DE4429035A1 - Bewegungssensor - Google Patents
BewegungssensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bewegungssensor für die Überwachung und
Anzeige von Bewegungen eines Gegenstands, Lebewesens, eines Fluids
oder von Fluiddruckänderungen, wobei der Bewegungssensor mit dem
Fluid, dem Gegenstand oder dem Körper in direkter oder indirekter
Berührung ist oder in dessen Nähe angeordnet ist, mit zwei aneinander
liegenden Sensorkomponenten, die durch den Einfluß der zu überwa
chenden Bewegungen relativ zueinander beweglich sind und bei einer
solchen Relativbewegung Reibungselektrizität erzeugen, und mit einer
elektrisch leitenden Einrichtung, in der die Reibungselektrizität elek
trische Potentialänderungen hervorruft, die gegenüber einem Referenzpo
tential, z. B. Masse, als Maß für die zu überwachenden Bewegungen
meßbar sind.
Solche Bewegungssensoren können für vielfältige Bewegungsmessungen
eingesetzt werden, die berührend oder berührungslos sein können, z. B.
in der industriellen Fertigung, in der Meßtechnik oder zu Überwa
chungszwecken.
Es sind Bewegungssensoren bekannt, mittels welcher Bewegungen von
Patienten oder anderen ruhenden Personen, wie Atem- oder Herzschlag
bewegungen solcher Personen, überwacht werden können. Zu diesem
Zweck kann der Bewegungssensor als flächige Matte ausgebildet sein,
die zwischen der zu überwachenden Person und einer Liege oder einem
Bett, auf welchem sich diese Person befindet, angeordnet werden kann.
Aus der US-PS 3 760 796 ist ein kapazitiv wirkender Bewegungssensor
bekannt, der übereinander mehrere flexible Schichten aufweist, wobei
sich leitende Schichten und nichtleitende Schichten abwechseln, wodurch
ein kapazitives Gebilde geschaffen ist. Wird Druck auf diesen Bewe
gungssensor ausgeübt, ändert sich dessen geometrische Struktur, was
eine Änderung der kapazitiven Verhältnisse dieses Bewegungssensors
hervorruft. Diese Änderungen der kapazitiven Verhältnisse werden
gemessen und ausgewertet. Um eine ausreichende Empfindlichkeit zu
erhalten, muß ein derartiger kapazitiver Bewegungssensor mit relativ
hohen Spannungen betrieben werden. Außerdem werden mit einem
solchen kapazitiven Bewegungssensor nur Bewegungen senkrecht zur
Erstreckungsebene des Bewegungssensors erfaßt, da nur solche Bewe
gungen eine Kapazitätsänderung hervorrufen, die senkrecht zu den Er
streckungsebenen der einzelnen Lagen dieses Bewegungssensors erfol
gen.
Aus der DE 30 09 216 C2 ist ein Bewegungssensor zur Überwachung
von Personen bekannt, der als eine Unterlage ausgebildet ist, die zwi
schen die Oberseite einer Liege und die Unterseite einer darauf befindli
chen Matratze gelegt ist. Auf der Matratze ruht die zu überwachende
Person. Die Unterlage besteht aus einer zweischichtigen Aktivlage und
einer dreischichtigen Antennenlage. Die beiden Schichten der Aktivlage
bestehen aus Kunststoffen mit unterschiedlichen Dielektrizitätskonstan
ten, wobei die beiden Kunststoffschichten relativ zueinander beweglich
sind und dabei in Kontakt miteinander bleiben. Körperbewegungen der
zu überwachenden Person werden durch die Matratze hindurch auf die
Aktivlage übertragen und versetzen die beiden Schichten der Aktivlage
in Bewegung zueinander. Dies führt zur Erzeugung von elektrischen
Oberflächenladungen auf den beiden Schichten der Aktivlage. Von den
Oberflächenladungen gehen elektrische Felder aus, die auf die unterhalb
der Aktivlage befindliche Antennenlage übertragen werden. Diese enthält
zwei als Antennenelemente dienende metallische Lagen, die durch einen
Isolator voneinander getrennt sind. Mittels eines Differenzverstärkers,
dessen beide Eingänge an die Enden der beiden Antennenelemente ange
schlossen sind, kann die Auswirkung der elektrischen Felder solcher in
den beiden Schichten der Aktivlage entstehender Oberflächenladungen
gemessen werden. Zum Schutz vor Störfeldern kann die gesamte Einheit
aus Aktivlage und Antennenlage in einer Schutzhülle untergebracht sein,
die auf der Innenseite isolierendes und auf der Außenseite metallisches
Material aufweist. Ein derartiger Bewegungssensor weist einen aufwen
digen und daher relativ kostspieligen Aufbau auf und besitzt eine häufig
nicht ausreichende Empfindlichkeit.
