DE4422164A1 - Mit ungesättigten Estern teilvernetzte Kunststoffmassen - Google Patents
Mit ungesättigten Estern teilvernetzte KunststoffmassenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft teilvernetzte Kunststoffmassen
mit einem Schmelzflußindex von 0, 1 bis 100 g/10 min., bei 230°C
und unter einem Gewicht von 2,16 kg, aus
- a) einem Polymerisat aus 25 bis 97 Gew.-% eines Propylencopoly merisats (I), das 0,1 bis 15 Gew.-% an einpolymerisierten C₂-C₁₀-Alk-1-enen enthält und aus 3 bis 75 Gew.-% eines weiteren Propylencopolymerisats (II), das 15 bis 80 Gew.-% einpolymerisierte C₂-C₁₀-Alk-1-ene aufweist, und
- b) einer Verbindung der folgenden allgemeinen Formel (I)
wobei
R für Wasserstoff oder für eine C₁-C₄-Alkylgruppe steht,
X eine C₁-C₃₀-Alkylgruppe oder eine C₇-C₃₀-Arylalkylgruppe bedeutet, die von einem oder mehreren Sauerstoffatomen und/oder Stickstoffatomen unterbrochen sein kann und
n der Zahl 2 oder 3 entspricht,
erhältlich durch Umsetzung des Polymerisats a) mit der
Metallverbindung b) bei Temperaturen von 180 bis 280°C, Drücken
von 1 bis 100 bar und mittleren Verweilzeiten des Reakti
onsgemisches von 0,2 bis 10 Minuten.
Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung von teilvernetzten Kunststoffmassen, sowie Folien,
Fasern und Formkörper aus diesen Kunststoffmassen.
Vernetzte Polymerisate weisen gegenüber nicht vernetzten Poly
merisaten den Vorteil einer höheren mechanischen Stabilität auf.
Vollständig vernetzte Materialien las sen sich aber aufgrund ihres
geringen Schmelzflusses thermisch nicht mehr mit den in der
Kunststofftechnik üblichen Methoden verformen (H.G. Elias,
"Makromoleküle", Verlag Hüthig & Wepf, 4. Auflage, Seite 1000
bis 1003). Für die Verarbeitung von Polymerisaten ist es deshalb
notwendig, darauf zu achten, daß der Vernetzungsgrad der Poly
merisate nicht zu hoch liegt, so daß diese noch mit den in der
Kunststofftechnik üblichen Apparaturen verformt werden können.
Es ist bekannt, Polymerisate des Propylens mit ungesättigten
Silanen in Gegenwart eines Kondensationskatalysators und eines
Peroxids zu vernetzen (DE-A 33 27 149 und DE-A 35 20 106). Die
dabei erhaltenen Polymerisate zeichnen sich u. a. durch eine hohe
Kälteschlagzähigkeit und Formbeständigkeit aus. Die Vernetzung
mit Hilfe ungesättigter Silane ist jedoch verfahrenstechnisch re
lativ aufwendig, da in diesem Fall drei verschiedene Komponenten,
das Silan, der Katalysator und das Peroxid eingesetzt werden müs
sen.
Kautschuke auf der Basis von Ethylen und Propylen können auch
mittels Bismaleinimidoverbindungen vernetzt werden, vorausge
setzt, daß radikalisch zerfallende Initiatoren (DE-A 42 19 860;
P.O. Towney et al: J. Appln. Polym. Sci. 8, 2281ff (1964)) mit
verwendet werden oder energiereiche Strahlung (siehe S.M. Miller
et al: J. Polym. Sci. 58, 737 (1962)) die Reaktion initiiert. Bei
diesen Verfahren beobachtet man gelegentlich einen Molmassenab
bau, der die mechanischen Eigenschaften der Produkte deutlich
verschlechtert. Darüber hinaus wird bei den daraus erhaltenen
Produkten häufig festgestellt, daß diese verfärbt sind.
Weiterhin ist bekannt, Kautschuke mit mehrwertigen Metallsalzen
der Acrylsäure oder der Methacrylsäure in Gegenwart von radika
lischen Initiatoren zu vernetzen. Die US-A 4 857 571 beschreibt
beispielsweise ein Verfahren, nach welchem Kautschuke auf Basis
von Propylen und Ethylen, Nitrilkautschuke oder Fluorkautschuke
mit Zinkdimethacrylat in Gegenwart von phenolischen Vulkanisati
onsinhibitoren mit Hilfe von organischen Peroxiden vernetzt wer
den. In der US-A 4 713 409 werden Copolymerisate des Propylens
und Ethylens oder Nitrilkautschuke in Gegenwart von Füllstoffen
mit Zinkdimethacrylat vernetzt, wobei die Reaktion durch den Zer
fall von organischen Peroxiden katalysiert wird. Terpolymerisate
aus Ethylen, Propylen und Dienen lassen sich ebenfalls mit Zink
dimethacrylaten vernetzen (EP-A 390012). Die Vernetzung derar
tiger Terpolymerisate aus Ethylen, Propylen und Dienen mit Zink
dimethacrylaten kann auch durch Gammastrahlung oder Elektronen
strahlung initiiert werden. Bei diesen Verfahren hat es sich aber
als nachteilig erwiesen, daß dabei relativ hohe Vernetzermengen
verwendet werden müssen. Darüber hinaus sind diese Verfahren häu
fig technisch aufwendig.
