DE4427645C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Vordrucküberwachung von Ausdehnungsgefäßen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Vordrucküberwachung von Ausdehnungsgefäßen

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vordrucküberwachung von Ausdehnungsgefäßen in im Betrieb befindlichen Heizungs-, Trinkwasser-, Warmwasseranlagen u. dgl. Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrich­ tung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
Derartige Ausdehnungsgefäße sind Sicherheitseinrichtungen in geschlossenen Anlagen, beispielsweise Zentralheizungsan­ lagen. Sie dienen der Aufnahme von Wasser (Heizungswasser) bei der Volumenänderung durch Aufheizen bzw. der Abgabe von Wasser (Heizungswasser) beim Abkühlen der Anlage. Die Ausdehnungsgefäße müssen richtig ausgelegt sein, um Betriebsstörungen und Schäden der Anlage zu verhindern. So kann z. B. bei einem zu kleinen Ausdehnungsgefäß in der Abkühlphase kein Heizungswasser mehr nachströmen, so daß die Anlage beispielsweise über Ventildichtungen Luft einschnüffelt. Beim Aufheizen der Anlage kann ein zu kleines Ausdehnungsgefäß nicht genügend Heizungswasser mehr aufnehmen, und es öffnet das Sicherheitsventil. Dadurch verliert die Zentralheizungsanlage Heizungswasser, das beim Abkühlen fehlt. Mit der Luft wird Sauerstoff in die Anlage gebracht, der zu Korrosion führt.
Ein weiteres Problem neben der richtigen Dimensionierung eines derartigen Ausdehnungsgefäßes ist die Überwachung des Gefäßes im Betrieb. Es ist hierbei wesentlich, den einmal auf der Gasseite des Druckausdehnungsgefäßes eingestellten Vordruck konstant zu überwachen, da nur bei richtigem Vordruck eine einwandfreie Betriebsweise der Anlage gesichert ist. Weist beispielsweise das Ausdehnungsgefäß auf der Gasseite ein Leck auf, fällt der Vordruck ab, so daß die Volumenänderung des Wassers nicht mehr richtig kompensiert werden kann. Dieser Druckabfall auf der Gas­ seite des Ausdehnungsgefäßes läßt sich über die in der Anlage vorgesehenen Manometer nicht ermitteln, da der dort angezeigte Systemdruckabfall sowohl auf Wasserverluste im System (Leck in der Leitung) als auch auf ein entsprechen­ des Leck auf der Gasseite im Ausdehnungsgefäß zurückgehen kann. Solche Defekte im Ausdehnungsgefäß werden daher in der Praxis nur in den seltensten Fällen erfaßt, so daß die entsprechenden Anlagen nicht richtig arbeiten und die vorstehend angedeuteten Defekte auftreten können.
An sich sind derartige Ausdehnungsgefäße in bestimmten Perioden zu warten. Hierbei ist auch der Vordruck zu über­ prüfen und ggf. zu korrigieren. Da dies jedoch zur Zeit eine umständliche zeitraubende Prozedur darstellt, da die Wasserseite des Gefäßes drucklos gemacht und das Gefäß demontiert werden muß, wird eine solche Wartung in der Praxis kaum durchgeführt. Ist die Anlage in Betrieb, weiß man daher nicht, ob das Ausdehnungsgefäß korrekt funktioniert.
Solche Ausdehnungsgefäße sind in der Regel so aufgebaut, daß in ihrem Inneren eine Membran angeordnet ist, die die Gasseite des Gefäßes von der Wasserseite trennt. Bei der Montage des Ausdehnungsgefäßes in der Anlage ist die Gasseite bereits von der Herstellerseite aus mit einem Vordruck beaufschlagt, der beispielsweise 0,5 bar oder 1,0 bar beträgt. Durch diesen Vordruck ergibt sich ein bestimmter Füllungsgrad des Wassers der Anlage auf der Wasserseite im kalten Zustand. Wird die Anlage in Betrieb genommen, erwärmt sich das Wasser und dehnt sich aus, so daß das Wasser über die Membran das Gaspolster zusammen­ drückt. Es ergibt sich dabei ein entsprechender Druckan­ stieg auf der Gasseite. Sobald das Gefäß beginnt, Wasser aufzunehmen, also die Membran ausgelenkt wird, sind Gas- und Wasserdruck gleich. Da ein Ausdehnungsgefäß bei der Inbetriebnahme laut Vorschrift mit einer sogenannten "Mindestwasservorlage" im kalten Zustand befüllt sein muß, kann bei einer weiteren Betrachtungsweise der Betriebszustände von einem auf beiden Seiten gleichen Druck, dem Systemdruck, ausgegangen werden. Erst wenn infolge eines Defektes der wasserseitige Druck unter den Behältervordruck (beispielsweise 0,5 bar) fällt, entstehen Druckunterschiede zwischen Gas- und Wasserseite.
