DE4424923A1 - Konjugate aus Metallkomplexen und Oligonucleotiden, die spezifisch an bestimmte Zielstrukturen binden für MRI - Google Patents
Konjugate aus Metallkomplexen und Oligonucleotiden, die spezifisch an bestimmte Zielstrukturen binden für MRIInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft den in den Ansprüchen
gekennzeichneten Gegenstand, das heißt Oligonucleotid-Kon
jugate, die einen Komplexbildner oder einen Komplex
aufweisen. Diese Konjugate finden im Bereich der
NMR-Diagnostik Verwendung.
Die bildgebende Diagnostik hat in den vergangenen
Jahrzehnten große Fortschritte erzielt und entwickelt sich
laufend weiter. Es ist heute möglich, das Blutgefäßsystem,
die meisten Organe und viele Gewebe im lebenden Körper ohne
größere Eingriffe sichtbar zu machen. Erkrankungen werden
vielfach diagnostiziert, weil sie zu deutlichen
Veränderungen der Form, Größe und Lage anatomischer
Strukturen im Körper führen. Derartige anatomische
Informationen aus dem Inneren des Körpers sind mittels der
Röntgentechnik, der Ultraschalldiagnostik und der
magnetischen Resonanztomographie zu erhalten. Jede der
genannten Techniken kann durch den Einsatz pharmazeutischer
Mittel zur Verstärkung der natürlichen Kontraste der Gewebe
und Körperflüssigkeiten im resultierenden Bild in der
Leistungsfähigkeit verbessert werden. Die betreffenden
pharmazeutischen Mittel werden in Körperhöhlen eingebracht
oder in Blutgefäße injiziert, mit dem Ziel, die Höhlen oder
Gefäße im Kontrast zu verändern. Sie werden zusätzlich
durch den Blutstrom im Organismus verteilt und können
Organe und Gewebe in der Sichtbarkeit verändern. In
Ausnahmefällen werden solche Substanzen an bestimmte
Strukturen im Körper gebunden und/oder von diesen aktiv
transportiert und/oder ausgeschieden. Auf diese Weise
können im Einzelfall auch Funktionen sichtbar gemacht wer
den und zur Diagnose von Erkrankungen genutzt werden.
Ein generelles Problem ist die Diagnose und Lokalisierung
von krankhaften Veränderungen zu einem Zeitpunkt, zu dem
keine deutlichen Veränderungen der Form, Struktur und
Durchblutung der betreffenden Organe und Gewebe vorliegen.
Eine solche Diagnose und Verlaufskontrolle ist z. B. bei
Tumorerkrankungen einschließlich der Suche nach Metastasen,
der Beurteilung einer Minderversorgung von Geweben mit
Sauerstoff und bei bestimmten Infektionen sowie
Stoffwechselerkrankungen von entscheidender Bedeutung.
Die heute verfügbaren bildgebenden diagnostischen Methoden
sind wesentlich auf die Verfügbarkeit von pharmazeutischen
Präparaten angewiesen, die sich an Orten anderweitig nicht
erkennbarer pathologischer Veränderungen anreichern.
Die derzeit im Handel befindlichen Kontrastmittel sind ganz
überwiegend sogenannte unspezifische Präparate. Sie
verteilen sich passiv in denjenigen Räumen, in die sie z. B.
durch Injektion eingebracht werden.
In der Vergangenheit sind eine Vielzahl von Substanzen und
Substanzklassen identifiziert worden, die eine Spezifität
im Hinblick auf ihre Verteilung im lebenden Organismus er
kennen oder erwarten lassen. Beispiele dafür sind außer den
Antikörpern Lectine, alle Arten rezeptorgebundener
Substanzen, Zellen, Membranen und Membranbestandteile,
Nucleinsäuren, natürliche Metabolite und deren Derivate,
sowie zahllose Arzneistoffe. Mit besonderer Sorgfalt wurden
und werden auch Peptide untersucht.
Die EP-A-0 285 057 beschreibt Nucleotid-Komplexbildner-Kon
jugate, die u. a. wegen der in vivo Instabilität der
verwendeten Nucleotide für die Anwendung als in
vivo-Diagnostika nicht geeignet sind und auch kaum die sonstigen
Anforderungen an Verträglichkeit und Pharmakokinetik
erfüllen.
Eine Vielzahl von US-Patenten, wie beispielsweise das
US-Patent Nr. 4 707 440, befaßt sich mit modifizierten
Polymeren, die eine detektierbare chemische Gruppe
enthalten. Die Polymere können Polynucleotide und
Oligonucleotide sein, diese sind aber weder gegen einen
Abbau durch natürlich vorkommende Nucleasen stabilisiert,
noch durch ein spezielles Verfahren so ausgewählt, daß sie
spezifisch mit hoher Bindungsaffinität an Zielstrukturen
binden. Besondere Ausführungsformen dieser detektierbaren
Moleküle werden in den US-Patenten Nr. 4 843 122 und
4 943 523 genannt. Ein auf diese Weise modifiziertes,
einzelnes Nucleotid wird in US-Patent Nr. 4 952 685
beansprucht. Die Verwendung dieser Mittel in bildgebenden
Verfahren wird in US-Patent Nr. 4 849 208 offenbart.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
spezifisch bindender diagnostischer Mittel für den Nachweis
von Zielstrukturen, wodurch beispielsweise die Darstellung
von Organen, Geweben und deren pathologischen Veränderungen
in vitro und in vivo ermöglicht wird.
Es wurde nun gefunden, daß Oligonucleotid-Konjugate, die
neben einem Oligonucleotid-Rest einen über eine direkte
Bindung oder eine Verbindungskomponente gebundenen
Komplexbildner aufweisen und deren Oligonucleotid-Rest so
modifiziert ist, daß der Abbau durch natürlich vorkommende
Nucleasen verhindert oder wenigstens wesentlich gehemmt
wird, diese Aufgabe lösen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Oligonucleotid-Kon
jugate bestehend aus einem Oligonucleotid-Rest N und n
Substituenten (B-K), worin B für eine direkte Bindung oder
eine Verbindungskomponente zum Oligonucleotid-Rest steht
und K ein Komplexbildner oder Komplex von Elementen der
Ordnungszahlen 21-29, 42, 44 oder 58-70 bedeutet, dadurch
gekennzeichnet, daß der Oligonucleotid-Rest N eine
Modifikation aufweist, die den Abbau durch natürlich
vorkommende Nucleasen verhindert oder wenigstens wesentlich
hemmt.
In bevorzugter Form weisen die Oligonucleotid-Konjugate der
vorliegenden Erfindung die allgemeine Formel
N-(B-K)n (I)
auf, worin n für die Ziffern 1 bis 30 steht.
Die Anzahl der mit dem Oligonucleotid-Rest verknüpften
bildgebenden Substituenten B-K ist zum einen durch die
Größe des Oligonucleotids begrenzt, liegt aber nie höher
als 30. Erfindungsgemäß bevorzugt sind 1 bis 20
Substituenten B-K.
Die Größe des Oligonucleotid-Restes N ist im Prinzip nicht
begrenzt. Für die vorliegende Erfindung praktikabel sind
Oligonucleotide mit 5 bis 200 Nucleotiden, besonders
bevorzugt werden Oligonucleotide mit 15 bis 100
Nucleotiden.
Erfindungsgemäß einsetzbare Oligonucleotide sind gegen den
Abbau durch in vivo vorkommende Nucleasen stabilisiert.
Unmodifizierte Oligo- oder Polynucleotide werden in vivo
durch Endo- und Exonucleasen gespalten. Die Abbaureaktion
in der RNA-Reihe beginnt mit einer Aktivierung der
2′-Hydroxygruppe. Weitere abbauende Enzyme sind z. B. Ribozyme,
die die Phosphodiesterbindung von RNS spalten (s. Science
261, 709 (1993)). Die in vivo-Stabilität von RNS-Derivaten
läßt sich durch teilweisen oder völligen Austausch der
2′-Hydroxylgruppe gegen andere Substituenten steigern. Solche
Substituenten sind z. B. Alkoxygruppen, insbesondere die
Methoxygruppe (s. z. B. Chem. Pharm. Bull. 13, 1273 (1965),
Biochemistry 10, 2581, (1971)), ein Wasserstoffatom, ein
Fluoratom,(siehe z. B. Can. J. Chem. 46, 1131 (1968)) oder
eine Aminogruppe (siehe z. B. J. Org. Chem. 42, 714 (1977)).
Weitere Möglichkeiten zur Stabilisierung der
Internucleotidbindung sind der Ersatz eines oder zweier
Sauerstoffatome in der Phosphodiesterbrücke unter Bildung
von Phosphorthioaten (Trends Biochem. Sci. 14, 97 (1989))
oder Phosphordithioaten (J. Chem. Soc., Chem. Commun. 591
(1983) und Nucleic Acids Res. 12, 9095 (1984)) und die
Verwendung von Alkylphosphonaten an Stelle von
Phosphodiestern (Ann. Rep. N. Y. Acad. Sci. 507, 220
(1988)).
Die Stabilisierung kann dadurch erreicht werden, daß die
Hydroxylgruppen in 2′-Position der Riboseeinheiten
modifiziert werden. Eine solche Modifikation kann mittels
eines Ersatzes dieser Hydroxylgruppe durch eine OR-Gruppe,
ein Halogenatom, insbesondere ein Fluoratom, ein
Wasserstoffatom oder einen Aminrest, insbesondere durch ein
primäres Amin, erzielt werden. Der Rest R der Alkoxy-Gruppe
steht dabei für einen geradkettigen oder verzweigten
Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen wie Methyl, Ethyl, Propyl,
iso-Propyl, Butyl, tert.-Butyl, Pentyl oder Hexyl oder
einen cyclischen unsubstituierten oder substituierten
Alkylrest mit 4 bis 20 C-Atomen wie Cyclopentyl oder
Cyclohexyl.
Zusätzlich oder alternativ können bei der der Inter
nucleotidbindung dienenden Phosphodiesterbrücke 1 oder 2
Sauerstoffatome durch 1 oder 2 Schwefelatome ersetzt wer
den, wodurch Phosphorthioate oder Phosphordithioate
gebildet werden. Eine weitere alternative oder zusätzliche
Möglichkeit der Modifikation der Oligonucleotide besteht
darin, die der Internucleotidbindung dienende Phosphodi
esterbrücke durch Alkylphosphonate zu ersetzen. Als Alkyle
kommen hierbei insbesondere niedere Alkylgruppen mit 1 bis
10 C-Atomen wie Methyl, Ethyl, Propyl, iso-Propyl, Butyl,
tert.-Butyl, Pentyl oder Hexyl oder cyclische
unsubstituierte oder substituierte Alkylrest mit 4 bis
14 C-Atomen wie Cyclopentyl oder Cyclohexyl in Betracht.
Erfindungsgemäß sind die verwendeten Oligonucleotid-Reste N
nicht auf bestimmte Oligonucleotid-Sequenzen beschränkt.
Bevorzugt werden aber solche Oligonucleotide, die spezi
fisch mit hoher Bindungsaffinität an Zielstrukturen mit
Ausnahme von Nucleinsäure binden.
Ein Verfahren zur Identifizierung geeigneter
Oligonucleotide, die als Ausgangssubstanzen für die
erfindungsgemäßen Konjugate benötigt werden, wird im
U.S.-Patent 5,270,163 beschrieben.
Die bei den erfindungsgemäßen Konjugaten eingesetzten
Oligonucleotide werden in einer bevorzugten Ausführungsform
nach dem im folgenden beschriebenen Verfahren erhalten.
So sind geeignete Oligonucleotide dadurch erhältlich, daß
eine Zufallssequenzen enthaltende Mischung von
Oligonucleotiden mit der Zielstruktur zusammengebracht
wird, wobei bestimmte Oligonucleotide eine erhöhte
Affinität zu der Zielstruktur im Verhältnis zu der Mischung
der Oligonucleotide aufweisen, diese von dem Rest der
Oligonucleotidmischung abgetrennt werden, dann die
Oligonucleotide mit erhöhter Affinität zu der Zielstruktur
amplifiziert werden, um eine Mischung von Oligonucleotiden
zu erhalten, die einen erhöhten Anteil an Oligonucleotiden
aufweist, die an die Zielstrukturen binden.
Bei dem Verfahren wird zunächst ein DNA-Strang in
bevorzugter Weise durch chemische Synthese hergestellt.
Dieser DNA-Strang besitzt am 3′-Ende eine bekannte Sequenz,
die als Promotor für eine RNA-Polymerase dient und zugleich
komplementär zu einer Primer-Sequenz für die Polymerase-Ket
tenreaktion (PCR) ist. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform handelt es sich hierbei um den Promotor für
die T7 RNA-Polymerase. Anschließend an diesen Promotor wird
eine Zufallssequenz an den Promotor synthetisiert. Die
Zufallssequenz kann dadurch erhalten werden, daß die in
Frage kommenden vier Basen im gleichen Verhältnis in die
Synthesemaschine eingegeben werden. Es entstehen dadurch
völlig zufällige DNA-Sequenzen. Die Länge der
Zufallssequenz beträgt in bevorzugter Ausführungsform etwa
15 bis 100 Nucleotide. An dieses DNA-Stück mit der
Zufallssequenz wird eine weitere DNA-Sequenz
ansynthetisiert, die komplementär ist zu einer
Primer-Sequenz, die für die Polymerase Kettenreaktion (PCR)
verwendet werden kann.
Nach Synthese dieses DNA-Stranges wird dieser mit Hilfe
einer RNA-Polymerase in einen komplementären RNA-Strang
umgeschrieben. In bevorzugter Ausführungsform wird hierbei
die T7 RNA-Polymerase verwendet. Bei der Transkription
werden der RNA-Polymerase solche Nucleotide angeboten, die
modifiziert sind. In besonders bevorzugter Ausführungsform
ist die Ribose an der 2′-Position modifiziert. Hierbei kann
es sich um eine Substitution des Wasserstoffatoms bzw. der
Hydroxylgruppe durch eine Alkoxygruppe, bevorzugt Methoxy,
Amino oder Fluor handeln. Die auf diese Art und Weise
hergestellten RNA-Oligonucleotide werden dann in den
Selektionsprozeß eingeführt.
Bei dem Selektionsprozeß werden die RNA-Oligonucleotide mit
der Zielstruktur zusammengebracht. Unter Zielstruktur wird
eine Struktur verstanden, an die das Oligonucleotid
spezifisch und mit hoher Affinität binden soll.
Derartige Strukturen sind z. B. Makromoleküle,
Gewebestrukturen von höheren Organismen wie Tieren oder
Menschen, Organen oder Teilen von Organen, Zellen
insbesondere Tumorzellen oder Tumore.
Die Zielstruktur muß dazu nicht unbedingt in reiner Form
vorliegen, sie kann sich auch auf einem natürlich
vorkommenden Organ oder an einer Zelloberfläche befinden.
Wenn es sich hierbei um ein isoliertes Protein handelt,
kann dieses auf einer Festphase, beispielsweise einem
Filter gebunden sein. Bei der Selektion wird ein Überschuß
der Zielstruktur gegenüber der RNA-Mischung eingesetzt. Bei
der Inkubation binden die spezifischen
Oligonucleotidmoleküle an die Zielstrukturen, wohingegen
die nicht gebundenen Oligonucleotide von der Mischung
abgetrennt werden, beispielsweise durch Waschen.
Anschließend werden die Oligonucleotidmoleküle von den
Zielmolekülen abgetrennt bzw. durch Waschen mit geeigneten
Puffern oder Lösungsmitteln entfernt.
Mit Hilfe der Reversen Transkriptase wird dann das
aufgefundene RNA-Oligonucleotid umgeschrieben in den
komplementären DNA-Strang.
Da der zu erhaltende DNA-Strang an beiden Enden
Primersequenzen (bzw. Promotorsequenzen) aufweist, kann
eine Amplifizierung der gefundenen DNA-Sequenzen mit Hilfe
der Polymerase Kettenreaktion einfach durchgeführt werden.
Die auf diese Art amplifizierten DNA-Oligonucleotide werden
dann mit Hilfe der RNA-Polymerase wieder in
RNA-Oligonucleotide umgeschrieben und die so erhaltenen
RNA-Oligonucleotide können in einem weiteren Selektionsschritt
(wie oben beschrieben) eingesetzt werden.
Nach Trennen der im zweiten Selektionsschritt erhaltenen
bindenden RNA-Oligonucleotide von den Zielmolekülen werden
diese wieder in DNA mit Hilfe der Reversen Transkriptase
umgeschrieben, die so erhaltenen komplementären
DNA-Oligonucleotide werden mit Hilfe der Polymerase
Kettenreaktion amplifiziert und anschließend mit Hilfe der
RNA-Polymerase wieder zu RNA-Oligonucleotiden
transkribiert, die für einen weiteren Selektionsschritt zur
Verfügung stehen.
Es hat sich herausgestellt, daß die gewünschten hohen
Spezifitäten und hohen Bindungsaffinitäten dann erhalten
werden können, wenn die Selektionsschritte mehrmals
wiederholt werden. Selten wird die gewünschte
Oligonucleotidsequenz bereits nach einem oder zwei
Selektionsschritten erhalten werden. Sobald die gewünschte
Spezifität und Bindungsaffinität zwischen Zielstruktur und
Oligonucleotid erhalten ist, kann das oder die
Oligonucleotid(e) sequenziert werden und dadurch kann die
Sequenz der spezifisch bindenden Oligonucleotide ermittelt
werden.
Besonders vorteilhaft bei dem vorliegenden Verfahren ist,
daß dieses Verfahren nicht nur mit geeigneten Proteinen,
sondern auch in vivo angewendet werden kann. Der oben
erwähnte Selektionsprozeß kann aber auch an gereinigten
Zielstrukturen durchgeführt werden. Insbesondere für die in
vivo-Diagnostik ist es aber wesentlich, daß die Spezifität
der Oligonucleotide gegeben ist für die Zielstruktur im
lebenden Umfeld. Daher können die Selektionsprozesse auch
an Zellen bzw. Zellkulturen, an Geweben oder
Gewebeschnitten, an perfundierten Organen und sogar an
lebenden Organismen durchgeführt werden.
Vorteilhaft hierbei ist, daß die modifizierten
Oligonucleotide dem Abbau durch die nahezu allgegenwärtigen
RNAsen widerstehen können. Dadurch werden selbst bei
Selektionsprozessen an lebenden Organismen die gewünschten
Oligonucleotidsequenzen angereichert, da entsprechende
natürlich vorkommende Oligonucleotide von den RNAsen
abgebaut würden.
Die Verknüpfung der Substituenten B-K mit dem
Oligonucleotid-Rest N, dessen Nucleotid-Sequenz nach den
zuvor beschriebenen Verfahren erhältlich ist, kann an
unterschiedlichen Stellen erfolgen. So werden die Reste
bevorzugt an den (die)
- - am 4′-Ende um eine CH₂-OH-Gruppe oder am 5′-Ende um ein Wasserstoffatom verminderten Oligonucleotid-Rest,
- - am 3′-Ende um ein Wasserstoffatom verminderten Oligonucleotid-Rest,
- - um die OH-Gruppe(n) verminderte(n) Phosphordiester brücke(n) zwischen zwei Nucleotiden und/oder
- - an eine oder mehrere Nucleobasen gebunden.
Die Verbindungskomponente B für die Verknüpfungen an das
4′- und 3′-Ende ist durch die allgemeine Formel X-Y-Z¹
gekennzeichnet, worin x für eine direkte Bindung, eine
-NH- oder -S-Gruppe steht,
Y für eine gerad-, verzweigtkettige, gesättigte oder ungesättigte C₁-C₂₀-Alkylenkette steht, die gegebenenfalls 1-2 Cyclohexylen-, 1-5 Imino-, 1-3 Phenylen-, 1-3 Phenylenimino-, 1-3 Phenylenoxy-, 1-3 Hydroxyphenylen-, 1-5 Amido-, 1-2 Hydrazido-, 1-5 Carbonyl-, 1-5 Ethylenoxy-, eine Ureido-, eine Thioureido-, 1-2 Carboxyalkylimino-, 1-2 Estergruppen, 1-3 Gruppen Ar, worin Ar für einen gesättigten oder ungesättigten 5- oder 6-Ring steht, der gegebenenfalls 1-2 Heteroatome ausgewählt aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel und/oder 1-2 Carbonylgruppen enthält, 1-10 Sauerstoff-, 1-5 Stickstoff- und/oder 1-5 Schwefelatome enthält und/oder gegebenenfalls durch 1-5 Hydroxy-, 1-2 Mercapto-, 1-5 Oxo-, 1-5 Thioxo-, 1-3 Carboxy-, 1-5 Carboxy-C₁-C₄-alkyl-, 1-5 Ester-, 1-3 Amino-, 1-3 Hydroxy-C₁-C₄-alkyl-, 1-3 C₁-C₇-Alkoxygruppen substituiert ist, und Z¹ für eine Gruppe -CONH-CH₂-4′, -NH-CO-4′, -O-P(O)R¹-NH-CH₂-4′, -O-P(O)R¹-O-CH₂-4′ oder -O-P(O)R¹-3′ steht, worin 4′ bzw. 3′ die Verknüpfung an die endständige(n) Zuckereinheit(en) angibt und R¹ für O⁻, S⁻, eine C₁-C₄-Alkyl- oder NR²R³-Gruppe steht, mit R² und R³ in der Bedeutung von Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkylresten, wobei die Verbindungskomponente B X-seitig mit dem Komplexbildner bzw. Komplex und Z-seitig mit dem Oligonucleotid verbunden ist.
Y für eine gerad-, verzweigtkettige, gesättigte oder ungesättigte C₁-C₂₀-Alkylenkette steht, die gegebenenfalls 1-2 Cyclohexylen-, 1-5 Imino-, 1-3 Phenylen-, 1-3 Phenylenimino-, 1-3 Phenylenoxy-, 1-3 Hydroxyphenylen-, 1-5 Amido-, 1-2 Hydrazido-, 1-5 Carbonyl-, 1-5 Ethylenoxy-, eine Ureido-, eine Thioureido-, 1-2 Carboxyalkylimino-, 1-2 Estergruppen, 1-3 Gruppen Ar, worin Ar für einen gesättigten oder ungesättigten 5- oder 6-Ring steht, der gegebenenfalls 1-2 Heteroatome ausgewählt aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel und/oder 1-2 Carbonylgruppen enthält, 1-10 Sauerstoff-, 1-5 Stickstoff- und/oder 1-5 Schwefelatome enthält und/oder gegebenenfalls durch 1-5 Hydroxy-, 1-2 Mercapto-, 1-5 Oxo-, 1-5 Thioxo-, 1-3 Carboxy-, 1-5 Carboxy-C₁-C₄-alkyl-, 1-5 Ester-, 1-3 Amino-, 1-3 Hydroxy-C₁-C₄-alkyl-, 1-3 C₁-C₇-Alkoxygruppen substituiert ist, und Z¹ für eine Gruppe -CONH-CH₂-4′, -NH-CO-4′, -O-P(O)R¹-NH-CH₂-4′, -O-P(O)R¹-O-CH₂-4′ oder -O-P(O)R¹-3′ steht, worin 4′ bzw. 3′ die Verknüpfung an die endständige(n) Zuckereinheit(en) angibt und R¹ für O⁻, S⁻, eine C₁-C₄-Alkyl- oder NR²R³-Gruppe steht, mit R² und R³ in der Bedeutung von Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkylresten, wobei die Verbindungskomponente B X-seitig mit dem Komplexbildner bzw. Komplex und Z-seitig mit dem Oligonucleotid verbunden ist.
Als cyclische Strukturen Ar eignen sich insbesondere
cyclische gesättigte oder ungesättigte Alkylene mit 3 bis
6, insbesondere 5 oder 6 C-Atomen, die gegebenenfalls
Heteroatome wie N, S, oder O enthalten können.
Beispielsweise kommen Cyclopentylen-, Pyrrolylen-,
Furanylen-, Thiophenylen-, Imidazolylen-, Oxazolyliden-,
Thiazolylen-, Pyrazolylen-, Pyrrolidylen-, Pyridylen-,
Pyrimidylen-, Maleinimidylen- und Phthalimidylen-Gruppen in
Betracht.
Im Falle der Verknüpfung an die Phosphordiesterbrücke(n)
ist die Verbindungskomponente B durch die Formel X-Y-Z²
gekennzeichnet wobei Z² in der zwei benachbarte
Zuckereinheiten verknüpfenden Brücke
für die Gruppe -NR²-,-O- oder -S- steht und X, Y und R² die
zuvor genannte Bedeutung haben.
Als Reste Y der Verbindungskomponente Z¹-Y-X oder Z²-Y-X
seien beispielhaft die Reste -(CH₂)₆-NH-CS-NH-C₆H₄-
CH(CH₂CO₂H) -CH₂-CO-NH-CH₂-CH(OH)-CH₂-,
-(CH₂)₆-NH-CS-NH-C₆H₄-CH₂-, -(CH₂)₆-NH-CO-CH₂-,
-(CH₂)₆-NH-CO-CH₂-CH₂-, -(CH₂)₂-, -(CH₂)₆-,
-(CH₂)₆-S-(CH₂)₂-, -(CH₂)₆-S-(CH₂)₆-, -(CH₂)₂-NH-CO-,
-(CH₂)₆-NH-CO-, -(CH₂)₆-S-(CH₂)₂-NH-CO-,
-(CH₂)₆-S-(CH₂)₆-NH-CO-,
genannt.
