DE4425369A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Detektion von Zyklusaussetzern (Cycle-Slips) in einem satellitengestützen Navigatonssystem - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Detektion von Zyklusaussetzern (Cycle-Slips) in einem satellitengestützen NavigatonssystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet
der Navigationssysteme die eine Konstellation erdumkrei
sender Satelliten dazu verwenden, die Position eines Emp
fängers auf oder in der Nähe der Erdoberfläche zu bestim
men. Genauer betrifft die Erfindung ein Verfahren und ei
ne Vorrichtung zur Detektion und schnellen Kompensation
für große Zyklusaussetzer, um die Genauigkeit von Positi
onsabschätzung zu verbessern.
Einige nationale Regierungen, einschließlich der Verei
nigten Staaten (US) von Amerika entwickeln gegenwärtig
ein irdisches Positionsbestimmungssystem auf das generi
sch als globales Positionierungssystem (GPS) Bezug genom
men wird. Ein GPS ist ein satellitengestützten Radionavi
gationssystem, mit dem man beabsichtigt, hochgenaue drei
dimensionale Positionsinformation an den Empfänger auf
oder in der Nähe der Erdoberfläche zu liefern.
Die US-Regierung hat ihr GPS mit "NAVSTAR" bezeichnet.
Man erwartet, daß das NAVSTAR GPS im Jahre 1993 für voll
ständig betriebsbereit von der US-Regierung erklärt
wird. Die Regierung der ehemaligen Union der Sowjetischen
Sozialistischen Republiken (U.S.S.R.) ist mit der Ent
wicklung eines GPS, das unter der Bezeichnung "GLONASS"
bekannt ist, beschäftigt. Außerdem sind zwei europäische
Systeme, die als "NAVSAT" und "GRANAS" bekannt sind,
ebenfalls in der Entwicklung. Um die Diskussion zu ver
einfachen, konzentriert sich die folgende Offenbarung
speziell auf das NAVSTAR GPS. Jedoch hat die Erfindung
gleiche Anwendbarkeit auf andere globale Positionierungs
systeme.
In dem NAVSTAR GPS beabsichtigt man, daß vier umkreisende
GPS-Satelliten in je einem von sechs getrennten kreisför
migen Orbits existieren, um eine Gesamtzahl von vierund
zwanzig GPS-Satelliten zu ergeben. Von diesen werden ei
nundzwanzig betriebsbereit bzw. im Betrieb sein und drei
werden zur Reserve dienen.
Jeder GPS-Satellit wird die Erde ungefähr einmal alle 12
Stunden umkreisen. Dies zusammen mit der Tatsache, daß
die Erde alle 24 Stunden einmal um ihre Achse rotiert,
verursacht, daß jeder Satellit genau zwei Orbits vollen
det, während die Erde eine Umdrehung (Revolution) vollen
det.
Die Position jedes Satelliten zu jeder gegebenen Zeit
wird präzise bekannt sein und ständig bzw. kontinuierlich
an die Erde übertragen. Diese Positionsinformation, die
die Position des Satelliten im Raum in Bezug auf die Zeit
(GPS-Zeit) anzeigt, ist unter der Bezeichnung
"ephemerische Daten" bekannt.
Zusätzlich zu den ephemerischen Daten schließt das von
jedem Satelliten übertragene Navigationssignal eine prä
zise Zeit ein, zu der das Signal übertragen wurde. Der
Abstand oder die Reichweite von einem Empfänger zu jedem
Satelliten können bestimmt werden unter Verwendung dieser
Übertragungszeit, die in jedem Navigationssignal einge
schlossen ist. Indem man die Zeit bzw. den Zeitpunkt be
achtet, indem das Signal an dem Empfänger empfangen
wurde, kann eine Ausbreitungszeitverzögerung berechnet
werden. Diese Zeitverzögerung, wenn sie mit der Ausbrei
tungsgeschwindigkeit des Signals multipliziert wird, er
gibt einen "Pseudobereich" von dem übertragenden Satelli
ten zum Empfänger. Ein Pseudobereich, der auf diese Weise
berechnet wurde, wird ein "Code-" Pseudobereich genannt.
Dieser Bereich wird ein "Pseudobereich" genannt, weil die
Empfängeruhren nicht präzise zur der GPS-Zeit synchroni
siert sein muß und weil die Ausbreitung durch die Atmos
phäre Verzögerungen in den Navigationssignalausbreitungs
zeiten einführt. Diese haben jeweils eine Uhrenabweichung
(Fehler) bzw. eine in eine Richtung gerichtete Abweichung
und eine atmosphärische Abweichung (Fehler) zur Folge.
Uhrenfehler können bis zu einigen Millisekunden betragen.
Unter Verwendung dieser zwei Informationen (die ephemeri
schen Daten und den Pseudobereich) von mindestens drei
Satelliten kann die Position eines Empfängers mit Bezug
auf den Erdmittelpunkt bestimmt werden unter Verwendung
von passiven Triangulierungstechniken.
Die Triangulierung macht drei Schritte erforderlich. Zu
erst muß die Position von mindestens drei Satelliten, die
sich im "Blick" des Empfängers befinden, bestimmt werden.
Zweitens muß die Distanz von dem Empfänger zu jedem Sa
telliten bestimmt werden. Schließlich wird die Informa
tion der ersten beiden Schritte dazu verwendet, um geome
trisch die Position des Empfängers in Bezug auf den Erd
mittelpunkt zu bestimmen.
Unter Verwendung von mindestens drei der umkreisenden
GPS-Satelliten erlaubt die Triangulierung die absolute
irdische Position (Längengrad, Breitengrad und Höhe in
Bezug auf den Erdmittelpunkt) von jeden Erdempfänger be
rechnen über eine einfache geometrische Theorie. Die Ge
nauigkeit der Positionsabschätzung hängt teilweise von
der Anzahl der umkreisenden GPS-Satelliten ab, die abge
tastet werden. Die Verwendung von mehr GPS-Satelliten bei
der Berechnung kann die Genauigkeit der irdischen Positi
onsabschätzung erhöhen.
Gewöhnlicherweise werden vier GPS-Satelliten abgetastet,
um jede irdische Positionsabschätzung zu bestimmen. Drei
der Satelliten werden zur Triangulierung verwendet, und
ein vierter wird hinzugefügt, um die oben beschriebene
Uhrenabweichung zu korrigieren.
Für eine detailliertere Diskussion über das NAVSTAR GPS,
siehe Parkinson, Bradford W. und Gilbert, Stephen W.,
"NAVSTAR: Global Positioning System - Ten Years Later",
Proceedings of the IEEE, Band 71, Nr. 10, Oktober 1983;
und "GPS: A Guide to the Next Utility", veröffentlicht
von Trimble Navigation Ltd., Sunnyvale, Kalifornien,
1989, Seiten 1-47, von denen beide hier durch die Bezug
nahme aufgenommen wurden. Für eine detaillierte Diskus
sion eines Fahrzeugpositionierungs/Navigationssystems,
das das NAVSTAR GPS benutzt, siehe die in gemeinsamem Be
sitz befindliche U.S. Pat. Anm. Ser. Nr. 07/628,560, mit
dem Titel "Vehicle Position Determination System and Me
thod", eingereicht am 3. Dezember 1990, die hier durch
die Bezugnahme mit aufgenommen wurde.
Das NAVSTAR GPS sieht zwei Moden oder Betriebsarten der
Modulation der Trägerwelle unter Verwendung von pseudozu
fälligen Signalen vor. In dem ersten Mode wird der Träger
durch ein "C/A-Signal" moduliert und auf ihn wird als der
"Grob/Acquisitionsmode" (Coarse/Acquisition mode) Bezug
genommen. Der Grob/Acquisitions- oder C/A-Mode ist eben
falls als der "Standardpositionierungsdienst" (Standard
Positioning Service) bekannt. Auf dem zweiten Mo
dulationsmode in dem NAVSTAR GPS wird allgemein als der
"präzise" oder "geschützte" (P für "precise" oder "pro
tected") Mode Bezug genommen.
Die P-Modesequenzen werden von der Regierung der Verei
nigten Staaten geheimgehalten und nicht der Öffentlich
keit zugängig gemacht. Der P-Mode ist nur zur Verwendung
von Erdempfängern vorgesehen, die speziell von der Regie
rung der Vereinigten Staaten autorisiert wurden. Somit
sind die im P-Mode modulierten Daten allgemein nicht ver
fügbar, so daß viele GPS-Anwender sich alleine auf die
GPS-Daten verlassen müssen, die durch den C/A-Modulati
onsmode zur Verfügung gestellt werden. Dies verweist die
meisten Anwender auf ein weniger genaues Positionierungs
system.
