DE4431750A1 - Ortsfeste Beleuchtungsanlage für Verkehrswege - Google Patents
Ortsfeste Beleuchtungsanlage für VerkehrswegeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine ortsfeste Beleuchtungsan
lage für Verkehrswege gemäß dem Oberbegriff des Patentanspru
ches 1.
Es ist allgemein bekannt, bei Außenbeleuchtungsanlagen für
den Betrieb der Leuchten eine gemeinsame Steueranlage vorzu
sehen, die einen automatischen Betrieb der Beleuchtungsanlage
ermöglicht. Derartige Steueranlagen sind häufig Lichtsensoren
zugeordnet, um die Beleuchtungsanlage tageslichtabhängig ein-
bzw. ausschalten zu können, wichtig ist auch eine tageszeit
abhängige Steuerung geworden, um in den Zeiten niedrigeren
Verkehrsaufkommens Leuchten der Beleuchtungsanlage einzeln
oder auch gruppenweise entweder ganz abzuschalten oder wenig
stens in der Leistung herabzusetzen. Da die jeweilige Be
triebsweise auch einzelner Leuchten einer größeren Beleuch
tungsanlage den jeweiligen örtlichen Verhältnissen anzupassen
ist, um bei ausreichender Verkehrssicherung die Beleuchtungs
kosten zu optimieren, sind derartige Steueranlagen bei moder
nen ortsfesten Beleuchtungsanlagen unabdingbar und daher all
gemein üblich. Natürlich muß die einzelne Leuchte dann mit
einer entsprechenden Betriebsschaltung ausgerüstet sein, um
auf die von der zentralen Steueranlage abgegebenen Steuersi
gnale auch reagieren zu können.
So sehr der Zwang, die Energiekosten zu senken, die Träger
öffentlicher Verkehrswege dazu bewogen hat, ortsfeste Be
leuchtungsanlagen entsprechend auszustatten, so wenig hat
sich bei ortsfesten Beleuchtungsanlagen für Verkehrswege
daran geändert, daß diese bei schlechten Witterungsbedingun
gen immer noch dem Verkehrsteilnehmer wenig günstige Sicht
verhältnisse bieten. Obwohl allgemein bekannt ist, daß be
reits nasse Fahrbahnen die Wahrnehmung des nachts beleuchte
ten Verkehrsweges sehr erschweren und somit das Unfallrisiko
zusätzlich zu schlechten Witterungsbedingungen erhöhen, wer
den ortsfeste Beleuchtungsanlagen immer noch für trockene
Fahrbahnen geplant und eingerichtet, wobei man bei der Pla
nung bestimmte Belagsklassen, Standardbeläge der Fahrbahn
decke berücksichtigt und dabei von empirisch ermittelten Re
flexionseigenschaften einer derartigen Fahrbahndecke ausgeht.
Dies ist vor allem mit darauf zurückzuführen, daß allgemein
geltende Richtlinien, beispielsweise die deutsche Norm DIN
5044 "Ortsfeste Verkehrsbeleuchtung" lediglich die Berechnung
der Leuchtdichteverteilung auf der Straße für den Fall der
trockenen Fahrbahn regelt. Vorschriften in skandinavischen
Ländern, die zusätzliche Leuchtdichteberechnungen auch für
einen definierten Feuchtezustand einer Fahrbahndecke vor
schreiben, haben auf die Verhältnisse im mitteleuropäischen
Bereich nur geringen Einfluß ausgeübt.
So ergibt es sich, daß marktüblich nur solche Straßenleuchten
sind, deren Abstrahlungscharakteristiken auf einem bestimmten
Bereich von Fahrbahnbelägen im trockenen Zustand, im skandi
navischen Bereich gegebenenfalls noch auf einen weiteren, ge
nau definierten Feuchtezustand abgestimmt sind. Es ist des
halb keineswegs verwunderlich, daß auch bei modernen ortsfe
sten Beleuchtungsanlagen die Beleuchtungsaufgabe im wesentli
chen nur bei trockenem Wetter zufriedenstellend gelöst ist,
während die Lösung der Sehaufgabe für den Verkehrsteilnehmer
bei sich verschlechternden Wetterverhältnissen sofort er
schwert wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für eine
ortsfeste Beleuchtungsanlage der eingangs genannten Art unter
anderem eine Straßenleuchte zu schaffen, die in flexibler
Weise unter Ausnutzung der an sich für öffentliche Beleuch
tungsanlagen bereits gegebenen Steuerungsmittel eine Anpas
sung der Beleuchtungssituation an den jeweiligen, von der mo
mentanen Witterung abhängigen Zustand des Straßenbelages mit
einfachen Mitteln gestattet.
