DE4424773A1 - Fernmeßsystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fernmeßsystem, in dem einer zentralen
Abfragestation eine größere Anzahl räumlich verteilter Sensorstationen
zugeordnet ist, die selektiv aktivierbar und deren Meßvorrichtungen und
Signalverarbeitungsanordnungen mit akustische Oberflächenwellen - AOW -
verwendenden Bauelementen und elektronischen Schaltungen ausgerüstet
sind. Für AOW ist auch die Abkürzung SAW (surface acoustic wave)
gebräuchlich. Nachstehend wird der Einfachheit halber nur die Abkürzung
"AOW" verwendet.
Derartige Fernmeßsysteme werden z. B. für Überwachungszwecke in
Räumen, an oder in Behältern für den Transport gefährlicher Güter auf
Schiffen oder Bahnen, auf freien Flächen, für Steuerungen oder Regelungen
von Prozeßanlagen und dgl. mehr eingesetzt. Die Meßstellen können
physikalische, chemische oder biochemische Größen, z. B. Temperatur,
Druck, Masse, elektrische oder mechanische Spannung, Konzentrationen
chemischer Stoffe, Antikörper-Antigen Reaktionen, Immissionsbelastungen
der Luft durch z. B. NOx, SO₂, CO₂ direkt oder indirekt erfassen. AOW-
Sensoren zeichnen sich durch extrem hohe Sensitivität, hohe Genauigkeit
und universelle Einsetzbarkeit aus, sind als Chips mit kleinen Abmessungen
in Planartechnologie herstellbar und können ein frequenzanaloges
Ausgangssignal liefern. Die Frequenzbandbreite reicht von ca. 20 MHz bis in
den GHz-Bereich, in dem die Fingerstrukturen der Interdigitalwandler dann
den i pm-Bereich erreichen bzw. unterschreiten. Auch der Dynamikbereich
von AOW-Sensoren ist groß.
Das oben schon erwähnte Anwendungsgebiet von Sensoren, die AOW
verwenden, für den Nachweis und die quantitative Bestimmung von
gasförmigen Stoffen bildet einen besonderen Forschungs- und
Entwicklungsschwerpunkt. Um solche Messungen schnell, exakt und auch bei
geringster Konzentration des zu bestimmenden Gases durchführen zu
können, werden Materialien benötigt, die als dünne Filme, zwischen den
Wandlerstrukturen eines AOW-Sensors aufgebracht, eine selektive und
reversible Adsorption des zu bestimmenden Gases ermöglichen. Die daraus
resultierenden Masseänderungen bewirken Veränderungen der
Ausbreitungsgeschwindigkeit der durch einen solchen Film geführten AOW
und verschieben z. B. die Schwingfrequenz eines Oszillators. Diese
Verschiebungen stellen ein Maß für die Massebelegung dar. Derartige
Sensortypen zeigen eine Empfindlichkeit im kHz/ppm-Bereich, eine Auflösung
im ‰-Bereich und Nachweisgrenzen bis hinab zum ppb-Bereich (10-9). Aus
der Patentliteratur seien hierzu beispielhaft genannt die DE 40 30 651 A1
bzw. deren parallele EP 0 477 648 A1.
Bei einem weiteren Einsatzgebiet von AOW-Sensoren, der Messung von
Durchflußraten gasförmiger Stoffe, wird gemäß EP 0 261 393 A2 die
Abhängigkeit der Ausbreitungsgeschwindigkeit der AOW von der Temperatur
des sie führenden Mediums ausgenutzt. Ein Teil der Energie der sich
ausbreitenden AOW wird in einem Film, der die Oberfläche des
Substratmaterials im Bereich des Ausbreitungsweges bedeckt, in Wärme
umgesetzt, erhöht also die Temperatur. Über den Film strömendes Gas kühlt
das Material ab. Beide Effekte führen zu Verschiebungen der
Resonanzfrequenz, die ein Maß für die gewünschte Größe darstellen und
sich mit einem digitalen Frequenzzähler erfassen lassen. Ein derartiger Film
mit einer Dicke von ca. 1% bis 10% der Wellenlänge der AOW kann z. B. aus
einer Nickel/Chrom-Legierung bestehen und durch Sputtern aufgebracht
werden. Eine Vielzahl anderer Materialien, auch Polymere, ist für solche
Filme geeignet.
Die vorstehend erläuterten AOW-Sensortypen sollen und können hier nur
eine beispielhafte Auswahl für deren Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten
und deren Funktionsweise darstellen.
Für Fernmeßsysteme ist z. B. aus der DE 42 00 076 A1 und DE 42 17 049 A1
der Einsatz von passiven AOW-Sensoren bekannt, die drahtlos abfragbar
sind. Damit die einzelnen Sensoren ohne eigene Energiequellen bzw.
Stromversorgungen arbeiten können, sind die von ihnen ausführbaren
Funktionen auf ein Mindestmaß beschränkt, also neben der eigentlichen
Ermittlung von Meßwerten nur noch auf das Erkennen eines individuellen
Abfragesignals und die Übermittlung von Informationen, die einen Meßwert
explizit angeben oder implizit enthalten. Ein gemeinsames Abfragegerät
enthält demgemäß alle wesentlichen, "intelligenten" Anordnungen des
Systems. Eine im Prinzip angegebene Ausführungsform gemäß o.g. DE 42 00 076 A1
sieht auf einem Chip bzw. Träger (30) ein Sensorelement (15), ein
Referenzelement (25) und einen Phasendiskriminator (11) vor (vgl. a.a.o.,
Fig. 7 und zugehörige Beschreibung, Spalte 6, letzter Absatz). Weiterhin ist
dort (vgl. a.a.o.: Fig. 5 im Zusammenhang mit Erläuterungen ab Spalte 4,
Zeile 33 bis Spalte 5, Zeile 5 und Spalte 6, Zeilen 27 bis 47) zur Aktivierung
der passiven Sensoren eine Identifizierungsanordnung angegeben, in der
zwei auf verschiedene Frequenzen (f₁, f₂) konzipierte Sensorelemente (115,
115′) parallel vom empfangenen Rufsignal gespeist werden und mit einer
individuellen Kodierungsstruktur (26) in einem Sensorelement (115′) die
Erkennung des Rufsignals sowie damit die Aktivierung dieses Sensors
herbeigeführt wird. Am Ausgang des anderen Sensorelements (115) ist die
Antenne für das Ausgangs-, d. h. das Meßwertsignal angeschlossen. Zur
Unterscheidbarkeit mehrerer Sensorelemente voneinander sollen z. B.