Polyolefine können auch mit Peroxiden unter Zusatz von Acrylaten
oder Methacrylaten mehrwertiger Alkohole vernetzt werden. So be
schreibt beispielsweise die JP-A 41/30 106 ein Verfahren zur Her
stellung von thermoplastischen Elastomeren, nach welchem
Mischungen aus Polyolefinen und Kautschuken in Gegenwart von Per
oxiden mit Acrylaten wie Trimethylolpropantriacrylat umgesetzt
werden. Die dabei erhaltenen Produkte sind aber hochvernetzt und
weisen einen Gelgehalt, eine Maßzahl für den Grad der Vernetzung,
von größer oder gleich 100%, bezogen auf den Kautschukgehalt,
auf. Auch in der JP-A 63/142 056 wird ein Verfahren zur Vernet
zung von thermoplastischen Elastomeren mit Hilfe von Triacrylaten
beschrieben, bei welchem die erhaltenen Produkte ebenfalls Gel
gehalte von mindestens 20% aufweisen.
Bei diesen Verfahren hat es sich aber als nachteilig erwiesen,
daß relativ hohe Vernetzermengen eingesetzt werden müssen und daß
die daraus erhaltenen Materialien vollständig vernetzt sind, d. h.
hohe Gelgehalte aufweisen, was zur Folge hat, daß sie nur schwer
verarbeitet werden können.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, den
geschilderten Nachteilen abzuhelfen und teilvernetzte Kunststoff
massen mit guten anwendungstechnischen Eigenschaften und mög
lichst geringen Gelgehalten zu entwickeln, die nach einem wenig
aufwendigen Verfahren hergestellt werden können, wobei die Menge
des dabei eingesetzten Vernetzers begrenzt werden kann.
Demgemäß wurden die eingangs definierten, teilvernetzten Kunst
stoffmassen gefunden.
Die erfindungsgemäßen teilvernetzten Kunststoffmassen weisen ei
nen Schmelzflußindex von 0,1 bis 100 g/10 min, bei 230°C und
unter einem Gewicht von 2,16 kg, auf. Der Schmelzflußindex ent
spricht dabei der Menge an Polymerisat, die innerhalb von
10 Minuten aus der nach DIN 53 735 genormten Prüfvorrichtung bei
einer Temperatur von 230°C und unter einem Gewicht von 2,16 kg
ausgepreßt wird. Besonders bevorzugt sind dabei solche teilver
netzten Kunststoffmassen, deren Schmelzflußindex 0,1 bis 50 g/10
min, bei 230°C und unter einem Gewicht von 2,16 kg, beträgt.
Die erfindungsgemäßen teilvernetzten Kunststoffmassen enthalten
ein Polymerisat a) aus 25 bis 97 Gew.-% eines Propylencopolymeri
sats (I), das 0,1 bis 15 Gew.-% an einpolymerisierten
C₂-C₁₀-Alk-1-enen enthält und aus 3 bis 75 Gew.-% eines weiteren
Propylencopolymerisats (II), das 15 bis 80 Gew.-% einpolymeri
sierte C₂-C₁₀-Alk-1-ene aufweist. Bevorzugt sind dabei solche
Kunststoffmassen, deren Polymerisat a) 35 bis 95 Gew.-% eines
Propylencopolymerisats (I) mit 0,2 bis 12 Gew.-% einpolymerisier
ter C₂-C₁₀-Alk-1-ene und 5 bis 65 Gew.-% eines Propylencopolymeri
sats (II) mit 20 bis 75 Gew.-% einpolymerisierter C₂-C₁₀-Alk-1-ene
enthält. Unter diesen Kunststoffmassen werden solche besonders
bevorzugt eingesetzt, deren Polymerisat a) aus 40 bis 93 Gew.-%
eines Propylencopolymerisats (I) mit 0,3 bis 9 Gew.-% einpolyme
risierter C₂-C₁₀-Alk-1-ene und aus 7 bis 60 Gew.-% eines Propylen
copolymerisats (II) mit 25 bis 70 Gew.-% einpolymerisierter
C₂-C₁₀-Alk-1-ene besteht.
Unter einpolymerisierten C₂-C₁₀-Alk-1-enen sind in diesem Zusam
menhang insbesondere Ethylen, But-1-en, Pent-1-en, Hex-1-en,
Hept-1-en oder Oct-1-en oder Gemische aus diesen Comonomeren zu
verstehen, wobei bevorzugt Ethylen oder But-1-en eingesetzt
werden.
Die Herstellung des erfindungsgemäß zu verwendenden Polymerisats
a) kann in den üblichen, für die Polymerisation von Propylen
verwendeten Reaktoren entweder absatzweise oder bevorzugt konti
nuierlich durchgeführt werden. Geeignete Reaktoren sind u. a.
kontinuierlich betriebene Rührkessel, wobei man auch eine Reihe
von mehreren hintereinander geschalteten Rührkesseln einsetzen
kann. Die Reaktoren enthalten ein Festbett aus feinteiligem Poly
merisat, welches üblicherweise durch Rühren in Bewegung gehalten
wird.
Das Verfahren kann mit den in der Polymerisationstechnik üblichen
Ziegler-Natta-Katalysatoren sowohl in der Gasphase, als auch in
einer Aufschlämmung oder in einer Lösung durchgeführt werden.