Funktioniert daher das Ausdehnungsgefäß richtig, so steigt mit zunehmendem Füllgewicht des Wassers im Ausdehnungsgefäß der Druck auf der Gasseite bzw. der Systemdruck an und umgekehrt. Ist jedoch beispielsweise ein Leck auf der Gasseite vorhanden, führt das zunehmende Füllgewicht auf der Wasserseite zu einem Druckabfall auf der Gasseite bzw. im System. Die nachfolgend beschriebene Erfindung macht sich diese Erkenntnisse zunutze.
Ergänzend sei noch darauf hingewiesen, daß aus der DE 79 15 817 U1 ein Kontrollgerät für ein Ausdehnungsgefäß für geschlossene Warmwasser-Zentralheizungsanlagen bekannt ist, das Undichtigkeiten des Ausdehnungsgefäßes anzeigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vordrucküberwachung von Ausdehnungsge­ fäßen zu schaffen, mit dem bzw. der während des Betriebes der zugehörigen Anlage eine genaue Überwachung des Vor­ drucks des Ausdehnungsgefäßes möglich ist, ohne daß hierzu irgendwelche Demontagevorgänge am Ausdehnungsgefäß durchge­ führt werden müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der angegebenen Art gelöst, das durch die folgenden Schritte gekennzeichnet ist:
  • a) Ermittlung des Gasdrucks auf der Gasseite des Ausdeh­ nungsgefäßes;
  • b) Ermittlung des Füllgewichts des im Ausdehnungsgefäß befindlichen Wassers;
  • c) Ermittlung des entsprechenden Sollgasdrucks für das gemessene Füllgewicht;
  • d) Differenzbildung zwischen Sollgasdruck und Istgasdruck oder umgekehrt; und
  • e) Anzeige des ermittelten Druckdifferenzwertes oder Bereitstellung des Wertes zur Auswertung.
Wie vorstehend erwähnt, geht die Erfindung von der Erkennt­ nis aus, daß bei korrekt funktionierendem Ausdehnungsgefäß bei einer Zunahme des Füllgewichtes des Wassers der Druck auf der Gasseite bzw. der Systemdruck entsprechend ansteigt. Wenn das Ausdehnungsgefäß beispielsweise mit einem vom Hersteller eingestellten Vordruck von 0,5 bar installiert wird, ergibt sich ein bestimmter Füllungsgrad mit Wasser im kalten Zustand, d. h. ein bestimmtes Füllgewicht des Wassers. Erwärmt sich das Wasser, nimmt der Füllungsgrad bzw. das Füllgewicht zu, was zu einem Druckanstieg auf der Gasseite bzw. im System führt. Bei korrekter Funktionsweise steigt daher sowohl das Füllgewicht als auch der Gasdruck bzw. Systemdruck an. Befindet sich ein Leck auf der Gasseite, verhalten sich beide Parameter jedoch entgegengesetzt zueinander, d. h. mit ansteigendem Füllgewicht des Wassers fällt der Gasdruck bzw. Systemdruck ab.
Jedes Ausdehnungsgefäß weist für einen bestimmten Gasdruck einen bestimmten Füllungsgrad bzw. ein bestimmtes Wasser­ füllgewicht auf. Diese Werte werden vom Hersteller mitge­ liefert bzw. können empirisch ermittelt werden. Beide Werte verhalten sich nicht linear zueinander, sondern in Form einer Kurve, wie sie beispielsweise in der nachfolgenden Fig. 3 dargestellt ist.
Erfindungsgemäß werden nunmehr der IST-Gasdruck auf der Gasseite des Ausdehnungsgefäßes und das IST-Füllgewicht des im Ausdehnungsgefäß befindlichen Wassers ermittelt. Da die Beziehung zwischen Gasdruck und Füllgewicht bekannt ist, wie vorstehend ausgeführt, kann für das ermittelte IST- Füllgewicht der zugehörige Sollgasdruck ermittelt werden. Durch Differenzbildung zwischen Sollgasdruck und Istgas­ druck oder umgekehrt läßt sich dann ein Druckdifferenzwert ermitteln, der wiedergibt, ob und wie stark der Istgasdruck vom Sollgasdruck abweicht. Der entsprechende Druckdiffe­ renzwert kann beispielsweise angezeigt oder für eine weitere Auswertung bereitgestellt werden.