Erfolgt die Verknüpfung über die Nucleobase(n), so ist die
Verbindung B durch die Formel X-Y-Z³ gekennzeichnet, wobei
Z³ für eine NH-Gruppe an der oder eine direkte Bindung zur
Nucleobase steht und X und Y die angegebene Bedeutung
haben.
Als Reste Y der Verbindungskomponente Z³-Y-X seien
beispielhaft die Reste -CH₂-CO-NH-CH₂-CH(OH)-CH₂-,
-NH-CO-CH₂-CO-NH-CH₂-CH (OH) -CH₂-, -CO-NH-CH₂-CH₂-NH-,
-CH₂-S-CH₂-CH₂-NH-, -CH₂-S-CH₂-CH₂-, -(CH₂)₄-S-CH₂-CH₂-NH-,
-CO-CH₂-S-CH₂-CH₂-NH-, -CO-CH₂-S-(CH₂)₆-NH-,
-CH=CH-CO-NH-CH₂-CH₂-NH-, -CH=CH-CH₂-NH-, -C≡C-CH₂-NH- oder
-CO-CH₂-CH₂-NH-CH₂-CH₂-NH- genannt.
Als Bindungsstellen bei den Purin Basen ist insbesondere
die Position 8 und bei den Pyrimidinbasen die Position 5
geeignet. Rein formal wird dabei ein Wasserstoffatom der
jeweiligen Base durch den Rest B-K substituiert. Eine
Verknüpfung kann aber auch über gegebenenfalls in den
Positionen 2, 4 oder 6 enthaltenen Aminogruppen erfolgen,
so z. B. über die 2-Aminogruppe im Guanin, über die
6-Aminogruppe im Adenin oder über die 4-Aminogruppe im
Cytosin. In diesem Fall wird jeweils ein Wasserstoffatom
der jeweiligen Aminogruppe durch den Rest B-K substituiert.
Der Oligonucleotid-Rest N kann eine oder mehrere
Verbindungskomponenten B, bzw. Substituenten B-K, die
unabhängig voneinander ausgewählt werden können, aufweisen.
Beansprucht werden Oligonucleotid-Konjugate, die 1 bis 30
gleiche oder 2 bis 30 unterschiedliche
Verbindungskomponenten B enthalten. Besonders bevorzugt
sind Oligonucleotid-Konjugate mit einer bis 20
Verbindungskomponenten B.
Die Verbindungskomponente B verbindet den
Oligonucleotid-Rest N mit einem Komplexbildner oder Komplex K.
Vorteilhaft lassen sich mehrzähnige, offenkettige oder
cyclische komplexbildende Liganden mit O, S und N
Donoratomen einsetzen.
Als Beispiele für die Komplexbildner-Reste K seien die um
ein Wasserstoffatom, eine Hydroxy- und/oder eine
Essigsäuregruppe verminderten Polyaminopolycarbonsäuren
Diamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure,
trans-1,2-Cyclohexandiamintetraessigsäure, 1,4,7,10-Tetra
azacyclododecantetraessigsäure, 1,4,7-Triazacyclononan
triessigsäure, 1,4,8,11-Tetraazatetradecantetraessigsäure,
1,5,9-Triazacyclododecantriessigsäure, 1,4,7,10-Tetraaza
cyclododecantriessigsäure und 3,6,9,15-Tetraaza-bicyclo-
[9,3,1]-pentadeca-1(15),11,13-trientriessigsäure genannt.
Geeignete Komplexbildner werden z. B. in den EP 0 485 045,
EP 0 071 564 und EP 0 588 229, in den DE 43 10 999 und
DE 43 11 023 beschrieben.
Um die vielfältigen Möglichkeiten für die Komplexbildner K
gemäß der vorliegenden Erfindung zu verdeutlichen, sei auf
Abb. 1 und 2 verwiesen, in denen einige vorteilhafte
Strukturen zusammengestellt sind. Diese Abbildungen sind
als Auswahl zu verstehen und begrenzen die vorliegende
Erfindung in keiner Weise auf die dargestellten
Komplexbildner.
Der Komplexbildner K kann alle in der NMR-Diagnostik
gebräuchlichen paramagnetischen Metallionen enthalten.
Erfindungsgemäß geeignete Isotope werden aus den Elementen
der Ordnungszahlen 21-29, 42, 44 oder 58-70 ausgewählt.
Es sind dies insbesondere die zwei- und dreiwertigen Ionen
der Elemente der Ordnungszahlen 21-29, 42, 44 und 58-70.
Geeignete Ionen sind beispielsweise das Chrom(III)-,
Eisen(II)-, Cobalt(II)-, Nickel(II)-, Kupfer(II)-,
Praseodym(III)-, Neodym(III)-, Samarium(III)- und
Ytterbium(III)-Ion. Wegen ihres sehr starken magnetischen
Moments sind besonderes bevorzugt das Gadolinium(III)-,
Terbium(III)-, Dysprosium(III)-, Holmium(III)-,
Mangan(II)-, Erbium(III)- und Eisen(III)-Ion.
Diejenigen Carbonsäuregruppen, die nicht zur Komplexierung
der Metallionen der oben genannten Elemente benötigt
werden, können gewünschtenfalls als Salze einer
anorganischen oder organischen Base wie Alkali- oder
Erdalkalimetallhydroxide und -carbonate, insbesondere
Natrium- und Kaliumhydroxid, oder Ammoniak und Alkylamine,
oder Aminosäure oder als Ester oder Amid vorliegen.
Die Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Konjugate.
So können Konjugate bei denen der Substituent an das
5′-Ende des Oligonucleotids gebunden ist, durch Umsetzung des
Oligonucleotids mit einem Phosphoramidit-Derivat erhalten
werden (Tetrahedron 49, 1925-1963 (1993)). Dazu wird die
5′-Hydroxygruppe bzw. 3′-Hydroxygruppe des Oligonucleotids
mit einem Phosphoramidit der allgemeinen Formel
PR′(NR₂′′)OR′′′ umgesetzt. R′ steht dabei für eine
gegebenenfalls N, NO₂, Si oder SO₂ enthaltende Alkyl-,
Alkoxy- oder Arylalkoxygruppe mit 1 bis 20 C-Atomen wie
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Methoxy,
Ethoxy, Propyloxy, Butyloxy, Benzyloxy oder Phenylethoxy,
die gegebenenfalls substituiert sein können. Als
Substituenten werden insbesondere Cyano- und Nitrogruppen
verwendet. Vorteilhaft können beispielsweise Methoxy-,
β-Cyanoethoxy- oder Nitrophenylethoxygruppen eingesetzt
werden. Besonders bevorzugt werden β-Cyanoethoxygruppen.
R′′ ist ein C₁-C₄-Alkylrest, wobei Ethyl- und Propylreste
besonders geeignet sind. Bevorzugt werden Isopropylreste.
R′′′ ist eine gegebenenfalls S, O, N, CN, NO₂ oder Halogen
enthaltende Alkyl- oder Arylalkylgruppe mit 1 bis 20 C-Atomen.
Bevorzugt werden geschützte Amino- und
Thioalkylreste sowie geschützte Amino- und
Thiooxaalkylreste eingesetzt. Besonders bevorzugt sind
6-Aminohexyl-, 6-Thiohexyl-, 3,6,9-Trioxa-11-amino-undecyl- und
3,6-Dioxa-8-amino-octanyl-Gruppen. Als Schutzgruppen
können allgemein üblichen N- oder S-Schutzgruppen verwendet
werden. Beispielsweise eignen sich Trifluoracetyl-,
Phthalimido- und Monomethoxytritylgruppen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform dieser Er
findung wird als Phosphoramidit-Derivat β-Cyanoethyl-N,N-
diisopropylamino-6-(trifluoracetamido)-1-hexyl-phosphor
amidit eingesetzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform dieser
Erfindung wird als Phosphoramidit-Derivat β-Cyanoethyl-N,N-
diisopropylamino-(3,6,9-trioxa-11-phthalimido-1-undecyl)
phosporamidit eingesetzt.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die
Verbindungskomponente B an das 3′-Ende des Oligonucleotids
N in einer zur wie oben beschriebenen analogen Weise über
eine phosphorhaltige Gruppe gebunden.
Die oben beschriebene Reaktion zwischen Oligonucleotid und
Phosphoramidit kann als Festphasenreaktion erfolgen, wobei
sich das Oligonucleotid noch auf der Säule eines Synthese
automaten befindet. Nachdem ein Oligonucleotid der
gewünschten Sequenz erhalten ist und erfolgter Freilegung
der 5′-Hydroxygruppe des Oligonucleotids, z. B. mit
Trichloressigsäure, wird mit dem Phosphoramidit umgesetzt
und das Reaktionsprodukt wird oxidiert und freigesetzt.
Anschließend wird das so erhaltene Oligonucleotid-Derivat
an der endständigen Amino- oder Thiolgruppe mit dem
Komplexbildner oder Komplex K gegebenenfalls über eine
weitere Linkergruppe gekoppelt. Der im ersten Schritt über
die phosphorhaltige Gruppe an das Oligonucleotid gebundene
Rest bildet dann zusammen mit der gegebenenfalls
vorhandenen weiteren Linkergruppe die Verbindungskomponente
B.
Die Verknüpfung des Oligonucleotid-Derivats über den Linker
mit dem Komplexbildner oder Komplex K kann auch als Fest
phasenreaktion auf der Säule eines Syntheseautomaten
erfolgen. Die erfindungsgemäße Verbindung kann anschließend
durch Ablösen vom festen Träger isoliert werden.
Die Verknüpfung des Polynucleotids mit dem Linker kann
nicht nur über die 5′-OH Gruppe des Zuckers des terminalen
Nucleotids erfolgen, sondern auch über andere funktionelle
Gruppen, die aus der 5′-OH Gruppe generiert werden können,
wie z. B. eine Amino- bzw. Carboxygruppe. Derartige Amino- bzw.
Carboxygruppen tragende Nucleotide sind bekannt und
leicht herstellbar. Die Synthese eines 5′-Aminouridin wird
im J. Med. Chem. 22, 1273 (1979) sowie in Chem. Lett. 6,
601 (1976) beschrieben. 4′-Carboxyuridin ist wie in J. Med.
Chem. 21, 1141 (1978), bzw. Nucleic Acids Symp. Ser. 9, 95
(1981) beschrieben zugänglich.
Die Verknüpfung mit dem Komplexbildner erfolgt dann über
einen eine Carbonsäure bzw. Aminogruppe tragenden Linker in
dem Fachmann bekannter Weise. Der Linker bildet dann
gemeinsam mit der -NH-CH₂-4¹ bzw. der -CO-4′ Gruppe die
Verbindungskomponente B.
Es sei darauf hingewiesen, daß die Aufteilung der
erfindungsgemäßen Konjugate in einen Nucleotidrest, eine
Verbindungskomponente und einen Komplexbildner bzw. Komplex
rein formal und damit unabhängig vom tatsächlichen
synthetischen Aufbau erfolgt. So wird z. B. im oben
genannten Fall die Gruppe -NH-CH₂-4′ bzw. -CO-4′ als zur
Verbindungskomponente B gehörig angesehen, wohingegen das
in der 4′-Position um eine CH₂-OH-Gruppe verminderte
Oligonucleotid als Oligonucleotidrest N bezeichnet wird.
Ein Verfahren zur Herstellung von Konjugaten, bei denen die
Verbindungskomponente an die um die OH-Gruppen verminderten
Phosphodiester-Brücken erfolgt, besteht darin, daß zunächst
zwei Zuckereinheiten zu einem Dinucleotid verknüpft werden
(s. z. B. Chem. Lett. 1305 (1993)). Dabei entsteht zunächst
ein Triester der Formel
worin U für einen entsprechenden Alkylenrest und V für eine
geschützte Amino- bzw. Schwefelgruppe steht. Nach
Abspaltung der Aminoschutzgruppe kann in dem Fachmann
bekannter Weise der Komplexbildner gegebenenfalls über
einen Linker mit der Aminogruppe - z. B. in Form einer
Amidbindung - verknüpft werden. Der Linker bildet dann
gemeinsam mit der Gruppe O-U-V′ (worin V′ für eine Gruppe
-NH-steht) die Verbindungskomponente B.
Ein alternatives Verfahren besteht darin, daß der
intermediär durchlaufene Phosphotriester (z. B. durch
Umsetzung mit 1,5-Diaminopentan) einer Aminolyse unterzogen
wird (siehe Biochemistry 27, 7237 (1988) oder J. Am. Chem.
Soc. 110, 4470 (1988)).
Die so erhaltenen Verbindungen der Formel
können wie oben beschrieben mit dem Komplexbildner
gegebenenfalls über einen Linker verknüpft werden.