Diese enthalten u. a. neben einer titanhaltigen Feststoffkompo
nente noch Cokatalysatoren. Als Cokatalysatoren kommen dabei
Aluminiumverbindungen zusammen mit Elektronendonorverbindungen in
Frage.
Zur Herstellung der titanhaltigen Feststoffkomponente werden als
Titanverbindungen im allgemeinen Halogenide oder Alkoholate des
drei- oder vierwertigen Titans verwendet, wobei die Chloride des
Titans, insbesondere Titantetrachlorid, bevorzugt sind. Vorteil
haft enthält die titanhaltige Feststoffkomponente einen fein
teiligen Träger, wofür sich Silicium- und Aluminiumoxide, sowie
Aluminiumsilicate der Bruttoformel SiO₂·aAl₂O₃, wobei a für
einen Wert von 0,001 bis 2, insbesondere von 0,01 bis 0,5 steht,
gut bewährt haben.
Die bevorzugt verwendeten Träger weisen einen Teilchendurchmesser
von 0,1 bis 1000 µm, insbesondere von 10 bis 300 µm, ein Poren
volumen von 0,1 bis 10 cm³/g, insbesondere von 1,0 bis 5,0 cm³/g
und eine spezifische Oberfläche von 10 bis 1000 m²/g, insbesondere
von 100 bis 500 m²/g auf.
Weiter werden bei der Herstellung der titanhaltigen Feststoffkom
ponente u. a. Verbindungen des Magnesiums eingesetzt. Als solche
kommen insbesondere Magnesiumhalogenide, Magnesiumalkyle und
Magnesiumaryle, sowie Magnesiumalkoxy- und Magnesiumaryloxyver
bindungen in Betracht, wobei bevorzugt Magnesiumdichlorid, Ma
gnesiumdibromid und Magnesiumdi- (C₁-C₁₀-alkyl)-Verbindungen ver
wendet werden. Daneben kann die titanhaltige Feststoffkomponente
noch Halogen, bevorzugt Chlor oder Brom, enthalten.
Außerdem enthält die titanhaltige Feststoffkomponente in der
Regel noch Elektronendonorverbindungen, beispielsweise mono- oder
polyfunktionelle Carbonsäuren, Carbonsäureanhydride und Carbon
säureester, Ketone, Ether, Alkohole, Lactone, sowie phosphor- und
siliciumorganische Verbindungen. Bevorzugt werden als Elektronen
donorverbindungen innerhalb der titanhaltigen Feststoffkomponente
Phthalsäurederivate der allgemeinen Formel (II)
verwendet, wobei X und Y jeweils für Chlor oder einen C₁- bis
C₁₀-Alkoxyrest oder gemeinsam für Sauerstoff stehen. Besonders
bevorzugte Elektronendonorverbindungen sind Phthalsäureester,
wobei X und Y C₁-C₈-Alkoxyreste, beispielsweise Methoxy-, Ethoxy-,
Propyloxy- oder Butyloxyreste bedeuten.
Weiter bevorzugte Elektronendonorverbindungen innerhalb der
titanhaltigen Feststoffkomponente sind u. a. Diester von 3- oder
4-gliedrigen, gegebenenfalls substituierten Cycloalkyl-1,2-di
carbonsäuren, sowie Monoester von, gegebenenfalls substituierten
Benzophenon-2-carbonsäuren. Als Hydroxyverbindungen werden bei
diesen Estern die bei Veresterungsreaktionen üblichen Alkohole
verwendet, u. a. C₁- bis C₁₅-Alkanole, C₅- bis C₇-Cycloalkanole,
die ihrerseits C₁- bis C₁₀-Alkylgruppen tragen können, ferner
Phenole, Naphthole sowie die C₁-C₁₀-Alkylderivate dieser Verbin
dungen.
Die titanhaltige Feststoffkomponente kann nach an sich bekannten
Methoden hergestellt werden. Beispiele dafür sind u. a. in der
EP-A 45 975, der EP-A 86 473, der EP-A 171 200, der GB-A 2 111
066 und der US-A 4 857 613 beschrieben.
Bei der Herstellung der titanhaltigen Feststoffkomponente wird
bevorzugt das nachstehende dreistufige Verfahren angewandt.
In der ersten Stufe versetzt man zunächst einen feinteiligen
Träger, bevorzugt Siliciumdioxid oder SiO₂·aAl₂O₃ mit einem
Wassergehalt von 0,5 bis 5 Gew.-% - wobei a für eine Zahl im
Bereich von 0,001 bis 2, insbesondere im Bereich von 0,01 bis 0,5
steht - mit einer Lösung der magnesiumhaltigen Verbindung in
einem flüssigen Alkan, wonach man dieses Gemisch 0,5 bis 5 Stun
den lang bei einer Temperatur zwischen 10 und 120°C rührt.
Vorzugsweise setzt man pro Mol des Trägers 0,1 bis 1 mol der
Magnesiumverbindung ein. Anschließend fügt man unter ständigem
Rühren ein Halogen oder einen Halogenwasserstoff, insbesondere
Chlor oder Chlorwasserstoff im wenigstens zweifachen, bevorzugt
im wenigstens fünffachen molaren Überschuß, bezogen auf die
magnesiumhaltige Verbindung, hinzu. Nach etwa 30 bis 120 Minuten
trennt man den Feststoff von der flüssigen Phase ab.