Mit der vorliegenden Erfindung wird ein Bewegungssensor verfügbar
gemacht, der bei einem vergleichsweise einfachen und daher kosten
günstigen Aufbau eine verhältnismäßig hohe Empfindlichkeit aufweist.
Dies wird bei einem Bewegungssensor der eingangs angegebenen Art
dadurch erreicht, daß die beiden Sensorelemente, die relativ zueinander
beweglich sind und durch deren Relativbewegung die Entstehung von
Oberflächenladungen oder Reibungselektrizität bewirkt wird, ein Isolator
und ein elektrischer Leiter sind, wobei der elektrische Leiter gleichzeitig
die Antennenfunktion übernimmt.
Da bei dem erfindungsgemäßen Bewegungssensor der die Antennen
funktion übernehmende elektrische Leiter gleichzeitig an dem die Rei
bungselektrizität hervorrufenden Reibungsvorgang beteiligt ist, wird die
Reibungselektrizität unmittelbar am Ort ihres Entstehens erfaßt, dort
abgegriffen und dann weiterverarbeitet. Dies führt zu einer vergleichs
weise hohen Empfindlichkeit des erfindungsgemäßen Bewegungssensors.
Da der die Antennenfunktion übernehmende elektrische Leiter gleich
zeitig am Reibungsvorgang beteiligt ist, reichen für den erfindungsge
mäßen Bewegungssensor im Prinzip zwei Komponenten aus, nämlich der
Isolator und der elektrische Leiter. Der Aufbau des erfindungsgemäßen
Bewegungssensors kann daher sehr viel einfacher sein als bei den zuvor
erwähnten bekannten Bewegungssensoren, was sich bei den Herstel
lungskosten sehr günstig bemerkbar macht.
Je nach der speziellen Anwendung kann der erfindungsgemäße Bewe
gungssensor faden- oder drahtförmig ausgebildet sein oder einen flä
chigen Aufbau mit Band- oder Mattenform haben. Im Fall eines faden-
oder drahtförmigen Aufbaus kann der Bewegungssensor in eine faden-,
seil- oder wulstartige oder auch in eine flächige Hülle, beispielsweise
aus textilem Material, eingelegt sein, zum Beispiel in Mäanderform. Bei
faden- oder drahtförmigem Aufbau kann der Bewegungssensor auch in
Webmaterial, beispielsweise in Form eines Kleidungsstücks, eingebracht
werden, beispielsweise mit eingewebt werden. Ein derartiges textiles
Material, beispielsweise in Form eines Kleidungsstücks, kann dann am
Körper einer zu überwachenden Person getragen werden. Da der erfin
dungsgemäße Bewegungssensor keinerlei elektrische Vorspannung be
nötigt, er also nicht mit Betriebsspannungen beaufschlagt werden muß,
wie ein rein kapazitiv wirkender Bewegungssensor, ist dies völlig un
kritisch.
Weist der erfindungsgemäße Bewegungssensor Band- oder Mattenform
auf, kann er großflächig unter oder über den zu überwachenden Gegen
stand oder Körper gelegt oder manschettenförmig um einen zu über
wachenden Bereich des Gegenstandes oder Körpers geschlungen werden.
Sowohl bei faden- oder drahtförmigem Aufbau als auch bei flächigem
Aufbau können der elektrische Leiter und der Isolator des erfindungs
gemäßen Bewegungssensors koaxial zueinander angeordnet sein. Es
besteht aber auch die Möglichkeit, den elektrischen Leiter und den
Isolator in zueinander parallelen Ebenen anzuordnen.