unterschiedliche Ausgangssignal - Frequenzen (f₁, . . . fN) und/oder
unterschiedliche Grundlaufzeiten vorgesehen sein (vgl. a.a.o.: Spalte 7,
Ansprüche 12 und 13). Abgesehen von dem herstellungstechnischen
Aufwand für die einzelnen, unterschiedlichen Kodierungsstrukturen in den
Rufsignaldetektoren sind auch die erforderliche Bandbreite des
Übertragungsmediums und die für den Empfang und die Auswertung der
Meßwertsignale in der Abfragestation bei einem derartigen Konzept
durchzuführenden Maßnahmen nicht zu unterschätzen.
Von den beiden vorstehend genannten DE-Offenlegungsschriften befaßt sich
die etwas jüngere DE 42 17 049 A1 mit Weiterbildungen der in
der DE 42 00 076 A1 offenbarten passiven AOW-Sensoren. Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung, auf die weiter unten
eingegangen wird, sind insbesondere diejenigen Aspekte dieses
weitergebildeten bekannten Standes der Technik von Bedeutung, die sich auf
die Erfassung und/oder Kompensation von Temperatureinflüssen sowie auf
die Erzeugung von Meßwertsignalen beziehen, die auch Informationen über
die Identität des abgefragten Sensors enthalten.
Das zum Aspekt der Temperatureinflüsse in der DE 42 17 049 A1 erläuterte
Lösungsprinzip verwendet sogenannte gechirpte Signale. Mit "Chirp" wird der
Frequenzgang eines zeitbegrenzten Signals als Funktion der Zeit bezeichnet.
Werden gleichzeitig zwei gechirpte Signale ausgesendet, eines mit
zunehmender Frequenz (chirp-up), das andere mit abnehmender Frequenz
(chirp-down), so können daraus in einem passiven Sensor zwei zeitlich
komprimierte Impulse gebildet werden. Bei einer Verwendung als
Temperatursensor mit symmetrischen Reflektorstrukturen, d. h.: a = b,
antwortet die Anordnung nach Fig. 9a der DE 42 17 049 für eine
vorgegebene Temperatur mit zwei Impulsen, deren zeitlicher Abstand der
Temperaturabweichung proportional ist, wobei die gesamte Ausdehnung der
Oberflächenwellenanordnung stillschweigend als gleich vorausgesetzt wird.
Bei einer Verwendung als Sensor für eine andere physikalische oder
chemische Größe wird die Anordnung in Fig. 12 verwendet, die das dem
Stand der Technik entsprechende Temperaturkompensationsprinzip durch
Referenz- und Meßzweig enthält, in diesem Fall ist die, bei der Messung
auftretende, zeitliche Aufspaltung der Impulse der Meßgröße proportional.
Auch hier wird wieder stillschweigend vorausgesetzt, daß die Temperatur
über die gesamte Ausdehnung der aus Meß- und Referenzzweig
bestehenden AOW-Anordnung konstant ist. Die Auswertung der sehr
geringen Zeitdifferenz zwischen den Impulsen erfordert in der Abfragestation
einen beträchtlichen Aufwand.
Bezüglich der Erzeugung von Meßwertsignalen mit immanenter
Identitätsinformation unterscheiden sich die in den jeweiligen Fig. 5 der
beiden hier gewürdigten Offenlegungsschriften dargestellten Anordnungen
dadurch, daß die mit der Kodierungsstruktur ausgerüstete AOW-Strecke und
die dazu parallele Strecke ohne Kodierungsstruktur in der Weiterbildung nicht
nur eingangs-, sondern auch ausgangsseitig bezüglich der Antenne parallel
geschaltet sind. Ein entstehendes Summensignal ist bezüglich immanenter
Identitätsinformationen nicht mit einfachen Mitteln auswertbar. Es kann
lediglich eine Meßwertinformation der Abfragestation zur Verfügung gestellt
werden.
Der Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht, ist bekannt aus dem
Prospekt "Entwicklung eines vollständig integrierbaren akustischen
Oberflächenwellen-Bauelements auf GaAs für den Einsatz in der Sensorik"
(Paul-Drude-Institut für Festkörperelektronik im Forschungsverbund Berlin
e.V., D-10117 Berlin). Dieser Prospekt gelangte erstmals anläßlich der
CeBIT-Messe im März 1994, Hannover (DE), an die Öffentlichkeit und zeigt
auf seinen Innenseiten ein Prinzipschaltbild eines mit elektronischen
Signalverarbeitungsschaltungen integrierten chemischen AOW-
Sensormoduls. Das dort vorgestellte Konzept sieht für ein drahtlos zu
betreibendes Fernmeßsystem vor, die einzelnen Sensorstationen selektiv
über ein Kennungssignal in den Sendemodus umzuschalten, in dem ein
frequenzmoduliertes Meßwertsignal zur Abfragestation übertragen wird. Als
AOW-Bauelemente sind dabei der Meß- und der Referenzzweig des Sensors,
ein PSK-(phase shift keying)Filter zur Identifizierung des Kennungssignals
und ein Oszillator zur Erzeugung der Trägerfrequenz für das Meßwertsignal
ausgebildet. Die in den Sensorstationen vorgesehenen elektronischen
Schaltungen sind von herkömmlicher Art und als integrierte Schaltungen
realisierbar. Eine monolithische Integration der AOW-Bauelemente und der
elektronischen Schaltkreise erlaubt das Galliumarsenid - GaAs -
Materialsystem.