In der zweiten Stufe bringt man das auf diese Weise erhaltene
Produkt in ein flüssiges Alkan ein und fügt danach ein C₁- bis
C₈-Alkanol, insbesondere Ethanol, ein Halogenid oder ein Alkoholat
des drei- oder vierwertigen Titans, insbesondere Titantetra
chlorid, sowie eine Elektronendonorverbindung, insbesondere ein
Phthalsäurederivat der allgemeinen Formel (II) hinzu. Dabei setzt
man pro Mol Magnesium des aus der ersten Stufe erhaltenen Fest
stoffs 1 bis 5 mol, insbesondere 2 bis 4 mol, Alkanol, 2 bis 20
mol, insbesondere 4 bis 10 mol, des drei- oder vierwertigen Ti
tans und 0,01 bis 1 mol, insbesondere 0,1 bis 1,0 mol, der Elek
tronendonorverbindung ein. Dieses Gemisch wird wenigstens eine
Stunde lang bei einer Temperatur zwischen 10 und 150°C gerührt,
der so erhaltene feste Stoff anschließend abfiltriert und mit ei
nem flüssigen Alkan, bevorzugt mit Hexan oder Heptan, gewaschen.
In der dritten Stufe extrahiert man den aus der zweiten Stufe
erhaltenen Feststoff einige Stunden lang bei Temperaturen zwi
schen 100 und 150°C mit überschüssigem Titantetrachlorid oder
einer im Überschuß vorliegenden Lösung von Titantetrachlorid in
einem inerten Lösungsmittel, vorzugsweise einem Alkylbenzol,
wobei das Lösungsmittel wenigstens 5 Gew.-% Titantetrachlorid
enthält. Danach wäscht man das Produkt solange mit einem
flüssigen Alkan, bis der Gehalt der Waschflüssigkeit an Titan
tetrachlorid weniger als 2 Gew.-% beträgt.
Die auf diese Weise erhältliche titanhaltige Feststoffkomponente
wird mit Cokatalysatoren als Ziegler-Natta-Katalysatorensystem
verwendet. Als Cokatalysatoren kommen dabei Aluminiumverbindungen
und Elektronendonorverbindungen in Betracht.
Geeignete Aluminiumverbindungen sind neben Trialkylaluminium auch
solche Verbindungen, bei denen eine Alkylgruppe durch eine
Alkoxygruppe oder durch ein Halogenatom, beispielsweise durch
Chlor oder Brom, ersetzt ist.
Bevorzugt werden Trialkylaluminiumverbindungen verwendet, deren
Alkylgruppen jeweils 1 bis 8 C-Atome aufweisen, beispielsweise
Trimethyl-, Triethyl- oder Methyldiethylaluminium.
Bevorzugt verwendet man neben der Aluminiumverbindung noch als
weiteren Cokatalysator Elektronendonorverbindungen wie beispiels
weise mono- oder polyfunktionelle Carbonsäuren, Carbonsäureanhy
dride und Carbonsäureester, Ketone, Ether, Alkohole, Lactone,
sowie phosphor- und siliciumorganische Verbindungen. Besonders
geeignete Elektronendonorverbindungen sind dabei siliciumorga
nische Verbindungen der allgemeinen Formel (III)
R¹nSi(OR²)4-n (III)
wobei R¹ gleich oder verschieden ist und eine C₁- bis C₂₀-Alkyl
gruppe, eine 5- bis 7-gliedrige Cycloalkylgruppe, die ihrerseits
eine C₁- bis C₁₀-Alkylgruppe tragen kann, oder eine C₆- bis
C₂₀-Aryl- oder Arylalkylgruppe bedeutet, R² gleich oder verschie
den ist und eine C₁- bis C₂₀-Alkylgruppe bezeichnet und n für die
Zahlen 1, 2 oder 3 steht. Besonders bevorzugt werden dabei solche
Verbindungen, in denen R¹ eine C₁- bis C₈-Alkylgruppe oder eine 5-
bis 7-gliedrige Cycloalkylgruppe, R² eine C₁- bis C₄-Alkylgruppe
und n die Zahlen 1 oder 2 bedeuten.
Unter diesen Verbindungen sind Dimethoxydiisopropylsilan, Di
methoxyisopropylsek.butylsilan, Dimethoxyisobutylisopropylsilan,
Dimethoxydiisobutylsilan, Dimethoxydicyclopentylsilan und
Diethoxyisobutylisopropylsilan hervorzuheben.
Bevorzugt werden solche Katalysatorsysteme verwendet, bei denen
das Atomverhältnis zwischen Aluminium aus der Aluminiuinverbindung
und Titan aus der titanhaltigen Feststoffkomponente 1 : 1 bis
800 : 1, insbesondere 2 : 1 bis 200 : 1, und das Molverhältnis zwischen
der Aluminiumverbindung und der als Cokatalysator eingesetzten
Elektronendonorverbindung 1 : 1 bis 100 : 1, insbesondere 2 : 1 bis
80 : 1 beträgt. Die Katalysatorbestandteile können in beliebiger
Reihenfolge einzeln oder als Gemisch der Komponenten in das Poly
merisationssystem eingebracht werden.