Da der erfindungsgemäße Bewegungssensor eine sehr hohe Empfind
lichkeit aufweist, ist es von Vorteil, den elektrischen Leiter und den
Isolator von einem beide umgebenden elektrisch leitenden Schirm zu
umschließen. Durch diesen Schirm werden Störsignale abgehalten, die
sich ansonsten dem auszuwertenden Signal überlagern und die Auswer
tung verfälschen oder unmöglich machen könnten. Dieser Schirm kann
auch gleich die Funktion einer Masseelektrode übernehmen, gegenüber
deren Referenzpotential das Potential gemessen werden kann, welches
Reibungselektrizität in dem elektrischen Leiter hervorruft, die bei einer
Reibbewegung zwischen dem elektrischen Leiter und dem Isolator ent
steht.
Aufgrund seiner hohen Empfindlichkeit kann insbesondere ein erfin
dungsgemäßer Bewegungssensor mit flächigem Aufbau zur berührungs
losen Bewegungsmessung eingesetzt werden. Bei einer Ausführungsform
setzt der zu überwachende Gegenstand oder Körper dann, wenn er be
wegt wird oder sich selbst bewegt, Fluid in Bewegung, dessen Bewe
gung von dem Bewegungssensor erfaßt wird, so daß eine Relativbewe
gung zwischen dem elektrischen Leiter und dem Isolator des Bewe
gungssensors auftritt. Es besteht auch die Möglichkeit, mit dem Bewe
gungssensor ein Fluid auf Bewegung oder Druckänderungen zu über
wachen, beispielsweise Luftdruckänderungen. Dabei kann der Bewe
gungssensor direkt in dem zu überwachenden Fluid oder an einem in das
Fluid eingebrachten Körper angeordnet sein.
Als Material des elektrischen Leiters eignen sich alle elektrisch leitenden
Metalle und durch Füllen mit elektrisch leitenden Partikeln elektrisch
leitfähig gemachte Kunststoffe, wie insbesondere leitfähiges expandiertes
Polytetrafluorethylen (PTFE), leitfähiges Polyimid und leitfähige Fluor
thermoplaste, wie zum Beispiel Perfluoralkoxy (PFA) und Fluor
ethylenpropylen (FEP). Als elektrisch leitfähige Kunststoff-Folie eignet
sich besonders gut eine Folie aus mit Graphit gefülltem expandiertem
PTFE.
Als Material des Isolators eignen sich beispielsweise Kapton
(Handelsbezeichnung für Poly-(diphenyloxid-pyromellith-imid)), expan
diertes PFE, Polyimid und Fluorthermoplaste, wie zum Beispiel PFA
und FEP.
Zu einer besonders hohen Empfindlichkeit führt ein erfindungsgemäßer
Bewegungssensor mit der Materialpaarung graphitgefülltes expandiertes
PTFE einerseits für den die Antennenfunktion übernehmenden elektri
schen Leiter und andererseits für den elektrischen Schirm und Kapton
als dazwischen befindlicher Isolator.
Wenn der Bewegungssensor einen elektrischen Schirm aufweist, kann
dieser von einer Isolation umgeben sein, die keine elektrische Funktions
bedeutung hat, sondern den elektrischen Schirm schützen soll. Geeignete
Materialien für diese äußere Isolation sind PTFE, expandiertes PTFE,
Polyvenylchlorid (PVC), Polyurethan (PU) und ähnliche Werkstoffe.
Charakteristisch für den erfindungsgemäßen Bewegungssensor ist, daß
keine "makroskopischen" Bewegungen sondern "mikroskopische" Bewe
gungen von Sensorkomponenten ausgenutzt werden. Es ist somit keine
starke Bewegung nötig. Wirksam sind winzige Relativbewegungen
zwischen dem elektrischen Leiter und dem Isolator. Deshalb lassen sich
auch sehr geringe und schwache Bewegungen mit diesem Bewegungs
sensor mit hoher Empfindlichkeit erfassen. Makroskopisch gesehen kann
dieser Bewegungssensor quasi-statisch oder ruhend sein.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen je in Querschnittdarstellung:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines faden- oder drahtförmigen
Bewegungssensors gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform eines faden- oder drahtförmigen
Bewegungssensors gemäß der Erfindung;
Fig. 3 eine erste Ausführungsform eines band- oder mattenförmigen
Bewegungssensors gemäß der Erfindung;
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform eines band- oder mattenförmigen
Bewegungssensors gemäß der Erfindung;
Fig. 5 eine dritte Ausführungsform eines faden- oder drahtförmigen
Bewegungssensors gemäß Erfindung zusammen mit einer Masseplatte;
Fig. 6 eine dritte Ausführungsform eines band- oder mattenförmigen
Bewegungssensors der Erfindung zusammen mit einer Masseplatte;
Fig. 7 eine Ersatzschaltbild eines erfindungsgemäßen Bewegungs
sensors; und
Fig. 8 ein schematisches Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen
Bewegungssensors mit einer dessen Ausgangssignal auswertenden Aus
wertungsschaltung.