Wie vorstehend aufgezeigt ist, liegt die Erfindung auf einem in vielerlei
Hinsicht innovationsträchtigen Gebiet. Das technische Problem, mit dem sich
die Erfindung befaßt, besteht darin, sowohl bei monolithisch integrierten als
auch bei hybriden Aufbauten von Sensorstationen mit AOW verwendenden
Bauelementen in erster Linie für die benötigten Signale solche Maßnahmen
vorzusehen, mit denen die hervorragenden Eigenschaften von AOW-
Sensorelementen optimal zur Geltung kommen. Solche Maßnahmen und
Mittel sollen zudem geringen Aufwand erfordern, mittels einfacher
Schnittstellenmodifikationen eine universelle Einsetzbarkeit modularer
Komponenten sowie zumindest eine Kompensation nachteiliger Einflüsse
ermöglichen.
Hierfür sieht die erfindungsgemäße Lösung vor, daß bei einem
Fernmeßsystem der eingangs genannten Art zwischen der Abfragestation
und den Sensorstationen bidirektional über ein gemeinsames
Übertragungsmedium zu übermittelnde Informationen aus Signalfolgen
bestehen, in denen individuell kodierte Kennungsworte gleicher Dauer und
gleicher Anzahl von Wortelementen ein Grundmuster bilden und
Wiederholfrequenzen identisch kodierter Grundmuster für Meßwerte
spezifische Informationen darstellen, und in den Sensorstationen enthaltene
Identifizierungseinrichtungen baugleich vorgefertigt und jeweils fest
programmiert auf individuell kodierte Kennungsworte ausgebildet und als
Detektoren für zu empfangende wie auch als Generatoren für mit
unterschiedlichen Wiederholfrequenzen auszusendende Grundmuster
eingesetzt sind.
Während Systeme, die über Funk lediglich die Anwesenheit bzw. Identität
von Personen oder Gegenständen feststellen, nur mit passiven Sensoren
ausgerüstet zu sein brauchen, jedoch der Abfragestation nur mit ihrer
Adresse antworten, bietet die Erfindung eine kostengünstige und
aufwandarme Meßwerterfassung, Signalverarbeitung und Übertragung von
Meßwertsignalen mit immanenter Adresse, was jedoch aktive Anordnungen in
den Sensorstationen erfordert, d. h. die Ausrüstung mit eigenen
Energiequellen bzw. den Anschluß an eine Stromversorgung. Diese
Stromversorgung kann ohne übermäßigen Mehraufwand dann erfolgen, wenn
auch eine leitungsgebundene Signalübertragung stattfindet. Stand-by-
Schaltungen für die Empfängerkomponenten in den Sensoranordnungen
können zudem den Energieverbrauch auf ein Minimum beschränken.
Natürlich eröffnet eine Konzeption, in Fernmeßsystemen aktive statt nur
passive Sensoranordnungen vorzusehen, auch weitere Freiräume bezüglich
der Signalverarbeitung. Für die Kommunikation in beiden Richtungen
zwischen Abfragestation und Sensorstationen wird bei der Erfindung z. B. die
PSK-Technik eingesetzt. Die in ihrer Phasenlage modulierbaren Signale sind
einfach aufgebaut und erlauben bei Korrelationsempfang zudem, daß ihr
Pegel unterhalb der Rauschschwelle liegt.
Das Grundmuster läßt sich aus Sinusschwingungen zu individuell kodierten
digitalen Mustern zusammensetzen. Ein Ruf- bzw. Aktivierungssignal für eine
Sensorstation braucht nur aus einem solchen Grundmuster zu bestehen.
Antworten der Sensorstationen werden aus Sequenzen der eigenen
Adreßworte gebildet. Die Wiederholfrequenz zwischen zwei Adreßworten
läßt sich durch Frequenzzählung im Niederfrequenzbereich auswerten. Dies
gilt entsprechend auch dann, wenn aus Sequenzen in einer vorbestimmten
Anzahl Gruppen gebildet werden, bei denen dann die Wiederholfrequenz der
Gruppen für weitere zu übermittelnde Informationen zur Verfügung steht.
Ein weiterer für die Erfindung wesentlicher Gesichtspunkt bezieht sich auf die
Herstellung von AQW-Bauelementen. Diese werden für die Sensorstationen
in größerer Stückzahl benötigt. Meß- und Referenzzweige sollten in allen
Sensorstationen ohnehin identische Strukturen der AOW-Elemente
aufweisen. Die Detektoren und Generatoren für Adreßworte können auf
einfache Weise dann mit entsprechend kodierten Finger- oder
Resonatorstrukturen ausgebildet werden, wenn zunächst alle Strukturen
vollständig hergestellt und die jeweils für die individuellen Adreßworte nicht
benötigten Teile entfernt bzw. funktionsunfähig gemacht werden. Somit wird
für die Erzeugung der Fingerstrukturen auf AOW-Bauelementen, die sich auf
einem Substrat befinden, auch nur eine einzige Maske benötigt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung und ihrer vorteilhaften
Ausführungsformen, insbesondere solcher mit in den Unteransprüchen
angegebenen Merkmalen, werden im Zusammenhang mit der folgenden
Beschreibung der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1: ein Blockschaltbild eines Fernmeßsystems mit einer
Abfragestation und einer größeren Anzahl von Sensorstationen;
Fig. 2: ein Blockschaltbild einer Sensorstation des Fernmeßsystems
gemäß Fig. 1;
Fig. 3, 4 und 5: Schaubilder von Signalfolgen und deren Zusammensetzung, die
im erfindungsgemäßen Fernmeßsystem die zu übermittelnden
Informationen darstellen;
Fig. 6: ein detailliertes Schaltbild einer aktiven Sensorstation gemäß
Fig. 2 mit ihren akustischen Oberflächenwellen - AOW -
verwendenden Bauelementen und elektronischen Schaltungen;
Fig. 7: die Ausbildung von Fingerstrukturanordnungen eines AOW-Bauelements
mit fest durch die Struktur vorgegebener
individueller Kodierung;
Fig. 8: die Ausbildung von Fingerstrukturanordnungen ähnlich der gem.
