DE4425997C1 - Teilbares, bewegliches Gradientensystem für NMR-Tomographen - Google Patents
Teilbares, bewegliches Gradientensystem für NMR-TomographenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gradientensystem für einen Kern
spinresonanz (NMR)-Tomographen mit einem Hauptmagnetsystem,
das in einem Untersuchungsvolumen ein entlang einer z-Achse
gerichtetes homogenes Magnetfeld erzeugt, wobei das Haupt
magnetsystem einen Zugang zum Untersuchungsvolumen entlang
der z-Achse und transversal zur z-Achse gestattet, und wobei
das Gradientensystem zwei erste Teilgradientensysteme auf
weist, die sich aufentgegengesetzten Seiten bezüglich einer
zur z-Achse senkrechten Mittelebene durch das Untersuchungs
volumen befinden.
Ein solches Gradientensystem ist bekannt aus der
DE 42 30 145 A1.
NMR-Tomographen für bildgebende Untersuchungsverfahren ent
halten als wesentlichen Bestandteil neben dem Hauptfeldma
gneten ein Gradientenspulensystem, das in der Regel aus drei
Gradientenspulen besteht, die unabhängig voneinander mit
Strömen unterschiedlicher Stärke gespeist werden können. Da
mit sollen dem homogenen Magnetfeld Bz im Untersuchungsvolu
men der Anordnung, das parallel zur z-Achse ausgerichtet
ist, möglichst lineare, konstante magnetische Feldgradienten
mit einstellbarer Stärke überlagert werden, wobei die Rich
tung eines dieser Gradienten (dBz/dz) in der Regel parallel
zur Richtung des homogenen Grundfeldes Bz und die Richtungen
der beiden anderen Gradienten (dBz/dx, dBz/dy) zu dem z-Gra
dienten und zueinander orthogonal transversal zur Richtung
des Grundfeldes Bz verlaufen. Der räumliche Bereich, in dem
das magnetische Gradientenfeld dieser Gradientenspulen nähe
rungsweise linear verläuft, kann für ortsauflösende NMR-Ver
fahren (Bildgebung, ortsselektive Spektroskopie) genutzt
werden, sofern dieser Bereich nicht durch Inhomogenitäten
des Grundfeldes weiter eingeschränkt wird.
Während Tomographiesysteme in der Vergangenheit praktisch
ausschließlich zur Diagnose benutzt wurden, besteht in Zu
kunft ein immer größerer Bedarfan kombinierten Systemen,
bei denen Therapiemaßnahmen mit Tomographiegeräten unmittel
bar verfolgt und kontrolliert werden können. Zahlreiche The
rapiemaßnahmen, wie z. B. chirurgische, insbesondere mikro
chirurgische sowie minimal-invasive Eingriffe oder Bestrah
lungen erfordern dabei einen möglichst freien Zugang zum Pa
tienten. Dieser wird jedoch bei herkömmlichen NMR-Systemen
vor allem in transversaler Richtung u. a. vom Gradientenspu
lensystem verhindert.
Ein Lösungsansatz für Teilkörpertomographiesysteme ist bei
spielsweise in der DE 41 42 263 A1 beschrieben, wo ein Gra
dientenspulensystem mit bezüglich der z-Ausdehnung des Tomo
graphen asymmetrisch angeordnetem Untersuchungsvolumen vor
gestellt wird, das sich insbesondere zur Erzeugung von NMR-
Tomogrammen im Kopfbereich eines Patienten eignet. Da das
Untersuchungsvolumen bei dieser bekannten Anordnung durch
einen entsprechend unsymmetrischen Aufbau der Gradientenspu
len an ein axiales Ende der Anordnung verlegt wird, ragt der
Kopf des zu untersuchenden Patienten nur so weit in den To
mographen, wie unbedingt notwendig ist. Dadurch kann einer
Klaustrophobie des Patienten entgegengewirkt werden. Nach
teilig ist jedoch der komplizierte unsymmetrische Aufbau der
Anordnung sowie die fehlende transversale Zugriffsmöglich
keit.
Auch das aus der WO 91/17454 bekannte Gradientenspulen
system, bei dem die Gradientenspulen insgesamt innerhalb ei
nes C-Magneten verschiebbar sind, ermöglicht keinen trans
versalen Zugang zum Untersuchungsvolumen. Mit Hilfe der be
kannten Anordnung soll das Gradientensystem von der Seite
her lokal in die Nähe des zu untersuchenden Objektes ge
bracht werden, da aufgrund des Aufbaus des Hauptfeldmagneten
auch der axiale Zugang blockiert ist.
