DE4428306A1 - Verfahren und Einrichtung zur örtlich regionalen Erfassung, zentralen Verarbeitung und spezifizierten Verfolgung von Verkehrsordnungswidrigkeiten - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur örtlich regionalen Erfassung, zentralen Verarbeitung und spezifizierten Verfolgung von VerkehrsordnungswidrigkeitenInfo
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- G08G1/01—Detecting movement of traffic to be counted or controlled
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zur ört
lich regionalen Erfassung, zentralen Verarbeitung und spezifizierten Verfol
gung von Verkehrsordnungswidrigkeiten gemäß dem Gattungsbegriff des
Anspruchs 1.
Bisherige Verfahren zur Erfassung und Verfolgung von Verkehrsübertretun
gen stützen sich auf ein Bilderfassungsgerät, beispielsweise eine automati
sche Kamera an einer Verkehrsampel zur Erfassung von sogenannten Rot
lichtübertretern oder auf ein Radargerät zur Erfassung von Geschwindig
keitsübertretungen an ausgewählten Straßenabschnitten oder auf ein Ab
standsmeßgerät zur Erfassung der Einzelabstände von hintereinander fah
renden Fahrzeugen. In jedem der vorgenannten Fälle erfolgt zwar eine Kol
lektivierung jeder Einzelübertretung bis der bildaufnehmende Film voll ist,
nach seiner Entwicklung aber erfolgt dann die gesonderte Weiterbearbeitung
für jeden Einzelfall. Jedes Einzelbild muß gesondert betrachtet werden,
nämlich ob das Fahrzeugkennzeichen lesbar und der Fahrer erkennbar und
somit das Bild beweiskräftig ist. Das Kfz-Kennzeichen muß mittels Betrach
tungsgerät (von geschultem Personal) vom Negativ abgelesen und auf einem
Datenblatt zur Weiterbearbeitung eingetragen werden. Die visuelle Fähigkeit
des Menschen alleine ermöglicht die Identifizierung der Nummernschilder.
Nun muß der Fahrzeughalter ermittelt und eventuell das Zentralverkehrsre
gister nach bereits vorliegenden Verstößen abgefragt werden. Ist dies ge
schehen, erfolgt ein Anschreiben an den Fahrzeughalter mit Schilderung der
Übertretung und der Anfrage ob diese Schilderung aus der Sicht des Halters
den Tatsachen entspricht. Erfolgt nach einem bestimmten Zeitablauf keine
Stellungnahme, jeder "Beschuldigte" hat ja ein Zeugnisverweigerungsrecht,
erfolgt die Übersendung des aufgenommenen Bildes zur Selbstidentifikation.
Unter Umständen sind weitere Nachermittlungen erforderlich und letztlich
erfolgt der "Bußgeldbescheid".
Abgesehen von den diversen unterschiedlichen Aufzeichnungs- und Erfas
sungsgeräten des heutigen Standes der Technik - also seiner Typenvielfal
tigkeit - ist das gesamte Bußgeldverfahren bei Ordnungswidrigkeiten im
Straßenverkehr viel zu aufwendig sowohl vom Personalaufwand, als auch
vom Raum- und Geräteaufwand her.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, das zwar zur Erfassung von Verkehrs
ordnungswidrigkeiten vielseitig und weitverzweigt ist, in der Auswertung
und Verfolgung jedoch von einer zentralen Stelle durchgeführt wird, wobei
die Übertragung sowohl über Funk, Satellit als auch Netz erfolgt und daß
eine maschinengeeignete Identifizierungsmethode eingesetzt wird, ohne die
Kraftfahrzeuge mit zusätzlichen Identifikationshilfen (Sender, Barcode-Auf
drucke usw.) zu versehen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen ge
löst. In den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen
angegeben und in der nachfolgenden Beschreibung sind Ausführungsbeispie
le erläutert. Die Figuren der Zeichnung ergänzen diese Erläuterungen. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Schaubild des gesamten Systems in Aufbau und Funktionsab
lauf,
Fig. 2 ein Schemabild einer regionalen Erfassungs- und Sendeeinheit,
Fig. 3 ein Schemabild einer zentralen Empfangseinheit,
Fig. 4 ein Schemabild einer Scanner-, Konvertier- und Vorbereitungs
einheit
Fig. 5 ein Schemabild einer Be- und Verarbeitungseinheit.