Fig. 7, jedoch mit frei wählbarer Einstellbarkeit auf individuelle
Kodierungen;
Fig. 9: ein Blockschaltbild ähnlich Fig. 2, mit Einzelheiten eines
zwischen Empfangs- und Sende-Modus umschaltbaren AOW-Bauelements;
Fig. 10: ein Blockschaltbild ähnlich Fig. 2, mit Einzelheiten einer Stand-by-Schaltung;
Fig. 11: ein Blockschaltbild einer AOW-Sensorkomponente mit einer
ersten Ausführungsform einer
Temperaturkompensationsanordnung, und
Fig. 12: ein Blockschaltbild einer AOW-Sensorkomponente mit einer
zweiten Ausführungsform einer
Temperaturkompensationsanordnung.
Das in Fig. 1 schematisch als Blockschaltbild dargestellte Fernmeßsystem
besteht aus einer Abfragestation 1, die mit einer Senderkomponente 2, einer
Empfängerkomponente 3 und einem Auswertegerät 4 ausgerüstet ist, und
aus einer größeren Anzahl von Sensorstationen 5.i, i = 1, . . . , n. Die Signale
zwischen der Abfragestation 1 und den Sensorstationen 5.i werden in beiden
Richtungen über ein Übertragungsmedium 11, z. B. drahtlos über Funk oder
über eine Hochfrequenzleitung oder über einen Lichtwellenleiter geführt.
Die Sensorstationen 5.i enthalten, wie Fig. 2 ebenfalls schematisch als
Blockschaltbild zeigt, jeweils eine Empfängerkomponente 6, einen
Sensormodul 7 und eine Senderkomponente 8.
Im allgemeinen werden in Fernmeßsystemen die Sensorstationen selektiv
und sequentiell von der Abfragestation gerufen und aktiviert. Sie antworten
der Abfragestation unverzüglich. Die Antwortsignale der Sensorstationen
enthalten die gewünschten Informationen über festgestellte Meßwerte und
müssen in der Abfragestation den betreffenden Sensorstationen eindeutig
zugeordnet werden können. Wartet die Abfragestation z. B. nach Aussendung
eines Rufsignals das angeforderte Antwortsignal ab, bevor eine andere
Sensorstation gerufen wird, kann die objektive Zuordnung von Ruf- und
Antwortsignal allein über deren zeitlichen Zusammenhang erfolgen.
Die z. B. in modernen Nachrichten- und Rechnersystemen üblichen
Übermittlungsverfahren für Informationen mit immanenten Adressen sind für
Fernmeßsysteme zumeist zu aufwendig und deshalb nicht ohne weiteres zu
übernehmen. Im Hinblick darauf, daß die Ausführungsformen der Erfindung
mit AOW verwendenden Bauelementen ausgerüstet sind und dafür eine
kostengünstige, aufwandarme und störfeste Informationsübermittlung
vorzusehen ist, werden bei der Erfindung und ihren Ausführungsformen die
Signale über die Phase verknüpft.
Die Fig. 3, 4 und 5 zeigen den Aufbau individuell kodierbarer
Kennungsworte und daraus zu bildender Signalfolgen. Ein solches
Kennungswort - vgl. Fig. 3 - der Dauer tw besteht besteht aus z. B. vier
Wortelementen, die als Sinus-Schwingungen ausgebildet sind und durch
Phasenkodierung die Digitalelemente "1" und "0" darstellen. Ein derartiges
individuell kodiertes Kennungswort wird als Rufsignal verwendet, das die
Abfragestation aussendet, um die betreffende Sensorstation zu aktivieren.
Jede Sensorstation generiert ihr Kennungswort nach dem zuvor
beschriebenen Grundmuster und bildet mit dessen Hilfe ihre Antwortsignale
- vgl. Fig. 4 - in der Weise, daß mindestens zwei Kennungsworte der Dauer
tw eine Sequenz der Dauer ts bilden. Dabei ist die Folgefrequenz fx der
Grundmuster in den Sequenzen umgekehrt proportional zum zeitlichen
Abstand Δtx zweier aufeinanderfolgender Grundmuster. Wie noch etwas
später näher erläutert wird, liefern bei Ausführungsformen der Erfindung
verwendete Sensormodule frequenzanaloge Meßwertsignale der Frequenz
fx. Damit enthält ein Ausgangssignal einer Sensorstation sowohl ihre Adresse
als auch die Information über den jeweiligen Meßwert mit derselben
Genauigkeit, mit der dieser Wert gemessen wurde.
Aus dem in Fig. 5 gezeigten Schaubild ist zu erkennen, daß ein
Ausgangssignal einer Sensorstation noch ein weiteres Meßwertsignal - mit
der Folgefrequenz fy ∼ 1/Δty - enthalten kann. Aus Sequenzen gemäß Fig. 4
in vorbestimmter Anzahl mit der jeweiliger Dauer ts lassen sich Gruppen der
Dauer tΣ bilden, so daß nach Auswertung von fx ∼ 1/Δtx auch fy ∼ 1/Δty
bestimmt werden kann.
Die Fig. 6 zeigt den Aufbau einer Sensorstation 5.i für Ausführungsformen
der Erfindung. Es kann sich dabei um einen vollständig monolithisch
integrierten Aufbau der AOW-Bauelemente mit den elektronischen
Schaltungen und Bauelementen wie auch um einen hybriden Aufbau handeln.
