DE4431397C1 - Verfahren zur Erfassung von Ausgangsstrom und -spannung eines zeitdiskret in Steuerungsintervallen gesteuerten Pulswechselrichters - Google Patents
Verfahren zur Erfassung von Ausgangsstrom und -spannung eines zeitdiskret in Steuerungsintervallen gesteuerten PulswechselrichtersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Verfahren
ist im
Forschungsbericht T 84-231 des Bundesministeriums für
Forschung und Technologie "Anpassung elektrischer Antriebe
an Versorgungs- und Prozeßsysteme" (Grumbrecht et al.) vom
November 1984, insbesondere in Bild 3.23/1 auf Seite 148
aufgezeigt.
Zur Bereitstellung eines Pulsmusters für die Ansteuerung
des Pulswechselrichters sind auf den Seiten 147 bis 155 des
zuvor genannten Forschungsberichts Verfahren einer
Modulation unter Zuhilfenahme eines dreiecksförmigen
Modulationsträgers angegeben.
Zur Steuerung eines Pulswechselrichters ist es aber auch
bekannt, anstelle der Dreiecksmodulation eine
Vektormodulation durchzuführen (DE 42 41 647 C1).
Unabhängig von der Art der Ansteuerung des
Pulswechselrichters ist es für eine (insbesondere
hochdynamische, zeitdiskrete) Regelung des Asynchronmotors
in der Regel notwendig, den Klemmenstrom und die
Klemmenspannung der Maschine, d. h. den Ausgangsstrom und
die Ausgangsspannung des Pulswechselrichters, zur Verfügung
zu haben.
Bei der Messung des Klemmenstromes und der Klemmenspannung
der Maschine tritt grundsätzlich das Problem auf, daß die
Grundschwingung mit vom Pulswechselrichter generierten
Oberschwingungen überlagert ist, was sich insbesondere bei
niedrigen Pulsfrequenzen unangenehm bemerkbar macht. Bei
einer zeitkontinuierlichen analogen Realisierung der
Regelung kann der oberschwingungsbehaftete Strom ohne
Schwierigkeit verarbeitet werden, da die damit gespeisten
Strukturen in der Regel von selbst Tiefpaßcharakter
besitzen und somit glättend wirken. Bei einer zeitdiskreten
Realisierung ist dies prinzipiell durch sehr hohe
Abtastraten ähnlich zu erreichen (quasi kontinuierliches
Vorgehen), doch wird hierzu eine erhebliche Leistung der
eingesetzten Prozessoren benötigt.
Mit einem analogen Vorfilter kann zwar bei der Erfassung
der Meßgrößen eine Glättung erreicht werden, so daß mit
geringeren Abtastraten gearbeitet werden könnte, doch
treten hierdurch unerwünschte Phasenfehler auf.
Aus der US-Patentschrift 3 040 273 ist ein Spannungs-
Frequenz-Wandler bekannt, bei welchem eine analoge
Eingangsspannung an einen aus einem Verstärker und einem
Parallelkondensator bestehenden Integrator angelegt wird.
Mit dem Integratorausgang ist ein Impulsgenerator
verbunden, welcher jedesmal, wenn die Spannung an dem von
der Analogspannung aufgeladenen Kondensator einen
bestimmten Wert überschreitet, einen Impuls an den
Integratoreingang liefert und die Kondensatorladung um
einen bestimmten Betrag herabsetzt. Die Folgefrequenz
dieser Impulse ist ein Maß für den jeweiligen Momentanwert
des Analogsignals. Durch die (allerdings mit Aufwand
verbundene) Integration können dem Analogsignal überlagerte
periodische Störsignale ausgeschaltet werden.
Ferner ist in der DE-AS 12 76 695 angegeben, daß bei einem
Analog-Digital-Umsetzer zur Ausschaltung von Störungen, die
vom Netz herrühren, beispielweise die Periodendauer der
Netzfrequenz als Integrationsdauer eines Integrators
gewählt werden kann.