Die oben diskutierten Uhren oder atmosphärischen Fehler
kommen zu der Genauigkeit des Positionierungssystems
hinzu. Andere Fehler bzw. Fehlerquellen, die die GPS-Po
sitionsberechnungen beeinflussen, schließen selektive
Verfügbarkeit ("Selective availability", Genauigkeitsver
fälschung, die absichtlich von der Regierung der Verei
nigten Staaten aus Gründen nationaler Sicherheit einge
führt wurden), Empfängerrauschen, Signalreflektion, Ab
schattungseffekte und Satellitenpfadverschiebung (zum
Beispiel Satellitenwackeln) ein. Diese Fehler haben eine
Berechnung von inkorrekten Pseudobereichen und inkorrek
ten Satellitenposition zur Folge. Inkorrekte Pseudoberei
che, inkorrekte Satellitenpositionen führen ihrerseits zu
einer Genauigkeit in der Präzision der Positionsabschät
zung, die durch des Fahrzeugpositionierungssystem berech
net wurden.
Verfahren sind verfügbar zum Kompensieren oder Korrigie
ren von vielen dieser Fehler. Zum Beispiel verwendet ein
Verfahren ein differentielles System (was weiter unten
diskutiert wird), um eine lineare Abweichung für jeden
Pseudobereich zu produzieren (d. h. eine Abweichung wird
für jeden Satelliten berechnet). Eine Basisstation, die
eine feste, bekannte Position besitzt, berechnet einen
Pseudobereich zu jedem Satelliten. Die Basisstation be
rechnet weiter einen Abstand zwischen ihrer bekannten Po
sition und der Position jedes Satelliten (berechnet aus
den ephemerischen Daten). Zum Vergleich des Pseudobe
reichs mit jedem berechneten Abstand, kann eine Pseudobe
reichsabweichung für jeden Satelliten berechnet werden.
Die Pseudobereichsabweichung für jeden Satelliten kann
dann an das Fahrzeug übertragen werden zur Verwendung bei
den Positionsabschätzungsberechnungen.
Ein differentielles GPS-System produziert präzise Positi
onsabschätzung. Jedoch ist eine Basisstation nicht immer
verfügbar für einen Empfänger, der eine genaue Positions
abschätzung berechnen will.
Akkumulierte Delta-Bereich- (ADR) oder integrierte Dopp
ler-Techniken können ebenfalls verwendet werden, um die
Genauigkeit von Positionsabschätzungen zu verbessern.
ADR-Techniken erfassen Veränderungen in der Phase der
Trägerwelle eines GPS-Navigationssignals, das an einem
Empfänger empfangen wurde. Die Veränderungen in der Phase
können mit einer Veränderung in dem Sichtlinienabstand
(Delta-Bereiche) zwischen dem übertragenden Satelliten
und dem Empfänger in Beziehung stehen.
Eine ADR wird berechnet durch das Verfolgen der Phase der
Trägerwelle des GPS-Navigationssignals. Zum Beispiel,
wenn ein Satellit wird ein GPS-Empfänger sich voneinander
wegbewegen, kann die Zunahme in Abstand (d. h. der Delta-
Bereich) bemerkt werden als eine Phasenveränderung in der
GPS-Trägerwelle. Da die GPS-Trägerwelle ein kontinuierli
cher Sinus (Sinusoid) ist, ist ein Delta-Bereich (DR)
kein absoluter Bereich. Vielmehr ist ein Delta-Bereich
eine Veränderung in dem Bereich zwischen dem Satelliten
und dem Empfänger.
Falls ein anfänglicher Offset bzw. Nullpunktverschiebung
(Zykluszählerstand) bekannt ist, kann der Delta-Bereich
dazu verwendet werden, einen akkumulierten Delta-Bereich
zu berechnen. Der akkumulierte Delta-Bereich ist eine
tatsächliche Bereichsabschätzung. Deshalb kann der akku
mulierte Delta-Bereich anstatt des Codepseudobereichs
verwendet werden. Alternativ kann entweder der Delta-Be
reich oder der akkumulierte Delta-Bereich verwendet wer
den zusammen mit den Codepseudobereich, um einen verfei
nerten bzw. verbesserten Pseudobereich zu berechnen. Der
akkumulierte Delta-Bereich ebenfalls "Träger"-Pseu
dobereich genannt werden.
GPS-Trägerphasentechniken sind im Detail in Dr. Jim Sen
nott (Fakultät für Electrical & Computer Engineering,
Bradley University, Peoria, Illinois) und Jay Spalding
(U.S. Coast Guard, R Center Groton, Connecticut),
"Multipath Sensitivity and Carrier Slip Tolerance of an
Integrated Doppler DGPS Navigation Algorithm", U.S. Ver
kehrsministerium (U.S. Department of Transportation),
Transportation Systems Center, Cambridge, Massachusetts,
U.S. DOT Universitätsvertrag DTRS-57-85-C-0090 und in Pa
trick Y.C. Hwang and R. Grover Brown, "GPS Navigation:
Combining Pseudorange with Continuous Carrier Phase Using
a Kalman Filter", Proceedings ION GPS-88, September 1989,
Seiten 185-190 beschrieben; beide Veröffentlichungen sind
hier durch die Bezugnahme aufgenommen.
Ein Problem bei bekannten ADR-Techniken ist, daß Zyklus
aussetzer (Cycle Slips) auftreten können. Ein Cycle Slip
tritt auf, wenn ein Empfänger die Phase einer Trägerwelle
verliert. Dies kann auftreten zum Beispiel aufgrund von
Abschattung des Empfängers vom direkten Sichtlinienemp
fang von dem Satelliten oder aufgrund von Rauschen, wobei
beide einen Momentanverlust der Empfängerverriegelung
(receiver lock) auf dem GPS-Trägersignal verursachen.
Wenn ein Cycle Slip auftritt, wird der akkumulierte
Delta-Bereich verloren (weil der anfängliche Offset nicht
länger präzise bekannt ist) und muß wieder neu akkumu
liert werden.
Viele konventionelle Navigationssysteme können einen Cy
cle Slip nicht detektieren. Falls ein Cycle Slip nicht
detektiert wird, wird der fehlerhafte bzw. inkorrekte Zy
klus- oder Schwingungszählerstand Fehler in die Positi
onsberechnungen einführen. ,Das konventionelle Navigati
onssystem, d. h. der Kalman-Filter des Navigationssy
stems, wird den Fehler korrigieren, jedoch kann es einige
zehn Sekunden benötigen, bevor die Kompensation des Feh
lers beginnt und einige Minuten, bevor der Fehler im we
sentlichen aus der Positionsabschätzung eliminiert wurde.
Diese Zeiten sind zu lang für eine Echtzeitpositionierung
in vielen Anwendungen.
Was benötigt wird, ist ein Verfahren zur schnellen Detek
tion von Cycle-Slips.
Die Erfindung ist ein System und ein Verfahren zur Ver
wendung mit einem satellitengestützten Navigationssystem.
Die Genauigkeit von Fahrzeugpositionsabschätzungen wird
verbessert unter Verwendung von akkumulierten Delta-Be
reichstechniken (ADR), d. h. Träger oder integrierte
Doppler-Techniken, um die Präzision von Codepseudoberei
chen zu verbessern. Sowohl Trägerdaten als auch Codepseu
dobereichsdaten werden verwendet, um einen verfeinerten
Pseudobereich zu berechnen. Die Trägerdaten werden über
wacht, um große Slips zu detektieren. Falls ein
großer Cycle Slip detektiert wird, werden die Trägerdaten
für diesen bestimmten Satelliten nicht bei der Berechnung
des verfeinerten Pseudobereichs verwendet.
Die Erfindung detektiert große Cycle Slips in Echtzeit
und kompensiert im wesentlichen die Fehler, die durch die
Cycle Slips verursacht werden. Geschwindigkeitsdaten von
einer Trägheitsreferenzeinheit (IRU), die mit dem Fahr
zeug verbunden ist, wird verwendet zur Überwachung der
Cycle Slips. Die erfindungsgemäße Vorrichtung schließt
einen GPS-Empfänger ein, zum Empfang der GPS-Navigations
signale von dem Satelliten und zum Ausgeben der ADR-Daten
und der rohen GPS-Daten. Jeder Pseudobereich wird durch
einen Pseudobereichsfilter, d. h. ein Kalman-Filter, ver
feinert unter Verwendung der Trägerdaten. Die verfeiner
ten Pseudobereiche werden dann von einem GPS-Kalman-Fil
ter verwendet zum Erzeugen einer präzisen Fahrzeugposi
tonsabschätzung.
Das erfindungsgemäße Verfahren läuft wie folgt ab. Ein
Navigationssignal wird von einem Satelliten am Empfänger
empfangen. Die Zyklen bzw. Schwingungen der Trägerwelle
des Navigationssignals werden über eine Zeit Δt gezählt.
Der Zyklus- oder Schwingungszählerstand wird dann
verwendet zur Berechnung einer ersten Geschwindigkeit des
Empfängers entlang einem Vektor zwischen dem Empfänger
und dem Satelliten über die Zeit Δt.
Eine zweite Geschwindigkeit des Empfängers wird von einer
Trägheitsreferenzeinheit, die mit dem Empfänger assozi
iert ist, empfangen. Eine Komponente der zweiten Ge
schwindigkeit entlang dem Vektor zwischen dem Satelliten
und dem Empfänger wird berechnet. Eine Differenz zwischen
der ersten Geschwindigkeit und der Komponente der zweiten
Geschwindigkeit entlang dem Vektor zwischen dem Satelli
ten und dem Empfänger wird dann verglichen mit einem vor
her bestimmten Wert oder einem Schwellenwert. Falls die
Differenz einen vorher bestimmten Wert überschreitet,
dann wird ein Cycle Slip-Fehler angezeigt.
