DE4426357A1 - Feuerungsanordnung für feste Brennstoffe wie Müll und Verbrennungsverfahren - Google Patents
Feuerungsanordnung für feste Brennstoffe wie Müll und VerbrennungsverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Feuerungsanordnung für feste Brenn
stoffe wie Müll, mit Aufgaberost, den eigentlichen Roststufen
und einem Ausbrennrost.
Weiterhin ist die Erfindung gerichtet auf Verfahren zum Verbren
nen von festen Brennstoffen wie Müll mit Aufgabezone, Brennzone
und Ausbrennzone.
Solche Feuerungsanordnungen sind bekannt und haben sich bewährt.
(DE 13 02 142.6; EPP 0 345 285; EP 0 449 911).
Andererseits ist bekannt (EP-B1-0 286 077), ein Verbrennungsver
fahren so durchzuführen, daß die entstehenden Rauchgase aus dem
Feuerraum unter vorheriger Abbremsung an einer Drosselung abge
zogen werden und dabei die Abbremsung der Rauchgase innerhalb
eines symmetrisch zur Achse des Rauchgasabzuges venturirohrartig
ausgebildeten Zone vorzunehmen. Für eine solche Abbremsung ist
es bekannt, Sekundärluft aus einem Balken in eine Richtung ent
gegengesetzt zur Strömungsrichtung einzudüsen. Die Eindüsung
kann auch auf einer Kreisbahn erfolgen.
Hierzu ist spekulativ ein drehbar innerhalb der Wandungen des
Feuerraums gelagerte Düsenbalken genannt. Ein solcher Düsenbal
ken würde in kurzer Zeit sich durchbiegen und nicht mehr drehen,
weil Maßnahmen zu seinem Schutz nicht vorgesehen sind.
Der Erfindung liegt eine völlig anders geartete Aufgabe zugrun
de, nämlich im Rauchgaszug, ohne jegliche vorherige Abbremsung,
oberhalb des Rostes, insbesondere Stufenschwenkrostes, eine
wesentliche Verbesserung des Ausbrandes und damit eine bessere
Umweltverträglichkeit der Rauchgase zu erreichen.
Erreicht wird dies erfindungsgemäß bei einer Feuerungsanordnung
der eingangs genannten Art durch eine drehbare, wassergekühlte
und schlackenabweisend verkleidete Düsenwalze im Rauchgaszug.
Durch die besondere Ausbildung als Düsenwalze, durch die das
Luftrohr optimal gekühlt wird, wird aufgrund der vorzugsweisen
langen, radial zur Düsenwalze angeordneten Düsenrohre und/oder
Lüfterradschaufeln tief in den Rauchgaszug hinein verwirbelt,
und damit wirkungsvoll nachverbrannt.
Diese Düsenwalze kann Luft, Rauchgas, Sorptionsmittel, Reduk
tionsmittel (insbesondere Ammoniakträger), Wasser und/oder Was
serdampf, auch gleichzeitig in unterschiedlichen Mischungsver
hältnissen, zuführen.
Zweckmäßig ist die Düsenwalze im Rauchgaszug oberhalb des Rostes
angeordnet. Die Düsenwalze kann die Zuführung der Sekundärluft
übernehmen, so daß auf eine gesonderte Eindüsung ggfs. verzich
tet werden kann.
Vorzugsweise verfügt die Düsenwalze über ein Luftrohr, außerhalb
des Luftrohrs über eine Wasserkühlung und außerhalb der Wasser
kühlung über einen Schamottemantel.
Die Düsenwalze kann mit gegebenenfalls verstellbaren Lüfterrad
schaufeln oder Düsenrohren ausgestattet sein. Düsenrohre und
Luftaustrittsschaufeln können auch am Ende abgewinkelt enden.
Der Impuls der austretenden Luft/ des Rauchgases unterstützt den
Propellerimpuls der Düsenwalze synergistisch.
Die Austrittsöffnungen können in Form von integrierten Düsen
ausgebildet sein.
Die Lüfterradschaufeln können in Form von paddelförmigen Kör
pern, Peltonrädern oder nach Art von Flugzeugpropellern ausge
bildet sein.