Durch die zuvor erwähnte DE-AS 12 76 695 ist es auch
bekannt, einen spannungsgesteuerten Oszillator zu Analog-Digitalwandlung
und zur Mittelwertbildung einzusetzen. Nach
jeder Meßperiode muß dabei der die spannungsproportionalen
Impulse erfassende Zähler rückgesetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, das insbesondere auch bei
niedriger Pulsfrequenz des Pulswechselrichters auf einfache
Weise eine möglichst oberschwingungsfreie Erfassung der
beiden Meßgrößen ohne die Verwendung von Filtern
gewährleistet.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im
Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Vorteilhafterweise wird damit die Erkenntnis genutzt, daß
ein Motor aufgrund seiner Induktivitäten den in Frage
kommenden Zeitmaßstäben im wesentlichen ein integrierendes
Verhalten zeigt, so daß der Einsatz des Verfahrens nach der
Erfindung Meßwerte erzeugt, die den Zustand des Motors bei
gleichzeitiger Unterdrückung der Oberschwingungen
bestmöglich abbilden. Die Synchronisierung mit der
Pulsmustergenerierung für den Pulswechselrichter hat
darüber hinaus den Vorteil, einer digitalen Regelung für
den pulswechselrichtergespeisten Motor zu Beginn jedes
Regelungszyklus genau einen Meßwert des letzten
Steuerungsintervalls zur Verfügung stellen zu können.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens nach der
Erfindung ist im Anspruch 2 gekennzeichnet.
Dadurch daß bei der fortlaufenden Messung der Meßwert
jeweils aus der Differenz der Zählerstände gebildet wird,
ist ein Rücksetzen des Zählers nicht erforderlich. Dadurch
schließt die Messung im nächsten Steuerungsintervall ohne
jede Verzögerung an, was zur Nachbildung des integrierenden
Verhaltens unbedingt notwendig ist.
Die Erfindung soll anhand von in der Zeichnung
dargestellten Beispielen im folgenden erläutert werden. Es
zeigen
Fig. 1 Spannungs- und Stromverläufe bei einer
Dreiecksmodulation an einer einsträngigen
induktiven Last,
Fig. 2a den tatsächlichen (oberwellenbehafteten)
Verlauf des Klemmenstromes,
Fig. 2b (Interrupt-)Pulse zum jeweiligen
Abtastzeitpunkt entsprechend der Erfindung und
Fig. 2c die zugehörigen Meßergebnisse der
Stromabtastung entsprechend der Erfindung,
Fig. 3 eine Struktur einer integrierenden
Spannungserfassungseinrichtung entsprechend der
Erfindung und
Fig. 4a den tatsächlichen Verlauf der Spannung an den
Klemmen eines mit dem Umrichter verbundenen
Asynchronmotors und
Fig. 4b die zugehörigen Meßergebnisse bei Anwendung der
integrierenden Spannungsmeßeinrichtung
entsprechend Fig. 3.
In Fig. 1 ist über die Zeit t der Verlauf eines
stufenförmig vorgegebenen Spannungssollwerts uw für eine
über einen Pulswechselrichter gespeiste einsträngige
induktive Last (die hier als vereinfachtes Beispiel eines
Asynchronmotors oder einer anderen Last mit induktivem
Verhalten dient) gezeigt. Aufgrund dieser Vorgabe mit der
treppenförmigen Spannung sollte sich ein Strom iw
einstellen. Infolge der Anwendung einer Dreiecksmodulation
mit einem Dreiecks-Modulationsträger um für die Ansteuerung
der Stromrichterventile des Pulswechselrichters in
zeitdiskreten Steuerungsintervallen ergibt sich in der
Praxis aber der dargestellte pulsende Verlauf der
Klemmenspannung up. Der entsprechende, tatsächlich
auftretende (oberwellenbehaftete) Klemmenstrom ist mit ip
bezeichnet.