Für Kopplungzwecke geeignet sind auch Dinucleosid-phosphat
monothiotriester (siehe J. Am. Chem. Soc. 111, 9117 (1983)
und Nucl. Acids Res. 20, 5205 (1992)).
Eine besonders große Vielfalt zur Verknüpfung der
Komplexbildner mit den Nucleotiden bieten die Nucleobasen.
Eine Verknüpfung in den Positionen 2 bei den Purinen und 4
bei den Pyrimidinen kann direkt erfolgen. Es ist allerdings
häufig günstiger die Purine bzw. Pyrimidine zunächst zu
modifizieren und diese derivatisierten Basen mit den
Komplexbildnern (gegebenenfalls über weiter Linker) zu
verknüpfen. Geeignete derivatisierte Nucleobasen werden
z. B. in Biochemie 71, 319 (1989), Nucl. Acids Res. 16, 4937
(1988) oder Nucleosides Nucleotides 10, 633 (1991)
beschrieben.
Ein alternatives Verfahren zur Verknüpfung über die
Nucleobasen besteht in der Palladium katalysierten Kupplung
von Brom- oder Iodnucleobasen mit funktionalsierten Resten
(Biogenic and Medical Chemistry Letter V, 361 (1994)). Über
diese funktionalisierten Reste kann dann nach bekannten
Methoden der Komplexbildner gegebenenfalls über einen
weiteren Linker mit der Nucleobase verknüpft werden. Als
funktionalisierte Reste seien beispielhaft ein 5-Acrylester
oder ein 5-Allylamin genannt (siehe Nucl. Acids Res. 14,
6115 (1986) und Nucl. Acids Res. 16, 4077 (1988)). Die als
Vorstufe eingesetzten Halogenderivate sind wie z. B. in
Biophys. J. 44, 201 (1983), J. Am. Chem. Soc. 86, 1242
(1964) oder Chem. Commun. 17 (1967) beschrieben,
erhältlich.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Metallkomplexe aus
den metallfreien Oligonucleotid-Konjugaten erfolgt wie in
der DE 34 01 052 offenbart, indem man das Metalloxid oder
ein Metallsalz (beispielsweise das Nitrat, Acetat,
Carbonat, Chlorid oder Sulfat) des gewünschten
Metallisotops in Wasser und/oder einem niederen Alkohol
(wie Methanol, Ethanol oder Isopropanol) löst oder
suspendiert und mit der Lösung oder Suspension der
äquivalenten Menge des den Komplexbildner enthaltenden
Oligonucleotid-Konjugats umsetzt und anschließend, falls
gewünscht, vorhandene acide Wasserstoffatome durch Kationen
von anorganischen und/oder organischen Basen oder
Aminosäuren substituiert oder freie Carbonsäuregruppen in
Aminosäureamide umwandelt.
Die Neutralisation eventuell noch vorhandener freier
Säuregruppen erfolgt mit Hilfe anorganischer Basen (zum
Beispiel Hydroxiden, Carbonaten oder Bicarbonaten) von zum
Beispiel Natrium, Kalium, Lithium, Magnesium oder Calcium
und/oder organischer Basen wie unter anderem primärer,
sekundärer und tertiärer Amine, wie zum Beispiel
Ethanolamin, Morpholin, Glucamin, N-Methyl- und
N,N-Dimethyl-glucamin, sowie basischer Aminosäuren, wie zum
Beispiel Lysin, Arginin und Ornithin, oder von Amiden
ursprünglich neutraler oder saurer Aminosäuren.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Mittel erfolgt ebenfalls in an sich bekannter Weise, indem
man die erfindungsgemäßen Oligonucleotid-Konjugate -
gegebenenfalls unter Zugabe der in der Galenik üblichen
Zusätze - in wäßrigem Medium suspendiert oder löst und
anschließend die Suspension oder Lösung gegebenenfalls
sterilisiert oder sterilfiltriert. Geeignete Zusätze sind
beispielsweise physiologisch unbedenkliche Puffer (wie zum
Beispiel Tromethamin), Zusätze von Komplexbildnern (wie zum
Beispiel Diethylentriaminpentaessigsäure) oder - falls
erforderlich - Elektrolyten wie zum Beispiel Natriumchlorid
oder - falls erforderlich - Antioxidantien wie zum Beispiel
Ascorbinsäure oder, insbesondere für orale Darreichungs
formen, Mannit oder andere osmotisch aktive Substanzen.
Sind für die enterale Verabreichung oder andere Zwecke
Suspensionen oder Lösungen der erfindungsgemäßen Mittel in
Wasser oder physiologischer Salzlösung erwünscht, können
sie mit einem oder mehreren in der Galenik üblichen
Hilfsstoff(en) (zum Beispiel Methylcellulose, Lactose,
Mannit) und/oder Tensid(en) (zum Beispiel Lecithine,
TweenTR, MyrjTR) gemischt werden.
Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Mittel enthalten
vorzugsweise 0,1 µmol/l bis 3 mmol/l der erfindungsgemäßen
Oligonucleotid-Konjugate und werden in der Regel in Mengen
von 0,1 µmol/kg-1 mmol/kg (bezogen auf das enthaltene
paramagnetische Metall) dosiert. Sie sind zur enteralen und
parenteralen Applikation bestimmt.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren
zum Nachweis von Zielstrukturen. Dabei werden eine oder
mehrere der oben beschriebenen Verbindungen mit der zu un
tersuchenden Probe in vivo oder in vitro zusammengebracht.
Der Oligonucleotid-Rest N bindet dabei spezifisch und mit
hoher Bindungsaffinität an die nachzuweisende Zielstruktur.
Ist die Zielstruktur in der Probe vorhanden, so kann sie
dort anhand des Signals nachgewiesen werden. Insbesondere
eignet sich das Verfahren für eine nicht-invasive
Diagnostik von Krankheiten. Dabei werden eine oder mehrere
der oben beschriebenen Verbindungen in vivo verabreicht und
anhand des Signals kann nachgewiesen werden, ob die
Zielstruktur, an die der Oligonucleotid-Rest N spezifisch
und mit hoher Affinität bindet, in dem zu untersuchenden
Organismus vorhanden ist.
Eine weitere Ausführungsform dieser Erfindung umfaßt ein
Diagnosekit zum in vivo Nachweis von Zielstrukturen, das
eine oder mehrere der oben genannten Verbindungen als
gefriergetrocknetes Material sowie die zum Bereiten des
Mittels erforderliche physiologisch verträgliche
Flüssigkeit enthält.
Die erfindungsgemäßen Konjugate und Mittel erfüllen die
vielfältigen Voraussetzungen, die an ein Pharmazeutikum für
die NMR-Diagnostik zu stellen sind. Sie zeichnen sich
insbesondere durch eine hohe Spezifität bzw. Affinität
gegenüber der betreffenden Zielstruktur aus. Gegenüber
bekannten Oligonucleotid-Konjugaten weisen die
erfindungsgemäßen Konjugate eine besonders hohe in vivo
Stabilität auf. Dieses wurde durch eine Substitution der
2′-Hydroxylgruppe erreicht. Überraschenderweise wird die
Spezifität des Oligonucleotids weder durch diese
Modifikation, noch durch die Kopplung mit dem
Komplexbildner nennenswert beeinträchtigt. Weitere Vorteile
sind die steuerbare Pharmakokinetik sowie die notwendige
Verträglichkeit.
Abb. 1 zeigt eine Auswahl von cyclischen
Komplexbildnern K, die für die vorliegende Erfindung
vorteilhaft eingesetzt werden können.
Abb. 2 zeigt eine Auswahl von offenkettigen
Komplexbildnern K, die für die vorliegende Erfindung
vorteilhaft eingesetzt werden können.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegenden
Erfindungen näher illustrieren.
Das nach dem SELEX-Verfahren identifizierte
30mer-Oligonucleotid 5′-CUCAUGGAGCGCAAGACGAAUAGCUACAUA-3′ wird in
üblicher Weise in einem Syntheseautomaten der Fa. Pharmacia
hergestellt (s. Oligonucleotides and Analogues, A Practical
Approach, Ed. F. Eckstein, Oxford University Press, Oxford,
New York, Tokyo, 1991), wobei sich das Oligonucleotid noch
auf der Säule des festen Trägers befindet. Durch Reaktion
mit Trichloressigsäurelösung in Dichlormethan wird die
5′-Hydroxygruppe freigelegt. Die Beladung der Säule beträgt
ca. 10 mg des 30mer-Oligonucleotids. Zum Anknüpfen des
Linkers wird die Säule mit einer Lösung von 50 µmol
β-Cyanoethyl-N,N-diisopropylamino-6-(trifluoracetamido)-1-
hexyl-phosphoramidit (hergestellt nach Nucl. Acids. Res.
16, 2659-2669 (1988)) in Gegenwart von Tetrazol umgesetzt.
Die Oxidation des gebildeten Phosphits zum voll geschützten
Phosphotriester erfolgt mit Jod in Tetrahydrofuran.
Anschließend wird die Säule nacheinander mit Methanol und
Wasser gewaschen. Zur Ablösung des modifizierten
Oligonucleotids vom festen Träger, überführt man den Inhalt
der Säule in ein Multivial, versetzt mit 5 ml 30%iger
Ammoniaklösung, verschließt das Gefäß und schüttelt über
Nacht bei 55°C. Man kühlt dann auf 0°C, zentrifugiert,
wäscht den Träger mit 5 ml Wasser und unterwirft die
vereinigten wäßrigen Phasen einer Gefriertrocknung.
Zur Reinigung nimmt man das feste Material in 2 ml Wasser
auf, versetzt mit 2 ml 0,5 M Ammoniumacetatlösung und
versetzt mit 10 ml Ethanol, man läßt über Nacht bei -20°C
stehen, zentrifugiert, wäscht den Rückstand mit 1 ml
Ethanol (-20°C) und trocknet schließlich im Vakuum bei
Raumtemperatur.
Man erhält 8 mg der Titelverbindung als farbloses Pulver.
50 g (144,3 mmol) 1,4,7-Tris(carboxymethyl)-1,4,7,10-tetra
azacyclododecan (DO3A) werden in 250 ml Wasser gelöst und
der pH-Wert mit 5 N Natronlauge auf pH 13 eingestellt. Dann
wird innerhalb einer Stunde eine Lösung aus 38,12 g (187,6 mmol)
N-(2,3-Epoxypropyl)-phthalimid in 100 ml Dioxan
zugetropft, 24 Stunden bei 50°C gerührt und der pH-Wert
durch Zugabe von 5 N Natronlauge bei pH 13 gehalten. Die
Lösung wird mit 10%iger Salzsäure auf pH 2 eingestellt und
im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird in
etwas Wasser gelöst und an einer Ionenaustauschersäule
(ReillexTR = Poly-(4-vinyl)-pyridin, man eluiert mit Wasser)
gereinigt. Die Hauptfraktionen werden im Vakuum eingedampft
und der Rückstand durch Chromatographie an RP-18
(LiChroPrepTR/Laufmittel: Gradient aus Tetrahydro
furan/Methanol/Wasser) endgereinigt. Nach Eindampfen der
Hauptfraktionen erhält man 63,57 g (71% d. Th.) eines
amorphen Feststoffes.
Wassergehalt: 8,5%
Elementaranalyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 52,90; H 6,57; N 12,34;
gef.:
C 52,65; H 6,68; N 12,15.
Wassergehalt: 8,5%
Elementaranalyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 52,90; H 6,57; N 12,34;
gef.:
C 52,65; H 6,68; N 12,15.
50 g (88,1 mmol) der Titelverbindung aus Beispiel 1b werden
in 300 ml konz. Salzsäure 24 Stunden unter Rückfluß
erhitzt. Man dampft zur Trockne ein, löst den Rückstand in
etwas Wasser und reinigt an einer Ionenaustauschersäule
(ReillexTR = Poly-(4-vinyl)pyridin (man eluiert mit
Wasser)). Die Hauptfraktionen werden zur Trockne
eingedampft.
Ausbeute: 39,0 g (95% d. Th.) eines glasigen Feststoffes.
Wassergehalt: 10,3%
Elementaranalyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 48,68; H 7,93; N 16,70;
gef.:
C 48,47; H 8,09%; N 16,55.
Ausbeute: 39,0 g (95% d. Th.) eines glasigen Feststoffes.
Wassergehalt: 10,3%
Elementaranalyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 48,68; H 7,93; N 16,70;
gef.:
C 48,47; H 8,09%; N 16,55.
Zu 14,62 g (34,86 mmol) der Titelverbindung aus Beispiel
1c) in 200 ml Dimethylformamid/20 ml Triethylamin gibt man
9,84 g (41,8 mmol) 3-(4-Nitrophenyl)-glutarsäureanhydrid
(J. Org. Chem. 26, 3856 (1961)) und rührt über Nacht bei
Raumtemperatur. Man dampft im Vakuum zur Trockne ein. Der
Rückstand wird aus Isopropanol/Essigsäure 95 : 5
umkristallisiert.