Mit Hilfe derartiger Katalysatorsysteme können die in den erfin
dungsgemäßen, teilvernetzten Kunststoffmassen enthaltenen Poly
merisate a) hergestellt werden. Nach einem bevorzugten zweistufi
gen Verfahren wird dabei in der Gasphase zunächst in einer ersten
Polymerisationsstufe das Propylencopolymerisat (I), und daran an
schließend in einer zweiten Polymerisationsstufe das Propylenco
polymerisat (II) produziert.
Die Copolymerisation des Propylens und der entsprechenden
C₂-C₁₀-Alk-1-ene wird in der ersten Polymerisationsstufe üblicher
weise bei einem Druck von 20 bis 40 bar, einer Temperatur von 60
bis 90°C und einer mittleren Verweilzeit des Reaktionsgemisches
von 1 bis 5 Stunden durchgeführt. Bevorzugt sind bei der Herstel
lung des Propylencopolymerisats (I) Drücke von 25 bis 35 bar,
Temperaturen von 65 bis 85°C und mittlere Verweilzeiten von 1,5
bis 4 Stunden. Vorzugsweise wählt man dabei die Reaktionsbedin
gungen so, daß in dieser ersten Polymerisationsstufe pro mmol der
Aluminiumkomponente 0,05 bis 2 kg des Propylencopolymerisats (I)
gebildet werden. Als C₂-C₁₀-Alk-1-en wird dabei insbesondere
Ethylen und But-1-en, oder ein Gemisch aus diesen Comonomeren
verwendet. Zur Herstellung des Propylencopolymerisats (I) wird
das Propylen mit den Comonomeren in der Weise copolymerisiert,
daß das Verhältnis zwischen dem Partialdruck des Propylens und
dem der Comonomeren auf 10 : 1 bis 1000:1, insbesondere auf 15 : 1
bis 500 : 1, eingestellt wird.
Das hierbei gebildete Propylencopolymerisat (I) wird nach Been
digung der Reaktion zusammen mit dem Katalysator aus der ersten
Polymerisationsstufe ausgetragen und in die zweite Polymerisati
onsstufe eingeführt, wo das Propylencopolymerisat (II) herge
stellt wird.
Dies erfolgt in der zweiten Polymerisationsstufe dadurch, daß in
Anwesenheit des Propylencopolymerisats (I) Propylen zusammen mit
einem oder mehreren C₂-C₁₀-Alk-1-enen bei Drücken von 5 bis
25 bar, Temperaturen von 30 bis 80°C und mittleren Verweilzeiten
des Reaktionsgemisches von 1 bis 5 Stunden polymerisiert wird.
Bevorzugt sind dabei Drücke von 10 bis 20 bar, Temperaturen von
40 bis 70°C und mittlere Verweilzeiten von 1,5 bis 4 Stunden.
Üblicherweise liegen dabei die Drücke in der zweiten Polymerisa
tionsstufe um wenigstens 7, vorzugsweise um wenigstens 10 bar
unter denen in der ersten Polymerisationsstufe. Als
C₂-C₁₀-Alk-1-ene werden dabei insbesondere Ethylen und But-1-en,
oder ein Gemisch aus diesen Comonomeren eingesetzt. Zur Herstel
lung des Copolymerisats (II) wird das Propylen mit den Comono
meren in der Weise copolymerisiert, daß das Verhältnis zwischen
dem Partialdruck des Propylens und dem der Comonomeren auf 0,1 : 1
bis 20 : 1, insbesondere auf 0,2 : 1 bis 15 : 1, eingestellt wird.
Durch geeignete Wahl der Polymerisationsparameter sollte außerdem
darauf geachtet werden, daß das Gewichtsverhältnis zwischen den
in der ersten und den in der zweiten Polymerisationsstufe umge
setzten Monomeren im Bereich von 0,5 : 1 bis 20 : 1, insbesondere im
Bereich von 0,6 : 1 bis 10 : 1, liegt.
Die Schmelzflußindizes der auf diese Weise erhältlichen Polymeri
sate a) liegen im Bereich von 0,1 bis 100, insbesondere im Be
reich von 0,5 bis 50 g/10 min, bei 230°C und 2,16 kg, nach
DIN 53 735. Der Schmelzflußindex entspricht dabei derjenigen
Menge an Polymerisat, die bei 230°C und einem Gewicht von 2,16 kg
aus der nach DIN 53 735 genormten Prüfvorrichtung ausgetragen
wird.
Weiterhin erhalten die erfindungsgemäßen, teilvernetzten Kunst
stoffmassen eine Verbindung der folgenden allgemeinen Formel (I)
wobei
R für Wasserstoff oder für eine C₁-C₄-Alkylgruppe steht,
X eine C₁-C₃₀-Alkylgruppe oder eine C₇-C₃₀-Arylalkylgruppe be deutet, die von einem oder mehreren Sauerstoffatomen und/oder Stickstoffatomen unterbrochen sein kann und
n der Zahl 2 oder 3 entspricht.
R für Wasserstoff oder für eine C₁-C₄-Alkylgruppe steht,
X eine C₁-C₃₀-Alkylgruppe oder eine C₇-C₃₀-Arylalkylgruppe be deutet, die von einem oder mehreren Sauerstoffatomen und/oder Stickstoffatomen unterbrochen sein kann und
n der Zahl 2 oder 3 entspricht.