Für einen vollständig monolithisch integrierten Aufbau einer Sensorstation 5.i
kommt sowohl GaAs als piezoelektrisches Halbleitermaterial als auch Silizium
- Si - in Betracht, das dann allerdings im Bereich der Fingerstrukturen mit einer
piezoelektrischen Schicht zu versehen ist.
Auf jeden Fall können die AOW-Bauelemente einer Empfängerkomponente 6,
eines Sensormoduls 7 und einer Senderkomponente 8 für sich monolithisch
integriert sein. Weiterhin sind eine Stromversorgung 9 sowie elektronische
Bauelemente bzw. Schaltungen 10.j vorgesehen, die untergliedert sind in die
Bauelemente und Schaltungen für eine Detektorsignalverarbeitung 10.1, für
die Meßvorrichtung 10.2, für die Meßwertumformung 10.3, für die
Ausgangssignalverstärkung 10.4 und für die Ausrüstung 10.5 der
Schnittstelle der Sensorstation 5.i mit dem Übertragungsmedium 11. Die
einzelnen Komponenten der Sensorstation 5.i werden nachfolgend in ihren
Funktionen beschrieben.
Ein von der Abfragestation zur Sensorstation 5.i gesendetes Rufsignal
gelangt über eine Empfangsantenne AT1 und über einen
Betriebszustandsschalter SIO zu einem Verstärker A3, der den
Eingangswandler eines AOW-Detektors der Empfängerkomponente 6 speist.
Stellt der Ausgangswandler des AOW-Detektors z. B. mittels Korrelation die
Übereinstimmung mit der individuellen, im Rufsignal kodierten Adresse der
Sensorstation 5.i fest, schaltet der Korrelationspeak einen
Schwellwertschalter SS2, der die Sensorstation 5.i nunmehr vollständig
aktiviert. Ausführungsformen des AOW-Detektors unterscheiden sich durch
die Art und Weise, wie die Korrelation durchgeführt wird, z. B. mit Korrelator,
PSK-Filter, Konvolver. Vom Schwellwertschalter SS2 wird im Zuge der
vollständigen Aktivierung der Sensorstation 5.i der Betriebszustandsschalter
SI0 von "Empfangen" auf "Senden" geschaltet, d. h. die Verbindung zur
Empfangsantenne AT1 wird getrennt und dafür zu einer Sendeantenne AT2
geschlossen.
Der Sensormodul 7 enthält als AOW-Strukturen einen Meß- und einen
Referenzzweig. Diese sind z. B. als identische akustische
Verzögerungsleitungen ausgebildet. Im Meßzweig dient ein Film, der das
Substrat im Bereich des Ausbreitungsweges der AOW bedeckt, als Adsorber
oder Absorber für eine chemische Substanz oder dgl. Die Ad- oder
Absorption führt zu Veränderungen der Ausbreitungseigenschaften der AOW
im Meßzweig. Meß- und Referenzzweig sind mit Verstärkern A1 bzw. A2 und
automatischen Verstärkungsreglern AGC1 bzw. AGC2 ausgerüstet. Die
Schwingfrequenzen der aus den AOW-Zweigen und den Verstärkern A1 bzw.
A2 gebildeten Oszillatoren werden lastfrei, gegebenenfalls mittels hier nicht
dargestellter Richtkoppleranordnungen, ausgekoppelt und einem HF-Mischer
M zugeführt. Ein nachgeschalteter Tiefpaß T läßt aus dem im HF-Mischer M
entstehenden Frequenzgemisch nur dessen niederfrequente
Differenzfrequenz zu einem Schwellwertschalter oder Nulldurchgangszähler
SS1 und einem nachgeschalteten Multivibrator MV1 gelangen. Mit der auf
diese Weise aus der Differenzfrequenz gewonnenen niederfrequenten
Impulsfolge wird über ein während des Sendemodus betriebsbereites Tor GI
die Sendekomponente 8 angesteuert.
Jeder Impuls, den der Multivibrator MV1 abgibt, erzeugt mit Hilfe der AOW-
Generatoranordnung der Sendekomponente 8 eine Folge von
Wortelementen, die in ihrer Dauer und Anzahl im Grundmuster gleich und
durch ihre individuelle Kodierung das jeweilige eindeutige Kennungswort
ergeben, wie in Fig. 3 dargestellt ist. Über einen Verstärker A4 mit
automatischer Verstärkungsregelung AGC4 gelangt dann das Meßwertsignal
mit immanenter Adresse der jeweiligen Sensorstation 5.i über die
Sendeantenne AT2 und das Übertragungsmedium zur Abfragestation.
Sende- und Empfangsantenne AT1, AT2 können z. B. für Funkübertragung
identisch und auch auf dem Chip integriert sein.
Bei hybriden Aufbauten können die AOW-Bauelemente auch auf Litiumniobat
- LiNbO₃ -, Litiumtantalat - LiTaO₃ -, Quarz - SiO₂ - Galliumphosphat
- GaPO₄ - oder, wie weiter oben bereits erwähnt, auf der Basis von Si
hergestellt sein.
Die Fig. 7 und 8 zeigen den Aufbau der Strukturen von AOW-Wandlern
12 und 13, wobei einfache und im wesentlichen regelmäßige Polaritäten
aufweisende Wandler 12 nachfolgend als Eingangswandler bezeichnet
werden und die kodierbaren, in der Regel mehr Finger besitzenden Wandler
13, als Ausgangswandler bezeichnet werden. Mit diesen Strukturen sind
solche AOW-Bauelemente auszubilden, die als Generatoren bzw. Detektoren
für Kennungsworte (vgl. Fig. 3) in Empfängerkomponenten 6 und in
Senderkomponenten 8 der Sensorstationen 5.i (vgl. Fig. 7 in Verbindung mit
Fig. 2 und 6) bzw. in der Senderkomponente 2 und der
Empfängerkomponente 3 der Abfragestation 1 (vgl. Fig. 8 in Verbindung mit
Fig. 1) eingesetzt werden.