Ausbeute: 21,68 g (95% d. Th.) eines gelblichen Feststoffes
Wassergehalt: 0,9%
Elementaranalyse (berechnet auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 51,37; H 6,47; N 12,84;
gef.:
C 51,18; H 6,58; N 12,67.
Ausbeute: 21,68 g (95% d. Th.) eines gelblichen Feststoffes
Wassergehalt: 0,9%
Elementaranalyse (berechnet auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 51,37; H 6,47; N 12,84;
gef.:
C 51,18; H 6,58; N 12,67.
21,0 g (32,07 mmol) der Titelverbindung aus Beispiel 1d)
werden in 250 ml Methanol gelöst und 5 g Palladium-Kata
lysator (10% Pd auf C) zugegeben. Man hydriert über
Nacht bei Raumtemperatur. Der Katalysator wird abfiltriert
und das Filtrat im Vakuum zur Trockne eingedampft.
Ausbeute: 19,63 g (98% d. Th.) eines cremefarbenen
Feststoffes
Wassergehalt: 0,8%
Elementaranalyse (berechnet auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 53,84; H 6,35; N 12,60;
gef.:
C 53,73; H 6,45; N 12,51.
Wassergehalt: 0,8%
Elementaranalyse (berechnet auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 53,84; H 6,35; N 12,60;
gef.:
C 53,73; H 6,45; N 12,51.
12,4 g (19,27 mmol) der Titelverbindung aus Beispiel 1e)
werden in 200 ml Wasser gelöst und 6,64 g (57,8 mmol)
Thiophosgen in 50 ml Chloroform zugegeben. Man rührt 1
Stunde bei 50°C. Man kühlt auf Raumtemperatur, trennt die
organische Phase ab und schüttelt die wäßrige Phase 2 mal
mit 100 ml Chloroform aus. Die wäßrige Phase wird zur
Trockne eingedampft und der Rückstand in 100 ml Isopropanol
bei Raumtemperatur ausgerührt. Der Feststoff wird
abfiltriert und mit Ether gewaschen. Nach Trocknen über
Nacht im Vakuum (40°C) erhält man 12,74 g (97% d. Th.)
eines cremefarbenen Feststoffes.
Wassergehalt: 3,1%
Elementaranalyse (berechnet auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 52,24; H 6,35; N 12,60; S 4,81;
gef.:
C 52,37; H 6,44; N 12,48; S 4,83.
Wassergehalt: 3,1%
Elementaranalyse (berechnet auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 52,24; H 6,35; N 12,60; S 4,81;
gef.:
C 52,37; H 6,44; N 12,48; S 4,83.
8 mg des in Beispiel 1a) erhaltenen Oligonucleotids werden
in 2,5 ml einer Mischung von 1 M NaHCO₃/Na₂CO₃ (pH 9,0)
gelöst und mit 1 mg 10-[7-(4-Isothiocyanatophenyl)-2-
hydroxy-5-oxo-7-(carboxymethyl)-4-aza-heptyl]-1,4,7-tris-
(carboxymethyl)-1,4,7,10-tetraazacyclododecan (Titel
verbindung aus Beispiel 1f) versetzt. Man rührt 5 Stunden
bei Raumtemperatur, stellt den pH durch Zugabe von 0,01 M
Salzsäure auf 7,2 ein und unterwirft die Lösung einer
Ultrafiltration durch eine Membran mit der Ausschlußgrenze
3000 (Amicon YM3) und anschließend einer Gefriertrocknung.
Man erhält 7 mg des gewünschten Konjugats.
10 mg der Titelverbindung aus Beispiel 1 g) werden in MES-Puffer,
pH 6,2 gegeben (MES = 2-(N-Morpholino)ethylsulfonsäure). Der
pH-Wert wird durch Zugabe
von 0,01 M Salzsäure auf pH 4,2 gebracht. Zu dieser Lösung
gibt man 2 mg Gadoliniumacetat und rührt 1 Stunde bei 37°C
bei pH 4,2. Es wird mit 2 M Natriumacetat-Lösung auf pH 6
gebracht und 0,1 ml einer 0,1 M Na₂EDTA-Lösung (Na₂EDTA =
Ethylendiamin-tetraessigsäuredi-Natriumsalz) werden
zugegeben. Die Endreinigung des so erhaltenen Konjugates
(1h) erfolgt durch HPLC (Ausschlußchromatographie: TSK-400/MES-Puffer).
Die das markierte Konjugat enthaltenen
Fraktionen werden mit physiologischer Kochsalz-Lösung
verdünnt, mit 0,01 M Natronlauge auf pH 7,2 eingestellt und
filtriert.
8 mg des in Beispiel 1a) erhaltenen Oligonucleotids werden
in 2,5 ml einer Mischung aus 1 M NaHCO₃/Na₂CO₃ (pH 9,0)
gelöst und 1 mg N-[2-Amino-3-(p-isothiocyanatophenyl)
propyl]-trans-cyclohexan-1,2-diamin-N,N′,N′,N′′,N′′-penta
essigsäure zugegeben (hergestellt nach Bioconjugate Chem.
1, 59 (1990)). Man rührt 5 Stunden bei Raumtemperatur,
stellt dann mit 0,1 M Salzsäure auf pH 7,2 und unterwirft
die Lösung einer Ultrafiltration durch eine Membran mit der
Ausschlußgrenze 3000 (Amicon YM3). Nach Gefriertrocknung
erhält man 6 mg des Thioharnstoffkonjugats 2a).
Der gewünschte Gadolinium-Komplex wird nach der unter
Beispiel 1h) angegebenen Vorschrift durch Umsetzung der
Titelverbindung aus Beispiel 2a) und Gadoliniumacetat
erhalten.
Der gewünschte Mangan-Komplex wird nach der unter Beispiel
1h) angegebenen Vorschrift durch Umsetzung der
Titelverbindung aus Beispiel 2a) und Mangan-(II)-acetat
erhalten.
8 mg des in Beispiel 1a) erhaltenen Oligonucleotids werden
in 2,5 ml einer Mischung aus 1 M NaHCO₃/Na₂CO₃ (pH 9,0)
gelöst und 1 mg 2-(p-Isothiocyanato-benzyl)-
diethylentriamin-N,N,N′,N′′,N′′-pentaessigsäure zugegeben
(hergestellt nach: Bioconjugate Chem. 2, 187 (1991)). Man
rührt 5 Stunden bei Raumtemperatur, stellt dann mit 0,01 M
Salzsäure auf pH 7,2 und unterwirft die Lösung eine
Ultrafiltration durch eine Membran mit der Ausschlußgrenze
3000 (Amicon YM3). Nach Gefriertrocknung erhält man 6 mg
des Thioharnstoffkonjugates.
Der gewünschte Europium-Komplex wird nach der unter
Beispiel 1h) angegebenen Vorschrift durch Umsetzung der
Titelverbindung aus Beispiel 4a) und Europiumacetat
erhalten.
Das nach dem SELEX-Verfahren identifizierte
30mer-Oligonucleotid 5′-AGGAGGAGGAGGGAGAGCGCAAAUGAGAUU-3′ (Seq.
Nr. 13 aus dem US-Patent Nr. 5,270,163) wird in üblicher
Weise in einem Syntheseautomaten der Fa. Pharmacia
hergestellt (s. Oligonucleotides and Analogues, A Practical
Approach, Ed. F. Eckstein, Oxford University Press, Oxford,
New York, Tokyo, 1991), wobei sich das Oligonucleotid noch
auf der Säule des festen Trägers befindet. Durch Reaktion
mit Trichloressigsäurelösung in Dichlormethan wird die
5′-Hydroxygruppe freigelegt. Die Beladung der Säule beträgt
ca. 10 mg des 30mer-Oligonucleotids. Zum Anknüpfen des
Linkers wird die Säule mit einer Lösung von 50 µmol
β-Cyanoethyl-N,N-diisopropylamino-S-trityl-6-mercapto)-
phosphoramidit in Acetonitril in Gegenwart von Tetrazol
umgesetzt. Die Oxidation des gebildeten Phosphits zum voll
geschützten Phosphotriester erfolgt mit Jod in
Tetrahydrofuran. Anschließend wird die Säule nacheinander
mit Methanol und Wasser gewaschen. Zur Ablösung des modifi
zierten Oligonucleotids vom festen Träger, überführt man den
Inhalt der Säule in ein Multivial, versetzt mit
5 ml 30%iger Ammoniaklösung, verschließt das Gefäß und
schüttelt über Nacht bei 55°C. Man kühlt dann auf 0°C,
zentrifugiert, wäscht den Träger mit 5 ml Wasser und
unterwirft die vereinigten wäßrigen Phasen einer
Gefriertrocknung.
Zur Reinigung nimmt man das feste Material in 2 ml Wasser
auf, versetzt mit 2 ml 0,5 M Ammoniumacetatlösung und
versetzt mit 10 ml Ethanol, man läßt über Nacht bei -20°C
stehen, zentrifugiert, wäscht den Rückstand mit 1 ml
Ethanol (-20°C) und trocknet schließlich im Vakuum bei
Raumtemperatur.
Man erhält 9 mg der S-tritylierten Titelverbindung. Zur
Abspaltung der Trityl-Schutzgruppe löst man das Produkt in
0,5 ml Wasser, versetzt mit 0,1 ml 1 M Silbernitratlösung
und rührt 1 Stunde bei Raumtemperatur. Anschließend
versetzt man mit 0,1 ml 1 M Dithiothreitol-Lösung. Nach 15
Minuten zentrifugiert man und extrahiert die überstehende
Lösung mehrmals mit Ethylacetat. Aus der wäßrigen Lösung
erhält man nach dem Gefriertrocknen 8 mg der gewünschten
Titelverbindung.
Zu einer Lösung von 5 mg des nach Beispiel 5a)
hergestellten thiolhaltigen Oligonucleotids in 2 ml
Phosphatpuffer (pH 8) gibt man unter N₂ 1 mg
1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-2-[(5-aza-8-maleimido-6-oxo)-octan]-
1,4,7,10-tetraessigsäure (hergestellt nach J. Chem. Soc.,
Chem. Commun. 796, (1989)). Man rührt 3 Stunden bei 35°C,
versetzt mit 10 ml Isopropylalkohol und isoliert das
Produkt durch Zentrifugieren. Die Reinigung erfolgt durch
Reversed-Phase-Chromatographie an einer 1×25 cm Säule mit
einem 25 mM Triethylammoniumacetat (pH 7)/Acetonitril-
Gradienten. Die vereinigten Fraktionen werden im Vakuum
schonend eingedampft, in wenig Wasser gelöst und mit Hilfe
einer Sephadex-G-10-Säule entsalzt. Durch Gefriertrocknung
erhält man 4 mg der Titelverbindung als weißes Pulver.
Der gewünschte Gadolinium-Komplex wird nach der unter
Beispiel 1h) angegebenen Vorschrift durch Umsetzung der
Titelverbindung aus Beispiel 5b) und Gadoliniumacetat
erhalten.
Zu einer Lösung von 5 mg des nach Beispiel 5a)
hergestellten thiolhaltigen Oligonucleotids in 2 ml
Phosphatpuffer (pH 8) gibt man unter N₂ 1 mg
1,4,7-Triazacyclononan-2-[(5-aza-8-maleimido-6-oxo)-octan]-1,4,7-
triessigsäure (hergestellt nach J. Chem. Soc., Chem.
Commun. 794, (1989)). Man rührt 6 Stunden bei 35°C,
versetzt mit 10 ml Isopropanol und isoliert das Produkt
durch Zentrifugieren. Die Reinigung erfolgt durch Reversed-
Phase-Chromatographie an einer 1×25 cm Säule mit einem 25 mM
Triethylammoniumacetat (pH 7)/Acetonitril-Gradienten.
Die vereinigten Fraktionen werden schonend im Vakuum
eingedampft, in wenig Wasser gelöst und mit Hilfe eine
Sephadex G-10-Säule entsalzt. Durch Gefriertrocknung erhält
man 3 mg der Titelverbindung als weißes Pulver.
Der gewünschte Eisen-Komplex wird nach der unter Beispiel
1h) angegebenen Vorschrift durch Umsetzung der
Titelverbindung aus Beispiel 6a) und Eisen-(III)-chlorid
erhalten.