Die vorhergehenden und andere Ziele, Merkmale und Vortei
le der Erfindung werden aus der folgenden genauen Be
schreibung eines bevorzugten erfindungsgemäßen Ausfüh
rungsbeispiels offensichtlich werden, wie in den beglei
tenden Zeichnungen dargestellt ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 ein Diagramm, das die NAVSTAR GPS Satelliten in
ihren jeweiligen Orbits um die Erde zeigt;
Fig. 2 ein Diagramm, das ein autonomes Fahrzeugsystem
darstellt, das eine Konstellation von vier GPS-Sa
telliten, ein Pseudolite, eine Basisstation und
ein autonomes Fahrzeug einschließt;
Fig. 3 ein Blockdiagramm des erfindungsgemäßen autonomen
Fahrzeugsystems;
Fig. 4 ein Blockdiagramm eines GPS-Verarbeitungssytems;
Fig. 5 ein Diagramm, das die geometrische Beziehung zwi
schen dem Erdmittelpunkt, ein Fahrzeug in der Nähe
der Erdoberfläche und einer Konstellation von GPS-
Satelliten zeigt;
Fig. 6 ein Blockdiagramm des erfindungsgemäßen Fahrzeug
positionierungssystems;
Fig. 7 ein Flußgraph, der den Betrieb des erfindungsgemä
ßen Cycle Slip-Detektors darstellt;
Fig. 8 ein Flußgraph, der ein Verfahren zur Berechneung
einer Geschwindigkeit eines Fahrzeugs entlang der
Sichtlinie zu einem Satelliten unter Verwendung
eines Delta-Bereichs darstellt; und
Fig. 9 ein Flußgraph, der ein Verfahren zum Berechnen ei
ner Geschwindigkeit eines Fahrzeugs entlang der
Sichtlinie zu einem Satelliten unter Verwendung
von Daten einer Trägheitsreferenzeinheit dar
stellt.
Die vorliegende Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf
die Figuren beschrieben, in denen ähnliche Bezugszeichen
ähnliche Elemente/Schritte bezeichnen.
Die Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Detektion von großen Cycle Slips in einem satellitenge
stützten Navigationssystem, so daß das System sich
schnell davon erholen kann. In einem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel wird das NAVSTAR globale Positionssystem
(GPS) verwendet. Wie oben diskutiert wurde und in Fig. 1
dargestellt ist, schließt das NAVSTAR GPS einundzwanzig
Betriebssatelliten 102 ein, die die Erde in sechs Orbits
104 umkreisen.
Die Erfindung wird beschrieben im Zusammenhang mit einem
autonomen Fahrzeugsystem 200, wie in Fig. 2 gezeigt ist.
Eine repräsentative GPS-Konstellation 202 schließt vier
GPS-Satelliten SV₁-SV₄ ein zum Übertragen von GPS-Daten.
Ein Fahrzeug, zum Beispiel ein autonomer Bergbaulastwagen
210 und eine Basisstation 220 sind dazu geeignet, die
GPS-Daten/Navigationssignale von jedem GPS-Satelliten in
der Konstellation zu empfangen unter Verwendung der je
weiligen GPS-Antennen 212 und 222.
Ein GPS-Empfänger kann GPS-Navigationssignale von einem
Satelliten empfangen, der sich "im Blick" des Empfängers,
d. h. Sichtlinienkommunikation, befindet. Zum Beispiel
"im Blick" kann definiert werden als ein beliebiger Sa
tellit, der mindestens 10 Grad über dem Horizont ist. Der
Zehn-Grad-Winkel soll für eine Pufferzone zwischen einem
nützlichen Satelliten, der sich im Blick befindet und ei
nem Satelliten, der gerade aus dem Blick unter dem Hori
zont verschwindet, sorgen.
Eine "Konstellation" ist eine Gruppe von Satelliten, die
aus den "im Blick" befindlichen Satelliten eines GPS-Emp
fängers ausgewählt wird. Zum Beispiel können vier Satel
liten aus einer Gruppe von sechs, die sich im Blick eines
GPS-Empfängers befinden, ausgewählt werden. Die vier Sa
telliten werden normalerweise aufgrund einer günstigen
Geometrie für die Triangulierung (was weiter unten disku
tiert wird) ausgewählt.
Die Basisstation 220 schließt einen GPS-Empfänger, d. h.
einen Bezugsempfänger, der sich an einer bekannten, fe
sten Position befindet, ein. Die Basisstation 220 kommu
niziert mit dem Fahrzeug 210 über den Kommunikationskanal
Der Kommunikationskanal 225 stellt die Kommunikationsver
bindung zwischen der Basistation 220 und dem Fahrzeug 210
dar. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfaßt der
Kommunikationskanal 225 Radiosendeempfänger (radio trans
ceivers). Der Kommunikationskanal 225 wird verwendet, um
Daten zwischen der Basisstation 220 und dem Fahrzeug 210
zu übertragen. Dies kann zum Beispiel durchgeführt wer
den, falls ein differentielles GPS-System implementiert
ist.
Das System 200 kann optional ein oder mehrere Pseudolites
230 einschließen. Ein "Pseudolite" ist ein Übertragungs
system, das sich auf oder in der Nähe der Erdoberfläche
befindet und einen GPS-Satelliten nachahmt. Weil ein
Pseudolite eine feste bekannte Position besitzt, kann es
in großem Maße die Positionsabschätzungen, die von dem
GPS abgeleitet werden, erhöhen. Um die Diskussion hier zu
vereinfachen, wird hier nur auf GPS-Satelliten 102 (auf
die ebenfalls als SVi oder Raumfahrzeug Bezug genommen
wird) Bezug genommen. Jedoch sollte verstanden werden,
daß immer, wenn Positionsdaten von einem Satelliten er
forderlich sind, diese durch Pseudodaten eines Pseudoli
tes ersetzen werden können.
Die Aufgabe des Führens des Fahrzeugs 210 entlang einem
vorgeschriebenen Pfad macht unter anderem eine genaue Po
sitionsabschätzung von der aktuellen Position des Fahr
zeugs erforderlich in Bezug auf einen Bezugspunkt. Ist
einmal die aktuelle Position bekannt, kann man dem Fahr
zeug 210 befehlen, zu seinem nächsten Bestimmungsort
fortzufahren. Um diesen automatisierten Fahrzeugbetrieb
zu erreichen, schließt das Fahrzeug 210 ein Fahrzeugposi
tionierungssystem (VPS) 300 und ein Navigationssystem 306
ein. Dies ist in Fig. 3 dargestellt.
Das VPS 300 erlaubt, daß Positionsabschätzungen (PE) des
Fahrzeugs 210 mit extremer Genauigkeit bestimmt werden.
Das Navigationssystem 306 empfängt die Positionsabschät
zung von dem VPS 300. Das Navigationssystem 320 verwendet
dann diese präzisen Positionsabschätzungen, um das Fahr
zeug 210 genau zu navigieren.
Das VPS 300 schließt ein GPS-Verarbeitungssystem 302 und
eine Trägheitsreferenzeinheit (IRU) 304 ein. Das GPS-Ver
arbeitungssystem 302 empfängt die GPS-Daten, d. h. Navi
gationssignale von dem GPS-Satelliten 102 und Geschwin
digkeitsdaten von der IRU 304 und berechnet eine Positi
onsabschätzung für das Fahrzeug 210 daraus. Die IRU 304
verfolgt Veränderungen in der Fahrzeugposition unter Ver
wendung von Beschleunigungsmessern und/oder Lasergyrosko
pen.
Das GPS-Verarbeitungssystem 302 ist das Herz des Systems
200. Mit Bezug auf Fig. 4 schließt das GPS-Verarbeitungs
system 302 ein Empfängersystem 400 und einen GPS-Prozes
sor 402 ein. Das Empfängersystem 400 empfängt und deco
diert die Navigationssignale von den Satelliten. Der GPS-
Prozessor 402 verwendet dann die Information von dem Emp
fängersystem 400, um die Fahrzeugpositionsabschätzung zu
berechnen.
Das Empfängersystem 400 schließt eine GPS-Antenne 212,
einen Vorverstärker 404 und einen GPS-Empfänger 406 ein.
Die Antenne 212 ist geeignet, elektromagnetische Strah
lung in dem Radiobereich des Spektrums zu empfangen. Der
Vorverstärker 404 verstärkt ein GPS-Navigationssignal,
das von der GPS-Antenne 212 von einem ausgewählten GPS-
Satelliten empfangen wurde. Der GPS-Empfänger 406 ist ein
Vielkanalempfänger, der die GPS-Navigationssignale deco
diert und einen Codepseudobereich und ephemerische Daten
für jeden ausgewählten Satelliten erzeugt. Der GPS-Emp
fänger 406 folgt ebenfalls der Trägerwelle von jedem Na
vigationssignal und erzeugt einen Delta-Bereich für jeden
Satelliten.
Der GPS-Prozessor 402 verwendet die Codepseudobereiche,
die Satellitenpositionen und die Delta-Bereiche für eine
Vielzahl von Satelliten, um die Positionsabschätzung für
das Fahrzeug 210 zu berechnen.
In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Antenne
212 und der Vorverstärker 404 in eine einzige Einheit in
tegriert. Die kombinierte Antenne/Vorverstärker 212/404
und der Empfänger 406 sind zusammen erhältlich unter der
Teilnummer MX4200 von Magnavox Advanced Products and Sy
stems Co., Torrence, Kalifornien. Der GPS-Prozessor 402
schließt einen MC68020 Mikroprozessor, erhältlich von Mo
torola, Inc., Schaumburg, Illinois, ein.
Der Empfänger 406 berechnet einen Codepseudobereich für
jeden Satelliten, wie folgt. Wie oben beschrieben, wird
jedes Signal, das von einem GPS-Satelliten übertragen
wurde, ständig bzw. kontinuierlich mit der exakten Zeit,
zu dem das Signal übertragen wurde, codiert. Indem man
den Zeitpunkt notiert, an dem das Signal an dem Empfänger
empfangen wurde, kann eine Ausbreitungszeitverzögerung
berechnet werden. Diese Zeitverzögerung, wenn sie mit der
Ausbreitungsgeschwindigkeit des Signals (2,9979245998 ×
10⁸ m/s) multipliziert wird, ergibt den Pseudobereich von
dem übertragenden Satelliten zu dem Empfänger.
Der GPS-Empfänger 406 kann einen Almanach verwenden, um
grob die Position eines Satelliten zu bestimmen, zum Bei
spiel für Acquirierungs- bzw. Akquisitionszwecke. Für ei
ne genaue Bestimmung der Satellitenposition decodiert der
Empfänger das GPS-Navigationssignal und extrahiert daraus
ephemerische Daten. Die ephemerischen Daten zeigen die
präzise Position des übertragenden Satelliten an.
Aus der Perspektive eines Anwenders ist das GPS-Verarbei
tungssystem 302 der wichtigste Teil des autonomen Fahr
zeugsystems 200. Das GPS-Verarbeitungssystem 302 ist ver
antwortlich für den Empfang der Signale von jedem GPS-Sa
telliten, für die Auswahl der optimalen Satelliten, für
die Verarbeitung, für das Bestimmen der präzisen Position
von jedem ausgewählten Satelliten, für das Bestimmen des
Pseudobereichs zu jedem Satelliten und schließlich für
das Abschätzen der Position des Empfängers auf Grundlage
der Satellitenpositionen und der Pseudobereiche. Das al
les muß durchgeführt werden unter Verwendung der empfan
genen Daten (von im großen Maß abgeschwächten
(gedämpften) Amplituden), die sehr häufig stark durch
Rauschen verfälscht sind, zum Beispiel Rauschen, das aus
der aus der Atmosphäre, dem Vorverstärker und dem Empfän
ger erzeugt wurde. Das GPS-Verarbeitungssystem 302 ver
läßt sich in großem Maße auf Kalman-Filtern, um das Rau
schen aus den GPS-Navigationssignalen zu eliminieren.
Ein Kalman-Filter ist ein rekursiver Algorithmus nach dem
Verfahren der kleinsten Quadrate, der normalerweise über
Software oder Firmware auf einem digitalen Computer
(Prozessor 402) implementiert ist. In dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel nimmt der Kalman-Filter an, daß die
verrauschten Signale eher diskret als kontinuierlich in
ihrer Natur sind. Sowohl die Daten als auch das Rauschen
werden in einer Vektorform modeliert und die Daten werden
rekursiv verarbeitet.
Ein Kalman-Filter leistet zwei Aufgaben. Zuerst extrapo
liert er eine Datenabschätzung aus früheren Daten. Zwei
tens verfeinert er die extrapolierte Datenabschätzung und
bringt sie auf den neuesten Stand auf der Grundlage von
aktuellen Daten. Zum Beispiel, falls eine Fahrzeugpositi
on p₁ und eine Geschwindigkeit v₁ zu einer Zeit t₁ be
kannt sind, dann wird der Filter (indem man den Extrapo
lationsschritt ausführt) p₁ und v₁ verwenden, um eine Po
sition p₂ zu einer Zeit t2, abzuschätzen. Danach (indem
man den "auf den neuen Stand bring"-Schritt ("update"-
Schritt) ausführt) werden die neu akquirierten Daten zu
einer Zeit t₂ dazu verwendet, um die Positionsabschätzung
p₂ zu verfeinern. Daten, die in den Kalman-Filter ge
speist werden, um entweder bei dem Extrapolations- oder
"dem auf den neuesten Stand bring"/Verfeinerungsschritten
zu helfen, sagt man, daß sie den Filter "einschränken".
Kalman-Filtern ist in der Technik gut bekannt. Eine de
tailliertere Diskussion über Kalman-Filtern, siehe Brown,
R. G., "Kalman Filtering: A Guided Tour", Iowa State Uni
versity; and Ko, Min H. und Eller, Donald H. "Multiconfi
guration Kalman Filter Design for High-Performance GPS
Navigation," IEEE Transactions on Automatic Control, Band
AC-28, Nr. 3, März 1983, die beide hier durch die Bezug
nahme aufgenommen wurden.
Gewöhnlicherweise, weil der Kalman-Filter ein linearer
Filter ist, werden die oben dargelegten Abstandsgleichun
gen nicht direkt gelöst, sondern werden zuerst lineari
siert. Das heißt, die Gleichungen werden differentiert
und nach der Ableitung von jeder Gleichung wird aufge
löst, um eine Veränderung von der zuletzt bekannten Posi
tion zu berechnen. Zum Beispiel kann eine erste Positi
onsabschätzung zu einer Zeit ti schnell durch den GPS-
Prozessor 402 berechnet werden durch Differenzieren der
Navigationsgleichungen und Auflösen nach einer Verände
rung in der Position (Δxv, Δyv, Δzv) von einer zuletzt
bekannten Position (xv, yv, zv)i-1 zu einer Zeit ti-1.
Dies vereinfacht im großen Maße die Lösung der Abstands
gleichungen.
Als eine Alternative zum Kalman-Filtern kann eine Ab
schätzung nach der Methode der kleinsten Quadrate oder
der am besten passendste Polynominalfit verwendet werden.
Das Grundverfahren, das von, dem GPS-Prozessor 402 verwen
det wird zum Berechnen der Fahrzeugpositionsabschätzung
aus dem Pseudobereich und den Satellitenpositionen wird
unter Bezugnahme auf die Fig. 5 beschrieben. Fig. 5 zeigt
eine Beispielsatellitenkonstellation 202, die die GPS-Sa
telliten SV₁-SV₄, im Blick des Fahrzeugs 210, besitzt. In
kartesischen Koordinaten in Bezug auf den Erdmittelpunkt,
ist der Satellit SV₁ an der Stelle (x₁, y₁, z₁); der Sa
tellit SV₂ befindet sich an der Stelle (x₂, y₂, z₂); der
Satellit SV₃ befindet sich an der Stelle (x₃, y₃, z₃);
der Satellit SV₄ befindet sich an der Stelle (x₄, y₄,
z₄), und das Fahrzeug 320 befindet sich an der Stelle
(xv, yv, zv).
Die kartesischen (x, y, z)-Koordinaten von jedem Satelli
ten werden von dem GPS-Empfänger 406 unter Verwendung der
ephemerischen Daten des Satelliten bestimmt. Codepseu
dobereiche (PSR₁, PSR₂, PSR₃ und PSR₄) zwischen dem Fahr
zeug 210 und jedem Satelliten werden durch den GPS-Emp
fänger 406 bestimmt unter Verwendung der Übertragungs
zeitverzögerung. Ist diese Information für mindestens
vier Satelliten gegeben, kann der Ort des Fahrzeugs 210
(d. h. des Empfängers 406) bestimmt werden unter Verwen
dung der folgenden vier Abstandsgleichungen:
(x₁-xv)² + (y₁-yv)² + (z₁-zv)² = (PSR₁-Bclock)²
(x₂-xv)² + (y₂-yv)² + (z₂-zv)² = (PSR₂-Bclock)²
(x₃-xv)² + (y₃-yv)² + (z₃-zv)² = (PSR₃-Bclock)²
(x₄-xv)² + (y₄-yv)² + (Z₄-zv)² = (PSR₄-Bclock)²
wobei: Bclock = BUhr = BTakt = Uhrenabweichung.
Die "Uhrenabweichung" ist ein Korrekturfaktor nullter
Ordnung, der grob den oben diskutierten Uhrenfehler kom
pensiert.
Man beachte, daß es in diesen Gleichungen vier Unbekannte
gibt: xv, yv, zv und BUhr. Man beachte ebenfalls, daß je
der Satellit eine Gleichung erzeugt. Somit haben wir vier
Satelliten und vier Unbekannte, was erlaubt, daß die
Gleichungen nach der Uhrenabweichung (BUhr) und der Posi
tion (xv, yv, zv) das Fahrzeug 210 aufgelöst werden.