Diese AOW-Eingangswandler 12 und AOW-Ausgangswandler 13 führen je
nach ihrem Einsatz in einem Detektor oder einem Generator für
Kennungsworte die nachstehend angegebenen Funktionen aus, wobei wegen
der Reziprozität der AOW-Strukturen Eingangs- und Ausgangswandler
vertauscht werden können:
- - In einem Detektor wird ein AOW- Eingangswandler 12 mit einer Impulsfolge gespeist, die alle individuell kodierten Kennungsworte repräsentieren kann. Die erzeugte AOW trägt diese Kennungsworte zum AOW-Ausgangswandler 13. Dieser prüft mittels seiner im Muster der zugeordneten individuellen Kodierung strukturierten Fingerpaare die Ist- und die Soll-Kodierung auf Übereinstimmung.
- - In einem Generator erzeugt ein AOW-Eingangswandler 12 aus einem einzigen, ihm zugeführten Impuls eine AOW, die noch keine Kodierung eines Kennungswortes enthält. Am AOW-Ausgangswandler 13, dessen Fingerpaare - wie zuvor beschrieben - im Muster der individuellen Kodierung strukturiert sind, wird mittels dieser Fingerpaarstrukturierung eine die Soll- Kodierung aufweisende Impulsfolge, d. h. das jeweilige individuelle Kennungswort erzeugt.
Hieraus ist zu erkennen, daß Strukturen eines AOW-Eingangswandlers 12,
unabhängig von dessen Einsatz in einem Detektor oder einem Generator für
Kennungsworte, ein gleichmäßiges Muster regelmäßig ineinander greifender
Fingerpaare aufweisen. Dies ist so in den Fig. 7 und 8 für Detektoren und
Generatoren in Sensorstationen und der Abfragestation erfindungsgemäßer
Ausführungsformen angedeutet.
AOW-Ausgangswandler 13 lassen sich hingegen für den Einsatz bei
Sensorstationen als fest programmierte Muster - Fig. 7 - und als frei
einstellbar für den Einsatz bei der Abfragestation - Fig. 8 - ausbilden.
Zur Ausbildung von AOW-Ausgangswandlern 13 für Sensorstationen wird
dazu von einer Konfiguration ausgegangen, in der zwischen zwei Holmen in
gleichmäßiger Folge eine Vielzahl von Sprossen ausgebildet ist. Je nach
individueller Kodierung wird dann je eine Verbindung einer jeden Sprosse mit
dem einen oder dem anderen Holm aufgetrennt. Es entsteht dadurch ein die
Kodierung des jeweiligen individuellen Kennungswortes repräsentierendes
Muster ineinander greifender Fingerpaare.
Dem Ausgangswandler 13 in der Abfragestation 1 kann ebenfalls diese
Holm/Sprossen-Konfiguration zugrundegelegt werden, jedoch mit dem
Unterschied, daß die Holm/Sprossen-Verbindungen mit Schaltern
ausgerüstet sind und die die Kodierung des jeweiligen individuellen
Kennungswortes repräsentierenden Muster mittels der entsprechenden
Schalterstellungen definiert werden. Die Schalter selbst können durch
elektronische Schaltungen realisiert werden.
Im Zusammenhang mit den vorstehenden Erläuterungen zum Detektor und
Generator für Kennungsworte in Sensorstationen zeigt Fig. 9 eine vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung. Diese besteht darin, für die
Empfängerkomponente 6 und für die Senderkomponente 8 nur ein
gemeinsames AOW-Bauelement vorzusehen. Ein Schalter SRTI am AOW-
Eingangswandler und ein weiterer Schalter SRTO am AOW-
Ausgangswandler dieses AOW-Bauelements vertauschen die Betriebsart
"Sendemodus" mit der Betriebsart "Empfangsmodus" und umgekehrt. Es sei
auch hier erwähnt, daß Eingangs- und Ausgangswandler vertauscht werden
können. Die in Fig. 9 nicht dargestellten Einzelheiten einer Sensorstation 5.i
sind der Fig. 6 zu entnehmen.
Dies gilt insoweit auch bezüglich Fig. 10, die sich auf eine Weiterbildung der
Erfindung bezüglich der Stromversorgung für die aktiven Sensorstationen 5.i
bezieht. In der Betriebsart "Empfangsmodus" brauchen nur die elektronischen
Schaltungen 10.1 für den Detektor an die Stromversorgungseinheit 9
angeschlossen zu sein. Ein Stand-by-Schalter SSB stellt die
Stromversorgungsverbindungen zu allen anderen aktiven elektronischen
Bauelementen und Schaltungen in der Sensorstation 5.i erst dann her, wenn
die Aktivierung dieser Sensorstation 5.i mittels des identifizierten
individuellen Rufsignals erfolgt.
Eine Sensorstation 5.i kann sich für die Dauer der Messung und der
Absendung des Meßwertsignals selbsttätig in der Betriebsart "Sendemodus"
halten. Dazu kann der Schwellwertschalter SS2 mit einer Zeitschaltung
versehen sein, die eine ausreichende, von dem als Mischfrequenz ermittelten
Meßwert abhängige Haltezeit bereitstellt. Die Einstellungen einer solchen
Haltezeit müssen die Aussendung einer aus mindestens zwei
Meßwertsignalen bestehenden Sequenz ermöglichen, in der die
Wiederholfrequenz den Meßwert repräsentiert. Eine längere
Sendemodusdauer wirkt sich günstig hinsichtlich der Meßgenauigkeit aus,
sofern eine statische Messung erfolgt. Bei dynamischen Messungen, z. B. von
Konzentrations-, Temperatur-, Druck- oder sonstigen Größen folgt bei großer
Sendemodusdauer die gemessene Frequenz den tatsächlichen
Meßwertänderungen.
Soll der Sensormodul 7 häufiger, z. B. zyklisch messen, die Sensorstation 5.i
jedoch nur selten abgefragt werden, sind festgestellte Meßwerte
zwischenzuspeichern. Dazu kann das vom Tiefpaß T abgegebene Signal z. B.