Die DE 38 33 591 A1 offenbart eine Vorrichtung, mit deren
Hilfe die Position von Gradientenspulen, welche auf einem
Spulenrohr befestigt sind, innerhalb der Bohrung des Haupt
feldmagneten justiert werden kann. Aus EP 0 552 542 A1 ist
eine Anordnung bekannt, mit der sich verschiedene Gradien
tenspulensysteme in das Untersuchungsvolumen eines NMR-Tomo
graphen einschieben lassen. Aus den Druckschriften
US 5 293 126 und US 5 185 576 schließlich sind lokale
Gradientenspulen bekannt, die in ähnlicher Weise wie sog.
Oberflächenspulen an verschiedenen Stellen im Untersuchungs
raum plaziert werden können.
Einen freien axialen Zugang sowie einen bedingten transver
salen Zugang aufgrund einiger kleiner seitlicher Löcher am
Umfang von zylinderförmigen, axial ineinander verschiebbaren
Spulensystemen bietet eine NMR-Tomographieeinrichtung nach
der US-PS 5,304,933. Dabei ist ein Gradientensystem vorgese
hen, das insgesamt in axialer Richtung in die Raumtempera
turbohrung eines Kryomagneten für die Erzeugung eines magne
tischen Hauptfeldes eingeschoben werden kann, sowie ein
Hochfrequenz (HF)-Spulensystem, das seinerseits axial in das
Gradientenspulensystem eingeschoben werden kann. Durch ent
sprechende kleine Löcher am seitlichen Umfang der zylindri
schen Spulensysteme, die paßgenau so angebracht sind, daß
sie in der Meßposition der beiden Systeme in der Gesamtan
ordnung einander gegenüberstehen, können bei dieser Vorrich
tung prinzipiell kleine schmale Instrumente aus transversa
ler Richtung in das Untersuchungsvolumen eingebracht werden.
Ein freier transversaler Zugang zum Untersuchungsvolumen,
der von einem Operateur genutzt werden könnte, besteht bei
diesem System jedoch nicht.
Aus der eingangs zitierten DE 42 30 145 A1 schließlich ist
ein Gradientenspulensystem für Therapietomographen bekannt,
das einen solchen transversalen Zugang sowie einen axialen
Zugang zum Untersuchungsvolumen erlaubt, so daß die für eine
Behandlung des zu untersuchenden Patienten erforderliche gu
te Zugänglichkeit von allen Seiten gegeben ist. Dies wird
bei dem bekannten Gradientenspulensystem durch eine besonde
re, "abgekröpfte" Anordnung der bezüglich einer zur z-Achse
senkrechten Mittelebene durch das Untersuchungsvolumen sym
metrischen Teilgradientensysteme erreicht, wobei jede Teil
spule aximutale Segmente aufweist, die von der Mittelebene
einen größeren axialen Abstand aufweisen und bezüglich der
z-Achse einen größeren radialen Abstand haben, und die durch
radial verlaufende Leiterabschnitte mit anderen azimutalen
Segmenten verbunden sind, welche axial näher an der Mittel
ebene liegen und einen geringeren radialen Abstand von der
z-Achse aufweisen. Gegenüber Gradientenspulensystemen, die
lediglich auf einer einzigen Zylinderfläche aufgebracht
sind, haben derartige Gradientensysteme jedoch eine größere
Induktivität und eine geringere Effizienz, was sich darin
ausdrückt, daß bei gleicher Ampèrewindungszahl eine geringe
re Gradientenstärke im Untersuchungsvolumen erreicht wird.
Außerdem ist die Abschirmwirkung der bei der bekannten An
ordnung vorgesehenen aktiven Abschirmelemente der Gradien
tenspulen nach außen und gegen Störungen von außen geringer.
Schließlich bedingt die spezielle Anordnung der Segmente der
Gradientenspulen auf unterschiedlichen Radien ein relativ
kompliziertes Wickelverfahren und eine erheblich größere ra
diale Ausdehnung der fertigen Gradientensysteme.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, ein
Gradientensystem für einen NMR-Tomographen mit den eingangs
beschriebenen Merkmalen vorzustellen, welches einerseits ei
nen bequemen axialen und transversalen Zugriff zum Untersu
chungsvolumen bei möglichst geringer Baugröße und mit einem
einfachen Herstellungsverfahren ermöglicht, andererseits ei
ne hohe Leistungsfähigkeit in Bezug auf erzeugbare Gradien
tenstärke bei gegebener Amp´rewindungszahl, eine hohe Linea
rität der erzeugten Gradientenfelder, eine minimale Indukti
vität und einen minimalen elektrischen Widerstand der Lei
terabschnitte aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf ebenso einfache wie
wirkungsvolle Art und Weise dadurch gelöst, daß mindestens ei
nes der beiden ersten Teilgradientensysteme zwischen minde
stens zwei fixen Positionen entlang der z-Achse beweglich ist.
Bei symmetrischem Aufbau der Teilgradientensysteme bezüglich
der Mittelebene E ist nämlich kein Stromfluß durch die Mittel
ebene E zur Gradientenerzeugung erforderlich, so daß die bei
den Teilgradientensysteme keine die Mittelebene E übergreifen
den Teile aufweisen müssen. Dadurch ist es möglich, die beiden
Teilgradientensysteme axial entlang der z-Achse
verschiebbar zu gestalten. Beim Auseinanderfahren von der
Mittelebene E weg entsteht auf diese Weise ein bequemer
transversaler Zugang zum Untersuchungsvolumen, wobei die
Teilgradientensysteme problemlos auf einem einzigen Radius
um die z-Achse angeordnet sein können, so daß sich eine mi
nimale Induktivität und eine maximale Effizienz, d. h. eine
maximale Gradientenstärke bei gleicher Amperewindungszahl,
sowie eine maximale Abschirmwirkung erreichen läßt.
Bevorzugt ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gradientensystems, bei der beide erste Teilgradientensysteme
jeweils zwischen zwei fixen Positionen entlang der z-Achse
beweglich sind. Insbesondere kann dadurch die gesamte Anord
nung symmetrisch zur Mittelebene E längs der z-Achse bewegt
werden. Die Teilgradientensysteme können dadurch vollständig
spiegelsymmetrisch gestaltet werden.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der zwei
weitere Teilgradientensysteme vorgesehen sind, die räumlich
unmittelbar benachbart zu den beiden ersten Teilgradienten
systemen angeordnet sind, wobei die zwei weiteren Teilgradi
entensysteme in der ersten fixen Position inaktiv sind und
in einer der weiteren fixen Positionen entlang der z-Achse
durch externe Schalter mit Strom beschickt werden können.
Ein solches Gradientensystem kann derart aufgebaut werden,
daß in einer der weiteren fixen Positionen entlang der
z-Achse die Gradienteneigenschaften besonders gut an die je
weiligen Bedürfnisse angepaßt sind, während in der ersten
fixen Position beispielsweise ein besonders guter transver
saler Zugang zum Untersuchungsvolumen freigegeben wird, wo
bei dann lediglich NMR-Aufnahmen mit geringerer Qualität zur
Kontrolle erzeugt werden können.
Bei einer besonders einfach herzustellenden Ausführungsform
können die Teilgradientensysteme symmetrisch bezüglich der
Mittelebene E angeordnet sein. Die dadurch erzeugten symme
trischen Feldgradienten erlauben zudem eine besonders einfa
che Verarbeitung der gewonnenen Meßdaten.
Besonders bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei der
eine Stromverteilung erreicht wird, mit der in mindestens
zwei der fixen Positionen entlang der z-Achse eine NMR-Bild
gebung möglich ist. Dies kann beispielsweise auch nur mit
den beiden ersten Teilgradientensystemen erreicht werden. Da
in beiden fixen Positionen bildgebende Messungen möglich
sind, kann das Untersuchungsobjekt bzw. der zu untersuchende
Patient permanent überwacht werden, wobei allerdings in un
terschiedlichen fixen Positionen der Teilgradientensysteme
die Qualität der erzeugbaren NMR-Bilder unterschiedlich sein
kann.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform
ist vorgesehen, daß die Teilgradientensysteme geometrisch so
gestaltet sind, daß in der einen fixen Position ein optima
ler transversaler Zugang zum Untersuchungsvolumen offen ist,
in der anderen fixen Position eine optimale Abschirmwirkung
durch Abschirmelemente erreicht wird. Eine derartige Anord
nung ist besonders angepaßt für den klinischen Betrieb und
erlaubt eine optimale Handhabung von Patientenuntersuchungen
im NMR-Tomographen.
Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Gradientensystems, bei der die Teilgradientensysteme
als stromlinienförmige ("STREAMLINE") Spulen gestaltet sind,
wie sie beispielsweise aus der DE 42 10 217 A1, auf die hier
ausdrücklich vollinhaltlich Bezug genommen wird, an sich be
kannt sind. Derartige Streamline-Spulen besitzen eine beson
ders hohe Gradientenstärke, niedrige Induktivität und einen
kleinen elektrischen Widerstand.
Besonders vorteilhaft ist eine Weiterbildung dieser Ausfüh
rungsform, bei der die Teilgradientensysteme bei Betrieb ei
ne mit cos (ϑ) variierende Stromdichteverteilung aufweisen,
wobei ϑ den Azimutwinkel um die z-Achse bezeichnet. Damit
lassen sich besonders lineare Feldgradientenverläufe erzeu
gen, die keine tesserale Variation der Linearität aufweisen.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Gradientensystems sind im NMR-Tomographen akti
ve Abschirmelemente vorgesehen, die zumindest in einer fixen
Position längs der z-Achse bei Betrieb eine aktive Abschir
mung der Teilgradientensysteme bewirken. Dadurch kann sicher
verhindert werden, daß keine nennenswerten Ausläufer der
Gradientenfelder in die Struktur des Hauptfeldmagnetsystems
eindringen und dort möglicherweise Wirbelströme anwerfen,
welche wiederum die Homogenität des erzeugten Hauptmagnet
feldes im Untersuchungsvolumen beeinträchtigen würden.
Bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist vorgese
hen, daß die aktiven Abschirmelemente derart mit den Teil
gradientensystemen verbunden sind, daß bei einer Bewegung
der Teilgradientensysteme längs der z-Achse eine daran ge
koppelte Bewegung der aktiven Abschirmelemente längs der
z-Achse erfolgt. Dadurch bilden die Teilgradientensysteme
zusammen mit den Elementen der aktiven Abschirmung in jeder
beliebigen Position eine Einheit, so daß ständig eine genaue
relative Positionierung der einzelnen Systemkomponenten ga
rantiert ist. Damit kann sichergestellt werden, daß die Ab
schirmwirkung zu jedem Zeitpunkt und in jeder Betriebsphase
des Tomographen stets optimal ist.
Bei einer alternativen Weiterbildung der obigen Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Gradientensystems sind die akti
ven Abschirmelemente starr mit dem Hauptmagnetsystem verbun
den. Eine solche Anordnung ist relativ einfach zu bauen und
es sind keine beweglichen Teile zur Verschiebung der Ab
schirmelemente erforderlich.
Ein solches Gradientensystem kann erfindungsgemäß dahinge
hend weitergebildet sein, daß die aktiven Abschirmelemente
ein Abschirmspulensystem umfassen, das parallel zur Mittel
ebene einseitig oder beidseitig um die Struktur des Haupt
magnetsystems abgewinkelt ist. Damit wird eine erheblich
bessere Abschirmwirkung des Hauptmagnetsystems gegen die er
zeugten Gradientenfelder erreicht, wodurch eine geringere
Wirbelstromerzeugung im Hauptfeldmagneten und damit eine ge
ringere Beeinträchtigung der Feldhomogenität im Untersu
chungsvolumen bei der Schaltung von Gradienten ermöglicht
wird.
Im übrigen kann es bei weiteren Ausführungsformen auch vor
teilhaft sein, nur einen Teil der aktiven Abschirmelemente
beweglich zu gestalten und den restlichen Teil in einer fest
vorgegebenen Position starr mit dem Hauptmagnetsystem gekop
pelt zu belassen. Insbesondere können die Gradientenspulen
der Teilgradientensysteme unbeweglich sein, während nur Tei
le des aktiven Abschirmsystems längs der z-Achse verschieb
bar sind.
Vorzugsweise ist bei dem erfindungsgemäßen Gradienten
system im NMR-Tomographen ein Hochfrequenz (HF)-Spulen
system vorgesehen, das einen Zugang zum Untersuchungs
volumen entlang der z-Achse und transversal zur z-Achse
gestattet. Dadurch wird der von dem erfindungsgemäßen
Gradientensystem ermöglichte freie transversale Zugang
zum Untersuchungsvolumen nicht durch die Geometrie des
HF-Systems wieder eingeschränkt.
Vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der das HF-Spulen
system zwei beiderseits der Mittelebene E angeordnete Teil
spulensysteme umfaßt, die in ähnlicher Weise entlang der
z-Achse beweglich sind, wie die Teilgradientensysteme. Damit
können die gleichen Vorteile erreicht werden, wie sie oben
für das erfindungsgemäße Gradientensystem beschrieben sind.