Zu einer gerührten Lösung von 2,1 g (3,59 mmol) 5′-O-(4,4′-
Dimethoxytrityl)-5-(prop-2-en-1-on)-2′-desoxyuridin
(hergestellt nach Nucleosides & Nucleotides 13, 939-944,
(1994)) in 50 ml Tetrahydrofuran gibt man nacheinander
50 mg 4-Dimethylaminopyridin, 3 ml Diisopropylethylamin und
962 µl (4,31 mmol) 2-Cyanoethyl-N,N-diisopropylchloro
phosphoramidit. Nach ca. 30 Minuten bildet sich ein weißer
Niederschlag. Man filtriert, engt die Lösung im Vakuum ein
und verteilt den Rückstand zwischen Dichlormethan und
5%iger Natriumhydrogencarbonatlösung. Die Dichlormethan
phase wird über Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum
eingedampft. Den Rückstand reinigt man durch rasche
Chromatographie an Kieselgel, wobei man mit Dichlormethan/Hexan/Di
isopropylethylamin (80 : 18 : 2) eluiert. Man erhält
1,8 g der gewünschten Verbindung als einen weißen Schaum.
Elementaranalyse:
ber.:
C 64,28; H 6,29; N 7,14; P 3,95;
gef.:
C 64,02; H 6,60; N 7,21; P 4,09.
Elementaranalyse:
ber.:
C 64,28; H 6,29; N 7,14; P 3,95;
gef.:
C 64,02; H 6,60; N 7,21; P 4,09.
Das nach dem SELEX-Verfahren identifizierte
30mer-Oligonucleotid wird in üblicher Weise in einem
Syntheseautomaten der Fa. Pharmacia hergestellt (s.
Oligonucleotides and Analogues, A Practical Approach, Ed.
F. Eckstein, Oxford University Press, Oxford, New York,
Tokyo, 1991), wobei sich das Oligonucleotid noch auf der
Säule des festen Trägers befindet. Durch Reaktion mit
Trichloressigsäurelösung in Dichlormethan wird die
5′-Hydroxygruppe freigelegt. Die Beladung der Säule beträgt
ca. 10 mg des 30mer-Oligonucleotids. Die 5′-Hydroxygruppe
wird in Gegenwart von Tetrazol mit dem nach Beispiel 13a)
erhaltenen Phosphoramidit umgesetzt. Anschließend wird
durch Behandlung mit Jodlösung das Phosphit in den
Phosphotriester überführt und durch Reaktion mit
Trichloressigsäurelösung in Dichlormethan wird der
terminale DMT-Rest abgespalten. Zur Addition einer
Thiolgruppe an das am terminalen 2′-Desoxyuridin
befindliche α,β-ungesättigte Carbonylsystem setzt man mit
einer Lösung von 10-(4-Aza-2-hydroxy-5-imino-8-mercapto
octan)-1,4,7-tris(carboxymethyl)-1,4,7,10-tetraaza
cyclododecan* in Tetrahydrofuran um und wäscht nacheinander
mit Methanol und Wasser. Zur Ablösung des modifizierten
Oligonucleotids vom festen Träger, überführt man den Inhalt
der Säule in ein Multivial, versetzt mit 5 ml 30%iger
Ammoniaklösung, verschließt das Gefäß und schüttelt über
Nacht bei 55°C. Man kühlt dann auf 0°C, zentrifugiert,
wäscht den Träger mit 5 ml Wasser und unterwirft die
vereinigten wäßrigen Phasen einer Gefriertrocknung.
Zur Reinigung nimmt man das feste Material in 2 ml Wasser
auf, versetzt mit 2 ml 0,5 M Ammoniumacetatlösung und
versetzt mit 10 ml Ethanol, man läßt über Nacht bei -20°C
stehen, zentrifugiert, wäscht den Rückstand mit 1 ml
Ethanol (-20°C) und trocknet schließlich im Vakuum bei
Raumtemperatur.
Man erhält 6 mg der Titelverbindung als farbloses Pulver.
* 10-(4-Aza-2-hydroxy-5-imino-8-mercapto-octan)-1,4,7-tris-
(carboxymethyl)-1,4,7,10-tetraazacyclododecan erhält man
wie nachfolgend beschrieben:
Zu einer Lösung von 1,46 g (3,49 mmol) 10-(3-Amino-2- hydroxy-propyl)-1,4,7-tris-(carboxymethyl)-1,4,7,10-tetra azacyclododecan (siehe Beispiel 1c) in einer Mischung aus 50 ml Wasser und 50 ml Methanol gibt man 15,7 ml 1 N Natronlauge und 480 mg (3,49 mmol) 2-Iminotetrahydrothiophenhydrochlorid und rührt 3 Stunden bei Raumtemperatur, engt im Vakuum auf ca. 1/4 des anfänglichen Volumens ein und versetzt unter Rühren mit einem Anionenaustauscher (IRA 410) bis ein pH von 11 erreicht ist. Man filtriert und versetzt die Lösung unter Rühren in kleinen Portionen mit soviel Kationenaustauscher IRC 50 bis ein pH von 3,5 erreicht ist. Nach Filtrieren wird die Lösung gefriergetrocknet. Man erhält 1,39 g der gewünschten Substanz als weißes Pulver mit einem Wassergehalt von 4,9%.
Elementaranalyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 48,45; H 7,74; N 16,14; S 6,16;
gef.:
C 48,30; H 7,98; N 16,05; S 6,44.
Zu einer Lösung von 1,46 g (3,49 mmol) 10-(3-Amino-2- hydroxy-propyl)-1,4,7-tris-(carboxymethyl)-1,4,7,10-tetra azacyclododecan (siehe Beispiel 1c) in einer Mischung aus 50 ml Wasser und 50 ml Methanol gibt man 15,7 ml 1 N Natronlauge und 480 mg (3,49 mmol) 2-Iminotetrahydrothiophenhydrochlorid und rührt 3 Stunden bei Raumtemperatur, engt im Vakuum auf ca. 1/4 des anfänglichen Volumens ein und versetzt unter Rühren mit einem Anionenaustauscher (IRA 410) bis ein pH von 11 erreicht ist. Man filtriert und versetzt die Lösung unter Rühren in kleinen Portionen mit soviel Kationenaustauscher IRC 50 bis ein pH von 3,5 erreicht ist. Nach Filtrieren wird die Lösung gefriergetrocknet. Man erhält 1,39 g der gewünschten Substanz als weißes Pulver mit einem Wassergehalt von 4,9%.
Elementaranalyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 48,45; H 7,74; N 16,14; S 6,16;
gef.:
C 48,30; H 7,98; N 16,05; S 6,44.
Der gewünschte Gadolinium-Komplex wird nach der unter
Beispiel 1h) angegebenen Vorschrift durch Umsetzung der
Titelverbindung aus Beispiel 7b) und Gadoliniumacetat
erhalten.
Das nach dem SELEX-Verfahren identifizierte
30mer-Oligonucleotid 5′-CUCAUGGAGCGCAAGACGAAUAGCUACAUA-3′ wird in
üblicher Weise in einem Syntheseautomaten der Fa. Pharmacia
hergestellt (s. Oligonucleotides and Analogues, A Practical
Approach, Ed. F. Eckstein, Oxford University Press, Oxford,
New York, Tokyo, 1991), wobei sich das Oligonucleotid noch
auf der Säule des festen Trägers befindet. Durch Reaktion
mit Trichloressigsäurelösung in Dichlormethan wird die
5′-Hydroxygruppe freigelegt. Die Beladung der Säule beträgt
ca. 10 mg des 30mer-Oligonucleotids.
Zum Anknüpfen der Verbindungskomponente wird die Säule mit
einer Lösung von 50 µmol β-Cyanoethyl-N,N-diisopropylamino-
(3,6,9-trioxa-11-phthalimido-1-undecyl)-phosphoramidit
(hergestellt nach: Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86, 6230-6234
(1989)) in Gegenwart von Tetrazol umgesetzt. Die
Oxidation des gebildeten Phosphits zum voll geschützten
Phosphotriester erfolgt mit Jod in Tetrahydrofuran.
Anschließend wird die Säule nacheinander mit Methanol und
Wasser gewaschen. Zur Ablösung des modifizierten
Oligonucleotids vom festen Träger überführt man den Inhalt
der Säule in ein Multivial, versetzt mit 5 ml 30%iger
Ammoniaklösung, verschließt das Gefäß und schüttelt über
Nacht bei 55°C. Man kühlt dann auf 0°C, zentrifugiert,
wäscht den Träger mit 5 ml Wasser und unterwirft die
vereinigten wäßrigen Phasen einer Gefriertrocknung.
Zur Reinigung nimmt man das feste Material in 2 ml Wasser
auf, versetzt mit 2 ml 0,5 M Ammoniumacetatlösung und
versetzt mit 10 ml Ethanol; man läßt über Nacht bei -20°C
stehen, zentrifugiert, wäscht den Rückstand mit 1 ml
Ethanol (-20°C) und trocknet schließlich im Vakuum bei
Raumtemperatur.
Man erhält 8 mg der Titelverbindung 8a) als weißes Pulver.
38 g (90,6 mmol) der nach Beispiel 1c) erhaltenen
Verbindung werden in 300 ml Wasser gelöst und 16,42 g (45,3 mmol)
Gadoliniumoxid zugesetzt. Man erwärmt 3 Stunden auf
90°C. Die abgekühlte Lösung wird mit je 5 ml saurem
Ionenaustauscher (IR-120/H⁺-Form) und 5 ml basischem
Austauscher (IRA-410/OH⁻-Form) 1 Stunde bei Raumtemperatur
gerührt. Man filtriert vom Austauscher ab. Gefriertrocknung
des Filtrats liefert 57,23 g (98% d. Th.) eines amorphen
Feststoffes.
Wassergehalt: 11,3%.
Analyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 35,59%; H 5,27%; N 12,21%; Gd 27,41%;
gef.:
C 35,32%; H 5,38%; N 12,31%; Gd 27,20%.
Wassergehalt: 11,3%.
Analyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 35,59%; H 5,27%; N 12,21%; Gd 27,41%;
gef.:
C 35,32%; H 5,38%; N 12,31%; Gd 27,20%.
Zu 20 g (34,86 mmol) der nach Beispiel 8b) erhaltenen
Verbindung in 200 ml Dimethylformamid / 20 ml Triethylamin
gibt man 9,84 g (41,8 mmol) 3-(4-Nitro-phenyl)-
glutarsäureanhydrid (J. Org. Chem. 26, 3856 (1961)) und
rührt über Nacht bei Raumtemperatur. Man dampft im Vakuum
zur Trockne ein. Der Rückstand wird aus
Isopropanol/Essigsäure 95 : 5 umkristallisiert.
Ausbeute: 27,46 g (94% d. Th.) eines gelblichen Feststoffes
Wassergehalt: 3,4%
Analyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 41,58%; H 4,86%; N 10,39%; Gd 19,44%;
gef.:
C 41,38%; H 4,97%; N 10,17%; Gd 19,28%.
Ausbeute: 27,46 g (94% d. Th.) eines gelblichen Feststoffes
Wassergehalt: 3,4%
Analyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 41,58%; H 4,86%; N 10,39%; Gd 19,44%;
gef.:
C 41,38%; H 4,97%; N 10,17%; Gd 19,28%.
25 g (30,9 mmol) der nach Beispiel 8c) erhaltenen
Verbindung werden in 250 ml Methanol gelöst und 5 g
Palladium-Katalysator (10% Pd auf C) zugegeben. Man
hydriert über Nacht bei Raumtemperatur. Der Katalysator
wird abfiltriert und das Filtrat im Vakuum zur Trockne
eingedampft.
Ausbeute: 24,07 g (97% d. Th.) eines cremefarbenen Feststoffes
Wassergehalt: 3,0%
Analyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 43,18%; H 5,31%; N 10,79%; Gd 20,19%.
gef.:
C 43,27%; H 5,48%; N 10,61%; Gd 20,02%.
Ausbeute: 24,07 g (97% d. Th.) eines cremefarbenen Feststoffes
Wassergehalt: 3,0%
Analyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 43,18%; H 5,31%; N 10,79%; Gd 20,19%.
gef.:
C 43,27%; H 5,48%; N 10,61%; Gd 20,02%.
15 g (19,26 mmol) der nach Beispiel 8d) erhaltenen
Verbindung werden in 100 ml Wasser gelöst und 6,64 g (57,8 mmol)
Thiophosgen in 50 ml Chloroform zugegeben. Man rührt
1 Stunde bei 50°C. Man kühlt auf Raumtemperatur, trennt die
organische Phase ab und schüttelt die wäßrige Phase zweimal
mit 100 ml Chloroform aus. Die wäßrige Phase wird zur
Trockne eingedampft und der Rückstand in 100 ml Isopro
panol bei Raumtemperatur ausgerührt. Der Feststoff wird
abfiltriert und mit Ether gewaschen. Nach Trocknen über
Nacht im Vakuum (40°C) erhält man 15,9 g
(98% d. Th.) eines cremefarbenen Feststoffes.
Wassergehalt: 3,5%
Analyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 42,43%; H 4,79%; N 10,24%; Gd 19,15%; S 3,91%;
gef.:
C 42,23%; H 4,90%; N 10,05%; Gd 19,01%; S 3,96%.
Wassergehalt: 3,5%
Analyse (bezogen auf wasserfreie Substanz):
ber.:
C 42,43%; H 4,79%; N 10,24%; Gd 19,15%; S 3,91%;
gef.:
C 42,23%; H 4,90%; N 10,05%; Gd 19,01%; S 3,96%.
8 mg des wie oben beschrieben erhaltenen Oligonucleotids
8a) werden in 2,5 ml einer Mischung von 1 M NaHCO₃/Na₂CO₃
(pH 9,0) gelöst und mit 1 mg des Gadolinium-Komplexes von
10-[7-(4-Isothiocyanatophenyl)-2-hydroxy-5-oxo-7-(carboxy
methyl)-4-aza-heptyl]-1,4,7-tris(carboxymethyl)-1,4,7,10-
tetraazacyclododecan 8e) versetzt. Man rührt 20 Stunden bei
Raumtemperatur, stellt den pH durch Zugabe von 0,01 M
Salzsäure auf 7,2 ein und unterwirft die Lösung einer
Ultrafiltration durch eine Membran mit der Ausschlußgrenze
3000 (Amicon YM3) und anschließend einer Gefriertrocknung.
Man erhält 7 mg des gewünschten Konjugats 8f).
Das nach dem SELEX-Verfahren identifizierte
30mer-Oligonucleotid 5′-CUCAUGGAGCGCAAGACGAAUAGCUACAUA-3′ wird in
üblicher Weise in einem Syntheseautomaten der Fa. Pharmacia
hergestellt (s. Oligonucleotides and Analogues, A Practical
Approach, Ed. F. Eckstein, Oxford University Press, Oxford,
New York, Tokyo, (1991)), wobei sich das Oligonucleotid
noch auf der Säule des festen Trägers befindet. Durch
Reaktion mit Trichloressigsäurelösung in Dichlormethan wird
die 5′-Hydroxygruppe freigelegt. Die Beladung der Säule
beträgt ca. 10 mg des 30mer-Oligonucleotids.
Entsprechend den Standardmethoden der Synthese von
Oligonucleotiden (siehe F. Eckstein) wird
5′-O-Dimethoxytrityl-5-[N-(6-trifluoracetylaminohexyl)-
3(E)-acrylamido]-2′-deoxyuridin-3′-β-cyanoethyl-N,N-
diisopropyl-phosphoramidit (siehe F. Eckstein, Seite 264)
fünfmal nacheinander an das auf dem Träger befindliche
30mer-Oligonucleotid angeknüpft. Die Oxidation des
gebildeten Phosphits zum voll geschützten Phosphotriester
erfolgt mit Jod in Tetrahydrofuran. Anschließend wird die
Säule nacheinander mit Methanol und Wasser gewaschen; durch
Reaktion mit Trichloressigsäurelösung in Dichlormethan wird
die 5′-Hydroxylgruppe freigelegt. Zur Ablösung des
modifizierten Oligonucleotids vom festen Träger überführt
man den Inhalt der Säule in ein Multivial, versetzt mit
5 ml 30%iger Ammoniaklösung, verschließt das Gefäß und
schüttelt über Nacht bei 55°C. Man kühlt dann auf 0°C,
zentrifugiert, wäscht den Träger mit 5 ml Wasser und
unterwirft die vereinigten wäßrigen Phasen einer
Gefriertrocknung.
Zur Reinigung nimmt man das feste Material in 2 ml Wasser
auf, versetzt mit 2 ml 0,5 M Ammoniumacetatlösung und
versetzt mit 10 ml Ethanol; man läßt über Nacht bei -20°C
stehen, zentrifugiert, wäscht den Rückstand mit 1 ml
Ethanol (-20°C) und trocknet schließlich im Vakuum bei
Raumtemperatur.
Man erhält 8 mg des modifizierten Oligonucleotids 9a) als
weißes Pulver.
8 mg des wie oben beschrieben erhaltenen Oligonucleotids
9a) werden in 2,5 ml einer Mischung von 1 M NaHCO₃/Na₂CO₃
(pH 9,0) gelöst und mit 3 mg des Gadoliniumkomplexes von
10-[7-(4-Isothiocyanatophenyl)-2-hydroxy-5-oxo-7-(carboxy
methyl)-4-aza-heptyl]-1,4,7-tris(carboxymethyl)-1,4,7,10-
tetraazacyclododecan 8e) versetzt. Man rührt 20 Stunden bei
Raumtemperatur, stellt den pH durch Zugabe von 0,01 M
Salzsäure auf 7,2 ein und unterwirft die Lösung einer
Ultrafiltration durch eine Membran mit der Ausschlußgrenze
3000 (Amicon YM3) und anschließend einer Gefriertrocknung.
Man erhält 7 mg des gewünschten Konjugats 9b).
Man verfährt wie in Beispiel 8a) beschrieben, verwendet
aber anstelle von β-Cyano-ethyl-N,N-diisopropylamino-
(3,6,9-trioxa-11-phthalimido-1-undecyl)-phosphoramidit das
β-Cyano-ethyl-N,N-diisopropylamino-(3,6-dioxa-8-trifluor
acetylamido-1-octyl-phosphoramidit und erhält das
modifizierte Oligonucleotid 10a).
5 mg der Verbindung 10a) werden in 0,5 ml wäßriger
Natriumhydrogencarbonat-Lösung gelöst und im Eisbad mit
10 mg Diethylentriamin-pentaessigsäure-bis-anhydrid
2 Stunden gerührt. Durch Zugabe von 0,01 M Salzsäurelösung
wird auf pH 7 eingestellt. Man unterwirft die Lösung einer
Ultrafiltration durch eine Membran mit der Ausschlußgrenze
3 000 (Amicon YM3) und anschließend einer Gefriertrocknung.
Die weitere Reinigung erfolgt durch Gel-Elektrophorese an
einem 20%-Polyacrylamid-Gel. Zur Komplexierung versetzt
man die gereinigte Lösung mit 1 mg Gadoliniumacetat, rührt
10 Minuten bei Raumtemperatur und führt eine weitere
Ultrafiltration durch. Die Isolierung der Substanz erfolgt
durch Gefriertrocknung. Man erhält 3 mg der Verbindung
10b).
Das nach dem SELEX-Verfahren identifizierte
30mer-Oligonucleotid 5′-CUCAUGGAGCGCAAGACGAAUAGCUACAUA-3′ wird in
üblicher Weise in einem Syntheseautomaten der Fa. Pharmacia
hergestellt (s. Oligonucleotides and Analogues, A Practical
Approach, Ed. F. Eckstein, Oxford University Press, Oxford,
New York, Tokyo, (1991)), wobei sich das Oligonucleotid
noch auf der Säule des festen Trägers befindet. Durch
Reaktion mit Trichloressigsäurelösung in Dichlormethan wird
die 5′-Hydroxygruppe freigelegt. Die Beladung der Säule
beträgt ca. 10 mg des 30mer-Oligonucleotids.
Entsprechend den Standardmethoden der Synthese von
Oligonucleotiden (siehe F. Eckstein) wird
5′-O-Dimethoxytrityl-5-[-(3,6-dioxa-8-trifluoracetylamido-
1-octyl)-3(E)-acrylamido]-2′-deoxyuridin-3′-β-cyanoethyl-
N,N-diisopropyl-phosphoramidit (hergestellt in Analogie zu
Nucl. Acids. Res. 16, 6115-6128 (1986)) an das auf dem
Träger befindliche 30mer-Oligonucleotid angeknüpft. Die
Oxidation des gebildeten Phosphits zum voll geschützten
Phosphotriester erfolgt mit Jod in Tetrahydrofuran.
Anschließend wird die Säule nacheinander mit Methanol und
Wasser gewaschen. Durch Reaktion mit
Trichloressigsäurelösung in Dichlormethan wird die
5′-Hydroxygruppe freigelegt.
Zur Ablösung des modifizierten Oligonucleotids vom festen
Träger überführt man den Inhalt der Säule in ein Multivial,
versetzt mit 5 ml 30%iger Ammoniaklösung, verschließt das
Gefäß und schüttelt über Nacht bei 55°C. Man kühlt dann auf
0°C, zentrifugiert, wäscht den Träger mit 5 ml Wasser und
unterwirft die vereinigten wäßrigen Phasen einer
Gefriertrocknung.
Zur Reinigung nimmt man das feste Material in 2 ml Wasser
auf, versetzt mit 2 ml 0,5 M Ammoniumacetatlösung und
versetzt mit 10 ml Ethanol, man läßt über Nacht bei -20°C
stehen, zentrifugiert, wäscht den Rückstand mit 1 ml
Ethanol (-20°C) und trocknet schließlich im Vakuum bei
Raumtemperatur.
Man erhält 12 mg des modifizierten Oligonucleotids 11a) als
weißes Pulver.
10 mg des so erhaltenen Oligonucleotids 11a) werden in 2,5 ml
einer Mischung von 1 M NaHCO₃/Na₂CO₃ (pH 9,0) gelöst
und mit 1 mg des Gadoliniumkomplexes von
10-[7-(4-Isothiocyanatophenyl)-2-hydroxy-5-oxo-7-
(carboxymethyl)-4-azaheptyl]-1,4,7-tris(carboxymethyl)-
1,4,7,10-tetraazacyclododecan 8e) versetzt. Man rührt
20 Stunden bei Raumtemperatur, stellt den pH durch Zugabe
von 0,01 M Salzsäure auf 7,2 ein und unterwirft die Lösung
einer Ultrafiltration durch eine Membran mit der
Ausschlußgrenze 3000 (Amicon YM3) und anschließend einer
Gefriertrocknung.
Man erhält 8 mg des gewünschten Konjugats 11b).
Claims (15)
1. Oligonucleotid-Konjugate bestehend aus einem
Oligonucleotid-Rest N und n Substituenten (B-K), worin B
für eine direkte Bindung oder eine Verbindungskomponente
zum Oligonucleotid-Rest steht und K ein Komplexbildner oder
Komplex von Elementen der Ordnungszahlen 21-29, 42, 44 oder
58-70 bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß der
Oligonucleotid-Rest N eine Modifikation aufweist, die den
Abbau durch natürlich vorkommende Nucleasen verhindert oder
wenigstens wesentlich hemmt.
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindung die allgemeine Formel
N-(B-K)n (I)aufweist, worin N ein Oligonucleotid ist, das spezifisch
mit hoher Bindungsaffinität an Zielstrukturen mit Ausnahme
von Nucleinsäuren bindet und Modifikationen aufweist, die
den Abbau durch natürlich vorkommende Nucleasen wesentlich
vermindern,
B eine chemische Bindung oder eine Verbindungskomponente ist, die die Verbindung zwischen N und K herstellt und K ein komplexbildender Ligand ist, der mindestens ein Element der in Anspruch 1 genannten Ordnungszahl aufweist und n eine Zahl zwischen 1 und 30 ist.
B eine chemische Bindung oder eine Verbindungskomponente ist, die die Verbindung zwischen N und K herstellt und K ein komplexbildender Ligand ist, der mindestens ein Element der in Anspruch 1 genannten Ordnungszahl aufweist und n eine Zahl zwischen 1 und 30 ist.
3. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, worin N ein
Oligonucleotid mit 5 bis 200 Nucleotiden ist, das dadurch
gegen Abbau stabilisiert ist, daß
- a) die Hydroxylgruppe an der 2′-Position der Ribose einheit ersetzt ist durch eine Gruppe -OR, worin R ein Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen ist, oder durch einen Halogenrest, ein Wasserstoffatom oder einen Amin-Rest und/oder
- b) bei der der Internucleotidbindung dienenden Phospho diesterbrücke 1 oder 2 Sauerstoffatome durch 1 oder 2 Schwefelatome ersetzt sind, wodurch Phosphorthioate bzw. Phosphordithioate gebildet werden und/oder
- c) die der Internucleotidbindung dienende Phosphodiester brücke durch Alkylphosphonate ersetzt ist.
4. Verbindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Olignucleotid N 15 bis 100 Nucleotide umfaßt.
5. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß N ein Oligonucleotid ist, das
spezifisch mit hoher Bindungsaffinität an andere
Zielstrukturen bindet und das dadurch erhältlich ist, daß
eine Zufallssequenzen enthaltende Mischung von
Oligonucleotiden mit der Zielstruktur zusammengebracht
wird, wobei bestimmte Oligonucleotide eine erhöhte
Affinität zu der Zielstruktur im Verhältnis zu der Mischung
der Oligonucleotide aufweisen, diese von dem Rest der
Oligonucleotidmischung abgetrennt werden, dann die
Oligonucleotide mit erhöhter Affinität zu der Zielstruktur
amplifiziert werden, um eine Mischung von Oligonucleotiden
zu erhalten, die einen erhöhten Anteil an Oligonucleotiden
aufweist, die an die Zielstrukturen binden.
6. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß N ein Oligonucleotid ist, das
spezifisch mit hoher Bindungsaffinität an andere
Zielstrukturen mit Ausnahme von Nucleinsäuren bindet und
das dadurch erhältlich ist, daß
- a) zunächst ein DNA-Strang durch chemische Synthese derart hergestellt wird, daß dieser DNA-Strang am 3′-Ende eine definierte Sequenz aufweist, die komplementär zu einem Promoter für eine RNA-Polymerase ist und zugleich komplementär zu einem Primer der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ist und, daß dieser DNA-Strang am 5′-Ende eine definierte DNA-Sequenz aufweist, die komplementär zu einer Primersequenz für die Polymerase-Kettenreaktion ist, wobei die Sequenz zwischen den definierten Sequenzen eine Zufallssequenz enthält und, daß
- b) dieser DNA-Strang mit Hilfe einer RNA-Polymerase in einen komplementären RNA-Strang umgeschrieben wird, wobei der Polymerase Nucleotide angeboten werden, die an der 2′-Position der Riboseeinheit modifiziert sind und, daß
- c) die auf diese Weise hergestellten RNA-Oligonucleotide mit der Zielstruktur, an die das Oligonucleotid spezifisch binden soll, zusammengebracht werden und, daß
- d) diejenigen Oligonucleotide, die an die Zielstruktur gebunden haben, zuerst zusammen mit der Zielstruktur von den nicht bindenden Oligonucleotiden abgetrennt werden und dann die gebundenen Oligonucleotide von der Zielstruktur wieder abgetrennt werden und, daß
- e) diese Zielstruktur-spezifischen RNA-Oligonucleotide mit Hilfe der Reversen Transkriptase in einen komplementären DNA-Strang umgeschrieben werden und, daß
- f) diese DNA-Stränge unter Verwendung der definierten Primersequenzen mit der Polymerase Kettenreaktion amplifiziert werden und, daß
- g) die auf diese Art und Weise amplifizierten DNA-Oligonucleotide dann wieder mit Hilfe der RNA-Polymerase und mit modifizierten Nucleotiden in RNA-Oligonucleotide umgeschrieben werden und, daß
- h) die oben genannten Selektionsschritte c) bis g) gegebenenfalls so oft wiederholt werden, bis die Oligonucleotide, die durch eine hohe Bindungsaffinität zu der Zielstruktur charakterisiert sind, hinreichend selektioniert sind und anschließend die Sequenzen der so erhaltenen Oligonucleotide gegebenenfalls bestimmt werden können.
7. Verbindung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zielstruktur ausgewählt ist unter Makromolekülen,
Gewebestrukturen von höheren Organismen wie Tieren oder
Menschen, Organen oder Teilen von Organen eines Tieres oder
des Menschen, Zellen, Tumorzellen oder Tumoren.
8. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungskomponente B
- a) an das 4′-Ende des in der 4′-Position um die CH₂-OH-Gruppe verminderten Oligonucleotid-Rests N,
- b) an das 3′-Ende des in der 3′-Position um ein Wasser stoffatom verminderten Oligonucleotid-Rests N,
- c) an die um die OH-Gruppe(n) verminderte(n) Phospho diesterbrücke(n) zwischen jeweils zwei Nucleotiden und/oder
- d) an 1 bis 30 Nucleobase(n), die jeweils in der/den Position(en) 5, 8 und/oder der Aminogruppe(n) der Position(en) 2, 4 und 6 um ein Wasserstoffatom ver mindert ist (sind),
gebunden ist (sind).
9. Verbindung nach Anspruch 8a) oder 8b), dadurch
gekennzeichnet, daß B die allgemeine Formel X-Y-Z¹ hat, die
X-seitig mit dem Komplexbildner oder Komplex und Z-seitig
mit dem Nucleotid verbunden ist, worin
X für eine direkte Bindung, eine -NH- oder -S-Gruppe
steht,
Y für eine gerad-, verzweigtkettige, gesättigte oder ungesättigte C₁-C₂₀-Alkylenkette steht, die gegebe nenfalls 1-2 Cyclohexylen-, 1-5 Imino-, 1-3 Phenylen-, 1-3 Phenylenimino-, 1-3 Phenylenoxy-, 1-3 Hydroxyphe nylen-, 1-5 Amido-, 1-2 Hydrazido-, 1-5 Carbonyl-, 1-5 Ethylenoxy-, eine Ureido-, eine Thioureido-, 1-2 Carboxyalkylimino-, 1-2 Estergruppen, 1-3 Gruppen Ar, worin Ar für einen gesättigten oder ungesättigten 5- oder 6-Ring steht, der gegebenenfalls 1-2 Heteroatome ausgewählt aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel und/oder 1-2 Carbonylgruppen enthält, 1-10 Sauer stoff-, 1-5 Stickstoff- und/oder 1-5 Schwefelatome enthält und/oder gegebenenfalls durch 1-5 Hydroxy-, 1-2 Mercapto-, 1-5 Oxo-, 1-5 Thioxo-, 1-3 Carboxy-, 1-5 Carboxy-C₁-C₄-alkyl-, 1-5 Ester-, 1-3 Amino-, 1-3 Hydroxy-C₁-C₄-alkyl-, 1-3 C₁-C₇-Alkoxygruppen substituiert ist und
Z¹ für -CONH-CH₂-4′, -NH-CO-4′, -O-P(O)R¹-NH-CH₂-4′, -O-P(O)R¹-O-CH₂-4′ oder -O-P(O)R¹-3′ worin 4′ bzw. 3′ die Verknüpfung an die endständige(n) Zuckereinheit(en) angibt und R¹ für O⁻, S⁻, eine C₁-C₄-Alkyl- oder NR²R³-Gruppe mit R² und R³ in der Bedeutung von Wasserstoff und C₁-C₄-Alkylresten stehen.
Y für eine gerad-, verzweigtkettige, gesättigte oder ungesättigte C₁-C₂₀-Alkylenkette steht, die gegebe nenfalls 1-2 Cyclohexylen-, 1-5 Imino-, 1-3 Phenylen-, 1-3 Phenylenimino-, 1-3 Phenylenoxy-, 1-3 Hydroxyphe nylen-, 1-5 Amido-, 1-2 Hydrazido-, 1-5 Carbonyl-, 1-5 Ethylenoxy-, eine Ureido-, eine Thioureido-, 1-2 Carboxyalkylimino-, 1-2 Estergruppen, 1-3 Gruppen Ar, worin Ar für einen gesättigten oder ungesättigten 5- oder 6-Ring steht, der gegebenenfalls 1-2 Heteroatome ausgewählt aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel und/oder 1-2 Carbonylgruppen enthält, 1-10 Sauer stoff-, 1-5 Stickstoff- und/oder 1-5 Schwefelatome enthält und/oder gegebenenfalls durch 1-5 Hydroxy-, 1-2 Mercapto-, 1-5 Oxo-, 1-5 Thioxo-, 1-3 Carboxy-, 1-5 Carboxy-C₁-C₄-alkyl-, 1-5 Ester-, 1-3 Amino-, 1-3 Hydroxy-C₁-C₄-alkyl-, 1-3 C₁-C₇-Alkoxygruppen substituiert ist und
Z¹ für -CONH-CH₂-4′, -NH-CO-4′, -O-P(O)R¹-NH-CH₂-4′, -O-P(O)R¹-O-CH₂-4′ oder -O-P(O)R¹-3′ worin 4′ bzw. 3′ die Verknüpfung an die endständige(n) Zuckereinheit(en) angibt und R¹ für O⁻, S⁻, eine C₁-C₄-Alkyl- oder NR²R³-Gruppe mit R² und R³ in der Bedeutung von Wasserstoff und C₁-C₄-Alkylresten stehen.
10. Verbindung nach Anspruch 8c), dadurch gekennzeichnet,
daß B die allgemeine Formel X-Y-Z² hat,
wobei
Z² in der zwei benachbarte Zuckereinheiten verknüpfenden Brücke für die Gruppe -NR²-, -O- oder -S- steht und X, Y und R² die in Anspruch 9 angegebene Bedeutung haben.
Z² in der zwei benachbarte Zuckereinheiten verknüpfenden Brücke für die Gruppe -NR²-, -O- oder -S- steht und X, Y und R² die in Anspruch 9 angegebene Bedeutung haben.
11. Verbindung nach Anspruch 8d), dadurch gekennzeichnet,
daß B die allgemeine Formel X-Y-Z³ hat, wobei Z³ für eine
-NH-Gruppe an der oder eine direkte Bindung zur Nucleobase
steht und X und Y die in Anspruch 9 angegebene Bedeutung
haben.
12. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß der Metallkomplex als
bildgebendes Element Gadolinium, Mangan oder Eisen enthält.
13. Verfahren zum Nachweis einer Zielstruktur dadurch
gekennzeichnet, daß man eine oder mehrere der Verbindungen
nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit der zu
untersuchenden Probe in vivo oder in vitro zusammenbringt
und anhand des Signales nachweist, ob die Zielstruktur, an
die das Oligonucleotid N spezifisch und mit hoher
Bindungsaffinität bindet, in der Probe vorhanden ist.
14. Verfahren zur nicht-invasiven Diagnostik von
Krankheiten, dadurch gekennzeichnet, daß man eine oder
mehrere der Verbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 12
mit der zu untersuchenden Zielstruktur in vivo
zusammenbringt und anhand des Signales nachweist, ob die
Zielstruktur, an die das Oligonucleotid N spezifisch
bindet, in dem zu untersuchenden Organismus vorhanden ist.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4424923A DE4424923A1 (de) | 1994-07-14 | 1994-07-14 | Konjugate aus Metallkomplexen und Oligonucleotiden, die spezifisch an bestimmte Zielstrukturen binden für MRI |
IL11423595A IL114235A0 (en) | 1994-07-14 | 1995-06-20 | Oligonucleotide conjugates and processes for noninvasive diagnosis utilizing the same |
AU31090/95A AU3109095A (en) | 1994-07-14 | 1995-07-12 | Conjugates of metal complexes and oligonucleotides, which specifically bond to specific target structures, agents containing these conjugates, their use in nmr diagnosis as well as process for their production |
PCT/EP1995/002686 WO1996002669A1 (en) | 1994-07-14 | 1995-07-12 | Conjugates of metal complexes and oligonucleotides, which specifically bond to specific target structures, agents containing these conjugates, their use in nmr diagnosis as well as process for their production |
JP8504000A JPH10511842A (ja) | 1994-07-14 | 1995-07-12 | 特定の標的構造に特異的に結合する金属錯体とオリゴヌクレオチドの結合体、それらの結合体を含有する剤、nmr診断におけるそれらの利用並びにそれらの製造方法 |
EP95926850A EP0770146A1 (de) | 1994-07-14 | 1995-07-12 | Konjugate von metallkomplexen und oligonu kleotiden mit spezifische bindungen zu spezifische target strukturen, verbindungen enthaltende diese konjugate, ihrevernendung in nmr-diagnostik und verfahen zu ihre herstellung |
ZA955894A ZA955894B (en) | 1994-07-14 | 1995-07-14 | Conjugates of metal complexes and oligonucleotides which specifically bond to specific target structures agents containing these conjugates their use in nmr diagnosis as well as process for their production |
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DE4424923A DE4424923A1 (de) | 1994-07-14 | 1994-07-14 | Konjugate aus Metallkomplexen und Oligonucleotiden, die spezifisch an bestimmte Zielstrukturen binden für MRI |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4424923A1 true DE4424923A1 (de) | 1996-01-18 |
Family
ID=6523185
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4424923A Withdrawn DE4424923A1 (de) | 1994-07-14 | 1994-07-14 | Konjugate aus Metallkomplexen und Oligonucleotiden, die spezifisch an bestimmte Zielstrukturen binden für MRI |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE4424923A1 (de) |
ZA (1) | ZA955894B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19741084A1 (de) * | 1997-09-18 | 1999-03-25 | Knoell Hans Forschung Ev | Hochaffine Nukleinsäuremoleküle mit funktionellen Gruppen zur spezifischen Erkennung von Zielmolekülen, ihre Herstellung und Verwendung |
-
1994
- 1994-07-14 DE DE4424923A patent/DE4424923A1/de not_active Withdrawn
-
1995
- 1995-07-14 ZA ZA955894A patent/ZA955894B/xx unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19741084A1 (de) * | 1997-09-18 | 1999-03-25 | Knoell Hans Forschung Ev | Hochaffine Nukleinsäuremoleküle mit funktionellen Gruppen zur spezifischen Erkennung von Zielmolekülen, ihre Herstellung und Verwendung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ZA955894B (en) | 1996-07-30 |
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