DE4430220C2 - Verfahren zur Steuerung der Laserstrahlintensitätsverteilung auf der Oberfläche zu bearbeitender Bauteile - Google Patents
Verfahren zur Steuerung der Laserstrahlintensitätsverteilung auf der Oberfläche zu bearbeitender BauteileInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Laserstrahlintensitätsverteilung für
die Bearbeitung von Bauteiloberflächen. Sie findet bei der Laserbearbeitung von
Oberflächen, wie z. B. Umwandlungshärten, Umschmelzen, Legieren, Beschichten usw., von
Oberflächen im festen und/oder flüssigen Zustand Anwendung. Ein Anwendungsgebiet, bei
dem die Erfindung besonders vorteilhaft einsetzbar ist, ist die Laserstrahloberflächenhärtung
von Bauteilen aus metallischen Werkstoffen.
Es ist bekannt, daß insbesondere für die Oberflächenveredlung mit leistungsstarken Lasern
eine anwendungsspezifische, dem jeweiligen Bearbeitungsfall angepaßte Strahlformung in
der Regel aus technischen, technologischen und wirtschaftlichen Erwägungen erforderlich ist
(Herziger/Loosen, Werkstoffbearbeitung mit Laserstrahlung: Grundlagen, München; Wien;
Hanser, 1993). Ein wesentlicher Vorteil der Randschichtbehandlung mit Laserstrahlung
gegenüber konventionellen Verfahren ist die lokale Bearbeitung an komplexen
Bauteilgeometrien. Um diesen Vorteil zu realisieren, muß die Geometrie und die
Intensitätsverteilung der Laserstrahlung an die jeweilige Aufgabenstellung angepaßt werden.
Außerdem muß, die werkstoffphysikalischen Gegebenheiten berücksichtigend, in der Regel
eine definierte, vielfach homogene Temperaturverteilung im Werkstück garantiert werden.
Erfüllt werden diese Anforderungen, wenn
- - die Strahlgeometrie variabel einstellbar ist,
- - die Intensitätsverteilung an die Bearbeitungsgeometrie und die gewünschte Temperaturverteilung anpaßbar ist
- - die Prozeßintensität (mittlere Leistung/Flächeneinheit) ausreichend veränderbar ist.
Es ist bekannt, zur Erfüllung der obengenannten Forderungen den üblicherweise kreisrunden
Laserstrahl durch einen oder zwei orthogonal zueinander stehende, um eine Achse
bewegliche Spiegel (Scannerspiegel) zu einem Strich oder Rechteck auf der zu bearbeitenden
Werkstückoberfläche abzubilden (US 3,848,104; US 3,952,180; CH 616,357 A5,
EP 0 445 699 A2). Weiter wird beschrieben, daß die Größe und die Form des auf der
Werkstückoberfläche durch den Laserstrahl beleuchteten Gebietes durch die Ansteuerung
der Scannerspiegel beeinflußt werden kann (DD 2 27 904 A1).
Bei konstanter Laserleistung (cw-Laser) wird die sich einstellende Intensitätsverteilung in
diesem Gebiet durch die vorgegebene Größe und Form und vor allem durch die realisierte
Schwingungsform der Spiegelbewegung, d. h. durch die Momentangeschwindigkeit des
Laserspots in jedem Punkt des abgescannten Oberflächenfeldes, bestimmt. Wie der Fachwelt
bekannt, ist "cw" eine Angabe zur Betriebsart von Lasern. CW bedeutet Dauerstrichbetrieb
(cw = "continous wave") bzw. auch kontinuierliche Betriebsart genannt. Im Gegensatz dazu
gibt es den Pulsbetrieb (P). Die Betriebsart liefert im Fall der Dauerstrichlaser einen
kontinuierlichen Laserstrahl bis max. zur Nennausgangsleistung des Gerätes. Die
Ausgangsleistung läßt sich in Grenzen durch Änderung der Anregungsleistung regeln.
Typisch ist, daß im obengenannten Anwendungsgebiet der Erfindung die hohe
Wärmeleitfähigkeit der Metalle in der Regel Schwingfrequenzen von größer 100 Hz
erfordert, damit die frequenzabhängigen Temperaturschwankungen an der Oberfläche ins
Werkstückinnere hinein schnell abklingen. Bekannt ist ferner, daß die für steuerbare
Schwingspiegelsysteme eingesetzten Galvanoscanner in diesem Frequenzbereich in der Regel
nur noch harmonische Schwingungen ausführen können. Ursache dafür ist das
Masseträgheitsmoment der bewegten Schwingsystemkomponenten (Rotor des
Schwingmotors und Laserspiegels), wobei insbesondere die im Laserleistungsbereich ab
1 kW erforderlichen Kupferspiegel mit einem für die Strahlübertragung notwendigen
Durchmesser den Hauptanteil des Trägheitsmomentes ausmachen. Das hat nachteilig zur
Folge, daß beispielsweise bei einer eindimensionalen Strahloszillation im Bereich der
Schwingungsumkehrpunkte am Spurrand eine Intensitätsüberhöhung auftritt, die im
Vergleich zur Spurmitte umso größer wird, je mehr die Schwingamplitude bei konstantem
Spotdurchmesser gesteigert wird.
Für das Randschichthärten kann dieser Effekt in einigen Fällen genutzt werden, uni durch
Kompensieren der höheren Wärmeleitungsverluste an den Spurrändern eine homogene
Bearbeitungsgeometrie zu erzielen (DD 2 42 358 und "Homogene Laserstrahlhärtung mittels
hochfrequenter Strahloszillation", S. Völlmar; W. Rompe, H. Junge in Neue Hüfte, 31. Jg.,
Heft 11, Nov. 86, Seiten 414-418). Nachteilig ist jedoch, daß dabei in Abhängigkeit vom
eingesetzten Werkstoff und der Laserleistung ein optimales Verhältnis Schwingamplitude A/Spotradius
R (in der Regel A/R = 1,5 . . . 2,5) in engen Grenzen eingehalten werden muß, weil
nur dann die Intensitätsdifferenz zwischen Spurmitte (schnelle Spotbewegung) und
Spurrändern (langsame Spotbewegung) zu einem ausgeglichenen Temperaturfeld als
Voraussetzung für eine homogene Bearbeitungsgeometrie führt. Das verhindert
beispielsweise die wünschenswerte Erzeugung breiterer Härtespuren durch einfaches
Vergrößern der Schwingbreite bei sonst gleicher Versuchsführung.
Neuere Entwicklungen versuchen, diesen Nachteil durch eine Kombination der
Strahloszillationssysteme mit einer schnellen Leistungssteuerung bei hochfrequenzangeregten
CO₂-Lasern zu vermeiden (Rudlaff, Th.; Dausinger, F.: Hardening with variable intensity
distribution Proceedings, "ECLAT 90", Sprechsaal Publishing 1990).
Damit gelingt es zwar, die Intensitätsverteilung im abgescannten Bereich weitgehend
unabhängig von der verwendeten Schwingamplitude, -frequenz und Schwingungsform zu
gestalten, allerdings ist dieses Verfahren auf schnell steuerbare, d. h. hochfrequenzangeregte
Laser beschränkt. Außerdem ist nachteilig, daß aufgrund der Leistungssteuerung und der
erforderlichen Steuerreserven für die Bearbeitung nur eine deutlich unter der Nennleistung
des Lasers liegende mittlere Leistung wirksam wird. Eine weitere neue Entwicklung zur
Beeinflussung der Intensitätsverteilung bei sinusförmiger Strahloszillation beruht auf der
Überlagerung der Strahloszillation mit impulsförmiger Laserstrahlung (Lepski, D.;
Morgenthal, L.; Völlmar, S.: Optimierung der Oberflächenbehandlung bei Einwirkung
pulsierender oszillierender Laserstrahlung, LASER 93, München 1993). Auch hiermit gelingt
eine Formung der Intensitätsverteilung. Die Methode ist jedoch auf gepulst arbeitende
(z. B. Nd-YAG-Laser) oder hinreichend schnell pulsbare Laser (z. B. hochfrequenzangeregte
(CO₂-Laser) beschränkt.