Es sei darauf hingewiesen, daß die Darstellungen von Bewegungssenso
ren in den Fig. 1 bis 6 schematisch und nicht unbedingt maßstabs
getreu sind.
Fig. 1 zeigt in schematischer Querschnittdarstellung eine erste Ausfüh
rungsform eines faden- oder drahtförmigen Bewegungssensors 11 gemäß
der Erfindung, der in einer Koaxial-Anordnung von innen nach außen
einen elektrischen Leiter 13, einen Isolator 15 und einen elektrischen
Schirm 17 aufweist. Der elektrische Leiter 13 und der Isolator 15 sind
relativ zueinander beweglich, damit eine auf den Bewegungssensor 11
ausgeübte Bewegung eine Reibbewegung zwischen dem elektrischen
Leiter 13 und dem Isolator 15 verursachen kann, die zum Auftreten von
Reibungselektrizität in dem Isolator 15 führt, die mit Hilfe des als An
tenne fungierenden elektrischen Leiters 13 gemessen werden kann. Hier
für wird eine Referenzelektrode mit Referenzpotential verwendet, der
gegenüber das jeweilige Potential des elektrischen Leiters 13 gemessen
werden kann. Als Referenzelektrode kann eine separate Masseelektrode
oder der elektrische Schirm 17 dienen.
Fig. 2 zeigt in schematischer Querschnittdarstellung eine zweite Ausfüh
rungsform eines faden- oder drahtförmigen Bewegungssensors 19 gemäß
der Erfindung. Der Bewegungssensor 19 stimmt mit dem Bewegungs
sensor 11 gemäß Fig. 1 überein mit der Ausnahme, daß der elektrische
Schirm 17 noch von einem Außenisolator 21 aus einem isolierenden
Kunststoff umgeben ist, mit welchem der elektrische Schirm 17 ge
schützt wird, und zwar mindestens mechanisch, möglicherweise auch
gegen den Einfluß chemischer Substanzen.
Während die Fig. 1 und 2 Bewegungssensoren mit einem runden
Koaxialaufbau zeigen, sind in den Fig. 3 und 4 Bewegungssensoren
mit einem flächigen Koaxialaufbau dargestellt.
Fig. 3 zeigt in schematischer Querschnittsansicht eine erste Ausführungs
form eines band- oder mattenförmigen Bewegungssensors 23 gemäß der
Erfindung, der einen band- oder mattenförmigen, innerliegenden elek
trischen Leiter 25, einen diesen vollständig umgebenden Isolator 27 und
einen den Isolator 27 vollständig umgebenden elektrischen Schirm 29
aufweist. Der Bewegungssensor 23 kann insgesamt bandförmig sein, in
welchem Fall er beispielsweise nach Art einer Manschette an einem zu
überwachenden Gegenstand oder Körper einer zu überwachenden Person
angebracht wird. Er kann aber auch mattenförmig sein, in welchem Fall
er beispielsweise als Unterlage zwischen den zu überwachenden Gegen
stand oder Körper gelegt wird.
Fig. 4 zeigt in schematischer Querschnittsdarstellung eine zweite Aus
führungsform eines band- oder mattenförmigen Bewegungssensors 31,
der den Aufbau des in Fig. 3 gezeigten Bewegungssensors 23 hat,
jedoch zusätzlich einen den elektrischen Schirm 29 vollständig um
schließenden Außenisolator 33 aufweist. Dieser dient dem gleichen
Zweck wie bei dem in Fig. 2 gezeigten Bewegungssensor 19.