Bei einer ortsfesten Beleuchtungsanlage gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit
den im Kennzeichen dieses Patentanspruches beschriebenen
Merkmalen gelöst.
Die Erfindung geht von der wirtschaftlichen Überlegung aus,
daß es bei ungünstigen Witterungsbedingungen nicht notwendig
ist, dem unter diesen Bedingungen subjektiv nach mehr Licht
verlangenden Verkehrsteilnehmer tatsächlich auch objektiv ein
höheres Beleuchtungsniveau anzubieten. Bei unveränderter Ab
strahlungscharakteristik der Leuchte wäre dies im Gegenteil
die unzweckmäßige Lösung. Die Erfindung geht vielmehr von ei
nem anderen Ansatzpunkt aus, sie legt die sich jeweils abhän
gig vom Zustand des Fahrbahnbelages bei unterschiedlichen
Witterungsverhältnissen ändernden Reflexionseigenschaften zu
grunde. Sie berücksichtigt, daß die Abstrahlcharakteristik
wirtschaftlicher Straßenleuchten, deren Maximum in vielen
Fällen in Längsrichtung des Verkehrsweges liegt, bei ungün
stigeren Witterungsbedingungen zu einer Reflexblendung des
sich der Leuchte nähernden Verkehrsteilnehmers zumindestens
in einem gewissen Umfang führt, so daß dieser objektiv Kon
traste in seinem Gesichtsfeld schlechter wahrnimmt und somit
subjektiv den Eindruck unzureichender Ausleuchtung seines Ge
sichtsfeldes hat. Ohne die Gesamtlichtleistung zu erhöhen,
lassen sich erfindungsgemäß weitaus bessere Sichtverhältnisse
auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen schaffen, wenn
durch Veränderung der Abstrahlcharakteristik der Leuchte der
artige Reflexblendungen vermieden werden. Erfindungsgemäß
werden deshalb in den Leuchten zwei individuell ansteuerbare
Beleuchtungseinheiten vorgesehen, die so ausgebildet und in
der Leuchte so angeordnet sind, daß die Maxima ihrer Licht
verteilungskurven, zueinander senkrecht stehend, einmal in
Form eines relativ schmalen Lichtbandes in Längsrichtung des
Verkehrsweges weisen und zum anderen, quer strahlend, bei
weitaus geringer ausgeprägtem Maximum senkrecht zur Längs
richtung des Verkehrsweges liegen. Erfindungsgemäß wird eine
derartige Leuchte in der Weise betrieben, daß bei trockener
Fahrbahndecke - als die für diesen Zustand wirtschaftlichste
Lösung - vorzugsweise nur die erstgenannte Beleuchtungsein
heit ausgesteuert wird. Damit läßt sich eine Beleuchtung mit
den Eigenschaften erzielen, die heute moderne ortsfeste Be
leuchtungsanlagen bei trockenem Fahrbahnzustand erreichen.
Bei starkem Regenwetter dagegen wird vorzugsweise die zweite,
quer strahlende Beleuchtungseinheit der Leuchte voll ausge
nutzt. Da deren Hauptausstrahlrichtung senkrecht zur Blick
richtung des sich der Leuchte nähernden Verkehrsteilnehmers
liegt, kann dieser kaum Glanzreflexe wahrnehmen, die durch
das so ausgestrahlte Licht hervorgerufen werden. Wenn auch
die Leuchtdichteverteilung bei gleichem Lichtpunktabstand in
diesem Fall etwas ungünstiger ist, so wird dieser Nachteil
bei weitem durch die Vermeidung der Blendgefahr aufgehoben.