Bevorzugte Verbindungen b) der allgemeinen Formel (I) sind dabei
solche, bei denen R für Wasserstoff, für einen Methylrest oder
für einen Ethylrest stehen. Besonders bevorzugte Verbindungen b)
enthalten für R Wasserstoff oder einen Methylrest und entsprechen
damit Derivaten der Acrylsäure oder der Methacrylsäure.
Es werden insbesondere solche Verbindungen b) der allgemeinen
Formel (I) eingesetzt, bei denen X für einen C₂-C₂₀-Alkylrest,
insbesondere für einen C₄-C₂₀-Alkylrest steht, der von einem oder
mehreren Sauerstoffatomen unterbrochen ist. Beispiele für solche
Reste X sind u. a. diejenigen Alkoxyreste, die sich aus folgenden
Alkoholen ergeben: Hexandiol, Tripropylenglykol, Dipropylen
glykol, Trimethylolpropantriol oder Glycerin. Weiterhin können
solche Verbindungen b) verwendet werden, bei denen X für einen
C₂-C₂₀-Alkylrest, insbesondere für einen C₄-C₂₀-Alkylrest steht,
der von einem oder mehreren Stickstoffatomen sowie gegebenenfalls
weiteren Sauerstoffatomen unterbrochen ist. Die Verbindungen b)
können auch aus C₇-C₃₀, insbesondere aus C₈-C₂₀-Arylalkylgruppen
bestehen, die von einem oder mehreren Sauerstoffatomen und/oder
Stickstoffatomen unterbrochen sind. Beispiele für solche Reste X
sind u. a. solche Alkoxyreste, die sich aus Phenylglycerin oder
Bisphenol-A-diglycerin ergeben.
Die genannten Alkohole werden mit den entsprechenden
ungesättigten Carbonsäuren, beispielsweise der Acrylsäure oder
der Methacrylsäure nach üblichen Methoden der organischen Chemie
zu den entsprechenden ungesättigten Verbindungen b) umgesetzt.
Darüber hinaus sind die Verbindungen b) auch im Fachhandel käuf
lich.
Die erfindungsgemäßen, teilvernetzten Kunststoffmassen sind
erhältlich durch Umsetzung des Polymerisats a) mit der Verbindung
b) bei Temperaturen von 180 bis 280°C, Drücken von 1 bis 100 bar
und mittleren Verweilzeiten des Reaktionsgemisches von 0,2 bis
10 Minuten. Bevorzugt sind dabei Temperaturen von 190 bis 260°C,
Drücke von 1 bis 60 bar und mittlere Verweilzeiten von 0,2 bis
5 Minuten. Die Umsetzung der einzelnen Komponenten miteinander
erfolgt in den in der Kunststoffverarbeitung üblicherweise zur
Vereinigung von Stoffen eingesetzten Apparaturen, beispielsweise
in Trommelmischern, in Mühlen, in Schnecken- oder Scheibenextru
dern, in Walzwerken oder Knetern.
Die Umsetzung des Polymerisats a) mit der Verbindung b) zu den
erfindungsgemäßen, teilvernetzten Kunststoffmassen kann sowohl in
Abwesenheit, als auch in Anwesenheit eines radikalisch zerfallen
den Initiators erfolgen.
Als radikalische Initiatoren werden vorzugsweise organische Per
oxide oder Azoverbindungen eingesetzt. Bevorzugt werden dabei
solche organischen Peroxidverbindungen verwendet, die bei einer
Temperatur von 210°C Halbwertszeiten von 1 bis 30 Sekunden auf
weisen. Innerhalb dieser Verbindungen sind insbesondere Dicumyl
peroxid, Monocumyl(tert.-butyl)-peroxid, Di(tert.-butyl)peroxid,
2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)hexan und
2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)hexin (3) hervorzuheben.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen, teilvernetzten Kunststoff
massen werden pro 100 Gew.-Teile des Polymerisats a) in der Regel
0,001 bis 5,0 Gew.-Teile der Verbindung b) und 0 bis 2,0 Gew.-
Teile des radikalisch zerfallenden Initiators verwendet. Vorzugs
weise werden pro 100 Gew.-Teile des Polymerisats a) 0,01 bis
2,0 Gew.-Teile, insbesondere 0,02 bis 1,0 Gew.-Teile der Ver
bindung b) und 0 bis 1,0 Gew.-Teile, insbesondere 0 bis 0,5 Gew.-
Teile des radikalisch zerfallenden Initiators eingesetzt.
Die Umsetzung des Polymerisats a) mit der Verbindung b) erfolgt
vorzugsweise in Extrudern, insbesondere in Zweischnecken
extrudern. In einer bevorzugten Ausführungsform dosiert man das
Polymerisat a) zusammen mit der Verbindung b) sowie gegebenen
falls dem radikalisch zerfallenden Initiator in den Einzug eines
Zweischneckenextruders, wo das Gemisch bei etwa 180 bis 190°C auf
geschmolzen und anschließend bei 180 bis 280°C 0,2 bis 10 Minuten
lang zur Reaktion gebracht wird.
Die Verbindung b) sowie gegebenenfalls der radikalisch zerfal
lende Initiator können auch nach dem Aufschmelzen des Polymeri
sats a) in den Extruder gegeben werden.