Bei den Bewegungssensoren 23 und 31 gemäß Fig. 3 bzw. 4 sind der
Innenleiter 25 und der Isolator 27 relativ zueinander bewegbar, um bei
auf den Bewegungssensor einwirkenden Bewegungen eine Reibung zwi
schen beiden und daraus resultierend Reibungselektrizität entstehen zu
lassen, die mittels des elektrischen Leiters 25 gemessen werden kann.
Zu diesem Zweck kann der elektrische Schirm 29 auch in diesem Fall
als Referenzelektrode, die beispielsweise auf Massepotential gelegt ist,
dienen.
Fig. 5 und 6 zeigen Ausführungsformen von erfindungsgemäßen
Bewegungssensoren, bei denen der Isolator nicht von einem elektrischen
Schirm eingeschlossen ist. Vielmehr ist der Bewegungssensor in beiden
Fällen gegenüber einer Masseplatte angeordnet, die gleichzeitig Ab
schirmwirkung besitzt.
Fig. 5 zeigt in schematischer Querschnittdarstellung eine dritte Ausfüh
rungsform eines faden- oder drahtförmigen Bewegungssensors 35 mit
einem elektrischen Leiter 37 und einem diesen koaxial umgebenden
Isolator 39, der sich auf einer Seite einer Masseplatte 41 befindet. Diese
liegt auf einem Referenzpotential, beispielsweise Massepotential, wel
chem gegenüber das jeweilige elektrische Potential des elektrischen
Leiters 37 gemessen werden kann. Die Masseplatte 41 bildet für den
Bewegungssensor 35 gleichzeitig eine Abschirmung gegenüber Stör
feldern, die jenseits der Masseplatte 41 - von dem Bewegungssensor 35
aus gesehen - auftreten.
Fig. 6 zeigt in schematischer Querschnittdarstellung eine dritte Ausfüh
rungsform eines band- oder mattenförmigen Bewegungssensors 43 mit
einem flächigen elektrischen Leiter 45 und einem flächigen Isolator 47,
die unter gegenseitiger Berührung und relativ zueinander bewegbar
parallel aneinander liegen. Auf der vom elektrischen Leiter 45 ablie
genden Seite des Isolators 47 befindet sich eine Masseplatte 49, die dem
gleichen Zweck dient wie die Masseplatte 41 in Fig. 5.
Die elektrischen Leiter 37 und 45 und die Isolatoren 39 bzw. 47 in
Fig. 5 bzw. Fig. 6 sind relativ zueinander beweglich, um die Erzeu
gung von Reibungselektrizität bei von außen auf den Bewegungssensor
35 bzw. 43 einwirkenden Bewegungen zu ermöglichen.
Die elektrischen Leiter 13, 25, 37 und 45 können aus einem faden- oder
folienartigen elektrisch leitenden Material wie zum Beispiel Kupfer oder
aus einem elektrischen leitenden Kunststoff bestehen. Im letzteren Fall
können sie aus mit Graphit gefülltem, expandierten PTFE, leitfähigem
Polyimid, einem leitfähigen Fluorthermoplast wie zum Beispiel PFA
bestehen oder aus allen anderen leitfähigen Materialien und leitfähig
beschichteten Materialien.
Die elektrischen Schirme 17 und 29 können aus den gleichen Materialien
bestehen.
Die Isolatoren 15, 27, 39 und 47 können aus expandiertem PTFE, nicht
leitendem Polyimid, einem nicht leitenden Fluorthermoplast, wie zum
Beispiel PFA oder FEP, oder aus allen anderen hochohmigen isolieren
den Materialien bestehen.
Die Außenisolatoren 21 und 33 können aus PTFE, expandiertem PTFE,
PVC, PU und ähnlichen isolierenden Kunststoffen bestehen.
Bei einer Ausführungsform, die wegen ihrer besonders hohen Empfind
lichkeit bevorzugt wird, bestehen der elektrische Leiter 13, 25, 37 bzw.
45 und der elektrische Schirm 17 und 29 aus einer Folie aus mit Graphit
gefülltem expandierten PTFE und besteht der Isolator 15, 27, 39 bzw.
47 aus Kapton.
Zur elektrischen Kontaktierung eines flächigen, folienförmigen elektri
schen Leiters 25 bzw. 45 und eines flächigen, folienförmigen elektri
schen Schirms 29 eignet sich besonders gut ein Faltflächenkontakt, wie
er in der eigenen, gleichzeitig eingereichten deutschen Patentanmeldung
P . . . (Anwaltsaktenzeichen: K 39 988/6) mit dem Titel "Faltflächenkon
takt" beschrieben ist, deren Inhalt hiermit in die Offenbarung der vor
liegenden Anmeldung mit einbezogen wird.
Fig. 7 zeigt ein elektrisches Ersatzschaltbild eines erfindungsgemäßen
Bewegungssensors. Dabei bedeuten die Bezeichnungen in diesem Er
satzschaltbild:
Ue = Abtastspannung für die Auswerteschaltung
US = durch elektromagnetische Störfelder induzierte Störspannung
UG = durch mechanische Bewegung induzierte Spannung
Re = Eingangswiderstand der Auswerteschaltung
Ri = Widerstand der Isolation 15, 27, 39 bzw. 47
RK = Kopplungswiderstand des elektrischen Schirms 17 bzw. 29
RL = Widerstand des als Signalträger wirkenden elektrischen Lei ters 13, 25, 37 bzw. 45.
Ue = Abtastspannung für die Auswerteschaltung
US = durch elektromagnetische Störfelder induzierte Störspannung
UG = durch mechanische Bewegung induzierte Spannung
Re = Eingangswiderstand der Auswerteschaltung
Ri = Widerstand der Isolation 15, 27, 39 bzw. 47
RK = Kopplungswiderstand des elektrischen Schirms 17 bzw. 29
RL = Widerstand des als Signalträger wirkenden elektrischen Lei ters 13, 25, 37 bzw. 45.
Um bei dem erfindungsgemäßen Bewegungssensor eine möglichst hohe
Empfindlichkeit zu erreichen, sollte die Abtastspannung Ue, die bei einer
bestimmten mechanisch induzierten Spannung UG auftritt, möglichst groß
sein. Zu diesem Zweck sollten Re und Ri möglichst groß und RL und RK
möglichst klein sein. D. h., der spezifische Widerstand des elektrischen
Leiters 13, 25, 37 bzw. 47 einerseits und des elektrischen Schirms 17
bzw. 29 andererseits sollte möglichst niedrig und der spezifische Wider
stand des Isolators 15, 27, 39 bzw. 47 sollte möglichst hoch sein.
Außerdem sollte die Auswerteschaltung einen möglichst hohen Eingangs
widerstand haben.
Eine Ausführungsform einer Auswerteschaltung wird in Fig. 8 in Form
eines Blockschaltbildes gezeigt. Diese Auswerteschaltung leitet das von
einem schematisch dargestellten Bewegungssensor 51 gelieferte Aus
gangssignal an den Eingang eines Verstärkers 53, an dessen Ausgang ein
invertierender Schmitt-Trigger 55 angeschlossen ist. Der Schmitt-Trigger
55 wird deshalb als invertierend bezeichnet, weil er ein Ausgangssignal
nur liefert, wenn das ihm vom Verstärker 53 zugeführte, verstärkte
Ausgangssignal des Bewegungssensors 51 unterhalb eines vorbestimmten
Schwellenwertes liegt. Das Ausgangssignal des Schmitt-Triggers 55 wird
einem ersten Eingang eines Zählers 59 zugeführt, dem über einen zwei
ten Eingang ein Ausgangssignal eines Taktgebers 57 geliefert wird. Der
Zähler 59 zählt die Anzahl der vom Taktgeber 57 gezählten Taktimpulse
von dem Zeitpunkt ab, zu welchem der Schmitt-Trigger 55 an den Zäh
ler 59 ein Ausgangssignal liefert. Das Ausgangssignal des Zählers 59
wird auf ein einstellbares Zeitglied 61 gegeben. Dessen Ausgang ist mit
dem Setzeingang S eines RS-Flipflop 63 verbunden. Dessen Rücksetz
eingang R ist über einen Tastschalter 65 mit Masse verbunden. Das
Ausgangssignal des Flipflop 63 wird nach Verstärkung durch einen
zweiten Verstärker 67 auf einen Signalgeber 69 gegeben, der vorzugs
weise ein akustischer Signalgeber ist.