Der allgemeine Erfindungsgedanke sieht vor, das bisher übliche Verfahren
zur Erfassung und Verfolgung von Verkehrsordnungswidrigkeiten generell
zu automatisieren und hierbei sowohl Personen- als auch Verfahrens- und
Geräteaufwand wesentlich zu minimieren. Hierzu werden alle stationären
und mobilen Erfassungsgeräte einer Bußgeldstelle oder eines Landes - wie
beispielsweise "Rotlicht-Kamera", Geschwindigkeitsmeßradar, Abstands
meß-Sensor, Busblitzgerät etc. - mit einer zentralen Elektronik-Empfangs
einheit verbunden und bilden die Vorstufe zur Scanner-, Konvertier- und
Vorbereitungseinheit, die wiederum mit einer Reihe von Speicher, Prozesso
ren und Ausgabeeinheiten nebst diversen Schnittstellen und Vollzugsanzei
geeinrichtungen ausgestattet bzw. verbunden sind.
In den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung ist nun ein Ausführungsbeispiel gezeigt
und nachstehend erläutert. Die Bilderfassungseinheit, also die stationäre
Rotlichtkamera, das mobile Geschwindigkeitsradar usw. sind mit einer Sen
deeinheit fest verbunden, die wiederum mit einer definierten zentralen Emp
fangseinheit verknüpft ist und die entweder über Satellit,
Strom/Telephonnetz oder über Funk alle Messungs- und Bildsignale emp
fängt und einer Scanner-, Konverter- und Selektionseinheit weitergibt. Dort
werden die Signale (das Bild) aufbereitet und selektiert. Ist beispielsweise
das Nummernschild deutlich lesbar und vom Konverter in maschinenlesbare
Zeichen umgesetzt, dann wird das Bild bzw. dessen Signale einer Vorberei
tungseinheit übergeben. In einem der Speicher dieser Einheit sind alle vorrä
tigen Ortskennzeichen gespeichert, mit denen die jeweils erfaßten Signale
verglichen werden und im übereinstimmenden Fall in die Einheit für die au
tomatische Halterabfrage im Kfz-Halterregister eingehen. Wenn das Orts
kennzeichen nicht lesbar oder vorrätig ist, erfolgt eine Einzelbildbetrachtung
mit manueller Bearbeitung und ggf. mit einem Rückfluß in den automati
schen Datenweg. Die vom Kfz-Halterregister empfangenen Daten werden
dann zur Bildkomplettierung übernommen und aufbereitet an die Be- und
Verarbeitungseinheit - ein Ausführungsbeispiel ist in Fig. 5 skizziert - wei
tergegeben.
Durch den heutigen Stand der Technik, insbesondere auf dem Gebiet der
Sensortechnik und der Mikroelektronik kann auf kleinstem Raum ein weit
umfassendes Kontrollgebiet mit relativ geringstem Aufwand erfaßt, die Er
eignisse identifiziert, registriert, selektiert und gespeichert sowie dokumen
tiert werden. Der bisherige äußerst aufwendige Erfassungs- und Vollzugs
aufwand fällt daher weitgehend weg.
Nachstehend sei an einem Ausführungsbeispiel der Funktionsablauf nach
einmal zusammenhängend erläutert: Wie in Fig. 1 veranschaulicht, wird bei
spielsweise durch eine Rotlichtkamera, die beispielsweise mit einer in Mi
krotechnik ausgeführten Erfassungs- und Sendeeinrichtung 10 ausgerüstet
ist, per Datenfunk das bekannte Roteampel-Szenenbild mit Nummernschild,
Fahrer und Aufnahmedaten an die ihr zugewiesene zentrale Empfangseinheit
20 übermittelt.
Die Empfängseinheit 20, der eine Reihe von Modems - wie in Fig. 3 skiz
ziert - zugeordnet sind (empfangene Impulseinheiten, beispielsweise
Roteampelbild, werden in der Sendeeinheit im Modulator in übertragbare
Form gebracht und an der Empfangstelle im Demodulator zurückübersetzt)
nimmt die ihr zugewiesenen Daten maschinengerecht auf. Von dieser Emp
fängseinheit 20 gehen nun die Signale in eine Konvertier- und Vorberei
tungseinheit 30 ein.
Von der Scannereinheit, die Filme und Papierbilder aus "Altsystemen ohne
Funkübertragung" maschinengerecht einliest und umsetzt, gehen die Daten
in gleicher Form wie aus der Empfangseinheit in die Konvertiereinheit.