Man beachte, daß die Genauigkeit der GPS-Positionsab
schätzung in hohem Maße von den Pseudobereichen, die von
dem Empfänger 406 berechnet wurden, abhängt. Wie oben
diskutiert wurde, können diese Pseudobereiche schwer
durch atmosphärische Effekte, selektive Verfügbarkeit,
Vielpfadfehler (Reflektionen), Uhrenfehler und anderen
verschiedenen Rauschquellen verfälscht sein.
Der GPS-Prozessor 402 erhöht die Genauigkeit der Pseu
dobereiche und daher die Präzision der Positionsabschät
zung unter Verwendung von Trägerphasentechniken. Große
Cycle-Slip-Fehler werden detektiert, so daß sie schnell
korrigiert werden können.
Die Erfindung detektiert große Cycle-Slip-Fehler unter
Verwendung der Geschwindigkeitsdaten der IRU 304. Eine
IRU berechnete Geschwindigkeit entlang des Sichtlinien
vektors zu einem Satelliten wird mit einer mit dem Träger
berechneten Geschwindigkeit verglichen. Falls die Diffe
renz zwischen den beiden Geschwindigkeiten einen vorher
bestimmten Wert überschreitet, wird angenommen, daß ein
Cycle-Slip aufgetreten ist. Ist einmal ein Cycle-Slip de
tektiert, dann kann das GPS-Verarbeitungssystem 302 ein
gestellt werden, um den Fehler zu kompensieren.
Das bevorzugte Ausführungsbeispiel des Fahrzeugpositio
nierungssytems 300 ist in Fig. 6 dargestellt. Das VPS 300
schließt einen GPS-Empfänger 406, eine IRU 304 und einen
GPS-Prozessor 402 ein. Der GPS-Empfänger 406 und der GPS-
Prozessor 402 sind derart gezeigt, daß sie, um die Dis
kussion zu vereinfachen, vier Kanäle besitzen. Jedoch
sollte beachtet werden, daß in dem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel der GPS-Empfänger 406 und der GPS-Prozessor
402 mehr als vier (zum Beispiel sechs) Kanäle besitzen.
Die zusätzlichen Kanäle werden verwendet, wenn mehr als
vier Satelliten im Blick des Empfängers sind. Die zusätz
lichen Kanäle erlauben glattere Übergänge, wenn Satelli
ten in und aus dem Blick des Empfängers wandern. Weiter
können zusätzliche Satelliten redundante Satellitendaten
an den GPS-Filter 606 liefern.
Jeder Kanal des GPS-Prozessors 402 schließt einen Cycle-
Slip-Detektor 602 und einen Pseudobereichsfilter (CFILT)
604 ein. Der GPS-Prozessor 402 schließt ebenfalls einen
GPS-Filter 606 ein.
Die Cycle-Slip-Detektoren 602 detektieren große Cycle-
Slipfehler in dem Träger- (Delta-Bereichs-) Daten des GPS-
Empfängers 406. Jeder Cycle-Slip-Detektor 602 empfängt
Trägerdaten von dem GPS-Empfänger 406; Geschwindigkeits
daten von der IRU 304 und Satellitenposition, Uhrenfehler
und Fahrzeugpositionsdaten von dem GPS-Filter 606. Jeder
Cycle-Slip-Detektor 602 gibt einen Cycle-Slip-Fehler-
Flag- bzw. Cycle-Slip-Fehler-Anzeige aus nach der
Detektion eines Cycle-Slip-Fehlers.
Jeder Pseudobereichsfilter (CFILT) 604 empfängt als Ein
gangsgröße die rohen GPS-Daten (d. h. Codepseudobereiche,
Satellitenpositionen und Delta-Bereiche) von dem GPS-
Empfänger 406 und, falls ein großer Cycle-Slip aufgetre
ten ist, ein Cycle-Slip-Fehler-Flag von dem entsprechen
den Cycle-Slip-Detektor 602. Jeder Pseudobereichsfilter
604 gibt ein verfeinerten Pseudobereich an den GPS-Filter
606 aus. Das Cycle-Slip-Fehler-Flag zeigt dem Filter 604
an, daß ein großer Cycle-Slip aufgetreten ist und daß die
Trägerdaten deshalb unverläßlich sind. Der Betrieb des
Pseudobereichsfilters 604 und das Handhaben des Cycle-
Slip-Fehler-Flags wird unten beschrieben.
Der GPS-Filter 606 empfängt rohe GPS-Daten von dem GPS-
Empfänger 406 und verfeinerte Pseudoabstände von dem
Pseudoabstandsfiltern 604. Auf Grundlage dieser Daten er
zeugt der GPS-Filter 606 eine genaue Fahrzeugposition,
die dem Navigationssystem 306 zur Verfügung gestellt
wird. In den bevorzugten Ausführungsbeispielen ist der
GPS-Filter 606 ein Kalman-Filter.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Detektion eines Cycle-
Slip-Fehlers ist in der Fig. 7 dargestellt. In einem
Schritt 702 wird ein Delta-Bereich von dem GPS-Empfänger
406 in dem Cycle-Slip-Detektor 602 empfangen. Falls ein
aktueller Delta-Bereich nicht verfügbar ist, endet das
Verfahren in einem Schritt 714. Falls eine aktueller
Delta-Bereich verfügbar ist, dann schreitet das Verfahren
zu einem Schritt 704 fort. Im Schritt 704 berechnet der
Cycle-Slip-Detektor 602 eine Fahrzeuggeschwindigkeit
(DRANGE_VELi) aus dem Delta-Bereich. Die mit dem Delta-
Bereich berechnete Geschwindigkeit ist eine Geschwindig
keit des Fahrzeugs in Bezug auf den Satelliten SVi ent
lang der Sichtlinie zum Satelliten. Der Schritt 704 ist
im Detail unten unter Bezugnahme auf Fig. 8 beschrieben.
In einem Schritt 706 empfängt der Cycle-Slip-Detektor 602
eine Fahrzeuggeschwindigkeit von der IRU 304 und berech
net eine Geschwindigkeit (IRU_VELi) des Fahrzeugs in Be
zug auf den Satelliten SVi entlang der Sichtlinie zum Sa
telliten. Der Schritt 706 ist im Detail weiter unten un
ter Bezugnahme auf die Fig. 9 beschrieben. Die Differenz
(VEL_DIFFi = IRU_VELi - DRANGE_VELi) zwischen der mit dem
IRU gemessenen Geschwindigkeit und der aus dem Delta-Be
reich berechneten Geschwindigkeit wird in einem Schritt
708 bestimmt. In einem Schritt 710 wird die Geschwindig
keitsdifferenz (VEL_DIFFi) mit einem vorher bestimmten
Schwellwert (MAX_ERROR) verglichen. Falls die Differenz
den Schwellenwert überschreitet, wird angenommen, daß ein
Cycle-Slip aufgetreten ist, und ein Flag wird in einem
Schritt 712 an den CFILT 604 gesendet, was anzeigt, daß
die ADR-Daten verfälscht sind. Falls die Differenz nicht
den Schwellenwert überschreitet, dann endet das Verfahren
in einem Schritt 714.
Die Fig. 8 stellt das Verfahren des Schrittes 704 des Be
rechnens einer Fahrzeuggeschwindigkeit entlang der Sicht
linie zum Satelliten SVi unter Verwendung eines Delta-Be
reichs dar. Die Variablen, die in diesem Flußgraphen ver
wendet werden, sind in der Tabelle I definiert.
Variable | |
Definition | |
DRANGESATi | |
Delta-Bereich von einem Fahrzeug zu einem Satelliten SVi auf Grund der relativen Bewegung des Satelliten und der Erde über die Zeit Δt | |
DRANGECLKBIAS | Delta-Bereich auf Grund einer Uhrenabweichungsrate über die Zeit Δt |
DRANGEMEASi | Gemessener Delta-Bereich für den Satelliten SVi |
DRANGEVEHi | Delta-Bereich von dem Satelliten SVi auf Grund Fahrzeugbewegung relativ zur Erde |
DRANGEVELi | Größe der Fahrzeuggeschwindigkeitskomponente in Richtung (Sichtlinie) des Satelliten SVi |
Im Schritt 802 werden Werte berechnet für DRANGE_SATi,
DRANGE_CLKBIAS und DRANGE_MEASi. DRANGE_SATi wird berech
net unter Verwendung von ephemerischen Daten und Fahr
zeugpositionsdaten aus dem GPS-Filter 606. DRANGE_CLKBIAS
wird berechnet unter Verwendung der gefilterten Uhrenab
weichungsdaten aus dem GPS-Filter 606. DRANGE_MEAS wird
berechnet aus dem Schwingungszählerstand der Trägerwelle
aus dem Satelliten SVi.