Notwendig für diese Betriebsweise einer ortsfesten Beleuch
tungsanlage ist zusätzlich lediglich eine Meßeinrichtung zum
Bewerten des momentanen Fahrbahnzustandes, um die Steueran
lage entsprechend einstellen zu können. Dafür bieten sich an
sich bekannte Reflektometer an, mit denen an einer der Witte
rung ausgesetzten Probe der Fahrbahndecke deren aktuelle Re
flexionseigenschaften bestimmbar sind. Sind diese in Abhän
gigkeit von dem Feuchtezustand der Fahrbahndecke z. B. durch
empirische Ermittlung an sich bekannt, so könnten anstelle
einer optischen bzw. lichttechnischen Meßmethode auch andere
Meßmethoden z. B. eine direkte Feuchtigkeitsmessung einge
setzt werden, denn an sich muß die Messung selbst nicht sehr
genau sein, weil es im Prinzip genügt, drei Fahrbahnzustände
"trocken", "feucht" bzw. "naß" zu unterscheiden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an
hand der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 schematisch eine Außenleuchte mit dem Ausschnitt ei
nes Verkehrsweges zur Darstellung von gegebenenfalls auftre
tenden Blenderscheinungen von Verkehrsteilnehmern,
Fig. 2 und Fig. 3 in einer Ansicht von unten bzw. in einer
Seitenansicht eine erfindungsgemäß ausgebildete Außenleuchte
mit zwei Beleuchtungseinheiten,
Fig. 4 den Ausschnitt aus einem mit einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Leuchte beleuchteten Verkehrsweg und
Fig. 5 die Prinzipdarstellung einer möglichen Ausführungs
form einer Meßeinrichtung zum Bewerten der sich aufgrund des
momentanen Fahrbahnzustandes ändernden Reflexionseigenschaf
ten der Fahrbahndecke des Verkehrsweges.
In Fig. 1 ist schematisch in einem Ausschnitt aus einer
ortsfesten Beleuchtungsanlage ein Teil einer Fahrbahn 1 eines
Verkehrsweges mit einer Außenleuchte 2 zur Beleuchtung dieses
Verkehrsweges dargestellt. Das von der Außenleuchte 2 ausge
strahlte Licht ist schematisch durch Lichtstrahlen 3 angege
ben, die auf die Fahrbahn 1 treffen, dort reflektiert werden,
so daß von einem sich der Außenleuchte 2 in Pfeilrichtung 4
nähernden Verkehrsteilnehmer die Fahrbahn 1 sowie die Umge
bung des Verkehrsweges über dieses reflektierte Licht wahrge
nommen werden kann. Bei Trockenheit treten dabei - lokal be
trachtet - keine großen Leuchtdichteunterschiede des beleuch
teten Verkehrsweges auf, so daß die Gesamtumgebung für den
Verkehrsteilnehmer, je nach dem wie gut die Beleuchtungsauf
gabe an sich gelöst ist, mehr oder minder deutlich erkennbar
ist.
Bei Regenwetter zeigen sich jedoch völlig andere Verhält
nisse. In diesem Fahrbahnzustand kann sich die Lichtquelle
der Außenleuchte 2 an lokalen Teilen der Fahrbahn 1 für den
Verkehrsteilnehmer spiegelnd abbilden, wobei lokal sehr hohe
Leuchtdichteunterschiede auftreten. Dieser Effekt tritt um so
mehr auf, wenn bei entsprechender Abstrahlcharakteristik
selbst in großem Abstand zu der Außenleuchte 2 noch relativ
hohe Beleuchtungsstärken auftreten, worauf im einzelnen noch
einzugehen sein wird.
Jedem Verkehrsteilnehmer ist bekannt, daß die Wahrnehmung ei
nes beleuchteten Verkehrsweges und seiner Umgebung bei sich
verschlechternden Wetterbedingungen erschwert wird. Die Ursa
che ist, daß der Verkehrsteilnehmer, insbesondere als Auto
fahrer, ständig wechselnden Blendungen durch Spiegelreflexion
an der Fahrbahndecke ausgesetzt ist, die seine Wahrnehmungs
fähigkeit herabsetzen. Daraus resultiert der subjektive Ein
druck des Verkehrsteilnehmers einer bei diesen schlechten
Witterungsbedingungen nicht mehr ausreichenden Beleuchtung
des Verkehrsweges. Objektiv wird aber die Wahrnehmungsfähig
keit durch die genannten Blendungserscheinungen herabgesetzt,
die zusätzlich zu dem schlechteren Fahrbahnzustand somit das
Unfallrisiko erhöhen.
In Fig. 2 und Fig. 3 ist nun in einer Ansicht von unten
bzw. in einer Seitenansicht im Schnitt das Prinzip einer Au
ßenleuchte 2 dargestellt, die eine Möglichkeit bietet, das
geschilderte Problem bei ortsfesten Beleuchtungsanlagen zu
beheben. Diese Außenleuchte 2 besitzt zwei Beleuchtungsein
heiten mit jeweils einer Lichtquelle 21 bzw. 22 sowie dieser
zugeordneten Reflektoren 23 bzw. 24. Bei der ersten Beleuch
tungseinheit ist die Lichtquelle 21 mittig und in der Längs
achse 25 der Außenleuchte 2 verlaufend angeordnet. Die zuge
ordneten Reflektoren 23 sind als gekrümmte Spiegelflächen
ausgebildet und im wesentlichen spiegelbildlich symmetrisch
zu beiden Seiten der Lichtquelle 21 angeordnet. Der Aufbau
sowie die Anordnung dieser ersten Beleuchtungseinheit 21, 23
der Außenleuchte 2 resultiert in einer Abstrahlcharakteristik
für diese Beleuchtungseinheit 21, 23 mit einer Hauptausstrah
lungsrichtung quer zur Längsachse 25 der Außenleuchte 2. Wie
noch zu erläutern sein wird, ist dies die übliche, aus wirt
schaftlichen Gründen für Außenleuchten gewählte Ausführungs
form einer Beleuchtungseinheit.
Bei der zweiten Beleuchtungseinheit 22, 24 ist die Licht
quelle 22 senkrecht und quer zur Leuchtenlängsachse 25 ange
ordnet und der zugeordnete Reflektor 24 ist, die Lichtquelle
22 umgebend, mehr oder minder wannenförmig ausgebildet. In
Fig. 3 ist die Querschnittsform dieses Reflektors 24 der
zweiten Beleuchtungseinheit 22, 24 lediglich schematisch dar
gestellt, um zu verdeutlichen, daß das von der zweiten Be
leuchtungseinheit 22, 24 abgestrahlte Licht mit seiner Haupt
ausstrahlung im wesentlichen in Richtung der Längsachse 25
der Leuchte 2, d. h. also senkrecht zu der Hauptausstrahlung
der ersten Beleuchtungseinheit 21, 23 liegt.
In Fig. 4 ist schematisch in einer Draufsicht ein Ausschnitt
aus einem Verkehrsweg mit einer Fahrbahn 1 dargestellt, der
durch eine vorstehend anhand der Fig. 2 und 3 in ihrem
Aufbau erläuterte Außenleuchte 2 beleuchtet wird. Zur Ver
deutlichung der Abstrahlcharakteristiken der beiden Beleuch
tungseinheiten 21, 23 und 22, 24 der Leuchte 2 sind deren Ke
gelmantelkurven 210 bzw. 220 - vereinfacht allerdings nur für
eine Leuchtenseite - eingezeichnet. In Fig. 4 ist durch die
Angabe der Längsachse 25 der Außenleuchte 2 verdeutlicht, daß
die Leuchte quer zur Längsrichtung der Fahrbahn 1 des Ver
kehrsweges aufgestellt ist. Die Anordnung und Ausgestaltung
der ersten Beleuchtungseinheit 21, 23 der Außenleuchte 2 be
dingt eine Lichtverteilung dieser ersten Beleuchtungseinheit
21, 23, deren Maximum in Längsrichtung des Verkehrsweges 1
liegt, wie durch die entsprechende Kegelmantelkurve 210 ver
deutlicht ist. Diese Abstrahlcharakteristik einer Außen
leuchte 2 ist als die wirtschaftlichste Lösung bei ortsfesten
Beleuchtungsanlagen vielfach eingesetzt, da sie auch bei gro
ßen Lichtpunktabständen noch eine ausreichende, relativ
gleichmäßige Leuchtdichteverteilung auf der Fahrbahn 1 sowie
in einer gewissen Umgebung des Verkehrsweges ermöglicht.
Fig. 4 illustriert in Verbindung mit der Darstellung von
Fig. 1, daß diese durch die Kegelmantelkurve 210 der ersten
Beleuchtungseinheit 21, 23 dargestellte Abstrahlcharakteri
stik für den Verkehrsteilnehmer allerdings nur bei einer
trockenen Fahrbahn 1 zur Lösung seiner Sehaufgabe günstig
ist. Denn mit einer solchen Ausführungsform einer Beleuch
tungseinheit wird bewußt angestrebt, mit relativ hohen Licht
stromanteilen des abgestrahlten Lichtes auch noch von der Au
ßenleuchte 2 weit entfernte Teile der Fahrbahn 1 auszuleuch
ten. Dies bedingt relativ flache Einstrahlungswinkel des ab
gestrahlten Lichtes im Bereich des Scheitelpunktes der Kegel
mantelkurve 210. Bei Regenwetter und nasser Fahrbahn resul
tieren Spiegelreflexe für den Verkehrsteilnehmer auf der
Fahrbahn 1 aus derartigen flachen Einstrahlungswinkeln. Dies
ist bei der gewählten Abstrahlcharakteristik der zweiten Be
leuchtungseinheit 22, 24 jedoch nicht der Fall. Deren Licht
verteilung ist durch die zweite Kegelmantelkurve 220 illu
striert, deren weniger steil ausgeprägtes Maximum quer zur
Fahrbahn 1 in Richtung der Leuchtenlängsachse 25 liegt.
Sind bei der beschriebenen Außenleuchte die beiden Beleuch
tungseinheiten 21, 23 bzw. 22, 24 individuell ansteuerbar und
sind außerdem die beiden Lichtquellen 21 bzw. 22 dieser Be
leuchtungseinheiten so ausgewählt, daß sie auch in weitem Um
fang dimmbar sind, so ermöglicht die geschilderte Ausfüh
rungsform eine Betriebsweise, die unterschiedlichen Witte
rungsbedingungen angepaßt eine jeweils zweckmäßige Lichtver
teilung bereitstellt. Da die Leuchten einer ortsfesten Be
leuchtungsanlage üblicherweise einzeln oder gruppenweise über
eine zentrale Steueranlage angesteuert werden und dabei auch
in vielen Fällen nicht nur eine völlige Abschaltung einzelner
Leuchten, sondern auch ein Betrieb mit verringerter Leistung
ermöglicht ist, stehen bekannte Steuermittel zur Verfügung,
um auch eine an unterschiedliche Witterungsbedingungen ange
paßte Steuerung der Beleuchtungsanlage durchzuführen. Hierzu
gibt es je nach Lampentyp und angepaßt an die örtlichen Ver
hältnisse verschiedene Realisierungsmöglichkeiten für die
Steuerung, die dem Fachmann wohl bekannt sind, so daß an die
ser Stelle eine Detailbeschreibung der zentralen Steueranlage
nicht erforderlich ist. Abgesehen von der Randbedingung, daß
die beiden Beleuchtungseinheiten 21, 23 bzw. 22, 24 der Au
ßenleuchten 2 individuell ansteuerbar sein sollen, sind alle
konventionell eingesetzten Betriebsweisen, wie eine vom Ta
geslicht und/oder der Tageszeit abhängige Steuerung einzelner
Leuchten oder von Leuchtengruppen mit Reduzierung der Licht
leistung oder auch völliger Abschaltung einsetzbar. Dieser
konventionellen Betriebsart wird lediglich eine witterungsab
hängige Steuerung überlagert, die sich grob durch folgendes,
in unten stehender Tabelle angegebenes Schema beschreiben
läßt.
Die Tabelle gibt ein relativ grobes Schema aus zwei Gründen
wider: Zum einen dürfte es physikalisch, aber auch aus Auf
wandsgründen sinnvoll sein, nicht zu versuchen, zu viele ver
schiedene Fahrbahnzustände unterscheiden zu wollen. Zum ande
ren kann in der vorliegenden Allgemeinbeschreibung auf die
unterschiedlichsten Beleuchtungsanforderungen bei realisier
ten ortsfesten Beleuchtungsanlagen im einzelnen nicht einge
gangen werden. Im Einzelfall kann es durchaus sinnvoll sein,
je nach den Umgebungsbedingungen und dem Standort einer
Leuchte in bezug auf den Verkehrsweg in Ergänzung dieses
Schemas genauere Definitionen festzulegen. Wesentlich ist
hier lediglich, daß nach diesem Schema die bei nasser Fahr
bahn 1 auftretenden Reflexblendungen vermeidbar sind. In Kauf
genommen werden muß dabei, daß sich aufgrund der Querstrah
lung der zweiten Beleuchtungseinheit 22, 24 auf dem Verkehrs
weg bei nasser Fahrbahn 1 eine ungleichmäßigere Leuchtdichte
verteilung als bei trockener Fahrbahn ergibt. Dieser Nachteil
wird aber bei weitem durch den beschriebenen Vorteil der Ver
meidung von Reflexblendungen aufgehoben. Zum anderen kann er
für den Kraftfahrer auch dadurch etwas ausgeglichen werden,
daß man unter diesen Witterungsbedingungen die erste Beleuch
tungseinheit 21, 23 nicht völlig abschaltet, sondern nur
weitgehend in ihrer Leistung reduziert. Ohne Blendgefahr wird
somit durch die aneinandergereihte Kette der sichtbaren
Lichtpunkte dem Kraftfahrer eine optische Führung über den
Verlauf des Verkehrsweges gegeben.
In Fig. 5 ist nun eine der Möglichkeiten dargestellt, wie
man den für die geschilderte Betriebsweise der ortsfesten Be
leuchtungsanlage als Steuergröße notwendigen aktuellen Zu
stand der Fahrbahn 1 des Verkehrsweges feststellen kann. In
diesem Fall ist dafür ein an sich bekanntes Reflektometer als
Meßeinrichtung 5 vorgesehen, mit dem auf optischem Wege die
sich in Abhängigkeit von dem Feuchtigkeitszustand ändernden
Reflexionseigenschaften der Oberfläche der Fahrbahn 1 gemes
sen und ausgewertet werden. Über einer Probe 1′ der Fahrbahn
decke sind senkrecht bzw. in einem vorgegebenen Winkel, vor
zugsweise in der Größenordnung von 63° gegen die Senkrechte
gemessen, zwei Meßlichtquellen 51 bzw. 52 angeordnet, die mit
den angegebenen Winkeln einen gerichteten und scharf gebün
delten Lichtstrahl gegen die Probe 1′ der Fahrbahn 1 aus
strahlen. Die beiden Meßlichtquellen 51, 52 werden nacheinan
der kurzzeitig eingeschaltet, so daß von der Probe 1′ der
Fahrbahn 1 reflektiertes Licht für beide Meßlichtquellen 51
bzw. 52 getrennt meßbar ist. Dazu ist ein optoelektronischer
Wandler 53 vorgesehen, dessen Meßöffnung unter einem extrem
flachen Winkel gegen die Probe 1′ der Fahrbahn 1 gerichtet
ist. Der optoelektronische Wandler 53 erzeugt als ein Refe
renzsignal s1 ein Signal, das der Intensität des reflektier
ten Lichtanteils entspricht, der durch die senkrecht über der
Probe 1′ der Fahrbahn 1 angeordnete Meßlichtquelle 51 hervor
gerufen wird. Aus dem schräg gegen die Probe 1′ der Fahrbahn
1 einfallenden, von der Meßlichtquelle 52 abgegebenen und an
der Probe 1′ reflektierten Lichtanteil erzeugt der optoelek
tronische Wandler 53 ein Reflexlichtsignal s2. Dieses Reflex
lichtsignal s2 wird mit dem Referenzsignal s1 bewertet,
d. h., vorzugsweise im optoelektronischen Wandler 53 selbst,
wird ein bewertetes Meßsignal S aus dem Verhältnis von Re
flexlichtsignal s2 zu dem Referenzsignal s1 gebildet. Die
Größe dieses Meßsignales S gibt somit störbereinigt die Ab
hängigkeit des Reflexionsverhaltens der Probe 1′ der Fahrbahn
1 von den Witterungsverhältnissen wieder. Somit ist dieses
Meßsignal S geeignet, in einer zentralen Steueranlage der Be
leuchtungsanlage als Parameter für den momentanen Zustand der
Fahrbahn 1 des Verkehrsweges, d. h. als Steuergröße für die
Betriebsart der Beleuchtungsanlage gemäß obiger Tabelle aus
gewertet zu werden.
Da eine solche Meßeinrichtung, die den Fahrbahnzustand auf
optischem Wege mißt, immer störanfällig in bezug auf Fremd
licht ist, ist es in diesem Fall zweckmäßig, den Fahrbahnzu
stand nicht unmittelbar in der Fahrbahn 1 selbst zu messen,
sondern der Fahrbahn eine Probe zu entnehmen und diese, zwar
der Witterung ausgesetzt, jedoch möglichst gegen Fremdlicht
einfluß geschützt, in der näheren Umgebung der Fahrbahn anzu
ordnen. Da das Reflexionsverhalten der Fahrbahn 1 aber - wie
vorausgesetzt - von deren Feuchtigkeitszustand abhängig ist,
wäre es an sich auch möglich, in der Fahrbahn 1 selbst diesen
Zustand mit Hilfe von Feuchtemeßgeräten festzustellen. Damit
wären zwar nicht unmittelbar die Änderungen der Reflexionsei
genschaften der Fahrbahndecke wie bei der beschriebenen Meß
einrichtung zu erfassen, jedoch wäre dies in Anbetracht der
relativ geringen Anforderungen an die Meßgenauigkeit auch als
ausreichend zu betrachten, zumal bei einem derartigen Meßver
fahren eine wesentliche Störgröße in Form des Fremdlichtein
flusses entfiele.
Die beschriebene Lösung, die in vielfältiger Hinsicht an ört
liche Gegebenheiten, die bei der Planung einer Beleuchtungs
anlage zu berücksichtigen sind, ohne weiteres anpaßbar ist,
hat den Vorteil, daß sie mit konventionellen Methoden ohne
weiteres realisierbar ist, ein wesentliches Verkehrsproblem
löst und dabei die Verkehrssicherheit bei im Dauerbetrieb
vergleichbaren Energiekosten durch besseren Wirkungsgrad er
höht.
Claims (7)
1. Ortsfeste Beleuchtungsanlage für Verkehrswege (1) mit ei
ner Mehrzahl von in vorgegebenen Abständen zueinander sowie
in vorgegebenen Lichtpunkthöhen in bezug auf den Verkehrsweg
angeordneten Leuchten (2), in denen ein Leuchtmittel (21, 22)
und dieses umgebende Reflektoren (23, 24) eine Beleuchtungs
einheit mit einer vorgegebenen Abstrahlcharakteristik bilden
und denen individuell beziehungsweise gruppenweise eine
Steueranlage zum Betreiben der Leuchten (2) in einer vom Ta
geslicht und/oder der Tageszeit abhängigen Betriebsart zuge
ordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Leuchten (2) mindestens zwei individuell ansteuerbare Be
leuchtungseinheiten (21, 23 bzw. 22, 24) vorgesehen sind, die
so eingestellt sind, daß ihre Hauptausstrahlungsrichtungen,
im wesentlichen um 90° zueinander versetzt, in Längsrichtung
des Verkehrsweges (1) beziehungsweise quer dazu liegen, daß
ferner dem Verkehrsweg (1) eine Meßeinrichtung (5) zum
Bewerten des Feuchtigkeitsgrades seiner Fahrbahndecke zu
geordnet ist, die an die Steueranlage angeschlossen ist und
an diese ein entsprechendes Zustandssignal (S) abgibt und daß
die Steueranlage derart ausgebildet ist, daß sie, in ihrer
Betriebsart ferner an den Fahrbahnzustand angepaßt, in Abhän
gigkeit von diesem ihr zugeführten Zustandssignal (S) bei
trockener Fahrbahndecke die eine Beleuchtungseinheit (21, 23)
mit der Hauptausstrahlungsrichtung in Längsrichtung des
Verkehrsweges, bei nasser Fahrbahndecke dagegen die andere
Beleuchtungseinheit (22, 24) mit der Hauptausstrahlungsrich
tung quer dazu zur Abgabe hohen Lichtstromes sowie die jeweils
andere Beleuchtungseinheit zur Abgabe mindestens reduzierten
Lichtstromes ansteuert.
2. Beleuchtungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßeinrichtung (5) zum Bewerten der Zu
stände "trocken", "feucht" und "naß" der Fahrbahndecke des
Verkehrsweges (1) eingerichtet ist und daß die Steueranlage
die beiden Beleuchtungseinheiten (21, 23 bzw. 22, 24) der
Leuchten (2) bei lediglich feuchter Fahrbahndecke jeweils zur
Abgabe eines mittleren Lichtstromes ansteuert.
3. Beleuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung (5)
ein Reflektometer mit einem optoelektronischen Wandler (53),
der unter einem nur wenige Winkelgrade umfassenden, flachen
Winkel gegen eine Probe (1′) der Fahrbahndecke gerichtet ist
sowie zwei Meßlichtquellen (51 bzw. 52) aufweist, von denen
eine erste (51) senkrecht und die zweite (52) in einem davon
abweichenden, jedoch relativ steilen Winkel über dieser Probe
(1′) angeordnet ist, wobei der optoelektronische Wandler (53)
jeweils von dieser Probe (1′) reflektiertes Licht der Meß
lichtquellen (51 bzw. 52) individuell mißt und als Zustands
signal (S) ein elektrisches Signal abgibt, das dem von dieser
Probe (1′) reflektierten Licht der zweiten Meßlichtquelle
(52) bezogen auf das von der ersten Meßlichtquelle (51) emp
fangene, eine Referenzgröße bildende Reflexlicht entspricht.
4. Beleuchtungsanlage nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Probe (1′) der Fahrbahndecke entnommen
und zusammen mit dem Reflektometer (5), gegen Fremdlicht ge
schützt, jedoch der Witterung ausgesetzt, in näherer Umgebung
des überwachten Verkehrsweges angeordnet ist.
5. Beleuchtungsanlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßlichtquellen (51, 52) und
der optoelektronische Wandler (53) des Reflektometers (5) in
ihrer Strahlung beziehungsweise der Strahlungsempfindlichkeit
so aufeinander abgestimmt sind, daß störender Fremdlichtein
fluß weitgehend eliminiert ist.
6. Beleuchtungsanlage nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßlichtquellen (51, 52) als Blitz
lichtlampen ausgebildet sind und der optoelektronische Wand
ler (53) als Lichtempfänger eine auf dieses Blitzlicht abge
stimmte Fotozelle aufweist.
7. Beleuchtungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Steueranlage
derart eingerichtet ist, daß sie die Beleuchtungseinheiten
(21, 23) der Leuchten (2) mit der Hauptausstrahlungsrichtung
in Längsrichtung des Verkehrsweges beim Zustand "naß" der
Fahrbahndecke soweit dimmt, daß diese Beleuchtungseinheiten
vom Verkehrsteilnehmer gerade noch als Lichtpunkte wahrgenom
men werden, die ihm in ihrer Folge in Erstreckung der Fahr
bahn (1) als Führungshilfe für den Verlauf des Verkehrsweges
dienen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4431750A DE4431750A1 (de) | 1994-09-06 | 1994-09-06 | Ortsfeste Beleuchtungsanlage für Verkehrswege |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE4431750A DE4431750A1 (de) | 1994-09-06 | 1994-09-06 | Ortsfeste Beleuchtungsanlage für Verkehrswege |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4431750A1 true DE4431750A1 (de) | 1996-03-07 |
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