Das oben genannte Verfahren zum Verbrennen fester Brennstoffe
wie Müll der oben angegebenen Art zeichnet sich dadurch aus, daß
die entstehenden Rauchgase nach der Hauptverbrennungszone mecha
nisch verwirbelt werden. Der Vorteil der zusätzlichen Luftzufüh
rung über die Düsenwalze (kann auch durch Rauchgas ersetzt wer
den), ermöglicht eine Verminderung der zugeführten Primärluft
menge, so daß der Gesamtwirkungsgrad einer solchen Feuerungs
anlage aufgrund des geringeren Rauchgasvolumens erhöht und die
Investitionskosten ggfs. gesenkt werden können. Des weiteren
kann durch eine Reduzierung der Primärluftmenge eine höhere
Verbrennungstemperatur der Brennstoffe eingestellt werden, so
daß insbesondere bei Abfallverbrennungsanlagen der Temperatur
haltebrenner weniger in Betrieb ist und damit wiederum die Be
triebskosten gesenkt werden können. Die erfindungsgemäße Zufuhr
der Luft über die Düsenwalze bzw. des über die Düsenwalze zu
geführten Rauchgases sichert die abschließende vollkommene Ver
brennung bei geringeren Luftüberschußzahlen in Verbindung mit
dem Einsatz von Reduktionsmitteln wie Ammoniak. Die Verwirbe
lungsmaßnahme nach der Erfindung sorgt für eine erhebliche Redu
zierung des Auftretens von NOx. Durch die Vermeidung von heißen
Strähnen geht die Bildung von thermischem NOx zurück und durch
die Eindüsung von Reduktionsmitteln kann das bereits gebildete
Stickoxid zu N₂ und H₂O reduziert werden. Durch die Maßnahme nach
der Erfindung wird es möglich, in einem höheren Temperaturbe
reich die NOx-Reduktion zu realisieren.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung soll nun mit
Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden.
Diese zeigen in
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Feuerungsanlage gemäß
der Erfindung;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine sog. Düsenwalze;
Fig. 3 eine Einzelheit im Schnitt durch Fig. 2.
Die Erfindung wird erläutert anhand einer Stufenschwenkrostan
ordnung. Diese besteht in an sich bekannter Weise aus einer
Aufgabeschleuse 1, einem Aufgaberost 2, über den ein Zuteiler 3
aufgibt, zum Beispiel einem Stufenschwenkrost mit Stufen 4 und
dem Ausbrennrost 5. Es handelt sich um einen zweizügigen Kessel.
Nach dem Ausführungsbeispiel ist erfindungsgemäß eine wasser
gekühlte und bestampfte Düsenwalze 8 oberhalb des Rostes 4 im
Rauchgaszug angeordnet, und zwar etwa im Bereich der sonst übli
chen Sekundärluft. Der Sekundärluftaustritt befindet sich übli
cherweise einerseits an einer Stelle unmittelbar hinter der
Umlenkung der horizontalen Feuerraumdecke 6 in dem vertikalen
Zug und ist mit 7 bezeichnet, andererseits im Bereich der Trenn
wand zwischen erstem und zweitem Zug, und ist ebenfalls mit 7
bezeichnet, wobei diese zweite gegen den Rost gerichtet ist. Die
Funktion der Sekundärlufteindüsung übernimmt nunmehr die Düsen
walze 8.
Die Rauchgase werden durch das Austreten der Sekundärluft und/oder
von Rauchgas aus der sich drehenden Düsenwalze 8 intensiv
verwirbelt, so daß sie schließlich die Kesselanlage über die
Rauchgasleitung 9 mit geringem oder gar keinem Potential an
feuerungsabhängigen Schadstoffen wie CO, NOx, gesamt C und Dioxi
nen verlassen, was durch die Auflösung von Strähnen mit Hilfe
der Düsenwalze erfolgt.