Diese setzt das auf dem Bild abgezeichnete Kfz-Kennzeichen mit Hilfe spe
zieller Hard- und Software von einer Bilddatei in eine maschinenles- und
verarbeitbare Datendatei um (sensorische visuelle Fähigkeit). Ist das Num
mernschild in der Einheit für die automatische Selektion nicht erkennbar,
gibt sie das Bild automatisch in eine Einheit zur Einzelbildbetrachtung
(beispielsweise Ausschnittvergrößerung) weiter, wo die Möglichkeit zur
manuellen Eingabe in den Datenfluß Richtung Ortskennzeichenvergleich
besteht, oder es erfolgt eine Verzweigung zur manuellen Bearbeitung. In der
Einheit für den Ortskennzeichenvergleich ist unter anderem ein Register mit
allen gängigen Ortskennzeichen (Städte, Kreise, Bundeswehr usw.), um im
Vorfeld vor der eigentlichen Halterabfrage im Kfz-Halterregister (z.Zt. in
Flensburg) eine Plausibilitätsprüfung durchführen zu können. Ist ein Orts
kennzeichen nicht in diesem Register, so wird es über die Einzelbildbetrach
tung ausgeschieden oder manuell dem Datenfluß zugeführt, wo sie zur au
tomatischen Kfz-Halterabfrage und zur Bildkomplettierung gelangen.
In dieser Einheit 30 wird mit einer Reihe von Speichern usw. intern und mit
Behörden und Ämtern gearbeitet und kommuniziert.
Die Fig. 4 zeigt den Aufbau und den Funktionsablauf dieser Scanner-, Kon
vertier- und Vorbereitungseinheit 30 in so verständlicher Weise, daß weitere
Erläuterungen entfallen können.
Die Informationen von dieser Einheit 30 gehen in die Be- und Verarbei
tungseinheit 40 ein, die in Fig. 5 in Aufbau und Funktion dargestellt ist. Hier
werden nun automatisch alle Maßnahmen zum Erlaß und zur Ausgabe eines
Bußgeldbescheides, oder einer Anhörung usw. getroffen. Abschließend er
folgt noch eine Ausgabe alle Daten in eine Verjährungs- und Mahndatei und
in die Archivierungs- und Dokumentationseinheit.
Claims (3)
1. Verfahren zur örtlich regionalen Erfassung, zentralen Verarbeitung
und spezifizierten Verfolgung von Verkehrsordnungswidrigkeiten mittels
Kamera, Sensor oder Radargerät, dadurch gekennzeichnet, daß die statio
näre und die mobile Bilderfassungs- und Meßsensoreinheit (10) mit einer
Sendeeinheit zu einem Modul verbunden ist, deren Meßsignale bezüglich
Fahrzeugkennzeichen, Fahrerlichtbild und Übertretungsdelikt über Satellit,
Strom/Telefonnetz oder Funk einer externen stationären Empfangseinheit
(20) und von dort einer Scanner-, Konvertier-, Selektions-, und Vorbearbei
tungseinheit (30) eingehen, welche alle Signale automatisch zur Identifizie
rung ausselektiert, im systemeigenen oder zugeordneten Fremdspeicher hier
zu die Referenzdaten aussucht, den Signalen hinzufügt und diese dann einer
Be- und Verarbeitungseinheit (40) eingibt, die alle Kenn-, Orts-, Zeit- und
Personendaten zusammen mit einem Bußbescheid ausdruckt, anzeigt, selbst
speichert und einer Zentralstelle (50, 60) eingibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Erfassungs- und Sendeeinheit (10) zur Datenerfassung ein Mikroprozessor
zugeordnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Konvertiert- und Vorbereitungseinheit (30) das Bild- und Datenmaterial aus
bekannten Altsystemen ohne Erfassungs- und Sendeeinheit- wie beispiels
weise Rotlichtkamera - über eine Scannereinheit zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944428306 DE4428306A1 (de) | 1994-08-10 | 1994-08-10 | Verfahren und Einrichtung zur örtlich regionalen Erfassung, zentralen Verarbeitung und spezifizierten Verfolgung von Verkehrsordnungswidrigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944428306 DE4428306A1 (de) | 1994-08-10 | 1994-08-10 | Verfahren und Einrichtung zur örtlich regionalen Erfassung, zentralen Verarbeitung und spezifizierten Verfolgung von Verkehrsordnungswidrigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4428306A1 true DE4428306A1 (de) | 1996-04-18 |
Family
ID=6525354
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944428306 Withdrawn DE4428306A1 (de) | 1994-08-10 | 1994-08-10 | Verfahren und Einrichtung zur örtlich regionalen Erfassung, zentralen Verarbeitung und spezifizierten Verfolgung von Verkehrsordnungswidrigkeiten |
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Country | Link |
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