Die Teilspulensysteme können vorteilhafterweise mechanisch
an die Teilgradientensysteme gekoppelt und zusammen mit die
sen verschiebbar sein. Dadurch wird die Handhabung des er
findungsgemäßen Gradientensystems erleichtert, da beim Ver
schieben der Teilspulensysteme und der Teilgradientensysteme
nur ein einziger Bewegungsvorgang erforderlich ist.
Besonders bevorzugt ist schließlich eine Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Gradientensystems, bei der die Teilgradi
entensysteme im Bereich der Mittelebene E einseitige Ausneh
mungen senkrecht zur z-Achse aufweisen, die sich nur über
einen Teil des azimutalen Winkelbereiches um die z-Achse er
strecken. Durch die Spulenteile des Gradientensystems in un
mittelbarer Nähe des Untersuchungsvolumens wird eine wesent
lich höhere Gradientenstärke bei gleichem Strom durch die
Spulen erreicht. Auf diese Weise kann die Effizienz des er
findungsgemäßen Gradientensystems noch gesteigert werden.
Damit ist es sogar möglich, bei weiter vereinfachten Ausfüh
rungsformen das erfindungsgemäße Gradientensystem ohne eine
axiale Beweglichkeit der Teilgradientensysteme längs der
z-Achse zu realisieren, wobei dennoch die oben gestellte Er
findungsaufgabe vollständig und befriedigend gelöst wird.
Dies ist deshalb möglich, weil bei Ganzkörperuntersuchungen
am Patienten in einem NMR-Tomographen die Unterseite der
Einrichtung keine freie transversale Zugansmöglichkeit auf
zuweisen braucht, da der Patient ohnehin auf einer durchge
henden Patientenliege gelagert ist. Es reicht daher voll
ständig aus, im oberen aximutalen Winkelbereich eine einsei
tige Ausnehmung an den Gradientenspulen beidseits der Mit
telebene E vorzusehen. Wenn diese Ausnehmung mit ausreichen
der axialer Länge parallel zur z-Achse gestaltet wird, kann
das gesamte Gradientensystem ohne weiteres auch über die
Mittelebene E an der Unterseite zusammenhängend und starr
konzipiert werden. Auf diese Weise kann die aufwendige Me
chanik für die Verschiebung der Teilgradientensysteme einge
spart werden, wobei ein Operateur dennoch einen optimalen
freien Zugang zum Untersuchungsvolumen von oben und von der
Seite her behält.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend
genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfin
dungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in be
liebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und
beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaf
ten Charakter für die Schilderung der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen, die z-Achse enthaltenden Hori
zontalschnitt durch einen NMR-Tomographen mit erfin
dungsgemäßem Gradientensystem, wobei in der oberen
Bildhälfte die Teilgradientensysteme in der Position
ihrer maximalen Annäherung, in der unteren Bildhälf
te die Teilgradientensysteme in der Position ihrer
maximalen axialen Entfernung dargestellt sind;
Fig. 2 einen NMR-Tomographen mit erfindungsgemäßem Gradien
tensystem in einer Darstellung wie Fig. 1, jedoch
mit starr mit dem Hauptmagnetensystem verbundenen
aktiven Abschirmelementen;
Fig. 3 einen NMR-Tomographen mit erfindungsgemäßem Gradien
tensystem wie in Fig. 2, jedoch mit beweglich gegen
über dem Gradientensystem und dem Hauptmagnetsystem
angeordneten aktiven Abschirmelementen in Meßstel
lung (obere Bildhälfte) und in Zugriffsstellung (un
tere Bildhälfte);
Fig. 4a eine schematische räumliche Darstellung eines erfin
dungsgemäßen Gradientensystems mit azimutalen Aus
nehmungen im Bereich der Mittelebene im auseinander
gezogenen Zustand;
Fig. 4b System von Fig. 4a im zusammengeschobenen Zustand.