Die Auswerteschaltung gemäß Fig. 8 funktioniert folgendermaßen:
Solange der Bewegungssensor 51 eine Bewegung feststellt, gelangt auf
den Eingang des Schmitt-Triggers 55 ein Eingangssignal, das einen
derartigen Signalwert aufweist, daß der Ausgang des Schmitt-Triggers
55 im AUS-Zustand bleibt. Unter dieser Bedingung wird vom Zähler 59
keine Zählung durchgeführt, so daß das Flipflop 63, das zuvor mittels
des Tastschalters 65 zurückgesetzt worden ist, sich im Rücksetzzustand
befindet und an seinem Ausgang kein Ausgangssignal liefert, das den
Signalgeber 69 aktiviert.
Wenn das Bewegungssignal vom Bewegungssensor 51 ausbleibt, gibt der
Schmitt-Trigger 55 ein Ausgangssignal ab, das den Zähler 59 veranlaßt,
die vom Taktgeber 57 gelieferten Taktimpulse zu zählen. Auf diese
Weise mißt der Zähler 59 die Zeit seit dem Zeitpunkt, seit welchem der
Bewegungssensor 51 keine Bewegung mehr festgestellt hat. Damit nun
nicht sofort, wenn der Bewegungssensor 51 keine Bewegung mehr fest
stellt, das Flipflop 63 gesetzt und damit der Signalgeber 69 aktiviert
wird, ist zwischen den Zähler 59 und das Flipflop 63 das einstellbare
Zeitglied 61 geschaltet. Mit diesem läßt sich eine gewünschte Zeitdauer
einstellen, während welcher das Ausbleiben von vom Bewegungssensor
51 registrierten Bewegungen keine Aktivierung des Signalgebers 69 be
wirkt. Erst wenn das Ausbleiben von Bewegungen die mit dem Zeit
glied 61 eingestellte Zeitdauer überschreitet, wird das Flipflop 63 ge
setzt und somit der Signalgeber 69 aktiviert. Sinn des einstellbaren
Zeitgliedes 61 und der damit erreichten Verzögerung der Aktivierung
des Signalgebers 69 ist es, daß nicht jede vom Bewegungssensor 51
registrierte Bewegungspause das Signal des Signalgebers 69 auslöst,
sondern nur eine Bewegungspause, welche die mit dem Zeitglied 61
eingestellte Zeitdauer überschreitet. Ein solches Signal soll erst ausgelöst
werden, wenn über eine vorbestimmte Zeitdauer die überwachte Bewe
gung ausbleibt.
Mit dem Flipflop 63 wird erreicht, daß ein Aussetzen der vom Bewe
gungssensor 51 registrierten Bewegung, die länger ist als die mit Hilfe
des Zeitgliedes 61 vorbestimmte Zeitdauer, ein Alarmsignal auslöst, das
auf jeden Fall festgestellt werden kann, auch dann, wenn kurze Zeit
nach Ablauf der vorbestimmten Zeitdauer vom Bewegungssensor 51
wieder eine Bewegung registriert wird. Das vom Signalgeber 69 über
diesen Zeitpunkt hinaus abgegebene Signal soll warnend darauf hinwei
sen, daß ein Bewegungsaussetzer stattgefunden hat, auch wenn dieser
inzwischen vorbei ist.
Während bei der zuvor erläuterten Auswertungsschaltung das Auftreten
des Aussetzens einer überwachten Bewegung festgestellt werden soll,
kann man diese Auswertungsschaltung leicht derart modifizieren, daß sie
das Auftreten einer Bewegung erfaßt, möglicherweise erst dann, wenn
die Bewegung länger als eine vorbestimmte Zeitdauer anhält. In diesem
Fall verwendet man einen nicht-invertierenden Schmitt-Trigger, so daß
alle Bewegungen mit einer über einem vorbestimmten Schwellenwert
liegenden Bewegungsstärke erfaßt werden.
Claims (12)
1. Bewegungssensor für die Überwachung und Anzeige von Bewegungen
eines Gegenstands, eines Lebewesens, eines Fluids oder von Fluid
druckänderungen, wobei der Bewegungssensor mit dem Fluid, Gegen
stand oder dem Körper des Lebewesens in direkter oder indirekter Be
rührung ist oder in dessen Nähe angeordnet ist,
- a) mit zwei aneinanderliegenden Sensorkomponenten, die durch den Einfluß der zu überwachenden Bewegungen relativ zueinander beweglich sind und bei einer solchen Relativbewegung Reibungselektrizität erzeu gen, und
- b) mit einer elektrisch leitenden Einrichtung, in der die Reibungselek trizität elektrische Potentialänderungen hervorruft, die gegenüber einem Referenzpotential, z. B. Masse, als Maß für die zu überwachenden Bewegungen meßbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
- c) daß von den beiden Sensorkomponenten eine ein elektrischer Leiter (13; 25; 37; 45) und die andere ein Isolator (15; 27; 39; 47) ist
- d) und daß die elektrisch leitende Einrichtung durch den elektrischen Leiter (13; 25; 37; 45) gebildet ist.
2. Bewegungssensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bewegungssensor (11; 19; 35) faden- oder drahtförmig ausgebildet ist
und der elektrische Leiter (13; 37) und der Isolator (15; 39) koaxial
zueinander angeordnet sind.
3. Bewegungssensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bewegungssensor (23; 31) flächig mit Band- oder Mattenform ausgebil
det ist und der elektrische Leiter (25) und der Isolator (27) koaxial
zueinander angeordnet sind.
4. Bewegungssensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bewegungssensor (43) flächig mit Band- oder Mattenform ausgebildet ist
und daß der elektrische Leiter (45) und der Isolator (47) in zueinander
parallelen Ebenen angeordnet sind.
5. Bewegungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der elektrische Leiter (13; 25) und der Isolator (15;
27) von einem beide umgebenden elektrisch leitenden Schirm (17; 29)
umschlossen sind.
6. Bewegungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß dem Bewegungssensor (11; 19; 23; 31; 35; 43) eine
Masseelektrode (17; 29; 41; 49) als Träger des Referenzpotentials zuge
ordnet ist.
7. Bewegungssensor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
elektrisch leitende Schirm (17; 29) als Masseelektrode fungiert.
8. Bewegungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Material des elektrischen Leiters (13; 25; 37; 45)
ausgewählt ist aus der Materialgruppe elektrisch leitende Metalle und
elektrisch leitfähige Kunststoffe, wie insbesondere leitfähiges
expandiertes Polytetrafluorethylen (PTFE), leitfähiges Polyimid und
leitfähige Fluorthermoplaste wie z. B. PFA und FEP.
9. Bewegungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Material des Isolators (15; 27; 39; 47) ausgewählt
ist aus den Materialgruppen Kapton, expandiertes PTFE, Polyimid und
Fluorthermoplaste, wie z. B. PFA und FEP.
10. Bewegungssensor nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Material des elektrischen Schirms (17; 29) aus
gewählt ist aus der Materialgruppe Kupferfolie und leitfähiges expandier
tes PTFE.
11. Bewegungssensor nach den Ansprüchen 8 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der elektrische Leiter (13; 25; 37; 45) und, falls vorhan
den, der elektrische Schirm (17; 29) aus mit Graphit gefülltem expan
dierten PTFE und der Isolator (15; 27; 39; 47) aus Kapton bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944429035 DE4429035A1 (de) | 1994-08-16 | 1994-08-16 | Bewegungssensor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944429035 DE4429035A1 (de) | 1994-08-16 | 1994-08-16 | Bewegungssensor |
Publications (1)
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---|---|
DE4429035A1 true DE4429035A1 (de) | 1996-02-22 |
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ID=6525822
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4429035A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19927686A1 (de) * | 1999-06-17 | 2001-03-22 | Deotexis Inc | Vorrichtung zur Messung mindestens eines physikalischen und/oder chemischen und/oder biologischen und/oder medizinischen Parameters |
DE102015221691A1 (de) | 2015-11-05 | 2017-05-11 | Robert Bosch Gmbh | Diagnosemodul und Maschine mit einem Diagnosemodul |
DE102015221694A1 (de) | 2015-11-05 | 2017-05-11 | Robert Bosch Gmbh | Druckaufnehmer |
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-
1994
- 1994-08-16 DE DE19944429035 patent/DE4429035A1/de not_active Ceased
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