Auf diese Weise ist es möglich, ohne erforderliche Demontage eine laufende Betriebsüberwachung des Ausdeh­ nungsgefäßes durchzuführen. Der Betrieb der zugehörigen Anlage kann vollständig aufrechterhalten werden. Wird beispielsweise eine Druckdifferenz von 0 angezeigt, wie dies bei korrekter Funktionsweise des Ausdehnungsgefäßes der Fall ist, weiß der Betreiber der Anlage, daß das Aus­ dehnungsgefäß korrekt funktioniert. Wird jedoch ein von 0 abweichender Wert angezeigt, muß entweder Gas nachgefüllt oder abgelassen oder das defekte Ausdehnungsgefäß ausge­ tauscht werden.
Der Grundgedanke, auf dem das erfindungsgemäße Verfahren basiert, besteht in der Ermittlung des Füllgewichtes des Wassers im Ausdehnungsgefäß, da dieser Wert eine realistische Größe ist, die das reale Verhalten des Ausdehnungsgefäßes wiedergibt. Wie erwähnt, läßt sich aus einer reinen Druckmessung auf der Anlagenseite kein zuver­ lässiger Wert für die Funktionsweise des Ausdehnungsgefäßes gewinnen, da ein entsprechender Druckabfall auch durch andere Defekte in der Anlage als im Ausdehnungsgefäß verursacht werden kann.
Durch Ermittlung des Druckdifferenzwertes läßt sich eine genaue Aussage über die Funktionsweise des Ausdehnungsge­ fäßes treffen. Steht dieser Wert zur Verfügung und ergibt sich eine Druckdifferenz von 0, zeigt eine dann auf der Wasserseite der Anlage vorgenommene Druckmessung den korrekten Wasserdruck an, der der jeweiligen Wassersäule entspricht. Fällt der Wasserdruck dann ab, weiß der Betrei­ ber exakt, daß ein Leck auf der Anlagenseite vorhanden ist, so daß sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch exakt der Wasserdruck auf der Anlagenseite feststellen und über­ wachen läßt. Eine solche exakte Überwachung war bisher beim Stand der Technik nicht möglich, da hierbei Druckabfälle auf der Anlageseite auch durch Gaslecks im Ausdehnungsgefäß verursacht worden sein konnten. Derartige Gaslecks betref­ fen in erster Linie Defekte an der Membranbefestigung oder der Membran selbst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Gasdruck vorzugsweise ermittelt, indem er auf der Gasseite des Ausdehnungsgefäßes gemessen wird. Bei einer anderen Ausfüh­ rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Gas­ druck durch Messen des Wasserdrucks auf der Anlageseite ermittelt. Dies ist möglich, weil, wie vorstehend ausgeführt, Gas- und Wasserdruck gleich sind, so daß der "Systemdruck" sowohl auf der Gas- als auch auf der Wasserseite gemessen werden kann.
Das Füllgewicht des Wassers im Ausdehnungsgefäß wird vorzugsweise durch Kraft- oder Gewichtsmessung des Ausdeh­ nungsgefäßes unter Neutralisation des Eigengewichtes desselben ermittelt. Es versteht sich, daß bei einer derartigen Kraft- oder Gewichtsmessung alle Gewichts­ anteile, die nicht dem Füllgewicht des Wassers im Ausdeh­ nungsgefäß entsprechen, außer Betracht bleiben müssen. Beispielsweise kann das bekannte Eigengewicht des Ausdeh­ nungsgefäßes vom gemessenen Gewichtswert abgezogen werden. Das Gewicht der jeweiligen Wassersäule wird bestimmungsgemäß durch den Behältervordruck kompensiert, beispielsweise kompensieren 0,5 bar Vordruck im Behälter 5 m Wassersäule. Die Wassersäule wirkt sich daher nicht auf den gemessenen Kraft- bzw. Gewichtswert aus. Wesentlich ist, daß eine flexible Verbindung zwischen Ausdehnungsgefäß und Anlage vorhanden ist, damit nicht das Anlagegewicht mitgemessen wird. Wie nachfolgend ausgeführt, werden vorzugsweise konstruktive Maßnahmen getroffen, um die Auswirkung von irgendwelchen Druck- bzw. Kraftanteilen der Anlage bzw. Wassersäule auf die Kraft- bzw. Gewichtsmessung zu vermeiden.
Der Sollgasdruck für das gemessene Füllgewicht wird vorzugsweise mit Hilfe von Druck-Füllgewichts- Eichungskurven ermittelt. Diese Eichungskurven können empirisch bestimmt werden bzw. werden vom Hersteller des jeweiligen Ausdehnungsgefäßtyps zur Verfügung gestellt. Das Füllgewicht des Wassers und der Gasdruck stehen hierbei nicht in linearer Beziehung, sondern es handelt sich hierbei um Kurven, die der e-Funktion entsprechen. Diese Kurven sind für den jeweiligen Typ des Ausdehnungsgefäßes sowie den jeweiligen aufgeprägten Vordruck verschieden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise zur permanenten Vordrucküberwachung von Ausdehnungsgefäßen in im Betrieb befindlichen Anlagen eingesetzt. Wie bereits erwähnt, läßt sich hiermit auch exakt der Wasserstand auf der Anlageseite bestimmen. Der ermittelte Druckdifferenz­ wert kann angezeigt oder auch weiterverwendet werden, beispielsweise zum Ansteuern einer Gas- und/oder Wasser­ nachfülleinrichtung, um eine automatische Nachregelung der Anlage zu erreichen.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens. Die Vorrichtung weist einen Sensor zur Ermittlung des Gasdrucks, eine Vorrichtung zur Ermittlung des Füllgewichts, eine Vorrichtung zur Ermittlung des Sollgasdrucks für das ermittelte Füllgewicht, eine Vorrichtung zur Differenzbildung zwischen Sollgasdruck und Istgasdruck und umgekehrt und eine Anzeige- bzw. Auswer­ tungseinrichtung für den Druckdifferenzwert auf. Der Sensor zur Ermittlung des Gasdrucks ist entweder direkt an der Gasseite des Ausdehnungsgefäßes angeordnet und erfaßt dabei den dort herrschenden Gasdruck, oder er mißt den Wasser­ druck auf der Wasserseite (möglichst in der Nähe des Ausdehnungsgefäßes). Die an zweiter Stelle aufgeführte Lösung hat den Vorteil, daß die Messung nicht unmittelbar an der Gasseite des Ausdehnungsgefäßes erfolgen muß.
Die Füllgewichtsermittlung des Wassers im Ausdehnungsgefäß erfolgt vorzugsweise über eine geeignete Kraft- bzw. Gewichtsmeßvorrichtung, die das Gewicht des Ausdehnungsge­ fäßes bzw. die vom Ausdehnungsgefäß ausgeübte Kraft mißt und dabei das bekannte Eigengewicht des Ausdehnungsgefäßes austariert. Um eine entsprechende Gewichts- bzw. Kraftmes­ sung zu ermöglichen, ist das Ausdehnungsgefäß über eine flexible Wasserleitung mit der Anlage verbunden. Damit vertikal wirkende Schubspannungen nicht mitgemessen werden, ist das Ausdehnungsgefäß vorzugsweise seitlich versetzt zur Anlage angeordnet. So wurde zuerst mit einer senkrechten flexiblen Schlauchverbindung zwischen Behälter und Anlage gearbeitet, wobei jedoch eine Druckbeaufschlagung festgestellt wurde, die auf die Dehnung dieser Schlauchverbindung zurückzuführen war. Es ergab sich dadurch eine Verfälschung des Meßergebnisses, da der vorher austarierte Behälter wieder auf die Waage (Gewichtsmeßeinrichtung) einwirkte. Es wurde dann mit seitlich versetzter Wasserzuführung gearbeitet, wobei sich bei dieser abgeknickten Wasserzuführung eine wesentlich geringere Tarabeeinflussung ergab, die auf die nunmehr horizontal wirkenden Schubspannungen im flexiblen Schlauch zurückzuführen ist. Das entstehende Kippmoment beeinflußt nicht das Wägeergebnis.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung wird vorzugs­ weise auf elektronischem Wege verwirklicht. Sie umfaßt vorzugsweise eine Elektronik mit Zentraleinheit und Spei­ cher, der Istgasdrucksignale und Istfüllgewichtssignale zugeführt werden und die aus im Speicher abgelegten Füllgewichts-Gasdruck-Kurven Sollgasdruckwerte für Istfüllgewichtswerte ermittelt und entsprechende Sollgasdruckwertsignale und Istgasdruckwerte einem Differenzbildner zuführt.
Es kann eine Anzeige vorgesehen werden, die neben der Vordruckabweichung den Systemdruck und das Füllgewicht (Behältnisfüllung) anzeigt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs­ beispiels in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schemadarstellung einer Vorrichtung zur Vordrucküberwachung eines Ausdehnungsgefäßes in einer Heizungsanlage;
Fig. 2 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, des in Fig. 1 dargestellten Ausdehnungsgefäßes im vergrößerten Maßstab;
Fig. 3 ein Diagramm, in dem die Abhängigkeit des Füllgewichts des Wassers vom Gasdruck eines Ausdehnungsgefäßes für einen Vordruck von 0,5 bar und 1,0 bar dargestellt ist; und
Fig. 4 ein Blockschaltbild des Aufbaus der Vorrichtung zur Vordrucküberwachung.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Heizanlage (Zentralheizung) mit einem Wärmeerzeuger 1, einem Vorlauf 2 und einem Rücklauf 3. An eine vom Rücklauf abzweigende Zweigleitung ist über eine elastische Wasserzuführleitung 4 (flexibler Schlauch) ein Ausdehnungsgefäß 5 angeschlossen, dessen Funktionsweise eingangs beschrieben wurde. Dieses Ausdeh­ nungsgefäß, das im vergrößerten Maßstab und im Teilschnitt in Fig. 2 dargestellt ist, besitzt in seinem Inneren eine Membran 9, die das Innere des Ausdehnungsgefäßes in eine mit Wasser der Heizungsanlage gefüllte Kammer 11 und eine mit einem Gas, beispielsweise Stickstoff, gefüllte Kammer 10 unterteilt. Wenn sich das Wasser der Heizungsanlage erwärmt, dehnt es sich aus und drückt auf diese Weise die Membran 9 nach unten. Kühlt sich das Wasser wieder ab, wird die Membran durch das Gaspolster nach oben gepreßt. Durch die Funktionsweise des Ausdehnungsgefäßes wird somit die Verwendung eines geschlossenen Systems der Heizungsanlage ermöglicht.
Wie man des weiteren Fig. 1 entnehmen kann, sind dem Aus­ dehnungsgefäß 5 ein Gasdrucksensor 6 und eine Gewichtsmeß­ vorrichtung 7 zur Gewichtsermittlung zugeordnet. Der nur schematisch dargestellte Gasdrucksensor 6 mißt den Druck des Gaspolsters des Ausdehnungsgefäßes und gibt diesen in Form von Signalen an eine in Fig. 1 nur schematisch darge­ stellte Vordrucküberwachungsvorrichtung 8 ab. Die Gewichts­ meßvorrichtung 7 zur Gewichtsermittlung mißt das Gesamtge­ wicht des Ausdehnungsgefäßes einschließlich des Füllge­ wichtes des Wassers in der Kammer 11 und gibt diesen Ge­ wichtswert ebenfalls in der Form von elektrischen Signalen an die Vordrucküberwachungsvorrichtung 8 ab.
Wie eingangs bereits erörtert, erhöht sich normalerweise mit zunehmendem Füllgewicht des Wassers im Ausdehnungsgefäß 5 der Gasdruck auf der Gasseite des Gefäßes, da das Gaspol­ ster über die Membran 9 zusammengepreßt wird. Im umgekehr­ ten Falle sinkt bei Abnahme des Wasserfüllgewichts der Gas­ druck ab, da sich die Membran 9 nach oben ausdehnt.
Das Ausdehnungsgefäß wird von der Seite des Herstellers aus mit einem Vordruck beaufschlagt, der beispielsweise 0,5 bar beträgt. Bei diesem Vordruck liegt ein bestimmtes Wasser­ füllgewicht vor, das bekannt ist. Jedem Gasdruckwert läßt sich ein bestimmter Füllgewichtswert zuordnen, wobei sich beide Parameter nicht linear zueinander verhalten. Das Dia­ gramm der Fig. 3 zeigt das Wasserfüllgewicht in Abhängig­ keit vom Gasdruck für einen Vordruck von 0,5 bar und einen Vordruck von 1,0 bar.
Die Vordrucküberwachungsvorrichtung 8 funktioniert nunmehr so, daß aus dem ermittelten Wasserfüllgewicht (vom gemesse­ nen Gesamtgewichtswert wird das Eigengewicht dem Ausdehnungsgefäßen abgezogen) und dem ermittelten Gasdruckwert die Abweichung vom Sollgasdruck ermittelt wird. Da der Sollgasdruck für ein bestimmtes Füllgewicht durch die vorhandenen Eichungskurven bzw. Kennlinien be­ kannt ist, kann durch Ermittlung der Differenz zwischen Sollgasdruck und Istgasdruck die Abweichung vom Sollgas­ druck bestimmt werden. Im Normalfall, d. h. bei korrekt funktionierendem Ausdehnungsgefäß, ist diese Differenz 0. Ist jedoch beispielsweise das Gasfüllventil 19 des Ausdeh­ nungsgefäßes nicht mehr dicht, liegt der gemessene Istdruck unter dem Solldruck, wobei diese Differenz von der Vor­ drucküberwachungsvorrichtung 8 ermittelt und entsprechend angezeigt wird.
Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild der elektronischen Vor­ drucküberwachungsvorrichtung 8. Über den Gasdrucksensor 6 werden elektrische Signale auf den positiven Eingang einer Differenzstufe 14 geführt. Sie entsprechen dem momentanen Gas- bzw. Systemdruck.
Die Gewichtsmeßvorrichtung 7 erfaßt das Gesamtgewicht des Ausdehnungsgefäßes und gibt ein entsprechendes Signal an eine Verarbeitungsstufe 13, die vom Gesamtgewicht das Ei­ gengewicht des Ausdehnungsgefäßes abzieht. Der erhaltene Wert F₁ entspricht dann dem Wasserfüllgewicht. Dieser Was­ serfüllgewichtswert wird in der folgenden Vergleichstufe 12 mit der gespeicherten behältertypischen Sollgasdruckkennli­ nie verglichen, und ein der Kurve entsprechender Druckwert wird an den positiven Eingang der Differenzstufe 14 gelegt. Die Differenzstufe 14 ermittelt die Differenz zwischen bei­ den Signalen und zeigt eine entsprechende Druckabweichung bei 16 an einer Anzeigeeinrichtung 15 an. Mit dieser Anzei­ geeinrichtung werden ferner der Wasserdruck der Anlage bei 17 und das Wasserfüllgewicht des Ausdehnungsgefäßes bei 18 angezeigt.
Der Gasdrucksensor 6 ist vorzugsweise am Gasfüllventil 19 des Ausgleichsbehälters angebracht.

Claims (9)

1. Verfahren zur Vordrucküberwachung von Ausdehnungsge­ fäßen in im Betrieb befindlichen Heizungs-, Trinkwasser-, Warmwasseranlagen u. dgl., gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
  • a) Ermittlung des Gasdrucks auf der Gasseite des Ausdehnungsgefäßes;
  • b) Ermittlung des Füllgewichts des im Ausdehnungsgefäß befindlichen Wassers;
  • c) Ermittlung des entsprechenden Sollgasdrucks für das ermittelte Füllgewicht;
  • d) Differenzbildung zwischen Sollgasdruck und IST- Gasdruck oder umgekehrt; und
  • e) Anzeige des ermittelten Druckdifferenzwertes oder Bereitstellung des Wertes zur Auswertung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasdruck durch Messen des Gasdrucks auf der Gasseite des Ausdehnungsgefäßes ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasdruck durch Messen des Wasserdrucks auf der Anlageseite ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllgewicht des Wassers durch Kraft- oder Gewichtsmessung des Ausdeh­ nungsgefäßes unter Neutralisation des Eigengewichtes desselben ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollgasdruck für das gemessene Füllgewicht mit Hilfe von Druck-Füllge­ wichts-Kennlinien ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der ermittelte Druckdiffe­ renzwert zum Ansteuern einer Gas- und/oder Wassernach­ fülleinrichtung verwendet wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einem Gasdrucksensor (6) zur Ermittlung des Gasdrucks im Ausdehnungsgefäß, einer Gewichtsmeßvorrichtung (7) zur Ermittlung des Füllgewichts des Ausdehnungsgefäßes und einer elektro­ nischen Vordrucküberwachungsvorrichtung (8) mit einer Vorrichtung (12) zur Ermittlung des Sollgasdrucks für das ermittelte Füllgewicht, einer Vorrichtung (14) zur Differenzbildung zwischen Sollgasdruck und Istgasdruck und umgekehrt und einer Anzeige- bzw. Auswertungseinrichtung (15).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausdehnungsgefäß (5) über eine flexible Wasserleitung (4) mit der Anlage verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Ausdehnungsgefäß (5) seitlich versetzt zur Wassersäule der Anlage angeordnet ist.
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