über eine zusätzliche Torschaltung ausgekoppelt werden. Über eine
Frequenz/Spannungs(F/U)-Umsetzung mit nachfolgender Analog/Digital
(A/D)-Wandlung lassen sich die Meßwerte digital in einen Speicher schreiben
und bei Anforderung über ein Rufsignal aus lesen und auf dem umgekehrten
Weg der zuvor schon beschriebenen Signalverarbeitung zuführen.
Die Abfragestation und die Sensorstationen können bei Ausführungsformen
der Erfindung auch mit zusätzlichen Generatoren bzw. Detektoren für
kollektive Befehlssignale ausgerüstet sein.
Als kollektive Befehlssignale sind bei Ausführungsformen der Erfindung
solche an Sensorstationen zu richtende Rufe zu verstehen, die dort
bestimmte Aktivitäten auslösen oder laufende abbrechen sollen.
Beispielsweise gehört hierzu, in solchen Sensorstationen, die mit einem
Zwischenspeicher für Meßwerte ausgerüstet sind, den Betriebszeitpunkt
und/oder die Betriebsdauer der Zwischenspeicherung von der Abfragestation
her zu steuern. Als weiteres Beispiel sei im Falle auftretender Störungen des
Empfangs und/oder der Auswertung von Meßwertsignalen in allen
Sensorstationen der Abbruch oder die zeitweilige Sperrung des
"Sendemodus" zu nennen.
In den bisherigen Ausführungen wurde schon mehrfach erwähnt, daß bei der
Erfindung die Beherrschung von störenden Temperatureinflüssen einen
wichtigen Aspekt darstellt. Die in den Fig. 11 und 12 gezeigten, diesen
Aspekt behandelnden Weiterbildungen der Erfindung sehen neben einer
Temperaturkompensation oder Temperaturstabilisierung auch eine
gleichzeitige Erhöhung der Masseempfindlichkeit der Sensormodule vor.
Bezüglich der Temperaturkompensation besteht die Aufgabe darin, die
Verzögerungszeit im AOW-Sensor, d. h. die Zeit zwischen Aussendung der
AOW am eingangsseitigen Wandler bis zu ihrem Empfang am
ausgangsseitigen Wandler, über einen bestimmten Temperaturbereich
konstant zu halten. Das wird durch Materialien mit verschwindendem
Temperaturkoeffizienten der Verzögerungszeit - TCD - realisiert oder bei
Materialien mit nicht verschwindendem TCD durch Aufbringen von
Siliziumoxidschichten - SiO₂ - der Dicke von größenordnungsmäßig der
halben Wellenlänge der geführten AOW-Mode und häufig zusätzlich
erforderlichen massebelastenden Schichten sowie durch Prinzip von Meß- und
Referenzarm erreicht.
Die Temperaturkompensation mit SiO₂-Schicht ist in Ausführungsformen der
Erfindung sowohl bei Sensormodulen als auch bei
Identifizierungseinrichtungen anwendbar. Bei AOW verwendenden Sensoren
wird auf diese Weise die Masseempfindlichkeit erhöht. Sei GaAs ist das
Temperaturverhalten eines Sensors mit einer optimal eingestellten
Kompensationsschicht vergleichbar STX-Quarz, der bekanntermaßen hohe
Temperaturstabilität besitzt.
In Verbindung mit den vorstehend erläuterten Maßnahmen aber auch
unabhängig von diesen können Weiterbildungen der Erfindungen mit den in
Fig. 11 und Fig. 12 dargestellten Ausbildungen temperaturkompensierter
AOW-Sensoren aufgebaut sein.
Diese beinhalten insofern Vorteile als die räumliche Trennung von Referenz- und
Meßzweig reduziert oder ganz ausgeschaltet werden, wodurch über die
gesamte räumliche Ausdehnung eventuell vorhandene
Temperaturunterschiede nur noch deutlich verringerte Störeinflüsse
zurückbleiben.
Im in Fig. 11 gezeigten Sensormodul 14.1 sind Meß- und Referenzarme
doppelt, und zwar als sich paarweise kreuzende, eine gemeinsame
massenempfindliche Meßstelle aufweisende Anordnung ausgelegt. Diese
Anordnung ermöglicht, zur Meßwertermittlung mehrere, auch unterschiedlich
kombinierbare Oszillatorfrequenzen heranzuziehen. Eine überschaubare und
realisierbare Lösung besteht darin, die Meßwerte der beiden sich kreuzenden
Meß/Referenz-Armpaare unabhängig voneinander zu bestimmen und daraus
ein genaueres Meßwertsignal zu bilden.
Bei dieser Anordnung bestehen z. B. auf {100}-Schnitt GaAs für die
Wellenausbreitung im Kreuzungsbereich gleiche Ausbreitungsbedingungen,
insbesondere auch gleiche Temperaturbedingungen.
Hinsichtlich signalverarbeitender Maßnahmen kann - wie in Fig. 5 dargestellt
und dazu weiter oben erläutert - auch ein zweites, durch eine
Wiederholfrequenz fy ∼ 1/Aty repräsentiertes Signal zur Abfragestation
übertragen werden. Als solch weiteres Signals kann z. B. auch das in einem
Mischer (M1: vgl. Fig. 9) entstehende Summensignal nach Frequenzteilung
gebildet werden.
Bei dieser Ausbildung eines Sensormoduls 14.2 gemäß Fig. 12 breiten sich
Wandlerpaar 15.1/16.1 bzw. 15.2/16.2 mit den zugehörigen elektronischen
Schaltungen 10.2 vorhanden. Eine Mode muß bezüglich der zu messenden
Größe sensitiv sein, d. h. die Meßarmmode repräsentieren; die andere Mode
ist die Referenzarmmode.