Im Schritt 804 wird ein Wert für DRANGE_VEHi berechnet
durch Subtrahieren des Wertes für DRANGE_SATi und DRAN-
GE_CLKBIAS von DRANGE_MEASi. Ein Wert für DRANGE_VELi
wird dann berechnet in einem Schritt 806, indem man DRAN-
GE_VEHi durch das Zeitintervall (Δt) dividiert, über das
hinweg die Trägerdaten gesammelt wurden.
Fig. 9 stellt das Verfahren des Schrittes 706 des Berech
nens einer Fahrzeuggeschwindigkeit entlang der Sichtlinie
zum Satelliten SVi unter Verwendung von IRU-Daten dar. Im
Schritt 902 wird die Durchschnittsgeschwindigkeit des
Fahrzeugs über das Zeitintervall Dt von der IRU 304 emp
fangen. In einem Schritt 904 wird ein mittlerer Sichtli
nieneinheitsvektor (LOS_VECi) berechnet von dem Fahrzeug
zum Satelliten SVi für das Zeitintervall Dt. Der Sicht
linieneinheitsvektor wird berechnet unter Verwendung der
Satellitenposition (aus ephemerischen Daten und der GPS-
Zeit) und der Fahrzeugposition von dem GPS-Filter 606.
Schließlich im Schritt 906 wird die Durchschnittsfahr
zeuggeschwindigkeit IRU_VEL_SATi entlang der Sichtlinie
zum Satelliten SVi berechnet, indem man die Durch
schnittsfahrzeuggeschwindigkeit (IRU_VELi) durch den
Sichtlinieneinheitsvektor LOS_VEC multipliziert.
Ist einmal der Cycle-Slip detektiert, und wurde das Cy
cle-Slip-Fehler-Flag an dem Pseudoabstandsfilter 604 ge
schickt, muß der Filter 604 auf das Fehlerflag antworten.
Die bevorzugte Antwort ist für den Pseudobereichfilter
weniger Gewicht, (d. h. Glaubwürdigkeit) den ADR-Daten zu
geben und mehr Gewicht auf die Codepseudobereichsdaten zu
geben bei der Berechnung eines verfeinerten Pseudobe
reichs. Die präzise Antwort bzw. Response des Filters auf
das Fehler-Flag wird jedoch von der Implementierung des
Filters 604 abhängen.
Die Art und Weise, in der der Filter 604 die Codepseudo
bereichs- und die Trägerdaten verwendet zur Erzeugung ei
nes verfeinerten Pseudobereichs ist nicht kritisch für
die Erfindung. Ein beliebiges von einer Anzahl von be
kannten Verfahren kann verwendet werden. Zum Beispiel
"Multipath Sensitivity and Carrier Slip Tolerance of an
integrated Doppler DGPS Navigation Algorithm", lehren
Sennott et al. unter Verwendung der Trägervorfilter
(CFILT) die Offsets zwischen dem Pseudobereich und den
ADR-Beobachtungen abzuschätzen. Im wesentlichen ist jeder
CFILT ein diskreter linearer Kalman-Filter. Der Empfän
gercodepseudobereich Zpsr von dem Empfänger wird durch
die Gleichung modeliert:
zpsr = ρfree(t) + Tc(t) + BSV + Btropo + Biono + mcode(t) + wcode(t)
Der ADR von dem Empfänger wird durch die Gleichung modeliert:
Zcar = ρfree(t) + Tc(t) + BSV + Btropo + a(t) + wcarrier(t)
wobei:
ρfree = ideale GPS-Freiraumpfadverzögerung,
Tuser = Empfänger-GPS-Sytemuhrenoffset,
mcode = Pfadverzögerungsfehler aufgrund von Code einhüllendenvielpfadverzerrung,
wcode = weißes Codeverfolgungsschleifenrauschen,
a(t) = Empfängerträgerschwingungszählerab weichung (Zweideutigkeit),
Btropo = troposphärische Ausbreitungsfehler,
Biono = ionosphärische Ausbreitungsfehler, und
BSV = Summe der SV-ephemerischen- und SV-Uhren abweichungsfehler.
ρfree = ideale GPS-Freiraumpfadverzögerung,
Tuser = Empfänger-GPS-Sytemuhrenoffset,
mcode = Pfadverzögerungsfehler aufgrund von Code einhüllendenvielpfadverzerrung,
wcode = weißes Codeverfolgungsschleifenrauschen,
a(t) = Empfängerträgerschwingungszählerab weichung (Zweideutigkeit),
Btropo = troposphärische Ausbreitungsfehler,
Biono = ionosphärische Ausbreitungsfehler, und
BSV = Summe der SV-ephemerischen- und SV-Uhren abweichungsfehler.
Die Differenz (Zk) zwischen diesen beiden Observablen,
d. h. des Codepseudobereichs und des ADR, wird dann durch
die Gleichung dargestellt:
Zk = Zpsr-Zcar
= 2Biono-a(t) + mcode(t) + wcode(t) - wcarrier(t)
= 2Biono-a(t) + mcode(t) + wcode(t) - wcarrier(t)
Die Kalman-Filterzustände sind folgendermaßen definiert:
x₁pre = 2Biono (zweifache Ionoabweichung),
x₂pre = x₁pre (zweifache Ionoabweichungsrate) ,
x₃pre = mcode (Codevielpfadfehler) und
x₄pre = -acar (Empfängerträgerzähleroffset).
x₂pre = x₁pre (zweifache Ionoabweichungsrate) ,
x₃pre = mcode (Codevielpfadfehler) und
x₄pre = -acar (Empfängerträgerzähleroffset).
Unter Verwendung dieser Zustandsdefinition wird Zk:
Zk = Zpsr - Zcar = x₁pre + x₃pre + x₄pre + wcode - wcar
An dem Ausgang des CFILT können die ersten und vierten
Zustände verwendet werden, um einen verfeinerten Pseudo
bereich zu bilden:
Zfine = Zcar + x₁pre + x₄pre
was dann den präzisen Pseudobereich ergibt:
Zfine = ρfree + Tuser + wfine + BSV + Btropo + Biono
Für eine detailliertere Diskussion auf den Abtastungsbe
trieb des Pseudobereichsvorfilters siehe Sennott et al.
In dem CFILT-Kalman-Filter ist das Beobachtungsmodell Zk
= HkXk + Vk und des Zustandsmodell ist Xk = Φk-1Xk-1 +
Wk-1, wobei:
Zk der observable Paramater (Codepseudobereich oder ADR),
Hk die Matrix, die Zk und Xk mit dem Rauschen verbindet,
Xk ist der Pseudobereichszustandsvektor für die Zeit (k),
Vk ist ein Modell des Rauschens;
Φk-1 ist die Projektionsmatrix für die Zeit k-1,
Xk-1 ist der Pseudobereichszustandsvektor für die Zeit (k-1), und
Wk-1 ist ein Modell des Rauschens für eine Zeitabtastung (k-1).
Hk die Matrix, die Zk und Xk mit dem Rauschen verbindet,
Xk ist der Pseudobereichszustandsvektor für die Zeit (k),
Vk ist ein Modell des Rauschens;
Φk-1 ist die Projektionsmatrix für die Zeit k-1,
Xk-1 ist der Pseudobereichszustandsvektor für die Zeit (k-1), und
Wk-1 ist ein Modell des Rauschens für eine Zeitabtastung (k-1).
Wenn ein Cycle-Slip von dem Detektor 602 detektiert wird,
wird ein Fehler-Flag an den CFILT 604 gesendet. Das Feh
ler-Flag (Fehleranzeige bzw. -merker) zeigt dem CFILT 604
an, daß die ADR-Daten nicht länger gültig sind. Abhängig
davon, wie der CFILT 604 implementiert wurde, kann er in
einer Anzahl von Arten reagieren. Zum Beispiel, falls der
CFILT im Einklang mit den Lehren von Sennott et al., wie
oben beschrieben wurde, implementiert ist, kann dann die
Φ-Matrix eingestellt werden, zum "Aufmachen" des Kalman-
Filters. Mit "Aufmachen" ist gemeint, den Filter zu er
lauben, schneller eine Response zu geben auf sich verän
dernde Observable. Dies wird dem Filter erlauben, schnell
den Cycle-Slip zu korrigieren.
Das Öffnen des Filters wird ebenfalls seinen Tiefpaßfil
tereffekt reduzieren, so daß die Pseudobereichslösung zu
sätzliches Rauschen enthalten wird. Jedoch ist dies ist
eine akzeptable Konsequenz. Die Pseudobereichsfehler, die
durch das zusätzliche Rauschen verursacht wurden, werden
viel kleiner sein als die Fehler, die durch den Cycle-
Slip verursacht werden.
Während die Erfindung besonders aufgezeigt und beschrie
ben wurde unter Bezugnahme auf einige bevorzugte Ausfüh
rungsbeispiele davon, wird von einem Fachmann verstanden
werden, daß verschiedene Abänderungen in Form und Detail
durchgeführt werden können, ohne von dem Geist und dem
Geltungsbereich der Erfindung, wie er in den angefügten
Patentansprüchen definiert wird, abzuweichen.