Aus US 4,429,210, insbesondere Fig. 1 und 4, ist ein Verfahren zur Steuerung der
Laserstrahlintensitätsverteilung für die Bearbeitung von Bauteiloberflächen entnehmbar, bei
dem die Strahlung von einem Schwingspiegel auf der Basis einer sinusförmigen
Strahloszillation auf die Oberfläche gerichtet wird. Mit der in US 4,429,210 dargestellten
Lösung kann aber nachteiligerweise den heutigen Forderungen der Industrie nach effektiv
arbeitenden, flexiblen Umschmelz- und Härtetechnologien, die die Bearbeitung von
Bauteilen unabhängig von der gewählten Form und Größe ermöglicht und ohne daß auf den
verwendeten Laser eingewirkt werden muß, nicht entsprochen werden.
Es ist nunmehr Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Steuerung der Laserstrahlintensität
für die Bearbeitung von Bauteiloberflächen mit Laserstrahlung vorzuschlagen, bei dem
- - die Strahlgeometrie variabel einstellbar ist,
- - die Laserstrahlintensitätsverteilung an die Bearbeitungsgeometrie und an die gewünschte Temperaturverteilung anpaßbar ist,
- - die Prozeßintensität (mittlere Leistung/Flächeneinheit) ausreichend veränderbar ist,
- - im Falle der eindimensionalen Strahloszillation und bei konstantem Spotdurchmesser im Bereich der Schwingungsumkehrpunkte am Spurrand auch bei Steigerung der Schwingungsamplitude keine Intensitätsüberhöhung auftritt, wenn diese nicht gewünscht ist,
- - das in Abhängigkeit vom eingesetzten Werkstoff und der Laserleistung optimale Ver hältnis Schwingamplitude/Spotradius nicht in engen Grenzen eingehalten werden muß,
- - die Erzeugung breiterer Härtespuren auch durch einfaches Vergrößern der Schwingbreite bei sonst gleicher Versuchsdurchführung möglich ist,
- - das nicht auf bestimmte Laser (z. B. auf hochfrequenzangeregte Laser) oder bestimmte Lasertypen (z. B. Nd-YAG-Laser) beschränkt ist,
- - die wirksam werdende mittlere Leistung nicht bzw. nur unwesentlich unter der Nennleistung des Lasers liegt.
Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben mit dem in Anspruch 1 vorgeschlagenen
Verfahren gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 bis 5 dargelegt.
Vorgeschlagen wird also ein Verfahren zur Steuerung der Laserstrahlintensitätsverteilung für die
Bearbeitung von Bauteilen mittels Laserstrahlung, bei dem herkömmliche Spiegel bzw.
Spiegelsysteme (bei Laserleistungen ab 1 kW vorzugsweise Kupferspiegel) zur
Laserstrahlformung eingesetzt werden und bei dem die Laserstrahlformung auf der Basis der
sinusförmigen, harmonischen Strahloszillation als Ansteuerfunktion für den Spiegel bzw. das
Spiegelsystem mittels mindestens einem Galvanoscanner erfolgt.
Erfindungsgemäß wird die bei der Laserstrahlformung auf der Basis der sinusförmigen
Strahloszillation auf einer Bauteiloberfläche erzeugte Intensitätsverteilung unabhängig von
der gewählten Form und Größe des abgescannten Oberflächenbereiches eingestellt, ohne
daß auf den verwendeten Laser eingewirkt werden muß. Das wird erreicht durch eine
vorgebbare Überlagerung sinusförmiger Oszillationen als Ansteuerfunktion für das
Schwingspiegelsystem (Scannersystem). Diese Einstellung der Intensitätsverteilung erfolgt
derart, daß die Ansteuerfunktion durch Überlagerung mehrerer harmonische Schwingungen so moduliert
wird, daß die Momentangeschwindigkeit des bewegten Laserspots in gewünschtem
Sinne beeinflußt wird. Das bedeutet, daß im Bereich der Spurränder in der Regel wegen
Intensitätsüberhöhungen eine Amplitudenmodulation mit hohem Modulationsgrad (Nahe 1)
verwendet werden muß.
Dabei liefert, und es ist somit von Vorteil so zu verfahren, von allen bekannten
Modulationsverfahren nur die Modulation der Amplitude harmonischer Schwingungen in
Bezug auf die eingesetzten Galvanoscanner praktisch anwendbare Ergebnisse.
Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß Galvanoscanner mit den üblicherweise für die
Lasermaterialbearbeitung eingesetzten Spiegeln bei den geforderten hohen Frequenzen
keine anderen als harmonische Schwingungen ausführen, die, wie bereits dargestellt,
erfindungsgemäß durch Überlagerung mehrerer harmonischer Ansteuerfunktionen so
moduliert werden können, daß die Momentangeschwindigkeit des bewegten Laserspots in
gewünschtem Sinne beeinflußt wird. Für die Werkstückbearbeitung wird in erster Linie die
über viele Modulationsperioden integrierte Intensitätsverteilung wirksam. Deren Form kann
nun durch die Modulation der Trägerschwingung variiert werden, ohne daß sich die
wirksame Größe und Form des auf der Werkstückoberfläche abgebildeten gescannten
Bereiches ändert.
Das Masseträgheitsmoment der in der Materialbearbeitung üblicherweise eingesetzten
Metallspiegel hat zur Folge, daß der den Laserstrahl ablenkende Scannerspiegel bei
höherfrequenter Anregung ( 100 Hz) der eingesetzten Galvanoscanner unabhängig von der
Form (Zeitverlauf) der periodischen Anregungsfunktion (Dreieck-, Rechteckfunktionen) diese
zu sinusförmigen Schwingungen verschleift.
Erfindungsgemäß wird dagegen der Galvanoscanner mit solchen harmonischen
Schwingungsverläufen (Sinus oder Kosinus) angeregt, die bezüglich Frequenz und Amplitude
praktisch realisiert werden können. Dabei wird, aus einer Trägerschwingung B und
mindestens einem weiteren, modulierten Schwingungsanteil A und/oder C, eine
harmonische Gesamtschwingung zusammengesetzt. Dabei kann durch die Amplitude der
Trägerschwingung (unter Berücksichtigung des Spotdurchmessers) die Spurbreite eingestellt
werden, während die überlagerten modulierten Anteile (A und/oder C) die angestrebte
integrale Intensitätsverteilung in der Periodendauer formen.
Durch die Variation einer Reihe weiterer, die Modulation beschreibender Parameter
- - Trägerfrequenz (fT),
- - Frequenz der modulierten Schwingung (fo),
- - Zyklusdauer der modulierten Anteile (A und/oder B),
- - Amplitudenverlauf des modulierten Anteils (A und/oder C) mit seinem Modulationsgrad (m),
- - Verhältnis von moduliertem und unmoduliertem Anteil in der Gesamtschwingung,
- - Amplitudenversatz für die verschiedenen Schwingungsanteile (Offset), siehe Fig. 2, kann die integrale Intensitätsverteilung im abgescannten Oberflächenfeld in weiten Grenzen variiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in nachfolgendem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Zum besseren Verständnis dienen die Fig. 1 bis 6, in denen die erfindungsgemäße
Modulation der Ansteuerfunktionen durch Überlagerung dargestellt ist.
Im einzelnen stellen
Fig. 1 Zusammengesetzte Scanner-Ansteuerfunktion,
Fig. 2 Zusammengesetzte Scanner-Ansteuerfunktion mit Amplitudenversatz
und
Fig. 3 Blockschaltbild und Beispiele zum Strahlformungssystem dar, während
jeweils in den
Fig. 4-6 Ansteuerparameter des Intensitätsprofils a), b) bzw. c) zum Betreiben des
Schwingspiegelbearbeitungskopfes mit Diagrammen der jeweiligen Anre
gungsfunktion und Intensitätsprofil in Plexiglas eingebrannt, das jeweils
skizzenhaft zur Modulation auch die jeweilige Laserstrahlintensitäts
verteilung auf der Bauteiloberfläche darstellt, aufgezeigt sind.
In den Fig. 4, 5 und 6 wurden folgende Parameter realisiert:
Fig. 4 (Ansteuerparameter des Intensitätsprofils von Typ a)
Trägerfrequenz: 240 Hz
Hüllfrequenz der Korrekturfkt.: 15 Hz
Modulat.-grad d. Korrekturfkt.: 1
Spurbreite: 16 mm
Vorschubgeschw.: 75 mm/min
Laserstrahlleistung: 4300 W
Schwingspiegelbearbeitungskopf mit Fokussierspiegel, Brennweite: 400 mm
Trägerfrequenz: 240 Hz
Hüllfrequenz der Korrekturfkt.: 15 Hz
Modulat.-grad d. Korrekturfkt.: 1
Spurbreite: 16 mm
Vorschubgeschw.: 75 mm/min
Laserstrahlleistung: 4300 W
Schwingspiegelbearbeitungskopf mit Fokussierspiegel, Brennweite: 400 mm
Fig. 5 (Ansteuerparameter des Intensitätsprofils vom Typ b)
Trägerfrequenz: 143 Hz
Hüllfrequenz der Korrekturfkt.: 8 Hz
Modulat.-grad d. Korrekturfkt.: 1
Spurbreite: 16 mm
Vorschubgeschw.: 75 mm/min
Laserstrahlleistung: 4300 W
Schwingspiegelbearbeitungskopf mit Fokussierspiegel, Brennweite: 400 mm
Trägerfrequenz: 143 Hz
Hüllfrequenz der Korrekturfkt.: 8 Hz
Modulat.-grad d. Korrekturfkt.: 1
Spurbreite: 16 mm
Vorschubgeschw.: 75 mm/min
Laserstrahlleistung: 4300 W
Schwingspiegelbearbeitungskopf mit Fokussierspiegel, Brennweite: 400 mm
Fig. 6 (Ansteuerparameter des Intensitätsprofils vom Typ c)
Trägerfrequenz: 240 Hz
Hüllfrequenz der Korrekturfkt.: 7,7 Hz
Modulat.-grad d. Korrekturfkt.: 1
Spurbreite: 16 mm
Vorschubgeschw.: 75 mm/min
Laserstrahlleistung: 4300 W
Schwingspiegelbearbeitungskopf mit Fokussierspiegel, Brennweite: 400 mm
Trägerfrequenz: 240 Hz
Hüllfrequenz der Korrekturfkt.: 7,7 Hz
Modulat.-grad d. Korrekturfkt.: 1
Spurbreite: 16 mm
Vorschubgeschw.: 75 mm/min
Laserstrahlleistung: 4300 W
Schwingspiegelbearbeitungskopf mit Fokussierspiegel, Brennweite: 400 mm
Im nachfolgenden wird an Hand der Zeichnungen das erfinderische Verfahren näher
erläutert.
In Fig. 1 und 2 sind, beispielsweise, zusammengesetzte Scanner-Ansteuerfunktionen,
dargestellt. Die Amplituden-Zeit-Funktionen demonstrieren die ausschließlich sinus- oder
kosinusförmigen Scanner-Ansteuerfunktionen. Zusätzlich werden in Fig. 1 Anteile der
Trägerschwingung B mit weiteren modulierten Schwingungsanteilen A und C dargestellt, die
sich als harmonische Gesamtschwingung zusammensetzen. Der Modulationsgrad m, im
Wertebereich Null bis Eins, ist ein Maß für den modulierten Zyklus.
In Fig. 3 ist das Rohstrahlprofil eines CO₂-Lasers mit der Modstruktur TEM20 dargestellt.
Der Laserrohstrahl 1, mit einem Durchmesser von 32 mm, wird durch einen Fokussierspiegel
2 mit einer Brennweite von 400 mm fokussiert und über einen Planspiegel 3, der an einem
Galvanoscanner 4 befestigt ist auf die Probe 5 gelenkt. Fokussierspiegel 2, Planspiegel 3 und
Galvanoscanner 4 sind in einem Schwingspiegelbearbeitungskopf integriert.