Fig. 1 zeigt einen schematischen Horizontalschnitt durch ei
nen NMR-Tomographen mit einem Hauptmagnetsystem bestehend
aus einer Magnetspule 1, einem ferromagnetischen Ring 2 zur
Homogenisierung des erzeugten Magnetfeldes im Untersuchungs
volumen sowie eine Eisenabschirmung 3. Radial innerhalb des
Hauptmagnetsystems ist längs der gemeinsamen z-Achse ver
schiebbar ein Gradientensystem zur Erzeugung eines mög
lichst linearen Feldgradienten in drei Raumrichtungen im Un
tersuchungsvolumen angeordnet. Das Gradientensystem in
dem gezeigten Ausführungsbeispiel besteht aus zwei Teilgra
dientensystemen 14′, 14′′, die beidseits einer zur z-Achse
senkrechten Mittelebene E durch das Untersuchungsvolumen an
geordnet sind. Vorteilhafterweise ist das Gradientensystem,
sowie auch das Hauptmagnetsystem 1, 2, 3 spiegelsymme
trisch zur Mittelebene E. Es kann aber für bestimmte Spe
zialanwendungsfälle vorteilhaft sein, unsymmetrische Konfi
gurationen zu wählen.
Im oberen Teil von Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Gradien
tensystem, welches parallel zur z-Achse beweglich ist, in
einer ersten fixen Position dargestellt, in der ein trans
versaler Zugriff auf das Untersuchungsvolumen in der Mittel
ebene E nur noch bedingt durch einen kleinen Spalt g₁ mög
lich ist. Durch Verschieben der beiden Teilgradientensysteme
14′, 14′′ jeweils von der Mittelebene E weg nach außen kann
das Gradientensystem in eine zweite fixe Position ge
bracht werden, wie im unteren Teil von Fig. 1 dargestellt
ist. In dieser zweiten fixen Position sind die Teilgradien
tensysteme 14′, 14′′ um eine Strecke g₂ auseinander, wodurch
sich ein entsprechend großer transversaler Zugang zum Unter
suchungsvolumen in der Mitte des NMR-Tomographen eröffnet.
In dieser Position kann bei entsprechender Gestaltung der
Teilgradientensysteme auch noch eine bildgebende NMR-Messung
möglich sein, wobei jedoch die Auflösung erheblich geringer
ist als in der ersten fixen Position. Für Kontrollzwecke
können derartige Aufnahmen aber durchaus noch ausreichend
sein.
Das Gradientensystem in Fig. 1 kann neben den eigentlichen
Gradientenspulen, die die magnetischen Gradientenfelder im
Untersuchungsvolumen erzeugen sollen, aktive Abschirmelemen
te enthalten, die zusammen mit den Gradientenspulen längs
der z-Achse verschiebbar sind und die bei Betrieb während
der Gradientenschaltungen das Hauptmagnetsystem gegen die
erzeugten Feldgradienten abschirmen, um das Anwerfen von
Wirbelströmen in den leitfähigen Strukturen des Hauptmagnet
systems zu verhindern.
In Fig. 2 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, bei
dem das Gradientensystem mit den Teilgradientensystemen
24′, 24′′ jeweils Gradientenspulen 25′, 25′′ sowie aktive
Abschirmelemente 26′, 26′′ umfassen. In der unteren Figuren
hälfte ist das Gesamtsystem wieder im ausgezogenen Zustand
der beiden Teilgradientensysteme 24′, 24′′ dargestellt, wo
bei die bei diesem Ausführungsbeispiel starr mit dem Haupt
magnetsystem 1, 2, 3 verbundenen aktiven Abschirmelemente
26′, 26′′ der Bewegung der Teilgradientensysteme 25′, 25′′
entlang der z-Achse nicht folgen. Die Abschirmelemente 26′,
26′′ bestehen aus einem Abschirmspulensystem, das parallel
zur Mittelebene E beidseitig um die Struktur des Haupt
magnets 1, 2, 3 abgewinkelt ist, um eine besonders gute ak
tive Abschirmwirkung zu erzielen.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gradien
tensystems in in Fig. 3 gezeigt. Das Gradientensystem be
stehend aus Teilgradientensystemen besteht jeweils
aus Gradientenspulen 35′, 35′′ sowie aus aktiven Abschirm
elementen 36′, 36′′. In der oberen Bildhälfte sind die Ab
schirmelemente 36′, 36′′ längs der z-Achse in Richtung auf
die Mittelebene E hin zusammengeschoben, während sie in der
unteren Bildhälfte einen maximalen transversalen Zugang zum
Untersuchungsvolumen im Zentrum der Anordnung freigeben.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform können in den
Teilgradientensystemen außer den Gradientenspulen
35′, 35′′ auch noch weitere, nicht explizit gezeichnete ak
tive Abschirmelemente enthalten sind, die starr mit den Gra
dientenspulen 35′, 35′′ verbunden sind. Insbesondere kann es
vorteilhaft sein, lediglich die Abschirmelemente 36′, 36′′
beweglich zu gestalten, während der Rest der Teilgradienten
systeme 35′, 35′′ starr mit dem Hauptmagnetsystem 1, 2, 3
verbunden ist. In der oberen Bildhälfte von Fig. 3 sind die
beweglichen Abschirmelemente 36′, 36′′ haubenförmig über den
transversalen Zugangsbereich geschoben, so daß nur eine
kleine Lücke übrig bleibt. In dieser fixen Position ist die
Abschirmwirkung optimal, so daß NMR-Bilder mit besonders gu
ter Auflösung gemacht werden können. In der in der unteren
Bildhälfte angedeuteten Position ist die "Haube" nach außen
bewegt, so daß ein breiter transversaler Zugang zum Untersu
chungsvolumen frei wird.