Die Erfindung kann folgendermaßen zusammengefaßt werden:
Ein Verfahren und Vorrichtung zur Detektion von Trägersi gnal-Cycle-Slip-Fehlern (Trägersignalzyklusaussetzer fehler), die an einem Empfänger in einem satelliten geschützten Navigationssystem, wie zum Beispiel dem NAVSTAR GPS, auftreten, sind offenbart. Die Vorrichtung schließt folgendes ein: Trägermittel zum Berechnen einer ersten Geschwindigkeit des Empfängers entlang einem Vektor zwischen dem Empfänger und einem Satelliten, Trägheitsmittel zum Messen einer zweiten Geschwindigkeit des Empfängers auf der Grundlage der Bewegung des Empfängers, Vergleichsmittel zum Vergleichen der ersten Geschwindigkeit mit einer Komponente der zweiten Geschwindigkeit entlang dem Vektor, und Flagmittel zum Erzeugen eines Cycle-Slip-Fehlerflags, wenn eine Diffe renz zwischen der ersten Geschwindigkeit und der Kompo nente der zweiten Geschwindigkeit entlang des Vektors ei nen vorherbestimmten Wert überschreitet. Das Verfahren schließt folgende Schritte ein: Empfangen eines Navigati onssignals von einem Satelliten, Zählen der Zyklen der Trägerwelle des Navigationssignals über eine Zeit Δt, Be rechnen einer ersten Geschwindigkeit des Empfängers ent lang einem Vektor zwischen dem Empfänger und dem Satelli ten aus einer Zeit Δt und dem Schwingungszählerstand, Empfangen einer zweiten Geschwindigkeit des Empfängers von einer Trägheitsreferenzeinheit, die mit dem Empfänger assoziiert ist, Berechnen einer Komponente der zweiten Geschwindigkeit entlang dem Vektor, Berechnen einer Dif ferenz zwischen den ersten und zweiten Geschwindigkeiten, Vergleichen der Differenz mit einem vorbestimmten Wert, und Anzeigen eines Cycle-Slip-Fehlers, falls die Diffe renz den vorbestimmten Wert überschreitet.
Ein Verfahren und Vorrichtung zur Detektion von Trägersi gnal-Cycle-Slip-Fehlern (Trägersignalzyklusaussetzer fehler), die an einem Empfänger in einem satelliten geschützten Navigationssystem, wie zum Beispiel dem NAVSTAR GPS, auftreten, sind offenbart. Die Vorrichtung schließt folgendes ein: Trägermittel zum Berechnen einer ersten Geschwindigkeit des Empfängers entlang einem Vektor zwischen dem Empfänger und einem Satelliten, Trägheitsmittel zum Messen einer zweiten Geschwindigkeit des Empfängers auf der Grundlage der Bewegung des Empfängers, Vergleichsmittel zum Vergleichen der ersten Geschwindigkeit mit einer Komponente der zweiten Geschwindigkeit entlang dem Vektor, und Flagmittel zum Erzeugen eines Cycle-Slip-Fehlerflags, wenn eine Diffe renz zwischen der ersten Geschwindigkeit und der Kompo nente der zweiten Geschwindigkeit entlang des Vektors ei nen vorherbestimmten Wert überschreitet. Das Verfahren schließt folgende Schritte ein: Empfangen eines Navigati onssignals von einem Satelliten, Zählen der Zyklen der Trägerwelle des Navigationssignals über eine Zeit Δt, Be rechnen einer ersten Geschwindigkeit des Empfängers ent lang einem Vektor zwischen dem Empfänger und dem Satelli ten aus einer Zeit Δt und dem Schwingungszählerstand, Empfangen einer zweiten Geschwindigkeit des Empfängers von einer Trägheitsreferenzeinheit, die mit dem Empfänger assoziiert ist, Berechnen einer Komponente der zweiten Geschwindigkeit entlang dem Vektor, Berechnen einer Dif ferenz zwischen den ersten und zweiten Geschwindigkeiten, Vergleichen der Differenz mit einem vorbestimmten Wert, und Anzeigen eines Cycle-Slip-Fehlers, falls die Diffe renz den vorbestimmten Wert überschreitet.
Bezugszeichenliste
Fig. 3
302 GPS Verarbeitungssystem
304 Trägheitsreferenzeinheit (IRU)
306 Navigationssystem
302 GPS Verarbeitungssystem
304 Trägheitsreferenzeinheit (IRU)
306 Navigationssystem
Fig. 4
402 GPS-Prozessor
404 Vorverstärker
406 GPS-Empfänger
402 GPS-Prozessor
404 Vorverstärker
406 GPS-Empfänger
Fig. 6
304 IRU
406 GPS Empfänger
602 "Cycle Slip" Detektor
304 IRU
406 GPS Empfänger
602 "Cycle Slip" Detektor
Fig. 7
702 Ist ein aktueller Delta-Bereich verfügbar?
704 Berechne eine Fahrzeuggeschwindigkeit (DRANGE_VELi) entlang der Sichtlinie zum SVi unter Verwendung der ADR Daten
706 Berechne eine Fahrzeuggeschwindigkeit (IRU_VELi) entlang der Sichtlinie zum SVi von der IRU 304
708 Setze VEL_DIFFi = IRU_VELi - DRANGE_VELi
710 Ist |VEL_DIFFi| < MAX_ERROR?
712 Signalisiere CFILT, daß ein "Cycle Slip" aufgetreten ist für den Satelliten i
714 Ende
702 Ist ein aktueller Delta-Bereich verfügbar?
704 Berechne eine Fahrzeuggeschwindigkeit (DRANGE_VELi) entlang der Sichtlinie zum SVi unter Verwendung der ADR Daten
706 Berechne eine Fahrzeuggeschwindigkeit (IRU_VELi) entlang der Sichtlinie zum SVi von der IRU 304
708 Setze VEL_DIFFi = IRU_VELi - DRANGE_VELi
710 Ist |VEL_DIFFi| < MAX_ERROR?
712 Signalisiere CFILT, daß ein "Cycle Slip" aufgetreten ist für den Satelliten i
714 Ende
Fig. 8
802 Für das Fahrzeug und den Satelliten SVi, berechne DRANGE_SATi; DRANGE_CLKBIAS und DRANGE_MEASi
804 Berechne den Deltabereich zwischen dem Fahrzeug und dem Satelliten SVi folgendermaßen: DRANGE_VEHi =
DRANGE_MEASi - DRANGE_SATi - DRANGE_CLKBIAS
806 Berechne die Geschwindigkeit des Fahrzeugs entlang der Sichtlinie zum Satelliten SVi folgendermaßen:
DRANGE_VELi = DRANGE_VEHi/Δt
802 Für das Fahrzeug und den Satelliten SVi, berechne DRANGE_SATi; DRANGE_CLKBIAS und DRANGE_MEASi
804 Berechne den Deltabereich zwischen dem Fahrzeug und dem Satelliten SVi folgendermaßen: DRANGE_VEHi =
DRANGE_MEASi - DRANGE_SATi - DRANGE_CLKBIAS
806 Berechne die Geschwindigkeit des Fahrzeugs entlang der Sichtlinie zum Satelliten SVi folgendermaßen:
DRANGE_VELi = DRANGE_VEHi/Δt
Fig. 9
902 Erhalte die mittlere Fahrzeuggeschwindigkeit (IRU_VEL) über die Zeit Δt von der IRU 304
904 Berechne den mittleren Sichtlinieneinheitsvektor (LOS_VECi) vom Fahrzeug zum Satelliten SVi über die Zeit Δt
906 Bestimme die Fahrzeuggeschwindigkeit entlang der Sichtlinie zum Satelliten SVi wie folgt:
IRU_VEL_SATi = LOS_VEC × IRU VEL.
902 Erhalte die mittlere Fahrzeuggeschwindigkeit (IRU_VEL) über die Zeit Δt von der IRU 304
904 Berechne den mittleren Sichtlinieneinheitsvektor (LOS_VECi) vom Fahrzeug zum Satelliten SVi über die Zeit Δt
906 Bestimme die Fahrzeuggeschwindigkeit entlang der Sichtlinie zum Satelliten SVi wie folgt:
IRU_VEL_SATi = LOS_VEC × IRU VEL.
Claims (5)
1. Verfahren zur Detektion von Trägersignal-Cycle-Slip-
(Zyklusaussetzer) Fehlern in einem Positionsbestim
mungssystem, das Navigationssignale an einem Empfän
ger von einer Vielzahl von Satelliten empfängt, wo
bei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- (a) Empfangen an dem Empfänger, eines Navigationssi gnals von einem Satelliten, wobei das Navigationssi gnal eine kontinuierliche Trägerwelle einschließt;
- (b) Zählen der Schwingungen der Trägerwelle über ei ne Zeit Δt;
- (c) Berechnen aus der Zeit Δt und der Schwingungs zählerstand, einer ersten Geschwindigkeit des Emp fängers entlang einem Vektor zwischen dem Empfänger und dem Satelliten;
- (d) Empfangen einer zweiten Geschwindigkeit des Emp fängers von einer Trägheitsreferenzeinheit, die mit dem Empfänger assoziiert ist;
- (e) Berechnen einer Komponente der zweiten Geschwin digkeit entlang des Vektors;
- (f) Berechnen einer Differenz zwischen den ersten und zweiten Geschwindigkeiten;
- (g) Vergleichen der Differenz mit einem vorherbe stimmten Wert; und
- (h) Anzeigen eines Cycle-Slip-Fehlers, falls die Differenz den vorbestimmten Wert überschreitet.