Es ist jedoch möglich, durch die Wahl definierter
Abtastzeitpunkte den Strommeßwert von den im Klemmenstrom
ip vorhandenen Oberschwingungen zu befreien.
Diese Zeitpunkte sind abhängig vom Pulsmuster. Die
Dreiecksmodulation (und auch die Vektormodulation) arbeitet
derart, daß die gewünschte Sollspannung uw durch die Wahl
verschiedener diskreter Schaltzustände des
Pulswechselrichters als Mittelwert über einem definierten
Zeitintervall geschaltet wird. Bei der Dreiecksmodulation
erstreckt sich dieses Steuerungsintervall (wie in Fig. 1
durch senkrechte, punktierte Linien markiert) jeweils von
Spitze zu Spitze des Dreiecks-Modulationsträgers um.
Das Verhalten des Stromes bezüglich der Klemmenspannung
kann aufgrund der Streuinduktivitäten des Asynchronmotors
in kleinen Zeitmaßstäben als integrierend angesehen werden.
Wenn der Wert des Stromes zu einem bestimmten Zeitpunkt
aber nur vom Spannungsintegral abhängt, macht es keinen
Unterschied, ob diese Spannung durch einen konstanten Wert
oder durch Pulsung im zurückliegenden Intervall realisiert
wurde; der Strom stimmt zu diesen Zeitpunkten jeweils
überein. Diese Zeitpunkte sind in Fig. 1 jeweils
kreisförmig markiert.
Zur oberschwingungsfreien Abtastung der Ständerströme
müssen daher die Motorströme ip genau an den Intervallenden
abgetastet werden, d. h. synchron mit den Maxima und Minima
der Dreiecksfunktion um.
Bei einer Vektormodulation werden diese Zeitpunkte zwanglos
durch den Takt der sogenannten Vektor- oder Zeigerfrequenz
bestimmt.
Fig. 2a zeigt einen in der Praxis gemessenen Verlauf eines
oberschwingungsbehafteten Klemmenstromes ip; in Fig. 2b
sind die zuvor zu Fig. 1 erläuterten Abtastzeitpunkte durch
(Interrupt-)Signale ui, die zum Aktivieren einer
Strommeßeinrichtung zu diesen Zeitpunkten dienen, und in
Fig. 2c die Meßergebnisse der jeweils zu den
Abtastzeitpunkten erfaßten (und bis zum nächsten
Abtastzeitpunkt als Istwert des Stromes geltenden,
oberschwingungsfreien) Stromwerte ix über der Zeit t
aufgetragen.
Wie aus Fig. 2c ersichtlich, werden die Oberschwingungen
weitgehend unterdrückt und die Grundschwingung wird korrekt
erfaßt. Ein Rest verbleibender Oberschwingungen zeigt
keineswegs einen Mangel dieses Verfahrens. Die Ursache
liegt vielmehr in Ungleichmäßigkeiten des Wechselrichters,
die hier deutlich werden (der Wechselrichter besitzt je
nach Stromrichtung und Schaltrichtung der Ventile
unterschiedliche Verzugszeiten).
Bei der Messung der Ständerspannung besteht ein ähnliches
Problem hinsichtlich der Oberschwingungen wie bei der
Strommessung. Anders als bei der Strommessung wird hier
jedoch bei der Spannungserfassung der Mittelwert nicht
durch Wahl eines geeigneten Abtastzeitpunkts ermittelt. Es
wird ein Verfahren eingesetzt, welches es gestattet, die
Spannung als Mittelwert des jeweils letzten
Abtastintervalls zu erfassen. Im Idealfall müßte der so
gemessene Wert gleich dem Sollwert uw (Fig. 1) des
Pulsmustergenerators sein.