Fig. 2 zeigt eine drehbare Düsenwalze 8 mit Kühlung und Bestamp
fung. Diese Düsenwalze 8 liegt zwischen einem Loslager 16 und
einem Festlager 15. In die Düsenwalze 8 wird bei 9 Luft einge
blasen, die über die Düsenrohre 12 oder Lüfterradschaufeln 13,
die von der Düsenwalze abgehen, ausgeblasen wird. Die Enden der
Düsenrohre 12, die radial von der Düsenwalze 8 abgehen, können
in Form von Austrittsöffnungen der Rohre oder in Form von Aus
trittsdüsen ausgebildet sein. Die Düsen sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel in den Düsenrohren integriert.
Die Düsenwalze ist wassergekühlt. Das Wasser kann z. B. bei 17
einströmen und mittig durch die Düsenwalze einfließen, wird dann
umgelenkt und strömt bei 20 in einem Ringspalt außen zurück. Es
kühlt außen die Schamotteschicht (feuerfeste Abkleidung) 14 und
hält innen das Luftrohr 30 auf Betriebstemperatur, bevor es bei
18 austritt. Durch diese Kühlung wird die für die Drehbewegung
der Düsenwalze erforderliche Festigkeit garantiert. Ein Antrieb,
hier in Form eines Riemenantriebs 10, ist vorgesehen. Allgemein
ist die Wasserkühlung mit 11 bezeichnet, Düsenrohre sind mit 12
bezeichnet, und Lüfterradschaufeln sind mit 13 bezeichnet. Letz
tere sind unter einem Winkel angestellt. Von der Düsenwalze aus,
wo die Lüfterradschaufeln runden Querschnitt haben, geht der
Querschnitt nach außen in einen paddelartigen Querschnitt 13a
über. Im dargestellten Ausführungsbeispiel stehen sich immer
zwei Lüfterradschaufeln oder Düsenrohre gegenüber. Längs der
Düsenwalze sind die Gruppen von Lüfterradschaufeln gegeneinander
versetzt angeordnet. Hierdurch wird der Massenausgleich gewähr
leistet und über den gesamten Querschnitt des Feuerraums eine
gleichmäßige Verwirbelungsbeaufschlagung herbeigeführt. Der
Anstellwinkel der Lüfterradschaufeln ist mit a bezeichnet.
Eine Einzelheit zeigt Fig. 3.
Obwohl versetzt, sind sowohl die Lüfterradschaufeln 13 teilge
schnitten dargestellt, wie ebenso die Düsenrohre 12 teilge
schnitten dargestellt sind. Die Wasserzuführung ist mit 19, die
ringspaltartige Wasserkühlung mit 20 bezeichnet. Das Ganze wird
wieder vom Schamottemantel 14 umgeben. In Fig. 3 erkennt man den
Rohrstutzen 32 der in die eigentliche Düsenwalze (das Luftrohr)
eingeschweißt und durch den Schamottemantel 14 geschützt ist.
Das eigentliche Düsenrohr 34 ist nach der Darstellung in den
Rohrstutzen 32 eingeschraubt. Man erkennt bei 36 die integrierte
Düse. Die keramische Verkleidung oder Abkleidung ist über das
Ende des Düsenrohres hinaus gezogen wie durch das Bezugszeichen
38 deutlich gemacht ist. Der Querschnitt des Düsenrohres 36 am
Austritt ist rund.
Wie deutlich in Fig. 2 zu sehen, sind die Lüfterradschaufeln
angestellt. Die paddelartigen Lüfterradschaufeln sind ebenfalls
in Rohrstutzen 32 eingeschraubt und gehen von einem runden Quer
schnitt in einen ovalen oder paddelförmigen Querschnitt 13a
über. Sie erweitern sich fächerartig. Die Düsenrohre haben bei
dem Ausführungsbeispiel eine Länge von 100 mm. Im Ausführungs
beispiel haben die Lüfterradschaufeln eine Länge von ca. 250 mm.
Vorzugsweise wird die Düsenwalze bei Einsatz von Lüfterrad
schaufeln und/oder Düsenrohren mit Drehzahlen von mehr als 20
Umdrehungen betrieben.
Claims (18)
1. Feuerungsanordnung für feste Brennstoffe wie Müll, mit Auf
gaberost, den eigentlichen Roststufen und einem Ausbrennrost,
gekennzeichnet durch eine drehbare, wassergekühlte und schlac
kenabweisend verkleidete Düsenwalze (8) im Rauchgaszug (6).
2. Feuerungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsenwalze (8) im Rauchgaszug oberhalb des Rostes (4)
gelagert ist.
3. Feuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenwalze über ein Luftrohr
(30), außerhalb des Luftrohrs über eine Wasserkühlung (11) und
über einen schlackenabweisenden Schamottemantel (14) verfügt.
4. Feuerungsanordnung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine
zentrale, achsparallele Kühlwasserzuführung (11), sowie Führung
des Kühlwassers in einem Ringspalt (20) zwischen Luftrohr (30)
und schlackenabweisender Verkleidung (14).
5. Feuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet daß die Düsenwalze (8) mit gegebenenfalls
verstellbaren luft- und/oder wassergekühlten Lüfterrädern ausge
stattet ist.
6. Feuerungsanordnung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß von dem Luftrohr radiale Stutzen (32), das
sind Rohrstücke insbesondere von mindestens 50 mm Länge mit
Luftaustrittsöffnungen, abgehen.
7. Feuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß diese Luftaustrittsöffnungen am Ende
abgewinkelt sind.
8. Feuerungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net,daß die Rohrstücke mit integrierten Luftausblasdüsen (34;
36) bestückt sind.
9. Feuerungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lüfterradschaufeln in Form von Peltonrädern oder nach
Art von Flugzeugpropellern ausgebildet sind.
10. Feuerungsanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lüfterradschaufeln und/oder Düsenrohre
in ein Gewinderohr der Düsenwalze einschraubbar sind, das ggfs.
zum Schutz gegen Wärmestrahlung eine keramische Verkleidung
tragen kann.
11. Feuerungsanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Düsenrohre und Lüfterradschaufeln
eine Länge von mindestens 50 mm haben.
12. Feuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Mauerwerksdurchfüh
rungen eine eigene Luftkühlung vorgesehen ist.
13. Feuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß über die Düsen und/oder die Lüfter
radschaufeln Reduktionsmittel und/oder Sorptionsmittel und/oder
Wasser oder Wasserdampf mit Ammoniak ausblasbar ist.
14. Verwendung der Düsenwalze nach einem der vorhergehenden
Ansprüche zur Rauchgasverwirbelung in einer Feuerungsanordnung.
15. Verfahren zum Verbrennen von festen Brennstoffen wie Müll
mit Aufgabezone, Brennzone und Ausbrennzone, dadurch gekenn
zeichnet, daß die entstehenden Rauchgase nach der Hauptverbren
nungszone mechanisch verwirbelt, insbesondere mit Propellerim
pulsen beaufschlagt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der Verwirbelungszone Luft und/oder Rauchgase ausgebla
sen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der Verwirbelungszone Luft und/oder Rauchgas als Träger
mittel für Reduktionsmittel und/oder Sorptionsmittel ausgeblasen
wird.
18. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
zusammen mit dem Reduktions- oder Sorptionsmittel Wasser oder
Wasserdampf ausgeblasen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4426357A DE4426357A1 (de) | 1993-07-27 | 1994-07-25 | Feuerungsanordnung für feste Brennstoffe wie Müll und Verbrennungsverfahren |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4325191 | 1993-07-27 | ||
DE4426357A DE4426357A1 (de) | 1993-07-27 | 1994-07-25 | Feuerungsanordnung für feste Brennstoffe wie Müll und Verbrennungsverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4426357A1 true DE4426357A1 (de) | 1995-02-02 |
Family
ID=6493836
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4426357A Withdrawn DE4426357A1 (de) | 1993-07-27 | 1994-07-25 | Feuerungsanordnung für feste Brennstoffe wie Müll und Verbrennungsverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4426357A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19525106C1 (de) * | 1995-06-29 | 1997-03-13 | Richard Kablitz & Mitthof Gmbh | Feuerungsanlage |
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-
1994
- 1994-07-25 DE DE4426357A patent/DE4426357A1/de not_active Withdrawn
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CN103712218B (zh) * | 2014-01-02 | 2016-08-17 | 武汉航宇机电工程有限公司 | 一种环保垃圾焚烧工艺及配套装置 |
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