Die digitale Ansteuerung des Galvanoscanners wird durch einen Hostrechner 6 realisiert, sein
Ausgangssignal am Datenbus wird einer Digital-/Analogwandlung 7 und anschließend einer
Verstärkung 8 (Ausgangsverstärker) unterzogen. Die gewünschten Ansteuerfunktionen, die
die angestrebten Intensitätsprofile 9, hier beispielhaft als Intensitätsprofil 9 a), b) und c)
dargestellt, werden softwaremäßig mit den obengenannten Parametern entsprechend des
gesuchten Intensitätsprofiles generiert. Die Auslenkung des Planspiegels 3 im
Schwingspiegelkopf basiert auf der Ausgabe des jeweils aktuellen Amplitudenwertes. Diese
Werte werden entweder, ausgehend von der mathematischen Modellierung der Modulation
berechnet, wobei, wie beschrieben, die Einführung zusätzlicher Parameter (Zyklusdauer der
modulierten Anteile, Verhältnis der modulierten und nichtmodulierten Schwingungsanteile,
Amplitudenversatz) erforderlich ist. Alternativ dazu kann die Ansteuerfunktion graphisch,
ähnlich wie in einem Zeichenprogramm kreiert werden. Bei beiden Methoden werden die
Amplitudenwerte in einem Datenarray zusammengefaßt, das für die Dauer der Bearbeitung
zyklisch an den Scannerkopf ausgegeben wird und somit eine sinusförmige Strahloszillation,
in der Spur 10, bewirkt. In Fig. 4, 5 und 6 sind von den Intensitätsprofilen a), b) und c) die
Ansteuerparameter, die jeweilige Ansteuerfunktion und die zugehörigen Intensitätsprofile
der Typen a), b) und c) in Plexiglas eingebrannt, dargestellt. Weitere vielfältigste
Intensitätsprofile sind darstellbar, die entweder experimentell oder durch
Computersimulation optimiert werden können. Eine derartige Vielfalt von einstellbaren
Intensitätsprofilen ist mit den nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren nicht
erreichbar.
Bezugszeichenliste
1 Laserrohstrahl
2 Fokussierspiegel
3 Planspiegel
4 Galvanoscanner
5 Probe
6 Hostrechner
7 Digital-/Analogwandler
8 Ausgangsverstärker
9 Intensitätsprofile
10 Bearbeitungsspur
2 Fokussierspiegel
3 Planspiegel
4 Galvanoscanner
5 Probe
6 Hostrechner
7 Digital-/Analogwandler
8 Ausgangsverstärker
9 Intensitätsprofile
10 Bearbeitungsspur
Claims (5)
1. Verfahren zur Steuerung der Laserstrahlintensitätsverteilung auf der Oberfläche zu
bearbeitender Bauteile ohne Einwirkung auf den verwendeten Laser, bei dem mindestens
ein Galvanometerantrieb eines Spiegels oder eines Spiegelsystems zur Laserstrahlformung
mit einem Signal (Ansteuerfunktion) so angesteuert wird, daß der Laserstrahlbrennfleck
auf dem zu bearbeitenden Bereich der Bauteiloberfläche eine sinusförmige, harmonische
Oszillation ausführt, dadurch gekennzeichnet, daß das ansteuernde Signal
zur Erzeugung der angestrebten Intensitätsverteilung auf der Bauteiloberfläche
unabhängig von der gewählten Form und der Größe des zu bearbeitenden
Oberflächenbereichs durch Überlagerung mehrerer harmonischer Schwingungen so
moduliert wird, daß sich die Momentangeschwindigkeit des Laserstrahlbrennflecks auf
der Bauteiloberfläche der angestrebten Intensitätsverteilung entsprechend ändert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur die
Amplitude des ansteuernden Signals moduliert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die angestrebte
Intensitätsverteilung über mehrere Modulationsperioden integriert erreicht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude
der Trägerschwingung des ansteuernden Signals entsprechend der Breite der zu
bearbeitenden Fläche und die weiteren Schwingungsanteile entsprechend der
angestrebten integralen Intensitätsverteilung eingestellt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die integrale
Intensitätsverteilung durch Variation des ansteuernden Signals bezüglich der
Trägerfrequenz, der Frequenz, der Dauer und des Amplitudenverlaufs der weiteren
Schwingungsanteile, des Verhältnisses von moduliertem und unmoduliertem Anteil im
Gesamtsignal und des Amplitudenversatzes der weiteren Schwingungsanteile verändert
wird.
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