Die Realisierung einer derartigen Spannungsmeßeinrichtung
ist zum Beispiel in Fig. 3 gezeigt. Sie weist einen
spannungsgesteuerten Oszillator (VCO) 2 als Spannungs-/Frequenz-Wandler
auf, dem die tatsächliche, an den Klemmen
gemessene Spannung up über einen Meßwandler (Spannungswandler) 1 als
Spannungswert uM zugeführt ist. Die Ausgangssignale u₀ des
Oszillators 2 beaufschlagen einen nachfolgenden digitalen Zähler 3,
der als Integrator arbeitet, und der im Takt T entsprechend
den zuvor erwähnten Steuerungsintervallen des
Pulswechselrichters ausgelesen wird. Der
Spannungsmittelwert u(k) eines Steuerungsintervalls k ist
als Differenz der Zählerstände zu Beginn und zum Ende des
Steuerungsintervalls zu erhalten. Dazu wird der Zählerstand
uI über ein ebenfalls im Takt T gesteuertes Halteglied 4
geführt und dort jeweils um ein Steuerungsintervall
verzögert. An einem Vergleichspunkt 5 wird dann der
aktuelle Zählerstand uI von dem am Ende des vorherigen
Intervalls ermittelten (vom Halteglied 4 gelieferten)
Zählerstand u′I abgezogen. Hierbei ist allerdings noch ein
durch die Ruhefrequenz des spannungsgesteuerten Oszillators
2 verursachter (bekannter) Offset O zu kompensieren, der
dementsprechend ebenfalls am Vergleichspunkt 5 abgezogen
wird.
Da der obenwellenfreie Meßwert u(k) als Zählerstand digital
zur Verfügung steht, werden weitere A/D-Wandler hier nicht
benötigt.
Praktische Ergebnisse mit dieser Art der Spannungsmessung
sind in Fig. 4b dargestellt. Aus der tatsächlich
auftretenden pulsenden Klemmenspannung up des
Pulswechselrichters gemäß Fig. 4a wird durch das Verfahren
nach der Erfindung die Grundschwingung ux entsprechend Fig.
4b rekonstruiert, die über der Zeit t treppenstufenförmig
erscheint. Auch hier sind - wie schon bei der
Stromabtastung - die Unregelmäßigkeiten im Spannungsmeßwert
aufgrund der bauteilmäßigen Gegebenheiten im
Pulswechselrichter zu erkennen.
Das Verfahren ist nicht nur zur Messung einer pulsenden
Spannung geeignet, sondern empfiehlt sich auch zur Messung
des Stromes, wenn dieser mit hoher Genauigkeit nach seinem
Mittel- oder Grundschwingungs-Wert erfaßt werden soll.
Ebenso läßt sich das Verfahren nicht nur bei durch
Pulswechselrichter gespeiste Motoren, sondern auch bei
anderen Umrichter-Last-Konfigurationen einsetzen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Erfassung von Ausgangsstrom und -spannung
eines zeitdiskret in veränderlichen
Steuerungsintervallen gesteuerten, ausgangsseitig an
einen Motor angeschlossenen Pulswechselrichters,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgangsstrom ip bzw. die Ausgangsspannung up als
Mittelwert ihres zeitlichen Verlaufs jeweils über ein
Steuerungsintervall erfaßt werden, das
- - bei einer Ansteuerung des Pulswechselrichters mittels einer Dreiecksmodulation durch die jeweilige Zeitspanne zwischen dem Maximum und dem Minimum des Dreiecksmodulationsträgers gegeben ist und
- - bei einer Ansteuerung des Pulswechselrichters mittels einer Vektor- oder Raumzeigermodulation dem jeweiligen Intervall der Vektor- oder Raumzeiger modulation entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zu erfassende Ausgangsstrom ip bzw. die zu
erfassende Ausgangsspannung up - nach Umsetzung über
Meßwandler (1) - einem spannungsgesteuerten Oszillator (2)
zugeführt werden, dessen Ausgangsimpulse auf den
Eingang eines digitalen Zählers (3) gegeben werden, wobei
die Zählerstandsdifferenz zwischen Ende und Beginn des
Steuerungsintervalls ein Maß für den Mittelwert des
Ausgangsstromes ip bzw. der Ausgangsspannung up in dem
betreffenden Steuerungsintervall ist.
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