Bei sämtlichen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gra
dientensystems empfiehlt es sich, alle für eine exakte Posi
tionierung notwendigen Komponenten wie Anschlag, Führungen
und Zapfen vorzusehen. Außerdem sollten die Teilgradienten
systeme innerhalb des vorgegebenen Volumens die für die Er
zeugung der Gradientenfelder notwendigen Stromdichtevertei
lungen aufweisen. Beispielsweise können die Spulen des Gra
dientensystems aus einzelnen Drähten gewickelt sein. Sie
können aber auch aus Plattenmaterial mit geeigneten Schnei
deverfahren hergestellt werden. Mit der letztgenannten Me
thode lassen sich besonders gut die stromlinienförmigen Spu
len realisieren.
In Fig. 4a ist eine weitere Ausführungsvariante des erfin
dungsgemäßen Gradientensystems dargestellt, bei der die
Teilgradientensysteme 44′, 44′′ (bestehend aus Gradienten
spulen 45′, 45′′ und aktiven Abschirmelementen 46′, 46′′) im
Bereich der Mittelebene einseitige Ausnehmungen 47′, 47′′
senkrecht zur z-Achse aufweisen, die sich nur über einen
Teil des azimutalen Winkelbereiches der entsprechenden Ele
mente um die z-Achse erstrecken. Bei dem in Fig. 4a gezeig
ten axial auseinandergezogenen Zustand der Teilgradientensy
steme 45′, 45′′, machen sich diese Ausnehmungen 47′, 47′′,
kaum bemerkbar. Im zusammengeschobenen Zustand, wie er in
Fig. 4b dargestellt ist, bilden dagegen die Ausnehmungen
47′, 47′′ im oberen und seitlichen Bereich des Gradientensy
stems eine transversale Zugriffslücke, während der untere
Bereich in dieser zusammengeschobenen Position vollständig
durchgängig ist.
Die Ausnehmungen 47′, 47′′ können ellipsenförmig oder recht
eckig ausgeführt werden. Je größer die Ausdehnung der durch
die Ausnehmungen 47′, 47′′ in der geschlossenen Position des
Gradientensystems definierten Öffnung ist, umso stärker
weicht die Raumverteilung der Gradientenströme von derjeni
gen ab, die bei einer geschlossenen Zylinderstruktur notwen
dig ist. Daher kann es im Einzelfall von Vorteil sein, le
diglich einen schmalen Spalt zu wählen, durch den immerhin
lebensüberwachende Zuführungen in das Untersuchungsvolumen
geleitet werden können oder durch den minimale chirurgische
Eingriffe möglich sind. Für den optimalen freien Zugang, wie
er in Fig. 4a bei auseinandergezogenen Teilgradientensyste
men 45′, 45′′ eröffnet ist, ist allerdings die zu erwartende
Auflösung der NMR-Tomogramme voraussichtlich wesentlich ge
ringer als im geschlossenen Zustand.
Zum Größenvergleich ist in den Fig. 4a und 4b jeweils ei
ne Bedienungsperson 48 vor dem Tomographen stehend darge
stellt.
Claims (15)
1. Gradientensystem für einen Kernspinresonanz (NMR)-Tomo
graphen mit einem Hauptmagnetsystem, das in einem Unter
suchungsvolumen ein entlang einer z-Achse gerichtetes
homogenes Magnetfeld erzeugt, wobei das Hauptmagnetsy
stem einen Zugang zum Untersuchungsvolumen entlang der
z-Achse und transversal zur z-Achse gestattet, und wobei
das Gradientensystem zwei erste Teilgradientensysteme
aufweist, die sich auf entgegengesetzten Seiten bezüg
lich einer zur z-Achse senkrechten Mittelebene E durch
das Untersuchungsvolumen befinden,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eines der beiden ersten Teilgradienten
systeme (14′, 14′′; 24′, 24′′; 44′, 44′′)
zwischen mindestens zwei fixen Positionen entlang der
z-Achse beweglich ist.
2. Gradientensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß beide erste Teilgradientensysteme (14′, 14′′;
24′, 24′′; 44′, 44′′) jeweils zwischen zwei
fixen Positionen entlang der z-Achse beweglich sind.
3. Gradientensystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß zwei weitere Teilgradientensy
steme vorgesehen sind, die räumlich unmittelbar benach
bart zu den beiden ersten Teilgradientensystemen ange
ordnet sind, wobei die zwei weiteren Teilgradientensy
steme in der ersten fixen Position inaktiv sind und in
einer der weiteren fixen Positionen entlang der z-Achse
durch externe Schalter mit Strom beschickt werden kön
nen.
4. Gradientensystem nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilgradientensy
steme (14′, 14′′ 24′, 24′′; 44′, 44′′)
symmetrisch bezüglich der Mittelebene E angeordnet
sind.
5. Gradientensystem nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stromverteilung
erreicht wird, mit der in mindestens zwei der fixen Po
sitionen entlang der z-Achse eine NMR-Bildgebung möglich
ist.
6. Gradientensystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Teilgradientensysteme (14′, 14′′; 24′,
24′′; 44′, 44′′) geometrisch so gestaltet
sind, daß in der einen fixen Position ein optimaler
transversaler Zugang zum Untersuchungsvolumen offen ist,
in der anderen fixen Position eine optimale Abschirmwir
kung durch Abschirmelemente (26′, 26′′; 36′, 36′′; 46′,
46′′) erreicht wird.
7. Gradientensystem nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilgradientensy
steme (14′, 14′′; 24′, 24′′; 44′, 44′′) als
stromlinienförmige Spulen gestaltet sind.
8. Gradientensystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Teilgradientensysteme (14′, 14′′; 24′,
24′′; 44′, 44′′) bei Betrieb eine mit cos (ψ)
variierende Stromverteilung aufweisen, wobei ψ den Azi
mutwinkel um die z-Achse bezeichnet.
9. Gradientensystem nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß im NMR-Tomographen ak
tive Abschirmelemente (26′, 26′′; 36′, 36′′; 46′, 46′′)
vorgesehen sind, die zumindest in einer fixen Position
längs der z-Achse bei Betrieb eine aktive Abschirmung
der Teilgradientensysteme (14′, 14′′; 24′, 24′′;
44′, 44′′) bewirken.
10. Gradientensystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die aktiven Abschirmelemente (46′, 46′′) derart
mit den Teilgradientensystemen (14′, 14′′; 44′, 44′′)
verbunden sind, daß bei einer Bewegung der Teilgradien
tensysteme (14′, 14′′; 44′, 44′′) längs der z-Achse eine
daran gekoppelte Bewegung der aktiven Abschirmelemente
(46′, 46′′) längs der z-Achse erfolgt.
11. Gradientensystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die aktiven Abschirmelemente (26′, 26′′) starr
mit dem Hauptmagnetsystem (1, 2, 3) verbunden sind.
12. Gradientensystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die aktiven Abschirmelemente (26′, 26′′) ein
Abschirmspulensystem umfassen, das parallel zur Mittel
ebene E einseitig oder beidseitig um die Struktur des
Hauptmagnetsystems (1, 2, 3) abgewinkelt ist.
13. Gradientensystem nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein HF-Spulensystem
vorgesehen ist, das zwei beiderseits der Mittelebene an
geordnete Teilspulensysteme umfaßt, die in ähnlicher
Weise entlang der z-Achse beweglich sind, wie die Teil
gradientensysteme.
14. Gradientensystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß die Teilspulensysteme des HF-Spulensystems me
chanisch an die Teilgradientensysteme (14′, 14′′; 24′,
24′′; 44′, 44′′) gekoppelt und zusammen mit
diesen verschiebbar sind.
15. Gradientensystem nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilgradientensy
steme (44′, 44′′) im Bereich der Mittelebene E einseiti
ge Ausnehmungen (47′, 47′′) senkrecht zur z-Achse auf
weisen, die sich nur über einen Teil des azimutalen Win
kelbereiches um die z-Achse erstrecken.
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