2. Verfahren zum Berechnen der Position eines Empfängers
auf oder in der Nähe der Erdoberfläche unter Verwen
dung eines satellitengestützten Navigationssystems,
das eine Vielzahl von Satelliten besitzt, wobei das
Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- (a) Empfangen an dem Fahrzeug, eines kontinuierli chen Navigationssignals von jedem aus der Vielzahl der Satelliten über eine Zeitperiode Δt zwischen der Zeit t₁ und der Zeit t₂, wobei jedes Navigationssi gnal eine kontinuierliche Trägerwelle besitzt;
- (b) Zählen der Schwingungen bzw. der Zyklen von je der kontinuierlichen Trägerwelle über die Zeit Δt für jedes Navigationssignal;
- (c) Überwachen jedes Schwingungszählerstands im Hin blick auf einen Cycle-Slip-Fehler;
- (d) Berechnen einer Satellitenposition für jeden aus der Vielzahl der Satelliten einer Zeit t₂ auf der Grundlage der ephemerischen Daten, die von jedem Na vigationssignal geliefert werden;
- (e) Berechnen eines Codepseudobereichs für jeden aus der Vielzahl der Satelliten zu einer Zeit t₂ auf der Grundlage der Navigationssignale;
- (f) für jeden Satelliten, für den ein Cycle-Slip im Schritt (c) nicht detektiert wurde, Berechnen eines verfeinerten Pseudobereichs aus dem Codepseudobe reich und dem Schwingungszählerstand;
- (g) für jeden Satelliten, für den ein Cycle-Slip im Schritt (c) detektiert wurde, Berechnen eines ver feinerten Pseudobereichs aus dem Codepseudobereich; und
- (h) Berechnen der Position des Empfängers aus den Satellitenpositionen und den verfeinerten Pseudobe reichen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Schritt (c) des
Überwachens für jeden Satelliten, folgende Schritte
aufweist:
Berechnen, aus der Zeit Dt und dem Schwingungszäh lerstands, einer ersten Geschwindigkeit des Empfän gers entlang einem Vektor zwischen dem Empfänger und dem Satelliten;
Berechnen einer zweiten Geschwindigkeit des Empfän gers entlang dem Vektor auf der Grundlage von Daten von einer Trägheitsreferenzeinheit, die mit dem Emp fänger assoziiert ist;
Berechnen einer Differenz zwischen den ersten und zweiten Geschwindigkeiten; und
Bestimmen, ob die Differenz einen vorherbestimmten Wert überschreitet, und falls dies der Fall ist, An zeigen, daß ein Cycle-Slip für den Satelliten aufge treten ist.
Berechnen, aus der Zeit Dt und dem Schwingungszäh lerstands, einer ersten Geschwindigkeit des Empfän gers entlang einem Vektor zwischen dem Empfänger und dem Satelliten;
Berechnen einer zweiten Geschwindigkeit des Empfän gers entlang dem Vektor auf der Grundlage von Daten von einer Trägheitsreferenzeinheit, die mit dem Emp fänger assoziiert ist;
Berechnen einer Differenz zwischen den ersten und zweiten Geschwindigkeiten; und
Bestimmen, ob die Differenz einen vorherbestimmten Wert überschreitet, und falls dies der Fall ist, An zeigen, daß ein Cycle-Slip für den Satelliten aufge treten ist.
4. Vorrichtung zur Detektion von Trägerwellen-Cycle-Slip
(Zyklusaussetzer)-Fehler in einem Positionsbe
stimmungssystem, das Navigationssignale an einem
Empfänger von einer Vielzahl von Navigationssatelli
ten empfängt, und das die Zyklen der Trägerwelle für
jedes Navigationssignal zählt, wobei die Vorrichtung
folgendes aufweist:
Trägermittel zum Berechnen einer ersten Geschwindig keit des Empfängers entlang einem Vektor zwischen dem Empfänger und dem Satelliten für jeden Satelli ten auf der Grundlage von Zyklus- bzw. Schwingungs zählerstanddaten;
Trägheitsmittel zum Messen einer zweiten Geschwin digkeit des Empfängers auf der Grundlage der Bewe gung des Empfängers;
Vergleichermittel zum Vergleichen der ersten Ge schwindigkeit mit einer Komponente der zweiten Ge schwindigkeit entlang des Vektors; und
Anzeige- bzw. Flagmittel zum Erzeugen eines Cycle- Slip-Fehler-Flags, wenn eine Differenz zwischen der ersten Geschwindigkeit und der Komponente der zwei ten Geschwindigkeit entlang des Vektors einen vor herbestimmten Wert überschreitet.
Trägermittel zum Berechnen einer ersten Geschwindig keit des Empfängers entlang einem Vektor zwischen dem Empfänger und dem Satelliten für jeden Satelli ten auf der Grundlage von Zyklus- bzw. Schwingungs zählerstanddaten;
Trägheitsmittel zum Messen einer zweiten Geschwin digkeit des Empfängers auf der Grundlage der Bewe gung des Empfängers;
Vergleichermittel zum Vergleichen der ersten Ge schwindigkeit mit einer Komponente der zweiten Ge schwindigkeit entlang des Vektors; und
Anzeige- bzw. Flagmittel zum Erzeugen eines Cycle- Slip-Fehler-Flags, wenn eine Differenz zwischen der ersten Geschwindigkeit und der Komponente der zwei ten Geschwindigkeit entlang des Vektors einen vor herbestimmten Wert überschreitet.
5. Vorrichtung zum Berechnen einer geschätzten Position
relativ zu der Erdoberfläche auf der Grundlage von
Navigationssignalen, die von einem satellitenge
stützten Navigationssystem empfangen werden, wobei
die Vorrichtung folgendes aufweist:
einen Empfänger, der konfiguriert wurde, ein Naviga tionssignal von jedem aus einer Vielzahl von Satel liten zu empfangen, eigen Codepseudobereich für je den Satelliten zu berechnen, eine Position für jeden Satelliten zu berechnen, und Zyklen einer Trägerwel le von jedem Navigationssignal zu zählen;
Trägermittel zum Empfangen der Schwingungen der Trä gerwelle von dem Empfänger und zum Berechnen für je den Satelliten einer ersten Geschwindigkeit des Emp fängers entlang einem Vektor zwischen dem Empfänger und jedem Satelliten;
Trägheitsmittel zum Messen einer zweiten Geschwin digkeit des Empfängers auf der Grundlage der Bewe gung des Empfängers;
Flagmittel zum Vergleichen der ersten Geschwindig keit mit einer Komponente der zweiten Geschwindig keit entlang des Vektors und zum Erzeugen eines Cy cle-Slip-Fehler-Flags, wenn eine Differenz zwischen der ersten Geschwindigkeit und der Komponente der zweiten Geschwindigkeit entlang dem Vektor einen vorherbestimmten Wert überschreitet;
Pseudobereichsfiltermittel zum Empfangen der Codep seudobereiche, der Schwingungszählerstände und der Cycle-Slip-Fehler-Flags und zum Berechnen eines ver feinerten Pseudobereichs für jeden Satelliten; und Filtermittel zum Empfangen der Satellitenposition und der verfeinerten Pseudobereiche und zum Berech nen einer Position des Empfängers daraus.
einen Empfänger, der konfiguriert wurde, ein Naviga tionssignal von jedem aus einer Vielzahl von Satel liten zu empfangen, eigen Codepseudobereich für je den Satelliten zu berechnen, eine Position für jeden Satelliten zu berechnen, und Zyklen einer Trägerwel le von jedem Navigationssignal zu zählen;
Trägermittel zum Empfangen der Schwingungen der Trä gerwelle von dem Empfänger und zum Berechnen für je den Satelliten einer ersten Geschwindigkeit des Emp fängers entlang einem Vektor zwischen dem Empfänger und jedem Satelliten;
Trägheitsmittel zum Messen einer zweiten Geschwin digkeit des Empfängers auf der Grundlage der Bewe gung des Empfängers;
Flagmittel zum Vergleichen der ersten Geschwindig keit mit einer Komponente der zweiten Geschwindig keit entlang des Vektors und zum Erzeugen eines Cy cle-Slip-Fehler-Flags, wenn eine Differenz zwischen der ersten Geschwindigkeit und der Komponente der zweiten Geschwindigkeit entlang dem Vektor einen vorherbestimmten Wert überschreitet;
Pseudobereichsfiltermittel zum Empfangen der Codep seudobereiche, der Schwingungszählerstände und der Cycle-Slip-Fehler-Flags und zum Berechnen eines ver feinerten Pseudobereichs für jeden Satelliten; und Filtermittel zum Empfangen der Satellitenposition und der verfeinerten Pseudobereiche und zum Berech nen einer Position des Empfängers daraus.
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