Nach einem ebenfalls bevorzugten Herstellungsverfahren wird die
Verbindung b) sowie gegebenenfalls der radikalisch zerfallende
Initiator dem Polymerisat a) unmittelbar nach dessen Herstellung
in einer, an den Herstellungsreaktor angeschlossenen Mischappara
tur hinzugesetzt. Als Mischapparaturen werden dabei insbesondere
Extruder verwendet.
Die erfindungsgemäßen teilvernetzten Kunststoffmassen zeichnen
sich u. a. durch eine hohe mechanische Festigkeit, insbesondere
eine hohe Dehnverfestigung, sowie eine verbesserte Bindenahtfe
stigkeit aus. Im Gegensatz zu vollständig vernetzten Kunststoffen
können die erfindungsgemäßen teilvernetzten Kunststoffmassen noch
gut verarbeitet werden.
Die erfindungsgemäßen teilvernetzten Kunststoffmassen eignen sich
aufgrund ihrer guten Verarbeitbarkeit insbesondere als Materia
lien für den Spritzguß, das Blasformen, die Extrusion und die
Herstellung von Schäumen. Sie können dabei u. a. zur Herstellung
von Folien, Fasern und Formkörpern verwendet werden.
In den Beispielen 1 und 2 sowie dem Vergleichsbeispiel A wurde
jeweils eine Vorrichtung verwendet, die
- - aus einer Kaskade von zwei verschiedenen, gerührten Autokla ven, die beide das gleiche Nutzvolumen von 200 l aufwiesen und jeweils mit einem bewegten Festbett aus feinteiligem Polypropylen gefüllt waren,
- - sowie einem sich daran anschließenden Zweischneckenextruder "ZSK 57" der Firma Werner & Pfleiderer mit einem Längen/ Durchmesserverhältnis von 27 bestand. Der Extruder konnte bei einer Schneckendrehzahl von 100 bis 300 Umdrehungen betrieben werden.
Die dabei verwendeten Propylencopolymerisate wurden als Grieß
oder als Granulat dem Zweischneckenextruder zugeführt und dort
mit der Verbindung b) und dem radikalischen Initiator auf ge
schmolzen.
Aus dem letzten Autoklaven der Kaskade wurde ein Polymerisat a)
ausgetragen, welches aus 58 Gew.-% eines Propylen-Ethylen-Copoly
merisats (I) mit 3,8 Gew.-% einpolymerisiertem Ethylen und
42 Gew.-% eines Propylen-Ethylen-Copolymerisats (II) mit
60 Gew.-% einpolymerisiertem Ethylen bestand und einem Schmelz
flußindex von 1,0 g/10 min [bei 230°C und 2,16 kg, nach
DIN 53 735] aufwies. Dieses wurde im Zweischneckenextruder mit
0,4 Gew.-Teilen Hexandioldiacrylat b) und 0,02 Gew.-Teilen
2,5-Dimethyl-2,5-di-(tert.-butyl-peroxy)hexan vermischt und
granuliert. Die Temperatur betrug dabei 240°C, der Druck 20 bar
und die mittlere Verweilzeit 30 Sekunden. Danach wurde das Ge
misch aus dem Zweischneckenextruder ausgetragen und granuliert.
Das erhaltene Produkt war farblos und geruchlos.
Der Schmelzflußindex, die Dehnung bei Streckspannung, der Gel
gehalt und die Reißdehnung der dabei erhaltenen Kunststoffmasse
können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.
100 Gew.-Teile des im Beispiel 1 verwendeten Propylenpoly
merisats a) wurden unter den gleichen Bedingungen wie im Bei
spiel 1 mit 0,6 Gew.-Teilen Hexandioldiacrylat b) und 0,02 Gew.-
Teilen 2,5-Dimethyl-2,5-di-(tert.-butylperoxy)hexan vermischt und
entsprechend aufgearbeitet. Das erhaltene Produkt war farblos und
geruchlos.
Der Schmelzflußindex, die Dehnung bei Streckspannung, der Gel
gehalt und die Reißdehnung der dabei erhaltenen Kunststoffmasse
können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.
Unter den Bedingungen des Beispiels 1 wurden 100 Gew.-Teile des
im Beispiel 1 verwendeten Propylencopolymerisats a) ohne Zusatz
einer Acrylates b) und eines Peroxids aufgearbeitet.
Der Schmelzflußindex, die Dehnung bei Streckspannung, der Gel
gehalt und die Reißdehnung der dabei erhaltenen Kunststoffmasse
können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.
- a) analog DIN 53 735, bei 230°C und unter einem Gewicht von 2,16 kg
- b) Zur Dehnungsprüfung mit Bindenaht wurden zweiseitige ange spritzte Schulterstäbe hergestellt, die in der Mitte eine Bindenaht quer zur Längsachse aufwiesen. Der Schulterstab entsprach dabei in seinen Abmessungen dem Normalschulterstab Typ 1 nach ISO 527 und besaß eine Dicke von 3 mm. Die Her stellung dieses Schulterstabs erfolgte bei einer Temperatur von 250°C und einer Fließfrontgeschwindigkeit von 200 mm/sec.
- An den auf diese Weise hergestellten Schulterstäben wurden durch Zugexperimente nach DIN 53 457 bei 23°C die Dehnung bei Streckspannung und die Reißdehnung, jeweils mit Bindenaht, bestimmt.
- c) Die Bestimmung des Gelgehalts erfolgte durch Extraktion in siedendem p-Xylol. Dazu wurden ca. 2 g des Polymerisats in eine Soxhlet-Extraktionshülse eingewogen und es wurde 24 Stunden lang extrahiert. Der nach dem Trocknen in der Hülse verbleibende unlösliche Anteil entspricht dem Gel gehalt.
Claims (10)
1. Teilvernetzte Kunststoffmassen mit einem Schmelzflußindex von
0,1 bis 100 g/10 min, bei 230°C und unter einem Gewicht von
2,16 kg, aus
- a) einem Polymerisat aus 25 bis 97 Gew.-% eines Propylen copolymerisats (I), das 0,1 bis 15 Gew.-% an einpoly merisierten C₂-C₁₀-Alk-1-enen enthält und aus 3 bis 75 Gew.-% eines weiteren Propylencopolymerisats (II), das 15 bis 80 Gew.-% einpolymerisierte C₂-C₁₀-Alk-1-ene auf weist, und
- b) einer Verbindung der folgenden allgemeinen Formel (I)
wobei
R für Wasserstoff oder für eine C₁-C₄-Alkylgruppe steht,
X eine C₁-C₃₀-Alkylgruppe oder eine C₇-C₃₀-Arylalkylgruppe bedeutet, die von einem oder mehreren Sauerstoffatomen und/oder Stickstoffatomen unterbrochen sein kann und
n der Zahl 2 oder 3 entspricht,
erhältlich durch Umsetzung des Polymerisats a) mit der Verbindung b) bei Temperaturen von 180 bis 280°C, Drücken von 1 bis 100 bar und mittleren Verweilzeiten des Reakti onsgemisches von 0,2 bis 10 Minuten.
2. Teilvernetzte Kunststoffmassen nach Anspruch 1, erhältlich
durch Umsetzung des Polymerisats a) mit der Verbindung b) in
Anwesenheit eines radikalisch zerfallenden Initiators.
3. Teilvernetzte Kunststoffmassen nach den Ansprüchen 1 oder 2,
wobei man pro 100 Gew.-Teile des Polymerisats a) 0,001 bis
5,0 Gew.-Teile der Verbindung b) und 0 bis 2 Gew.-Teile des
radikalisch zerfallenden Initiators verwendet.
4. Teilvernetzte Kunststoffmassen nach den Ansprüchen 1 bis 3,
wobei das Polymerisat a) aus 35 bis 95 Gew.-% eines Propylen
copolymerisats (I) mit 0,2 bis 12 Gew.-% einpolymerisierter
C₂-C₁₀-Alk-1-ene und aus 5 bis 65 Gew.-% eines Propylencopoly
merisats (II) mit 20 bis 75 Gew.-% einpolymerisierter
C₂-C₁₀-Alk-1-ene besteht.
5. Teilvernetzte Kunststoffmassen nach den Ansprüchen 1 bis 4,
wobei solche Verbindungen b) der Formel (I) verwendet werden,
in der R die folgende Bedeutung hat: Wasserstoff, Methylrest,
Ethylrest.
6. Teilvernetzte Kunststoffmassen nach den Ansprüchen 1 bis 5,
wobei solche Verbindungen b) der Formel (I) verwendet werden,
in der X für einen C₂-C₂₀-Alkylrest steht, der von einem oder
mehreren Sauerstoffatomen unterbrochen ist.
7. Teilvernetzte Kunststoffmassen nach den Ansprüchen 2 bis 6,
wobei als radikalisch zerfallende Initiatoren organische Per
oxide oder Azoverbindungen verwendet werden.
8. Verfahren zur Herstellung von teilvernetzten Kunststoffmassen
gemäß den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Umsetzung des Polymerisats a) mit der Verbindung b) bei
Temperaturen von 190 bis 260°C, Drücken von 1 bis 60 bar und
mittleren Verweilzeiten des Reaktionsgemisches von 0,2 bis
5 Minuten durchführt.
9. Verfahren zur Herstellung von teilvernetzten Kunststoffmassen
nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ver
bindung b) mit dem Polymerisat a) unmittelbar nach dessen
Herstellung in einer, an den Herstellungsreaktor angeschlos
senen Mischapparatur umsetzt.
10. Folien, Fasern und Formkörper aus den teilvernetzten Kunst
stoffmassen gemäß den Ansprüchen 1 bis 7.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944422164 DE4422164A1 (de) | 1994-06-24 | 1994-06-24 | Mit ungesättigten Estern teilvernetzte Kunststoffmassen |
JP14465295A JPH0873546A (ja) | 1994-06-23 | 1995-06-12 | 不飽和エステルで部分的に架橋された合成樹脂材料 |
EP95109317A EP0688817A1 (de) | 1994-06-23 | 1995-06-16 | Mit ungesättigten Estern teilvernetzte Polypropylen-Massen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944422164 DE4422164A1 (de) | 1994-06-24 | 1994-06-24 | Mit ungesättigten Estern teilvernetzte Kunststoffmassen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4422164A1 true DE4422164A1 (de) | 1996-01-04 |
Family
ID=6521435
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944422164 Withdrawn DE4422164A1 (de) | 1994-06-23 | 1994-06-24 | Mit ungesättigten Estern teilvernetzte Kunststoffmassen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4422164A1 (de) |
-
1994
- 1994-06-24 DE DE19944422164 patent/DE4422164A1/de not_active Withdrawn
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