Die dargestellten und beschriebenen Ausführungs- und
Weiterbildungsformen der Erfindung befassen sich überwiegend mit den
Einzelheiten in der Form, wie sie für eine drahtlose Funkverbindung zwischen
Abfragestation und Sensorstationen eingesetzt werden und anzuwenden
sind. Modifikationen und Ergänzungen, bei denen wohl im Rahmen der
vorliegend vermittelten Lehre zu technischem Handeln auf das Wissen und
Können eines Fachmannes zurückgegriffen werden kann, betreffen z. B. die
Ausrüstung des Auswertgerätes 4 in der Abfragestation 1 (vgl. Fig. 1), die
Ausbildung und Ausrüstung der Abfragestation 1 und der Sensorstationen 5.i
an deren Schnittstellen zum Übertragungsmedium 11 für drahtgebundene
oder über Lichtwellenleiter führende Signalübermittlung (siehe z. B. Schaltung
10.5 in Fig. 6) oder bei den mit AOW-Bauelementen ausgebildeten
Identifizierungseinrichtungen, wenn diese für zwei oder mehrere voneinander
getrennte Hochfrequenzkanäle im gemeinsamen Übertragungsmedium
ausgelegt sein sollen.
Die vorteilhaften Eigenschaften von AOW verwendenden Bauelementen -
extrem hohe Sensitivität, universelle Einsetzbarkeit, kleine
Chipabmessungen, Planartechnologie für deren Herstellung,
frequenzanaloges Ausgangssignal, breiter Frequenz- und Dynamikbereich -
werden sowohl bei den Sensormodulen als auch bei den
Identifizierungseinrichtungen in Verbindung mit der Art der Kodierung und der
Verarbeitung der zum Informationsverkehr zwischen Abfragestation und
Sensorstationen benötigten Signale nach der technischen Lehre der
Erfindung effektiv und effizient genutzt.
Claims (13)
1. Fernmeßsystem, in dem einer zentralen Abfragestation eine größere
Anzahl räumlich verteilter Sensorstationen zugeordnet ist, die selektiv
aktivierbar und deren Meßvorrichtungen und
Signalverarbeitungsanordnungen mit akustische Oberflächenwellen - AOW -
verwendenden Bauelementen und elektronischen Schaltungen ausgerüstet
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Abfragestation (1) und den Sensorstationen (5.i; i=1, . . . ,n)
bidirektional über ein gemeinsames Übertragungsmedium (11) zu
übermittelnde Informationen aus Signalfolgen bestehen, in denen individuell
kodierte Kennungsworte gleicher Dauer und gleicher Anzahl von
Wortelementen ein Grundmuster bilden und Wiederholfrequenzen identisch
kodierter Grundmuster für Meßwerte spezifische Informationen darstellen,
und in den Sensorstationen (5.i) enthaltene Identifizierungseinrichtungen
baugleich vorgefertigt und jeweils fest programmiert auf individuell kodierte
Kennungsworte ausgebildet und als Detektoren für zu empfangende wie auch
als Generatoren für mit unterschiedlichen Wiederholfrequenzen
auszusendende Grundmuster eingesetzt sind.
2. Fernmeßsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Abfragestation (1) als
AOW-Bauelemente ausgebildete Identifizierungseinrichtungen enthalten
sind, deren Ausbildung im wesentlichen der in einer Sensorstation (5.i)
gleicht, jedoch frei auf jeweils individuell kodierte Kennungsworte einstellbar
und als Generator für auszusendende wie auch als Detektor für zu
empfangende und bezüglich individueller Kodierung und spezifischer
Wiederholfrequenz auszuwertende Kennungsworte eingesetzt sind.
3. Fernmeßsystem nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abfragestation (1) mit
zusätzlichen Generatoren und die Sensorstationen (5.i) mit zusätzlichen
Detektoren für kollektive Befehlssignale ausgerüstet sind.
4. Fernmeßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Identifizierungseinrichtungen
mit deren Betriebsarten "Sendemodus/Empfangsmodus" vertauschenden
Schaltern (SRTI, SRTO) ausgerüstet sind.
5. Fernmeßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die in der Abfragestation (1) und
in den Sensorstationen (5.i) enthaltenen, als AOW-Bauelemente
ausgebildeten Identifizierungseinrichtungen für zwei oder mehrere
voneinander getrennte Hochfrequenzkanäle im gemeinsamen
Übertragungsmedium ausgelegt sind.
6. Fernmeßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Lichtwellenleiter das
gemeinsame Übertragungsmedium darstellt.
7. Fernmeßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6
dadurch gekennzeichnet, daß die AOW-Bauelemente und die
elektronischen Schaltungen monolithisch integriert sind.
8. Fernmeßsystem nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch Galliumarsenid - GaAs - als
Substratmaterial.
9. Fernmeßsystem nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch Silizium - Si - als Substratmaterial mit
piezoelektrischen Schichten im Bereich von AOW-Bauelementestrukturen.
10. Fernmeßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die AOW-Bauelemente in den
Sensorstationen (5.i) temperaturkompensiert ausgebildet sind.
11. Fernmeßsystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtungen mit sich
paarweise kreuzenden Referenz- und Meßarmen ausgebildet sind.
12. Fernmeßsystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtungen mit
benachbarten, unterschiedliche und unterschiedlich masseempfindliche
AOW-Moden führenden planaren Schichten ausgebildet sind.
13. Fernmeßsystem nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtungen mit
einem auch die Masse-Empfindlichkeit erhöhenden Schichtsystem aus
Siliziumdioxid - SiO₂ - mit einer Dicke im Bereich der halben Wellenlänge der
geführten AOW-Mode und einem Film aus Gold - Au - versehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944424773 DE4424773A1 (de) | 1994-07-05 | 1994-07-05 | Fernmeßsystem |
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DE19944424773 DE4424773A1 (de) | 1994-07-05 | 1994-07-05 | Fernmeßsystem |
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8122 | Nonbinding interest in granting licenses declared | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |