse durch ein
spezielles Kommando ein- und abschaltbar.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei
spiels wird die Erfindung näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 die kraftschlüssige Verbindung zwischen Leit- und
Folgeachse,
Fig. 2 die Reglerstruktur und
Fig. 3 und 4 Einzelheiten der Integratorbegrenzung.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist zwischen der Leitspindelach
se 1 und der Folgespindelachse 2 ein Werkstück 4 einspannbar.
Zur Halterung und zum Festlegen des Werkstückes 4 sind in
beiden Spindelantrieben Kupplungen 3 vorgesehen, die durch
ein Kommando wirksam gemacht werden können.
Wie einleitend bemerkt, kann es im Zusammenhang mit der in
Fig. 2 beschriebenen Regelung zu Verspannungen kommen, wenn
die zusätzlichen Maßnahmen nicht vorgenommen werden.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, besteht die geregelte Leitspin
delachse 1 aus einem Lageregler 11, dem ein Drehzahlregler 12
unterlagert ist. Dieser gibt seinerseits wieder den Momenten
sollwert an einen Momentenregelkreis 13, über den der Motor
14 und die Last 15 angesteuert werden. Ähnliches gilt für die
Folgespindelachse 2, die aus Lageregler 21, Drehzahlregler
22, Momentenregelkreis 23 und den durch Motor und Last gebil
deten Trägheiten 24 und 25 besteht.
Ferner ist eine Sollwertvorgabe 5 vorgesehen, die das Lage
sollwertsignal xsoll,LS an den Lageregler 11 gibt. Dem Lage
regler wird ferner der Lageistwert xist,LS, der am Ende der
Strecke gewonnen wird, zugeführt und hieraus das Eingangs
signal für den Lageregler 11 gebildet.
Der gleiche Lagesollwert wird als Lagesollwert XsollFs für
die Spindelachse 2 verwendet. Hierbei wird im Lageregler 21
dieser Sollwert mit dem Lageistwert xist,FS verglichen.
Zur Berücksichtigung möglicher Winkelversätze und zur span
nungsfreien Halterung des Werkstückes ist nun eine Zusatzvor
richtung vorgesehen, mit der der Lageistwert xist,LS der
Leitspindelachse 1 und Lageistwert xist,FS der Folgespin
delachse 2 miteinander verglichen werden. Dies ist symbolisch
durch den Vergleicher 6 dargestellt. Dieser Differenzwert,
d. h. der Synchronlauffehler, ist über einen Schalter 7 zu
sätzlich auf den Lagesollwert xsoll,FS der Folgespindelachse
2 aufschaltbar.
Ferner ist noch, wie durch 8 angedeutet, der Integrator im
Drehzahlregler 22 derart in seinem Ausgang begrenzbar, daß
vorgegebene Werte nicht überschritten werden können.
Wie Fig. 3 zeigt, kann die Begrenzung im Drehzahlreglerinte
grator beispielsweise durch eine Rückführung 81 oder, wie
Fig. 4 zeigt, durch eine von der Eingangsgröße abhängige Inte
gratorbegrenzung 82 vorgenommen werden.
Hinsichtlich der Wirkungsweise ist folgendes zu bemerken:
Vor dem Schließen der mechanischen Verkopplung mit Hilfe der
Kupplung werden Leit- und Folgespindelachsen 1, 2 durch Vor
gabe gleicher Lagesollwerte in einen drehzahl- und winkelsyn
chronen Zustand gebracht, so daß die Abweichung zwischen
Leit- und Folgespindelposition, der Synchronlauffehler
ΔLS, FS = Xist,LS - Xist,FS zu Null wird. Durch das Schließen der mechanischen Kupplung 3 kann jedoch wieder ein Synchronlauffehler entstehen. Durch Aktivieren eines Signals wird nun der Sollwert der Folgespindelachse 2 um den vor liegenden Synchronlauffehler ΔLS, FS korrigiert, so daß sich als Synchronlaufdifferenz Null ergibt, ohne daß eine Korrek turbewegung stattfinden muß. Dieses Signal muß solange an stehen, bis der mechanische Kraftschluß vollkommen gegeben ist, d. h. kein Durchrutschen mehr möglich ist. Solange das Signal aktiv ist, wird die Folgeachslageregelung Winkelab weichungen bezüglich der Leitachse nicht korrigieren, die eingangs beschriebene Verspannung wird also vermieden.
ΔLS, FS = Xist,LS - Xist,FS zu Null wird. Durch das Schließen der mechanischen Kupplung 3 kann jedoch wieder ein Synchronlauffehler entstehen. Durch Aktivieren eines Signals wird nun der Sollwert der Folgespindelachse 2 um den vor liegenden Synchronlauffehler ΔLS, FS korrigiert, so daß sich als Synchronlaufdifferenz Null ergibt, ohne daß eine Korrek turbewegung stattfinden muß. Dieses Signal muß solange an stehen, bis der mechanische Kraftschluß vollkommen gegeben ist, d. h. kein Durchrutschen mehr möglich ist. Solange das Signal aktiv ist, wird die Folgeachslageregelung Winkelab weichungen bezüglich der Leitachse nicht korrigieren, die eingangs beschriebene Verspannung wird also vermieden.
Nach dem Schließen der mechanischen Kopplung sind weiterhin
Maßnahmen auf der Drehzahlregelebene erforderlich, und zwar
die Begrenzung.
Wie beschrieben, führt die mechanische Verkopplung der An
triebe bei geringfügig abweichenden Drehzahlsollwerten von
Leit- und Folgeachse zum Hochlaufen der Integratoren in den
PI-Drehzahlreglern. Ein Abschalten des Folgeachsintegrators
als Gegenmaßnahme führt zu vom Leitantrieb abweichenden
Führungsverhalten, die Folge ist eine beim Beschleunigen und
Bremsen ungünstige Momentenverteilung. Ein gewisser Ausgleich
wäre durch Verzögerung des Leitspindelsollwertes gegenüber
dem Sollwert der Folgespindel über ein Sollwertfilter mög
lich. Statt durch Abschaltung des Folgeachsintegrators kann
das Aufintegrieren der Drehzahlreglerintegratoren im Syn
chronbetrieb durch eine Rückführung des Folgeachsintegrator
ausgangs i (k) auf seinen Eingang vollständig vermieden
werden (vgl. z. B. Fig. 3). Bei dieser Schaltung ergibt sich
dabei eine Begrenzung des Integratorausgangs auf einen von
der Regeldifferenz ε (k) abhängigen Wert. Die Regeldifferenz
ist im mechanisch gekoppelten Betrieb bei digitalen Antrieben
praktisch Null, bei analogen Antrieben ebenfalls sehr klein.
Bei großen Abweichungen, z. B. beim Bremsen, Beschleunigen
oder einer starken Störung, wird dagegen die Begrenzung prak
tisch unwirksam. Die Folgeachsregelung verhält sich wie die
der Leitachse. Beide Antriebe werden gleichmäßig am Beschleu
nigungsmoment beteiligt. Störungen werden durch die Regelung
abgefangen.
Claims (3)
1. Regelung von Spindelachsen bei Werkzeugmaschinen, bei der
eine Kaskadenregelung - bestehend aus Momenten, Drehzahl und
Lageregelkreis jeweils für Leit- und Folgespindelachse vor
gesehen ist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) der beim Herstellen einer kraftschlüssigen Verbindung (3) zwischen Leit- und Folgeachse (1, 2) auftretende Synchronlauflagefehler zwischen Leit- und Folgespindel achse wird erfaßt und zur entsprechenden Korrektur des Lagesollwertes der Folgeachse (2) auf Synchronlauffehler Null verwendet und
- b) der Ausgang des Drehzahlintegrators (9) des Drehzahlreg lers (22) der Folgespindelachse (2) wird auf einen von der Regeldifferenz abhängigen Wert begrenzt.
2. Regelung nach Anspruch 1 mit einer Integratorbegrenzung
durch Rückführung (81) des Ausgangssignals.
3. Regelung nach Anspruch 1, bei der die Korrektur des Lage
sollwertes der Folgespindelachse (2) durch ein spezielles
Kommando einer Steuerung ein- und abschaltbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944432143 DE4432143A1 (de) | 1994-09-09 | 1994-09-09 | Regelung von Spindelachsen bei Werkzeugmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944432143 DE4432143A1 (de) | 1994-09-09 | 1994-09-09 | Regelung von Spindelachsen bei Werkzeugmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4432143A1 true DE4432143A1 (de) | 1996-03-14 |
Family
ID=6527811
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944432143 Withdrawn DE4432143A1 (de) | 1994-09-09 | 1994-09-09 | Regelung von Spindelachsen bei Werkzeugmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4432143A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1321837A2 (de) * | 2001-12-19 | 2003-06-25 | Fanuc Ltd | Servoregler |
EP1742128A1 (de) * | 2005-07-08 | 2007-01-10 | Fanuc Ltd | Servosteuerung |
EP1967924A1 (de) * | 2007-03-08 | 2008-09-10 | Fanuc Ltd | Gerät zur synchron Steuerung mehrerer Servomotoren |
-
1994
- 1994-09-09 DE DE19944432143 patent/DE4432143A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1321837A2 (de) * | 2001-12-19 | 2003-06-25 | Fanuc Ltd | Servoregler |
EP1321837A3 (de) * | 2001-12-19 | 2004-05-06 | Fanuc Ltd | Servoregler |
US6809493B2 (en) | 2001-12-19 | 2004-10-26 | Fanuc Ltd | Servo controller |
EP1742128A1 (de) * | 2005-07-08 | 2007-01-10 | Fanuc Ltd | Servosteuerung |
US7656106B2 (en) | 2005-07-08 | 2010-02-02 | Fanuc Ltd | Servo controller |
EP1967924A1 (de) * | 2007-03-08 | 2008-09-10 | Fanuc Ltd | Gerät zur synchron Steuerung mehrerer Servomotoren |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |