DE4419621A1 - Verfahren und Vorrichtung für die biologische Reinigung von Wasser oder Abwasser zur Elimination von Kohlenstoff, Stickstoff- und Phosphorverbindungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung für die biologische Reinigung von Wasser oder Abwasser zur Elimination von Kohlenstoff, Stickstoff- und PhosphorverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung
von Wasser mit einer Verschmutzung von Kohlenstoff-,
Stickstoff- und Phosphorverbindungen, wobei durch eine
mehrstufige, anaerobe, anoxische und aerobe Prozeßführung
die Schmutzfrachten mit einem hohen Wirkungsgrad wirt
schaftlich eliminiert werden.
Die zunehmende Belastung von Flüssen, Seen sowie des
Grundwassers durch den Eintrag an Stickstoff- und Phos
phorverbindungen, insbesondere von industriellen und kom
munalen Abwässern, verursacht eine Eutrophierung der Ge
wässer. Hierbei ist das Grundwasser besonders durch Nitra
te toxisch belastet und kann erst nach entsprechender Auf
bereitung als Trinkwasser verwendet werden.
Um die steigenden, strengen Auflagen für den Ge
wässerschutz zu erfüllen, müssen viele Abwasserreinigungs
anlagen entsprechend nachgerüstet oder ausgebaut werden,
wobei durch den Einsatz von zusätzlichen Einrichtungen -
insbesondere chemischen Fällungsstationen - sich die Be
triebskosten für Energie und Chemikalien erhöhen.
Darüber hinaus liegen bei vielen Abwässern ungünstige
Parameter des Kolhenstoff/Stickstoff- oder des Kohlen
stoff/Phosphorverhältnisses vor, so daß eine biologische
Behandlung des Wassers nur durch die Zudosierung von zu
sätzlichen Nährstoffen möglich ist.
Problematisch ist auch die Behandlung von Abwässern
mit einem hohen Anteil von Stickstoff- und/oder Phosphor
verbindungen, wie dies in vielen Bereichen der Lebensmit
telindustrie der Fall ist. Die Nährstoffe werden infolge
der geringen Überschußschlammproduktion in der Anaerobstu
fe kaum reduziert. Beim Stickstoff findet eine Hydrolyse
des organischen Stickstoffe zum Ammonium statt. Dieses
kann in einer aeroben Stufe zwar nitrifiziert werden, häu
fig kommt es jedoch zu Hemmungen durch hohe Ammonium- oder
Nitritkonzentrationen. Die Denitrifikation scheitert bei
einer hohen, anaeroben Vorreinigung meistens durch den
Mangel an Kohlenstoffverbindungen. Um eine weitgehende
Denitrifikation zu erreichen, müssen oft externe Kohlen
stoffquellen - wie Methanol - zudosiert werden, was hohe
Kosten verursacht. Zur Behandlung von Abwässern mit hohen
Stickstoffkonzentrationen stehen neben der biologischen
Reinigung (Nitrifikation/Denitrifikation) auch chemisch/
physikalische Verfahren zur Verfügung, wie Strippung,
Knickpunktchlorung, Ionenaustausch, Umkehrosmose, Eindamp
fung und Magnesium-Ammonium-Phosphat-Fällung. Alle zeich
nen sich durch hohe Bau- und Betriebskosten aus und sind
nur dann wirtschaftlich einzusetzen, wenn die Reststoff
verwertung garantiert werden kann. Somit stellt die biolo
gische Reinigung meist die kostengünstigste Alternative
dar.
Aufgrund dieser Probleme ist ein Verfahren zur Stick
stoffelimination entwickelt worden, wo nicht der komplette
Abbauweg von Ammonium über Nitrit zum Nitrat und der an
schließenden Denitrifikation des Nitrates durchlaufen
wird, sondern die Nitrifikation bei dem Zwischenprodukt
Nitrit endet, wobei dieses denitrifiziert wird.
Die Nitrifikation erfolgt in zwei Teilschritten, und
zwar der Nitritation, d. h. der Oxydation von Ammonium zu
Nitrit durch Nitrosomonas und der Nitratation, d. h. der
Oxydation von Nitrit zu Nitrat durch Nitrobacter. Beide
Organismengruppen sind obligat aerob und benötigen CO₂ als
Kohlenstoffquelle. Sie zeichnen sich durch geringe Wachs
tumsraten, hohe Empfindlichkeit gegenüber den pH-Wert- und
Temperaturschwankungen sowie toxischen Inhaltsstoffen aus.
Die Nitrifikation wird hauptsächlich von zwei Bakterien
gruppen, nämlich den Nitrosomonas und den Nitrobacter ge
mäß den nachstehenden Rekationen durchgeführt:
Ammoniumoxydation durch Nitrosomonas
NH₄⁺ + 1,5 O₂ → NO₂⁻ + H₂O + 2 H⁺ + 352 KJ
Nitritoxydation durch Nitrobacter
NO₂⁻ + 0,5 O₂ → NO₃⁻ + 73 KJ
Die Stickstoffelimination über Nitrit hat im Vergleich
zum Weg über Nitrat zwei wesentliche Vorteile:
- - für die Nitrifikation werden nur 75% des Sauer stoffes benötigt;
- - für die Denitrifikation sind nur 60% des Kohlen stoffes - im Vergleich zur Nitratdenitrifika tion - erforderlich.
Um die Nitrifikation auf den ersten Teilschritt der
Nitritation zu begrenzen, muß die Aktivität der Nitrobac
ter weitgehend eingeschränkt werden, wobei man gleichzei
tig den Nitrosomonas Wachstumsvorteile verschafft.
Es gibt verschiedene Formen der Substrat- und Produkt
hemmung für die chemolithotrophen Bakterien Nitrosomonas
und Nitrobacter. Nitrosomonas und Nitrobacter reagieren
unterschiedlich auf Ammoniak und salpetrige Säure. Die
Empfindlichkeit der Nitrobacter gegenüber Ammoniak ist
wesentlich größer als die der Nitrosomonas. Bei einer Am
moniakkonzentration von 10 mg NH₃/l ist in der aeroben Stu
fe die Nitratation vollständig gehemmt, während die Nitri
tation mit maximaler Umsatzgeschwindigkeit abläuft. Die
Hemmwirkung ist immer von der Konzentration an Ammoniak
und salpetriger Säure abhängig. Als Steuerungsparameter
ist die Ammoniakkonzentration jedoch gut geeignet. Die
Konzentration an salpetriger Säure wird pH-Wert-abhängig
durch den Wirkungsgrad der Denitrifikation. d. h. von der
Rest-Nitritkonzentration im Reaktor, bestimmt.
Infolge ihrer geringen Wachstumsraten sind Nitrifikan
ten erheblich empfindlicher gegen Hemmstoffe als chemoor
ganotrophe Organismen.
Besonders interessant sind die Hemmungen durch die
nicht dissoziierten Formen der jeweiligen Substrate Ammo
nium (Ammoniak, NH₃) und Nitrit (salpetrige Säure, HNO₂).
Die Konzentration von Ammoniak bzw. salpetriger Säure
hängt von der Ammonium- bzw. Nitritkonzentration, vom pH-
Wert und von der Temperatur ab.
Ammoniak kann nun zum einen eine Substratüberschußhem
mung der Nitrosomonas auslösen, zum anderen nicht-kompeti
tiv oder kompetitiv hemmend auf die Nitrobacter wirken.
Unter ungünstigen Bedingungen kann es zu einem vollständi
gen Zusammenbruch der Nitrifikation kommen.
Als wesentliche Faktoren der Betriebsbedingungen sind
der Sauerstoffgehalt und der pH-Wert zu nennen. Die Sauer
stoffsättigung für Nitrobacter liegt bei 1 mg O₂/l und für
Nitrosomonas bei 0,3 mg O₂/l. Dies bedeutet, daß die Nitra
tation bei 1,5 bis 2 mg O₂/l nur mit 60 bis 70% der maxi
malen Umsatzrate abläuft. Ein - auch kurzfristiger - Sau
erstoffmangel kann daher zu Nitritanreicherungen mit den
oben beschriebenen Folgen führen.
Schwankungen des pH-Wertes haben neben dem direkten
Einfluß auf die Nitrifikanten vor allem eine Verschiebung
des Dissoziationsgleichgewichtes Ammonium - Ammoniak (NH₄⁺
/NH₃) und Nitrit - salpetrige Säure (NO₂⁻/HNO₂) zur Folge.
Die nachstehenden Gleichungen gelten streng genommen
nur für Reinwasser. Viele Abwasserinhaltsstoffe (z. B.
Salze) beeinflussen jedoch das Dissoziationsgleichgewicht
mehr oder weniger.
Ka = e (-2.300/(273 + °C))
Kb = Basekonstante des Ammoniak
Kw = Ionenprodukt des Wassers
Kb/Kw = e (6.344/273 + °C)
Kb = Basekonstante des Ammoniak
Kw = Ionenprodukt des Wassers
Kb/Kw = e (6.344/273 + °C)
Mit fallendem pH-Wert steigt der Anteil salpetriger
Säure, der des Ammoniaks sinkt und umgekehrt. Da diese
beiden undissoziierten Formen im wesentlichen für die Hem
mungen verantwortlich sind, wirken sich die pH-Wert-
Schwankungen indirekt auf die Umsatzleistungen aus.
Zur Hemmung der Nitratation, d. h. zum stabilen Be
trieb der Nitrifikation bis zum Nitrit, ist die Einhaltung
einer relativ konstanten Ammoniakkonzentration von Bedeu
tung. Die Nitritation darf also nicht vollständig ablau
fen, da der Ammoniakgehalt dann gleich Null und der hem
mende Faktor somit aufgehoben ist. Da die Nitrifikanten
sehr lange Generationszeiten haben, setzt die Nitratation
nicht sofort mit dem Absinken des Ammoniakgehaltes ein.
Kurzzeitige Schwankungen der Ammoniakkonzentration sind
daher ohne Bedeutung. Die Ammoniakkonzentration muß daher
durch Anhebung des pH-Wertes auf 8,2 bis 8,4 mittels Na
tronlaugedosierung sowie durch Regelung des Ammoniumgehal
tes auf 20 mg NH₄-N/l, entsprechend 1,8 mg NH₃/l, einge
stellt werden. Da die Hemmgrenzen für Nitrobacter zwischen
0,1 und 1 mg NH₃/l liegen, ist sichergestellt, daß eine
weitgehende Hemmung vorliegt. Die Einstellung des Ammoni
umgehaltes kann mit einem kontinuierlichen NH₄-Meßgerät über
die Regelung der Sauerstoffzufuhr erfolgen.
Für Nitrobacter tritt eine Hemmung bereits ab 1 mg
NH₃/l ein. Die Nitrosomonas werden erst bei Konzentrationen
über 40 mg NH₃/l gehemmt. Nach Untersuchungen tritt eine
vollständige Hemmung der Nitratation bei 1 mg NH₃/l und der
Nitritation bei 7 mg NH₃/l ein, wobei eine Reaktion bei 20
mg/l nicht mehr erfolgt.
Durch die Einstellung der erforderlichen Ammoniak- und
Nitritwerte in der Nitritstufe müssen Restkonzentrationen
von Ammonium und Nitrit in einer nachgeschalteten Nitrat
stufe aufoxydiert werden.
Unter Denitrifikation versteht man die Veratmung von
Nitrit- oder Nitratsauerstoff durch chemoorganotrophe Or
ganismen bei Sauerstoffmangel unter Freisetzung von ele
mentarem Stickstoff N₂. Für die Sauerstoffatmung wird Koh
lenstoff als Substrat benötigt. Zur Auslegung von Kläran
lagen kann man den BSB (BSB: Biologischer Sauerstoffbedarf
in fünf Tagen (mg/l)) als Parameter zur Charakterisierung
der Denitrifikationskapazität heranziehen. Bei einem
BSB/N-Verhältnis < 3 kann vollständig denitrifiziert wer
den. Da jedoch ein Teil des Kohlenstoffes auch in der Ni
trifikation umgesetzt wird, benötigt man in der Praxis ein
Verhältnis meistens von 5 bis 7.
Die Denitrifikation über Nitrit ist jedoch bereits bei
einem Verhältnis von BSB/N < 1 möglich.
Darüber hinaus ist es von Bedeutung, daß den Denitri
fikanten ein organisches Substrat wie Essigsäure, Propein
säure usw. durch eine anaerobe Vorstufe zur Verfügung ge
stellt wird.
Auch die Denitrifikanten werden durch salpetrige Säure
gehemmt. In Batchtests wurde die Hemmkonzentration mit
0,13 mg HNO₂/l bestimmt. Nicht nur die Denitrifikation,
sondern auch der Abbau von Kohlenstoffverbindungen mit
Sauerstoff, wird stark gehemmt, wobei es zur Anreicherung
von N₂O und NO kommt.
Bei pH-Werten zwischen 8,0 und 8,5 entspricht dies
jedoch Konzentrationen, die unter der ermittelten Hemmkon
zentration liegt.
Die Denitrifikation findet in einem breiten Spektrum
des pH-Wertes statt, wobei Werte zwischen 6 und 9 bekannt
sind.
Da bei einem Wert zwischen 7 und 8 die optimale Deni
trifikation verläuft, kann bei einer Einstellung des pH-
Wertes zwischen 8 und 8,5 noch mit einer hohen Umsatzlei
stung der Nitritationsrate gerechnet werden.
Der Grad der Nitrifikation hängt jedoch entscheidend
von der Säurekapazität bzw. dem Pufferungsvermögen des
Abwassers ab. Durch die Nitrifikation tritt ein Alkali
tätsverbrauch auf, der durch die Denitrifikation nur zur
Hälfte kompensiert werden kann. Der Bruttoverbrauch liegt
bei 4,39 mg bzw. 0,07 mmol Karbonathärte pro mg oxydiertem
Ammonium-Stickstoff. Ein Mangel an Hydrogencarbonationen
führt zu einer Begrenzung der Nitrifikationsleistung. Da
her sollte aus Gründen der Sicherung einer weitgehenden
Nitrifikation eine Restsäurekapazität von 2 mmol/l im Ab
lauf eingehalten werden.
Um ein Absinken des pH-Wertes zu verhindern, muß das
gebildete CO₂ ausreichend ausgestrippt werden.
Die biologische Phosphorelimination ist vom Phosphor
gehalt im Schlamm und von der Überschußschlammproduktion
abhängig. Für eine vermehrte Phosphoraufnahme der poly
phosphatspeichernden Bakterien ist die Verfügbarkeit von
leicht abbaubaren Kohlenstoffverbindungen von Bedeutung.
Bei einer Verfahrenstechnik, bei der Belebtschlamm den
dauernden Wechsel von anaeroben und aeroben Prozessen
durchläuft, kann bei einem normal zusammengesetzten Abwas
ser mit einer Phosphorentfernung von 90% gerechnet wer
den.
Die Phosphataufnahme und das Wachstum polyphosphat
speichernder Bakterien ist in einem pH-Wertbereich von 7
bis 8,5 als optimal zu erwarten, wobei die Bakterien mehr
Phosphat aufnehmen als für ihr Wachstum erforderlich ist.
Darüber hinaus ist die Phosphataufnahme von der Was
serzusammensetzung, der Prozeßführung einer Anlage und von
anderen Umweltfaktoren abhängig.
Eine stabile, weitergehende biologische Phosphorent
fernung kann in einem Reaktor nur erzielt werden, wenn
vorher, in der anaeroben Stufe, eine teilweise Phosphat
rücklösung aus der Biomasse stattgefunden hat. Die Phos
phatrücklösung ist bis zu einem Grenzwert direkt mit der
Aufnahme von organischen Substraten wie Propein- und Es
sigsäure, durch die Biomasse des Belebtschlammes korre
liert. Der pH-Wert sollte hierbei im alkalischen Bereich
liegen.
Die anaerobe oder anoxische Vorstufe nimmt für eine
optimale Phosphorelimination eine Schlüsselrolle ein, wo
bei es von Bedeutung ist, daß dem sauerstoff- und nitrat
freien Wasser ein leicht verwertbares Substrat in ausrei
chender Menge zugeführt wird, um ein hohes BSB/NOx-Verhält
nis zu erzielen.
Da die Anreicherung von polyphosphatspeichernden Stäm
men von der Betriebsweise einer Anlage abhängig ist, rei
chern sich in Kläranlagen mit Nitrifikation und Denitrifi
kation bestimmte physiologische Stämme an. Es kann daher
unter anoxischen Bedingungen Phosphat in den Zellen aufge
nommen werden. Unter dem Aspekt einer anaeroben-anoxischen
Prozeßführung läßt sich auch eine höhere Phosphataufnahme
und Polyphosphatspeicherung, mit Nitrit als Elektronenak
zeptor, erreichen.
Die vorgenannte Aufnahme und Speicherung von Phosphor
verbindungen erfolgt in der aeroben Stufe, wenn in den
Zellen ein hoher Adenosintriphosphat-Spiegel und Energie
gehalt vorliegt. Es kann daraus geschlossen werden, daß
das gespeicherte Polyphosphat von den Bakterienzellen als
Energiereserve zur ATP-Bildung (ATP: Adenosintriphosphat)
genutzt wird, wenn ATP aus Mangel an Sauerstoff nicht mehr
im Atmungsstoffwechsel gebildet werden kann.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
einen Reaktor unter Nutzung der vorgenannten biologischen
Erkenntnisse bzw. Erfahrungen anzugeben, bei dem die ein
zelnen Prozesse durch eine entsprechende Verfahrenstechnik
optimal aufeinander abgestimmt sind, um die Kohlenstoff-,
Stickstoff- und Phosphorverbindungen mit einem hohen Wir
kungsgrad wirtschaftlich zu eliminieren.
Die Aufgabe wird durch die Erfindung nach Anspruch 1
gelöst. Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen sind
in den Unteransprüchen angegeben.
Der erfindungsgemäß kombinierte Schlaufen-Rohr-Reaktor
wird als Aeranox-Reaktor bezeichnet und arbeitet mit ver
schiedenen externen Aggregaten.
Die Erfindung soll daher nachfolgend anhand der bei
gefügten Zeichnung näher erläutert werden.
Es zeigt:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch eine erste
Ausführungsform eines Aeranox-Reaktors mit
Schaltschema der externen Aggregate und Ap
parate;
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des Reaktors
mit anoxischer und aerober Stufe sowie Luft
zuführung für Zweistoff-Schlitzinjektoren;
Fig. 3 einen vergrößerten, waagerechten Schnitt
durch den Reaktor mit Anordnung der Zwei
stoff-Schlitzinjektoren;
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung des Zwei
stoff-Schlitzinjektors;
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung des Reaktors
gemäß Fig. 1;
Fig. 6 einen senkrechten vergrößerten Schnitt durch
eine zweite Ausführungsform eines Aeranox-
Reaktors mit Anordnung eines integrierten
Rohrreaktors;
Fig. 7 einen senkrechten vergrößerten Schnitt durch
eine dritte Ausführungsform eines Aeranox-
Reaktors mit Anordnung eines integrierten
Rohrreaktors.
Die Zeichnungen zeigen in den Fig. 1 und 5 einen modi
fizierten Schlaufen-Reaktor mit einem ersten Reaktorraum
1, in dem ein Rohrreaktor 16 und der Schlaufen-Reaktor
18/19 integriert sind, sowie einen zweiten Reaktorraum 2
mit Schlaufen-Reaktor.
Die Anordnung des Reaktorraumes 1, mit Rohr- und
Schlaufen-Reaktor, befindet sich im Reaktorraum 2, wobei
der gesamte Reaktor durch externe Aggregate beschickt
wird.
Die Zeichnung zeigt in den Fig. 6 und 7 modifizierte
Schlaufen-Reaktoren mit jeweils einem ersten Reaktorraum
1, in denen jeweils kombinierte, unterschiedlich gestalte
te Schlaufen-Rohrreaktoren integriert sind, sowie jeweils
einen zweiten Reaktorraum 2 mit Schlaufen-Reaktor.
Beide Reaktoren werden durch die externen Aggregate
gemäß Fig. 1 beschickt.
Der Reaktorraum 1 weist einen flachen Boden mit kegel
förmigem Anschnitt 40 auf, und der Reaktorraum 2 ist mit
einem kegelförmigen Boden versehen. Im Reaktorraum 1 sind
noch ein Wärmetauscher 17, ein Kaskadenelement 28, ein
Leitrohr 6, ein Mischinjektor 7, Zweistoff-Schlitzinjekto
ren 3 und im Reaktorraum 2 ein Leitrohr 8 angeordnet.
Die Fig. 2 zeigt die Trennung der Gasräume von Reaktor
1 und 2 durch eine doppelwandige Rohrwand 9/11, wobei die
se Rohrwand für die Zuführung von Luft in eine Kammer 4
mit einem unteren offenen Lochboden 5 ausgebildet ist.
In Fig. 3 ist die Anordnung der Zweistoff-Schlitzin
jektoren 3 dargestellt.
Die Rohrwand 9 bildet den Ringraum des Reaktorraums 2
und ist im unteren Bereich mit einer Leitrohreinschnürung
36 ausgeführt.
Der Reaktorraum 1, Fig. 5, 6 und 7, ist durch Rohrwän
de 11 und 12 begrenzt. In diesem Reaktorraum befindet sich
nach Fig. 5 im unteren Bereich ein Rohrreaktor 16 mit Kas
kadenelement 14.
In Fig. 6 ist im unteren Bereich des Reaktorraumes 1
ein kombinierter Schlaufen-Rohrreaktor mit einem Leitrohr
66 und Kaskadenelementen 65/67 sowie einem Leitrohr 63 und
Kaskadenelemente 62/64 angeordnet.
In Fig. 7 ist der kombinierte äußere Schlaufen-Rohrre
aktor mit dem Leitrohr 63 mit rhombusförmigen Kaskadenele
menten 62/69/70 ausgebildet.
Die Kaskadenelemente sind in allen Reaktoren in Tel
lerform konstruiert.
Als Begasungselemente wurden geschlitzte Schlauchbe
lüfter 10 oder auch Polyethylenkerzen mit gesintertem Ma
terial vorgesehen.
Der in den Fig. 1 und 5 dargestellte Reaktor arbeitet
wie folgt:
Das zu behandelnde Wasser wird aus einem Sammelbehäl
ter 59 entnommen und mittels einer Beschickungspumpe 49
über eine äußere Doppelrohrleitung 15 mit Verteilerkopf 13
in den anaerob arbeitenden Schlaufen-Reaktor 18/19 einge
speist.
Die kreisförmige Substratumwälzung 31 erfolgt in dem
Schlaufen-Reaktor 18/19 durch die Einpressung von Biogas
mittels eines Gasverdichters 27. Das Biogas wird dem Reak
tordom entnommen und über die Rohrleitung 23 dem Ringrohr
22 mit aufgesetzten, verteilten Begasungselementen 26 zu
geführt. Um einen optimalen Prozeß und Strömungsverlauf im
Reaktionsraum des Reaktors 18/19 zu erzielen, wurde dieser
durch die Anordnung der Kaskadenelemente 28 weitgehend
geschlossen. Für die Bildung von organischen Säuren ist in
diesem Raum der Wärmetauscher 17 maßgebend.
Im unteren Reaktorraum 1 erfolgt in den Rohrreaktor 16
eine Rückführung des Abwassers mittels einer Pumpe 38 aus
einem Nachklärbecken 57, wobei das Substrat durch die An
ordnung des Kaskadenelementes 14 umgelenkt, gemischt und
dispergiert wird. Das vom Nachklärbecken 57 zurückgeführte
Substrat strömt nach der anoxischen Behandlung im Rohrre
aktor 16 durch eine obere Öffnung um die Doppelrohrleitung
15/29 in den Schlaufen-Reaktor 18/19. Für eine hohe Um
satzrate des Prozesses sind die Strömungswirbel 39 maßge
bend, welche durch das Kohlendioxid, das bei der Nachdeni
trifikation in der kaskadierten Kammer des Rohrreaktors
14/16 gebildet wird, entstehen.
Das aus dem Rohrreaktor 16 ausströmende Abwasser wird
unterhalb der Leitrohreinschnürung 19 mit den im anaerob
arbeitenden Schlaufen-Reaktor 18 produzierten organischen
Säuren quasi auf einer Ringlinie gemischt, um eine hohe
Rücklösung von Phosphatverbindungen zu erzielen.
Im oberen Reaktorraum 1 werden die zurückgeführten
Nitrite und Nitrate denitrifiziert und ein pH-Wert von 8
bis 8,5 durch die Dosierung von Natronlauge mittels der
Pumpe 45 eingestellt. Die Natronlauge wird einem Lagerbe
hälter 46 entnommen. Für eine optimale Denitrifikation
werden die erforderlichen Kohlenstoffverbindungen aus der
anaerob arbeitenden Stufe des Schlaufen-Reaktors 18/19 dem
oberen Reaktorraum 1 durch den Ringspalt zwischen dem Ele
ment 28 und der Rohrwand 12 zugeführt. Das im Apparat 41
gestrippte Substrat wird in den Denitrifikationsraum durch
die regelbare Pumpe 37 über den Mischinjektor 7 einge
speist. Hierbei saugt die Strahlpumpe 7 über seitliche
Schlitze eine große Menge von belebtem Abwasser aus dem
oberen Reaktorraum 1 an, wobei das ausströmende, gemischte
Abwasser durch die Anordnung des Leitrohres 6 in Kreisform
32 umgewälzt wird.
Die freien Gase Kohlendioxid und Sauerstoff im Abwas
ser werden in dem Apparat 41 durch eine Vakuumpumpe 43
ausgestrippt. Bei diesem Prozeß wird der erforderliche
Unterdruck mittels eines Regelventiles 44 eingestellt. Die
Zuführung des Substrats erfolgt für die Verregnung über
einen Füllkörper 42 über ein niveaugesteuertes Regelventil
51, wobei ein Rückschlagventil 50 eine Überflutung des
Apparates 41 verhindert.
Nach einer dreistufigen Behandlung des Abwassers im
Reaktorraum 1 strömt das Substrat durch die Zweistoff-
Schlitzinjektoren 3 im Abstrom 33 in den Reaktorraum 2.
Den Zweistoffinjektoren 3 wird in der Kammer 4 für den
erforderlichen Sauerstoffeintrag in der Nitritationsstufe
über das Regelventil 52 die Luft gemäß der eingestellten
Ammoniumkonzentration bei einem Überdruck entsprechend der
Wasserstandshöhe zwischen 50 und 150 mbar zugeführt.
Die Luftzufuhr für die Nitratationsstufe erfolgt über
das Regelventil 53 in das Ringrohr 10 mit Belüftungsele
menten 26 sowie die Rohrleitung 21.
Bei einer Leistungsminderung der Pumpe 37, welche mit
einem hohen Rücklaufverhältnis ausgelegt ist, strömen die
auf der Abstromlinie 33 entstehenden, aufsteigenden Luft
blasen durch den Lochboden 5 in die Kammer 4, wo sie wie
der in den Substratkreislauf injektiert werden. Die Nitri
tation erfolgt im Abstrom 33 durch den eingestellten pH-
Wert von 8,5, wobei dieser Wert beim Abstrombetrieb durch
die Bildung von Wasserstoffionen abnimmt, soweit keine aus
reichende Säurekapazität vorliegt.
Die eingestellten restlichen Ammonium- und Nitritkon
zentrationen werden im äußeren Ringraum des Reaktorraumes
2 nitratisiert bzw. aufoxydiert.
Im äußeren Ringraum des Reaktors fällt der pH-Wert
durch die Bildung von Kohlendioxid und Wasserstoff auf ei
nen Wert oberhalb von 7 ab, so daß die Nitratation in die
sem Reaktionsraum optimal ablaufen kann.
In den äußeren Ringraum des Reaktorraumes 2 wird le
diglich die Differenzwassermenge aus dem Abstrombetrieb
der Nitritation übergeführt und dort durch die Lufteinbla
sung und Anordnung des Leitrohres 8 in Kreisform 34 umge
wälzt.
Beide Nitrifikationsprozesse sind durch die Substrat-
und Prozeßführung im Reaktor sowie durch die Verfahrens
technik außerhalb des Reaktors weitgehend entkoppelt.
Das in den Domen der Reaktorräume 1 und 2 gesammelte
Biogas (N₂ + CO₂) wird über das Regelventil 35 und 54 in
die Atmosphäre abgeleitet. Bei einem zu hohen Druckunter
schied zwischen dem Gasraum des Reaktorraumes 1 und der
Luftkammer 4 wird die überschüssige Luft über das diffe
renzdruckgesteuerte Regelventil 55 ausgeblasen.
Für die Regelung einer Reaktortemperatur von 25°C ist
der Wärmetauscher 17 maßgebend, wobei dieser im Reaktions
raum des Schlaufen-Reaktors 18/19 oder im Reaktionsraum
des kombinierten Schlaufen-Reaktors 63/66 entsprechend
angeordnet ist.
Die Wärmeversorgung des Wärmetauschers 17, welcher als
Käfigrohrkonstruktion ausgeführt ist, erfolgt über den
Vorlauf- und Rücklaufanschluß 47 und 48.
Darüber hinaus arbeitet die Doppelrohrkonstruktion
15/29 als Gleichstrom-Wärmetauscher, da durch das innere
Rohr 29 Abwasser mit ca. 25°C und zwischen dem inneren
Rohr 29 und äußeren Mantelrohr 15 Abwasser mit 5 bis 15°C
fließt. Die Wärmerückgewinnung wird bei diesem Apparat
noch durch die Anordnung der Kaskadenelemente 14 oder 67
erhöht.
Das biologisch gereinigte Abwasser fließt aus dem Aus
tragstutzen 25 über das Doppel-Siphon 56 in das Nachklär
becken 57, wobei das Klarwasser über die Leitung 58 in den
Vorfluter geleitet wird.
Der im Nachklärbecken 57 anfallende Überschußschlamm
wird über die Leitung 60 in den Schlammcontainer 61 abge
schlammt.
In dem Reaktor nach Fig. 6 oder 7 wird das zu strip
pende Abwasser dem Reaktorraum 2 über den Austragstutzen
24 entnommen und nach der Entgasung im Apparat 41 durch
die Rohrleitung 29 dem oberen Reaktorraum 1 zur Denitrifi
kation zugeführt.
Die Einspeisung des anaerob zu behandelnden Abwassers
erfolgt mittels einer Pumpe 49 über einen Anschlußstutzen
71 in den Zwischenraum des Rohres 15/29, wobei das Abwas
ser aus dem Verteilerkopf 13 ausströmt und in den kaska
dierten Schlaufen-Rohrreaktor mit Leitrohr 63 und den Kas
kadenelementen 62/64 oder den Elementen 62/69/70 eingelei
tet wird.
Für die kreisförmige Substratumwälzung 31 wird Biogas
mittels des Verdichters 27 über die Rohrleitung 23 dem
Ringrohr 22 zugeführt und im mittleren Bereich durch die
Begasungselemente 26 eingeblasen.
In dem kombinierten Reaktor wird im unteren Bereich
das Abwasser durch die Anordnung der Leitrohre 63/66 als
Schlaufe geführt, wobei im oberen Bereich durch die Anord
nung der Kaskadenelemente eine Pfropfenströmung vorliegt.
In dem unteren kaskadierten Rohrreaktor mit Leitrohr 66
und den Kaskadenelementen 65/67 wird das Rücklaufwasser
vom Nachklärbecken 57 durch den Anschlußstutzen 72 über
das Verteilerelement 68 zur Nachdenitrifikation einge
speist.
Die durch den angeordneten Wärmetauscher 17 gebilde
ten, aufströmenden organischen Säuren werden im Bereich
des Verteilerkopfes 13 mit dem anoxisch behandelten Rück
laufwasser aus dem Nachklärbecken 57 quasi auf einer Ring
linie zur hohen Phosphatrücklösung gemischt.
In den kaskadierten Kammern sind für eine optimale
Reaktion die Strömungswirbel 39 maßgebend, welche durch
die Umlenkung des Substrates am Ringspalt zwischen Leit
rohr und jedem Kaskadenelement sowie der Gasentwicklung
bzw. der Gaseinpressung entstehen.
Nach Durchlauf der biologischen Prozesse im Reaktor
fließt das Abwasser aus dem Austragstutzen 25 über das
Doppel-Siphon 56 in das Nachklärbecken 57.
Das in den Gasräumen der modifizierten Schlaufen-Reak
toren nach den Fig. 6 und 7 gesammelte Biogas wird über
die Regelventile 35 und 54 bzw. über die überschüssige
Luft über das Regelventil 55 in die Atmosphäre abgeführt.
Literatur:
1. Biologische Stickstoff-und Phosphorelimination in Ab wasserreinigungsanlagen, Veröffentlichungen des Insti tutes für Stadtbauwesen, der TU Braunschweig, Heft 42. März 1987;
2. Anaerob-aerobe Behandlung von Kartoffelstärkeabwässern mit Stickstoffelimination über Nitrit. 4. Hannoversche Industrieabwassertagung, am 18/19.09.1991, Veröffent lichungen des Institutes für Siedlungswasser-Wirt schaft und Abfalltechnik, UNI Hannover, Heft 80;
3. K. Schügerl, Apparatetechnische Aspekte der Kultivie rung von Einzellern in Turmreaktoren, Chem.-Ing.-Tech nik 55 (1983) Nr. 2, Seiten 123-134;
4. Allgemeine Literatur für den Bereich "Weitergehende Abwasserreinigung", z. B. von Bever-Stein-Teichmann, 2. Auflage, Ausgabe 1993.
1. Biologische Stickstoff-und Phosphorelimination in Ab wasserreinigungsanlagen, Veröffentlichungen des Insti tutes für Stadtbauwesen, der TU Braunschweig, Heft 42. März 1987;
2. Anaerob-aerobe Behandlung von Kartoffelstärkeabwässern mit Stickstoffelimination über Nitrit. 4. Hannoversche Industrieabwassertagung, am 18/19.09.1991, Veröffent lichungen des Institutes für Siedlungswasser-Wirt schaft und Abfalltechnik, UNI Hannover, Heft 80;
3. K. Schügerl, Apparatetechnische Aspekte der Kultivie rung von Einzellern in Turmreaktoren, Chem.-Ing.-Tech nik 55 (1983) Nr. 2, Seiten 123-134;
4. Allgemeine Literatur für den Bereich "Weitergehende Abwasserreinigung", z. B. von Bever-Stein-Teichmann, 2. Auflage, Ausgabe 1993.
Claims (23)
1. Verfahren zur biologischen Elimination von Kohlen
stoff-, Stickstoff- und Phosphorverbindungen im Abwasser,
bei dem das zu reinigende Abwasser einen modifizierten
Schlaufen-Reaktor mit integriertem Schlaufen-Rohrreaktor
durchströmt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem integrier
ten Schlaufen-Rohrreaktor (63-66) in einem anaeroben Pro
zeß organische Säuren gebildet und mit den in einem anoxi
schen Prozeß rückgelösten Phosphorverbindungen im Reaktor
gemischt und einer nachgeschalteten Denitrifikationsstufe,
mit einem Schlaufen-Reaktor im Aufstrombetrieb, zur Deni
trifizierung der Nitrite und Nitrate zugeführt werden und
in der gekoppelten Nitrifikationsstufe, mit einem Schlau
fen-Reaktor im Abstrom- und Aufstrombetrieb, die Kohlen
stoffverbindungen oxydiert und der Ammoniumstickstoff im
Abstrom nitritisiert und der restliche Kohlen- und Ammoni
umstickstoff im Aufstrom oxydiert, nitratisiert sowie die
Bakterienmasse mit Phosphorverbindungen in dem zweistufi
gen, aeroben Prozeß aufkonzentriert werden, wobei das ge
bildete Biogas in die Atmosphäre abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Kopplung des Rohrreaktors (16) mit dem Schlau
fen-Reaktor (18/19) das nachdenitrifizierte Rücklaufwasser
mit den gebildeten organischen Säuren quasi auf einer
Ringlinie vor dem Schlaufen-Reaktor gemischt wird, wobei
die Reaktoren in Sequenz dem Schlaufen-Reaktor (6) vorge
schaltet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Schlaufen-Rohrreaktor (63-66) ein anaerober und
anoxischer Prozeß abläuft, wobei dieser Reaktor dem
Schlaufen-Reaktor (6) mit einem anoxischen Prozeß vorge
schaltet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Schlaufen-Rohrreaktor (63-66) die gebildeten orga
nischen Säuren mit dem nachdenitrifizierten Rücklaufwasser
quasi auf einer Ringlinie im mittleren Bereich des Reak
tors gemischt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlaufen-Reaktor (6) mit einem anoxischen Prozeß dem
Schlaufen-Reaktor (8-12) mit einem zweistufigen, aeroben
Prozeß der Nitritationsstufe vorgeschaltet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Schlaufen-Reaktor (8-12) in einem zweistufigen,
aeroben Prozeß die Nitritation im Abstrombetrieb und die
Nitratation im Aufstrombetrieb durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Nitritationsstufe die Nitrobacter durch Einstellung
eines alkalischen pH-Wertes mittels der Dosierung von Na
tronlauge sowie durch die Regelung der erforderlichen Am
moniumkonzentration durch entsprechenden Sauerstoffeintrag
bei dem Abstrombetrieb gehemmt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die konstruktive Ausführung und Anordnung von Zwei
stoff-Schlitzstrahlern (3) im Ringraum der Nitritations
stufe eine optimale Stoffübertragung durch die Luftdisper
gierung erfolgt.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 8 mit einem modifizierten Schlaufen-
Reaktor sowie integriertem Schlaufen- und Rohrreaktor,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Reaktorraum
(1) im unteren Bereich ein Rohrreaktor (16) mit Kaskaden
element (14) und übergeordnetem Schlaufen-Reaktor (18/19)
mit Kaskaden-Trennelement (28) und im oberen Reaktorraum
ein Schlaufen-Reaktor (6) angeordnet ist und ein zweiter
Reaktorraum (2) mit dem ersten Reaktorraum über Zweistoff-
Schlitzinjektoren (3) in Verbindung steht, wobei die obe
ren, die Gasräume bildenden Teile der beiden Reaktorräume
voneinander getrennt und geschlossen sind.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 8 mit einem modifizierten Schlaufen-
Reaktor sowie integriertem Schlaufen-Rohrreaktor, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem ersten Reaktorraum (1) im
unteren Bereich ein kombinierter Schlaufen-Rohrreaktor
(63-66) mit Kaskadenelementen (62/64) und (65/67) und
übergeordnetem Kaskaden-Trennelement (28) sowie im oberen
Reaktorraum ein Schlaufen-Reaktor (6) angeordnet ist und
der zweite Reaktorraum (2) mit dem ersten Reaktorraum (1)
über Zweistoff-Schlitzinjektoren (4) in Verbindung steht,
wobei die oberen, die Gasräume bildenden Teile der beiden
Reaktorräume, voneinander getrennt und geschlossen sind.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 8 mit einem modifizierten Schlaufen-
Reaktor sowie integriertem Schlaufen-Rohrreaktor, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem ersten Reaktorraum (1) im
unteren Bereich ein kombinierter Schlaufen-Rohrreaktor
(63-66) mit Kaskadenelementen (62/69/70) und (65/67) und
übergeordnetem Kaskaden-Trennelement (28) sowie im oberen
Reaktorraum der Schlaufen-Reaktor (6) angeordnet ist und
der zweite Reaktorraum (2) mit dem ersten Reaktorraum (1)
über Zweistoff-Schlitzinjektoren (3) in Verbindung steht,
wobei die oberen, die Gasräume bildenden Teile der beiden
Reaktorräume, voneinander getrennt und geschlossen sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rohrreaktor (66-65/67) durch die Anordnung von
tellerförmigen Kaskadenelementen (65) und (66) mit drei
eckigem Querschnitt übereinander angeordneter Kammern ge
bildet sind, wobei das Leitrohr (66) als Zylinderwand aus
gebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rohrreaktor (63-62/64) durch die Anordnung von
tellerförmigen Kaskadenelementen (62) und (64) mit drei
eckigem Querschnitt übereinander angeordneter Kammern ge
bildet sind, wobei das Leitrohr (63) als Zylinderwand aus
gebildet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rohrreaktor (66-62/69/70) durch die An
ordnung von tellerförmigen Kaskadenelementen (62, 69) und
(70) mit dreieckigem und rhombischem Querschnitt überein
ander angeordneter Kammern gebildet sind, wobei das Leit
rohr (63) als Zylinderwand ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rohrreaktor (66-65/67) mit einem Wärme
tauscher (17) in dem Schlaufen-Rohrreaktor (63-62/64) an
geordnet ist, wobei der Wärmetauscher von den Zylinderwän
den der Leitrohre (63) und (66) beabstandet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rohrreaktor (66-65/67) mit einem Wärme
tauscher (17) in dem Schlaufen-Rohrreaktor (63-62/69/70)
angeordnet ist, wobei der Wärmetauscher von den Zylinder
wänden der Leitrohre (63) und (66) beabstandet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der erste Reaktorraum (1) mit einer Zy
linderwand (11) und (12) ausgebildet ist, wobei die Reak
torwände durch eine Luftkammer (4) miteinander verbunden
sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß das im ersten Reaktorraum (1) behandelte
Abwasser über 6 bis 12 Zweistoff-Schlitzinjektoren (3) in
den Reaktorraum (2) im Abstrom (33) übergeführt wird, wo
bei die Zylinderwand (9) für den Abstrombetrieb als Leit
rohr ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftkammer (4) durch die Zylinderwände (9, 11 und
12) gebildet ist, wobei die Kammer unten mit einem Lochbo
den (5) abgeschlossen ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß durch den Rohrreaktor (16) mit Kaska
denelement (14) eine Doppel-Rohrleitung (15/29) geführt
ist, wobei ein Verteilerkopf (13) vor dem Bereich der Bio
gaseinpressung mit Ringrohr (22) und Begasungselement (26)
endet.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (17) im äußeren
Ringraum des Schlaufen-Reaktors (18/19) angeordnet ist,
wobei der Wärmetauscher das Leitrohr (18) durch einen grö
ßeren Durchmesser beabstandet umgibt.
22. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß durch den Rohrreaktor (66) mit Kaskadenele
ment (65/67) eine Doppel-Rohrleitung (15/29) geführt ist,
wobei ein Verteilerkopf (13) vor dem Bereich der Biogas
einpressung in das Ringrohr (22) mit den Begasungselemen
ten (26) endet.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß die Doppel-Rohrkonstruktion (15/29)
mit angeordnetem Kaskadenelement (14) oder (67) als Wärme
tauscher ausgebildet ist, wobei der Wärmetauscher nach dem
Gleichstromprinzip arbeitet.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944419621 DE4419621C2 (de) | 1994-06-03 | 1994-06-03 | Verfahren und Vorrichtung für die biologische Reinigung von Wasser oder Abwasser zur Elimination von Kohlenstoff, Stickstoff- und Phosphorverbindungen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944419621 DE4419621C2 (de) | 1994-06-03 | 1994-06-03 | Verfahren und Vorrichtung für die biologische Reinigung von Wasser oder Abwasser zur Elimination von Kohlenstoff, Stickstoff- und Phosphorverbindungen |
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DE4419621A1 true DE4419621A1 (de) | 1995-12-07 |
DE4419621C2 DE4419621C2 (de) | 1998-07-16 |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998055408A1 (de) * | 1997-06-05 | 1998-12-10 | Applikations- Und Technikzentrum Für Energieverfa Hrens-, Umwelt-, Und Strömungstechnik (Atz-Evus) | Verfahren und vorrichtung zur behandlung biogener restmassen |
CN105016581A (zh) * | 2015-07-23 | 2015-11-04 | 四川四通欧美环境工程有限公司 | 塔式一体化污水处理装置 |
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---|---|---|---|---|
DE19717758B4 (de) * | 1997-04-22 | 2004-12-30 | Harrendorf, Heinz, Dipl.-Ing. | Verfahren und Vorrichtung für die biologische Reinigung von Wasser oder Abwasser zur Elimination von Kohlenstoff, Stickstoff- und Phosphorverbindungen |
DE102004056612A1 (de) * | 2004-11-24 | 2006-06-01 | Dr. Gerhard Müller e.K. | Verfahren und Vorrichtung zum Denitrifizieren von Wasser, insbesondere in Fischzuchtanlagen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3808834A1 (de) * | 1988-03-17 | 1989-09-28 | Heinz Harrendorf | Verfahren und vorrichtung zur biologischen reinigung von wasser mit einer verschmutzung an stickstoff- und phosphorverbindungen sowie organischem kohlenstoff |
-
1994
- 1994-06-03 DE DE19944419621 patent/DE4419621C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3808834A1 (de) * | 1988-03-17 | 1989-09-28 | Heinz Harrendorf | Verfahren und vorrichtung zur biologischen reinigung von wasser mit einer verschmutzung an stickstoff- und phosphorverbindungen sowie organischem kohlenstoff |
EP0357753A1 (de) * | 1988-03-17 | 1990-03-14 | Heinz Harrendorf | Verfahren und vorrichtung zur biologischen reinigung von wasser mit einer verschmutzung an stickstoff- und phosphorverbindungen sowie organischem kohlenstoff. |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1998055408A1 (de) * | 1997-06-05 | 1998-12-10 | Applikations- Und Technikzentrum Für Energieverfa Hrens-, Umwelt-, Und Strömungstechnik (Atz-Evus) | Verfahren und vorrichtung zur behandlung biogener restmassen |
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DE4419621C2 (de) | 1998-07-16 |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HARRENDORF, HEINZ, DIPL.-ING., 30952 RONNENBERG, D |
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